| Titel: | Neuere Fräsemaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 285, Jahrgang 1892, S. 123 | 
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                        Neuere Fräsemaschinen.
                        Mit Abbildungen.
                        Fräsemaschinen.
                        
                     
                        
                           Frister-Rossmann's Universalfräsemaschine.
                           Bei dieser von der Nähmaschinenfabrik vorm. Frister und
                                 										Rossmann in Berlin gebauten Fräsemaschine (Fig. 1 bis 16) sind verschiedene Einzelheiten, namentlich aber
                              									die Anordnung für die Schaltung des Tisches hervorzuheben.
                           Diese hier dargestellte Maschine ist die grösste der von dieser Firma ausgeführten
                              									Reihe von Universalfräsemaschinen, bei welchen im Wesentlichen auch dieselben
                              									Einrichtungen beibehalten sind.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 124
                              Universalfräse von Frister und Rossmann.
                              
                           
                           Sie besitzt eine grösste zulässige freie Höhe von Fräserachse bis Tischoberkante
                              									von 500 mm, eine Schlittenbewegung am Winkeltisch von 300 mm, Tischlänge und
                              									Tischbreite von 1320 bezieh. 215 mm, eine Tischbewegung von 700 mm, Länge zwischen
                              									den Spitzen von 720 mm und Spitzenhöhe des Theilkopfes von 160 mm, wobei die
                              									Einrichtung getroffen ist, dass sowohl die Einsätze, als auch die aufzuschraubenden
                              									Aufsätze sowohl in die Theilkopf wie in die Fräsespindel passen.
                           Textabbildung Bd. 285, S. 125Universalfräse von Frister und Rossmann. Gelagert ist die hohle Fräsespindel a (Fig. 3) in einer
                              									Kegelbüchse im vorderen und in einer Klemmbüchse im hinteren Spindelstockauge, ist
                              									aber gegen axiale Verschiebung nur durch Ringmuttern versichert. Ein kegelförmiger
                              									Federstift besorgt die Kuppelung des grossen Triebrades mit der Stufenscheibe,
                              									welcher durch einen Bajonettverschluss in der ausgelösten Stellung gehalten
                              									wird.
                           Um einen möglichst ruhigen Rädergang zu erzielen, sind die Uebersetzungsräder des
                              									Spindelstockes mit schraubenförmig gewundenen Schrägzähnen ausgeführt.
                           Textabbildung Bd. 285, S. 125Universalfräse von Frister und Rossmann. Von den Stufenscheiben e wird ferner vermöge
                              									einer Kuppelung f eine schwingende Welle g bethätigt (Fig. 1 bis 6), die sich in einem um
                              									die Schnecken welle h schwingenden Lager s führt und hierbei die Schraubenräder treibt, die
                              									mittels eines Schneckentriebwerkes h (Fig. 4) die stehende
                              									Zapfenwelle und damit das Winkelrad i bewegt.
                              									Dieses Rad i steht mit den beiden Winkelrädern l, l (Fig. 5) in stetigem
                              									Eingriff und bildet in Verbindung mit der Zahnkuppelungsmuffe n ein Wendetriebwerk für die Steuerspindel k, welche der ganzen Länge nach im Aufspanntisch
                              									lagert. An den beiden freien Enden derselben sind Kugelgriffe für den Handbetrieb
                              									aufgesteckt, während Versatzräder z, die im
                              									Schlitzlager x (Fig. 8) Aufstellung
                              									finden, den Drehbetrieb der Theilspindel in bekannter Art von der Steuerspindel k aus vermitteln.
                           Zur Abstellung des selbsthätigen Steuerungsbetriebes des Tisches dienen zwei im
                              									vorderen Spannschlitz stellbare Klötzchen p, welche an
                              									den im Drehstück lagernden Anschlaghebel m stossen und
                              									dadurch die Zahnkuppelungsmuffe n aus dem jeweiligen
                              									Eingriff des Rades l bringen. Schlitteneinstellungen
                              									werden durch Zeigerscheiben an den Stellspindeln bis zu 1/20 mm erhältlich.
                           In dem um die Schneckenwelle t schwingenden Theilkopf
                              										G (Fig. 7 und 8) lagert die hohle
                              									Spindel u, welche durch das Schneckenrad v gedreht und gehalten wird. Um den eintretenden todten
                              									Gang in der Schnecke t wegzubringen, ist das Theilrad
                              										v zweitheilig ausgeführt, die Hälften sind mit vier
                              									Schrauben verbunden, wobei diese Hälften nach Bedarf durch zwei Excenterstifte
                              									gegensätzlich so lange etwas verdreht werden können, bis der todte Gang
                              									verschwindet. Ebenso wird mittels der Lagerbüchsen w
                              									das störende Spiel der Schnecke in axialer Richtung abgestellt. – Dem
                              									Reitstockschieber mit einseitiger Spitze kann vermöge des um eine Querschraube
                              									schwingenden Zwischenkörpers K eine veränderliche
                              									Höhenlage gegeben werden, welche aber in die mittlere Hauptebene des Aufspanntisches
                              									fällt. (Fig. 10 bis
                              										12.)
                           Textabbildung Bd. 285, S. 125Fig. 15.Universalfräse von Frister und Rossmann. Sollen aber dem Theilkopf Schrägstellungen hierzu gegeben werden, so
                              									bedient man sich der in Fig. 15 angegebenen
                              									Kreuzplatte, auf welcher der Theilkopf nunmehr zu stehen kommt.
                           Je nach Bedarf kann nach Entnahme der unteren Führungsklötzchen y auch diese Kreuzplatte um einen Mittelzapfen in
                              									Winkelstellungen bis 15° zur Tischrichtung gebracht werden.
                           Zur Unterstützung schwacher Werkstücke dient das Stützböckchen (Fig. 9) und zum
                              									Einspannen von gleichartigen Werkstücken der in einem Kreisschlitz der Grundplatte
                              										M drehbare Parallelschraubstock (Fig. 13 und 14), dessen beweglicher
                              									Backen nicht nur eine Anstellung durch die Schraubenspindel L erhält, sondern auch um die Spindelmutter sich zu drehen vermag, indem
                              									der cylindrisch gestaltete Einsatz in dem Rahmen L
                              									drehbar eingreift.
                           Hierdurch legt sich der bewegliche Backen in jeder Schräglage selbsthätig an das
                              									Werkstück.
                           
                           Ausserdem werden die beiden gleichmässig abgeschrägten Spannbacken c durch die Windungsfedern d beständig an die Führungstheile angepresst, wobei die unteren
                              									Blattfedern e das Heben dieser Backen besorgen.
                           Textabbildung Bd. 285, S. 126Fig. 16.Universalfräse von Frister und Rossmann. Beim Einspannen eines Werkstückes werden daher die Backen und damit das
                              									Werkstück nach abwärts gezogen, was eine gute und sichere Auflage desselben mit sich
                              									führt.
                           
                        
                           Putnam's Fräsemaschine. (Fig.
                                 										17 bis 20.)
                           Einige Einzelheiten dieser von der Putnam Machine
                                 										Company in Fitchburg, Mass, gebauten Universalfräsemaschine, welche American Machinist, 1892 Bd. 15 Nr. 8 * S. 3, entnommen
                              									sind, verdienen angeführt zu werden.
                           Diese Maschine zeigt die übliche Anordnung der Universalfräsemaschinen; eigenartig
                              									und neu ist die Entlastung des Tischwinkels durch Gewichtzug.
                           Bemerkenswerth ist ferner die Ausführung des Spindelstockes (Fig. 18), dessen 60 mm
                              									starker cylindrischer Spindelkopf in kegelförmigen Spannbüchsen läuft, während die
                              									Druckentlastung der hohlen Spindel durch Druckringe vermittelt wird, die in einem
                              									auf der hinteren Lagerbüchse aufgeschraubten Gehäuse liegen.
                           Zur Ableitung der Schaltbewegung ist eine fünffache Stufenscheibe vorhanden, die
                              									vermöge einer doppeltgelenkigen Fernrohrwelle durch ein Schneckentriebwerk
                              										(Fig. 19) auf
                              									eine Kuppelungsbüchse wirkt, die vermöge einer verschiebbaren Muffe den Betrieb der
                              									Tischspindel besorgt.
                           Textabbildung Bd. 285, S. 126Fig. 17.Putnam's Fräsemaschine. Von dieser aus wird vermöge einer zweiten Büchse und einiger Räder die
                              									Theilkopfspindel bethätigt, deren Schneckentriebrad (Fig.
                                 										20) die bereits an anderer Stelle erwähnten Einrichtungen zur Abhilfe des
                              									todten Ganges mit der Triebschnecke zeigt. Bei dieser 1280 k schweren Maschine 
                              									erfolgt der Antrieb durch einen 114 mm breiten Riemen von einer mit 100
                              									Umläufen kreisenden Deckenvorgelegewelle mit zwei Reibungskuppelungen. Werkstücke
                              									von 254 mm Durchmesser und 308 mm Länge zwischen den Spitzen können bearbeitet
                              									werden, wobei der Tischwinkel 432 mm lothrechte Verstellung und der Schlitten mit
                              									dem Drehstück 241 mm Verschiebung in der Achsrichtung der Fräsespindel erhalten
                              									kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 127
                              Putnam's Fräsemaschine.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 127
                              Fig. 20.Putnam's Fräsemaschine.
                              
                           
                        
                           Pedrick-Ayer's Fräsemaschine.
                           Um die Universalfräsemaschinen mit liegender Spindel auch zum Fräsen mit lothrecht
                              									bezieh. schräg umlaufenden Fräsen zu befähigen, ist von Pedrick und Ayer in Philadelphia nach Industries, 1891 Bd. 11 * S. 555, in der Weise Vorsorge getroffen, dass
                              									die Stirnfläche des vorderen Lagerauges am Spindelstock derart erweitert ist, um
                              									daran ein Gabellager festschrauben zu können.
                           Textabbildung Bd. 285, S. 127Fräsemaschine von Pedrick-Ayer. Indem nun an das freie Spindelende (Fig. 21) ein Winkelrad
                              									aufgebracht wird, welches eine im Gabellager laufende kurze Fräsespindel bethätigt,
                              									können vermöge Stirnfräse die flach aufgespannten Werkstücke ihre Bearbeitung
                              									finden.
                           Beliebige Schräglagen der zusätzlichen Fräsespindel können leicht erhalten werden,
                              									wenn das Gabellager mittels Ringschlitze am Spindelstockauge befestigt wird.
                           Die Bearbeitung von Bordschalen aus Rothguss mittels Stirn- und Mantelfräsen ist in
                              										Fig. 22
                              									dargestellt, wobei das Werkstück auf einer kleinen Planscheibe aufgespannt ist,
                              									welche verdreht und dadurch die verschiedenen Flächen des Werkstückes ohne weitere
                              									Umspannung regelrechte Einstellungen bekommen kann.
                           
                        
                           „Sundale“-Fräsemaschine.
                           Besondere Rücksicht auf Verwendung stellbarer Hilfsfräsespindeln ist bei der von Selig und Sonnenthal in London in den Verkehr
                              									gebrachten Universalfräsemaschine „Sundale“ genommen.
                           Der obere Theil des Spindelstockes ist rahmenartig ausgebildet und dadurch eine feste
                              									Anlage für den Gegenhalter arm (Fig. 23) gewonnen,
                              									welcher einfach mit Flansch und vier Schrauben befestigt wird.
                           Ebenso ist das vordere Spindelstocklager scheibenartig erweitert, um die in Fig. 24 bis 26 abgebildeten
                              									Gabellager der Hilfsfräsespindeln den verschiedenen Arbeitszwecken entsprechend zu
                              									befestigen. Zudem sind in diesem verdrehbaren Gabellager zwei durch Stirnräder
                              									verbundene parallele Fräsespindeln angebracht, von denen die mittlere für
                              									freiliegende Stirnfräsen, die äussere Nebenspindel aber zwischen Spitzen eine
                              									Formfräse trägt, welche unter anderem zum Fräsen von Zahnstangen sehr gute Dienste
                              									leisten kann.
                           Am vorderen Spindelstocklager sind beide Uebersetzungsräderpaare vor der
                              									Stufenscheibe angeordnet, während die Stufenscheibe für die Ableitung der
                              									Schaltbewegungen auf einem Seitenzapfen frei läuft.
                           Textabbildung Bd. 285, S. 127Fig. 23.„Sundale“-Fräsemaschine. Ein Wendetriebwerk an der unteren Stufenscheibe ermöglicht die Umkehrung
                              									sämmtlicher Schaltbewegungen 
                              									für den Tischwinkel, den Tischschlitten mit Drehtheil und den langen
                              									Schlittentisch, welche gleichzeitig und gemeinschaftlich, sowie einzeln durchgeführt
                              									werden können. Vermittelt werden diese Bewegungen durch eine stehende Keilnuthwelle,
                              									die in einer Oeffnung des Gestelles von einem Schneckenwerk betrieben ist und im
                              									Tischwinkel abzweigt, von wo es durch Stirnräder durch den Drehtheil des Tischwerkes
                              									auf die Tischspindel einwirkt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 128
                              „Sundale“-Fräsemaschine.
                              
                           
                        
                           Lister's Fräsemaschine.
                           Eigenartig ist diese in Fig. 27 und 28 abgebildete, von Lister und
                                 										Comp. in Keigheey gebaute Universalfräsemaschine, bei welcher der ganze
                              									Spindelstock Verstellbewegung erhält, wodurch der Aufbau des Supporttisches durch
                              									den Wegfall der Schlittenplatte eine wesentliche Vereinfachung erhält.
                           Textabbildung Bd. 285, S. 128Fig. 27.Lister's Fräsemaschine. Auf der im Gestellfuss lagernden Antriebswelle verschiebt sich mit dem
                              									Spindelstockaufsatz das Antriebsrad für die Fräsespindel, während der Gegenhalterarm
                              									im oberen Auge des Spindelstockkastens eingeklemmt wird. Die Schaltbewegungen des
                              									Schlittentisches werden durch eine Reibungsscheibe abgeleitet, welche an der
                              									Hauptstufenscheibe anliegt, und an welcher eine stellbare ballige und
                              									elastische Reibungsrolle ein Schneckentriebwerk und damit den Schlittentisch durch
                              									Zwischentriebwerke bethätigt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 285, S. 128
                              Fig. 28.Lister's Fräsemaschine.
                              
                           
                        
                           A. D. Pentz' Vorrichtung zum Balligfräsen von
                              									Riemenscheiben.
                           Nach einer in der Zeitschrift des Vereins deutscher
                                 										Ingenieure, 1891 Bd. 35 * S. 1451, gegebenen Mittheilung kann nach American Machinist vom 22. October 1891 der gewölbte
                              									Umfang von Riemenscheiben durch Fräsen hergestellt werden, wobei eine Drehmaschine
                              									mit wagerechter Planscheibe und stellbaren Querbalken in Verwendung gelangt, auf
                              									welchem das Fräsewerk gleitet.
                           Textabbildung Bd. 285, S. 128Balligfräse von Pentz. Dasselbe besteht aus einer mittels Schneckentriebwerk selbständig
                              									bethätigten Messerscheibe, welche an dem mit einer der Schaltung entsprechenden
                              									Bogengeschwindigkeit umkreisenden Scheibenwerkstück zum Schnitt angestellt ist.
                           Textabbildung Bd. 285, S. 128Fig. 31.Balligfräse von Pentz. Der Durchmesser der Werkstückscheibe, die Breite des Scheibenkranzes, der
                              									Durchmesser des Messerkreises und der Abstand beider Achsenebenen bestimmen die
                              									Gestalt des Drehungskörpers, der Globoidfläche.
                           
                           Dieselbe wird zur Kugelfläche, sobald der Abstand der senkrechten Achsenebenen
                              									(Werkstückscheibe und Fräsespindel) verschwindet.
                           Weil ferner für den gewölbten Umfang der Riemenscheibe doch nur der mittlere centrale
                              									und symmetrische Theil der Kugelzone in Anwendung kommt, so bestimmt sich die
                              									Wölbungshöhe aus dem Unterschied: Entfernung des oberen senkrechten Scheitels des
                              										Schnittkreises, vermindert um die Entfernung des
                              									wagerechten Scheitels des Schnittkreises, vermindert um die Entfernung des
                              									wagerechten Sehnenschnittes von der Drehungsachse des Werkstückes. Hierbei ist es
                              									gleichgültig, ob der Achsenabstand Null oder grösser als Null ist.
                           Textabbildung Bd. 285, S. 129Fig. 32.Balligfräse von Pentz. Ist derselbe positiv, so schneidet der obere Theil des Messerkreises, wenn
                              									negativ, so der untere Theil, folglich wird bei Nullabstand der volle Messerkreis
                              									zum Schnitt gelangen. Ebenso folgt, dass für einen bestimmten Messerkreis und für
                              									eine gegebene Zonenbreite der Globoidfläche die Wölbungshöhe mit zunehmendem
                              									Achsenabstand abnimmt.
                           Es kann daher durch einen veränderlichen Achsenabstand bei gleich bleibender Grösse
                              									des Messer- und des Scheibenkreises die Wölbungshöhe eine Abänderung erfahren.
                              									Verzichtet man jedoch auf diese Allgemeinheit, welche bei Verwendung von
                              									Drehmaschinen leicht, bei Heranziehung unserer Planscheibendrehbänke jedoch schwerer
                              									zu erzielen ist, beschränkt man sich daher auf Kugelzonenoberflächen für die Wölbung
                              									der Scheiben, so wird ein Wechsel in der Wölbungshöhe nur durch eine Aenderung der
                              									Messerkreise möglich werden. Alsdann ist man in der Lage, eine gewöhnliche Drehbank
                              									zum Balligfräsen zu gebrauchen.
                           Das in Fig. 29 bis 32 dargestellte Fräsewerk besteht aus dem
                              									Lagerschlitten a, welcher am Drehbankschlitten stellbar ist und in welchem die
                              									Schneckenwelle b mit den Antriebsscheiben c, d, sowie die Fräsespindel e durch Vermittelung des Schneckenrades f
                              									läuft. Messerkopf g und Gegenspitzen h und i vervollständigen
                              									das Fräsewerk.
                           
                        
                           Grusonwerk's Schaltwerk an Bandsägefräsen.
                           An den kleineren Bandsägefräsen vom Grusonwerk (Fig. 33 bis 36) ist das neue
                              									patentirte Schaltwerk für den Schlittentisch angebracht (D. R. P. Nr. 58757 vom
                              									18. Februar 1891).
                           In einem topfartigen Gestellansatz A lagert die
                              									Steuerwelle B, welche an ihrem freien Ende den
                              									Schalthebel C aufgekeilt trägt, dessen Sperrhaken D durch eine Windungsfeder b beständig radial nach auswärts zum Eingriff in den Zahnkranz F gedrückt, dahingegen vermöge eines Zapfens e durch eine Rolle d,
                              									welche abwechselnd über einrückbare Klötzchen f läuft,
                              									alsdann zurück, nach dem Wellenmittel B gestellt,
                              									wodurch der Sperrhaken D ausser Eingriff mit F gebracht wird. Eine grössere Anzahl solcher Klötzchen
                              										f bilden in der Verbindung einen geschlossenen
                              									Ring, welcher sich in der Büchse E fest einlegt.
                           Weil aber jedes einzelne Klötzchen f durch eine Schraube
                              										g für sich aus der Lauf ebene der Rolle d gebracht werden kann, so folgt, dass man es im
                              									Belieben hat, eine gewisse Anzahl solcher Klötzchen auszurücken.
                           Wenn nun der kreisende Schalthebel D mit seiner Rolle
                              										d in diese so gebildeten Lücken trifft, so schaltet
                              									der Hebel D im Betrage dieser Bogendrehung, indem der
                              									Zahn a in den sägeartigen Zahnkranz von F einsetzt und dadurch die stehende Winkelradwelle
                              									dreht, welche, wie bereits erwähnt, durch Vermittelung eines Schneckenradtriebwerkes
                              									auf die wagerechte Schraubenspindel für den Aufspannschlitten der Bandsäge thätig
                              									einwirkt.
                           Um ferner den Schalthaken D wegen der einseitigen
                              									Einwirkung der Rolle d gegen axiale Verdrehung zu
                              									sichern, ist der Führungsstift c vorgesehen, während
                              									sowohl zur Führung, als auch zur Anzeige der erfolgten Einstellung der Klötzchen f kleine Führungsstifte h
                              										(Fig. 33 und 36) in jedem einzelnen
                              									Klötzchen eingesetzt sind.
                           Textabbildung Bd. 285, S. 129Gruson's Sägefräse. Auch sind die Stellschrauben q durch
                              									Seitenstifte, welche in eine Ringnuth der Schraube sich einlegen, gegen axiale
                              									Verschiebung sichergestellt. Durch diese sinnreiche Einrichtung ist ermöglicht, jede
                              									wünschenswerthe Schaltungsgrösse in beliebiger Vertheilung, hervorzurufen, ein
                              									Umstand, der bei Bandsägen für Metalle von grosser Wichtigkeit ist.
                           So kann beispielsweise nur ein einziges von den 25 Klötzchen vorgestellt (Fig. 35), oder es können
                              									einzelne in symmetrischer Anordnung, oder es können sämmtliche 25 Klötzchen
                              									vorgestellt sein, so erhält man hierdurch 
                              									entweder den 25. Theil der fortlaufenden Schaltungsgrösse einer Umdrehung der
                              									Steuerwelle B oder irgend einen verhältnissmässig
                              									grösseren auf gleichartige Zwischenräume vertheilten Schaltungsbetrag.