| Titel: | Neue Verfahren und Apparate in der Zuckerfabrikation. | 
| Fundstelle: | Band 285, Jahrgang 1892, S. 39 | 
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                        Neue Verfahren und Apparate in der
                           								Zuckerfabrikation.
                        Mit Abbildungen.
                        Neue Verfahren und Apparate in der Zuckerfabrikation.
                        
                     
                        
                           Ueber die neuerdings angeregte Frage: Sind die Normalzahlen, welche sich in der Zuckeranalyse bezüglich Polarisationsgewicht, Volumen der Messgefässe und
                              									Temperatur eingebürgert haben, auch ferner beizubehalten oder ist deren Aenderung
                              									wünschenswerth? sprach sich Prof. Landolt in der
                              									Generalversammlung des Vereins für die Rübenzuckerindustrie
                                    										des Deutschen Reichs am 23. Mai 1891 wie folgt aus (Zeitschrift des Vereins für die Rübenzuckerindustrie des Deutschen Reichs,
                                 									1891 S. 514):
                           Die Besprechung dieser Frage ist zunächst veranlasst durch ein von
                              									der k. Normal-Aichungscommission an eine Anzahl Chemiker erlassenes Rundschreiben
                              									vom 1. October 1890, in welchem dieselben um eine Aeusserung darüber ersucht wurden,
                              									ob Bedenken vorliegen, die in den chemischen Laboratorien allgemein gebräuchlichen
                              										Mohr'schen Liter durch richtige Liter zu ersetzen.
                              									Der genannten Commission war nämlich von Seite eines technisch-chemischen Vereins
                              									der Wunsch ausgesprochen 
                              									worden, es möchten in Zukunft Messgefässe für die chemische Maassanalyse, wie
                              									Kolben, Büretten u.s.w., durch die Aichungsbehörden auf die Richtigkeit ihrer
                              									Angaben geprüft und beglaubigt werden. Da aber die in Deutschland im Handel
                              									befindlichen Messkolben sämmtlich nach dem Mohr'schen
                              									Verfahren geaicht sind, so erschien es der Commission nicht zulässig, ein Gefäss als
                              									ein Liter zu beglaubigen, welches kein wahres Liter ist, denn sie würde dadurch in
                              									Widerspruch mit dem gesetzlich eingeführten metrischen Maass- und Gewichtssystem
                              									gelangen. Das letztere definirt, wie bekannt, das Liter als den Raum, welchen die
                              									Masse eines Kilogramms Wasser von der Temperatur 4° einnimmt, im luftleeren Raum
                              									abgewogen in einem Gefässe von der Temperatur 0°. Will man hiernach einen
                              									Literkolben von Glas aichen mittels Wasser von 17,5°, sowie gleicher Temperatur des
                              									Gefässes, und die Wägung in Luft mit Hilfe von Messinggewichten vornehmen, so würde,
                              									wie eine einfache Rechnung ergibt, 998,12 g auf die Wage gelegt werden müssen. Statt
                              									dessen hat Mohr vorgeschlagen, 1 k Wasser von 17,5° in
                              									einem Gefässe von derselben Temperatur und den lufterfüllten Raum abzuwägen; in
                              									diesem Falle erhält man das entsprechende Volumen um 1,88 cc grösser. Die Gründe für
                              									dieses Verfahren, welches Mohr zuerst in seinem 1855
                              									erschienenen Lehrbuch der Titrirmethode empfohlen hatte, lagen in der grösseren
                              									Einfachheit des Gewichtes, sowie in dem Umstände, dass die Kenntniss der Ausdehnung
                              									des Wassers, über welche damals die Beobachtungen noch ungenügend übereinstimmten,
                              									nicht in Betracht zu kommen braucht.
                           Da es in der Maassanalyse vollständig gleichgültig ist, welche
                              									Volumeneinheit man zu Grunde legt, vorausgesetzt, dass sie bei allen Gefässen
                              									innegehalten wird, so würde speciell in dieser Hinsicht gegen das Mohr'sche System kaum etwas einzuwenden gewesen sein,
                              									wenn nicht für die so geaichten Maasskolben ebenfalls der Name „Liter“ und
                              									für den tausendsten Theil desselben die Bezeichnung „Cubikcentimeter“ in
                              									Gebrauch gekommen wäre. Die grosse Verbreitung, welche die Titrirmethode in der
                              									chemischen Technik fand, verursachte bald einen erheblichen Bedarf an Messkolben,
                              									Büretten, Pipetten u.s.w., welche Geräthschaften von den Glasbläsern ausschliesslich
                              									nach dem Mohr'schen Verfahren hergestellt wurden; im
                              									Handel sind gegenwärtig gar keine anderen mehr zu haben. Es kam hierdurch allmählich
                              									sogar vielfach in Vergessenheit, dass ein käuflicher Literkolben nicht 1000, sondern
                              									1001,88 wahre Cubikcentimeter, ein sogen. 500 cc Kolben 500,94 wahre Cubikcentimeter
                              									fasst. Für die Maassanalyse ist dies, wie schon bemerkt, von gar keinem Belang; die
                              										Mohr'schen Gefässe haben sogar einen gewissen
                              									Vorzug, indem, wenn zu irgend einem Zwecke 1000 oder 500 g Wasser nöthig sind, diese
                              									Menge statt durch Wägung einfacher durch Abmessen bestimmt wird, wobei nur darauf zu
                              									achten ist, dass das Wasser die Temperatur von 17,5° besitzt.
                           Der Umstand, dass neben dem wahren Liter sich nun auch das Mohr'sche Liter und Cubikcentimeter einbürgerte, hat
                              									jedoch zu erheblichen Nachtheilen geführt und in mehreren Beziehungen recht
                              									unangenehme Verwirrungen hervorgerufen, von denen ich besonders zwei hervorheben
                              									möchte.
                           Zunächst ist der Begriff „Concentration von Lösungen“
                              									unsicher geworden. Man versteht darunter die Anzahl Gramme Substanz, welche in 100
                              									oder auch 1000 cc einer Lösung enthalten sind. Wenn in einer deutschen chemischen
                              									Abhandlung sich die Angabe findet, man bedürfe zu irgend einem Zwecke einer
                              									Salzlösung von der Concentration 200 g in 1000 cc, so ist wahrscheinlich gemeint,
                              									diese Lösung sei auf die Weise herzustellen, dass man 200 g Salz in einen Mohr'schen Literkolben bringt und nach Zusatz von
                              									Wasser bis zur Marke verdünnt. Indessen ist man der Sache doch nicht sicher, denn es
                              									gibt auch in Deutschland eine Anzahl von Chemikern und Physikern, welche von den
                              									Glasbläsern (z.B. Dr. Geissler's Nachfolger in Bonn)
                              									sich stets richtige Literkolben anfertigen lassen, und der betreffende Zweifel ist
                              									noch grösser, wenn jene Angabe in einem französischen oder englischen Werke
                              									vorkommt. Würde man nun die 200 g Salz statt in dem Mohr'schen nochmals in einem richtigen Litergefäss auflösen, so hätte man
                              									zwei Flüssigkeiten hergestellt, deren Volumen sich wie 1001,88: 1000 verhalten und
                              									in dem gleichen Raum von 1000 Volumtheilen wären in dem ersten Falle 199,625 g, im
                              									zweiten 200 g Salz enthalten. Der hierdurch möglicher Weise entstehende Irrthum ist
                              									aber für manche Zwecke durchaus nicht gleichgültig.
                           Ein zweiter Punkt, welcher durch die Einführung der beiden
                              									verschiedenen Volumeinheiten unsicher gemacht wurde, ist die Scale der
                              									Quarzkeilsaccharimeter. Bei den in Deutschland gebräuchlichen Instrumenten hat
                              									bekanntlich die von Ventzke vorgeschlagene Scale
                              									allgemeinen Eingang gefunden, deren 100-Punkt ursprünglich so bestimmt wurde, dass
                              									man mittels reinem Zucker eine Lösung vom spec. Gew. 1,1 herstellte und diese in
                              									einer 2 dm-Röhre in den Apparat einlegte. Wenn man dann von einem weniger als 100
                              									Proc. enthaltenden Zucker eine Lösung von der genannten Dichte unter Anwendung
                              									eines Aräometers bereitete, so gab die an der Scale beobachtete Ablenkung direct die
                              									Gewichtsprocente Zucker in der Trockensubstanz an. Dieses Verfahren, welches darauf
                              									berechnet war, die Anwendung der Wage zu umgehen, gab aber keine genauen Resultate,
                              									weil die in den Rohzuckern enthaltenen Salze ebenfalls auf das specifische Gewicht
                              									der Lösung bestimmend einwirken, und es wurde daher verlassen. Man ging zu der jetzt
                              									gebräuchlichen Wägungsmethode über, nachdem zuerst ermittelt worden war, welchen
                              									Gehalt die Ventzke'sche Normallösung besitzt. Versuche
                              									hierüber hatten ergeben, dass 100 cc derselben 26,048 g Zucker hinterlassen, und
                              									wenn nun von einem unreinen Zucker diese Menge abgewogen, zu 100 cc gelöst und im 2
                              									dm-Rohr polarisirt wird, so gibt die ursprüngliche Ventzke'sche Scale ebenfalls direct die Procente Zucker in der
                              									Trockensubstanz an. Da dieses Verfahren schon lange vor dem Jahre 1855 in Anwendung
                              									war, also zu einer Zeit, wo die Mohr'schen
                              									Cubikcentimeter noch nicht existirten, so hat sich die Zahl 26,048 g ohne Zweifel
                              									zuerst auf wahre Cubikcentimeter bezogen. Nach Einführung der Mohr'schen Messkolben gingen aber die Mechaniker,
                              									namentlich die Firma Schmidt und Hänsch in Berlin dazu
                              									über, zur Bestimmung des 100-Punktes der Instrumente eine Lösung von 26,048 g Zucker
                              									zu 100 Mohr'schen Cubikcentimetern anzuwenden. Auf
                              									diese Weise sind wohl alle neueren Saccharimeter geaicht, dagegen können möglicher
                              									Weise auch noch ältere Instrumente vorkommen, deren Scale nach dem früheren
                              									Verfahren hergestellt ist.
                           In Folge dieser Verhältnisse habe ich mich in meinem
                              									Antwortschreiben an die k. Normal-Aichungscommission dahin ausgesprochen, dass die
                              									Nachtheile der Mohr'schen Messgefässe entschieden
                              									grösser seien als die Vorzüge derselben und dass keine triftigen Gründe vorlägen,
                              									welche für ihre Beibehaltung sprechen, vielmehr deren Ausrottung wünschenswerth sei.
                              									Da einmal in den meisten Ländern das metrische Maass- und Gewichtssystem gesetzlich
                              									eingeführt ist, so muss man dabei bleiben, und es ist nicht zulässig, neben der
                              									bestimmt definirten Volumeneinheit noch eine andere anzuwenden, welche den gleichen
                              									Namen trägt, aber um einen kleinen Theil davon abweicht. In gleicher Weise hat sich
                              									Herr Prof. H. Ost in Hannover, dessen Gutachten in der
                              										Chemikerzeitung, 1890 Bd. 14 Nr. 103, erschienen
                              									ist, für die Einführung des wahren Liters ausgesprochen. In welchem Sinne sich die
                              									anderen Chemiker geäussert haben, weiss ich nicht, dagegen ist mir mitgetheilt
                              									worden, dass sich die k. Normal-Aichungscommission bereits bestimmt entschlossen
                              									habe, nur für die nach wahren Cubikcentimetern geaichten Messgefässe die Prüfung und
                              									Beglaubigung zu übernehmen und die Mohr'schen
                              									vollständig auszuschliessen.
                           Es lässt sich erwarten, dass die k. Normal-Aichungscommission
                              									bestimmte Vorschriften erlassen wird, wie zu verfahren ist, um die in der Chemie
                              									gebräuchlichen Messgefässe mit Wasser von verschiedener Temperatur zu aichen. Da
                              									sodann diese Instrumente zur amtlichen Prüfung eingesandt werden können, so muss den
                              									Verfertigern schon von vornherein daran gelegen sein, dieselben so richtig wie
                              									möglich herzustellen, und es erwächst daraus für die Chemiker der grosse Vortheil,
                              									dass künftig in den Apparatenhandlungen bessere und genauere Messinstrumente zu
                              									haben sein werden, als es bis dahin der Fall war. Die bisherigen Volumenmaasse sind
                              									wohl nur selten von den Chemikern einer Prüfung auf ihre Richtigkeit unterworfen
                              									worden; wer aber eine solche vornahm, machte vielfach die Entdeckung erheblicher
                              									Fehler. Unter der mangelhaften Uebereinstimmung der käuflichen Messkolben, Pipetten
                              									u.s.w. leidet, wie auch Prof. Ost in seinem Gutachten
                              									hervorhebt, gegenwärtig die ganze Maassanalyse, und schon aus diesem Grunde ist das
                              									Vorgehen der k. Normal-Aichungscommission mit Freude zu begrüssen. Es ist somit zu
                              									hoffen, dass nach und nach die alten Mohr'schen
                              									Messgeräthschaften aus den Laboratorien verschwinden und durch neue, auf ihre
                              									Richtigkeit amtlich geprüfte, ersetzt werden.
                           Die Einführung der richtigen Volumeneinheit an Stelle der Mohr'schen hat für die Zuckeranalyse noch eine weitere
                              									Folge und zwar in Bezug auf das Normalgewicht für das Polarisations-Saccharimeter.
                              									Wie erwähnt, entspricht der 100-Punkt der Ventzke'schen
                              									Scale einer Zuckerlösung, welche 26,048 g Zucker in 100 Mohr'schen Cubikcentimetern enthält. Wendet man nun zur Herstellung dieser
                              									Lösung bei 17,5° ein geaichtes richtiges 100 cc-Kölbchen an, so müssen, um die
                              									Polarisation 100 zu erhalten, \frac{26,048}{1,00188}=25,999 g
                              									Zucker abgewogen werden, welche Zahl unbedenklich auf 26 g abgerundet werden kann.
                              									Es ergibt sich also hierbei eine wesentliche Vereinfachung des
                              									Polarisationsgewichtes, indem der unbequeme Bruchanhang wegfällt und eine ganze Zahl
                              									resultirt. Im Uebrigen bleibt alles unverändert, sowohl die Scale der Instrumente
                              									als auch die darauf 
                              									bezüglichen Tabellen. Die Einführung der richtigen Volumeneinheit ist also in
                              									dieser Beziehung von entschiedenem Vortheil. Man kann aber die Frage aufstellen, ob
                              									es nicht zweckmässig wäre, das Polarisationsgewicht überhaupt ganz zu ändern, denn
                              									um die Herstellung der Zuckerlösung rascher zu bewerkstelligen, würde es bequemer
                              									sein, eine kleinere Menge Zucker anzuwenden, etwa 20 g. Will man dann aber das
                              									Volumen von 100 cc beibehalten, so hat dies zur Folge, dass die Scale der
                              									Polarisationsapparate geändert werden muss, was bei der vorhandenen grossen Zahl
                              									dieser Instrumente sich nur mit erheblichen Schwierigkeiten durchführen liesse;
                              									zugleich wäre eine Umrechnung vieler Tabellen nöthig. Wollte man diesen Uebelstand
                              									vermeiden, so könnte dies in der Weise geschehen, dass man das Volumen der
                              									herzustellenden Zuckerlösung ändert. Dieses Volumen würde, das Polarisationsgewicht
                              									zu 20 g festgesetzt, \frac{20\,.\,100}{26}=76,92 wahre
                              									Cubikcentimeter oder \frac{20\,.\,100}{26,048}=76,78
                              									Mohr'sche Cubikcentimeter; man kommt also zu Maassen,
                              									welche für die Praxis sehr unbequem wären.
                           Es ist also entschieden am rathsamsten, das bisherige
                              									Polarisationsgewicht beizubehalten, d.h. entweder 26,048 g Zucker zu 100 Mohr'schen Cubikcentimetern oder 26 g zu 100 wahren
                              									Cubikcentimetern zu lösen.
                           Bei dieser Gelegenheit möchte ich nicht versäumen, darauf
                              									aufmerksam zu machen, dass die physikalisch-technische Reichsanstalt in
                              									Charlottenburg die Absicht hat, in Zukunft die Scalen der
                              									Polarisations-Saccharimeter auf ihre Richtigkeit zu prüfen und bezüglich der Fehler
                              									derselben Correctionstabellen zu liefern. Es steht also eine weitere amtliche Hilfe
                              									bevor, welche sehr werthvoll werden kann.
                           Schliesslich habe ich hinsichtlich der Normaltemperatur, welche in
                              									der Zuckeranalyse, d.h. bei der Herstellung der Lösungen für den
                              									Polarisationsapparat am besten innegehalten wird, noch einige Worte zu bemerken.
                              									Bekanntlich war diese bis dahin zu 17,5° C. festgesetzt, während in der
                              									Alkoholometrie 15°, bei vielen wissenschaftlichen Untersuchungen 20° gebräuchlich
                              									sind. Aus dem Umstände, dass, wie früher bemerkt; sich das Polarisationsgewicht
                              									gerade zu 26 g ergibt, wenn ein Kölbchen angewandt wird, welches bei 17,5° das
                              									Volumen von 100 wahren Cubikcentimetern besitzt, folgt, dass es ohne Zweifel am
                              									zweckmässigsten ist, bei dieser Temperatur zu bleiben. Eine Aenderung derselben
                              									würde ausserdem die Umrechnung mancher Tabellen nöthig machen.
                           Eine neue Methode zur Bestimmung der anorganischen und
                                 										organischen Bestandtheile in Rohzuckerproducten ist von Alberti und Hempel in Magdeburg angegeben worden (Zeitschrift für angewandte Chemie, 1891 Heft 16).
                           Die jetzt allgemein angewandte Methode der Aschenbestimmung in
                              									Zuckerproducten ist die sogen. Sulfatmethode, welche darauf beruht, dass man in
                              									bekannter Weise die Salze des Zuckers in schwefelsaure Salze verwandelt und nach
                              									Abzug von 1/10 des
                              									Befundes als kohlensaure Salze – Asche – in Rechnung stellt.
                           Die Unrichtigkeit der Methode liegt darin begründet, dass der
                              									Abzug von 1/10 des
                              									Befundes für Umrechnung der schwefelsauren in kohlensaure Salze mit grösseren
                              									Fehlern behaftet ist und nicht einmal richtige Vergleichszahlen erhalten werden.
                           Diese Fehler werden durch die verschiedenartige Zusammensetzung
                              									der Asche, welche namentlich bei Nachproducten durch die mehr oder minder
                              									vorhandenen mechanischen Beimengungen Sand u. dgl.) variirt, hervorgerufen.
                           Die bisherigen Arbeiten zur Beseitigung dieser Mängel bezwecken
                              									nun sämmtlich, die Asche des Zuckers, d.h. die kohlensauren Salze desselben, durch
                              									künstliche Beimengungen in leichter Weise frei von Kohle, d. i. rein zu erhalten und
                              									als solche zur Wägung zu bringen. Die in letzter Zeit sich immer mehr Bahn brechende
                              									Ansicht, dass nicht die anorganischen Bestandtheile der Zuckerproducte, sondern die
                              									organischen Bestandtheile derselben melassebildend wirken, führte die Verfasser zu
                              									Versuchen, welche den Zweck haben, die directe Bestimmung der in den Zuckerproducten
                              									auftretenden anorganischen Stoffe zu ermöglichen, um dadurch auch indirect eine
                              									genauere Ermittelung der organischen Bestandtheile
                              									erzielen zu können. Die bisherige Ermittelungsweise ist durchaus zu verwerfen,
                              									sobald etwas Besseres zur Verfügung steht, da man mit der Asche – kohlensaure Salze
                              									– für die organischen Bestandtheile etwas zuzählt, was in den betreffenden
                              									Zuckerproducten (in dieser Form ursprünglich) nicht vorhanden gewesen ist. Die
                              									Kohlensäure wird erst bei der Verbrennung erzeugt und deshalb werden die organischen
                              									Bestandtheile stets um ein Bedeutendes zu niedrig ermittelt.
                           Nach einer grossen Reihe von misslungenen Versuchen glauben die
                              									Verfasser folgende Methode als gut und für die Praxis als durchaus geeignet
                              									empfehlen zu können. Ungefähr 6 bis 7 g gröblich gemahlener Quarzsand (von
                              									Trommsdorf, Erfurt, zu beziehen) werden in einem passenden Platinschälchen (wie die
                              									Verfasser dieselben bei allen ihren Zuckerveraschungen benutzen und welche etwa 35
                              									cc fassen) geglüht und nach dem Erkalten mit dem Schälchen als Taragewicht gewogen.
                              									Hierzu werden 5 g Zucker, welche man in der Praxis am besten für sich auf einem
                              									kleinen Tarirblech wägt, gebracht, alsdann die Masse in dem Tiegel unter Vermeidung
                              									von Verlusten mit einem dünnen Platindraht gut durchgemischt und der Draht zum
                              									Schluss mit einer Federfahne gereinigt. Den so vorbereiteten Tiegel bringt man in
                              									eine Platinmuffel und erhitzt sofort mit voller Flamme. Der Zucker verbrennt ruhig
                              									und ohne Schäumen. Nach ½ bis 1 ¼ Stunden, je nach dem Zuckerproduct, ist die
                              									Veraschung beendet und ein weiteres Anrühren o. dgl. der glühenden Masse durchaus
                              									unnöthig. Die Praxis wird jeden nach dieser Methode Arbeitenden bald diejenige Zeit
                              									erkennen lassen, welche für die betreffenden Producte bei den vorhandenen Flammen
                              									und Muffeln nothwendig ist, da die Resultate bei doppelter Ausführung nur nach
                              									vollständiger Veraschung übereinstimmen werden. Bei Melassen werden etwa 3 g im
                              									Schälchen, welches mit Quarzsand und einem kleinen Platindraht tarirt ist,
                              									abgewogen, nach dem Mischen kurze Zeit erwärmt und mit kleiner Flamme in derselben
                              									Weise gearbeitet. Die erhaltene Masse ist weissgrau und nur bei schlechten
                              									Nachproducten und Melassen etwas dunkler gefärbt.
                           Diese Methode beruht darauf, dass, wenn ein Gemisch von Zucker mit
                              									Kieselsäure (Quarz) der Verbrennung unterzogen wird, vollständige Veraschung (ohne
                              									Rückstand von Kohle) eintritt und dass sich bei dieser Verbrennung keine
                              									kohlensauren, sondern kieselsaure Salze aus den vorhandenen organisch sauren Salzen
                              									bilden. Die bereits in den Zuckern vorhandenen schwefelsauren Verbindungen und
                              									Chloralkalien werden bei der Temperatur, welche während der Veraschung in der
                              									Platinmuffel vorwaltet, durch die Kieselsäure nicht zersetzt und man ermittelt somit
                              									rasch und sicher die anorganischen Bestandtheile, welche in den Zuckerproducten
                              									wirklich vorhanden sind. Welche Uebereinstimmung diese Methode bei den so erhaltenen
                              									Zahlen unter sich, welche Differenzen dieselbe mit der Sulfatmethode zeigt und in
                              									wie weit dieselbe den oben angeführten Ansprüchen (frei von Kohlensäure u.s.w.)
                              									gerecht wird, belegen die Verfasser durch eine sehr grosse Anzahl von ausgeführten
                              									Untersuchungen.
                           Sie hielten die Untersuchung einer so bedeutenden Anzahl von
                              									Zuckerproducten der verschiedensten Fabriken für wichtig, um mit Sicherheit ein
                              									Urtheil über die Genauigkeit der neuen Methode und die Uebereinstimmung mit der
                              									Sulfatmethode fällen zu können.
                           Was nun zunächst die Ausführung der neuen Methode betrifft, so ist
                              									dieselbe nach grösserer Praxis mit derselben Raschheit wie die Sulfatmethode zu
                              									erledigen. Jedenfalls erfordert jedoch die Quarzmethode ein etwas vorsichtigeres
                              									Arbeiten und doppelte Anfertigung der Bestimmungen. Es
                              									war zu befürchten, dass die Platingefässe bei der Untersuchung nach der Quarzmethode
                              									angegriffen werden würden. Allein die Erfahrung hat gezeigt, dass dies nicht oder
                              									nur sehr unbedeutend geschieht, wenn man das Ausscheuern vermeidet. Eine grosse
                              									Lichtseite der neuen Quarzmethode gegen die Sulfatmethode ist der Fortfall der
                              									Schwefelsäure, da in einem stark beschäftigten Laboratorium selbst bei den besten
                              									Abzugsvorrichtungen es nicht zu vermeiden ist, dass die bei der Veraschung sich
                              									bildende Schwefligsäure in die Arbeitsräume tritt. Die Uebereinstimmung der nach der
                              									Quarzmethode gefundenen Zahlen ist als eine vorzügliche zu bezeichnen und übertrifft
                              									dieselbe sogar die Sulfatmethode.
                           Es ist von den Verfassern durch besondere directe Versuche
                              									nachgewiesen worden, dass der bei der Quarzmethode erhaltene Verbrennungsrückstand
                              									frei von Kohlensäure ist und sowohl die schwefelsauren Alkalien als auch
                              									Chloralkalien bei dieser Arbeitsweise nicht oder in nicht zu berücksichtigender
                              									Weise zersetzt werden.
                           Um ein Bild für die Zusammensetzung der Zuckerproducte gegenüber
                              									der üblichen Sulfatmethode zu erhalten, führten die Verfasser vollständige Analysen
                              									(Bestimmung des Zuckers durch Polarisation) von einigen Invertzucker freien ersten
                              									Producten, Nachproducten und Melassen aus und theilen die Ergebnisse in einer
                              									ausführlichen Tabelle mit.
                           Die Bestimmung des Wassers und der anorganischen Bestandtheile
                              									nach der Quarzmethode wurde bei diesen Analysen in derselben Substanzmenge
                              									ausgeführt und zwar bei den Zuckern mit 5 g, bei den Melassen mit etwa 3 g. Bei den
                              									festen Zuckerproducten wurde nach Wägung des mit Quarzsand geglühten Platintiegels
                              									die auf einem Tarirblech abgewogenen 5 g Zucker in den Tiegel gebracht und das
                              									Gesammtgewicht genau ermittelt. Die Masse im Tiegel wurde gut 
                              									durchgemischt und in einem Dampftrockenschrank getrocknet.Der neue Soxhlet'sche Trockenschrank wird sich
                                    											wohl bald in den Laboratorien einbürgern.S. Der nach
                              									dem Trocknen gewogene Rückstand im Platintiegel wurde direct in der Muffel der
                              									Veraschung unterzogen. Für die Berechnung des Wassers und der Asche wurde die
                              									Annahme von 5 g angewandter Substanz zu Grunde gelegt, selbst wenn die Differenz der
                              									Wägungen des Platintiegels ohne und mit Substanz 0 bis 0,002 von dieser Zahl
                              									abwichen. Für die Praxis ist dies sicher voll gerechtfertigt.
                           Bei Melassen wurden etwa 3 g direct in den mit der doppelten Menge
                              									Quarz (12 bis 15 g) und Platindraht tarirten Platintiegel gewogen und im Uebrigen in
                              									gleicher Weise verfahren.
                           Den Aufstellungen nach beiden Methoden wurden für Zucker und
                              									Wasser dieselben Zahlen zu Grunde gelegt.
                           Nachdem diese Methode der Bestimmung der anorganischen
                              									Bestandtheile in Zuckerproducten eingehenden Prüfungen von anderer Seite unterzogen
                              									und erforderlichenfalls verbessert ist, würde dieselbe nach vorangegangenen
                              									praktischen Versuchen im Raffineriebetriebe vielleicht mit als Basis für eine
                              									gerechtere Bewerthung des Zuckers im Handel dienen können, als wie dieselbe nach der
                              									heutigen Rendementsberechnung erfolgt.
                           Ein Verfahren zur Darstellung von Invertzucker durch Schmelzen von Raffinaden und
                              									hochprocentigem Rohzucker mit sehr geringen Mengen von Mineralsäuren ist von Dr. Alfred Wohl und Dr. Alexander
                                 										Kollrepp (Berlin) angegeben worden (D. R. P. Kl. 89 Nr. 57368 vom 11. Juli
                              									1889).
                           Für die Inversion des Rohrzuckers durch Mineralsäuren gilt als
                              									Regel, die Säure auf verdünnte Zuckerlösungen von etwa 15 bis 25 Proc. einwirken zu
                              									lassen, da concentrirtere Lösungen nur schwierig und unvollkommen invertirt und
                              									leicht zersetzt werden würden.
                           Technische Mängel dieses Verfahrens sind bekanntlich: die
                              									Nothwendigkeit, die Lösungen nachträglich concentriren zu müssen, und die hiermit
                              									verbundene Gefahr theilweiser Zerstörung des Zuckers unter Färbung des Productes,
                              									sowie die Entfernung der grossen Säuremengen, welche bei dem Verfahren erforderlich
                              									sind, aus dem Producte.
                           Die Erfinder haben gefunden, dass sich im Gegensatz zu obiger
                              									Regel Rohrzucker auch in Lösungen, welche auf mehr als 30 Proc. concentrirt sind,
                              									leicht und ohne weitere Zersetzung invertiren lässt. Das neue Verfahren gründet sich
                              									ferner auf folgende neue Beobachtungen:
                           1) Die Geschwindigkeit der Inversion des Rohrzuckers in
                              									concentrirter Lösung durch verdünnte Mineralsäuren ist innerhalb der von den
                              									Erfindern geprüften Grenzen (40 bis 80procentige Zuckerlösungen bei
                              									Inversionstemperaturen von 45 bis 105°) weit weniger abhängig von dem Verhältniss
                              									der angewendeten Säuremenge zu dem vorhandenen Zucker, als zum vorhandenen Wasser,
                              									d.h. von der Concentration der invertirenden Säure. Da nun eine 80procentige
                              									Zuckerlösung nur 1/26 so viel Wasser auf die gleiche Menge Zucker enthält als eine
                              									20procentige, so wäre z.B. bei völliger Unabhängigkeit von dem Zuckerüberschuss für
                              									die vollständige Inversion einer 80procentigen Lösung unter sonst gleichen Umständen
                              									auch nur 1/16 so
                              									viel Säure auf Zucker erforderlich als bei einer 20procentigen Lösung, weil so die
                              									invertirende verdünnte Säure in beiden Fällen die gleiche Concentration besitzt.
                              									Wegen des daneben wirkenden verzögernden Einflusses des überschüssigen Zuckers ist
                              									thatsächlich etwa 1/12 der für 20procentige Lösungen erforderlichen Säuremenge
                              									nothwendig, für 60procentige Lösungen etwa ⅙, für 40procentige etwa 5/12.
                           2) Bei der Inversion des Rohrzuckers mit Säuren verläuft neben der
                              									Zerlegung der Saccharose eine mit der Concentration der Zuckerlösung wachsende
                              									Rückbildung von Condensationsproducten der Dextrose, Lävulose und beider unter
                              									einander, welche der Zersetzung und Färbung vorausgeht und sie begleitet, und deren
                              									Geschwindigkeit mit der Concentration der Säure schneller als das Inversionsvermögen
                              									zunimmt. Es gibt nun für jede Säure eine sehr schwache Concentration, in welcher sie
                              									bei ½- bis 1stündigem Erhitzen auf 80 bis 95° Rohrzucker in einer Menge, welche bis
                              									zum Vierfachen der angewendeten verdünnten Säure betragen kann, vollkommen invertirt
                              									ohne Zersetzung und Färbung des gebildeten Invertzuckers und so, dass obige
                              									Rückbildung ein Minimum wird. Für eine 80procentige Rohrzuckerlösung z.B. betragen
                              									hiernach die nöthigen Säuremengen auf Zucker berechnet:
                           
                              
                                 0,01
                                 bis
                                 0,02
                                 Proc.
                                 Salzsäure (HCl),
                                 
                              
                                 0,02
                                 „
                                 0,03
                                 „
                                 Bromwasserstoffsäure (HBr),
                                 
                              
                                 0,02
                                 „
                                 0,03
                                 „
                                 Salpetersäure (HNO3),
                                 
                              
                                 0,03
                                 „
                                 0,05
                                 „
                                 Schwefelsäure (H2SO4),
                                 
                              
                                 0,05
                                 „
                                 0,20
                                 „
                                 Flussäure (HFl),
                                 
                              
                                 0,15
                                 „
                                 0,25
                                 „
                                 Phosphorsäure (H3PO4),
                                 
                              
                                 0,20
                                 „
                                 0,40
                                 „
                                 schweflige Säure (H2SO3).
                                 
                              
                           Die ersten für jede Mineralsäure gegebenen Zahlen (die annähernd
                              									im Verhältniss der Aequivalentgewichte bezieh. Inversionsconstanten stehen) geben
                              									die eben erforderlichen Mengen an, die zweiten die zulässigen oberen Grenzen, bei
                              									welchen noch ungefärbte Producte erhalten werden. Für nicht farblose Producte kann
                              									die Säuremenge entsprechend der gewünschten Färbung bis etwa auf das Fünffache der
                              									erforderlichen Menge vermehrt werden, ohne den Geschmack des Productes zu schädigen.
                              									Die Färbung durch den Säureüberschuss tritt um so leichter ein, je concentrirter die
                              									Zuckerlösung ist.
                           3) Das für die Inversionsgeschwindigkeit verdünnter Zuckerlösungen
                              									bekannte Gesetz der gegenseitigen Abhängigkeit von Inversionstemperatur, Säuremenge
                              									und Erhitzungsdauer gilt auch annähernd bei dem neuen Verfahren, so dass dasselbe
                              									auch niedrigere bezieh. höhere Temperaturen als 80 bis 95° zulässt, wenn man
                              									entsprechend der von den Erfindern festgestellten Ab- bezieh. Zunahme der
                              									Inversionsconstanten der Säuren für die Inversion in concentrirter Lösung die
                              									Säuremenge vermehrt bezieh. vermindert oder die Erhitzungsdauer verlängert bezieh.
                              									verkürzt, oder die Grösse beider dieser Factoren verändert, jedoch so, dass ihr
                              									Product für die gleiche Temperatur annähernd constant bleibt; bei den starken Säuren
                              									wird die Wirkung der Inversion bei Verminderung der Menge unter 0,01 Proc. HCl
                              									u.s.w. bereits durch die säurebindende Wirkung der minimalen Aschenmengen
                              									beeinflusst, welche auch im feinsten Zucker zurückbleibt.
                           Folgende für den praktischen Gebrauch umgerechnete Tabelle gibt
                              									direct die Zeit in Stunden an, welche bei verschiedenen Inversionstemperaturen
                              									erforderlich ist, und für die angegebene Concentration der Zuckerlösung und die
                              									angegebenen Säuremengen eine annähernd vollständige Inversion (bis zu dem in dieser
                              									Concentration erreichbaren Maximum der Linksdrehung) herbeizuführen. Die für die
                              									Säuremengen angeführten Zahlen bedeuten Procente hydratfreier Salzsäure, bezogen auf
                              									Zucker; bei Benutzung der anderen Mineralsäuren sind die nach der obigen Angabe
                              									gleichwirkenden Mengen einzusetzen.
                           Inversionsdauer in Stunden:
                           
                              
                                 Concentration derZuckerlösung
                                 80 Proc.
                                 70 Proc.
                                 60 Proc.
                                 40 Proc.
                                 
                              
                                 Procent Salzsäureauf Zucker
                                 0,0025
                                 0,005
                                 0,01
                                 0,025
                                 0,05
                                 0,1
                                 0,008
                                 0,017
                                 0,045
                                 0,085
                                 0,17
                                 0,013
                                 0,027
                                 0,14
                                 0,03
                                 0,15
                                 0,3
                                 
                              
                                              25°
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 etwa500
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   40 bis 50°
                                 –
                                 –
                                 84
                                 34
                                 18
                                 5¼
                                 –
                                 65
                                 20½
                                 12
                                 5¼
                                 –
                                 –
                                 7½
                                 –
                                 13½
                                 7
                                 
                              
                                   50  „   60°
                                 –
                                 –
                                 22½
                                   9
                                 4½
                                 2¼
                                 –
                                 19
                                   6½
                                   3
                                 1½
                                 –
                                  12
                                 2
                                 35
                                 4½
                                 ⅖
                                 
                              
                                   60  „   70°
                                 –
                                 –
                                   6
                                 2¾
                                 1½
                                 ⅔
                                 –
                                   5
                                   1¼
                                 ⅘
                                 –
                                 –
                                 2⅔
                                 ½
                                 5½
                                 1
                                 ⅖
                                 
                              
                                   70  „   80°
                                 –
                                 –
                                   2
                                   1
                                 ⅗
                                 –
                                 3½
                                 1¾
                                 ½
                                 –
                                 –
                                 3
                                 1½
                                 –
                                 2½
                                 ½
                                 –
                                 
                              
                                   80  „   90°
                                 –
                                 1½
                                 ¾
                                 –
                                 –
                                 –
                                 1
                                 ½
                                 –
                                 –
                                 –
                                 ⅘
                                 ⅖
                                 –
                                 ⅘
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                   90  „ 100°
                                 –
                                 ½
                                 ⅓
                                 –
                                 –
                                 –
                                 ½
                                 ¼
                                 –
                                 –
                                 –
                                 ½
                                 ⅕
                                 –
                                 ½
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 100  „ 110°
                                 ⅖
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                           Das auf die Beobachtungen der Erfinder sich gründende technische
                              									Verfahren zur directen Herstellung eines farblosen concentrirten und rein
                              									schmeckenden Invertzuckersyrups ist für die Verarbeitung von Raffinaden mit nicht
                              									über 0,03 Proc. Asche unter Anwendung von Salzsäure folgendes:
                           
                           1 t fein gemahlenen weissen Zuckers wird in mit Rührwerk
                              									versehener, durch Dampfmantel oder Dampfschlangen von grosser Heizfläche beheizter
                              									und zweckmässig geschlossener Pfanne mit 2,4 hl Wasser bei etwa 95° C. geschmolzen;
                              									nach Abstellung des Dampfes werden in die Masse 0,264 k = 0,222 l reiner
                              									concentrirter Salzsäure vom spec. Gew. 1,188, welche man vorher mit 10 l Wasser
                              									verdünnt, eingerührt, worauf die Temperatur etwa ½ Stunde auf 90 bis 80° C. erhalten
                              									wird. Erhitzen über 95° C. ist nach Hinzufügung der Säure möglichst zu vermeiden;
                              									unter den angegebenen Bedingungen beginnt schon bei etwa 100° C. schnell
                              									Condensation und Zerstörung von Lävulose unter Gelbfärbung; Verlängerung der
                              									Erhitzung ist bei Temperaturen unter 95° C. zulässig, da erst nach 1stündigem
                              									Schmelzen Gelbfärbung eintritt. Bei ganz aschefreier Raffinade kann man die
                              									Invertirung auch mit der Hälfte der obigen Säuremenge durch 1- bis 2stündige
                              									Digestion bewirken.
                           Der abgezogene, rasch abgekühlte, farblose und dickflüssige (etwa
                              									85procentige), direct gebrauchsfähige Invertzuckersyrup zeigt beim Auflösen einer
                              									dem halben Normalgewicht Rohrzucker entsprechenden Menge zu 100 cc, bei 20° C.
                              									beobachtet, eine Linksdrehung von 12 Saccharimetergraden. 0,2035 g von dem Syrup
                              									lieferten bei der Invertzuckerbestimmung mittels Fehling'scher Lösung 0,2985 Kupfer entsprechend 0,1642 g Invertzucker. Aus
                              									der Polarisation berechnet sich, dass annähernd 94 Proc. des angewendeten
                              									Rohrzuckers invertirt und nicht condensirt sind; die Kupferbestimmung ergibt 95,8
                              									Proc.
                           Der Syrup enthält 0,08 Proc. freie Salzsäure, welche durch
                              									Einrühren einer Lösung von 0,23 k doppeltkohlensauren Natrons oder eines anderen
                              									passend gewählten Salzes in ein Chlorid übergeführt werden kann. Das Verfahren
                              									gestattet sehr rasches Arbeiten, indem man die Inversion bei hoher Temperatur
                              									beginnen kann, um den Zucker rasch zu lösen und dann die concentrirte Lösung zur
                              									Vollendung der Inversion sich bis auf die gewünschte der angewendeten Säuremenge
                              									entsprechende Temperatur abkühlen lässt.
                           Soll der Syrup filtrirt werden, so kann man zur Erleichterung der
                              									Filtration die Inversion auch in schwächerer als 70- bis 80procentiger Lösung
                              									ausführen und die filtrirte Lösung dann im Vacuum auf die gewünschte Starke
                              									eindampfen.
                           Auch eine stärkere als 80procentige Zuckerlösung lässt sich nach
                              									dem beschriebenen Verfahren invertiren. Bei Erhöhung der Inversionstemperatur auf
                              									110° können noch 100 Th. Zucker bei Zusatz von 0,01 Proc. Salzsäure mit 8 Th. Wasser
                              									zu einer bonbonartigen Masse zusammengeschmolzen werden, welche bei 1stündiger
                              									Digestion zu ¾ invertirt erscheint.
                           Statt Salzsäure können auf gleiche Art auch die anderen
                              									Mineralsäuren in den angegebenen bezieh. entsprechend berechneten Mengen verwendet
                              									werden. Bei schwefliger Säure ist eine geschlossene Schmelzpfanne zu benutzen; die
                              									Säure kann entweder durch Oxydation in Schwefelsäure übergeführt und als
                              									Natriumsulfat im Product belassen oder, wie auch bei Anwendung einer etwas grösseren
                              									Menge Flussäure erforderlich, durch Calciumcarbonat (CaCO3) ausgefällt werden. Wo bei Anwendung einer niedrigeren
                              									Inversionstemperatur oder grösseren Verdünnung Vermehrung der Säure erforderlich
                              									ist, soll vorzugsweise mit Salzsäure gearbeitet werden, weil selbst ein
                              									Kochsalzgehalt des Productes von ¼ bis ⅓ Proc. weder die Verwendbarkeit noch den
                              									Geschmack des Productes beeinträchtigt.
                           Bei aschereicherem Zucker ist ausser der zur Inversion
                              									erforderlichen Säuremenge stets im Mittel 0,40 bis 0,45 der Aschensalze an Salzsäure
                              									hinzuzufügen, von anderen Mineralsäuren eine den Aequivalentgewichten entsprechend
                              									grössere Menge, wobei man indessen nach Vorschrift der Erfinder für die Berechnung
                              									die Flussäure als halbbasisch, die Schwefelsäure als anderthalbbasisch und alle
                              									anderen Säuren als einbasisch rechnen soll.
                           Zur Umwandelung von Zuckern mit über 0,1 Proc. Asche eignen sich
                              									vorzugsweise Schwefelsäure, Flussäure, Phosphorsäure oder schweflige Säure, indem
                              									deren Inversionsconstanten durch die Neutralsalze herabgedrückt werden, so dass die
                              									zulässige Grenze der invertirenden Säuremengen leichter einzuhalten ist; der
                              									Ueberschuss derselben kann durch Fällung mit Calciumcarbonat und Filtration entfernt
                              									werden. Für 60- bis 75procentige Zuckerlösungen und Inversionstemperaturen von 80
                              									bis 95° verwenden wir von diesen Säuren: bei Schwefelsäure 0,9 der Asche, bei
                              									Flussäure 0,75 derselben, bei schwefliger Säure und Phosphorsäure das Drei- bezieh.
                              									Zweifache der Asche bei Zucker mit unter 0,2 Proc. Salzen und das Anderthalbfache
                              									bei Zuckern von höherem Salzgehalt; für 100 bis 110° etwa ¾ der für 80 bis 95°
                              									erforderlichen Mengen.
                           Auch hierbei ist es besonders beim Arbeiten mit concentrirteren
                              									Lösungen vortheilhaft, möglichst geringe Säuremengen anzuwenden, da in der dicken
                              									Lösung die Kalksalze einen ziemlich zähen Schlamm bilden und die Verwendung
                              									grösserer Mengen Absüsswasser, z.B. zum Auflösen des Zuckers, den Nachtheil
                              									hat, dass ihr Invertzuckergehalt sich beim Anheizen leicht unter Färbung zersetzt.
                              									Ist dagegen nur wenig Schlamm abzusüssen, so kann das Absüsswasser zum Verdünnen der
                              									Säure vollständig Verwendung finden.
                           Soll das Verfahren benutzt werden, um nur das Krystallisiren
                              									concentrirter Syrupe zu verhindern, so wird zum Aninvertiren auf etwa die Hälfte die
                              									Inversionsdauer, welche der gewählten Inversionstemperatur und Säuremenge
                              									entspricht, auf ¼ bis ⅓ herabgemindert, entsprechend dem bekannten Gesetz des
                              									zeitlichen Verlaufs der Inversion.
                           Der auf eine der vorbeschriebenen Herstellungsweisen erhaltene
                              									Syrup soll Verwendung als Ersatzmittel für Zucker in solchen Fällen finden, in denen
                              									die feste Form des Versüssungsmittels unbequem ist oder die besonderen Eigenschaften
                              									des Invertzuckers, mildere Süssigkeit und leichtere Vergährbarkeit, seine Benutzung
                              									vortheilhaft erscheinen lassen, insbesondere als Winterfutter für die
                              									Bienenwirthschaft, zum Versüssen von Spirituosen und Süssweinen, zur
                              									Champagnerfabrikation u.a.m.
                           Für alle Verwendungen können die Natriumsalze der angegebenen
                              									Säuren in denjenigen Mengen, welche bei der Inversion 80procentiger Lösungen bei
                              									einer Temperatur von 80 bis 95° nach der gegebenen Vorschrift in das Product
                              									gelangen, in demselben auch als durchaus unschädlich belassen werden; für die Salze
                              									der Salzsäure, Schwefelsäure und Phosphorsäure gilt dies für so grosse Mengen, als
                              									das Verfahren überhaupt beansprucht.
                           Patentansprüche.
                           1) Verfahren der Herstellung von Invertzucker, bestehend in der
                              									Behandlung mehr als 40procentiger, besonders 70- bis 80procentiger Zuckerlösungen
                              									bei Temperaturen von mehr als 40° C., vorzugsweise von 70 bis 95° C, mit etwa 1/10 Proc. oder
                              									weniger hydratfreier Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Salpetersäure oder 4/10 Proc.
                              									Schwefelsäure, Phosphorsäure, Flussäure oder schwefliger Säure bei etwa
                              									80procentigen und bis zur dreifachen Menge bei 40procentigen Zuckerlösungen.
                           2) Die Anwendung des unter 1) angegebenen Verfahrens zur
                              									Verarbeitung aschereicherer Zucker unter Vermehrung des Säurezusatzes um die zur
                              									Zerlegung der Aschensalze erforderlichen Mengen, so dass im Ganzen etwa ein- bis
                              									dreimal so viel hydratfreie Säure angewendet wird, als die Menge der Asche des
                              									Zuckers beträgt für 80 bis 95°, bei niederer Temperatur entsprechend mehr, und
                              									Entfernung des Säureüberschusses bei Benutzung von Schwefelsäure, schwefliger Säure,
                              									Phosphorsäure und Flussäure durch Ausfällen mit Calciumcarbonat und Filtration.
                           Schnitzelfänger von Hermann Schulze in Bernburg (D. R.
                              									P. Kl. 89 Nr. 57503 vom 19. September 1890 ab).
                           Nach Scheidung der Schnitzel vom Wasser durch die Schnitzelpressen
                              									gelangen bei der Undichtigkeit der letzteren wieder Schnitzel mit in das
                              									abfliessende Wasser. Um dies zu verhindern, dient der in der Zeichnung dargestellte
                              									continuirlich arbeitende Schnitzelfänger. Das Schnitzel enthaltende Wasser gelangt
                              									durch einen Trichter a (Fig.
                                 										1) in eine unmittelbar unter ihm angebrachte drehbare Siebtrommel b und wird aus ihr durch eine Blechrinne c in die Abflussleitung geführt. Die Schnitzel hingegen
                              									bleiben auf der gewebten Fläche der Siebtrommel liegen und fallen schliesslich in
                              									den Schnitzelelevator, um wieder der Schnitzelpresse zugeführt zu werden. Sollten
                              									jedoch einige Schnitzel auf dem Umfang der Siebtrommel festkleben, so werden sie
                              									durch eine Bürste d entfernt oder durch eine
                              									Wasserbrause abgespült.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 43
                              Fig. 1.Schulze's Schnitzelfänger.
                              
                           Patentanspruch:
                           Schnitzelfänger, bestehend aus einer rotirenden Siebtrommel b, einem über ihr befindlichen Zulauftrichter a und einer von innen ausgehenden Wasserabflussrinne
                              										c.
                           
                           Gilain in Tirlemont construirte einen neuen
                              									Saftvorwärmer (Sucrerie indigène, Bd. 37 Nr. 18).
                           Dieser Röhrenvorwärmer zur Benutzung von Saft- (Brüden-) Dampf
                              									unterscheidet sich von den bisher angewandten wesentlich dadurch, dass er im
                              									Verdampfkörper selbst angebracht ist.
                           Wie die äussere Ansicht und der Querschnitt (Fig. 2) zeigen, ist ein Röhrenkörper von solchen
                              									Verhältnissen, wie sie der Verdampfung und der zu erzielenden Erwärmung entsprechen,
                              									im Dampfraume des Verdampfkörpers aufgestellt und empfängt also ohne jeden Verlust
                              									die Wirkung des entwickelten Brüdendampfes. Der zu erwärmende Dünn- oder Dicksaft
                              									durchfliegst die Abtheilungen des Wärmkörpers und diese können einzeln oder
                              									gemeinschaftlich abgesperrt werden, so dass die Reinigung ohne Unterbrechung der
                              									Verdampfung zu bewirken ist. Die Absperrung nur einer Abtheilung kann oft von Nutzen
                              									sein, da der Saftlauf im Uebrigen dann nicht unterbrochen zu werden braucht. Auch
                              									kann der ganze Vorwärmer ausgeschaltet werden, ohne dass die Verdampfung dadurch
                              									berührt wird.
                           Das aus dem Brüdendampf condensirte Wasser fällt auf verzinnte
                              									Kupferplatten am Ausgangsende und fliesst nach aussen in kleine geschlossene
                              									Behälter, aus welchen es, wie man rechts und links in der Figur sieht, durch die
                              									Brüdenpumpen abgesaugt wird.
                           Der den Vorwärmer bildende Rohrkörper ist in einem Kesselring
                              									zwischen dem Heizkörper und dem Dampfdom des Verdampfkörpers angebracht, und zwar
                              									immer so, dass genügende Höhe für die Reinigung der senkrechten Heizröhren verbleibt
                              									und zugleich das Mitreissen von Saftbläschen vermieden wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 44
                              Fig. 2.Gilain's Vorwärmer.
                              
                           Angenommen, im Vierkörper betrage die Temperatur je 105°, 98°, 85°
                              									und 60°, und man brächte einen Vorwärmer im Dampfraum des letzten Körpers an, um die
                              									sonst in dem Condensator verloren gehende Wärme auszunutzen. Wenn nun Diffusionssaft
                              									durch diesen Vorwärmer geführt wird, so verdichtet sich ein grosser Theil des
                              									Saftdampfes, der Druck wird vermindert und der Saft ungefähr von 20 auf 50° erwärmt;
                              									von hier tritt dann der Saft in den Vorwärmer im dritten Körper und kommt auf 85°
                              									vor der Saturation.
                           Der aus der ersten Schlammpresse kommende, auf 70° abgekühlte Saft
                              									geht durch den Vorwärmer des zweiten Körpers und kommt vor der zweiten Saturation
                              									auf 98°. Der Vorwärmer im ersten Körper endlich dient einestheils zum Erhitzen des
                              									Dicksaftes von 60° auf 100° vor der Filtration und anderentheils zum Erhitzen des
                              									Dünnsaftes auf 100° vor dem Eintritt in den Verdampfapparat.
                           Die Berechnung der wiedererhaltenen Calorien ergibt leicht die
                              									Kohlenersparniss und zeigt andererseits, bei Annahme von 40 qm Heizfläche für jeden
                              									Vorwärmer, dass die beschriebene Einrichtung für 3000 hl Saft in 24 Stunden
                              									vollkommen ausreicht.
                           Ausserdem ist der Gilain'sche
                              									Vorwärmer einfacher in der Aufstellung, billiger und weniger Raum beanspruchend als
                              									die bisher übliche Einrichtung, die Dämpfe aus den Verdampfkörpern ab- und seitwärts
                              									in getrennt aufgestellte eigene Wärmekörper hineinzuleiten.
                           Das Gilain'sche System ist zuerst in
                              									der Zuckerfabrik
                              									
                              									Grand-Pont in Hougaerde und zwar mit bestem Erfolge in
                              									Ausführung gekommen, wird daselbst nunmehr vollständig angewandt und auch in
                              									mehreren anderen belgischen Fabriken eingeführt werden.
                           Ein Verdampfapparat mit unverändertem Saftstand wurde von G.
                                 										Leurson beschrieben (Sucrerie indigène, Bd. 38
                              									Nr. 4).
                           Um einerseits das Mitreissen von Saft zu verhindern und
                              									andererseits die höchste Verdampfungswirkung mit der gegebenen Heizfläche zu
                              									erzielen, soll man bekanntlich die Safthöhe in jedem Körper auf der möglichst
                              									gleichen, die Röhrenplatten wenig übersteigenden Höhe erhalten.
                           Zugleich ist bekanntlich die stets gleichmässige Concentration des
                              									Saftes von Wichtigkeit. Bisher musste beides der Sorgfalt der betreffenden Arbeiter
                              									überlassen werden, ein Uebelstand, welchen wir durch das nachstehende Verdampfsystem
                              									mit selbsthätig unverändertem Saftstand vermeiden wollen, welches einerseits durch
                              									passende eingeschaltete Apparate in allen Körpern die unverändert gleiche Safthöhe
                              									erhält und andererseits immer nur Dicksaft von bestimmter Dichte austreten lässt.
                              									Die Zusammenstellung des Verdampfapparates ist in der Skizze Fig. 3 und der selbsthätige Saftvertheiler in
                              									vergrössertem Maasstabe in Fig. 4 dargestellt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 44
                              Fig. 3.Leurson's Verdampfapparat.
                              
                           Zum Zweck der Erhaltung des gleichen Saftstandes ist jeder Körper
                              									in seiner Zuflussleitung mit einem Speiseapparat versehen, welcher den Saft nur in
                              									dem Maasse eintreten lässt, wie dessen Spiegel im Körper sinkt. Je nach der Höhe, in
                              									welcher der Speiseapparat gegenüber dem oberen Röhrenboden aufgestellt ist, wird so
                              									ein bestimmter Saftstand im Körper unterhalten.
                           Der Saftvertheiler oder Speiseapparat besteht, wie die Fig. 4 zeigt, aus einem Behälter A ähnlich dem der gewöhnlichen selbsthätigen
                              									Wassersammler (Automaten), welcher ein Ventil B
                              									enthält, das von dem Schwimmer C regirt wird. Das
                              									Gewicht des Ventils B ist entlastet und das Ventil also
                              									unempfindlich   für den Druck im Apparat, so dass es der Wirkung des Schwimmers, bei
                              									guter Ausführung der Arbeit, keinen nennenswerthen Widerstand bietet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 44
                              Fig. 4.Leurson's Saftvertheiler.
                              
                           Der den Körper speisende Saft, mag er nun aus einem Behälter
                              									zufliessen, oder durch eine Pumpe gefördert werden, oder aus dem vorhergehenden
                              									Körper kommen, kann nur in den Behälter A und durch das
                              									entlastete Ventil B hindurch gelangen; dabei steht der
                              									eigentliche Behälter mit seinem Verdampfkörper durch das Rohr D in directer Verbindung. Dadurch stellt sich der
                              									Spiegel der Flüssigkeit gleichmässig in diesem Körper und seinem Speiseapparat ein,
                              									und die Bewegungen in diesem bewirken je nach dem Bedarf die Schliessung,
                              									Verengerung oder Oeffnung des Ventils und somit die Regelung des Saftzuflusses.
                           Nebenbei bemerkt, kann derselbe Apparat auch leicht zum Abziehen
                              									des condensirten Saftdampfes eingerichtet und benutzt werden.
                           
                           Die zweite obengenannte Wirkung, die Gleichmässigkeit der
                              									Schwere des abzuziehenden Dicksaftes, wird erreicht, indem man (s. Fig. 3) am letzten Körper einen wie oben beschriebenen
                              									Apparat anbringt, nur muss der Schwimmer passend wie ein Sicherheitsventil belastet
                              									oder wie ein Aräometer beschwert sein, damit er nur von einem der beabsichtigten
                              									Saftdichte entsprechenden Auftrieb gehoben werden könne. Das Ventil dieses Apparates
                              									steht durch seine Röhre mit dem Dicksaftheber oder der Dicksaftabziehpumpe in
                              									Verbindung.
                           Diese Einrichtung enthebt jeder Handregulirung, und hat man einmal
                              									den Safteinzugshahn geöffnet und die Saftabzugspumpe in Gang gesetzt, so kann man
                              									den ganzen Verdampfapparat sich selbst überlassen.
                           Ein Verdampfapparat wurde Herrn. Unger in Magdeburg patentirt (D. R. P. Kl. 89 Nr. 56311 vom 19. Juni 1890).
                           Um der zu verdampfenden Flüssigkeit die Möglichkeit zu bieten, in
                              									sehr dünnwandigen Schichten mit den Heizrohrwandungen in ausgedehnte Berührung zu
                              									treten, erhält der in Fig.
                                 										5 bis 7
                              									dargestellte Apparat folgende Einrichtung:
                           Die zu verdampfende Flüssigkeit tritt durch den Stutzen a in den von zwei Rohrböden gebildeten Zwischenraum b ein, gelangt von da in den durch concentrisch in
                              									einander angeordnete Rohre gebildeten ringförmigen Zwischenraum c, durchströmt diesen seiner Länge nach, tritt am
                              									anderen Rohrende je in das innere Rohr über und wird durch ein in letzteres
                              									hineinragendes kurzes dünneres Rohrstück e gezwungen,
                              									in dünner Schicht an der Wandung des inneren Rohres hinabzurieseln. Bei f tritt der Heizdampf in den Verdampfkörper ein, die
                              									äusseren Rohre umspülend und seine Wärme an die in einer dünnen Schicht ihm
                              									dargebotene, also eine grosse Verdampfungsoberfläche bietende Flüssigkeit
                              									übertragend.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 45
                              Unger's Verdampfapparat.
                              
                           Patentanspruch.
                           Ein Verdampfapparat, bei welchem eine schnellere und sparsamere
                              									Wirkung des Heizmediums (Dampf) dadurch erzielt ist, dass die zu verdampfende
                              									Flüssigkeit den Zwischenraum (c) concentrischer
                              									Heizrohre, sowie, geleitet von einem Rohrstück (e), das Innenrohr dünnschichtig durchströmt und so mit
                              									grossen beheizten Oberflächen in Berührung kommt.
                           Eine Schleuder für ununterbrochenen Betrieb beschrieben Schtscheniovski und Piontkovski (Sapiski, Bd. 21 vom 15/27. März 1891 nach dem Bericht
                              									einer Prüfungscommission der technischen Gesellschaft in Kiew).
                           Diese Schleuder hat während der ganzen Arbeitszeit in der Zuckerfabrik Kapustiane (Gouvernement Podolien)
                              									gearbeitet, welche Eigenthum und unter der Leitung des erstgenannten ist. Die
                              									Haupttheile (s. Fig. 8) sind folgende:
                           1) Eine konische Trommel cq aus
                              									gelochtem Eisen, deren grösserer Durchmesser nach oben gekehrt ist. Das gelochte
                              									Eisen ist wie bei dem üblichen Schleuder mit einem Drahtgeflecht bedeckt. Der obere
                              									Durchmesser beträgt 1,5 m, der untere 0,425 m, die Höhe 0,698 m.
                           2) Ein Regulator, in Gestalt einer zweiten cylindrischen Trommel
                              										d, ebenfalls aus gelochtem Eisen; diese Trommel hat
                              									dieselbe Bewegung wie die konische, ist jedoch von derselben vollkommen
                              									unabhängig und auf einer direct an der Stelle angebrachten Scheibe angebracht. Ein
                              									Mechanismus pzs bezweckt, dieses cylindrische Sieb
                              									beliebig zu heben und zu senken. Auf diesem cylindrischen Theile der Schleuder,
                              									dessen nützliche Höhe auf diese Weise vermehrt oder vermindert werden kann, wird die
                              									Schleuderung beendigt.
                           3) Ein äusserer gusseiserner auf dem gemauerten Fundamente
                              									befestigter Mantel. Derselbe hat auf der Innenseite passende Vorsprünge zur Trennung
                              									der Abläufe, welche durch geeignete Oeffnungen i, h
                              									abfliessen.
                           Eine archimedische Schraube befördert die zu schleudernde Masse in
                              									den mittleren Cylinder a, an dessen unterem Ende sich
                              									eine Oeffnung b befindet, woraus die Masse in die
                              									untere Abtheilung der konischen Trommel austritt.
                           Diese Abtheilung ist oben durch eine Vertheilungsscheibe c geschlossen, welche am Mittelrohr sitzt und deren
                              									Rand von dem konischen Siebe 2 bis 5 mm entfernt bleibt, und in diesen Grenzen je
                              									nach dem zu verarbeitenden Producte verstellbar ist.
                           Diese Scheibe regelt den Eintritt der Masse und vertheilt sie in
                              									gleichmässigen Lagen auf dem Siebe.
                           Beim Schleudern zweiten oder dritten Productes fliesst ein Theil
                              									der Melasse gleich beim Eintritt der Füllmasse in den unteren Raum ab; durch die
                              									Fliehkraft erhebt sich der Zucker längs der schrägen Wandung der konischen Trommel
                              									nach und nach in die Abtheilungen c1
                              									c2
                              									c und entlässt seinen Syrup, bis er in den
                              									cylindrischen Raum d gelangt, wo er vollkommen trocken
                              									geschleudert wird, um schliesslich in die Rinne f
                              									ausgeworfen zu werden, welche am Mantel befestigt ist. Ein Deckel g schliesst die Schleuder und verhindert das
                              									Herauswerfen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 45
                              Fig. 8.Schleuder für ununterbrochenen Betrieb.
                              
                           Man verstellt die Höhe dieser cylindrischen Abtheilung je nachdem
                              									man den Zucker mehr oder weniger trocken haben will, sowie auch je nach der Natur
                              									des Schleuderzuckers.
                           Durch das Mittelrohr kann mittels eines engen Rohres etwas Dampf
                              									zu Anfang des Schleuderns eingeblasen werden.
                           Die Schleuder macht 410 Umdrehungen in der Minute, läuft ruhig,
                              									geräuschlos und ohne Erschütterungen; sie braucht nur wenig Betriebskraft, da sie
                              									auf einem System von kleinen Stahlkugeln läuft und ausserdem die ununterbrochene und
                              									regelmässige Arbeitsweise die Wirkung sehr erleichtert. Nach den von einer
                              									Commission angestellten Beobachtungen in der oben genannten Zuckerfabrik ergibt
                              									sich, dass die Schleuder sehr gut arbeitet und 2400 Pud oder 39000 k zweites Product
                              									in 24 Stunden ausschleudern kann. Der erhaltene Zucker war trocken, polarisirte 95,6
                              									und hatte eine Reinheit von 97,7. Alle Theile sind leicht zugänglich und durch den
                              									Apparat l m n leicht schmierbar.
                           Versuche mit Ausschleudern ersten Productes konnten nicht
                              									ausgeführt werden, da die Schleuder nach Angabe der Erfinder hierzu noch einiger
                              									Abänderungen bedarf.
                           Die Schleuder wird gebaut von Donat
                                 										Lipkowski und Co. in Kiew, sowie von den Anciens
                                 										établissements Cail in Paris.
                           
                           Neuerungen an stetig wirkenden Schleudermaschinen für Zuckerfüllmasse wurden K. W. Grasshoff in Magdeburg patentirt (D. R. P. Kl. 89 Nr. 56415 vom 22. Juli 1890).
                           Die bisher bekannten, stetig wirkenden Schleudermaschinen eignen
                              									sich praktisch nicht zum Schleudern von Zuckerfüllmasse.
                           Beispielsweise würde bei den Schleudermaschinen mit kegelförmigem
                              									Trommelmantel (s. Patentschriften Nr. 20802 und 22725) die Füllmasse die Trommel mit
                              									sehr grosser Geschwindigkeit, fast ohne Aufenthalt, wieder verlassen, ohne dass die
                              									Füllmasse Zeit hätte, sich in Zucker und Syrup zu zerlegen. Um diesen Fehler zu
                              									vermeiden, ist die neue in den Fig. 9 und 10 abgebildete Schleudertrommel (Fig. 9 im Schnitt, Fig. 10 in
                              									Seitenansicht) cylindrisch gestaltet und ausserdem noch mit einem Verengungsring
                              									versehen.
                           Andere Schleudermaschinen (s. z.B. Patentschrift Nr. 30235) eignen
                              									sich nur zum Trocknen von schon geschleudertem Zucker. Der aus Gusseisen
                              									construirte, ausserordentlich schwere Mantel und die noch schwerere Schnecke würden
                              									so grosse Umfangsgeschwindigkeiten, wie zum Ausschleudern der Füllmasse erforderlich
                              									sind, d. i. etwa 45 m in der Secunde, nicht aushalten. Schon aus dem Antrieb dieser
                              									Maschine durch Zahnräder ist zu entnehmen, dass sie nur als Trockenmaschinen von
                              									geringer Umfangsgeschwindigkeit dienen können, sich aber nicht zum Abschleudern des
                              									Syrups aus Füllmasse eignen.
                           Bei der neuen Construction, durch welche nunmehr die Ausführung
                              									dieser Operation in stetigem Betriebe möglich wird, ist durch einen in die Trommel
                              									eingelegten gelochten Ring oder mehrere über einander gelegte ringförmige Siebe h eine Verengung des Trommelmantels herbeigeführt, um
                              									den Austritt der Füllmasse zu verzögern.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 46
                              Grasshoff's Schleudermaschine.
                              
                           Die von dem Syrup zu befreiende Füllmasse tritt in die
                              									Schleudermaschine durch deren trichterförmigen Einlaufrumpf C, dessen Oeffnung durch einen Schieber d zu
                              									reguliren ist, stetig ein, gelangt durch die Zwischenräume zwischen den Armen ff zum gelochten Trommelmantel, um sodann, die schon
                              									vorhandene Füllmasse vor sich her schiebend, zur Verengung h des Mantels zu gelangen.
                           Der aus der Füllmasse sich ergebende, von Syrup befreite fertige
                              									Zucker wird am Rande i aus der Trommel geschleudert und
                              									durch eine Auffangrinne a mit Auswurfstutzen m abgeführt.
                           Patentanspruch.
                           Neuerung an stetig wirkenden Schleudermaschinen für
                              									Zuckerfüllmasse, bestehend in einem in die Trommel eingelegten gelochten Ringe oder
                              									mehreren über einander gelegten ringförmigen Sieben (h,
                              									Fig. 9) zur Verengung
                              									des Querschnitts der Trommel zwecks Verzögerung des Austritts der Füllmasse.
                           Trocken- und Sortirvorrichtung für Zucker (D. R. P. Nr. 57530 vom 15. October 1890 ab
                              									für Fr. Wicke und Julius
                                 										Kreutz in Neufahrwasser).
                           Die bisher üblichen Vorrichtungen, welche zum Trocknen von Zucker
                              									verwendet werden, bestehen aus einem rotirenden, mit Mitnehmern ausgerüsteten
                              									Cylinder. An dessen durch Dampf geheizter Achse tritt leicht Caramelbildung ein in
                              									Folge davon, dass Zucker auf der Achse haften bleibt; dieser führt beim Abfallen
                              									eine Verunreinigung des Zuckers herbei und veranlasst beim Anstellen der Apparate
                              									stets ein Blindwerden eines Theiles des Zuckers.
                           Um diese Caramelbildung und das Blindwerden zu vermeiden und
                              									bei dem Trocknen des Zuckers zugleich ein Sortiren desselben nach Korngrösse
                              									herbeizuführen, wird die in der Zeichnung dargestellte Anordnung benutzt, welche
                              									charakterisirt ist durch die Verbindung von vollen, zickzackförmig über einander
                              									angeordneten Schüttelblechen mit darunter befindlichem Sortirschüttelsieb, unter
                              									Verwendung einer Heizvorrichtung für die durch den Apparat mittels Gebläses gesaugte
                              									Luft.
                           Der Apparat (Fig. 9) („Granulator“) besteht aus den entgegengesetzt zu einander
                              									liegenden, aus vollem Metallblech (bezieh. Wellblech) hergestellten Schüttelböden
                              										aaa, die durch Excenter x und Zugstangen z in schüttelnde Bewegung
                              									versetzt werden, und die so zu einander angeordnet sind, dass das von dem höher
                              									stehenden Blech herabfallende Gut auf das darunter angeordnete Blech fällt.
                              									Letzteres übernimmt den weiteren Transport des Gutes und entleert dasselbe wieder
                              									auf das darunter angeordnete Metallblech.
                           Während so der feuchte Zucker die verschiedenen Schüttelbleche
                              									passirt, wird das Zuckergut durch den den Apparat durchstreichenden und durch die
                              									Dampfschlange d erhitzten Luftstrom getrocknet, welcher
                              									durch den Exhaustor e ständig aus dem Apparat abgesaugt
                              									wird. Der getrocknete Zucker fällt vom untersten Schüttelblech a auf ein geneigt liegendes Schüttelsieb, welches aus
                              									verschiedenen fein und grob gelochten Sieben ss1
                              									s2 zusammengesetzt ist,
                              									und es wird der getrocknete Zucker nach seiner Körnigkeit in die Ablauftrichter tt1
                              									t2 entleert, während
                              									die grössten Stücke Zucker in den Ablauf t3 gelangen.
                           Die Dampfschlange d erwärmt die in
                              									den Granulator durch den Boden eintretende Luft, welche aufwärts steigend die
                              									Schüttelbleche aa umspült und die Trocknung des in
                              									flacher Schicht auf diesen Blechen befindlichen Zuckergutes beschleunigt. Durch das
                              									Rohr r wird die mit Feuchtigkeit geschwängerte Luft vom
                              									Exhaustor abgeführt.
                           Die Zuführung des Zuckergutes erfolgt durch den Ausschüttrichter
                              										g; der feuchte Zucker wird von dem Elevator f gehoben und an der Oberseite des Apparates durch das
                              									ansteigende Rohr m auf das oberste Schüttelblech a geschüttet.
                           Es findet also neben der gleichzeitigen Sortirung des Zuckers nach
                              									seiner Korngrösse auch die vollkommen gleichmässige Trocknung statt, ohne dass dem
                              									Zucker Gelegenheit zur Caramelbildung und zum Blindwerden gegeben wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 46
                              Fig. 11.Trocken- und Sortirvorrichtung von Wicke und Kreutz.
                              
                           Es sind keine hoch erhitzten Metallbleche vorhanden, mit welchen
                              									der Zucker in Berührung kommen kann. Vielmehr erfolgt die Trocknung durch massig
                              									erwärmte Luft, deren Temperatur genügend niedrig gehalten werden kann.
                           Als fernerer Vortheil des Apparates ist zu bezeichnen, dass durch
                              									die Fortbewegung des Zuckers auf vollen Metallblechen durch das Schütteln derselben
                              									das Anhaften des feuchten Zuckers auf den Blechen vermieden wird und das Loslösen
                              									etwa festhaftender Zuckertheilchen durch die nachfolgenden Zuckerstücke selbsthätig
                              									erfolgt.
                           Patentanspruch:
                           Trocken- und Sortirvorrichtung für Zucker, gekennzeichnet durch
                              									die Verbindung von zickzackförmig über einander liegenden vollen Metallblechen a, welche eine Schüttelbewegung erhalten, mit darunter
                              									angeordnetem Schüttelsieb ss1
                              									s2 von verschiedener
                              									Maschenweite und durch die Anordnung einer Dampfheizschlange unter dem Schüttelsieb
                              									für die den Apparat durchströmende und mittels Exhaustors hindurchbewegte erwärmte
                              									Luft.
                           Vacuum-Verkochapparat mit hydraulischem Verschluss von Maschinenbau-Actiengesellschaft vorm. Breitfeld, Danek und Co. in Prag
                              									(Oesterreichisch-ungarisches Privilegium vom 30. December 1890).
                           An den Vacuum-Verkochapparaten, welche zur Concentration von
                              									Säften dienen, bietet die Dichthaltung und Bewegung des Verschlusses bei grösseren
                              									Oeffnungen, wie sie bald allgemein als nothwendig erkannt sein werden, mancherlei
                              									Schwierigkeiten.
                           Eine Anpressung der Deckel mit Hebeln genügt nicht, und der
                              									zwischen Vacuum und Deckel gelegte Dichtungsschlauch ist der heissen klebrigen
                              									Flüssigkeit und den Folgen des Abreissens bei der Oeffnung ausgesetzt. Der
                              									Verschlussmechanismus 
                              									erfordert viel Kraft und Zeit zur Manipulation, da er mit schweren Gliedern und
                              									vielfachen Uebersetzungen arbeitet.
                           Diese Uebelstände zu vermeiden, benutzen wir den von einer
                              									beliebig angetriebenen Pumpe, einem Accumulator oder sonstigem Druckwerk gegebenen
                              									Wasserdruck zur Dichtung und Bewegung der Verschlussdeckel. Bezüglich der
                              									Einzelheiten verweisen wir auf die Patentschrift. Neu und Gegenstand ist:
                           1) Die Anwendung eines Schlauches zum Anpressen der Deckel bei
                              									Vacuum-Verkochapparaten.
                           2) Die Anwendung von Hydraulikcylindern zum Abreissen der Deckel
                              									und zur Bewegung des ganzen Verschlusses des Vacuumapparates mittels
                              									Druckwasser.
                           3) Die Anwendung einer Rollung des Verschlusses bei wagerechter
                              									Bewegung auf fix aufgehängten Rollen oder Segmenten, alles dem Wesen nach so, wie
                              									oben beschrieben und gezeichnet.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)