| Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 286, Jahrgang 1892, S. 73 | 
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                        Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
                        (Patentklasse 38.) Mit Abbildungen.
                        Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
                        
                     
                        
                           Sägen.
                           Gattersägen. Es ist eine oft gelöste Aufgabe,
                              									Gattersägen bei beständigem Vorschübe des zu zersägenden Arbeitstückes beim Auf- und
                              									Niedergange schneiden zu lassen, und doch hat sich diese theoretisch
                              									vortheilhafteste Arbeitsweise selbst bei wagerecht laufenden Gattersägen mit einem
                              									Blatt nicht allgemein einzubürgern vermocht, weil diese Arbeitsweise umständliche
                              									Einrichtungen des Gatters und seines Antriebes erforderte. Bedingung für die
                              									Ermöglichung des nach beiden Richtungen schneidenden Gatters ist die Verwendung
                              									eines mit entsprechend gesetzten Zähnen versehenen Sägeblattes, dessen Zähne
                              									entweder auf der einen Hälfte des Blattes nach einer Richtung, auf der anderen
                              									Hälfte nach der anderen Richtung schneiden oder so gesetzt sind, dass abwechselnd
                              									ein Zahn um den anderen rechts oder links schneidend gerichtet ist.
                           Auch die Firma F. Arbey et fils in Paris hat neuerdings
                              									nach beiden Richtungen schneidende Sägegatter mit beständigem Holzvorschube in den
                              									Handel gebracht; es wurden diese Gatter von, genannter Firma zuerst auf der letzten
                              									Pariser Weltausstellung vorgeführt und dort als grundsätzlich neu bezeichnet. Wenn
                              									dieser Umstand nun auch thatsächlich nicht zutrifft, vielmehr solche doppeltwirkende
                              									Gatter bei uns seit langen Jahren bekannt sind, so sei die bezügliche Ausführung
                              									ihrer Eigenart wegen doch nach Uhland's technischer
                                 										Rundschau, 1890 * S. 193, beschrieben und in Fig. 1 und 2 dargestellt.
                           Die Sägezähne stehen nicht durchweg nach einer Seite, sondern haben abwechselnd je
                              									vier und vier entgegengesetzte Richtung; an dem Uebergange der Zähne von der einen
                              									in die andere Richtung ist ein Zwischenraum von etwa zwei Zahnbreiten gelassen für
                              									die Ansammlung der Sägespäne. Der Vorschub des Holzes gegen die Säge erfolgt daher
                              									auch völlig gleichmässig und nicht mehr intermittirend.
                           Das Gestell der senkrecht arbeitenden Gattersäge mit einem Blatt steht in einem gemauerten Brunnen, so dass der
                              									Wagenvorschub in der Arbeitshöhe zu etwa Mitte des Gatterrahmens erfolgen kann. Der
                              									Vorschub erfolgt von der Antriebswelle aus, auf welcher eine kleine Stufenscheibe
                              									sitzt; diese treibt mittels Riemens eine grosse Stufenscheibe, welche in der Höhe
                              									des Erdbodens liegt. Die Welle dieser Scheibe trägt eine Schraube oder Schnecke,
                              									welche in ein Schneckenrad eingreift, von dessen rechtwinkelig zu der letzteren
                              									gelagerten Welle aus, mittels Zahnrad und Zahnstange, der auf den Schienen ruhende
                              									Wagen weitergeschoben wird. Durch Umlegen des Riemens zwischen den beiden
                              									Stufenscheiben kann man die Geschwindigkeit des Vorschubes in ausreichenden Grenzen
                              									verändern.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 73Arbey's Sägegatter. Die Säge mit mehreren Blättern (Fig. 1 und 2) ist so eingerichtet,
                              									dass der Rahmen B, in welchem die Sägeblätter
                              									eingespannt sind, durch symmetrisch zu beiden Seiten desselben angreifende
                              									Schubstangen D auf und ab bewegt wird, welch letztere
                              									von der Antriebwelle G durch die Kurbeln E bethätigt werden. Die Welle wird durch die
                              									Riemenscheiben HH von der Haupttransmission aus
                              									umgetrieben. Der zu zerschneidende Balken C wird
                              									zwischen den beiden Hauptständern A der Maschine
                              									hindurchgeführt und durch die Walzen C und W an seitlichen Abweichungen gehindert. Die Walze C ist in dem Gestelle fest gelagert, während W mittels der Schraubenspindel Z nebst Mutter Y durch Umdrehung der
                              									Handkurbel a angezogen werden kann. Um den Balken gegen
                              									ein Abheben von seinem Lager unter dem Aufwärtsdruck der Säge zu schützen, wird
                              									derselbe durch einen verstellbaren Stempel fgh
                              									niedergehalten, welcher in der Traverse e sein
                              									Widerlager findet. Bei e und in dem Führungshebel ij ist der Stempel beweglich gelagert, um etwaigen
                              									Unebenheiten in der Oberfläche des Balkens durch ein geringes Vorbiegen ausweichen
                              									zu können. Durch Umdrehung der Schraubenspindel g,
                              									welche in der Mutter h geht, mittels des Handrades,
                              									kann der Stempel f gehoben und gesenkt werden, der
                              									jeweiligen Dicke des Balkens entsprechend.
                           Der beständige Vorschub des Balkens erfolgt von der Hauptwelle G der Maschine aus. Als Verlängerung derselben ist die
                              									Schraube k ausgebildet, welche das Schneckenrad L umdreht. Dieselbe ruht in dem Lager J, durch den an das Gerüst angeschraubten Arm I gehalten. Von dem Schneckenrad L wird durch Vermittelung der Stufenscheiben N und P die Welle Q in langsame Umdrehung versetzt, welche durch die
                              									konischen Räder B, S auf die Welle T übertragen wird; diese ist in der Mitte mit einer
                              									geriffelten Walze ausgerüstet, welche die directe Unterstützung des Balkens bildet,
                              									durch deren Umdrehung dieser vorgeschoben wird. Mit Hilfe der Stufenscheiben, durch
                              									Umlegen des Riemens wird wie bei der anderen Säge die verschiedene Geschwindigkeit
                              									des Vorschubes erreicht, welche zwischen 1,5 und 2 m in der Minute veränderlich
                              									ist.
                           Nach Angaben des Constructeurs erfordert das Schärfen der Zähne durchschnittlich
                              									nicht mehr als eine halbe Stunde Zeit; auch können die Sägeblätter gut gehärtet
                              									werden. Die zum Betriebe der Säge nöthige Kraft beträgt etwa 4 bis 5 .
                           Textabbildung Bd. 286, S. 74Fig. 3.Schott's Blockhalter. Der in Fig. 3 und 4 dargestellte Blockhalter von E. Schott in
                              									Kirchheim u. T. (* D. R. P. Nr. 54868 vom 28. Mai 1890) ermöglicht das vollständige
                              									Durchschneiden des Holzes bei Vermeidung der Kammenden. Der Stamm wird bis zum
                              									letzten Schnitt zusammengehalten, wodurch ein gleichmässiger Schnitt und viel
                              									Zeitersparniss erzielt wird, weil nach jedesmaligem Schnitt eines Brettes dasselbe
                              									nicht erst weggetragen werden muss.
                           Der Blockhalter wird auf dem Wagen des Sägegatters befestigt und besteht aus
                              									Grundplatte g mit schwalben-schwanzförmiger
                              									Nuthenführung, worin der Schlitten g1, auf dem der Anschlag
                              										f sitzt, sowie derjenige für den Klammernständer
                              										a läuft. Anschlag f
                              									kann durch den mit Gewinde versehenen Schlüssel e auf
                              									der Grundplatte g festgestellt werden, ebenso der
                              									Klammernständer a auf seinem Schlitten, mit welchem er
                              									durch Mutter m mit Stehbolzen und Schlüssel e eingestellt und fest verbunden wird und eventuell
                              									auch in andere, schräge Richtung gedreht werden kann.
                           Die Vor- und Rückwärtsbewegung des Ständers a auf seinem
                              									Schlitten geschieht durch Triebwerk i an der auf der
                              									unteren Seite der Grundplatte g gelagerten, mit Gewinde
                              									versehenen Spindel h, welche in der Mutter k des Schlittens vom Ständer a läuft.
                           Im Ständer a sitzen die beiden Spindeln bb mit Gewinde, welche in mit demselben Gewinde
                              									versehenen Lagern dd, in welche die Klammern cc zum Festhalten des Holzes eingeschoben werden,
                              									laufen und bei ihrer Drehung die Lager dd mit den
                              									Keilen cc auf und ab bewegen.
                           In der Grundplatte g ist ein Schlitz n zum Durchgang für das Sägeblatt frei gelassen, die
                              									Lager dd erhalten im Ständer a auf beiden Seiten ihre Führung, die in die Lager d eingeschobenen Klammern cc werden durch
                              									einen Stift c1 richtig
                              									festgestellt, der einfach in das in die Klammer c
                              									hierzu eingebohrte Loch c1 gesteckt wird.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 74Fig. 4.Schott's Blockhalter. Es sind die zwei Klammern c zum Befestigen
                              									des Holzes hinreichend, wobei die eine von oben und die andere von unten in dasselbe
                              									eindringt, doch kann man auch nach obiger Ausführung Anordnungen zur Anbringung
                              									mehrerer Keile, Spindeln und Lager u.s.w. treffen.
                           Von der erzherzogl. Cameral-Direction in Tetschen (* D.
                                 									R. P. Nr. 52735 vom 24. Januar 1890) wird eine Vorschubvorrichtung angegeben, welche
                              									sich auch auf zweischneidige Gatter bei beständigem Vorschub bezieht. Fig. 5 erläutert die bezügliche Ausführung.
                           Bisher wurde die doppelte Vorschubbewegung von der Kurbelwelle auf das Frictionsrad
                              									mittels Excenter, Herzscheiben, Herzkegel oder mehr oder weniger zusammengesetzter
                              									Kunstwinkel übertragen.
                           In Fig. 5 ist eine Vorrichtung für doppelten Vorschub
                              									für ein senkrecht angeordnetes Sägegatter, welches beim Hin- und Rückgang schneidet
                              									und von einer im tiefsten Theil der Maschine angeordneten Kurbel angetrieben wird,
                              									dargestellt.
                           Die Vorschubvorrichtung besteht aus der Doppelcoulisse A, welche mittels des Hebelwerkes BC von dem
                              									durch die Kurbel bethätigten Gatterrahmen in schwingende Bewegung um den Punkt D versetzt wird. An der Coulisse sind die beiden
                              									Zugstangen EF befestigt und jede der letzteren ist mit
                              									einem Bremswerk G und H
                              									verbunden. Diese Brems werke greifen an der Vorschubscheibe J an. Die Vorschubscheibe überträgt die ihr mitgetheilte Bewegung durch
                              									ein Getriebe K auf die Zahnräder L und M, welche mit
                              									geeigneten, den Vorschub bewirkenden Theilen verbunden sind.
                           Die Zugstangen E und F sind
                              									an den Armen der Doppelcoulisse A mittels Handräder und
                              									Schrauben oder durch eine Schraube mit Rechts- und Linksgewinde verstellbar
                              									befestigt.
                           Beim Niedergange des Gatterrahmens, also bei der Bewegung der Doppelcoulisse A in der Richtung des Pfeiles a klemmt sich das Bremswerk G an der
                              									Vorschubscheibe J und verschiebt dieselbe in der
                              									Pfeilrichtung, während das andere Bremswerk H
                              									wirkungslos bleibt; bei der Aufwärtsbewegung des Gatterrahmens, also bei der Bewegung der
                              									Doppelcoulisse in der Richtung des Pfeiles b, kommt das
                              									Bremswerk H zur Wirkung und verschiebt die
                              									Vorschubscheibe in der gleichen Richtung, wie dies beim Niedergange des Rahmens
                              									durch das Bremswerk G der Fall war, welch letzteres nun
                              									wirkungslos bleibt.
                           Die der Vorschubscheibe hierdurch ertheilte fortdauernde Bewegung wird von dieser
                              									durch die Räderübersetzung KL und M auf die Vorschubwalzen und hierdurch auf das
                              									Holzstück übertragen.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 75Fig. 5.Vorrichtung für doppelten Vorschub. Die Grösse des ruckweisen Vorschubes wird je nach der Härte des zu
                              									zersägenden Holzes mittels der an der Doppelcoulisse angebrachten Stellvorrichtungen
                              									geregelt.
                           Zur Begründung der Schaltvorrichtung mit Bremswerk von G.
                                 										Burkhardt in Stuttgart und Burkhardt und Söhne
                              									in Kloster Reichenbach bei Freudenstadt in Württemberg (* D. R. P. Nr. 58486 vom 27.
                                 									September 1890) wird Folgendes mitgetheilt:
                           Um eine entsprechende Vorschubgeschwindigkeit herbeizuführen und dabei zu vermeiden,
                              									dass der Holzstamm bei kleiner werdender Vorschubgeschwindigkeit nicht durch sein
                              									Trägheitsvermögen und die bewegten Theile des Schaltapparates, der Walzen oder des
                              									Wagens sich mit grösserer Geschwindigkeit weiterbewegt, als dies beabsichtigt ist,
                              									wird die in Folgendem beschriebene Anordnung (Fig. 6 und 7) angewendet, welche
                              									zugleich eine Regulirung der Schaltungsgrösse auch während des Ganges gestattet.
                           Der Schlitten b empfängt durch eine Schubstange von
                              									einer Kurbelwelle des Gatters aus Bewegung, welche durch eine Lenkstange a auf eine Klinke e des
                              									Frictionschaltrades g übertragen wird, und zwar in der
                              									Grösse, welche abhängig ist von dem Winkel zwischen der Zugstange a und der Bewegungsrichtung des Schlittens b.
                           Wenn der Drehschlitten so gestellt wird, dass die Bewegungsrichtung des Schlittens
                              										b und die Zugstange a
                              									in der Mittellage rechtwinkelig zu einander stehen, so ist die Bewegung der Klinke
                              										e annähernd gleich 0. Der am Gattergestell
                              									befestigte Drehschlitten c ist mit einem Zahnkranze
                              									versehen, so dass er während des Ganges mittels einer Schnecke n auf seinem Support gedreht werden kann. Anstatt der
                              									geradlinigen Bewegung des Punktes A kann man auch eine
                              									kreisförmige Bewegung um den Punkt C einführen (Fig. 7). Bei dieser
                              									Anordnung wird die Grösse des Vorschubes dadurch vermindert, dass man den Punkt C verlegt. Wenn dann der Punkt C (Fig. 7) in
                              									die Verbindungslinie BA1 fällt, so ist wiederum die Bewegung der Klinke e annähernd gleich 0. Die auf diese Weise erhaltene Vorschubbewegung mit
                              									gleichförmiger Geschwindigkeit wird durch konische Räder hi auf die Schneckenwelle übertragen und durch die
                              									zweitheilige Schnecke mittels der Schneckenräder m und
                              										m1 auf die
                              									Einzugswalzen ww1.
                           Wenn ein Wagen zum Vorschub der Stämme benutzt wird, so greift eine Schnecke direct
                              									in eine Zahnstange des Wagens.
                           Da die Vorschubgeschwindigkeit in der zweiten Periode des Sägehubs mit der
                              									Sägegeschwindigkeit abnehmen soll, so ist, da die bewegte Masse des Stammes und des
                              									Schaltapparates vermöge ihrer Trägheit das Bestreben haben, mit der erreichten
                              									Maximalgeschwindigkeit weiter zu gehen, hierdurch aber der Stamm zu stark gegen die
                              									Säge drückt, der selbst hemmende Schneckenapparat, um die Schaltung genau der
                              									gewünschten Geschwindigkeit entsprechend zu gestalten, unmittelbar an den
                              									Einzugswalzen oder dem Wagen angebracht. Solange die Masse des Stammes und des
                              									Einzugsapparates in der ersten Periode der Schaltung beschleunigt werden muss,
                              									drückt die Schneckenwelle gegen ein gewöhnliches Spurlager, in der zweiten Periode
                              									dagegen drückt das Schneckenrad die Schneckenachse in umgekehrter Richtung gegen ein
                              									Bremslager, z.B. gegen einen Kegel. Auf diese Weise wird eine schnellere Bewegung
                              									als die vom Schaltrad herrührende ausgeschlossen.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 75Burkhardt's Schaltvorrichtung. Um bei einem Verschleiss der Schneckenräder Todtgang zu vermeiden, sind
                              									die Schnecken getheilt und können die beiden Theile durch Muttern ll1 axial gegen
                              									einander verstellt werden.
                           Eine auswechselbare Sägeangel von O. Misch in Bromberg
                              									(* D. R. P. Nr. 54021 vom 13. Februar 1890) ist in Fig.
                                 										8 dargestellt. Diese Sägeangel für Vollgatter soll eine Verbindung des
                              									Sägeblattes mit der Angel ohne feste Vernietung oder ohne Beleistung des Sägeblattes
                              									und gleichzeitig bei Bruch einer Säge eine leichte Auswechselung derselben bei
                              									Wiederverwendung der Angel möglich machen. Bei Verwendung der Angel können mit
                              									Vollgattern Bretter bis herab zu 1 cm Stärke geschnitten werden.
                           Die Angel besteht aus einem zusammengebogenen, oben am gekröpften Ende mit
                              									eingenietetem Querstück b versehenen und im mittleren
                              									Theil zwecks Federung etwas gespreizten Stahlbande, dessen Schenkel aa1 an den Enden durch
                              									die Federkraft fest auf einander gedrückt werden. Die Angelschenkel erhalten nahe
                              									den Enden Löcher, welche nach dem freien Ende der Schenkel c zu bei c schwach und bei d stark konisch ausgefeilt sind. In diese Löcher passt
                              									ein Niet des Sägeblattes f mit den Köpfen ee1, deren obere Flächen keilförmig abgeschrägt und deren
                              									Seitenlaibung auf der einen Seite der Ausreibung c des
                              									Angelloches entsprechend durch Ausfeilung unterschnitten ist, während die andere Seite
                              									der Nietlaibung gleichfalls, aber entgegengesetzt dossirt ist. Dies hat den Zweck,
                              									ein Einsetzen des Sägeblattes durch Hineindrücken desselben in die geschlossenen, an
                              									den Enden gleichfalls abgeschrägten Angelschenkel zu ermöglichen, während die
                              									Entfernung des Sägeblattes aus der Angel bezieh. des Nietes aus den Angellöchern
                              									durch die schräge Ausfeilung d der letzteren durch
                              									Eintreiben des Sägeblattes erfolgt, wobei wiederum eine Spreizung der Angelschenkel
                              									durch den keilförmigen Niet des Sägeblattes eintritt. Die unterschnittene Laibung
                              									des Nietes findet gegen die Dossirung e der Angellöcher
                              									beim Betriebe des Gatters feste Anlage, so dass eine sichere Einspannung der Sägen
                              									möglich ist.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 76Fig. 8.Sägeangel von Misch. Eine Abänderung der früher an dieser Stelle beschriebenen Sägeangel von
                              										Gronobs in Bromberg ist unter Nr. 59254 vom 23.
                              									December 1890 patentirt und in Fig. 9
                              									dargestellt.
                           Bei der Anwendung der älteren Einrichtung zur Befestigung von Sägeblättern in
                              									Sägegattern hat sich herausgestellt, dass bei sehr breiten Sägeblättern das
                              									Sägeblatt durch die Aufhängung an einem Zapfen eine einseitige Spannung erhält, so
                              									dass ein Verlaufen der Säge eintreten kann. Um dieses zu verhindern und der Säge
                              									eine gleich-massige Spannung geben zu können, ist die Sägeangel aus zwei Theilen a und b hergestellt.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 76Fig. 9.Sägeangel von Gronobs. Der obere Theil a, welcher den Keilverschluss
                              									aufnimmt und in dem Gatterrahmen hängt, ist an seinem unteren Ende so
                              									zusammengenietet, dass die beiden Schenkel einen Schlitz bilden, welcher den unteren
                              									Theil der Angel aufnimmt. Durch den Stehbolzen e,
                              									welcher an beiden Seiten vernietet ist, sind die beiden Theile a und b der Sägeangel mit
                              									einander verbunden und um den Bolzen e drehbar.
                           Der untere Theil b der Sägeangel wird gebildet durch die
                              									Platte g und die federnde Platte h, die in ihren oberen Theilen so mit einander
                              									vernietet sind, dass zwischen den beiden Platten durch Einlegen der Platte i ein Spielraum von der Stärke eines Sägeblattes c verbleibt.
                           In dem unteren Theil der Platte g sind die beiden Zapfen
                              										dd einseitig festgenietet und oben mit Einschnitten
                              									versehen, in welche das Sägeblatt c eingehängt wird.
                              									Die federnde Platte h ist mit entsprechenden Löchern
                              									versehen, in welche die freien Enden der Zapfen dd
                              									hineinpassen. Dadurch wird eine einseitige Inanspruchnahme der Zapfen vermieden.
                           Das einzuhängende Sägeblatt c ist nun je nach der Breite
                              									desselben mit mehreren ovalen Löchern versehen, deren Abstand von einander dem der
                              									beiden Zapfen dd entspricht.
                           Der Vortheil dieser Aufhängung der Säge an zwei Zapfen liegt darin, dass dadurch
                              									ein gleichmässiges Spannen des Sägeblattes c erzielt
                              									und ein Verlaufen desselben vermieden wird; ebenso ist durch die Drehung des unteren
                              									Theiles b der Angel um den Zapfen c des oberen Theiles a
                              									eine gleichmässige Auflage der Säge c auf den beiden
                              									Zapfen dd ermöglicht.
                           Das Ein- und Aushängen der Säge wird bewerkstelligt, indem die federnde Platte h mittels eines Schlüssels so weit von der festen
                              									Platte g abgespreizt wird, dass die Säge leicht ein-
                              									und ausgehängt werden kann.
                           Für wagerecht laufende Gatter ist der Doppelsägehalter von A.
                                    										Göde in Berlin (* D. R. P. Nr. 59113 vom 12. April 1891) bestimmt.
                           Bei dem Horizontalgatter wird allgemein nur mit einem Sägeblatt geschnitten. Durch
                              									das Einsetzen von zwei Sägeblättern muss die Leistung des Gatters verdoppelt werden.
                              									Bei der für Horizontalgatter zweckdienlichen Einrichtung des die Sägen tragenden
                              									Holzrahmens war es aber nicht zu erreichen, beiden Sägeblättern mit den
                              									gebräuchlichen Haltevorrichtungen eine gleichmässige Spannung zu geben, da durch die
                              									Nachgiebigkeit der Holzarme des Rahmens der Anzug des einen Sägeblattes immer wieder
                              									die Spannung des anderen Blattes verminderte. Zur Erreichung des gleich massigen
                              									Anzuges für die Spannung beider Sägeblätter wird deshalb mit dieser Neuerung eine
                              									Haltevorrichtung für die Angeln zur vortheilhaftesten Einspannung von zwei
                              									Sägeblättern gebracht, welche mit der Anspannung eines Sägeblattes durch den Anzug
                              									der Angel auf einer schwingenden Platte mit derselben auch gleichzeitig die weitere
                              									Anspannung des anderen Sägeblattes vollzieht.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 76Fig. 10.Doppelsägehalter von Göde.Fig. 10 zeigt einen Theil des Sägerahmens mit der
                              									neuen Vorrichtung.
                           Die beiden Angeln a und b
                              									werden durch den senkrechten Schlitz c1 der an dem Holzarm befestigten Platte c gegen seitliche Verschiebung gehalten; in den
                              									ausgesparten Raum zwischen Platte c und dem Holzarm
                              									wird eine Platte d eingesetzt, welche mit den
                              									wagerechten Schlitzen die für die verlangte Dicke der zu schneidenden Bretter
                              									erforderliche Entfernung der beiden Angeln von einander bestimmt. Nach den
                              									verschiedenen Brettdicken, welche geschnitten werden sollen, wird an jeder Seite des
                              									Rahmens eine dazu passende Platte d mit dem zugehörigen
                              									Abstand der Schlitze eingesetzt. Deshalb müssen für jede zu schneidende Brettdicke
                              									zwei Platten d mit dem entsprechenden Abstand der Schlitze
                              									vorhanden sein. Diese Platten werden nach dem Einsetzen unter der Platte c durch geeignete Vorrichtungen sicher gehalten.
                           Die Angeln a und b, für
                              									welche auch das Holz geschlitzt ist, treten auf der anderen Seite des Holzarmes
                              									durch die Schlitze e1
                              									der am Holz befestigten Lagerplatte e. Diese
                              									Lagerplatte trägt die Lager, in welchen die Platte f
                              									mit den Zapfen f2
                              									schwingend gelagert ist. Die Angeln treten auch durch die Schlitze f1 dieser Platte, und
                              									die Anzugmuttern a1 und
                              										b1 der beiden
                              									Angeln legen sich bei der Anspannung auf die Platte f.
                           Mit dem Anzug der Schraubenmutter b1 wird dieselbe in der Richtung des Pfeiles I fortschreiten und dadurch auch die Platte f in der Richtung dieses Pfeiles I zu ziehen suchen, so dass dadurch die Platte f auf der anderen Seite der Zapfen f2 nach der Richtung
                              									des Pfeiles II strebt und hiermit die Angel a durch die auf der Platte f liegende Schraubenmutter a1 gleichzeitig für die Spannung der zugehörigen Säge
                              									angezogen wird. In derselben Weise würde mit dem Anzug der Schraubenmutter a1 nach der
                              									Pfeilrichtung III für die Spannung des zugehörigen
                              									Sägeblattes auf das in der Angel b liegende Sägeblatt
                              									gespannt werden, da mit diesem Anzug der Angel a die
                              									Platte f unter der Angelmutter b1 nach der Richtung des Pfeiles IV zieht.
                           Durch wechselseitiges Anziehen der Angelmuttern a1 und b1 wird die senkrechte Lage der Platte f und damit auch die genaue Horizontal- und
                              									Parallellage der Angeln a und b erhalten, so dass den Sägeblättern hiermit die erforderliche Spannung
                              									gegeben werden kann.
                           Einen Spaltkeil für wagerecht laufende Einsägegatter bringt W. Bitter in Altona (* D. R. P. Nr. 54531 vom 9. April 1890) in
                              									Vorschlag.
                           Der Sägenspalt wird gegen einen eigenthümlich construirten Keil geführt, welcher an
                              									dem das Gatter tragenden Theil des Gestelles gelagert ist und der daher beim
                              									Einstellen der Säge mit letzterer zusammen verschoben wird, so dass er stets genau
                              									seine Lage in der Ebene des Sägenblattes behält. Der Zweck der Einrichtung ist, die
                              									Arbeit der Säge zu erleichtern und das Schlingern der abgetrennten Brettertheile
                              									während des Arbeitens der Säge zu verhüten oder zu verringern.
                           Dieser Keil hat eine geriefelte Oberfläche. Die Riefeln sind hergestellt durch Rillen
                              									oder Eintiefungen, welche parallel zum Vorschub des Holzes oder rechtwinkelig zum
                              									Sägenlauf gerichtet sind, und haben den Zweck, durch die Reibung, welche sie dem
                              									über den Keil geführten Holz entgegensetzen, ein Schleudern des letzteren zu
                              									verhüten. Die Riefeln mögen auf beiden Seiten oder auch nur an der oberen Fläche des
                              									Keiles angebracht sein.
                           Die schleudernde Bewegung des Holzes kann noch weiter beschränkt oder verhütet werden
                              									dadurch, dass man neben dem Keil eine mit rundlaufenden Einkerbungen versehene
                              									Druckwalze anwendet, die beweglich gelagert ist und auf die Fläche des abgetrennten
                              									Holzes einwirkt, ähnlich wie der vorbeschriebene Keil.
                           Bei der Laubsägemaschine von Gebrüder Scheller in
                              									Schmalkalden (* D. R. P. Nr. 58565 vom 22. Februar 1891) besteht der Laubsägebügel,
                              									welcher sonst aus einem federnden Theil gebildet ist, der bei Bewegung der Säge
                              									nachgibt, dadurch aber auch eine übermässige Spannung des Sägeblattes und in Folge
                              									dazu tretender ungleichmässiger Führung dessen öfteres Zerreissen zur Folge
                              									hat, bei vorliegender Sägeconstruction aus einem sägegatterartig geführten
                              									rahmenähnlichen Halter, zwischen dem das Blatt mit einer gleichbleibenden Spannung
                              									festgehalten wird.
                           Unterhalb des Rahmens sind Verbindungsglieder angeschlossen, wovon das eine in seiner
                              									Länge mittels Schraube und Schlitzstücke verändert werden kann. Diese
                              									Verbindungsglieder stehen mit Hebeln in Zusammenhang, und zwar sind beide Hebel mit
                              									einem Stift verbunden, an dem sich eine Rolle befindet. Diese Rolle gleitet in einer
                              									Curvenbahn des Antriebrädchens, welches mit Kurbel versehen ist.
                           Durch Drehung des Rades werden mittels der dreifachen Curve die Hebel in Schwingung
                              									versetzt und hierdurch der Rahmen nebst Sägeblatt auf und nieder bewegt, so dass das
                              									letztere zur Wirkung gelangt. Mittels einer Druckfeder kann das Arbeitstück auf dem
                              									Tischchen festgehalten werden.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 77Boultbee's Kreissäge.Kreissägen. Eine selbsthätige Zuführung des Holzes zur
                              									Säge bezweckt die in Fig.
                                 										11 und 12
                              									dargestellte Ausführung von F. R. Boultbee in West
                                 									Kensington Park, London (* D. R. P. Nr. 59108 vom 22. März 1891). Die Zuführung des
                              									Arbeitstückes erfolgt selbsthätig, indem letzteres in einen Schlitten eingespannt
                              									wird, welcher auf mechanische Weise gegen das Sägeblatt vorgeschoben und nach
                              									beendetem Schnitt wieder zurückgezogen wird.
                           An das Gestell a der Kreissäge ist ein gleich hoher
                              									Tisch b angesetzt, auf welchem das unterschnittene
                              									Leistenpaar cc1
                              									befestigt ist. Diese Leisten cc1 reichen bis auf die obere Platte des
                              									Kreissägengestelles und sind auch mit dieser fest verbunden. Zwischen den Leisten
                              									führt sich ein Schlitten d, welcher an dem dem
                              									Sägeblatt e zugekehrten Ende eine einseitige
                              									Verlängerung f besitzt, die sich in der entsprechend
                              									verlängerten Leiste c1
                              									führt. An dem Schlitten d greift eine Schubstange g an, welche durch eine Kurbelscheibe h in Bewegung gesetzt werden kann und dann den
                              									Schlitten in seiner Führung hin und her schiebt. Der Antrieb der Welle der
                              									Kurbelscheibe h erfolgt mittels eines
                              									Stufenscheibenvorgeleges ii1 so dass die Geschwindigkeit der Kurbelscheibe und damit des Schlittens
                              									geändert werden kann.
                           Der Hub des Schlittens kann durch Verstellen des Zapfens g1 der Kurbelscheibe in einem radialen Schlitz h1 der letzteren
                              									verändert werden. Die Lage des Schlittens zum Sägeblatt kann ebenfalls verändert
                              									werden. Hierzu ist in dem Schlitten ein Schlitz d1 angeordnet, durch welchen der Zapfen k hindurchreicht, an welchem die Schubstange angreift.
                              									Der durch den Schlitz d1 hindurchreichende Zapfen k wird durch
                              									Anziehen der Mutter k1
                              									an dem Schlitten festgeklemmt. Nach Lösen der Mutter k1 kann der Schlitten in den Grenzen des
                              									Schlittens d1 zum
                              									Zapfen k verschoben und letzterer nach geeigneter
                              									Verstellung des Schlittens durch Anziehen der Mutter k1 wieder mit dem Schlitten fest verbunden
                              									werden.
                           An der Verlängerung f des Schlittens ist auf der dem
                              									Sägeblatt zugekehrten Seite auswechselbar ein Futter l
                              									befestigt, welches einen Absatz m hat, der beim
                              									Vorschub des Schlittens in die Bahn des Sägeblattes gelangt und aus diesem Grunde
                              									von vornherein mit einem dem Sägeblatt entsprechenden Schlitz n versehen ist. Gegen dieses Futter wird das zu sägende
                              									Holzstück o gelegt, und zwar derart, dass sich das eine
                              									Ende gegen den Absatz m stützt. Das Holzstück wird
                              									durch irgend eine geeignete Vorrichtung an das Futter angedrückt. Es kann hierzu
                              									eine Feder oder wie im dargestellten Falle eine mittels Griffes p von Hand anzudrückende Platte r dienen, welche an einem Hebel s sitzt, der
                              									durch ein Scharnier t mit dem Schlitten verbunden ist
                              									und sich demgemäss mit letzterem hin und her bewegt. Die Platte r mit dem Griff p kann auf
                              									dem Hebel s verschiebbar sein.
                           Beim Vorgang des Schlittens wird das Holzstück o mittels
                              									der Platte an das Futter seitlich angedrückt, so dass ein sauberer, gleichmässiger
                              									Schnitt erreicht wird. Nach Rückkehr des Schlittens in seine Anfangsstellung wird
                              									der Hebel s mit der Platte r etwas abgehoben, so dass das abgesägte Blatt leicht entfernt werden
                              									kann, dann wird das übrige Holzstück o durch Andrücken
                              									der Platte r seitlich an das Futter herausgeschoben,
                              									worauf wieder ein Schnitt erfolgt u.s.f., bis der Block zerlegt ist. Das Futter ist
                              									leicht auswechselbar; es kann dies, wie dargestellt, dadurch erreicht werden, dass
                              									dasselbe mit zwei in der Verlängerung des Schlittens sitzenden Schrauben befestigt
                              									wird, oder beispielsweise auch dadurch, dass sich dasselbe bei geeigneter Ausbildung
                              									der Verlängerung des Schlittens in dieselbe einschieben und feststellen lässt. Durch
                              									Wahl eines entsprechenden Futters kann die Stärke der abzusägenden Tafeln beliebig
                              									verändert werden. Das Gleiche könnte auch dadurch erreicht werden, dass das Futter
                              									in seitlich verstellbarer Weise mit dem Schlitten verbunden wird. Die
                              									vorbeschriebene Einrichtung lässt sich auch bei Bandsägen, Laubsägen u. dgl. in
                              									Anwendung bringen.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 78Fig. 13.Welle's Blockbefestigung. Blockbefestigung von H. Welle in Landsberg a. W. (* D. R. P. Nr. 52385 vom 3. December 1889).
                           Das Geleise a ist unter dem Sägeblatt, innerhalb des
                              									Sägegestelles, mittels der Keile und Unterlagen h in
                              									geeigneter Höhe festgestellt. Auf dem Geleise bewegt sich der Unterwagen c selbsthätig oder durch die beiden Arbeiter. Auf
                              									dem Unterwagen bewegt sich der halb so breite Oberwagen d in seitlicher Richtung.
                           Die Seitenbewegung des Blockwagens wird von den beiden Arbeitern mittels der
                              									Handräder, Spindel und Getriebe auf den im Unterwagen eingelassenen Zahnstangen
                              									ausgeführt. Die am Oberwagen befindlichen Augenlager umfassen dabei die am
                              									Unterwagen befestigten Führungsstangen e und lassen nur
                              									seitliche Bewegung, aber kein Kippen zu. Auf dem Tisch des Oberwagens ist eine
                              									Schiene von schwalbenschwanzförmigem Profil befestigt. Auf dieser Schiene ist der
                              									Spannwinkel an beliebiger Stelle entsprechend den Blocklängen zu befestigen. Das
                              									Sägeblatt reicht nur 1 bis 2 mm tiefer als die Oberkante der Befestigungsschiene und
                              									berührt den Tisch nicht. Da die Schiene nicht bis zum hinteren Ende des Tisches
                              									reicht, kann der Arbeiter am hinteren Ende der Kreissäge den Block nach der anderen
                              									Seite zu drehen, ohne seinen Standort zu wechseln und ohne sich dem Sägeblatt nähern
                              									zu brauchen. Die beiden an den Enden befindlichen Führungsstangen e sind mit Scala versehen behufs genauen Einsteilens
                              									der gewünschten Stärken, g ist eine selbsthätige
                              									Schutzklappe gegen Abschleudern von Holzstücken.
                           Beim Schneiden mit der unteren Hälfte des Blattes wird durch die Klappe jede Gefahr
                              									durch Wegschleudern von Holz auch für den hinteren Arbeiter beseitigt. Bei Benutzung
                              									der oberen Hälfte sind die bekannten Schutzvorkehrungen leicht anzubringen.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)