| Titel: | Vorrichtung zum Aufhalten abgerissener Wagen bei geneigter maschineller Förderung. | 
| Autor: | Fr. | 
| Fundstelle: | Band 284, Jahrgang 1892, S. 206 | 
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                        Vorrichtung zum Aufhalten abgerissener Wagen bei
                           								geneigter maschineller Förderung.
                        Mit Abbildung.
                        Vorrichtung zum Aufhalten abgerissener Wagen bei geneigter
                           								maschineller Förderung.
                        
                     
                        
                           Verkehren bei einer doppeltwirkenden geneigten Förderung mit auf die ganze Bahnlänge
                              									gelegtem Doppelgeleise die leeren Wagen stets auf dem einen, die vollen auf dem anderen Geleise, und
                              									geschieht die Förderung unter Anwendung einer Treibscheibe, so ist die folgende, der
                              										Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und
                                       										Hüttenwesen entnommene einfache Einrichtung zum Aufhalten abgerissener
                              									Wagen anwendbar. In Entfernungen von 30 bis 50 m wird, wie die Abbildung erkennen
                              									lässt, unter den Schienen nach der Breite des Doppelgeleises eine wagerechte Welle
                              										w drehbar gelagert. Innerhalb des Geleises, auf
                              									welchem sich die Wagen stets nach aufwärts bewegen, werden auf die Welle zwei starke
                              									zweiarmige Hebel hh lose aufgezogen. Die längeren Arme
                              									dieser Hebel bilden die Fangarme, die kürzeren tragen Gegengewichte, durch welche
                              									erstere in aufgerichteter Stellung erhalten werden. Die Gegengewichte stützen sich
                              									vorn gegen eine feste Widerlage W und machen dadurch
                              									ein Niederkippen der Fangarme nach rückwärts unmöglich. Die aufwärts fahrenden Wagen
                              									drücken die Fangarme nieder; diese werden durch die Gegengewichte gleich wieder
                              									aufgerichtet. Bei einem vorkommenden Seilbruche werden die auf dem Auffahrtgeleise
                              									niederlaufenden Wagen durch die Fangarme aufgehalten.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 206Vorrichtung zum Aufhalten abgerissener Wagen. Zwischen dem anderen Geleise, auf welchem die Wagen abwärts fahren, werden
                              									ganz gleiche Fanghebel h1h1 auf die
                              									genannte Welle festgekeilt, und zwar so, dass sie für gewöhnlich zwischen dem
                              									Geleise niedergekippt liegen. Zur Erhaltung der Fanghebel in dieser Lage dient eine
                              									einfache Sperrvorrichtung, welche ausserhalb des Geleises für die aufwärts fahrenden
                              									Wagen angebracht ist und im Falle eines Seilbruches durch die auf diesem Geleise
                              									niederstürzenden Wagen gelöst wird, wonach die festgekeilten Fanghebel vermöge der
                              									Wirkung der Gegengewichte aufgerichtet und die auf dem Niederfahrtgeleise
                              									herablaufenden Wagen aufgehalten werden.
                           Die Sperrvorrichtung besteht aus einer senkrecht gelagerten, drehbaren Welle v, auf welcher unten ein Sperrdaumen s aufgekeilt ist; dieser erhält die Fanghebel welle
                              									mittels einer auf derselben angebrachten Klinke K in
                              									jener Lage, bei welcher die festgekeilten Fanghebel niedergekippt sind. Beim
                              									Verdrehen der Sperrwelle v wird die Klinke von dem
                              									Daumen losgelassen, die Welle w durch die Gegengewichte
                              									verdreht und die Fangarme werden aufgerichtet. Die Sperrwelle wird durch einen auf
                              									derselben angebrachten Stosshebel s bethätigt. Der
                              									einseitig gelenkige Fortsatz desselben wird beim Anstossen der aufwärts fahrenden
                              									Wagen in dem Gelenke allein verdreht, beim Anstossen der niederfahrenden Wagen wird
                              									hingegen der ganze Hebel sammt der Sperrwelle verdreht, wodurch die Fanghebel zur
                              									Wirkung gelangen. Die sämmtlichen Sperr wellen sind unter einander durch Drahtzüge
                              									verbunden, so dass vorkommenden Falles alle Fanghebel gleichzeitig aufgerichtet
                              									werden. Das Auslösen der Sperrwellen kann auch vom Stande des Anschlägers
                              									erfolgen.
                           Derartige Sicherheitsvorkehrungen zum Aufhalten der abgerissenen Wagen sind
                              									ausgeführt bei einer Haldenförderung mit Seil ohne Ende des Steinkohlenbergwerkes
                              										Gerhard bei Saarbrücken und bei einigen
                              									Kettenförderungen auf belgischen Steinkohlengruben.
                           
                              
                                 Fr.