| Titel: | Schnellgehende Motoren mit Dampfbetrieb. | 
| Autor: | Fr. | 
| Fundstelle: | Band 286, Jahrgang 1892, S. 193 | 
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                        Schnellgehende Motoren mit
                           								Dampfbetrieb.
                        (Vgl. Bd. 279 S. 289.)
                        Mit Abbildungen.
                        Schnellgehende Motoren mit Dampfbetrieb.
                        
                     
                        
                           Die rotirende Dampfmaschine von E. F. Clarke in Sutton
                              									Coldfield, Warwickshire, besteht nach Mittheilungen in Industries vom 4. März 1892 S. 238 bezieh. Engineering vom 19. Februar 1892 aus einem festliegenden Cylinder A (Fig. 1 und 2), an dessen äusserem
                              									Deckel ein Zapfen befestigt ist, um welchen ein aus einer Anzahl unregelmässig zu
                              									einander liegender radialer Arme B gebildeter
                              									sternförmiger Körper frei beweglich ist; die Arme treten durch die Wandung eines
                              									hohlen rotirenden Cylinders D von bedeutend kleinerem
                              									Durchmesser als der festliegende Cylinder und werden hier durch Liderungen C geführt bezieh. abgedichtet. Der Cylinder D liegt excentrisch zum Cylinder A, so dass sein äusserer Umfang mit der Innenwandung
                              									des äusseren Cylinders in Berührung kommt. Die Ein- und Ausströmöffnungen E und F für den Dampf sind
                              									so angeordnet, dass der letztere der Reihe nach auf die einzelnen Arme B wirkt, denselben eine Bewegung um ihre Achse
                              									ertheilend, wodurch auch der Innencylinder D in Drehung
                              									versetzt wird; letzterer ist mit der nach aussen durch eine Stopfbüchse H abgedichteten Treibwelle G fest verbunden. Die in der Aussparung K des
                              									Cylinders A liegende, durch eine Feder gegen den
                              									rotirenden Cylinder gedrückte Liderung J soll ein
                              									Durchtreten des Dampfes an der Berührungsstelle beider Cylinder verhüten.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 193Rotirende Dampfmaschine von Clarke. Wenn der in den äusseren Cylinder tretende Dampf zufolge seiner Wirkung
                              									auf einen der Arme B diesen um einen gewissen Winkel
                              									gedreht hat und der nächstfolgende Arm B an der
                              									Einströmöffnung vorüber ist, wird bei der Weiterbewegung des sternförmigen Körpers
                              									der zwischen den genannten Armen eingeschlossene Dampf, da der Fassungsraum
                              									desselben immer grösser wird, sich ausdehnen, demnach auch durch Expansion einen
                              									Theil der von dem Motor zu leistenden Arbeit verrichten.
                           Eine Umsteuerungsvorrichtung an dieser Maschine wurde Clarke in England durch besonderes Patent vom 13. Januar 1892
                              									geschützt.
                           Die in ihrer Construction äusserst einfach gehaltene rotirende Maschine von A. Cleland in Melbourne veranschaulichen die Industries vom 23. October 1891 entnommenen Abbildungen
                              										(Fig. 3 und 4).
                           Wie auch Engineering, 1891 S. 463, mittheilt, bewegt
                              									sich der mit Aushöhlungen an den Enden versehene Kolben A im Inneren eines cylindrischen Gehäuses B,
                              									und zwar stehen die hohlen Raume desselben durch Bohrungen J in der Scheidewand O des Kolbens mit
                              									einander in Verbindung. Zwischen Kolben und dem einen Cylinderdeckel liegt eine
                              									Scheibe D, welche zur Führung der Welle F einen angegossenen Stutzen E trägt, und das innere Ende der Welle F ist
                              									mit dem einen Arme einer ∪-förmig gestalteten Kurbel G verbunden, deren anderer Arm einen Kurbelzapfen H trägt, welcher in einer mittleren Bohrung der
                              									senkrechten Scheidewand C sein Lager findet.
                           Das Spiel der Kurbel lässt sich, um eine stete Berührung zwischen Kolben und Gehäuse
                              									herzustellen, durch Auswärtsbewegung eines keilförmigen Stückes I mittels der Schraube K
                              									reguliren. Die Oeffnungen J in der Scheidewand C gestatten den Durchgang des Dampfes von der einen
                              									Kolbenseite nach der anderen, so dass im Inneren des Kolbens stets vollständige
                              									Druckausgleichung herrscht. An den Kolben ist eine gegen die Verticalebene um
                              									Weniges geneigt liegende Rippe L angegossen, deren
                              									Länge etwas grösser ist, als der Hub des Kolbens beträgt, und deren Enden in die
                              									Oeffnung M des Gehäuses eingepasst sind. N ist das in der Mitte des Cylinderdeckels mündende
                              									Einströmrohr, durch welches Dampf in das Innere des hohlen Kolbens gelangt, und in
                              									demselben Cylinderdeckel ist ferner noch eine kreisbogenförmige Nuth O angebracht, in welcher Dampf von dem Inneren des
                              									Kolbens nach dem Raume hinter diesem strömt, sowie eine Ausströmöffnung P angeordnet, welche von dein Kolben vollständig
                              									bedeckt ist, wenn derselbe am Ende seines Hubes steht, und sich zu öffnen beginnt,
                              									wenn die Berührungslinie zwischen Kolben und Gehäuse die Oeffnung, in welcher sich
                              									die Rippe L führt, überschritten hat; in derselben Zeit
                              									wird auch das Ende der Nuth O frei. Die Oelzuführung
                              									nach den inneren Theilen der Maschine ist aus Fig. 4 erkennbar.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 193Rotirende Maschine von Cleland. Bei der rotirenden Maschine von J. Griffiths, E.
                                 										C. James und J. Hunt in Cardiff bewegt sich
                              									nach Mittheilungen in Engineer vom 29. Mai 1891 bezieh.
                              										Industries, 1891, in dem festen Arbeitscylinder
                              										A (Fig. 5 und 6) eine mit der zur
                              									Cylinderachse excentrisch liegenden Welle C aus einem
                              									Stück geschmiedete Scheibe B derart, dass ihr Umfang
                              									bei der Drehung längs einer Linie in steter Berührung mit dem Cylinder bleibt. In
                              									den unteren Theil des Cylinders ist eine Einlage D von
                              									sattelförmiger Gestalt gepasst und dadurch der kreisförmige Querschnitt desselben in
                              									einen annähernd elliptischen umgewandelt, was seitens der Erfinder als wichtigstes
                              									Merkmal dieser Maschine bezeichnet wird. EE sind die,
                              									ebenso wie auch der sattelförmige Theil D mit Liderung
                              									armirten Kolben, zwischen welche, behufs Sicherung der Berührung ihrer äusseren
                              									Enden mit der Cylinderfläche, kleine Federn gelegt sind. Der frische Dampf strömt
                              									durch das Rohr G in die Maschine und tritt durch in den
                              									Cylinderdeckeln I angebrachte Kanäle in entsprechende
                              									Oeffnungen J der Scheibe B; nach vollbrachter Arbeit im Cylinder entweicht der Dampf durch die
                              									Rohre H. Der in einer ringförmigen Nuth der Scheibe
                              									liegende Ring K wird behufs dampfdichten Abschlusses
                              									mittels der Federn L gegen den angrenzenden
                              									Cylinderdeckel gedrückt und ferner durch radiale Rippen, welche sich gegen die von
                              									den Federn umgebenen Stifte legen, an einer Drehung in der Nuth verhindert, so dass
                              									kein Dampf über die Enden der Scheibe hinweg in den unrichtigen Theil des Cylinders
                              									gelangen kann.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 194Maschine von Griffiths, James und Hunt.Textabbildung Bd. 286, S. 194Davis' rotirende Dampfmaschine. Die Maschine ist mit einem Umsteuerungsschieber M versehen, der mittels eines aussen liegenden Handrades bewegt werden
                              									kann und je nach seiner Stellung den Dampf veranlasst, sich in dem einen oder
                              									anderen Paare der doppelt angeordneten Ein- und Ausströmkanäle zu bewegen. Der
                              									Expansionsgrad, mit welchem die Maschine arbeiten soll, hängt von der Länge der
                              									Oeffnungen J ab; je länger dieselben sind, um so
                              									weiter wird der Dampf in den Cylinder einströmen, während andererseits je kürzer sie
                              									sind, der Dampfabschluss um so früher erfolgt.
                           G. D. Davis in Poplar, London, hat nach den Industries, 1891, entnommenen Abbildungen (Fig. 7 bis 10) auf der durch die
                              									Mitte eines cylindrischen Gehäuses A gehenden und in
                              									angegossenen Lagern desselben geführten Welle B, in
                              									ähnlicher Weise wie vordem, einen cylindrischen Kolben C excentrisch befestigt, dessen dampfdichte Berührung mit dem Cylinder
                              									durch ein in einer Vertiefung desselben liegendes Gleitstück gesichert ist. In eine
                              									mittlere Ringnuth des Kolbens greift der Bügel F,
                              									welcher mittels der Stange G ein Widerlager D bethätigt, dessen unteres Ende auf dem Umfange des
                              									Kolbens aufliegt und gleichzeitig einen durch den Einströmdampf entlasteten Schieber
                              									bildet, der vom Kolben in einer mit dem Gehäuse A
                              									zusammengegossenen Kammer E hin und her bewegt wird.
                              									Der frische Dampf gelangt in der Richtung des auf der Abbildung (Fig. 7) ersichtlichen
                              									Pfeiles in das Innere des Schiebers und von hier in einen allmählich immer grösser
                              									werdenden Raum des Cylinders, der, wenn die Maschine aus der in der Abbildung
                              									ersichtlichen Kolbenstellung in Bewegung kommt, durch das Widerlager, einen Theil
                              									des Kolbenumfanges, sowie einen Theil der Innenflächen des Cylinders eingeschlossen
                              									wird; der verbrauchte Dampf tritt durch die Oeffnung H
                              									ins Freie. Der Theil I (Fig. 7 und 10) der
                              									Schieberkastenwandung ist beweglich gemacht und wird auf die untere Schieberfläche
                              									mittels einer Feder J gedrückt, die in der abnehmbaren
                              									Büchse K liegt.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 194Rotirende Maschine von Porteous. Zur Vereinfachung der Construction lassen sich Excenterbügel und -Stange
                              									auch aus zwei Theilen herstellen, welche dann auf entgegengesetzten Seiten der Welle
                              										B liegen; dieselben werden am unteren Ende durch
                              									Bolzen und durch den im Schieber liegenden Zapfen am oberen Ende
                              									zusammengehalten.
                           Die rotirende Maschine von A. N. Porteous in Edinburgh
                              									setzt sich nach Engineering vom 8. Januar bezieh. Industries vom 15. Januar 1892 aus zwei Kolben
                              									zusammen, welche je einen Kreissector bilden und um eine gemeinschaftliche Achse
                              									rotiren; die zu dem einen Kolben gehörige Stange liegt hierbei in einer Ausbohrung
                              									der anderen Kolbenstange und beide Stangen tragen an ihrem einen Ende je eine
                              									Kurbel, deren Zapfen mit Flügeln verbunden sind, welche in der Nuth eines am Ende
                              									der zu den Kolbenstangen excentrisch gelagerten Treibwelle angebrachten Stückes
                              									gleiten.
                           Wie die Abbildungen (Fig.
                                 										11 und 12)
                              									erkennen lassen, trägt die Treibwelle A an ihrem einen
                              									Ende einen Ansatz B, in dessen Nuth C die durch Zapfen F und
                              										G mit den an den Enden der Kolbenstangen J und K sitzenden Kurbeln
                              										H und I verbundenen
                              									Flügel D und E liegen; die
                              									Kolben L und M sind auf
                              									ihren zugehörigen Stangen befestigt und in entsprechenden Vertiefungen mit Gleitstücken 0 armirt, welche behufs dampfdichten Abschlusses durch
                              									hinter ihnen liegende Federn P an die Innenwandung des
                              									Cylinders gedrückt werden.
                           Die Aussenseite des Cylinderdeckels Q bildet die
                              									Gleitfläche eines Drehschiebers S, der von einem am
                              									Ende der Kolbenstange K sitzenden Mitnehmer T derart bethätigt wird, dass der Einströmdampf aus dem
                              									Rohre U durch die Oeffnung V, nachdem die Kolben dieselbe überschritten haben, in den Cylinder treten
                              									kann. Der Ausströmdampf entweicht in den Kanälen W.
                           Die arbeitenden Theile sind von einem mit Oel angefüllten Gehäuse umgeben.
                           Die eigenthümliche Construction einer von V. Mottlau und O.
                                 										Svendsen in Kopenhagen angegebenen rotirenden Maschine zeigt die Industries vom 27. November 1891 S. 526 entnommene
                              									Abbildung (Fig. 13).
                           A ist der Cylinder, in dessen Innerem sich der auf der
                              									Welle C befestigte Kolben B bewegt; letzterer besteht aus zwei excentrisch zum Wellenmittel
                              									gelegenen Scheibenhälften, deren ebene Flächen auf einander liegen.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 195Fig. 13.Mottlau und Svendsen's rotirende Maschine. Der Cylinder A ist mit einem Ansätze
                              									versehen, in dessen Oeffnung ein nach aussen mittels Stopfbüchse G abgedichtetes röhrenförmiges Gleitstück F liegt, dessen in den Cylinder tretendes Ende auf der
                              									oberen Hälfte in einer Länge gleich der Excentricität der beiden Kolbenscheiben
                              									weggeschnitten und behufs Herstellung einer dampfdichten Verbindung mit durch Dampf
                              									gegen die Kolbenwandungen gedrückten Federn versehen ist. Eine aussen liegende Feder
                              										H sichert die Berührung des einen Endes vom
                              									Gleitstücke mit dem Kolben, während das andere Ende desselben mit einem
                              									Flachschieber I verbunden ist, der auf dem Boden des
                              									Schieberkastens gleitet und den Dampf so abschliesst, dass derselbe nicht nur mit
                              									voller Spannung, sondern auch durch Expansion Arbeit verrichtet.
                           J ist eine für den Ausströmdampf bestimmte und K eine zur Entfernung von Condensationswasser dienende
                              									Oeffnung.
                           Eine von H. T. Liversedge in Southsea, Hants,
                              									herrührende, mit Umsteuerungsvorrichtung versehene rotirende Maschine
                              									veranschaulichen die Engineering vom 2. October 1891
                              									entnommenen Abbildungen (Fig.
                                 										14 bis 17).
                           Vorausgesetzt die Kolben 39 und 40 nehmen die in Fig. 17 ersichtliche Stellung ein, so strömt der in dem Rohre 13 ankommende Kesseldampf in den Raum 36 der Maschine, nach welcher der Umsteuerungshebel 20 hinbewegt ist; von hier tritt der Dampf durch den
                              									Kanal 50 in den Innenraum des unteren
                              									Umsteuerungsschiebers 49, dann durch Kanäle 52 in die rotirende Schieberaussparung 24 des Gehäuses 10, um
                              									durch Oeffnungen c im rotirenden Schieber 24 a und der Scheibe 23
                              									theils direct, theils indirect durch Kanäle a des
                              									an seinen Enden mit angedrehten Zapfen versehenen, festliegenden Mittelstückes 29 in den inneren Cylinder zu gelangen. Der Kolben 40 bewegt sich jetzt so lange, bis die Oeffnung d in der Oberfläche der Scheibe 23 die Oeffnung b des festen Mittelstückes
                              										29 passirt hat. Kommt eine zweite, auf den
                              									Abbildungen nicht ersichtliche Oeffnung des rotirenden Schiebers mit dem Kanäle 52 in Verbindung, so strömt Dampf durch beide
                              									Oeffnungen desselben, sowie solche c und d in der Scheibe 23 nach
                              									dem inneren Cylinder; der Kolben 40 gelangt bei seiner
                              									Weiterbewegung in die Lage, welche auf der Abbildung (Fig. 17) der Kolben 39 einnimmt.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 195Liversedge's rotirende Maschine. Sobald die in dem rotirenden Schieber 24 a
                              									liegenden Oeffnungen dagegen mit dem Kanäle 47 des
                              									Gehäuses 10 in Verbindung treten, strömt der Dampf aus
                              									dem inneren Cylinder 27 durch die Oeffnungen c und d, diejenigen im
                              									Schieber selbst, sowie durch die Kanäle 47 und 48 in den Raum 57, von
                              									hier durch Oeffnungen 54 in das Rohr 8, schliesslich durch Oeffnungen 41 in den äusseren Cylinder und ertheilt dem Kolben so
                              									lange eine Drehbewegung, bis dieser an Oeffnungen 43
                              									vorüber ist; nachdem entweicht der Dampf durch den Kanal 44 in das Rohr 9, von hier durch Oeffnungen
                              										55 in den Innenraum des oberen
                              									Umsteuerungsschiebers und endlich durch Oeffnungen 38,
                              									sowie das Rohr 17 in die Atmosphäre oder einen
                              									Condensator.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 195Brown's rotirende Maschine. Je nach der Lage des Umsteuerungshebels bewegt sich die Maschine in dem
                              									einen oder anderen Sinne.
                           A. F. G. Brown in Swindridge, Ayrshire, ist in England
                              									unterm 2. December 1891 eine Verbesserung an der Steuerung der von ihm erfundenen
                              									rotirenden Maschine patentirt, über welche Engineering
                              									vom 8. Januar 1892 berichtet.
                           Wie die Abbildungen (Fig.
                                 										18 und 19)
                              									erkennen lassen trägt die Treibwelle A auf ihrem
                              									äusseren Ende ein Zahnrad B, welches mit den auf den
                              									diametral gegenüber liegenden Schieberspindeln D
                              									sitzenden Rädern C von grösserem Durchmesser in
                              									Eingriff steht. Das Rad B ist auf der Welle A aufgekeilt und so mit dem Regulator verbunden, dass,
                              									wenn die Geschwindigkeit der Maschine sich ändert, das Rad schneller oder langsamer als die
                              									Welle läuft, womit die Voreilung der Vertheilungsschieber geändert wird; letztere
                              									setzen sich aus je zwei auf den Schieberspindeln D
                              									befestigten Ringen x zusammen, deren Abstand der Länge
                              									des Schiebers entspricht. Zwischen den Ringen x liegen
                              									lose Metallplatten y, welche durch den Dampf gegen den
                              									Schieberkasten gedrückt werden und mit Durchbrechungen für die Ein- und Ausströmung
                              									des Dampfes versehen sind. Die Räume O und O1 sind mit dem
                              									Einströmrohre E, diejenigen Q und Q1 mit
                              									dem Ausströmrohre B in fortwährender Verbindung.
                           Ueber Versuche, welche an einer derartigen Maschine von dem Prof. Jamieson des Glasgow and West of Scotland Technical
                              									College am 27. Mai 1891 angestellt wurden, bringt Industries vom 17. Juli 1891 ausführliche Mittheilungen.
                           Der während jeder Umdrehung des eigenartig gestalteten Kolbens zweimal mit Dampf
                              									gespeiste Cylinder der Versuchsmaschine hatte 10,5 Zoll engl. (266,7 mm) Durchmesser
                              									bei einer Länge von 8,625 Zoll engl. (219 mm); hiermit entwickelte die Maschine im
                              									Mittel bei 95 Pfund engl. (6⅔ at) Kesselspannung und 574,5 minutlichen Umdrehungen
                              									eine Leistung von 20,784 Bremspferden und verbrauchte hierbei für Bremspferd und
                              									Stunde 37,91 Pfund engl. (17,2 k), für indicirtes Pferd und Stunde 27,21 Pfund engl.
                              									(12,4 k) an Speisewasser.
                           Eine mit zwei Cylindern arbeitende rotirende Maschine wurde J. L. Booker in Leeds und W. V. Bonsor in
                              									Wimbledon unterm 22. August 1890 in England patentirt.
                           Der Dampf strömt bei dieser Maschine durch zwischen den beiden getrennten Kolben der
                              									Cylinder liegende Kanäle und veranlasst die gleiche oder entgegengesetzt gerichtete
                              									Drehbewegung der Kolben um ihre Achsen. Die Kanäle sind entweder so angeordnet, dass
                              									ein Theil derselben zur Dampfeinströmung des einen Cylinders, der andere zur
                              									Dampfeinströmung des zweiten Cylinders, oder aber ein Theil nur zur Einströmung, der
                              									andere zur Ausströmung des Dampfes dient. Damit die Kolben bei ihrer Drehung leicht
                              									über die Kanäle hinwegkommen, sind Rippen vorgesehen, welche einen Theil der Bohrung
                              									der Cylinder bilden.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 196Rotirende zweicylindrige Maschine von Booker. Nach den Industries vom 14. August 1891 S.
                              									166 entnommenen Abbildungen (Fig. 20 bis 22) sind AA die beiden aus einem Stück
                              									gegossenen Cylinder, BB die Kolben, deren beiderseitige
                              									Verlängerungen CC die Wellen bilden, DD gelenkige, zur Abdichtung der Kolben in den
                              									Cylindern dienende und zu dem Zwecke mit zwischenliegenden Liderungsscheiben E, sowie Federn F
                              									versehene Arme, deren cylindrisch gestaltete Enden in entsprechenden Aushöhlungen
                              									der Gleitstücke GG hin und her schwingen.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 196Fig. 23.Rotirende Maschine von Almond Brooklyn und Freligh. Die Dampfeinströmkanäle sind mit H, die einen
                              									Theil der Cylinderbohrungen bildenden Rippen mit I
                              									bezeichnet. Die Cylinderdeckel J sind auf ihren
                              									Innenseiten mit concentrisch zu den Cylinderbohrungen liegenden Naben K versehen, auf denen sich zu beiden Seiten jedes
                              									Kolbens liegende, entlastete Ringe L drehen. Der Dampf
                              									gelangt durch das Rohr M nach der Maschine und
                              									entweicht aus den Cylindern derselben durch die Oeffnungen O.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 196Rotirende Maschine von Kohn. Auch die rotirende Maschine von Almond, Brooklyn
                                 										und Freligh in New York besteht nach Engineering, 1891, aus zwei Cylindern, welche jedoch nicht wie vorstehend
                              									neben, sondern hinter einander liegend angeordnet sind.
                           Durch die Mitte beider Cylinder führt eine Welle A (Fig. 23), auf welcher von je einem Ring I umgebene Excenter II
                              									derart befestigt sind, dass die Ringe mit einem Theile ihres Umfanges in steter
                              									Berührung mit der Innenwandung F der Cylinder bleiben.
                              									Der Dampf tritt in den auf der Abbildung ersichtlichen vorderen Cylinder B durch den Kanal g und
                              									wirkt durch den Ring I auf das Excenter H, sowie gegen das Widerlager J des Ringes; während dieser Zeit steht das Rohr l mit der Ausströmseite des Cylinders in Verbindung. Sowie nun das
                              									Excenter mit seinem Ringe die Oeffnung l überschritten
                              									hat, tritt frischer Dampf durch diese in das eine Ende des Schieberkastens M und bringt den darin gleitenden, aus zwei Kolben h gebildeten Schieber in eine solche Stellung, dass
                              									derselbe den nach dem Cylinder B führenden Kanal g schliesst, denjenigen nach dem zweiten Cylinder
                              									dagegen öffnet, so dass der frische Dampf in dem letzteren zur Wirkung kommt,
                              									während der im Cylinder B eingeschlossene Dampf noch
                              									durch Expansion Arbeit verrichtet.
                           Die rotirende Maschine von O. Kohn in Wien (D. R. P. Nr.
                              									52527) besteht aus vier zu je zwei mit einander verbundenen Cylindern, welche sich,
                              									wie die Industries vom 23. Januar 1891 S. 95
                              									entnommenen Abbildungen (Fig.
                                 										24 und 25)
                              									erkennen lassen, derart durchdringen, dass sie einen regelmässigen Körper bilden, der sich in festen
                              									Lagern D mit senkrecht zur Ebene der Cylinderachsen
                              									stehenden Hohlzapfen C dreht; letztere sind derart
                              									erweitert, dass sie nicht nur den Ein- und Auslass des Dampfes, sondern auch die
                              									Treibwelle aufnehmen, welche im parallelen Abstande = ¼ Kolbenhub von der
                              									Drehungsachse des Cylindersatzes gleichfalls in Lagern J bezieh. J1
                              									geführt ist. Die Welle I trägt Kurbeln von der Länge =
                              									¼ Kolbenhub, welche doppelt so grosse Winkel wie die Cylinder einschliessen und
                              									deren Zapfen A1 und B1 von den
                              									Verbindungsstangen G bezieh. G1 der Kolben F bezieh. E lagerartig umschlossen
                              									werden.
                           Der Dampf tritt bei K in die Maschine, gelangt durch die
                              									Kanäle LL nach den Cylindern B bezieh. durch die punktirt gezeichneten Kanäle M nach den Cylindern A und entweicht nach
                              									vollbrachter Arbeit in den gemeinschaftlichen Ausströmkanal N. O ist eine feststehende, zur Dampfvertheilung dienende schiefe Scheibe,
                              									um welche sich die Cylinder mit Kanälen drehen und welche behufs Umsteuerung oder
                              									Füllungsänderung verstellbar angeordnet werden kann.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 197Dampfmaschine von Stout und Underwood.S. S. Stout und H. G. Underwood in Milwaukee benutzen
                              									nach Engineering, 1891, zur Hervorbringung der
                              									Drehbewegung eine Scheibe D (Fig. 26), welche wie
                              									vordem zwei oder auch mehrere Cylinderpaare trägt und auf der Treibwelle B befestigt ist. Befindet sich die Maschine in ihrer
                              									Todtpunktlage, so nimmt der auf der Abbildung ersichtliche Schieberhebel eine
                              									senkrechte Stellung ein; die Oeffnung j in der Scheibe
                              									liegt hierbei mit der Einströmöffnung des Schiebers und dem Kanäle s im Dampfbehälter in einer geraden Linie. Sobald der
                              									Schieber durch den Hebel nach links gedreht wird, tritt Dampf durch eine Leitung in
                              									die Scheibenöffnung und durch den Kanal C1 in die Cylinder F,
                                 										F1 (Fig. 27), deren Kolben
                              										H, H1 in der Mitte
                              									ihres Hubes stehen, während die Kolben G, G1 des anderen Cylinderpaares denselben beendet
                              									haben. Wenn die Cylinder F, F1 bei ihrer Drehung eine bestimmte Lage erreicht haben, gelangt der Dampf
                              									durch die Scheibenöffnung; in die anderen beiden Cylinder und beginnt hier zu
                              									wirken, wenn dieselben die Mitte, auf welcher sie standen, überschritten haben.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 197Rotirende Maschine von Williamson.Die Nabe der Scheibe D wird behufs Dichthaltens
                              									durch eine Feder P gegen den Schieber gedrückt,
                              									zwischen welcher und dem Maschinengestelle eine Unterlagscheibe R liegt.
                           Die rotirende Maschine von D. Williamson in Brooklyn
                              									(Nordamerika) besteht nach Mittheilungen in Industries,
                              									1890, aus einer ringförmigen Kammer, welche durch ein Widerlager, welches den
                              									Rückdruck des Arbeitsdampfes erhält, unterbrochen ist; letzterer drückt auf in
                              									dieser Kammer befindliche, um ihre Achsen drehbare Scheiben, deren Bewegungen sich
                              									auf die Arbeitswelle übertragen. Das Widerlager ist mit einem Schlitze von
                              									genügender Weite versehen, welcher den Durchgang der Scheiben gestattet, nachdem
                              									dieselben sich um Winkel von 90° gedreht haben; diese Stellung nehmen die Scheiben
                              									ein, wenn der Dampf auf dieselben wirkt.
                           Zwischen den beiden Hälften A und B (Fig. 28 und 29) des Gehäuses liegt
                              									eine dünne Platte C, welche auf der Treibwelle D befestigt ist und die Scheiben E aufnimmt; letztere sind mittels Zapfen in der
                              									genannten Platte gelagert und diese mit Kurbeln G (Fig. 30 und 31) verbunden, welche
                              									Frictionsscheiben H tragen. In dem mittleren Theile des
                              									Gehäuses befinden sich zur Führung der Frictionsscheiben H dienende Daumen F (Fig. 32), durch welche
                              									die Drehung der Scheiben um 90°, ehe sie in den Schlitz des Widerlagers treten,
                              									bewirkt wird.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 197Rotirende Maschine von Thomas. Bei der rotirenden Maschine von A. J. Thomas,
                              									Jésupret, Paris, bewegt sich der Kolben ebenfalls in einer ringförmigen Kammer.
                           Wie die Industries vom 4. Juli 1890 entnommenen
                              									Abbildungen (Fig. 33
                              									bis 36) erkennen
                              									lassen, setzt sich das Gehäuse der Maschine aus zwei Hälften A und B zusammen, welche durch
                              									Schraubenbolzen miteinander verbunden sind und zwischen sich eine ringförmige Kammer
                              										T von kreisförmigem Querschnitt bilden, in welcher
                              									ein Kolben P liegt, der mit einer auf der durch die
                              									Mitte des Gehäuses gehenden Treibwelle sitzenden Nabe F
                              									verbunden ist; letztere ist mit zwei ringförmigen Spurkränzen E und J versehen, welche
                              									in entsprechend ringförmige Nuthen des Gehäuses greifen, die behufs dampf dichten
                              									Abschlusses zwischen der Kolbenkammer und der Nabe mit Liderungsmaterial gefüttert
                              									sind.
                           Die Oeffnungen für die Ein- und Ausströmung des Dampfes in die Kolbenkammer werden
                              									durch eine Scheibe getrennt, welcher zum Zwecke der Querbewegung beim Ein- und
                              									Austritt in die Kolbenkammer eine abwechselnde Drehbewegung ertheilt wird. Es kann
                              									die Trennung der genannten Oeffnungen jedoch auch durch eine rotirende Scheibe P1 (Fig. 33) bewirkt werden,
                              									welche dann behufs Durchganges des Kolbens P mit einer
                              									entsprechenden Aussparung versehen ist. Die Maschine arbeitet in folgender Weise:
                              									Der frische Dampf tritt durch den Vertheiler D in den
                              									Raum zwischen der beweglichen Scheibe M oder P1 und dem Kolben P; die andere Seite der Scheibe M oder P1 und
                              									des Kolbens steht ununterbrochen mit dem Auspuffraume der Maschine in Verbindung, so
                              									dass der Kolben sich in Folge des auf ihn wirkenden Dampfes nur nach einer Richtung
                              									bewegt, bis er die bewegliche Scheibe M oder P1 erreicht hat; diese
                              									entfernt sich aus der Kammer T, worauf sich der Kolben
                              									in Folge seiner erlangten lebendigen Kraft weiter bewegt. Die Scheibe M oder P1 tritt danach in die Kammer T zurück und es erfolgt eine frische Dampfeinströmung in derselben Weise
                              									wie vordem.
                           Der die Einströmung des Dampfes nach der Maschine regelnde Vertheiler D wird durch einen auf der Treibwelle sitzenden Daumen
                              										L bethätigt, welcher bei jeder Umdrehung der
                              									Maschine auf den Mitnehmer K einer auf der Welle B festgekeilten Muffe T1 trifft, der Welle damit eine theilweise
                              									Drehbewegung ertheilend. Der Vertheiler D ist derart
                              									mit der Welle R verbunden, dass, wenn der Mitnehmer K von dem Daumen Z gefasst
                              									wird, Dampf nach der Maschine tritt. Um die Dauer der Dampfeinströmung veränderlich
                              									zu erhalten, ist eine vorstehende Kante des Daumens Z
                              									schraubenförmig gestaltet und es steht die Muffe T1 sammt Mitnehmer mit dem Regulator derart in
                              									Verbindung, dass sie sich je nach der von der Geschwindigkeit der Maschine
                              									abhängigen Stellung desselben auf der Welle R vor- oder
                              									rückwärts verschieben lässt. Der Mitnehmer K geht so
                              									über eine grössere oder kleinere Oberfläche des Daumens Z, bevor er in seine normale Stellung zurückkehrt und die Einströmung
                              									schliesst.
                           Eine rotirende Maschine mit senkrechter Treibwelle von Stevenson in Liverpool und Milburn in
                              									Staleybridge veranschaulichen die Engineering vom 22.
                              									Mai 1891 entnommenen Abbildungen (Fig. 37 und 38).
                           Es sind bei dieser Maschine mehrere ringförmige Kammern benutzt worden, um einer
                              									Anzahl Kolben, welche mit der auf der Treibwelle befestigten Kolbenscheibe K verbunden sind, eine Drehbewegung zu ertheilen.
                           Die Ringcylinder A, B und C
                              									sind durch halbkreisförmige Vertiefungen in den zusammengeschraubten Hälften D und E des
                              									Cylindergehäuses gebildet und letzteres behufs Aufnahme der Treibwelle noch mit
                              									einem Spurlager, sowie entsprechenden Oeffnungen für den Ein- und Austritt des
                              									Dampfes versehen. Auf die obere Hälfte des Cylindergehäuses sind Kasten gesetzt, in
                              									denen sich Schieber F bewegen, und zwar sind die
                              									ersteren derart angeordnet, dass in jedem Ringcylinder ein Schieber weniger ist, als
                              									sich Kolben vorfinden, so dass während einer der letzteren den gehobenen Schieber
                              									passirt, wobei kein Dampf auf ihn einwirkt, hinter den anderen Kolben der Dampf mit
                              									voller Spannung seine Wirkung ausüben kann, wodurch eine sichere Umdrehung
                              									erzielt wird.
                           Sobald ein Treibkolben bei seiner Drehbewegung in die Nähe eines Schiebers kommt,
                              									wird letzterer durch die in Cylindern N1 liegenden Kolben N
                              									selbsthätig gehoben und in dieser Lage so lange erhalten, bis der betreffende
                              									Treibkolben so weit entfernt ist, dass der Schieberkolben wieder nach unten gehen
                              									kann; der Arbeitsdampf tritt dann zwischen Schieber und Treibkolben und treibt den
                              									letzteren bis zu dem nächsten geschlossenen Schieber vorwärts, der in dem
                              									Augenblicke des Kolbendurchganges wieder eine Aufwärtsbewegung ausführt.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 198Rotirende Maschine von Stevenson. Liegt der Schieber in seiner unteren Stellung, so findet Ausströmung des
                              									Dampfes auf der Rückseite, Dampfeinströmung dagegen auf der anderen Seite des
                              									Kolbens statt. Jeder Schiebersatz F steht noch mit
                              									einem Gehäuse P1 in
                              									Verbindung, in welchem sich durch die Scheibe L1 bethätigte Flachschieber bewegen.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 198Rotirende Maschine von Stuart. Die rotirende Maschine von C. Stuart in
                              									London, aus einem Rade bestehend, welches mit einem concentrischen, einen Ring
                              									bildenden Cylinder verbunden ist, in welchem sich ein schwerer Kolben bewegt, dürfte
                              									noch erwähnenswerth sein.
                           Gegen den Kolben wirkt irgend ein Druckmittel, wie Dampf, Luft oder eine andere
                              									elastische Flüssigkeit, derart, dass er in Bezug auf die senkrechte Radachse stets
                              									eine einseitige Einstellung behält; hierdurch wird ein Drehmoment erzielt, welches
                              									die Vorwärtsbewegung des Rades bewirkt.
                           In den Industries vom 18. September 1891 S. 286
                              									entnommenen Abbildungen (Fig.
                                 										39 und 40)
                              									ist A das Rad mit den concentrischen Cylindern B und C, in denen sich der
                              									schwere Kolben D bewegt. In der Mitte des Rades ist
                              									eine Vertiefung E ausgedreht, in welcher ein hohler
                              									Körper F gelagert ist, in dessen Oeffnung G das Einströmrohr H
                              									mündet; während die rechteckigen Schlitze I und J desselben je nach der Richtung, in welcher sich das
                              									Rad bewegen soll, mit den Kanälen K oder L in Verbindung gebracht werden. Der Austritt des
                              									Dampfes erfolgt durch Oeffnungen M, sowie in der
                              									Achsenrichtung liegende Kanäle N, welche mittels
                              									geneigter Ebenen 0 an jedem Ende des Kolbens geöffnet
                              									werden, indem diese gegen Rollen P wirken, die mit den
                              									Abschlussorganen für den Dampfaustritt verbunden sind; letztere werden im
                              									unbeeinflussten Zustande durch Federn in der Abschlussstellung erhalten und beim
                              									Vorübergehen des Kolbens durch diesen in entsprechend vertiefte Ansätze
                              									hineingedrängt (Siehe auch Engineering vom 4. September
                              									1891 S. 287.)
                           Behufs Erzielung grösstmöglichster Oekonomie beim Betriebe mit rotirenden
                              									Dampfmotoren gibt L. Demerliac denselben nach Le Génie civil, 1891 S. 369, nur Geschwindigkeiten, wie
                              									sie bei Maschinen mit hin und her gehendem Kolben nach Art derjenigen von Sulzer, Corliss u. dgl. üblich sind, indem er nicht mit
                              									Unrecht hervorhebt, dass die grossen Geschwindigkeiten von 1000 bis 3000 Umdrehungen
                              									in der Minute, mit denen die rotirenden Motoren sehr oft arbeiten müssen, den Dampf
                              									verbrauch derselben ins Ungeheuere steigern, da eine Ausnutzung der Expansionsarbeit
                              									des Dampfes dann nicht mehr möglich ist.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 199Fig. 41.Rotirende Maschine von Demerliac. Der Motor besteht, wie die Abbildung (Fig.
                                 										41) erkennen lässt, aus einem genau ausgebohrten Cylinder, dessen beide
                              									Enden durch aufgesetzte Deckel geschlossen gehalten werden; concentrisch mit der
                              									Cylinderbohrung sind zur Ein- und Ausströmung des Dampfes dienende Kanäle
                              									angebracht, welche durch entsprechende Oeffnungen mit vier Schieberkammern in
                              									Verbindung stehen, in denen sich selbsthätig durch die Maschine bethätigte
                              									Steuerungsorgane derart bewegen, dass verschiedene Füllungen erreicht werden können.
                              									Im Inneren des Cylinders drehen sich zwanglos zwei durch metallische Sectoren
                              									gebildete Kolben, von denen jeder einen Inhalt gleich dem vierten Theil des
                              									Cylindervolumens besitzt und stets eine vollständige halbe Umdrehung um die Achse
                              									ausführen kann. Die Kolben sind unabhängig von einander auf je einer metallischen
                              									Nabe befestigt, deren innere Seiten polirt und längs des Cylinders gelenkig
                              									verbunden sind; in der Bohrung der Naben bewegt sich die Arbeitswelle
                              									ungezwungen.
                           Ein besonderer von den Naben getragener Mechanismus gestattet den Kolben eine Drehung
                              									im Sinne der Bewegung, verhütet jedoch den Rücklauf derselben derart, dass jeder
                              									Kolben abwechselnd und selbsthätig festliegt, während der andere Kolben die Welle
                              									mitnimmt, welche damit eine continuirliche kreisförmige Bewegung erhält.
                           Die Kolbenflächen liegen in Ebenen, welche durch das Wellenmittel gehen, und der
                              									drückende Dampf wirkt stets senkrecht auf diese Flächen, so dass deren
                              									Mittelpunkte Kreislinien um die Arbeitswelle beschreiben, womit theoretisch die
                              									gesammte vom Dampf entwickelte Arbeit auf die letztere übertragen wird.
                           Ein kleiner derartiger Motor von 3  soll mit 70 bis 80 Umdrehungen in der
                              									Minute zufriedenstellend arbeiten; sein Gewicht beträgt 180 k, der äussere
                              									Durchmesser 390 mm.
                           
                              
                                 Fr.