| Titel: | Neuerungen in der Aufbereitung. | 
| Autor: | W. K. | 
| Fundstelle: | Band 284, Jahrgang 1892, S. 276 | 
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                        Neuerungen in der Aufbereitung.
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen in der Aufbereitung.
                        
                     
                        
                           Schüchtermann und Kremer in Dortmund schlagen
                              									Wiegenrätter mit um ihre Längsachse schwingenden mulden förmigen Sieben vor.
                              									Dieselben dienen zum Klassiren von Kohlen, Erzen und anderen körnigen Stoffen und
                              									sind im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass den einzelnen mit seitlicher
                              									Austragrinne versehenen Sieben und den mit diesen Sieben fest verbundenen Blechböden
                              									eine muldenartige Form gegeben ist, während die Siebe selbst, welche hinter einander
                              									mittels Zugstangen an einfachen oder doppelarmigen schwingenden Hebeln aufgehängt
                              									sind, um ihre Längsachsen senkrechte Schwingungen machen.
                           In den Fig. 1 und 2 ist die Vorrichtung
                              									dargestellt. Die Blechkörper A, sogen. Wiegen,
                              									enthalten je ein gebogenes Sieb a (Abschnitt eines
                              									Cylindermantels).
                           Die Wiegen sind durch Zugstangen b an den Hebelarmen c einer gemeinschaftlichen wagerechten Welle d
                              									aufgehängt, die
                              									durch einen weiteren Hebelarm und eine mittels Lenkerstange damit verbundenen Kurbel
                              										f in schwingende (Balancir-) Bewegung versetzt
                              									werden kann.
                           Wird nun die Kurbelwelle g durch eine Riemenscheibe oder
                              									auf andere Weise angetrieben, so schwingen die Wiegen, deren Aufhängepunkte so
                              									angeordnet sind, dass sich sowohl das Sieb wie der ganze Körper jeder einzelnen
                              									Wiege um eine im tiefsten Theile des Siebes liegende geneigte Linie dreht.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 277Wiegenrätter von Schüchtermann und Kremer. Führt man nun während der Bewegung der hinter einander hängenden Wiegen
                              									vom oberen Ende derselben durch irgend eine Aufgabevorrichtung Siebgut zu, so wird
                              									dieses mit den Sieben abwechselnd rechts und links gehoben und rutscht dabei
                              									jedesmal von dem steiler geneigten Theil des Siebes auf die andere, mehr wagerecht
                              									Hegende Seite zurück, wobei eine sehr vollkommene Siebung eintreten muss.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 277Fig. 3.Aufbereitungsrost von Breitfeld, Danek und Co. Das Siebfeine fällt dabei in den unter dem Sieb liegenden sichelförmigen
                              									Raum h, welcher durch einen dichten Blechboden l gebildet wird. In Folge der Längsneigung der Wiegen
                              									bewegt sich das Siebgut aber auch bei jedem Hub vorwärts, bis es an das untere Ende
                              									der Wiege gelangt. Hier wird das Siebgrobe durch eine seitliche Oeffnung i ausgetragen, während das Siebfeine durch eine
                              									Ueberführungsrinne k in die nächste, mit einem feineren
                              									Sieb versehene Wiege geleitet wird. Man scheidet auf diese Weise in jeder Wiege den
                              									gröbsten Theil des Siebgutes aus und kann durch Vermehrung der Wiegen eine
                              									beliebig grosse Anzahl von Kornsorten herstellen.
                           Die Siebe werden in den Wiegen derart befestigt, dass sie jederzeit mit Leichtigkeit
                              									herausgenommen und durch andere ersetzt werden können. Zu den gröberen Sieben können
                              									ohne weiteres gelochte Bleche verwendet werden, feinere Siebe müssen einen
                              									entsprechend geformten Rahmen erhalten (vgl. D. R. P. Nr. 60254 vom 4. Februar
                              									1891).
                           Der Aufbereitungsrost der Maschinenbau-Actiengesellschaft
                                    										vorm. Breitfeld, Danek und Co. in Prag-Karolinenthal (D. R. P. Nr. 56929
                                 									vom 12. October 1890) dient vorzugsweise zum Trennen von Kohlen in zwei oder mehrere
                              									Korngrössen.
                           Fig. 3 zeigt den Rost im Grundriss.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 277Aufbereitungsrost von Breitfeld, Danek und Co. Auf einer gemeinschaftlichen Lagerplatte sind die Wellen A und B fest gelagert.
                              									Erstere als Hauptwelle treibt die Kurbeln oder Excenter C und sind an diesen die U-Eisen D fest verbunden. Zwischen den U-Eisen D sind die auswechselbare Rahmen
                              									bildenden, mit Einschnitten für die Längsstäbe J
                              									versehenen Querstäbe E befestigt. Die Welle B wird von der Welle A in
                              									entgegengesetzter Richtung durch das Zahnradgetriebe F
                              									bewegt und trägt das Excenter G, das mit dem Scharnier
                              										H an den ebenfalls aus auswechselbaren Rahmen
                              									bestehenden Längsstäben J angreift und denselben eine
                              									den Querstäben E entgegengesetzte Bewegung ertheilt.
                              									Die Rahmen der Längsstäbe J werden an den Achsen K befestigt; diese bewegen sich in Schlitzen der U-Eisen D, in welchen
                              									verdeckt aussen die Rollen M auf flachen Gleitstücken
                              									hin und her gleiten. Die Wirkungsweise der Vorrichtung besteht also darin, dass die
                              									beweglichen Längs- und Querstäbe, mit einander rechteckige Lochung bildend, dem
                              									Stoffe eine ausgenutzte, durch grosse Beweglichkeit sich kennzeichnende Siebfläche
                              									darbieten; der Stoff wird fortwährend aufgelockert, derart, dass die kleinen Stücke
                              									eine wirksame, rasche Absonderung, die grossen, nicht durchfallenden Stücke aber
                              									eine schonende Fortbewegung erfahren.
                           
                           Unter Nr. 59637 ist zu dem oben beschriebenen Patent ein Zusatzpatent, gültig
                              									vom 10. März 1891, im Deutschen Reich erworben worden.
                           Die ursprüngliche Einrichtung ist nunmehr derart abgeändert worden, dass auf der
                              									ganzen Länge des Rostes die grossen Stücke des zu trennenden Gutes wagerecht oder
                              									auch ansteigend nur durch die Querstäbe, welche senkrechte, ellipsenähnliche Curven
                              									beschreiben, gleichmässig sortirt und fortbewegt werden, während die Längsstäbe fest
                              									angeordnet sind.
                           Fig. 4 veranschaulicht
                              									den Mechanismus zur Bewegung der Querstäbe in einer Skizze, Fig. 5 und 6 zeigen den Rost in
                              									einem Ausführungsbeispiel.
                           Auf der Hauptantriebswelle A befindet sich das Excenter
                              										B, dessen Punkt C an
                              									den Rahmen der Querstäbe D angreift. Das Excenter ist
                              									im Punkt E mittels Hängeschwingen F, welche in G gelagert
                              									sind, aufgehängt.
                           Durch diese zwangsweise Führung des Excenters beschreibt der Punkt C ellipsenähnliche flache Curven, deren Länge gleich
                              									ist dem Hube des Excenters oder der Kurbel, während die Höhe der Curve sich beliebig
                              									bestimmen lässt durch die Construction der Punkte ACE
                              									und G.
                           Werden die Punkte GE und C
                              									in G1E1 und C1 wiederholt und
                              									verbindet man die Punkte C und C1 sowie die Punkte E und E1 mit einander, so erhält man das Parallelogramm CC1EE1 dessen obere Linie
                              										CC1 die Oberkante
                              									der Querstäbe D darstellend, in allen Punkten die
                              									genaue senkrechte Curve des Punktes C gleichmässig
                              									beschreibt.
                           Die festliegenden Längsstäbe L sind dabei so angeordnet,
                              									dass deren Oberkante die Höhe der senkrechten flachen Curven z.B. halbirt.
                           Die grossen Stücke des zu separirenden Gutes werden mithin beim Hingang der Querstäbe
                              									(in der Richtung des Pfeiles) über die Oberkante der Längsstäbe hinweg in fast
                              									ganzer Länge der Curve transportirt, während beim Zurückgang die Querstäbe
                              									untertauchen, die grossen Stücke auf den Längsstäben ruhen lassen und somit kein
                              									Transportiren derselben stattfindet.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 278Fig. 7.Harsdorff's Sortirmaschine. Bei einer halben Umdrehung der Welle A wird
                              									also das Material durch die Querstäbe transportirt, bei der nächsten halben
                              									Umdrehung aber auf den Längsstäben aufliegen u.s.f., was eine stete Auflockerung des
                              									Materials zur Folge hat.
                           In dem Ausführungsbeispiel, Fig. 5 Längenschnitt, Fig. 6 Querschnitt, sind
                              									die gleichen Buchstaben der Schemaskizze Fig. 4 eingetragen und
                              									bezeichnet:
                           A die Hauptantriebswelle, B
                              									das Excenter, D die Querstäbe, C und C1 die
                              									Verbindungswellen des Querstabrahmens D1, woran das Excenter B
                              									angreift. E und E1 sind Verbindungswellen zu den Hängeschwingen F und F1, welche in den
                              									Böckchen G und G1 gelagert sind. H sind
                              									Zug- bezieh. Druckstangen, J Stützschwingen, N Traversen zu den Längsstäben L. Auf dem geschlossenen Rahmen K sind
                              									gelagert: die Hauptwelle A, die Böckchen G und G1 und die Längsstäbe L
                              									bezieh. deren Traversen N; M ist Riemenscheibe und
                              									gleichzeitig Schwungrad.
                           Die Sortirmaschine von Harsdorff in Danzig (D. R. P. Nr.
                                 									59060 vom 30. September 1890) besteht aus mehreren in einander liegenden und
                              									verschieden langen Siebcylindern, welche ausser einer Drehbewegung um ihre Achse
                              									noch eine senkrecht zur Drehachse gerichtete Stossbewegung erhalten, indem sie
                              									angehoben werden und frei herabfallen. Die Maschengrösse nimmt hierbei von dem
                              									inneren nach dem äusseren Cylinder zu ab.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 278Fig. 8.Brown's Sortirmaschine. Das zu sortirende Material wird mittels des Einschütttrichters E (Fig. 7) aufgegeben
                              									und fällt durch den Schnabel e in das weitgelochte
                              									Rundsieb C1.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 278Fig. 9.Clarkson's Sortirmaschine. Der zu grobe Theil des Materials läuft nun in Folge der Konicität der
                              									Rundsiebe nach der ersten Ausschüttung bei G1 am Ende des langen Siebes C1, während
                              									das übrige Material sofort in die zweite Siebabtheilung C2 fällt. Dann wird der gröbere Theil des
                              									Materials zur zweiten Ausschüttung gelangen, während der übrige Theil durch das
                              									zweite Sieb fällt u.s.w. Bei jeder Ausschüttung G1 u.s.w. kann ein Gefäss oder Karren zum Auffangen
                              									des in den verschiedenen Körpern gesiebten Materials benutzt werden. Zum Sortiren
                              									von Stoffen nach Grösse und Dichte fuhrt Brown in
                              									Curzon Park (Chester, England) dieselben in einem dünnen Strome der Umfläche einer
                              									umlaufenden Trommel
                              									oder einer Walze zu, von welcher sie fortgeschleudert werden, wobei sie sich nach
                              									ihrer verschiedenen Grösse oder Schwere an verschiedenen Stellen ablagern.
                           Fig. 8 zeigt die Vorrichtung im Schnitt, bei welcher
                              									die Sortirung unter Zuhilfenahme eines Luftstromes erfolgt.
                           Die zerkleinerten Stoffe gelangen zunächst in einen mit Einstellschieber f versehenen Speisetrichter J und sodann in regelbarer Menge und in feinem Strome, welcher durch
                              									Schutzblech g hervorgerufen wird, zu der Walze R, welche auf wagerechter Welle r sich dreht.
                           Die mit gleicher Anfangsgeschwindigkeit geschleuderten Theilchen p1 bis p3 setzen je nach ihrer
                              									Schwere dem Luftstrome mehr oder minder Widerstand entgegen und fallen demgemäss in
                              									entsprechende Aufnahmebehälter r1 bis r3 (vgl. D. R. P. Nr. 60179 vom 26. März 1891).
                           Die Sortirmaschine von Th. Clarkson in Battersea
                              									(England) ist in den Fig. 9 und 10 zur Anschauung gebracht (vgl. D. R. P. Nr. 60188
                              									vom 9. Juni 1891).
                           Eine Anzahl Rahmen A1
                              									bis A6, welche Siebe
                              									verschiedener, von oben nach unten in der Feinheit zunehmender Maschenweite tragen,
                              									sind in dem Gestell B über einander angeordnet. Das
                              									gröbste Sieb liegt oben bei A1, das feinste im letzten oder untersten Rahmen A6. Die Verbindung der Siebrahmen mit dem
                              									Gestell B wird mittels quer durchgehender Stangen aa erreicht, die, durch Schlitze bb bei den Rahmenwangen hindurch tretend, diesen eine
                              									Führung für seitliche Bewegung darbieten, so dass die Rahmen unter Vermittelung von
                              									auf einer senkrechten Welle S vereinigten kleinen
                              									Excentern cc hin und her geschoben bezieh. stetig
                              									geschüttelt werden können. Die Welle S läuft in Lagern
                              										ss, sowie in dem Spurlager S1 und erhält ihren Antrieb bei der
                              									Scheibe P von einer geeigneten Kraftquelle aus. Die
                              									Excenter greifen mittels aushängbarer Haken c1c1 an aus Gummi bestehenden Einpasstücken an.
                              									Hierdurch wird eine geräuschlos wirkende und langsame Verbindung geschaffen.
                              									Anderenfalls kann auch eine mit Schlagwirkung arbeitende Schüttelvorrichtung mit
                              									abwechselnd gespannten und ausgelösten Federn angewendet werden, wie eine solche im
                              									Bedarfsfalle leicht eingerichtet werden kann.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 279Fig. 10.Clarkson's Sortirmaschine. Auf der einen Stirnseite des Gestelles werden die Austrittsöffnungen D im Anschluss an die einzelnen Siebe angebracht, und
                              									zwar in der Weise, dass jede mit einem geneigten Trichter d versehen ist, der nach einem besonderen senkrechten Kanal führt. Die
                              									Kanäle sind zweckmässig in gemeinsamen Gehäusen zu beiden Seiten der Maschine
                              									eingebaut und leiten mit herausgeführten Enden zu den gesonderten Sammelbehältern,
                              									die aus untergestellten Kästen bestehen mögen.
                           Zwischen jedem Paar der Siebe ist ein auswechselbares Fangblech E, wie aus Fig. 10
                              									ersichtlich, eingesetzt, welches mit Anschluss- oder Laufflächen an das Gestell
                              									bei der Austrittsseite herangeführt ist, während bei dem hinteren Ende eine
                              									Uebertrittsöffnung O gelassen ist. Der flache Endtheil
                              									jedes Fangbleches kann mit Löchern versehen und eventuell nach unten etwas abgebogen
                              									sein, um das Herabfallen des Materials auf das nächst tiefere Sieb zu
                              									erleichtern.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 279Fig. 11.Siebvorrichtung von Mesch. Ueber dem Fangblech befindet sich ein Paar endloser Riemen oder Ketten F, welche in Pfeilrichtung Fig. 10 rotiren und dabei Bürsten bewegen, die beiderseits in Führungen
                              										f0 des
                              									Hauptgestelles gehalten sind. Sie haben den Zweck, die Unterflächen der Siebe und
                              									die Oberfläche der Fangbleche abzuräumen und rein zu halten. Die Kettenräder f1f1 vermitteln den
                              									Antrieb der Ketten F und stehen selbst in
                              									Antriebsverbindung durch nach aussen durchtretende Wellen mit Doppeltreibscheiben,
                              									die mittels der Riemen f2f2 (Fig. 9) zu gleich schneller Drehung gekuppelt und mit
                              									dem Haupttrieb f3 oder
                              									einem anderen Motor verbunden sind.
                           Die Endräume am Hauptgestell zwischen den Sieben werden durch luftdicht schliessende
                              									Thüren ee mit Dichtungsflächen aus Gummi e1e1 ausgesetzt. H ist der Einfülltrichter mit Einstellschieber.
                              									Derselbe ist in dem Rahmen des obersten Siebes A1 angebracht.
                           Um die fortschreitende Bewegung des Materials die Siebe entlang und nach den
                              									Austrittsöffnungen D hin regeln zu können, hat man die
                              									Siebe an Gelenkarme L, die zu je zweien auf jeder Seite
                              									des Gestelles angeordnet sind, aufgehängt.
                           Die Aufhängepunkte lassen sich, insofern für dieselben bogenförmige Schlitze R in am Gestell B
                              									befestigten Platten r vorgesehen sind, einstellen,
                              									indem man die gehörige Befestigung mittels der Schraubenmutter l bewirkt; die unteren Enden der Gelenkarme LL schliessen an die Stangen aa der beweglichen Siebrahmen.
                           In Verbindung mit der beschriebenen Maschine kann ein Exhaustorventilator angewendet
                              									werden, der durch die Ausschüttleitung X unterhalb des
                              									letzten Siebes A6
                              									wirksam ist. Diese Einrichtung würde dazu dienen, den Niedergang der
                              									Materialtheilchen zu erleichtern; vermöge des luftdichten Verschlusses bei den
                              									Thüren ee und mittels geeigneter Vorrichtungen bei den
                              									Austrittsöffnungen ist der Luftzutritt auf die obere Mündung zu beschränken. Bei den
                              									Austrittsöffnungen schaltet man zu diesem Zwecke in die Trichter d unter schwacher Feder Wirkung stehende Ventilklappen
                              									derart ein, dass dieselben zwar normal geschlossen bleiben, aber nach Ansammlung
                              									einer grösseren Materialmenge durch deren Gewicht geöffnet werden. In anderer Weise kann man
                              									denselben Zweck für die Praxis genügend erreichen, wenn die Trichterkanäle d nur gerade weit genug gemacht werden, das Material
                              									fortlaufend durchtreten zu lassen.
                           Glaser's Verbundstossherd (D. p.
                                 										J., 1890 278 258) hat verschiedene kleine
                              									Abänderungen erfahren, welche in den Patentschriften Nr. 56766, 58838 und 58839
                              									beschrieben sind.
                           Um Sand von durchweg gleicher Korngrösse zu erhalten, wendet H. Mesch in Berlin nach dem D. R. P. Nr. 53859 vom 8. November 1889 den in
                              										Fig. 11 veranschaulichten Apparat an.
                           In dem Gestell A ist der Behälter B mit darin befindlicher Schnecke schräg gelagert. Der
                              									zu reinigende Sand wird bei a eingeschüttet und bewegt
                              									sich unter dem Einfluss der Schnecke C dem aus dem Rohr
                              										b austretenden Wasserstrom entgegen. Es werden auf
                              									diese Weise die specifisch leichteren Bestandtheile des Sandes, welche vorzugsweise
                              									organischen Ursprungs sind, fortgeführt und durch die Oeffnung c mit dem ausfliessenden Wasser entfernt. Gleichzeitig
                              									werden auch die thonigen Substanzen, welche ihres feinen Kornes wegen sich nicht
                              									absetzen, sondern im Spülwasser suspendirt bleiben, abgesondert, so dass
                              									schliesslich ein vollkommen reiner Sand von fast durchweg gleicher Korngrösse übrig
                              									bleibt.
                           Für das Gelingen der vollkommenen Reinigung soll die ringförmige Gestalt der Schnecke
                              									eine unerlässliche Bedingung sein.
                           Behufs Vertheilung, Klassirung und Ausscheidung von in Flüssigkeiten enthaltenen
                              									Stoffen (Sand, Schlamm) führt Neuerburg in Köln a. Rh.	(D. R. P. Nr. 57876 vom 26. September 1890) die Trübe zunächst durch
                              									Trichterapparate, welche zur Vertheilung Theilflügel, zur Klassifikation
                              									doppelwandige Einhängetrichter stuvwx und zum
                              									Ausscheiden eingehängte cylindrische Mäntel 3 und 4 (Fig. 12)
                              									enthalten.
                           Die punktirten Linien in der Zeichnung zeigen den Weg, welchen die Ströme nehmen,
                              									genau an.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 280Fig. 12.Klassirvorrichtung von Neuerburg. Das mittlere Einfallrohr A bringt die Trübe
                              									bis tief unter den Flüssigkeitsspiegel im Trichter vwx
                              									hinab. Während sie nun nach oben steigt, fällt ein entsprechender Theil des schweren
                              									Inhalts in die Trichterspitze nieder und wird durch die Austragröhre y nach aussen in die Auffangtrichter geführt.
                           Der aufsteigende leichtere Theil tritt oben über den Rand des Trichters wx in den zwischen den beiden Trichtermänteln
                              									gebildeten Spalt, sinkt darin nach unten und lässt hier einen entsprechenden
                              									Theil seines Inhalts fallen, welcher durch die Röhre z
                              									nach aussen geführt wird.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 280Fig. 13.Staver's Setzmaschine. Der Rest steigt aber über den Rand des zweiten Trichters tu und sinkt zwischen den Mänteln nach unten, wo er
                              									dann wieder das schwerere Mehl fallen lässt, welches durch die Röhren zz nach aussen tritt, während mit dem aufsteigenden
                              									Strom der leichte Theil wieder nach oben gelangt und über den Rand des
                              									Aussentrichters qr übertritt und durch die Rinne 8 und 9 abgeführt
                              									wird.
                           In den Auffangtrichtern BC führt wiederum das unter den
                              									Aufgeberinnen 1, 2 und 3
                              									bis tief in den Apparat reichende Eintrittsrohr den Strom innerhalb der ersten und
                              									engsten cylindrischen Röhre 3 in die Tiefe. Hier fällt
                              									schon ein Theil des auszuscheidenden Stoffes aus, ein anderer wird mit der
                              									Flüssigkeit nach oben geführt, aber durch die zweite weitere cylindrische Röhre 4, deren Rand hoch über den Wasserspiegel hervorragt,
                              									am sofortigen Auslauf in die Abflussrinne gehindert, vielmehr gezwungen, nochmals
                              									einzutauchen bis unter den eingetauchten Rand dieser Röhren 4, um dann erst wieder aufzusteigen und über den Rand 5, 6 des Trichters in die Ausflussrinne zu
                              									gelangen.
                           Die Flüssigkeit ist nun geklärt, der Stoff, welcher darin enthalten war, ist
                              									niedergeschlagen und wird durch die in der Trichterspitze befindliche Abzugsröhre
                              										7 entfernt.
                           C. F. Staver in Hurley (Grafschaft Ashland, Staat
                              									Wisconsin, Nordamerika) hat für eine Setzmaschine das D. R. P. Nr. 57877 vom 2.
                              									October 1890 erworben. In Fig. 13 ist dieselbe
                              									veranschaulicht.
                           In die Schale K wird pulverisirtes Metallerz
                              									(beispielsweise Bleiglanz) gebracht; sodann wird Wasser in die Schale gefüllt und
                              									diese durch die Scheibe R in schnelle Drehung versetzt.
                              									Das Wasser mit der leichteren Gangart wird durch die Centrifugalkraft über den
                              									oberen Rand der Schale E hinaus in die Rinne F geschleudert, aus welcher alsdann die
                              									Verunreinigungen durch die Oeffnung F1 abfliessen.
                           Wenn auf diese Weise die fremden Beimischungen von dem Erze getrennt sind, so kann
                              									die Schale E stillgestellt und das gewaschene Erz durch
                              									die hohle Welle D nach Oeffnen des Glockenventils H nach dem Behälter b
                              									abgeführt werden.
                           Ein Pochwerk mit selbsthätiger Regulirung des Pochgutes (Fig. 14 bis 19) ist von A. Veska in Milleson (Böhmen) vorgeschlagen worden (D.
                              									R. P. Nr. 58362 vom 2. December 1890).
                           Jeder Pochstempel a arbeitet in eigener Pochlade, welche
                              									dadurch gebildet wird, dass ein blecherner Cylinder c
                              									den Amboss d umgibt und ihn an der Höhe theils
                              									überragt; einzelne Cylinder sind wieder durch blecherne, die Cylinder überhöhende
                              									Querwände getrennt, welche mit den an die Cylinder anschliessenden Längswänden die
                              									einzelnen Pochladen bilden.
                           In der Pochlade sind geneigte Siebe s angebracht.
                              									Ueberflüssiges Wasser entweicht durch Rohr r, während
                              									die Pochtrübe durch Rohr r1 (Fig. 14) abfliesst.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 281Fig. 14.Veska's Pochwerk.Textabbildung Bd. 284, S. 281Veska's Pochwerk. Das continuirliche Eintragen des Pochgutes unter die Pochstempel bewirken
                              									die auf der Welle y aufgekeilten Daumen y1 (Fig. 14 und 19), welche
                              									bei ihrer Umdrehung die Eintragsrinnen K langsam
                              									ausschieben und nach erfolgtem Ausschub mittels einer Feder f (Fig. 14) gegen den durch eine bewegliche
                              									Stange u gebildeten Prellstock o (Fig. 19) geschnellt werden. Hiermit
                              									stösst der Anschlag f2
                              										(Fig. 16) der an
                              									der Unterseite der Eintragsrinne angenieteten Führungsstange t an den unteren Theil der Oese o der Stange
                              										u, in Folge dessen ein Theil des Pochgutes von der
                              									Eintragungsrinne die Pochlade herabrutscht.
                           Die Menge des continuirlich eingetragenen Pochgutes bezieh. die Länge des Ausschubes
                              									wird geregelt, indem die Welle y von der Welle x (Fig. 14) mittels
                              									Stellschrauben weiter oder näher verstellt werden kann.
                           Um die beabsichtigte Schichtenhöhe unter dem Pochstempel durch beschriebenes
                              									continuirliches Eintragen nicht zu überhöhen, wird der Ausschub der Eintragsrinne so
                              									gewählt, dass zeitweise ein Nachrutschen grösserer Menge des Pochgutes erforderlich
                              									wird. Dieses findet statt, sobald der Hebling m (Fig. 17) auf einen an
                              									der Regulirungsstange u eingeschobenen Ausschlagswinkel
                              										i ausschlägt, diesen sowie auch die Stange u und die Oese o um die
                              									Höhe des Ausschlages t2
                              									niederdrückt, folglich der Ausschlag t1 sammt der Stange t
                              									durch die Oese durchschlüpft und erst mittels Nase t1 an dem Daumen y1 angehalten wird.
                           Beim nächsten Anheben des Pochstempels und nächsten Ausschub der betreffenden
                              									Eintragsrinne hebt die Spannfeder h (Fig. 18) die
                              									Regulirungsstange u bezieh. die Oese o in ihre ursprüngliche Lage und bildet hiermit wieder
                              									der untere. Theil der Oese o den erforderlichen
                              									Prellklotz für weiteres continuirliches Eintragen.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 281Veska's Pochwerk. Die Eintragsrinnen können auch zweckmässig aufgehängt werden und bedürfen
                              									dann keine Feder f.
                           Um das richtige Functioniren des Eintragsmechanismus zu erzielen, ist eine sichere
                              									Befestigungsweise der Heblinge m auf den Pochspindeln
                              									nachstehend durchgeführt.
                           Die Pochspindel ist an betreffender Stelle am Umfange mit eingedrehten halbrunden
                              									Nuthen versehen; in eine dieser Nuthen wird ein aus zwei Hälften bestehender
                              									Wulstring p eingelegt. Der Hebling besteht dann aus
                              									zwei Ringen n und m,
                              									welche den Wulstring umfassen und, mittels Schrauben q
                              									angezogen, sich an die Pochspindel festklemmen.
                           Textabbildung Bd. 284, S. 281Fig. 19.Veska's Pochwerk. Um auch in Folge der entstehenden Abnutzung des Pocheisens beim Pochen die
                              									gleichmässige Schichthöhe unter dem Pochstempel zu erhalten, werden die
                              									Anschlagswinkel i durch andere, welche nach und nach
                              									kürzere Armenlängen haben, so lange ausgewechselt, bis die Differenz der
                              									ursprünglichen und letzten Winkelarme gleich wird der Entfernung zweier benachbarten
                              									auf der Pochspindel, und die Einschiebung der neuen Anschlagswinkel erfolgt.
                           Zur Scheidung der Unreinigkeiten oder des tauben Gesteins von Eisen oder
                              									eisenhaltigem Erz wenden Ball und Norton einen Apparat
                              									(D. R. P. Nr. 57684 vom 10. Juni 1890) an, welcher im Wesentlichen aus einer schnell
                              									umlaufenden Trommel
                              										(283 * 228) mit auf deren Innenfläche wirkenden
                              									Magneten und aus einem Trichter unterhalb der Trommel zur Abführung des tauben
                              									Gesteins u.s.w. besteht. Eigenartig ist nur, dass ein regelbarer Luftstrom das taube
                              									Gestein u.s.w. im Niederfallen kreuzt.
                           Die Aufbereitungsvorrichtung von E. Wiman in Chicago (D.
                                 									R. P. Nr. 60172 vom 16. December 1890) ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gut
                              									mittels endloser Bahn um eine magnetische Trommel geleitet wird, um hier die nicht
                              									magnetischen Theilchen abzuwerfen, während die magnetischen Theilchen festgehalten
                              									und erst ausserhalb des Magnetfeldes der Schwerkraft überlassen werden. Diese
                              									Trommel setzt sich aus einer Reihe von Elektromagneten mit gemeinsamem Kern bezieh.
                              									aus einer Reihe von Magneten derart zusammen, dass parallel zur Trommelachse
                              									verlängerte Polstücke den so abwechselnd aus positiven und negativen Längsstücken
                              									zusammengesetzten Trommelumfang bilden. Eine Variante besteht darin, den
                              									Trommelumfang nicht parallel, sondern quer zur Achse aus abwechselnd positiven und
                              									negativen (Ring-) Stücken zusammen zu setzen.
                           Das dynamomagnetische Rad von Erminio Ferraris in Ronco
                                 									Ligure, Italien (D. R. P. Nr. 61056 vom 21. Januar 1891) dient gleichfalls zur
                              									Trennung von magnetischen und nicht magnetischen Erztheilchen. Dasselbe ist durch
                              									die Zellenform der Armatur des Radkranzes sowie durch die radiale Stellung der
                              									Elektromagnete gekennzeichnet. Gleichzeitig ist ein Collector vorhanden, welcher
                              									gestattet, Nord und Süd des Radkranzes stets in denselben diametralen Zonen zu
                              									erhalten und zwei mit den Polen auf 90° gestellte neutrale Zonen zu bilden.
                           
                              
                                 W. K.