| Titel: | E. Jungnickel's Trockenelement. | 
| Fundstelle: | Band 287, Jahrgang 1893, S. 88 | 
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                        E. Jungnickel's Trockenelement.
                        Mit Abbildungen.
                        Jungnickel's Trockenelement.
                        
                     
                        
                           Von dem für Edmund Jungnickel in
                              										Hamburg vom 21. October 1891 für Oesterreich-Ungarn
                              									patentirten Trockenelemente bietet Fig. 1 einen
                              									Verticalschnitt, Fig. 2
                              									und 3 den Grundriss. Das
                              									Trockenelement besteht aus einem Zinkbehälter C, in
                              									welchem sich ein unten geschlossener Presspancylinder p
                              									befindet, dessen gewellte (Fig. 2) oder glatte Wandung (Fig. 3) sich an die
                              									Zinkwandung anschmiegt. Innerhalb des Cylinders p,
                              									welcher im Boden mit flüssigem Paraffin oder Pech ausgegossen und so gedichtet wird,
                              									wird ein Braunsteincylinder B so untergebracht, dass
                              									zwischen diesem und der Holzpappe p ringsum und unten
                              									ein Zwischenraum verbleibt, welcher theils mit Kohlengries und einer Masse M bezieh. mit letzterer allein angefüllt wird.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 88Jungnickel's Trockenelement. Die Masse M wird bereitet, indem man Salmiak
                              									kocht, filtrirt und mit Mangansuperoxyd zu einem dünnflüssigen Brei mischt. Dieser
                              									Brei wird in den zum Theil mit Kohlengries angefüllten Zwischenraum gegossen und
                              									muss, da die Flüssigkeit durch die Kohle und den Presspan hindurchsickert, so lange
                              									nachgeschüttet werden, bis die Füllung nahezu den Rand des Cylinders p erreicht. Die durch die Wand des letzteren hindurch
                              									dringende Salmiaklösung füllt die in den Wellen zwischen dem Presspan und dem Zink
                              									entstehenden Zwischenräume an, während die breiige Füllmasse M die Aussenfläche des Presspans mit dem Zink in innige Berührung
                              									bringt.
                           Das so hergestellte Element wird sodann mit einer Dichtungsmasse aus Wachs, Harz und
                              									Pech gehörig verschlossen und ist nun zum Gebrauch fertig.
                           Die Wirkungsdauer dieses Elements übertrifft angeblich alle bisherigen
                              									Trockenelemente. Da mit der allmählichen Abnahme des Feuchtigkeitsgrades die Kraft
                              									des Elements sich verringern würde, so wird es nöthig, in Zeiträumen von mehreren
                              									Monaten die Flüssigkeit zu ergänzen. Zu diesem Zwecke wird in den Braunsteincylinder
                              										B ein in den Hohlraum hinabreichendes Glasröhrchen
                              										r angebracht, durch welches man von Zeit zu Zeit
                              									ein wenig Salmiaklösung nachgiessen kann und in der Seitenwand von B Oeffnungen o anordnet,
                              									durch welche diese Flüssigkeit sich der Füllmasse M
                              									mittheilen kann. (Vgl. 1892 283 212.)