| Titel: | E. Mercadier's Bitelephon. | 
| Fundstelle: | Band 287, Jahrgang 1893, S. 163 | 
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                        E. Mercadier's Bitelephon.
                        Mit Abbildungen.
                        Mercadier's Bitelephon.
                        
                     
                        
                           Das in D. p. J. 1891 281 *
                              									233 beschriebene Bitelephon Mercadier's hat seine
                              									Brauchbarkeit bewiesen, da es seit Jahresfrist in dem Pariser Vermittelungsamte in
                              									der Rue Wagram benutzt worden ist, ohne dass die Beamten sich über die Wirkung der
                              									Deckelansätze auf die Ohren beklagen. Auch die Telephontheilnehmer gewöhnen sich an
                              									dessen Gebrauch. Deshalb hat Mercadier, ohne Aenderung
                              									an dem Bitelephon selbst, doch die Kautschukverkleidung der Deckelansätze
                              									verbessert. An Stelle der 1891 281 233 abgebildeten
                              									einfach kegelförmigen Verkleidung hat Mercadier nach
                              									der Lumière Electrique, 1892 Bd. 46 * S. 451, die in
                              										Fig. 1 abgebildete
                              									Verkleidung gewählt; bei welcher das eine Randpolster weiter vortritt als das
                              									andere; die beiden Polster sind darauf berechnet, dass das eine, wenn es auf dem in
                              										Fig. 2 skizzirten
                              									Deckelansatze nach aussen zu aufgesteckt ist, für Männer und das andere für Frauen
                              									dienen soll. Die jetzige Verkleidung tritt nicht in den Gehörgang des äusseren Ohres
                              									selbst ein, wie die frühere, und erregt deshalb nicht durch Reibung ein so
                              									unangenehmes Gefühl wie letztere; obgleich aber dabei der Ton nicht so nahe an das
                              									Trommelfell herangebracht wird, ist doch nach Ausweis zahlreicher Versuche die
                              									Tonstärke nicht geringer, weil das Randpolster das Eintreten äusserer Geräusche in
                              									das Telephon verhindert.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 162Mercadier's Bitelephon. Bei Benutzung des Bitelephons für Versuche im Laboratorium und bei
                              									Untersuchungen auf Störungen in Telegraphenämtern wird demselben ein grosser Vorzug
                              									vor der seither benutzten Klingel zugeschrieben, sowohl rücksichtlich seiner
                              									Einfachheit, als seiner Empfindlichkeit.
                           Bei Benutzung des Bitelephons in Telephonsprechstellen kann die linke Hand, während
                              									die rechte zu Niederschriften verfügbar bleibt, benutzt werden, um durch
                              									Niederdrücken eines kleinen Tasters die Inductionsrolle während des Hörens kurz zu
                              									schliessen; man schaltet so nicht bloss den Widerstand der secundären Wickelung aus,
                              									sondern auch deren Selbstinduction, und letzteres ist vom telephonischen
                              									Gesichtspunkte sehr wichtig. Will man finge wandte Theilnehmer, z.B. für
                              									Journalisten, noch weiter gehen, so kann man die in Fig. 3 skizzirte
                              									Anordnung einführen. Die Umschalterkurbel k kann auf
                              									einen der Contacte i und t
                              									gestellt werden; ersteres geschieht beim Empfangen und lässt unter Kurzschliessung
                              									des Inductors J bloss die beiden Telephone T und T1 in der Linie LL1. Beim Geben wird k
                              									auf den Contact t gestellt, welcher mit dem
                              									Verbindungsdrahte der beiden Elektromagnetrollen des Telephons T1 verbunden ist, so
                              									dass also beim Sprechen ausser dem Inductor bloss die eine der vier Rollen des
                              									Bitelephons noch in der Leitung LL1 liegt. Versuche sowohl auf künstlichen
                              									Telephonlinien, wie auf der Linie Paris-London haben diese letztere Anordnung als
                              									zweckmässig erwiesen und dargethan, dass ein Unterbrechen des Sprechenden durch ein
                              									kräftiges Hallo möglich ist, obgleich nur eine der vier Rollen in LL1 eingeschaltet
                              									ist.