| Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 286, Jahrgang 1892, S. 217 | 
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                        Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
                        (Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes S. 169
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
                        
                     
                        
                           Korkschneidemaschinen.
                           Bei der in Fig. 63 dargestellten Korkschneidemaschine
                              									von G. Duncan und J. Latta
                              									in Liverpool (* D. R. P. Nr. 52544 vom 28. November 1889) werden die rohen
                              									Korkstücke in Korkstreifen oder -Längen geschnitten, letztere zur Bildung
                              									cylindrischer Stäbe abgefräst und abgeschliffen und endlich in kurze Stücke
                              									zerschnitten, so dass jedes abgeschnittene Stück einen Kork oder Stöpsel ergibt. Die
                              									Korkstücke werden mittels Schneidemesser in zweckmässig viereckige Streifen
                              									zerschnitten, letztere durch rotirende Messer in die cylindrische Form übergeführt,
                              									worauf die abgerundeten Streifen durch Berührung von mit Glas, Schmirgel oder
                              									anderem Schleifmittel überzogenen Flächen geglättet werden.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 217Fig. 63.Korkschneidemaschine von Duncan und Latta.1 ist ein Theil des Hauptgestelles zur Aufnahme einer
                              									entsprechenden Anzahl von Maschinen und des für dieselben dienenden Antriebes. 2 ist der Rahmen einer jeden Maschine, 3 eine in den Lagern 4
                              									gelagerte hohle Spindel, welche mittels eines um die Riemenscheibe 5 gelegten Riemens in schnelle Umdrehung versetzt wird.
                              									An dem einen Ende genannter Spindel sitzt ein Futter 6,
                              									in welches ein rohrförmiges Schneidemesser 7 und der
                              									Fräser 8 eingesetzt wird. Das andere Ende genannter
                              									Spindel endigt in oder ist mit federnden Backen 9
                              									besetzt. 10 ist ein bei 11
                              									drehbar befestigter Tisch, welcher eingestellt werden kann und mit durch
                              									Riemenscheibe bethätigten Zuführungswalzen 12
                              									ausgerüstet ist. 14 ist ein Quersteg zum Festhalten der
                              									Korkstücke auf dem Tisch, 15 ein Rohr zur Aufnahme der
                              									geschnittenen Korkstreifen. Bei 18 ist eine mit
                              									gepulvertem Glas, Schmirgel oder anderem geeigneten Material bestreute Polirstange
                              									angebracht, welche durch den Antrieb hin und her bewegt wird. Die Korkstreifen 19 werden auf den Tisch 10
                              									gelegt und durch die Walzen 12 dem rotirenden
                              									Schneidemesser entgegengeführt, welches die Streifen abrundet, während die
                              									hierbei abgeschnittenen Stücke durch den Fräser 8 vom
                              									Hauptstück abgetrennt werden. Der so gebildete Korkcylinder geht dann durch die
                              									hohle Spindel 3 und tritt nach Passirung der federnden
                              									Backen 9 in das Rohr 15
                              									ein, an dem es durch die Schwingstange 18 geglättet
                              									oder polirt wird. Der geglättete oder polirte Korkcylinder wird hierauf durch Kreis-
                              									oder andere Messer in entsprechende Längen zerschnitten.
                           Korkschneidemaschine von G. W. Robinson in Halifax (* D.
                                 									R. P. Nr. 54539 vom 14. Juni 1890). Fig. 64.
                           Auf einem entsprechenden Rahmen A sind Console DD gesetzt mit den Rosetten B und C, welche das Korkstück halten. Mit der
                              									Rosette B ist eine spiralförmig gewundene Achse E verbunden. Auf der Achse E läuft eine Klammer G mittels zweier Rollen
                              										FF. Die Klammer G ist
                              									fest mit dem Schlitten H verbunden, welcher auf der
                              									Achse gleitet, welche in dem durch die Stellschrauben K1K1 verstellbaren Rahmen gelagert ist.
                           Die spiralförmige Achse E ist so geformt, dass, wenn der
                              									Schlitten H verschoben wird, sie an dem Theil E1 ruhig stehen bleibt,
                              									bis das Abstechmesser T beim Kork vorbei ist, dann
                              									macht sie bei dem Theil E2 eine Drehung um 90°, bis die Messer ü den
                              									Kork passirt haben, und macht dann ein paar schnelle ganze Umdrehungen auf dem Theil
                              										E2, damit das Messer V das
                              									Abrunden besorgen kann.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 217Fig. 64.Korkschneidemaschine von Robinson. Die Rosette C ist mit dem Consol D auf einem Schlitten L
                              									befestigt. Der Schlitten L ist durch eine Schnur, die
                              									über eine Rolle geht, mit dem Trittbrett P verbunden,
                              									welches sich um die Achse P1 dreht. Eine Feder R zieht den Schlitten
                              									zurück, wenn der Tritt P frei wird. Auf dem Schlitten
                              										H ist eine Leiste S
                              									befestigt, um die Stärke des eingeschobenen Korkstückes zu bestimmen. T ist das Abstechmesser, welches zuerst das zu einem
                              									Kork benöthigte Stück von dem eingelegten Korkstreifen absticht. U sind zwei Messer, welche das Korkstück vierkantig
                              									zuschneiden, und V ist das Messer zum Abrunden des
                              									Korkes. Schmirgelscheiben schärfen das Messer V. Bei H ist eine Schutzvorrichtung angebracht, damit niemand
                              									in die Messer kommt. Y ist der Handgriff, um den
                              									Schlitten H zu verschieben.
                           Soll die Maschine arbeiten, so schiebt man einen Streifen Kork zwischen die Rosetten
                              										B und C bis an das
                              									verstellbare Lineal S. Dann tritt man auf den Fusstritt
                              										P, wodurch die Rosette C nach B gezogen und das Korkstück fest
                              									eingeklemmt wird. Verschiebt man nun mittels Handgriffes Y den Schlitten H, so schneidet das Messer
                              										T zuerst das benöthigte Korkstück von dem Streifen
                              									ab, dann wird der Kork durch die spiralförmige Achse E
                              									um 90° gedreht und die Messer UU schneiden das Prisma
                              									fertig. Beim Weiterschieben des Schlittens H wird der
                              									Kork durch die kurzen Windungen E3 der Achse E schnell
                              									gedreht, so dass die Messer V den Kork rund schneiden
                              									können.
                           Anstatt drei verschiedene Schneidewerkzeuge anzuwenden, kann man natürlich auch nur
                              									zwei derselben nehmen, wenn eine oder die andere Bearbeitung unnöthig ist. Sind die
                              									Korkstücke vorher schon zerschnitten, so braucht man das Messer T nicht. Ist der Streifen Kork so dick, als er breit
                              									werden soll, so braucht man die Messer UU nicht, und
                              									endlich, wenn man viereckige Korkstücke haben will, so ist das Messer V überflüssig.
                           Korkschneidemaschine von P. Larios in Gibraltar (* D. R.
                                 									P. Nr. 57982 vom 9. Januar 1891). Fig. 65.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 218Fig. 65.Korkschneidemaschine von Larios. Die Korke werden durch schnell umlaufende Scheiben mehr geschliffen als
                              									geschnitten. Von zwei Antriebvorrichtungen auf einem gusseisernen Stuhl werden zwei
                              									Scheiben m und n gedreht,
                              									welche je beiderseits mit Haifischhaut, Schmirgel oder Kiesel bezogen sind. Zwischen
                              									beiden Scheiben ruht in einem verstellbaren Schlitten e
                              									in den Trägern o und w ein
                              									Balancier c, welcher ein Gestell, ähnlich demjenigen
                              									der Spul Vorrichtungen bei Nähmaschinen, trägt. An Stelle der Spule wird hier der
                              									Korkwürfel von zwei Spitzen, welche durch eine Spirale zusammengedrängt werden,
                              									gehalten und die Hantirung durch das Rad a und den
                              									Griff b ermöglicht. Der Schlitten mit dem Balancier c kann durch die Stellvorrichtung f höher oder niedriger gestellt werden. In der Richtung
                              									der punktirten Linien wird der Korkwürfel gegen die Scheiben m und n gehalten und die feinste Herstellung
                              									des Korkes vollzogen. Bei Abnutzung der Seiten werden die Scheiben zunächst gewendet
                              									und später wieder frisch bezogen. Um die feinen Korkspäne aufzufangen, sind hinter
                              									den Scheiben zwei Kanäle x und y angebracht, in welchen dieselben hineinstäuben und dann durch den
                              									grösseren Schacht r angesammelt und aus demselben
                              									entfernt werden.
                           Maschine zum Schneiden von Korkstreifen von J. E. Howard
                              									in London (* D. R. P. Nr. 59255 vom 12. Februar 1891). Fig.
                                 										66.
                           Die Herstellung der mit dieser Maschine zu bearbeitenden Kork streifen geschieht
                              									mittels der sogen. Streifenschneidmaschine, welche entweder von Hand oder auf
                              									maschinellem Wege in Thätigkeit gesetzt wird, aus den Korkplatten bezieh. der
                              									Korkrinde. Aus diesen Streifen könnten schon Korke hergestellt werden, jedoch weiss
                              									selbst der geübteste Arbeiter, da diese Streifen noch mit der Borke versehen sind,
                              									nicht, den schlechten Stellen in den Korkstreifen auszuweichen, wodurch vielfach
                              									unbrauchbare Korke entstehen, zum Nachtheil des Fabrikanten. Um diese Korkstreifen
                              									auf die erforderliche Höhe der Korken zu schneiden und von der Borke zu befreien,
                              									soll die in Fig. 66 dargestellte Maschine dienen. Man
                              									wird durch dieselbe in den Stand gesetzt, auf maschinellem Wege die Borke und die
                              									feine Seite der Streifen oder anderen Korkstücke entweder auf eine gegebene Dicke zu
                              									schneiden, d.h. den Schnitt den Wellenlinien besagter Korkstücke auf einer oder
                              									beiden Seiten so folgen zu lassen, dass das abgeschälte Stück gleichmässige Dicke
                              									hat, oder die Borke und feine Seite auf ein bestimmtes Maass abzustreifen, so dass
                              									die geschälten Stücke oder die Borke verschiedene Dicke haben, während das
                              									verbleibende glatte Stück durchweg gleich stark ist.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 218Fig. 66.Korkschneidemaschine von Howard. Das zu bearbeitende Korkstück, welches in Streifen geschnitten werden
                              									soll, kann beliebig oft durch die Maschine gehen, bis es ganz zu Streifen der
                              									gewünschten Dicke verschnitten ist.
                           Die Maschine ist auf Böcken gelagert, auf denen der Tisch b ruht. In diesem kreist ein rundes Messer oder eine Säge c auf der Welle c1, welche von den
                              									Riemenscheiben c2c3 bethätigt wird, oder
                              									es geht eine Bandsäge bezieh. ein Messer auf und nieder.
                           An dem Tisch b ist mittels Bolzen ein Träger d befestigt, an dessen Oberseite in dem Rahmen werk d1 die hölzernen
                              									Schärfräder e und e1 oder eine Schärfvorrichtung gelagert ist. Das
                              									Schärfrad e sitzt auf der Welle e1, die von
                              									dem konischen Zahnrad e2 in Drehung versetzt wird, während dieses selbst wieder mit dem auf der
                              									Welle e4 sitzenden
                              									Zahnkonus e3 in
                              									Eingriff steht, die von der Riemenscheibe e5 unter Vermittelung der Riemenscheibe c4 von der Hauptwelle
                              										c1 angetrieben
                              									wird.
                           
                           Das zweite Schärfrad ex sitzt auf der Welle e6 und wird von der
                              									Riemenscheibe e7 unter
                              									Vermittelung der Riemenscheibe e8 von der Welle e1 in Drehung versetzt. Durch diesen Schärfapparat,
                              									der die Kante der Kreissäge bezieh. des Messers c
                              									vorher berührt, wird dieselbe beständig scharf gehalten.
                           Der rohe Kork, welcher geglättet oder an der Bork- oder feinen Seite flach
                              									geschnitten oder in dünne Streifen von angemessener Dicke geschnitten werden soll,
                              									wird der Schneide der Kreissäge c zwischen den beiden
                              									Zuführungswalzen ff1
                              									zugeführt.
                           Die Zuführungswalzen f und f1 sind so angeordnet, dass die eine
                              									geregelt und in einer gewünschten Lage festgestellt werden kann, während die andere
                              									sich selbst einstellt, um den Unregelmässigkeiten der Korkoberfläche zu folgen.
                           Des Beispiels wegen ist die Führungswalze f in der
                              									gewünschten Stellung durch die Flügelschraube h
                              									festgestellt.
                           Die sich selbst einstellende Walze f1 wird beständig in Richtung des Pfeiles V mittels Gewichtes gedrückt, das an einem Seil hängt.
                              									Die lose, federnde Führungsrolle x ist so gelagert,
                              									dass sie sich auf der Welle i in dem gegabelten Ende
                              									des wagerechten Armes j frei drehen kann. Dieser Arm
                              										j kann sich in wagerechter Richtung in den an dem
                              									Tisch b befestigten Lagern k gegen die gegenüberliegende Rolle y
                              									verschieben und drückt gegen die feste Führungsrolle y
                              									mittels des an dem Seil l1 hängenden Gewichtes l. Das Seil l1 ist bei j1 an dem gleitenden,
                              									die Führungsrolle x tragenden Arm j befestigt und läuft über die Schnurrollen k1 und k2. Hierdurch wird ein
                              									beständiger Druck auf diesen Arm j ausgeübt und
                              									derselbe dauernd sammt der Rolle x gedrückt. Die
                              									gegenüberliegende Führungsrolle y dreht sich auf der
                              									Welle m1 in dem
                              									gegabelten Ende des wagerechten Armes n, der in den an
                              									dem Tisch b befestigten Lagern o ruht. Der Arm n ist in wagerechter Richtung
                              									verstellbar und kann in jeder gewünschten Lage durch die Stellschraube p festgestellt werden, so dass die Rolle y in jeder gewünschten Entfernung von der
                              									Messerschneide c gehalten werden und so als Maasstab
                              									für die Dicke des abzuschneidenden Streifens dienen kann.
                           Während so die feste Rolle y die Dicke des
                              									abzuschneidenden Streifens regelt, geht die federnde Rolle x leicht über die Unebenheiten der ihr zugekehrten Korkseite hinweg,
                              									während sie doch zugleich gegen die feste Rolle y
                              									drückt.
                           Auch diese beiden Führungsrollen können umgekehrt angeordnet werden.
                           Der die Rolle y tragende Arm n wird beständig in Richtung des Pfeiles v
                              									nach vorn gedrückt unter Vermittelung der Spiralfeder m, oder in der vorher beschriebenen Weise durch ein Gewicht. An den äusseren
                              									Enden der Arme j und n
                              									sind Handgriffe j2
                              									bezieh. n2 angeordnet,
                              									mittels welcher diese Arme nach innen oder auswärts bewegt werden können. Auf dem
                              									Tisch selbst kann ein aufrecht stehender Pfeiler s mit
                              									einem verschiebbaren, nach der Seite vorspringenden Arm t vorgesehen werden, der in angemessener Höhe durch die Schraube t1 festgestellt wird,
                              									und verhindert, dass die Korkstreifen, wenn sie nach der Schneide geführt werden,
                              									sich von derselben abheben.
                           Die Wirkungsweise der Maschine äussert sich in der Weise, dass die Korkstreifen,
                              									welche auf dem Tische b aufruhen, durch die sich
                              									drehenden Walzen ff1
                              									den Führungsrollen xy zugeführt werden, von denen die
                              									eine in der Stärke des abzuschneidenden Streifens fest eingestellt ist und hier von
                              									dem Messer bezieh. der Kreisscheibe c gefasst werden,
                              									während der Arm t verhindert, dass der Streifen seine
                              									Lage zum Messer verändert.
                           Schutzvorrichtung für Korkschneidemaschinen von H. E. R.
                                    										Nähring in Hamburg (* D. R. P. Nr. 59256 vom 13. März 1891). Fig. 67.
                           Die Schutzvorrichtung bezieht sich auf die sogen. Korkbohrmaschinen, bei denen die
                              									Korke aus Korkstreifen mittels eines hohlen Messers a
                              									hergestellt werden, das durch eine Riemenscheibe b oder
                              									in sonst geeigneter Weise in Umdrehung versetzt wird und gegen das der zu
                              									schneidende Korkstreifen durch einen Support c gedrückt
                              									wird. Dieser Korkstreifen muss bei den bisher meist gebräuchlichen Maschinen durch
                              									die Hand des Arbeiters so lange gehalten werden, bis das Messer den Schnitt
                              									aasgeführt hat, wodurch der Arbeiter besonders beim Schneiden des letzten Korkes aus
                              									einem Streifen leicht an den Fingern verletzt werden kann.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 219Fig. 67.Schutzvorrichtung von Nähring. Die Schutzvorrichtung besteht aus einem das Messer a umgreifenden Ringsegment f, welches auf
                              									einer Führungsstange g befestigt ist und durch ein
                              									Gegengewicht h ausgeglichen wird. Die Führungsstange
                              										g ist in einer Führung d verschiebbar angeordnet und wird durch eine regulirbare Feder i und einen verstellbaren Anschlag k stets in einer bestimmten Lage gehalten. Die Führung
                              										d endlich wird an den Lagern des Supports in
                              									geeigneter Weise befestigt.
                           Die Wirkungsweise der Schutzvorrichtung ist kurz folgende:
                           Das Ringsegment f umgibt stets das durch die
                              									Riemenscheibe b in Umdrehung versetzte Messer a, welchem der von links gegen den Support c gehaltene Korkstreifen mittels desselben zugeführt
                              									wird. Sobald nun der Korkstreifen selbst gegen das Ringsegment trifft, presst das
                              									Ringsegment den Korkstreifen gegen den Support, ersetzt also die Hand des Arbeiters
                              									und hält denselben absolut fest. Bei der darauf folgenden Weiterbewegung des
                              									Supports nach links wird das Ringsegment unter Ueberwindung der Feder i über das Messer weg nach links gedrückt, und
                              									letzteres führt seinen Schnitt aus. Bei der Zurückbewegung des Supports kehrt auch
                              									das Ringsegment, durch die Feder i gezogen, in seine
                              									ursprüngliche Lage zurück.
                           
                        
                           Hobelmaschinen.
                           Bei der in Fig. 68 bis
                              										71 dargestellten
                              									Hobelmaschine von L. Scholl in Elberfeld (* D. R. P.
                                 									Nr. 55220 vom 26. Juli 1890) können die Messer in der Maschine geschliffen werden.
                              									Bisher müssen die Messer, um angeschliffen zu werden, aus der Maschine ausgehoben
                              									und jedes für sich geschliffen werden. Das Abnehmen vom Hobelkopf, namentlich aber
                              									das Wiedereinsetzen eines Messers ist zeitraubend und muss mit Sorgfalt bewirkt
                              									werden, da ein nicht genau wagerecht bezieh. mit seiner Schnittkante nicht genau
                              									parallel zur Tischoberfläche der Hobelmaschine eingesetztes Messer nicht nur
                              									Holzverlust und ungleiche Arbeit liefert, sondern auch sehr leicht beschädigt werden
                              									kann wegen des einseitigen Angriffes des Holzes.
                           Diesem Uebelstande soll diese Messerschleifvorrichtung an Holzhobelmaschinen
                              									abhelfen.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 220Hobelmaschine von Scholl. Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, dass die Messer an drehbaren
                              									Klappen befestigt werden, wodurch dieselben in eine radiale Lage gebracht werden
                              									können und in eine solche, bei welcher die Messerfläche die Richtung einer Sehne zum
                              									Rotationskreis einnimmt. Im ersten Falle stehen die Messer in der Arbeits- oder
                              									Hobellage, in der anderen sind sie zum Schleifen richtig eingestellt, müssen sich
                              									aber zu diesem Behufe in umgekehrter Richtung wie vorhin drehen.
                           Zu diesem Zwecke werden auf der Achse A die Scheiben
                              									oder Köpfe B und B1 befestigt, erstere fest, letztere axial
                              									verschiebbar und mit einer Mutter C feststellbar.
                              									Zwischen diese Köpfe hängen mittels genau darin laufender Zapfen D die Platten E, Bei
                              									breiten Messern kann auch noch in der Mitte eine scharnierartige Verbindung der
                              									Platten E mit der Achse eingelegt werden, damit jene
                              									nicht ausgebogen werden kann.
                           An den Köpfen B und B1 sind Knaggen F
                              									angegossen, gegen welche die Platten E in beiden Lagen
                              									anliegen und dadurch ihren Halt für beide Drehungsrichtungen erhalten, indem sie
                              									einmal vor, das andere Mal hinter den Knaggen anliegen.
                           Die Messer G werden an den Platten E mittels Bolzen und Schlitzes so befestigt, dass sie
                              									daran radial verschiebbar sind, um beim Verschleiss nachgestellt werden zu
                              									können.
                           Ueberdies, aber namentlich zum Zwecke des Einstellens der Messer beim Schleifen, ist
                              									die Messerspindel senkrecht verstellbar angeordnet. Sie werden deshalb in Schlitten
                              										HH1 gelagert,
                              									welche in Coulissen im Maschinengestell auf und nieder gehen können, aber auf
                              									Schraubenspindeln JJ1
                              									gehalten sind. Behufs ganz gleichmässiger Drehung beider Schraubenspindeln und
                              									Hebung und Senkung der Schlittenstücke ist die quer durch das Maschinengestell
                              									gehende Spindel K mit endloser Schraube LL1 auf jeder Seite und
                              									einer Handkurbel M an einem Ende vorgesehen. Die
                              									Schnecken LL1 greifen
                              									in Schneckenräder UU1
                              									ein, die auf die Schraubenspindeln J bezieh. J1 durch Vermittelung
                              									der Räder NN1
                              									wirken.
                           Wenn gehobelt werden soll, werden die Platten E mit den
                              									Messern G in die Lage Fig. 69 gebracht,
                              									mittels der eben beschriebenen Stellvorrichtung auf richtige Höhe eingestellt, in
                              									der durch Pfeile angedeuteten Richtung gedreht und das zu hobelnde Holz in bekannter
                              									Weise über den Tisch hingeführt.
                           Sind nun die Hobelmesser stumpf und sollen geschliffen werden, so werden die Platten
                              										E sammt den Messern daran umgelegt in die in Fig. 68 dargestellte
                              									Lage; man hebe nun die Messerspindel mit Messerkopf mittels der Hebevorrichtung HJKLMN, bis die Schneidekante der Messer mit der
                              									Tischoberfläche gleichsteht. Die Tischfläche durchschneidet nun das Messer in der
                              									zum Schnitt nöthigen Schräge, und indem man auf den Tisch einen unten genau
                              									abgerichteten Schleifstein legt, den man über die Messer hinführt, oder aber indem
                              									man die Messerspindel in der in Fig. 68 angedeuteten
                              									Richtung dreht und gleichzeitig den Stein über die Spalten der Tischplatte hin und
                              									her schiebt, werden die Messer geschliffen.
                           Die Schneide muss genau und parallel mit der Tischplatte werden, der Schnittwinkel
                              									bei allen Messern wird genau derselbe, jedes Losnehmen, Wiedereinsetzen und
                              									namentlich das genaue Einstellen der Messer ist vermieden, da die Schneidkante eben
                              									von selbst durch das Schleifen die einzig richtige Richtung erhält.
                           Die Abrichtehobelmaschine von Gebrüder Junghans in
                              									Schramberg (* D. R. P. Nr. 58561 vom 18. Januar 1891) enthält mehrere
                              									zusammengesetzte Einrichtungen zur gefahrlosen Führung des Werkstückes über die
                              									Messer und zur Verdrehung desselben ohne Umspannung.
                           Rundstabhobelmaschine mit selbsthätig verstellbaren Messern von Gebrüder Thonet in Wien (* D. R. P. Nr. 58219 vom 6.
                                 									Februar 1891). Fig. 72
                              									und 73.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 220Rundstabhobelmaschine von Thonet. Während die bisher bekannten Rundstabhobelmaschinen nur die Bearbeitung
                              									von Werkstücken von gleichem Durchmesser gestatten, betrifft die vorliegende
                              									Erfindung eine Anordnung, mittels welcher schon gebogene Stäbe von im Verlaufe ihrer
                              									Länge ab- oder zunehmendem Durchmesser bearbeitet werden können. Dieses wird dadurch
                              									erreicht, dass das Hobeleisen sich je nach der Durchmessergrösse der von ihm
                              									anzugreifenden Stelle des Werkstückes vom Mittelpunkte desselben mehr oder weniger
                              									entfernt einstellt, wobei es derart in der Vorrichtung angebracht ist, dass es in
                              									keiner Stellung mehr als die Spanstärke, für welche es eingestellt ist, von der
                              									Oberfläche des Werkstückes abnehmen kann.
                           
                           Die ganze Vorrichtung befindet sich in einem hohlen zweitheiligen,
                              									scheibenförmigen Gehäuse AB, welches gleichzeitig als
                              									Riemenscheibe dient, deren beiderseitige hohle Naben ab
                              									in den Lagern cc1
                              									drehbar gelagert sind. An dem breiteren Gehäusetheil A
                              									(Boden) sind nach innen vorspringende Ringsectoren a1a2 angegossen, welche als Führungen dienen, zwischen
                              									denen ein beweglicher Ring c drehbar lagert. Geeignet
                              									angebrachte Federn c1, welche sich einerseits an festen Punkten
                              										c2 des Gehäuses
                              									stützen und andererseits mit dem drehbaren Ringe c
                              									verbunden sind, haben das Bestreben, denselben nach erfolgter Verschiebung immer
                              									wieder in seine Anfangsstellung zurückzupressen.
                           Der drehbare Ring c ist an in die Zwischenräume der
                              									Führungssectoren a1a2 hineinragenden
                              									Verbreiterungen c3 mit
                              									Schlitzen c4 versehen,
                              									welche schräg gegen die radiale Richtung gestellt sind und als Führung für die
                              									Einzeltheile d der Muffe dienen, welche in die hohle
                              									Nabe des offenen Scheibengehäuses eingesteckt werden. Die einzelnen Sectoren d der Muffe tragen zu diesem Zwecke an ihrer Rückseite
                              									Führungsschienen d1, welche in entsprechenden Ausnehmungen b1 des Gehäusedeckels
                              										B in radialer Richtung beweglich sind, während an
                              									diesen Schienen befindliche Stifte d2 in die schrägen Führungsschlitze c4 des vorerwähnten
                              									drehbaren Ringes c eingreifen. Einer der Muffensectoren
                              										d trägt in einem Ausschnitte das starr an ihm
                              									befestigte Hobelmesser e, welches um die beabsichtigte
                              									Spanstärke über die innere Cylinderfläche des Muffentheiles herausragt.
                           Die einzelnen Theile der inneren Muffe, deren einer, wie erwähnt; das Hobelmesser
                              									trägt, lassen, in der einen Endstellung nämlich, wenn dieselben an der Nabenhöhlung
                              									anliegen, Zwischenräume zwischen einander, während sie in der anderen Endstellung an
                              									einander seitlich vollkommen anschliessen und dergestalt ein Dreieck bilden, dessen
                              									Seiten Kreisbogentheile sind.
                           Bei aufgesetztem und mittels der Schrauben b2 fest mit dem Boden A
                              									verbundenem Gehäusedeckel B nehmen die Muffentheile d vermöge der Anordnung der im Deckel ausgesparten
                              									Führungen ihrer Schienen und der im federnden Ringe c
                              									befindlichen Führungsschlitze c4 für die an diesen Schienen sitzenden Stifte d2 die engste Stellung
                              									ein. Der dann von den das Dreieck bildenden Kreisbögen umschriebene Kreis entspricht
                              									dem geringsten Durchmesser des Werkstückes, welches in der Vorrichtung bearbeitet
                              									werden kann, während der grösste Durchmesser desselben derjenige des Kreises ist,
                              									den die Innenflächen der Muffentheile in ihrer äussersten Endstellung, also wenn sie
                              									an der Hohlnabe ganz anliegen, umschliessen.
                           Wird nun durch die hohle Nabe der in Drehung versetzten beschriebenen Vorrichtung der
                              									zu bearbeitende Stab eingeführt, so wird er in dem Maasse, als sein Durchmesser den
                              									des kleinsten in die an einander stossenden Muffentheile einzuschreibenden Kreises
                              									übertrifft, diese von einander entfernen. Da die Muffentheile d durch ihre Schienen d1 in den Ausnehmungen des Deckels radial geführt
                              									sind, so wird durch die in die schrägen Schlitze c4 des federnden Ringes c eingreifenden Führungsstifte d2 der Ring unter Ueberwindung der Kraft der an ihm
                              									befestigten Federn c1
                              									entsprechend verdreht. Nimmt der Durchmesser des Stabes im Verlaufe seiner Länge
                              									dann ab, so dreht sich in Folge der Federwirkung der Ring wieder in
                              									entgegengesetzter Richtung und die Muffentheile d und
                              									mit ihnen das Hobelmesser e nähern sich dem
                              									Mittelpunkte der Vorrichtung, so dass das Messer ununterbrochen in Wirksamkeit ist
                              									und sich während des Durchlaufens des zu bearbeitenden Stabes auf die geschilderte
                              									Weise dessen wechselndem Durchmesser entsprechend stets von selbst einstellt.
                           Bei dem Hobeldoppelmesser für Holzwollemaschinen von O. Evenstad und O. Senstad
                              									in Rasten, Norwegen (* D. R. P. Nr. 53900 vom 2. Februar 1890) sind auf dem unteren
                              									Messer scharfkantige Rillen angearbeitet, um den vom oberen Messer gehobelten Span
                              									zu zertheilen.
                           Schutzvorrichtung für Holzhobelmaschinen von G. Galle in Spremberg (* D. R. P. Nr. 54027 vom 6.
                                 									April 1890). Fig. 74.
                           Bei Holzhobelmaschinen kommen sehr häufig Unglücksfälle vor, welche dadurch
                              									verursacht werden, dass die rotirenden Messer das zu hobelnde Holz zurückwerfen und
                              									die Arbeiter dann namentlich mit den Fingern der linken Hand in die Messer gerathen.
                              									Um dieses zu verhindern, wird mit der Schutzvorrichtung nach gegenwärtiger Erfindung
                              									das zu hobelnde Holz derartig gehalten, dass es nicht zurückfliegen kann.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 221Fig. 74.Schutzvorrichtung von Galle. Die meisten Holzhobelmaschinen haben, wie die dargestellte, einen aus zwei
                              									Theilen bestehenden Tisch A mit einem verstellbaren
                              									Schlitz in der Mitte, in welchem die Messerwelle rotirt, und seitlich eine senkrecht
                              									stehende Platte B, an welcher die Hölzer hochkantig
                              									gehobelt werden.
                           Zur Anbringung der Schutzvorrichtung wird unten an die Platte A ein Winkel C angeschraubt, dessen senkrecht
                              									nach abwärts stehender Schenkel C1 eine schwalben-schwanzförmige Nuth hat, in welcher
                              									der gebogene Arm D mit den Schrauben E höher oder niedriger gestellt werden kann. Durch den
                              									Bund D1 des Armes D geht eine mit der Schraube F feststellbare quadratische Stange G
                              									parallel zum Tischschlitz hindurch, an welcher zwei gewundene Federn H mit ihrem inneren Ende befestigt sind, während an dem
                              									äusseren Ende derselben ein breites, die beiden Federn H umhüllendes, kräftiges Blech J befestigt
                              									ist, welches sich beim Nichtgebrauch der Hobelmaschine an eine Nase des Bundes D1 anlegt, so dass das
                              									mit zugeschärfter Unterkante versehene Blech J
                              									senkrecht nach abwärts steht und die Federn H dasselbe
                              									in der Weise an diese Nase andrücken, dass das zu hobelnde Brett K beim Vorschieben gegen die rotirende Messerwelle das
                              									Blech J in die punktirte Lage Fig. 74 bringt, so dass die zugeschärfte Kante desselben durch die beiden
                              									Federn H auf das Brett K
                              									gedrückt wird und dieses deshalb von den Messern nicht zurückgeworfen werden
                              									kann.
                           Je nach der Stärke des Brettes wird man den die Vorrichtung frei tragenden Arm D in seiner Führung höher oder niedriger stellen.
                           
                           Bei sehr breiten Holzhobelmaschinen wird man etwa 10 cm von der Platte B entfernt auf der Tischplatte A einen verstellbaren Träger für die quadratische Stange G aufschrauben.
                           Vorschubvorrichtung für Holzbearbeitungsmaschinen von
                              										Werner und Poetzsch in Meerane i. S. Das Werkstück
                              									wird zwischen zwei Paar hinter einander, um 90° versetzt liegenden Walzen
                              									geführt.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)