| Titel: | Ueber die Fortschritte der Photographie und der photomechanischen Druckverfahren. | 
| Autor: | J. M. Eder, E. Valenta | 
| Fundstelle: | Band 286, Jahrgang 1892, S. 117 | 
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                        Ueber die Fortschritte der Photographie und der
                           								photomechanischen Druckverfahren.
                        Von Dr. J. M. Eder und E.
                                 									Valenta.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 66 d.
                           								Bd.)
                        Ueber die Fortschritte der Photographie und der photomechanischen
                           								Druckverfahren.
                        
                     
                        
                           Verstärken und Abschwächen von Negativen u.s.w.,
                              									Fixiren.
                           Vidal empfiehlt zum Zwecke der partiellen Verstärkung,
                              									das Negativ mit Asphaltlack abzudecken, und legt dasselbe dann in eine Lösung von
                              									Anilinroth oder Chrysoidin u.s.w., welche Farbstoffe von der Gelatine leicht
                              									angenommen werden. Der Asphaltlack wird zum Schlusse mit Benzol entfernt. (Mon. de la Photogr., 1891 S. 87.)
                           Doll veröffentlichte ein ähnliches Verfahren; er benutzt
                              									eine schwache Karminlösung und entfernt den Farbstoff an jenen Stellen, welche am
                              									Negativ eventuell aufgehellt werden sollen, mit Javell'scher Lauge. (Phot. Corresp., 1891 S.
                              									425.)
                           R. Bottone gibt eine Vorschrift zur Herstellung eines
                              									für Strichnegative besonders geeigneten Kupferverstärkers.Siehe auch
                                    											unser Referat in D. p. J. 1891.
                              									Derselbe besteht aus gleichen Theilen von 4procentiger Bromkalium- und
                              									Kupfervitriollösung. Das zu verstärkende fixirte und gewaschene Negativ wird in
                              									diese Lösung gelegt und nimmt darum bald eine perlweisse Farbe an, welche beim
                              									nachherigen Behandeln des gewaschenen Negatives mit verdünntem Ammoniak (1 Th.
                              									Ammoniak, 12 Th. Wasser) in ein tiefes Braun übergeht. (Yearbook of Phot., 1891 S. 115.)
                           Als Abschwächer für zu harte Negative empfiehlt Paul
                                 										Ladewig das fixirte und gewaschene Negativ in einem Bade, bestehend aus
                              									Wasser (150), Kaliumbichromat (1), Salzsäure (3) und Alaun (5), zu baden, bis das
                              									Silber in Chlorsilber übergeführt und das Negativ durch und durch gebleicht ist.
                              									Dann wird gewaschen, mit verdünntem oder altem Entwickler entwickelt und fixirt.
                              									(Die Methode wurde lange zuvor bereits von Dr. Eder
                              									publicirt. – Anm. der Ref.)
                           Haddon empfiehlt zum Abschwächen von Negativen an Stelle
                              									des gebräuchlichen Blutlaugensalzabschwächers ein Gemenge von Ferridcyankaliumlösung
                              									und Rhodanammoniumlösung, welches Gemisch sich auch zum Abschwächen von
                              									Papierbildern benutzen lässt.
                           
                        
                           Films – biegsame photographische Platten.
                           Die sogen. Films kommen insbesondere für die Zwecke der Amateurphotographen immer
                              									mehr in Gebrauch und wurden neuester Zeit in vorzüglicher Qualität von zahlreichen
                              									Fabriken photographischer Artikel erzeugt. Die Fabrik photographischer Platten von
                              										Thomas in London bringt solche Films in den Handel,
                              									welche in Form von sehr leichten handlichen Blättern in einzelnen gewöhnlichen
                              									Cassetten oder in Wechselcassetten untergebracht werden können und sich durch
                              									geringes Gewicht und Haltbarkeit auszeichnen (Pall-Mall-Films). Aehnliche Films erzeugt Perutz in München, Lumière in Lyon (Balagny's Patent) und endlich die Firma Graffe und Jongla in Le Péreux.
                           (Diese letzteren Films sind sehr dünne Häute, welche deshalb nicht in gewöhnliche
                              									Cassetten direct eingelegt werden können, sondern die Zuhilfenahme einer
                              									Spannvorrichtung, Filmhalter, in Anspruch nehmen. – Anm. der Ref.)
                           
                        
                           Vergrösserungen, Bromsilbergelatinebilder.
                           Dr. Stolze empfiehlt behufs Vergrösserung von kleinen
                              									Negativen die Anfertigung eines vergrösserten Bromsilberdiapositives, wonach ein
                              									Pigmentnegativ copirt wird; durch diesen Gang der Arbeit sind die Fehler der
                              									Diapositive, welche sonst vergrössert würden, eliminirt. (Phot. Nachr., 1891 S. 677.)
                           Der Apparat, welchen der genannte Autor im J. 1888 (siehe Eder, Handbuch der Photographie, 1892 Bd. 1 2. Th. 2. Aufl.) zur
                              									Beleuchtung von Negativen für Vergrösserungen beschrieb, war in der Ausstellung im
                              									Krystallpalaste in London als Erfindung Feraros zu
                              									sehen. Es ist dies ein pyramidenförmiger Reflector, welcher am breiteren Ende eine
                              									Mattscheibe, vor welcher das Negativ aufgestellt wird, am entgegengesetzten Ende
                              									eine Rolle Magnesiumband und eine vorgesetzte Glasplatte mit centrischer
                              									Papierscheibe (um die directen Lichtstrahlen vom Negative abzuhalten) besitzt. (Phot. Corresp., 1891 S. 180.)
                           Die Eastman Company in London fabricirt eine sehr gute
                              									Sorte von Bromsilbergelatinepapier. Sie stellt auf diesem Papiere Vergrösserungen
                              									unter Benutzung eines Bogenlichtes von 500 Kerzen Helligkeit als Lichtquelle her.
                              									Entwickelt wird das Bild mit schwachem Eisenoxalatentwickler, dann mit
                              									Alaunessigsäurelösung abgespült
                              									und endlich werden die Lichter mit frischem Entwickler herausgepinselt.
                           Der Ton der Bilder ist ein schwarzer. Um braune Bilder zu erhalten, empfiehlt Hair-Brown ein möglichst unempfindliches
                              									Bromsilbergelatinepapier zu wählen, lange zu belichten und mit einem aus Hydrochinon
                              									(10), Natriumsulfit (60), Bromkalium (20) und Wasser (600) bestehenden Entwickler,
                              									welcher auf je 100 cc mit 100 cc einer 15procentigen Aetzkalilösung und mit 400 cc
                              									Wasser versetzt wird, das Bild hervorzurufen. Die ausgewaschenen und gebleichten
                              									Drucke (Wasserstoffsuperoxyd) tont er in einem Urantonbade, welches aus Wasser
                              									(240), Eisessig (1,5), Ferridcyankalium (4) und Urannitrat (4) besteht. (Brit. Journ. of Photogr., 1891.)
                           C. J. Scaper empfiehlt ein Verfahren für
                              									Bromsilbergelatinepapiere, welches vor anderen derartigen Verfahren den Vortheil
                              									haben soll, dass es auch bei nicht ganz correcter Belichtung doch neutrale schwarze Bilder gibt. Man entwickelt mit
                              									folgendem Entwickler:
                           
                              
                                 A.
                                 Eikonogen
                                   4,5 g
                                 
                              
                                 
                                 Natriumsulfit
                                   24 g
                                 
                              
                                 
                                 Wasser
                                 760 cc
                                 
                              
                           Das Natriumsulfit wird zuerst in Wasser gelöst, die Lösung mit Citronensäure schwach
                              									sauer gemacht und dann das Eikonogen erst zugefügt.
                           
                              
                                 B.  Soda calcinirt
                                   24
                                 g
                                 
                              
                                        Wasser
                                 240
                                 cc
                                 
                              
                                 C.  Bromkalium
                                 12
                                 g
                                 
                              
                                        Wasser
                                 48
                                 cc
                                 
                              
                                 Man mischt
                                 A
                                 145
                                 cc
                                 
                              
                                 
                                 B
                                 48
                                 cc
                                 
                              
                                 
                                 C
                                 1
                                 Tropfen
                                 
                              
                           Bei zu raschem Hervortreten des Bildes fügt man der Flüssigkeit mehr Bromkaliumlösung
                              									zu.
                           Zur Klärung wird ein Bad, bestehend aus 3 Th. Salpetersäure und 480 Th. Wasser
                              									benutzt, dann wird im Platinbade getont. (Phot.
                                 										Wochenbl., 1891 S. 255.)
                           
                        
                           Photographische Papiere.
                           Neue Vorschriften zur Herstellung von Emulsionen für stumpfe
                                 										Auscopirpapiere gibt W. K. Burton. Dieselben
                              									enthalten alle mehr oder weniger Citronensäure. Für mittlere Negative empfiehlt der
                              									genannte Autor:
                           
                              
                                 Lösung A.
                                 Silbernitrat
                                 40
                                 g
                                 
                              
                                 
                                 Wasser
                                 200
                                 cc
                                 
                              
                                 Lösung B.
                                 Gelatine (weich)
                                 8
                                 g
                                 
                              
                                 
                                 Chlorammonium
                                 8
                                 g
                                 
                              
                                 
                                 Citronensäure
                                 12
                                 g
                                 
                              
                                 
                                 Soda (calc.)
                                 4,5
                                 g
                                 
                              
                                 
                                 Wasser
                                 400
                                 cc
                                 
                              
                           Die Lösungen werden auf 40 bis 50° C. erwärmt und dann gemischt. Nach dem Filtriren
                              									kann die Emulsion gegossen werden. (Brit. Journ. of
                                 										Phot., 1891 S. 440.)
                           Für Chlorsilbergelatinepapiere wird folgende Emulsion
                              									empfohlen: Gelatine 60, Chlorammonium 2, Citronensäure 4, krystallisirte Soda 4 und
                              									Wasser 1000 Th., welche Lösung mit 10 Th. Silbernitrat versetzt wird. (Brit. Journ. of Photogr., 1891 S. 386.)
                           Ueber die Chlorsilbergelatinepapiere, in Deutschland Aristopapiere, in England Celerotyppapiere genannt, sowie über das Auscopirverfahren mit diesen
                              									Papieren schrieb W. Woodbury ein Buch (Gelatinochlorid of Silver printing out process, 1891.
                              									London, Hazell und Comp.), welches im Wesentlichen
                              									nichts Neues bietet, das nicht schon in Eder's Photographie mit Bromsilber- und Chlorsilbergelatine,
                              									1890 (bei Knapp in Halle a. S. verlegt) enthalten
                              									wäre.
                           Eine eigenthümliche Emulsion für den Auscopirprocess (Diapositive) stellt Stoudage in der Weise her, dass er Gelatine in Wasser
                              									löst und dieser Lösung Silbernitrat, Chlorgold und
                              									Citronensäure einverleibt. Die copirten Drucke werden im Rhodangoldbade vergoldet.
                              										(Phot. News, 1891 S. 773.)
                           Für stumpfe Drucke in brauner oder schwarzer Farbe
                              									eignet sich sehr gut das von E. Valenta empfohlene Harzemulsionssalzpapier. Dieses Papier hat vor
                              									gewöhnlichem Salzpapier den Vortheil, dass es brillante Bilder gibt, welche nicht
                              									einsinken. Es wird durch Präparation von Rives-Rohpapier mit einer Emulsion von Harz
                              									(französisches Colophonium) in Gelatinelösung, welche Salmiak enthält, hergestellt,
                              									und jeweilig vor dem Gebrauche bei Kerzen- oder Gaslicht durch Schwimmenlassen auf
                              									einer 12procentigen Silberlösung (3 Minuten) sensibilisirt. Dann wird es im Dunklen
                              									trocknen gelassen, 10 Minuten den Dämpfen von Ammoniak ausgesetzt und nun zum
                              									Copiren verwendet.
                           Die erhaltenen Drucke geben im sauren Fixirbade fixirt Bilder von schön braunrother
                              									Farbe.
                           Sie lassen sich vor dem Fixiren leicht im Goldbade dunkelviolett bis schwarz tonen
                              									und nehmen hierauf im Platintonbade (1 Th. Kaliumplatinchlorür, 250 Th. Wasser, 30
                              									Tropfen Salpetersäure) rasch die Farbe und das Ansehen von brillanten Platindrucken
                              									an, denen sie täuschend ähnlich sehen. (Phot. Corresp.,
                              									1891.)
                           Legros empfiehlt die Entwickelung von Aristopapier
                              									(Chlorsilbergelatinepapier für den Auscopirprocess) mit Gallussäure. (Bullet. Soc. française Photograph., 1891 S. 152.)
                           E. Valenta hat über die
                                 										Entwickelung von schwach ancopirten Bildern auf Aristo-, Celloidin- und anderen
                                 										ähnlichen Papieren zahlreiche Versuche angestellt und ist es ihm gelungen,
                              									für diese Papiere einen universell brauchbaren Entwickler zu finden. Derselbe
                              									besteht aus Wasser (1000), Pyrogallol (10), Natriumsulfit (100) und Citronensäure
                              									(11). Der Entwickler gibt bei schwach ancopirten Drucken auf Aristo-, Obernetter-,
                              									Lumière- (Papier au Citrat d'Argent), Porträt- und Mignonpapier, sowie auf
                              									Celloidinpapier vorzügliche Resultate. Er lässt sich auch zum Entwickeln von
                              									Harzemulsionspapierdrucken brauchen, nur wird dieses Papier statt in dem
                              									beschriebenen Silberbade hierzu in einem Silberbade bestehend aus 100 Wasser, 10
                              									Silbernitrat und 10 Citronensäure sensibilisirt und darf nicht mit Ammoniak
                              									geräuchert werden. (Phot. Corresp., 1892.)
                           
                        
                           Glasdiapositive und Projectionsbilder.
                           Die Projectionskunst hat in neuester Zeit manch erfreuliche Fortschritte zu
                              									verzeichnen und ist die alte „Laterna magica“ durch zahlreiche Verbesserungen
                              									und Einführung moderner Lichtquellen in einen Apparat umgestaltet worden, welcher
                              									allen Anforderungen vollkommen entspricht und als das Lehrmittel der Zukunft für den
                              									Anschauungsunterricht bezeichnet werden muss. Der von der Firma Plössl in Wien construirte Projectionsapparat zeichnet
                              									sich durch Einfachheit und hohe Leistungsfähigkeit aus und werden solche Apparate
                              									bereits vielfach in Schulen verwendet. (Eder, Jahrbuch für
                                 										Photographie für 1892 S. 418.)
                           Ueber die Herstellung von Diapositiven mittels
                                 										Chlorbromsilber-Gelatineplatten
                              									oder Edwards' „Specialtransparency-Plates“ berichten
                              										Eder und Valenta in
                              									der Photographischen Correspondenz, 1892: Die
                              									käuflichen Edwards-Platten sind speciell für die Zwecke der Projection bestimmt und
                              									sehr beliebt. Ganz ähnliche Platten kann man sich leicht nach der Wellington'schen, von Eder
                              									(siehe Eder, Handbuch der Photographie, 3. Th.) etwas
                              									modificirten Methode bereiten. Die Platten zeigen eine Empfindlichkeit, welche
                              									ungefähr den zehnten Theil jener von Bromsilbergelatineplatten ausmacht. Zur
                              									Hervorrufung eignen sich folgende Entwickler, welche auch Edwards für seine „Special-Plates“ benutzt.
                           
                              
                                 1)
                                 Hydrochinon
                                 3 g
                                 
                              
                                 
                                 Natriumsulfit
                                 100 g
                                 
                              
                                 
                                 Soda
                                 200 g
                                 
                              
                                 
                                 Potasche
                                 100 g
                                 
                              
                                 
                                 Bromkalium
                                 3 g
                                 
                              
                                 
                                 Wasser
                                 1000 g
                                 
                              
                           Dieser Entwickler ist sehr lange haltbar und gibt rein schwarze Töne.
                           
                              
                                 2)
                                 A.
                                 Pyrogallol
                                 12
                                 g
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Citronensäure
                                 1,5
                                 g
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Wasser
                                 760
                                 cc
                                 
                              
                                 
                                 B.
                                 Ammoniak
                                 60
                                 cc
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Bromammonium
                                 36
                                 g
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Wasser
                                 760
                                 cc
                                 
                              
                           A und B werden vor dem Gebrauche zu gleichen Theilen gemischt. Dieser Entwickler muss
                              									sofort verwendet werden; er braucht die doppelte Belichtungszeit als der
                              									Hydrochinonentwickler.
                           W. B. Bolton's Bromsilberemulsion (siehe dieses Referat
                              									S. 67) erscheint für Projectionsbilder sehr geeignet.
                           Als Entwickler für Bromsilbergelatinebilder zu Projectionszwecken wird ein Zusatz von
                              									Natriumphosphat zum Hydrochinonentwickler empfohlen. (Anthony's Bull., 1891 S. 324.)
                           Godby erzielte mit einem Pyrogallol-Ammoniakentwickler
                              									(A. Pyrogallol 3 Th., Natriumsulfit 8 Th., schweflige Säure 13 Th., Wasser 260 Th. –
                              									B. Ammoniak 6, Bromammonium 96, gelbes Blutlaugensalz 4, Wasser 200. Gleiche Theile
                              									von A und B werden zum Gebrauche gemischt) sehr schöne Purpurtöne. (Phot. News, 1891 S. 161.)
                           Abbé Sabachi gibt eine direct
                                 										copirende Emulsion für Diapositive an; dieselbe wird wie folgend bereitet:
                              									35 g Gelatine werden in 500 cc Wasser quellen gelassen und hierauf unter Erwärmen
                              									gelöst; sodann setzt man der Lösung zunächst 7 g Silbernitrat in 36 cc Wasser gelöst
                              									zu, während man mit einem Glasstabe umrührt. Hierauf wird eine Chlorstrontianlösung
                              									(1,6 g Chlorstrontian in 35 cc Wasser gelöst) zugefügt, kräftig geschüttelt und
                              									schliesslich eine Lösung von 3,3 g Citronensäure, 35 cc Wasser und 50 Tropfen
                              									Aetzammoniak zugesetzt. Die Emulsion kann direct verwendet werden. (Phot. française, 1891.)
                           Gute Vorschriften zur Bereitung von Auscopiremulsionen
                              									zu diesem Zwecke gibt ferner A. Pringle (Phot.
                                 										Wochenbl., 1891 S. 15). Derselbe Autor veröffentlichte im Journal of the Camera Club, 1891 S. 4, eine
                              									Bromsilbercollodionemulsion, welche sich auch trocken verwenden lassen und dabei
                              									haltbar sein soll. Auch das alte Albuminverfahren, wonach eine Platte, welche mit
                              									jodirtem Albumin überzogen ist, im Silberbade gesilbert und dann verwendet wird,
                              									kommt, da es kornlose Bilder gibt, für die Zwecke der Projection wieder in
                              									Verwendung. (Siehe l. c. Journal S. 5 – A. Pringle.)
                              									Ein ähnliches Verfahren hat P. C. Duchocheris
                              									(Anthony's Bull.,
                              									1891 S.456) veröffentlicht. Zur Herstellung von Projectionsbildern in natürlichen
                              									Farben hat Ives empfohlen, drei Bilder in rother,
                              									grüner und violetter Farbe gleichzeitig auf dieselbe Stelle des Schirmes zu
                              									projiciren. (Eder, Jahrbuch für 1891 S. 178.) A. Scott benutzt eine eigene Laterne, mit deren Hilfe
                              									er das Bild in vier Farben gleichzeitig auf einen Schirm projicirt. Dr. Stolze empfiehlt hierzu als Farben Karmin, Gelb, Grün
                              									und Blau. (Phot. Nachr., 1891 S. 410.)
                           
                        
                           Gold- und Platintonbäder, Tonfixirbäder.
                           Für Aristopapiere gibt J.
                                 										Bourier ein gutes Tonbad, welches auch haltbar ist. Dasselbe besteht
                              									aus:
                           
                              
                                 Wasser
                                 1000
                                 Th.
                                 
                              
                                 Natriumcarbonat
                                 5
                                 „
                                 
                              
                                 Benzoesäure
                                 1
                                 „
                                 
                              
                                 Chlorgold
                                 1
                                 „
                                 
                              
                           (Phot. Wochenbl., 1891 S.
                              									46.)
                           Platinschwarze Töne auf gesilbertem Papiere erzielt man
                              									durch folgendes Tonbad:
                           
                              
                                 Benzoesaures Natron
                                 20
                                 g
                                 
                              
                                 Aetzkali
                                 0,1
                                 g
                                 
                              
                                 Wasser
                                 450
                                 g
                                 
                              
                                 Chlorgoldlöstmg (1 : 150)
                                 50
                                 cc
                                 
                              
                           (Anthony's Bull., 1891 S.
                              									132.)
                           Nach Fourtier lassen sich sepiabraune Copien auf
                              									gesilbertem Salzpapier erhalten durch Behandeln der mit Wasser und Sodalösung
                              									gewaschenen Bilder mit Palladiumchloridlösung. (Phot.
                                 										Magaz., 1891 S. 212.)
                           Mercier empfiehlt die Verwendung von alkalischen
                              									Tonfixirbädern an Stelle der bisher gebräuchlichen sauren Bäder, welche
                              									bekanntermaassen theilweise durch Sulfurirung der Silbercopien wirken. Diese
                              									letztere Art Tonung ist jedoch nur wenig haltbar. Deshalb verwendet Mercier ein Tonfixirbad, welches auf 1000 Th. etwa 0,3
                              									Th. Aetzkali oder 5 Th. kohlensaures Kali enthält. (Bull.
                                 										Soc. française photogr., 1891.)
                           Nach B. Nare werden Silberdrucke platinartig getont,
                              									wenn man dieselben angefeuchtet zuerst in ein Goldtonbad (Wasser 1000, Borax 45,
                              									Chlorgold 1) bringt und, sobald sie einen warmen braunen Ton angenommen haben, in
                              									folgendes Platintonbad legt: Wasser 2880 Th., Kaliumplatinchlorür 12 Th.,
                              									Citronensäure 30 Th., Chlornatrium 48 Th. In diesem Bade nehmen die Drucke nach
                              									kurzer Zeit eine purpurschwarze Farbe an. (Phot. Arch.,
                              									1890 S. 371. Siehe auch E. Valenta, Gold- und Platintonung
                                 										für Drucke auf Harzemulsionspapier, dieses Ref. S. 118.)
                           Brunel empfiehlt ein Platintonbad, welches aus
                              									Natriumplatinchlorür (2), Chlornatrium (2), saurem weinsauren Natron (1) und Wasser
                              									(1000) besteht. (Revue de Photogr., 1891 S. 185.)
                           (Empfehlenswerther erscheinen uns Bäder, welche keine organischen Säuren, sondern
                              									Salpetersäure oder Phosphorsäure enthalten, weil diese rascher und besser reine
                              									Platintöne geben. Anm. der Ref.)
                           Die immer mehr zur Verwendung gelangenden Tonfixirbäder,
                              									welche die Vornahme des Tonens und Fixirens in einem und demselben Bade gestatten
                              									und deshalb sehr bequem sind, bestehen zumeist aus Mischungen von Fixirnatron,
                              									Rhodanammonium, Goldchlorid neben Alaun, Citronensäure und Bleisalzen in Wasser
                              									gelöst.
                           Eine gute Vorschrift eines solchen Tonfixirbades gab Lumière in Lyon für sein „Papier au Citrate d'Argent“. Dieselbe
                              									lautet:
                           
                           
                              
                                 Heisses Wasser
                                 500
                                 Th.
                                 
                              
                                 Fixirnatron
                                 200
                                 „
                                 
                              
                                 Rhodanammonium
                                 25
                                 „
                                 
                              
                                 Alaun
                                 30
                                 „
                                 
                              
                                 10procentige Bleiacetatlösung
                                 40
                                 „
                                 
                              
                           Die trübe Flüssigkeit wird filtrirt und vor dem Gebrauche je 100 cc derselben mit 100
                              									cc Wasser und 7 cc Chlorgoldlösung (1 : 100) versetzt. Das Bad hält sich gut.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)