| Titel: | Vorrichtungen zum Drehen von Kugeln. | 
| Fundstelle: | Band 286, Jahrgang 1892, S. 251 | 
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                        Vorrichtungen zum Drehen von Kugeln.
                        Mit Abbildungen.
                        Vorrichtungen zum Drehen von Kugeln.
                        
                     
                        
                           Tronson-Draper's Maschine zum Kugelfräsen.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 251Tronson-Draper's Maschine zum Kugelfräsen. Dieselbe besteht nach dem D. R. P. Nr. 43272 vom 1. Juni 1887 aus einer
                              									schräg liegenden Spindel a (Fig. 1 bis 5), die durch die Scheibe
                              										b angetrieben wird. In den Spindelkopf wird der
                              									Stiel des Werkstückes eingeschraubt, an welchem mittels Schalenwerkzeuge d die Kugel c angefräst
                              									wird.
                           Ist dies geschehen, so wird die Kugel c abgestochen und
                              									der Stiel aus dem Spindelkopf entfernt. Nach Beendigung dieser Vorarbeit wird an dem
                              									Spindelkopf a die Reibungsscheibe f gespannt und ein an der Standsäule der Maschine
                              									drehbarer Lagerarm e unter f eingebracht.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 251Sharp's Kugelfräse. Hierauf wird ein am Lagerarm e geführtes
                              									Zapfenstück g mittels einer Schraubenspindel gegen die
                              									Reibungsscheibe f derart verstellt, dass die im oberen
                              									Lagerstück h laufende Spindel dadurch in Drehung
                              									versetzt wird, dass die Reibungsrolle i mit f in Berührung kommt.
                           Weil aber diese Spindel schräg gegen die Richtung des wagerechten
                              									Scheibendurchmessers f liegt, so bleibt zwischen dieser
                              									Scheibe f und der zweiten Hohlrolle k ein Zwischenraum, in welchen eben die bereits früher
                              									abgefräste Kugel c hineinpasst, welche hierdurch zu
                              									einer raschen Kreisung gezwungen wird.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 251Schrader's Kugeldrehvorrichtung. An der Grundplatte der Maschine wird ferner an einem Hebelwerk l eine Stabverbindung mn
                              										(Fig. 2 und 4) getragen, an deren
                              									oberem Theil eine Schale o sich befindet, welche ein
                              									seitliches Fräsemesser p stellbar besitzt. Durch die
                              									Einwirkung der Reibungsscheibe f und die Gegenwirkung
                              									der Reibungsrolle k wird nun das Kugelwerkstück sowohl
                              									gegen den Rand der Schale o als auch gegen das
                              									Fräsemesser p geführt, wodurch die Kugel c sauber abgeschlichtet wird. Zum Poliren der Kugel
                              									dient die Fräseschale q (Fig. 5), welche auf die
                              									in der Hochstellung regelbare Stabverbindung mn an
                              									Stelle von o geschraubt wird.
                           
                        
                           L. C. Sharp's Vorrichtung zum Fräsen der Kugelköpfe an
                              									Handkurbeln.
                           Wird die mit einem Hakenzahn versehene Fräsespindel (Fig. 6) gegen das langsam
                              									kreisende Werkstück geführt, so entstehen Globoidflächen bezieh. Kugelzonen (American Machinist, 1891 Bd. 14 Nr. 3 * S. 7).
                           Textabbildung Bd. 286, S. 252Pittler's Universalmaschine. Je nach dem Zahnkreise des Werkzeuges und je nach dem Abstande desselben
                              									von der Achse des Werkstückes entstehen entweder richtige Kugelflächen oder ballige
                              									Körper (Fig. 7).
                           In der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure,
                              									1891 Bd. 35 * S. 1451 bezieh. 1892 285 * 128, ist eine von A. D. Pentz zum Fräsen balliger Kiemenscheiben angegebene Vorrichtung
                              									beschrieben, die mit der beschriebenen in den Grundzügen übereinstimmt.
                           
                        
                           F. Schrader's Kugeldrehvorrichtung.
                           Die an jede Drehbank anzubringende Vorrichtung besteht nach dem D. R. P. Nr. 54259
                              									vom 27. März 1890 (Fig.
                                 										8 und 9) aus
                              									einem Rahmen a, der in dem Support einer Drehbank
                              									eingespannt wird und welcher in einer Tellerscheibe endigt.
                           In dieser wird eine um einen Bolzen e drehbare Scheibe
                              										b geführt, auf welcher ein stellbarer Stichelhalter
                              										d sitzt. Da nun die Achse dieses Bolzens c senkrecht zur Drehungsachse des Werkstückes steht, so
                              									wird der im grössten Kugelkreise sich verstellende Schneidstahl ein Kugelwerkstück
                              									erzeugen.
                           
                        
                           W. v. Pittler's Universalmaschine.
                           In Folge des um die Hauptwange a (Fig. 10) drehbaren
                              									Schlittens, sowie der um den Bolzen b drehbaren
                              									Supportwange c kann die Schneidstahlkante s in beliebig gelegten Kugelkreisen dadurch geführt
                              									werden, dass man den Support bc vermöge eines
                              									Schneckentriebwerkes e und f in kreisende Schaltbewegung versetzt.
                           Hiernach ist wegen dieser allgemeinen Einstellungsfähigkeit des Schneidstahls gegen
                              									das kreisende Kugelwerkstück die v. Pittler'sche Universalmaschine unbestritten eine der vollkommensten
                              									Kugeldrehbänke. Bedingung für das Kugeldrehen ist die Schnittpunktlage der
                              									Zapfenachse b mit der Drehbanksachse. Wird die
                              									Supportwange c nach links herausgedreht (Fig. 11), so dass die
                              									Achse b weit ausserhalb der Drehachse fällt, und wird
                              									alsdann die Wange c um ihren Zapfen b gedreht, so entsteht ein Wulstring. Liegt hingegen
                              									die Kante des Schneidstahls rechts von der Achse b nach
                              									der Drehbanksachse zu, so kann ein Hohlring ausgedreht werden.