| Titel: | Prüfungsmaschinen und deren Ergebnisse. | 
| Fundstelle: | Band 286, Jahrgang 1892, S. 271 | 
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                        Prüfungsmaschinen und deren
                           								Ergebnisse.
                        Mit Abbildungen.
                        Prüfungsmaschinen und deren Ergebnisse.
                        
                     
                        
                           A. Martens' Härteprüfer.
                           Den Mittheilungen aus den königl. technischen
                                 										Versuchsanstalten zu Berlin, 1890 Bd. 8 * S. 215, ist über Härteprüfungen
                              									das Folgende entnommen.
                           Wird ein Diamant von annähernd 90° Kegelspitze über die ebene, möglichst polirte
                              									Fläche des Versuchskörpers geführt, so ergibt die unter den verschiedenen
                              									Belastungen erzielte Ritzbreite einen Maasstab für die Härte des Materials.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 271Martens' Härteprüfer. Die in Fig. 1
                              									und 2 vorgeführte
                              									Versuchsmaschine besteht aus einer Hebelwage, auf deren um die Schneide b schwingenden Balken a
                              									der zum Ritzen bestimmte Diamantkegel d vermöge eines
                              									constanten Gewichtsstückes f gegen das Versuchstück A gedrückt wird. Durch eine auf dem getheilten Hebel
                              										n verstellbare Gewichtsrolle e wird die Stärke dieses Andruckes abgeändert und
                              									zugleich in Grammen angezeigt, während die Verschiebung der Rollengabel o durch den Gabelhalter i
                              									vermöge der Handstange h erfolgt, wobei die
                              									Seitenstangen k zur Führung von i dienen. Die Rolle e sowie die Gabel o sind zwischen Spitzen leicht beweglich gelagert und
                              									das Gegengewicht p zur Ausgleichung des Gabelgewichtes
                              									bestimmt. Eine Ausrückung q, welche auf die Hebelzunge
                              										s wirkt, sowie eine Feineinstellung r, t, mit welcher die Diamantspitze aus dem Ritz nur so
                              									weit ausgehoben wird, um nach erfolgter Verschiebung des Versuchstückes den
                              									Ritzversuch zu wiederholen, sind am Wageständer c
                              									angebracht.
                           Nachdem die Wage mittels der Dosenlibelle wagerecht eingestellt und der Hebelzeiger
                              										v in der Nullpunkteinstellung der Gewichtsrolle e vermöge des Ausgleichungsgewichtes x zum Einspielen mit der am Ständer l befindlichen Marke w
                              									gebracht ist, wird die Wage zum Versuch bereit gestellt sein.
                           Der Träger für den Versuchkörper besteht aus einer Grundplatte H, auf welcher mittels der getheilten Schraube M ein Schlitten G
                              									absatzweise bis 12 mm sich verschieben lässt, wodurch Strichgruppen erhalten werden.
                              									Winkelrecht zur Führungsbahn H wird der Schlitten F durch den zwischen den Anschlägen L spielenden Handhebel K
                              									beim Ritzen jedesmal um 1 mm verschoben; dabei gestattet aber die Schraube J eine Gesammtverstellung von 15 mm in der Richtung des
                              									Wagehebels a, also in der Richtung der Ritzbewegung.
                              									Mit Rücksicht auf die veränderliche Gestalt der Versuchkörper ist am Schlitten eine
                              									Kugelplatte E angebracht, die durch zwei Klammern auch
                              									festgelegt werden kann und in deren Ansatz C eine
                              									Tellerplatte B durch die Stellschraube D hochstellbar ist. Auf dieser wird mittels Kitt (1.
                              									Bienenwachs und 3. Colophonium) der Versuchkörper A
                              									geklebt, während zwischen der Kugelplatte E und dem
                              									Schlitten F ein zähes Schmiermittel die Verbindung
                              									beider Theile vermittelt. Hiernach ist eine Horizontaleinstellung der Versuchfläche
                              										A bequem zu ermöglichen, wie durch die
                              									Feineinstellung r, t das Spiel der Diamantspitze
                              									geregelt wird.
                           Drei solcher Härteprüfer wurden in der königl. technischen
                                 										Versuchsanstalt in Berlin mit einer bereits vorhandenen Prüfungsmaschine
                              									nach jeder Richtung hin, sowohl auf die durch die Bauausführung derselben selbst,
                              									als auch auf die Verschiedenheit des Ritzwerkzeuges und die dadurch beeinflussten
                              									Ritzungsergebnisse, auf das sorgfältigste untersucht, um Verhältnisszahlen für jede
                              									einzelne Maschine zu ermitteln, um damit ein einheitliches Ergebniss zu sichern. Aus
                              									diesen, in den Mittheilungen, 1890 Bd. 8 * S. 217,
                              									niedergelegten, sehr ausführlichen Versuchen seien nur diejenigen, welche einzig die
                              									Versuchkörper betreffen, kurz erwähnt, wobei nur die auf diesen vier Maschinen
                              									gefundenen Mittelwerthe herangezogen werden sollen.
                           Als Ritzwerkzeuge kamen in Verwendung: 1) kegelförmige Diamantspitzen, welche durch
                              									Spalten und Abschaben der Ecken mit einem Diamantsplitter hergestellt wurden, eine
                              									Arbeit, die genau auszuführen sehr schwer ist. Nachdem die günstigste Schnittlage
                              									jeder einzelnen Diamantspitze aufs sorgfältigste ermittelt worden war, ergaben sich
                              									die Spitzwinkel zu 99°, 87° und 98°. 2) Als zweites Ritzwerkzeug kommen glasharte
                              									Stahlspitzen in Verwendung. Beim Ritzen auf hartem Stahl stumpfte sich die
                              									Stahlspitze merklich ab. Die Ritzstriche waren weniger scharf in den Begrenzungen
                              									als die mit Diamanten gezogenen. 3) Ein drittes Ritz Werkzeug bestand aus einer
                              									gleichgeformten Spitze aus weichem Stahl, welche zuerst schwach verkupfert und
                              									nachher auf galvanischem Wege mit Iridium überzogen worden war.
                           Die mit diesen Ritzwerkzeugen auf der Oberfläche der Probekörper hervorgebrachten
                              									Strichbreiten wurden unter einem von C. Zeiss in Jena
                              									gebauten Mikroskop mit Ocularmikrometer und Objectivschraubenmikrometer als beweglichem Objecttisch
                              									gemessen. Es genügt für vergleichende Untersuchungen die Ausmessung der
                              									Strichbreiten in Umdrehungen der Mikrometerschraube (R)
                              									anzugeben, während für die Härtebestimmung das absolute Maass von R in mm oder in μ = 0,001
                              									mm (Mikromillimeter) ausgedrückt wird. Um aber die Zahlen in den Tafeln
                              									übersichtlicher zu machen, sind die Ablesungen in R mal
                              									1000, d. i. in Tausendstel einer Umdrehung der Mikrometerschraube angegeben.
                           Die Ausmessung des Objectivglasmikrometers (1 mm in 100 Theile getheilt) ergab als
                              									Mittel
                           5,202 R = 0,1 mm = 100 μ
                           Um die durch die Umdrehungen der Mikrometerschraube R
                              									ausgedrückten Härtegrade auf das Millimeter zu beziehen, sind die erhaltenen
                              									Zahlenwerthe mit
                           \frac{5,202}{0,1}=52 zu multipliciren.
                           Als Maasstab für die Härte eines Materials wird der reciproke Werth der unter einer
                              									Belastung von 20 g erzeugten Strichbreite angenommen.
                           Schlussergebnisse der Vorprüfung.
                           
                              
                                 Mittlere Rissbreite
                                       												in(Rmal 1000)
                                 
                              
                                 für Belastung ing
                                 30
                                 20
                                 10
                                 5
                                 4
                                 3
                                 
                              
                                 1) harter Stahl
                                   545
                                   377
                                   248
                                 200
                                 136
                                 (112)
                                 
                              
                                 2) geglühter Stahl
                                   961
                                   754
                                   518
                                 335
                                 261
                                 220
                                 
                              
                                 3) Messing
                                 1447
                                 1191
                                 749
                                 576
                                 500
                                 432
                                 
                              
                                 4) Kupfer
                                 1936
                                 1514
                                 1020
                                 736
                                 613
                                 528
                                 
                              
                           Ergebniss der Hauptuntersuchung mit Kupfer auf Prüfungsmaschine I der Versuchsanstalt.
                           
                              
                                 Belastung in g
                                 A) Rissbreite für je drei Striche
                                 
                              
                                 
                                 1. Reihe
                                 2. Reihe *
                                 
                              
                                 10
                                   2,710
                                   2,766
                                 
                              
                                 15
                                   3,263
                                   3,186
                                 
                              
                                 20
                                   3,364
                                   3,775
                                 
                              
                                 25
                                   3,771
                                   3,908
                                 
                              
                                 30
                                   3,555
                                   4,240
                                 
                              
                                 Belastung 20 g
                                 Rissbreite für 15 Striche
                                 
                              
                                 A)
                                 16,663
                                 17,663
                                 
                              
                                     B) **
                                 15,967
                                 17,452
                                 
                              
                                 Mittel I
                                 16,710
                                 
                              
                                 Härtegrad
                                 A
                                 B
                                 
                              
                                 in R
                                 0,87
                                 0,90
                                 
                              
                           * Die Strichgruppen wurden in zwei Reihen ausgemessen, wobei die Abmessungen dadurch
                              									unabhängig gemacht wurden, dass Objectiv und Mikroskop jedesmal frisch eingestellt
                              									wurden.
                           ** Die Ritzversuche unter B) wurden in drei Gruppen zu je fünf Strichen bei 20 g
                              									Belastung durchgeführt.
                           
                              
                                 
                                    
                                    Mittlere Härte in
                                    R
                                    
                                 Mittel der vierMaschinen
                                 MittlereHärtegeradeausgedrückt
                                 Bemerkungen überden Ritzvorgang
                                    											mitDiamanten
                                 
                              
                                 Ritzungsart
                                 A
                                 B
                                 MittelAB
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 in mm
                                 
                                 
                              
                                 1. Blei2. Zinn
                                 0,3230,445
                                 0,3200,453
                                 0,3220,449
                                 0,3240,450
                                   168  234
                                 schmieren, rauhe Rän-  der, Striche wellig.
                                 
                              
                                 3. Zink
                                 0,800
                                 0,820
                                 0,810
                                 0,821
                                   426
                                 gibt lange Späne Rän-  der glatter als 1. u. 2,  Striche
                                    											wellig.
                                 
                              
                                 4. Kupfer
                                 0,758
                                 0,773
                                 0,776
                                 0,766
                                   398
                                 setzt kleine Späne ab.
                                 
                              
                                 5. Messing
                                 1,020
                                 1,008
                                 1,014
                                 1,017
                                   528
                                 kurze Späne, Ränder  wie 3. u. 4.
                                 
                              
                                 6. Nickel
                                 1,078
                                 1,060
                                 1,069
                                 1,074
                                   557
                                 Späne wie bei 3.
                                 
                              
                                 7. Stahl weich
                                 1,483
                                 1,460
                                 1,472
                                 1,474
                                   765
                                 weich, sehr lange  Späne.
                                 
                              
                                 8. Glas
                                 2,555
                                 2,713
                                 2,634
                                 2,614
                                 1355
                                 kurze Späne, scharfe  Striche
                                 
                              
                                 9. Stahl hart
                                 2,710
                                 2,638
                                 2,674
                                 2,650
                                 1375
                                 hart, wie bei 8.
                                 
                              
                           Interessant ist noch eine Zusammenstellung der Härtegrade von Zinn-Kupferlegirungen.
                           Härtegrade von Zinn-Kupferlegirungen.
                           
                              
                                 Nr.
                                 Legirung
                                 
                                    
                                    R
                                    
                                 μ*
                                 Ritzen mit einerEcke
                                 Verhalten derStücke beimBearbeiten
                                 
                              
                                   1
                                 Sn
                                 0,62
                                   282
                                 ritzt 2 und 13 nicht,  wird von 2 geritzt.
                                 sehr weich.
                                 
                              
                                   2
                                 CuSn5
                                 0,80
                                   364
                                 von 3 mehr geritzt,  als 3 von 2.
                                 beim Sägen weich.
                                 
                              
                                   3
                                 CuSn4
                                 0,83
                                   378
                                 von 4 schwach ge-  ritzt
                                 desgl., aber härter.
                                 
                              
                                   4
                                 CuSn3
                                 0,980,66
                                   446  300
                                 von 3 und 5 schwach  geritzt, ritzt 5  schwach, 2 und
                                    											1  deutlich
                                 wie 3.
                                 
                              
                                   5
                                 CuSn2
                                 1,070,48
                                   487  218
                                 wird von 6 schwach  geritzt, ritzt 4  noch schwächer,  3
                                    											und 2 deutlich
                                 wie 2.
                                 
                              
                                   6
                                 Cu2Sn
                                 1,311,82
                                   625  830
                                 wird von 5 nicht  geritzt, ritzt aber  5, 4 bis 1
                                    											deutlich.
                                 spröde.
                                 
                              
                                   7
                                 Cu2Sn
                                 1,82
                                   830
                                 von 6 nicht geritzt,  ritzt 6 schwach,  5 bis 1 deutlich.
                                 sehr spröde u. hart,  bricht beim Sägen.
                                 
                              
                                   8
                                 Cu3Sn
                                 2,42
                                 1100
                                 von 7 kann geritzt,  ritzt 7 und 6 deut-  lich
                                 sehr hart, zerbrök-  kelt beim Sägen.
                                 
                              
                                   9
                                 Cu4Sn
                                 2,23
                                 1020
                                 von 8 und 7 nicht  geritzt, ritzt 8  und 6.
                                 fast unsägbar.
                                 
                              
                                 10
                                 Cu5Sn
                                 2,19
                                 1000
                                 von 9 schwach ge-  ritzt, ritzt 9 und 8  nicht, von 8
                                    											nicht  geritzt
                                 wie 9, zerspringt  beim Zerschlagen  jedoch nicht
                                    											so  leicht.
                                 
                              
                                 11
                                 Cu10Sn
                                 1,81
                                   825
                                 von 10, 9, 7 deut-  lich, von 6 schwach  und von 4
                                    											nicht  geritzt.
                                 hart, grosser Wider-  stand beim Sägen.
                                 
                              
                                 12
                                 Cu15Sn
                                 1,71
                                   780
                                 von 11 bis 6 deut-  lich, von 5 schwach  geritzt.
                                 wie 11.
                                 
                              
                                 13
                                 Cu20Sn
                                 1,77
                                   816
                                 von 12 bis 6 deut-  lich, von 5 schwach,  von 4 sehr
                                    											schwach  geritzt.
                                 noch hart, jedoch  weicher als 12.
                                 
                              
                                 14
                                 Cu25Sn
                                 1,48
                                   675
                                 von 13 und 12  schwach, von 11  bis 6 deutlich, von  5
                                    											schwach geritzt.
                                 wie 13.
                                 
                              
                           * μ, = R. 0,877 . 52 nach Maschine IV in Mikromillimeter.
                           
                        
                           T. Olsen's Prüfungsmaschine.
                           Eine von Tinius Olsen und Comp. in Philadelphia gebaute
                              									Prüfungsmaschine stehender Anordnung mit Kraftantrieb und selbsthätiger
                              									Laufgewichtsverschiebung verdient Erwähnung. Die Zeitschrift Der Techniker von 1889 * S. 114, American
                                 										Maschinist, 1891 Bd. 14 Nr. 23 * S. 4, Industries, 1891 Bd. 10 * S. 196 u.a. beschreiben verschiedene
                              									Ausführungen derselben.
                           Das Spannwerk besteht aus einer viereckigen Platte a
                              										(Fig. 3 bis 6), welche durch 4 starke
                              									Schraubenbolzen b getragen wird, die in einen
                              									Gestellkasten c hinabragen. Jede dieser Schrauben wird
                              									durch Muttern angespannt, die vermöge eines Rädertriebwerkes d eine gleichzeitige Bethätigung erfahren. Durch Räderverschiebung bei e wird einestheils die Uebersetzung des Triebwerkes
                              									verändert, anderntheils ermöglicht ein doppelter Riemenantrieb der Scheiben f und g die Umkehrung der
                              									Bewegung des Spannwerkes, was durch eine doppelte Reibungskuppelung ausgeführt ist.
                              									Zudem ist an der Antriebscheibe g eine kleine
                              									Riemenscheibe h angeschlossen, durch welche eine kurze
                              									Zwischen welle und von dieser aus eine auf der ersten Antriebwelle fliegend
                              									aufgesetzte Keilnuthscheibe k bethätigt wird. Durch
                              									diese Zwischenübersetzung wird eine sehr langsame Gangart des Spannkopfes erhalten.
                              									Dieses Triebwerk lagert an einem frei tragenden Arm l,
                              									welcher am Gestellkasten seitlich angeschraubt ist und gleichzeitig die Wägehebel
                              									trägt. Die Wage besteht, ähnlich wie bei Fairbanks
                              									(vgl. 1889 272 * 482), aus einer Verbindung von drei
                              									wagerechten Hebeln
                              										m, n und o (Fig. 4), auf deren höchst gelegenen ein Laufgewicht
                              										p selbsthätig verlegt wird, und deren einmalige
                              									Bewegungsstrecke für die höchste Kraftäusserung der Maschine ausreicht.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 273Fig. 3.Olsen's Prüfungsmaschine. Indem nun der obere Spannkopf r durch die
                              									unmittelbare Vermittelung der Ecksäulen s auf den Tisch
                              										t mit der vollen Zugkraft presst, wird ein grosser
                              									Theil dieses Druckes oder auch der ganze Druck auf den ersten unteren Wägehebel m übertragen, während der kleinere Theil desselben vom
                              									festen Stützpunkt A aufgefangen wird.
                           Dieser Druckantheil ist von dem Hebelverhältniss der an der Tischplatte t gegebenen Unterstützungsstellen A und B zur resultirenden
                              									Belastungsrichtung Z bedingt. Hiernach erhält man statt
                              									drei nunmehr vier übersetzende Hebel. Fällt jedoch der Stützpunkt B in die lothrechte Belastungsrichtung Z, so verschwindet diese Uebersetzung und es bleiben
                              									bloss die Hebel m, n und o
                              									wirksam.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 273Fig. 4.Olsen's Prüfungsmaschine. Damit nun die Tischplatte t eine sichere
                              									Stützung finde, sind die Doppelschneiden von A und B weit abstehend angeordnet, so dass der Hebel m gabelförmig ausgebildet sein muss. Die
                              									Stützungspunkte D und E
                              									für die anderen Hebel n und o sind an dem Rahmenwinkel l angebracht, der
                              									durch Streben eine Versteifung erhält.
                           Bemerkenswerth ist die selbstthätige Verlegung des Läufergewichtes p, welche durch die Mitwirkung eines Elektromagnetes
                              										u am Hebelende von o
                              									erreicht wird. Es lagert nämlich längsseits im oberen Wägehebel o eine Schraubenspindel v, die am freien, der Maschine zugekehrten Ende eine Reibungsscheibe w trägt, die mit ihrem inneren Bordrand und gewissem
                              									Spielraum an einer ununterbrochen kreisenden Triebrolle liegt. In der genauen
                              									Wagerechtstellung des Hebels o ist der vorerwähnte
                              									Spielraum vorhanden und deshalb Stillstand der Bewegungsspindel bedingt. Wenn aber
                              									in Folge zunehmender Zugkraft der Hebel nach oben zu ausschlägt, so wird die
                              									Reibungsscheibe w sich an die Triebrolle drücken,
                              									wodurch die Verschiebung des Läufergewichtes p
                              									eingeleitet wird. Um aber die Fortdauer dieser Bewegung sicher zu stellen, ist der
                              									Magnet u vorgesehen, welcher den Wägehebel o so lange in der Hochstellung zurückhält, bis ein
                              									kleines durch die Läuferverschiebung eintretendes Uebergewicht im Stande ist, die
                              									Anziehungskraft des Magneten zu überwinden und den Wägehebel o in die Wagerechtlage zu versetzen.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 273Olsen's Prüfungsmaschine. Während aber die Schraubenspindel v im
                              									Haupttheil für die Verlegung des Läufergewichtes mit grobem Gewinde versehen ist,
                              									besitzt das rückwärtige kurze freie Spindelende feines Gewinde, welches zur Bewegung
                              									eines Schreibstiftschlittens dient, durch welchen an der Papiertrommel x die augenblicklichen Gewichtsstellungen bezieh. die
                              									Belastung oder Kraftstärke angezeichnet werden kann. Wenn nun die Dehnung des
                              									Versuchsstabes zur Hervorbringung einer Schwingungsbewegung der Papiertrommel
                              									herangezogen wird, können ganz leicht Schaulinien zu Stande kommen.
                           Dies wird nach Fig. 5 und
                              										6 in folgender Weise
                              									durchgeführt. Nachdem am Probestabe im vorgesehenen Abstande zwei Ringschellen
                              									angebracht worden sind, werden an die Unterfläche derselben zwei Fühlhebel 1 und 2 angesetzt, von
                              									denen der obere (1) an einem Hebel 3 wirkt, der mittels einer Zugstange 4 an einem unteren Hebel 5
                              									wirkt, an dessen Gegenende eine Schnurrolle 6 einen
                              									Faden 7 gespannt hält, der sich um die Welle der
                              									Papiertrommel wickelt. Da aber das andere, freie Ende dieses Fadens an einer Stange
                              										8 angehängt ist, die durch den Gewichtshebel 9 schwebend erhalten ist, durch den Fühlhebel 2 jedoch bei eintretender Stabdehnung niedergedrückt
                              									wird, so folgt eine proportionale Fadenverkürzung, welche durch die Kraft einer
                              									Windungsfeder an der Trommelwelle die nöthige Spannung erhält. Dies hat eine
                              									theilweise Drehung der Papiertrommel x zur Folge,
                              									welche mit zunehmender Dehnung des Probestabes auch zunimmt. Ausserdem ist am
                              									Rahmengestell 10 dieser Vorrichtung noch ein
                              									Zeigerbogen angeordnet, dessen Zeiger mit der Trommeldrehung im Verhältniss
                              									steht.
                           Jeder der beiden Einspannköpfe ist mit einer Einrichtung zum Einspannen von
                              									Flachstäben versehen, welche in Fig. 7 bis 9 dargestellt ist.
                           
                           An jedem der beiden durch die Trapezschraube a
                              									anstellbaren Bolzen b ist eine Führungstasche c angeschraubt, in welcher ein Rahmen d die keilförmigen Spannbacken e trägt. Beide Rahmen d sind an einem Bolzen
                              										f angehangen, der im Hebelrahmen g liegt und mittels dessen es möglich wird, mit der
                              									Hand die Keilbacken zu lüften, um die Flachstäbe aus- und einspannen zu können.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 286, S. 274
                              Olsen's Prüfungsmaschine.
                              
                           
                        
                           L. Schopper's Dehnungszeiger an Prüfungsmaschinen.
                           Um den Dehnungszeiger im Augenblicke des Zerreissens des Versuchstückes N (Fig. 10) festzuhalten
                              									und zu verhindern, dass bei feinen Versuchstücken, wie Drähten, Fäden u. dgl., das
                              									untere Klemmstück M durch das Eigengewicht belastend
                              									auf den Dehnungszeiger einwirke, ist nach dem D. R. P. Nr. 53635 vom 3. April 1890,
                              									Zusatz zu Nr. 47745 vom 9. November 1888 die folgende Einrichtung getroffen.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 274Fig. 10.Schopper's Prüfungsmaschine. An der Zugschraube i ist ein drehbarer
                              									Winkelhebel R angebracht, der mit seiner Nase s den Schieber t verlegt
                              									und durch das Stäbchen e den Dehnungszeiger K bei eintretender Dehnung von N bewegt. Dieser Winkelhebel R vermittelt die
                              									Verbindung der Zugstange i mit der Hülse H, an welcher das Klemmstück M angebracht ist, in der Weise, dass dieser Winkelhebel R während der Zugwirkung sich schräg stellt und mit dem
                              									hinteren Ende hebend auf die Hülse H einwirkt. Im
                              									Augenblick des Zerreissens von N schlägt die fallende
                              									Hülse H den Hebel R links
                              									drehend zurück, wodurch die Nase s aus dem Schieber t rückt, wodurch die Verbindung mit dem Dehnungszeiger
                              									unterbrochen wird.
                           
                        
                           Le Chatelier's Dehnungsmesser für Eisenbrücken.
                           Um die Dehnungen einzelner Fachwerkglieder an eisernen Brückenträgern zu beobachten,
                              									schlägt Le Chatelier die bereits im November 1889 an
                              									einer Eisenbahnbrücke zu Nogent sur Marne verwendete Vorrichtung vor.
                           Dieselbe besteht nach Revue industrielle vom 27.
                              									December 1890 * S. 510 aus einem genau 1 m langen Rohr a (Fig. 11
                              									bis 13), welches
                              									zwischen Spitzen eingespannt ist, von denen die eine b
                              									in einem Böckchen festsitzt, während die andere c in
                              									der Bohrung eines zweiten Böckchens gleitet. Die bewegliche Spitze c stützt sich aber auf einen federnden Dosendeckel
                              										d, welcher auf die im Dosengefäss e eingeschlossene Flüssigkeit presst und dieselbe durch
                              									das gewundene Zwischenrohr f in das gläserne Steigrohr
                              										g treibt.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 274Le Chatelier's Dehnungsmesser. Jedes Millimeter Höhentheilung dieses Steigrohres entspricht bei 2,4 mm
                              									innerem Durchmesser bezieh. 4,5239 qmm Querschnitt irgend einer Materialspannung für
                              									1 qmm Stabquerschnitt des Fachwerkgliedes. Weil aber die Raumverminderung des
                              									Gefässinhaltes annähernd bloss ⅔ von jenem beträgt, welcher von einem beweglichen
                              									Kolben von gleichem Durchmesser hervorgerufen würde, so muss der Flächeninhalt des
                              									federnden Dosendeckels \frac{3}{2} eines beweglichen Kolbens
                              									sein. Da aber ferner eine Wassersäule von 1 mm Höhe und 4,5239 qmm Querschnitt eine
                              									Inanspruchnahme von S = 0,100 k/qmm in den zu
                              									untersuchenden Constructionsgliedern von 200 mm Länge anzeigen soll, so folgt eine
                              									Schwingung des Dosendeckels λ
                           
                              
                                 
                                    \frac{\lambda}{l}=\frac{S}{E}
                                    
                                 
                              
                                 \lambda=\frac{S}{E}\,.\,l bezieh.
                                 
                              
                                 
                                    \lambda=\frac{0,1}{20000}\,.\,200=\frac{1}{1000}\ mm
                                    
                                 
                              
                           sofern E = 20000 der
                              									Elasticitätsmodul für Schmiedeeisen ist.
                           Die Flüssigkeitsverdrängung ist hierbei
                           q = f . 1 = 4,5239 cbmm,
                           hiernach
                           Fλ = q oder
                           F = (q : λ)
                           die Querschnittsfläche eines Kolbens
                           F = 4,5239 . 1000 = 4524 qmm.
                           Ein federnder Dosendeckel muss aber \frac{3}{2} gross sein, daher
                              									ist
                           
                              
                                 F1 = 6786 qmm
                                    											bezieh.
                                 
                              
                                 D1= 93 mm
                                 
                              
                           der Querschnitt und der Durchmesser des Deckels.
                           –––––––
                           Ist nun bei gegebener Grösse des federnden Deckels und vorhandenem Steigrohr die
                              									Schwingungsgrösse λ für je 1 mm Steighöhe durch
                              									Versuche festgestellt, so kann ohne weiteres die für jedes Millimeter Steighöhe
                              									entsprechende Inanspruchnahme des Constructionsmaterials in k/qmm bestimmt
                              									werden.
                           
                           Zur Bestimmung der Dosendeckelschwingung λ dient
                              									die in Fig. 12 und 13 dargestellte
                              									besondere Messvorrichtung, welche an Stelle des festen Böckchens benutzt wird.
                              									Vermöge einer Mikrometerschraube von 1 mm Theilung und einer Theilscheibe von 100
                              									Theilungen kann ohne weiteres die Deckelschwingung bis 1/100 eines Millimeters bestimmt und die
                              									dabei eintretende Erhebung des Flüssigkeitsspiegels im getheilten Steigrohre
                              									beobachtet werden.
                           Legt man beispielsweise dieser Vorrichtung, wie eingangs erwähnt ist, eine Rohrlänge
                              										a von 1000 mm zu Grunde, so dass die
                              									Versuchsglieder der Fachwerksconstruction auf je 1 m Länge auf Dehnung oder
                              									Verkürzung untersucht werden können, und nimmt man ferner den Durchmesser bezieh.
                              									die Fläche des Dosendeckels zu D1 = 220 mm bezieh. F1 = 38 000 qmm an, so folgt nach der früheren
                              									Annahme eine Kolbenfläche
                           F = ⅔ F1
                              									= 25300 qmm.
                           Die theoretische Kolbenverschiebung λ folgt nach dem Proportionalitätsgesetz
                           \frac{\lambda}{l}=\frac{S}{E} und
                           
                              \lambda=\frac{S}{E}\,.\,l
                              
                           sowie für die Inanspruchnahme
                           S = 0,1 k/qmm und E=
                              									20000 k.
                           
                              \lambda=\frac{100}{20000}=\frac{1}{200}\ mm.
                              
                           Sollen nun jede 10 mm Theilung des Steigrohres dieser Inanspruchnahme entsprechen, so
                              									muss
                           f . 10 = λ .
                                 										F1
                           sein, woraus für
                           
                              f=\frac{25300}{2000}=12,65\ qm
                              
                           und für
                           d = 4,076 mm
                           folgen.
                           Werden nach mehrjährigen Untersuchungen auffällige Dehnungen eines bestimmten
                              									Fachwerkgliedes einer Brücke wahrgenommen, so kann sehr leicht ein Schluss auf die
                              									Veränderungen des Materials oder auf äussere Ursachen gezogen werden.
                           Selbstredend werden diese Versuche mit möglichster Berücksichtigung oder besser
                              									Vermeidung äusserer Einflüsse, welche die Ergebnisse stark beeinträchtigen können,
                              									wie Sonnenbestrahlung u. dgl., durchzuführen sein. Nicht nur die Ablesungen vor und
                              									nach erfolgter Belastung der Brücke sollen möglichst auf einander folgen, sondern es
                              									sollen die Versuche möglichst bei bedecktem Himmel durchgeführt, auch die
                              									Vorrichtung selbst soll vor strahlender Körperwärme durch Bedeckungen geschützt
                              									sein. Neuerdings sollen die Schwankungen des Flüssigkeitsspiegels durch Lichtbilder
                              									festgestellt werden.
                           
                        
                           J. E. Reinecker's Messvorrichtung.
                           An den Dehnungsmesser von Le Chatelier anschliessend,
                              									sei eine Messvorrichtung von J. E. Reinecker in
                              									Chemnitz-Gablenz erwähnt, die nach ähnlichen Grundsätzen wie die vorhergehende
                              									gebaut ist, aber anderen Zwecken dient. Zur Bestimmung der genauen Abmessung eines
                              									Stückes bedient man sich der Vergleichung mit anderen, genau bestimmten Messkörpern,
                              									welche in Abständen von 25 zu 25 mm bezieh. von 5 zu 5 mm vorhanden sind. Diese
                              									Vorrichtung besteht aus einer verhältnissmässig starken Wange (Fig. 14), auf welcher ein verstellbares Böckchen
                              									mit dem Dosengefäss und ausmündenden gläsernen Steigröhrchen sowie einem
                              									festgelegten Reitstockböckchen mit Mikrometerschraube von 1 mm Steigung und einem
                              									Schraubenrade, welches vermöge ihrer Triebschraube Einstellung bis (1 : 10000) einer
                              									Umdrehung ermöglicht.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 275Fig. 14.Reinecker's Messvorrichtung. Soll nun irgend ein Körper auf seine Genauigkeit untersucht werden, so
                              									bringt man vorher den dazu passenden Messkörper zwischen die Spitzen der
                              									Lagerböckchen und vermerkt sich sowohl den Stand der Zeigerscheibe, als auch den
                              									Stand der Dosenflüssigkeit im Steigrohre. Nach Entfernung desselben wird das zu
                              									untersuchende Stück ebenfalls in die Vorrichtung so lange eingespannt, bis der
                              									Flüssigkeitsspiegel an dem früheren Theilstriche einspielt, wodurch die frühere
                              									Stärke der Einspannung festgestellt ist. Hierauf ergibt die vergleichende Ablesung
                              									an der Zeigerscheibe die Grösse der Abweichung vom Messkörper.
                           
                        
                           A. Mallock's Vorrichtung zum Messen der Materialdehnungen an
                              									fertigen Constructionstheilen.
                           Aus der Verlängerung oder Verkürzung einer vorbestimmten Länge eines
                              									Constructionstheiles einen Rückschluss auf die in diesem Theile auftretende
                              									Materialspannung zu bilden, ist Aufgabe dieser nach Engineering, 1890 Bd. 50 * S. 614, in Fig. 15 und 16 dargestellten
                              									Vorrichtung.
                           Dieselbe besteht aus einem geraden Stahlstabe D, welcher
                              									in einem Gusstücke C fest eingesetzt ist. In diesem ist
                              									ferner eine in der Hochstellung unverrückbare Körnerspitze P eingeschraubt, die an der oberen Fläche von C etwas hervorragt. Um diesen Theilen C, D
                              									und P einen festen Halt zu geben, ist ein schweres,
                              									frei aufliegendes Gusstück W vorgesehen, in dessen Arm
                              									ein kurzer Bolzen O gespannt ist, der mittels einer
                              									Quernuth den Endzapfen von P übergreift. Ausserdem
                              									trägt dieser Bolzen O ein Fernrohr T, mit welchem Spiegelablesungen durchgeführt werden
                              									sollen.
                           Am Stahlstabe D ist nämlich ein Schieber E zwischen 150 und 600 mm Länge stellbar angebracht,
                              									welcher eine um Zapfenschrauben F drehbare Körnerspitze
                              										Q besitzt, die zudem am oberen Hebeltheil G einen Spiegel M trägt.
                              									Sobald daher die Körnerspitze Q durch irgend eine
                              									Veranlassung schwingt, muss dieser Spiegel M in der
                              									Längsrichtung des Stabes D auch schwingen. Knapp neben
                              									diesem ist fest ein
                              									zweiter Spiegel am Schieber E angebracht, dessen Ebene
                              									aber gegen den früheren Spiegel M etwas geneigt ist,
                              									und zwar derart, dass die von beiden Spiegeln auf den Hauptspiegel N geworfenen Bilder sich etwas überdecken.
                           Nun ist an dem Schieber E ein Stab V angebracht, an dem ein Beleuchtungsspiegel R, eine Glasplatte mit feiner Zolleintheilung S und eine Linse K
                              									anzuordnen sind, durch welche die Eintheilungsstriche von S sowohl auf den feststehenden, als auch auf dem schwingenden Spiegel M vergrössert geworfen werden. In der Nullpunktstellung
                              									der Vorrichtung werden sich die Theilstriche im Spiegel N vollständig, wie in Fig. 17, decken müssen,
                              									wobei nur die Grundstriche etwas versetzt sind. Da nun dieser Gesammtapparat vermöge
                              									seiner Körnerspitzen P und Q, die, wie Fig.
                                 										16 zeigt, nur mit dem Aussenrand der Körnergrübchen in Berührung treten,
                              									die im gegebenen Abstande (zwischen 150 und 600 mm) eingeschlagen sind, auf dem
                              									Constructionstheil aufgesetzt wird, so findet nach erfolgter grober Aufstellung das
                              									Einrichten der Nullpunktstellung durch eine feine Verlegung des Schiebers E mittels einer Schraube Z
                              									statt, bis man durch das Fernrohr T die vollständige
                              									Deckung der Theilstriche im Spiegel N wahrnimmt.
                           Textabbildung Bd. 286, S. 276Mallock's Messvorrichtung. Hierauf wird der Schieberhaupttheil E auf D festgelegt, dieser Stab aber während der Versuche vor
                              									strahlender Körperwärme oder anderen Einflüssen sorgfältig gehütet.
                           Wird nun der Constructionstheil einer Kraftbeanspruchung ausgesetzt, in Folge dessen
                              									sich derselbe verlängert oder verkürzt, so muss dieselbe sich in einer Verdrehung
                              									des Körnerhebels Q äussern und den Spiegel M zum Schwingen veranlassen, in dessen Folge die im
                              									Hauptspiegel N zurückgeworfenen Theilstriche jene des
                              									festen Spiegels übergreifen werden, wie Fig. 18 zeigt. Aus der
                              									Anzahl der Verschiebungen kann man ohne weiteres auf die durch die Kraftwirkung
                              									bezieh. durch die im Constructionstheile hervorgebrachte Spannung schliessen, indem
                              									man dessen Verlängerung λ bestimmt. Ist nun l die Länge des Hebelarmes QF,
                                 										s der Abstand der Theilstriche, n die Anzahl
                              									der verschobenen Theilstriche im Spiegel N und f die Brennweite der Linse K, so folgt:
                           
                              
                              \lambda=\frac{n\,.\,l\,.\,s}{2\,.\,f}
                              
                           Hiernach wird
                           \frac{S}{E}=\frac{\lambda}{L} bezieh.
                           
                              S=\lambda\,.\,\frac{E}{L}
                              
                           die Inanspruchnahme sein, wenn L
                              									der gemessene Abstand der Körnerpunkte A und B am Versuchstücke, E der
                              									Elasticitätsmodul für das betreffende Material und l
                              									die beobachtete Verlängerung des Versuchstückes ist.