| Titel: | Aether- und Ammoniakdampfmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 287, Jahrgang 1893, S. 217 | 
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                        Aether- und
                           								Ammoniakdampfmaschinen.
                        (Patentklasse 46.) Mit Abbildungen.
                        Aether- und Ammoniakdampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Der Ersatz des Wasserdampfes als Betriebsmittel für Dampfmaschinen ist in der
                              									mannigfaltigsten Weise versucht worden. Eine besondere Bedeutung haben hierbei jene
                              									Stoffe, welche bereits bei niedriger Temperatur sieden, weil für ihre Verdampfung
                              									ein geringer Wärmeaufwand benöthigt wird, namentlich jene Stoffe, welche bereits bei
                              									einer der Luftwärme entsprechenden Temperatur sieden, wie Aether und Ammoniak, deren
                              									Verwerthung als Ersatz für Wasser zum Betriebe von Dampfmaschinen vielfach
                              									vorgeschlagen ist.
                           Der Arbeitsgang ist hierbei im Wesentlichen derselbe, wie bei Wasserdampfmaschinen
                              									mit Condensation.
                           Die als Triebkraft dienende Flüssigkeit wird in einem Kessel verdampft, der Dampf in
                              									die Kraftmaschine geleitet, um hier durch Expansion zu wirken und dann in einem
                              									Condensator niedergeschlagen, um in den Kessel zwecks erneuter Verdampfung
                              									zurückgeleitet zu werden. Es wird somit ein vollständiger Kreislauf vollzogen,
                              									welcher – abgesehen von den Undichtigkeitsverlusten – somit immer dieselbe
                              									Betriebsflüssigkeit verwendet.
                           Einige neuere Vorschläge für Construction von Aether- und Ammoniakdampfmaschinen
                              									seien im Folgenden beschrieben.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 217Fig. 1.Susini's Aetherdampfmaschine. Bei der in Fig. 1 dargestellten
                              									Aetherdampfmaschine von P. de Susini in Paris (* D. R.
                                 									P. Nr. 52263 vom 17. November 1889) erfolgt die Verdampfung des Aethers auf
                              									indirectem Wege.
                           Die Heizung erfolgt durch eine Feuerung B, welche an
                              									einen Kessel A und an ein Bad von Glycerin a oder sonst einer hochsiedenden Flüssigkeit, welche
                              									den Arbeitscylinder umgibt, Wärme überträgt. Dem Kessel wird condensirter Aether aus
                              									einem Druckbehälter zugeführt, dessen Druck ein wenig höher als der Kesseldruck ist.
                              									Um eine gleichmässige Verdampfung zu erzielen, enthält der Kessel ein Bad a von Glycerin oder einer ähnlichen Flüssigkeit, über
                              									welcher sich der Aetherdampf bildet.
                           Ein Oberflächencondensator mit Wasserabkühlung, verbunden mit einem durch Kühlmittel
                              									abgekühlten Condensator, verflüssigen den gebrauchten Aetherdampf.
                           Die Heizgase erwärmen auch das den Cylinder H umgebende,
                              									in dem Gefäss L eingeschlossene Glycerin. Ein
                              									gewöhnlicher Muschelschieber vertheilt den Dampf und lässt den Abdampf durch Rohr
                              										e entweichen. Dieses geht als Schlangenrohr durch
                              									den Condensator Q, wo es beständig mit Wasser bespritzt
                              									wird. In dem Refrigerator R findet die vollständige
                              									Verflüssigung statt.
                           Der flüssige Aether wird durch eine Pumpe E angesaugt
                              									und in den Windkessel F unter Druck eingepresst. Ein
                              									Rohr f verbindet den Windkessel mit dem Dampfkessel;
                              									ein Hahn j wird automatisch bei jedem Kolbenhub durch
                              									ein Excenter oder einen Daumen i geöffnet.
                           Zwei Ausbildungen dieser Maschine desselben Erfinders (* D. R. P. Nr. 56589 vom 20.
                              									Juni 1890) sind in Fig.
                                 										2 bis 5 dargestellt.
                           Kessel, Speiseleitung und Getriebe sind in ein Glycerinbad getaucht, welches in einem
                              									dampf- und wasserdicht geschlossenen Raum enthalten ist und sowohl als Wärmespeicher
                              									(Thermosiphon) dient, als auch der Maschine eine selbsthätige Schmierung
                              									ertheilt.
                           Das den Generator umgebende Glycerin wird vom Feuerraum aus erhitzt und verdampft
                              									dadurch den Aether, der sich durch die Speiseleitung zum Dampfcylinder begibt. Auf
                              									diesem Wege ist die Speiseleitung durch Glycerin umgeben, welches in demselben Sinne
                              									wie der Dampf umläuft und, nachdem es von oben nach unten die den Mechanismus der
                              									Maschine umgebende Kammer durchlaufen hat, wiederum am unteren Theil in die
                              									Kesselumhüllung eintritt, um aufs neue zu wirken. Durch diese Anordnung wird jede
                              									Condensation des Aetherdampfes verhindert.
                           Nach seiner Nutzwirkung im Dampfcylinder wird der Aetherdampf in einem
                              									Luftcondensator condensirt und sammelt sich im flüssigen Zustande in einem Räume an,
                              									aus dem wiederum die Speisung vor sich geht. Der condensirte Aether wird mittels
                              									einer Speisepumpe wiederum in den Kessel zurückbefördert, von wo aus er den
                              									beschriebenen Kreislauf wieder antritt.
                           Um für grosse Unternehmungen das Glycerin zu umgehen bezieh. zu vermindern, hat
                              									Erfinder das Thermosiphon in zwei Behälter getheilt, von denen der eine mit unter
                              									Pressung stehendem Wasser den Aethergenerator umgibt und erhitzt, sowie seine Wärme
                              									dem zweiten Thermosiphon abgibt, welches, mit Glycerin wirkend, die Maschine umgibt
                              									und dadurch die Temperatur des vom Generator kommenden Aetherdampfes bis zum Ende
                              									seiner Nutzwirkung in der Maschine aufrecht erhält.
                           
                           Die erste Anordnung ist in den Fig. 2 bis 5 zur Darstellung gebracht.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 218Susini's Aetherdampfmaschine. Die Maschine ist aus zwei Cylindern A und B zusammengesetzt, deren Kolbenstangen verkuppelt sind
                              									und in welchen der Dampf einfachwirkend gegen die Kolben C und D presst. Die Kolben C und D sind durch die
                              									Stangen cc mit einer Coulisse E verbunden, welche ihre Bewegung auf den Kurbelzapfen G überträgt. Der Kurbelzapfen E sitzt in der Kurbelscheibe G der
                              									Kurbelwelle H. Der Lagerbock I
                                 										ist auf dem Rahmwerk K gelagert; welches um
                              									die Cylinder A und B herum
                              									eine allseitig geschlossene Kammer zur Aufnahme eines Glycerinbades bildet. Das
                              									Glycerinbad steht durch das Rohr L mit dem oberen Theil
                              									und durch Rohr N mit dem unteren Theil der den
                              									Generator Q umschliessenden Glycerinkammer M in Verbindung.
                           Wenn sich das Glycerin unter Einfluss des Feuerraumes o
                              									erhitzt, so wird sich ein Strom heissen Glycerins im Sinne der eingezeichneten
                              									Pfeile einstellen und den beständigen Kreislauf eines Thermosiphons bewirken und
                              									eine Condensation des vom Generator Q kommenden
                              									Aetherdampfes sowohl in der Speiseleitung P als auch in
                              									den Cylindern A und B
                              									verhindern und dadurch die Nutzbarmachung der ganzen Expansivkraft des Aetherdampfes
                              									in den Cylindern A und B
                              									ermöglichen.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 218Fig. 4.Susini's Aetherdampfmaschine. Der Generator Q ist ein Röhrenkessel, in
                              									welchem der Aether den Raum zwischen den Röhren qq
                              									einnimmt und durch das in den letzteren umlaufende und in der Umhüllung M enthaltene Glycerin erhitzt wird.
                           Der Kessel ist mit den gebräuchlichen Sicherheitsvorrichtungen ausgestattet; auf dem
                              									Rohr L ist ein Sicherheitsventil l vorgesehen, welches jede übermässige Spannung im
                              									Glycerinbehälter verhindert.
                           Die Steuerung des Aetherdampfes in den Cylinder geht mittels der Kolbenschieber d und e vor sich.
                           Wegen der Einzelheiten der Steuerung verweisen wir auf die Patentschrift, obgleich
                              									wesentliche Neuerungen in derselben nichtenthalten sind.
                           Nachdem der Dampf mit Expansion auf die Kolben C und D gewirkt hat, entweicht er mittels des Rohres R in den Luftcondensator S, wo er sich über eine grosse, durch Wellen T
                              										(Fig. 3) gebildete
                              									Kühlfläche verbreitet, deren Kühlung durch einen mittels Leitung V vom Ventilator U
                              									kommenden Luftstrom bewirkt wird. Der condensirte Auspuffdampf sammelt sich am Boden
                              									des Condensators S an, von wo er mittels einer Pumpe
                              									wiederum in den Kessel Q gepresst wird.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 218Fig. 5.Susini's Aetherdampfmaschine. Bei der zweiten Anordnung (Fig. 5) ist in
                              									dem Mantelraum M des Kessels Wasser enthalten, welches
                              									die von der Feuerung enthaltene Wärme auf den Aetherkessel Q
                              									überträgt und sich
                              									durch ein Rohr α zum Heizbehälter β und durch die Leitung γ
                              									zum Mantelraum M des Kessels begibt, und so einen
                              									ersten, mit Wasser wirkenden Thermosiphon bildet.
                           Das Sicherheitsventil δ verhindert jede übermässige
                              									Spannung und entlässt etwa entweichenden Dampf durch ein Rohr Δ zu einem Condensator oder in die Atmosphäre.
                           Aus der oberhalb der Heizkammer β angeordneten
                              									gusseisernen Kammer K hängen unten geschlossene Röhren
                              									in die Kammer hinab, um die Erhitzungsfläche des Glycerins zu vergrössern. Letzteres
                              									tritt im Verhältniss, als seine Temperatur steigt, in das Rohr L und kehrt in den Mantelraum K zurück, wodurch das zweite Thermosiphon mittels Glycerin entsteht.
                              									Derselbe verhindert jegliche Condensation des Aetherdampfes.
                           Die übrigen Theile bleiben dieselben wie bei der oben beschriebenen Anordnung.
                           Das Patent Nr. 49380 vom 5. März 1889 an J. H. Campbell
                              									in New York betrifft ein Verfahren zur Nutzbarmachung von Ammoniakwasser für
                              									motorische Zwecke. Dasselbe besteht darin, dass der Motor mit Ammoniakdämpfen
                              									betrieben wird, welche in einem Kessel durch Erhitzung einer Ammoniaklösung
                              									entwickelt werden, deren Stärkegrad stets in annähernd derselben Höhe durch den
                              									Abdampf des Motors gehalten wird. Zu dem Zweck kommt der Abdampf mit einer von dem
                              									Kessel zugeführten ammoniakarmen Lösung in Berührung, um in einem Condensator, der
                              									aus einer Anzahl wagerechter, mit senkrechten Kammern in Verbindung stehender Röhren
                              									besteht, wiederholten Absorptionen unterworfen zu werden. Hierbei umfliesst
                              									beständig Kühlflüssigkeit behufs Aufnahme und Ableitung der beim Absorbiren der
                              									Ammoniakdämpfe entstandenen Wärme das wagerechte Rohrsystem des Condensators. Die
                              									Absorptionsflüssigkeit tritt hierauf durch ein zweites Kühlgefäss, um dann mit Hilfe
                              									einer Speisepumpe wieder in den Kessel zu gelangen.
                           Eine nach einem derartigen Verfahren ausgeführte Anlage wird durch Fig. 6 veranschaulicht.
                           Die in einem Kessel A durch Erhitzen einer starken
                              									Ammoniaklösung erzeugten Ammoniakdämpfe treten durch Ventil C, Speiserohr D und Ventil C1 in den Cylinder des
                              									Motors E, aus welchem sie nach Verrichtung der
                              									gewünschten Arbeit durch das Ausblaserohr O wieder
                              									entweichen. In diesem Rohr O treffen die Dämpfe mit der
                              									durch ein Rohr I1
                              									zugeführten, durch Verdampfen schwach gewordenen Ammoniaklösung des Kessels A zusammen. Da jedoch die dem letzteren entnommene
                              									Lösung eine zu grosse Wärme besitzt, um die Abdämpfe in hinreichendem Maasse
                              									absorbiren zu können, so wird dieselbe vor ihrem Austritt aus dem Rohr I1 durch einen Behälter
                              										H geleitet, in welchem sie einen Theil ihrer Wärme
                              									an die auf dem Rückweg zum Kessel in einem Schlangenrohr F circulirende und mit dem Abdampf des Motors wieder gesättigte
                              									Ammoniakflüssigkeit abgibt. Von dem Behälter H geht
                              									dann das Rohr I1
                              									schlangenförmig durch einen zweiten Behälter T, in
                              									welchem dasselbe behufs weiterer Abkühlung seiner Flüssigkeit durch das von einem
                              									Rohr a0 zugeführte
                              									Kühlwasser umspült wird.
                           Die durch eine an dem Rohr I1 angebrachte Brause I2
                              									in das Rohr O sich ergiessende abgekühlte, gasarme
                              									Ammoniakflüssigkeit wirkt saugend auf die von dem Motor abgegebenen Ammoniakdämpfe
                              									und reisst dieselben mit sich durch das Rohr O fort,
                              									indem sie hierbei einen Theil des Abdampfes absorbirt. Da jedoch bei diesem
                              									Absorptionsprocesse Wärme entsteht, welche durch die Hitze des Abdampfes noch
                              									gesteigert wird, so muss von neuem eine Abkühlung der Flüssigkeit vorgenommen
                              									werden, um diese zur weiteren Absorption fähig zu machen. Dies geschieht in zwei
                              									unter einander angeordneten Condensatoren S und S1, welche die Gestalt
                              									von Cylindern besitzen. Der Condensator S ist mit
                              									wagerechten, durch Zungen von einander getrennten Rohren ausgestattet, welche in an
                              									den Enden des Cylinders angeordnete Kammern 1, 2, 3, 4
                              									münden, während der Condensator S1 ebenfalls wagerechte Rohre erhalten hat, welche
                              									zwischen zwei an seinen Enden angebrachten Kammern sich erstrecken. Das in diesen
                              									Condensatoren wirkende Kühlwasser fliesst aus dem oben erwähnten Behälter T durch ein Rohr a1 in die eine Kammer des Condensators S1, um dann, durch die
                              									wagerechten Rohre und die andere Kammer desselben tretend, mittels eines Rohres a2 nach dem Condensator
                              										S zu steigen, welchen es, nachdem hier die Rohre
                              									umspült worden, durch ein Rohr a3 verlässt. Der Lauf der Ammoniakflüssigkeit und des
                              									durch die Condensatoren noch zu absorbirenden Abdampfes geht in folgender Weise vor
                              									sich. Die Flüssigkeit und der Abdampf treten aus dem Rohr O in die Kammer 1 des Condensators S und strömen durch die von der Kühlflüssigkeit
                              									umgebenen Rohre in die Kammer 2, in welcher die
                              									Flüssigkeit abwärts fällt, um nach den folgenden Kühlrohren zu gelangen. Auf diesem
                              									Wege absorbirt dieselbe den in der Kammer 2 gesammelten
                              									Abdampf, um den bei ihrem Weiterfliessen in der Kammer 3 sich vorfindenden Abdampf absorbiren zu können, und tritt aus der
                              									letztgenannten Kammer durch die Kühlrohre in die Kammer 4, in welcher sie weiteren Abdampf aufnimmt. Die Kammer 4 verlässt die Ammoniakflüssigkeit durch ein Rohr O1 und strömt nun
                              									aufwärts um die wagerechten Kühlrohre des zweiten Condensators S1, aus welchem sie
                              									durch ein Rohr O2
                              									austritt.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 219Fig. 6.Nutzbarmachung von Ammoniakwasser. Nach dem Austritt aus den Condensatoren S und
                              										S1 fliesst die
                              									Ammoniakflüssigkeit durch das Rohr O2, ein Rohr O3 und ein Rohr O5, oder durch das Rohr O2, eine Pumpe P1 beliebiger
                              									Construction, ein Rohr O4 und ein Rohr O5 in den Boden eines luftdichten, mit dem Condensator S annähernd in derselben Höhe liegenden Behälters W. Aus letzterem saugt eine Speisepumpe P die Ammoniakflüssigkeit durch Rohr O6 und drückt dieselbe
                              									durch das bereits oben erwähnte Schlangenrohr F in den
                              									Kessel zurück. In dem Rohr O3 ist ein Rückschlagventil V1 eingeschaltet, welches sich in der Richtung nach
                              									dem Rohr O5 öffnet,
                              									sobald der Druck in dem Rohr O2 denjenigen in dem Rohr O5 übertrifft. Die Ventile C4 und C5 dienen zum Absperren der betreffenden Flüssigkeit,
                              									je nach Bedarf.
                           Die Pumpe P empfängt ihren Betriebsdampf durch ein mit
                              									einem Absperrventil C2
                              									ausgestattetes Rohr d1
                              									von dem Speiserohr D. Ihr Abdampf wird durch dieselbe
                              									Flüssigkeit, welche zur Absorption des Abdampfes des Motors E dient, in den Dampfkessel zurückgebracht, indem ein Rohr d2 denselben bei X in das Rohr O überführt.
                              									Statt an dem Punkt X kann das Rohr d2 an einem anderen
                              									geeigneten Punkt an die Absorptionsvorrichtung des Motors E angeschlossen werden.
                           Um die Unreinigkeiten des Kessels von dem Eintritt in das die Absorptionsflüssigkeit
                              									zuführende Rohr I1
                              									abzuhalten und auf diese Weise die Brause I2 vor Verstopfungen zu bewahren, ist in dem Rohr I1 dicht an dem Kessel
                              										A ein Gehäuse U
                              									angebracht, welches mit einem Sieb Z ausgestattet ist
                              									und die Unreinigkeiten zurückhält. Letztere können sich in einem an dem unteren
                              									Theil des Gehäuses U vorgesehenen abnehmbaren kleinen
                              									Behälter absetzen. Dieser Behälter und das Sieb Z
                              									müssen von Zeit zu Zeit gereinigt werden; das Ventil C4 wird dann geschlossen.
                           Das Sicherheitsventil V2
                              									des Dampfkessels A befindet sich in einem Rohr M, welches das Speiserohr D mit dem Ausblaserohr O verbindet. Dasselbe
                              									ist so construirt, dass es sich bei etwa im Kessel vorhandenem Ueberdruck
                              									selbsthätig öffnet und den überschüssigen Ammoniakdampf an das Rohr M abgibt. Letzteres leitet dann den Dampf bei Y in das Rohr O, welches
                              									denselben nach dem Condensator S bringt. Auf diese
                              									Weise wird der Austritt des überschüssigen Dampfes in die Atmosphäre und so sein
                              									Verlust verhindert.
                           Behufs Schmierens des Schieberkastens und des Cylinders des Motors wird von dem Rohr
                              										I1 ein Rohr I abgezweigt, welches, mit einem Regulirungshahn C3 versehen, die
                              									nöthige Menge Ammoniakflüssigkeit in den Schieberkasten spritzt und auf diese Weise
                              									eine billige und gute Einschmierung des Motors E
                              									herbeiführt.
                           In Folge der vorhin beschriebenen Condensatoranordnung wird jede in einen solchen
                              									Condensator tretende Flüssigkeit durch ihre eigene Schwere abwärts geführt, bleibt
                              									dabei jedoch in inniger Berührung mit dem Abdampf und den Kühlflächen, so dass man
                              									auf diese Weise eine kräftige Absorption des Abdampfes erzielt. Ausserdem wird auf
                              									diese Weise ein Ansammeln des Abdampfes in dem oberen Theil des Condensators
                              									verhindert. Da jedoch der Flüssigkeit bei ihrem Austritt aus dem Condensator S noch nicht absorbirter Abdampf anhaften kann,
                              									welcher, sobald die Flüssigkeit zur Ruhe kommt, wieder frei wird, so lässt man, um
                              									an dem Kolben des Motors nachtheiligen Gegendruck zu verhindern, welcher durch das
                              									Wiederfreiwerden des Abdampfes entstehen könnte, die Flüssigkeit durch den
                              									Condensator S1 von
                              									unten nach oben steigen und aus dem oberen Ende des letzteren in den unteren Theil
                              									des Behälters W fliessen. Der Condensator S1 ist somit stets mit
                              									Flüssigkeit vollständig angefüllt, welche durch das Kühlwasser desselben auf einer
                              									geeigneten niedrigen Temperatur gehalten wird, so dass der freie Abdampf, welcher
                              									sich sonst von der Flüssigkeit absondern würde, absorbirt werden muss. Die zwischen
                              									dem Condensator S1 und
                              									dem Behälter W angebrachte Pumpe P1 hat den Zweck, durch
                              									das Ansaugen der Flüssigkeit und des Abdampfes aus dem Rohr O das durch die Absorption des Abdampfes in dem Cylinder des Motors
                              									erzielte Vacuum zu verstärken und einen Druck in dem Behälter W hervorzurufen. Durch letztere Anordnung wird die
                              									Absorption gefördert, da der Ammoniakdampf leichter von einer Flüssigkeit absorbirt
                              									wird, wenn Dampf und Flüssigkeit unter Druck stehen. Diese Pumpe kann auch zwischen
                              									den beiden Condensatoren S und S1 angeordnet werden. Wenn der Motor nur
                              									theilweise belastet ist, kann man dieselbe ausser Betrieb setzen und die Flüssigkeit
                              									von dem Rohr O2 durch
                              									das Rohr O3 nach dem
                              									Rohr O5 leiten.
                           Am vortheilhaftesten gestaltet sich der Betrieb, wenn man das die Ammoniakflüssigkeit
                              									aus dem Behälter W ableitende Rohr O6 etwa in der halben
                              									Höhe dieses Behälters anbringt. Letzterer bleibt auf diese Weise stets bis zur
                              									Hälfte mit Flüssigkeit gefüllt, welche somit in demselben den noch in freiem
                              									Zustande mit ihr eingeführten Abdampf zu absorbiren vermag. Ausserdem dient der über
                              									der Flüssigkeit freibleibende Raum zum Ansammeln der mitgeführten atmosphärischen
                              									Luft. Behufs Entfernens dieser Luft braucht man nur die Speisepumpe P stillzusetzen und den Hahn C6 eines an dem Obertheil des Behälters
                              										W vorgesehenen Rohres n zu öffnen. Die Flüssigkeit steigt dann in dem Behälter W und treibt die vorhandene Luft hinaus.
                           Die Condensatoren S und S1 können selbstverständlich zu einem
                              									Körper vereinigt werden. Bei dem Vorhandensein einer hinreichenden Menge von
                              									Kühlwasser kann die Absorptionsvorrichtung auch ohne Pumpe P1 hergestellt werden. In diesem Falle
                              									kann auch der Behälter W fehlen. Hierbei ist jedoch
                              									vorausgesetzt, dass man dem ersten Condensator genügend grosse Abmessungen gibt und
                              									in demselben eine Kammer zum Sammeln und Entfernen der mitgerissenen Luft
                              									anbringt.
                           Demselben Erfinder ist unter Nr. 57202 vom 6. Mai 1890 eine Maschine patentirt, bei
                              									welcher aus Ammoniakwasser durch Hitze Ammoniakgas zum Antrieb der Maschine
                              									entwickelt und der Abdampf durch eine dem Heizapparat entnommene schwache Lösung
                              									wieder aufgesaugt wird, worauf sowohl die Absorptionsflüssigkeit als auch der
                              									Abdampf zusammen in den Heizapparat zurückgeführt werden.
                           Fig. 7 zeigt eine
                              									Seitenansicht, theilweise im Längenschnitt, einer nach vorliegender Erfindung
                              									ausgeführten Maschine, Fig.
                                 										8 einen Querschnitt durch den Absorptionsapparat und Fig. 9 einen senkrechten
                              									Schnitt in vergrössertem Maasstabe durch den Ammoniakwasserbehälter W.
                           Der Dampfkessel A steht mit einem zur Erhitzung des
                              									Ammoniakwassers dienenden zweiten Kessel B, der
                              										„Heizapparat“ genannt werden soll, so in Verbindung, dass der Wasserdampf
                              									aus dem Kessel A durch das Verbindungsrohr A1 überströmt, wenn das
                              									Ventil a1 geöffnet wird. Dieser Dampf
                              									wird, nachdem er in dem Röhrensystem des Heizkessels B
                              									circulirt hat, in den Dampfkessel A zurückgeführt. Der
                              									Heizkessel B ist über und unter der Flüssigkeitslinie
                              									mit Röhren und mit Dampfkammern 1, 2, 3, 4 an den
                              									Kopfseiten versehen. Die Röhren und Kammern sind in bekannter Weise angeordnet; in
                              									dem Rohr A2 befindet
                              									sich ein sich nach unten hin öffnendes Ventil a2. Die unteren Röhren des Heizapparates B sind vom Ammoniakwasser umgeben. f1 und f2 sind wagerechte
                              									Platten, welche verhüten, dass Wasser mit dem Dampf in die Maschine gelangt, und
                              									welche das Ammoniakgas zwingen, über die erhitzten Flächen der Röhren in
                              									entgegengesetzter Richtung zu derjenigen des die Röhren durchströmenden Dampfes
                              									seinen Weg zu nehmen, wobei es überhitzt wird. In den meisten Fällen wird die
                              									Anordnung einer einzigen solchen Platte genügen.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 221Campbell's Ammoniakentwickelungsmaschinen. Wenn im Kessel A Dampf entwickelt und durch
                              									Oeffnung des Ventils a1
                              									in den Heizapparat B gelassen ist, den er, wie oben
                              									angegeben, durchströmt, so wird man finden, dass er zuerst in dem über der
                              									Flüssigkeit befindlichen Raum den Ammoniakdampf schnell überhitzt, dass er jedoch in
                              									dem unteren, in der Flüssigkeit liegenden Raum theilweise condensirt wird, weil dort
                              									der Wärmeverlust durch Abgabe an die Flüssigkeit bedeutend grösser ist; es wird eine
                              									Circulation von Dampf in dieser Richtung stattfinden. Ein Temperaturunterschied des
                              									Ammoniakdampfes im oberen Theil des Kessels und in der Flüssigkeit im unteren Theil
                              									des Kessels wird immer bestehen bleiben, und eine beständige Circulation des Dampfes
                              									wird hervorgerufen durch die Entziehung von so erwärmter Flüssigkeit, welche dann
                              									dazu dient, in gekühltem Zustande den Abdampf der Maschine zu absorbiren und ihn so
                              									angereichert mittels einer Pumpe in den Heizkessel bei einer Temperatur
                              									zurückzubefördern, welche niedriger ist als die im Heizkessel herrschende Wärme.
                           Das aus der Ammoniakflüssigkeit ausgetriebene Gas wird überhitzt und alle von dem Gas
                              									etwa mitgerissenen flüssigen Theile werden verdampft, bevor sie aus dem Heizapparat
                              									in den Cylinder der Maschine gelangen. Das Ventil a2 im Rohr A2 dient dazu, ein Einströmen von Wasser aus dem
                              									Kessel A in den Heizapparat B zu verhüten; wenn das Ventil a1 geschlossen ist, da das Rohr A2 in das Wasser des
                              									Dampfkessels A eintaucht.
                           C ist das Hauptventil für den aus dem Heizkessel
                              									ausströmenden Ammoniakdampf und C1 das Drosselventil für die Maschine, in deren
                              									Cylinder der Dampf durch das Rohr D geleitet wird. Bei
                              									Verbundmaschinen, wie hier angenommen, wird der Dampf dem Hochdruckcylinder E zugeführt, aus welchem der Abdampf in einen Behälter
                              										F strömt, aus dem er durch das Rohr G in den Niederdruckcylinder H gelangt, aus dem er nach verrichteter Arbeit in das Rohr L entweicht. I ist ein
                              									Rohr, welches die Absorptionsflüssigkeit aus dem Heizkessel B nach dem Dampfabzugsrohr des Cylinders H
                              									führt und sie dort durch einen Strahlapparat I1 ausspritzt. Der Durchgang durch das Rohr I wird durch den Hahn C2 geregelt. Das Rohr I
                              									ist durch den Behälter F hindurchgeführt und bildet
                              									dort eine Schlange, welche dem aus dem Cylinder E
                              									entweichenden Dampf Wärme zuführt, nachdem er durch Expansion einen Theil seiner
                              									Wärme verloren hat. Aus dem Behälter F führt das Rohr
                              										I durch einen mit Kühlwasser gespeisten Behälter
                              										K, in welchem es ebenfalls eine Schlange bildet;
                              									das Kühlwasser wird durch ein Rohr K1 zugeleitet und fliesst durch ein Rohr K2 ab.
                           Die durch den Strahlapparat I1 verstäubte Flüssigkeit gelangt zusammen mit dem Ammoniakdampf durch das
                              									Rohr L in eine Kammer M,
                              									welche in später beschriebener Weise als Heizkammer für die freie Flüssigkeit dient
                              									und nach Art eines Flächencondensationsapparates eingerichtet ist. Nachdem die
                              									Absorptionsflüssigkeit die Röhren mm dieser Heizkammer
                              										M durchlaufen hat, gelangt sie zusammen mit dem
                              									Abdampf durch Rohr O in den Absorptionsapparat N; aus diesem wird das Gemisch durch Pumpe P und Rohr S1 abgesaugt.
                           Der Absorptionsapparat N hat an beiden Kopfseiten je
                              									einen durch aufgeschraubte Kappen Q1Q2 gebildeten Doppelboden, welche Wasserkammern
                              									bilden, die durch den Behälter N hindurchgehende Röhren
                              										n1n1n2n2n3n3n4n4n5n5 verbunden sind. Die
                              									Wasserkammern 5, 6, 7, 8
                              									und 9 der beiden Doppelböden werden durch Scheidewände
                              										q1
                              									q2
                              									q3 gebildet; das
                              									Kühlwasser strömt durch das Zuflussrohr r1 ein und durch das Abflussrohr r2 wieder aus. Die
                              									Scheidewände q1
                              									q2
                              									q3 bilden je die
                              									Fortsetzung von Scheideplatten O1
                              									O2 O3, welche die ganze Breite des Behälters N einnehmen und in der Länge bis nahe an die
                              									gegenüberliegende Wand heranreichen. Auf diese Weise ist der obere Theil des
                              									Absorptionsbehälters in vier Kammern getheilt, welche unter sich durch die schmalen
                              									Durchgänge t1
                              									t2
                              									t3 in Verbindung
                              									stehen, die für die Flüssigkeit und das Gas, das nicht durch die in den Platten O1
                              									O2
                              									O3 angebrachten Löcher
                              										p von einer Kammer in die andere gelangt ist, als
                              									Abzug dienen.
                           Das Gemisch von Absorptionsflüssigkeit und Ammoniakdampf gelangt zuerst in die
                              									oberste, von den Röhren n1
                              									n1, durchquerte
                              									Kühlkammer des Absorptionsapparates und schreitet dann von Kammer zu Kammer nach
                              									unten fort, theils
                              									vermöge des Gewichtes der Flüssigkeit, theils wegen der fortwährenden Verminderung
                              									des von dem Gas wegen seiner fortschreitenden Absorption im unteren Theil des
                              									Apparates eingenommenen Raumes, theils auch unter der Wirkung der Vacuumpumpe P, welche das von der Flüssigkeit immer mehr absorbirte
                              									Gas durch das Rohr S2
                              									in den Behälter W befördert. Ein Theil des Gemisches
                              									von Flüssigkeit und Gas gelangt von einer Kammer zur anderen durch die Löcher p in den Platten O1O2O3, das Uebrige nimmt den Weg durch die Durchgänge
                              										t1t2t3 den Enden der
                              									Platten. Aus der unteren Kammer, in welcher die Röhren n4 liegen, gelangt die nun schon stark
                              									abgekühlte Flüssigkeit, welche den grössten Theil des Gases absorbirt hat, in die
                              									letzte Kammer des Absorptionsbehälters, welche, wie nachbeschrieben, eingerichtet
                              									ist und wo noch eine weitere Absorption stattfindet. Von der Kammer mit den Röhren
                              										n4 wird die
                              									unterste Kammer getrennt durch eine Platte O4, welche L-förmig
                              									gestaltet ist und die ganze Länge des Behälters N
                              									einnimmt; diese Platte ist nahe über dem Boden des Behälters N angeordnet und hat nur geringen Abstand von demselben. In dem von der
                              									Platte O4 überdeckten
                              									Raum befindet sich eine senkrechte Platte O5 (Fig. 8), welche auf dem
                              									Boden des Behälters N befestigt ist und mit ihrer
                              									oberen Kante bis nahe an die Platte O4 heranreicht, ohne jedoch diese zu berühren. Diese
                              									Einrichtung der Platten O1 und O5 hat
                              									zur Folge, dass der von ihnen umschlossene Raum beständig bis zur Höhe der Platte
                              										O5 mit Flüssigkeit
                              									gefüllt ist, und dass kein Gas durch das von der Platte O4 überdeckte Abzugsrohr S1 entweichen kann,
                              									ohne durch die in dem Raum zwischen den Platten O4 und O5 eingeschlossene Flüssigkeit hindurchzugehen.
                              									Letztere bildet daher einen sicheren Flüssigkeitsverschluss gegen das Entweichen der
                              									freien Gase; wenn letztere sich dennoch in solcher Menge ansammeln, dass sie sich
                              									ihren Weg durch die Flüssigkeit bahnen, so ist diese Menge doch so gering, dass sie
                              									von der Flüssigkeit absorbirt werden muss, wenn letztere genügend kühl ist.
                           Der Absorptions- oder Kühlapparat N ist als mit
                              									Kühlröhren und durch Scheidewände hergestellten Kammern ausgerüstet dargestellt;
                              									diese Einrichtung empfiehlt sich besonders als sehr wirkungsvoll zur Absorption des
                              									Gases, aber sie ist nicht unbedingt erforderlich. Die schliessliche Absorption des
                              									Gases in dem von den Platten O4 und O5 umgrenzten Raum kann beispielsweise auch dadurch
                              									bewirkt werden, dass man das freie Gas durch einen zweiten, mit gekühlter
                              									Flüssigkeit gefüllten Kühlapparat hindurchgehen lässt.
                           Das Druckrohr S2 der
                              									Vacuumpumpe P steht mit dem unteren Ende des Rohres T1 des Behälters W in directer Verbindung; das Rohr T1 führt in den oberen
                              									Theil des Behälters W hinauf und ergiesst dort seinen
                              									Inhalt. u1 ist das
                              									Saugrohr einer zweiten Pumpe P1, welche die Flüssigkeit aus dem Behälter W absaugt und sie durch Rohr u2, Heizkammer M und Rohr u3
                              									zurück in den Heizapparat B befördert. Der Behälter W ist cylindrisch, und in dem Aussenbehälter ist ein
                              									zweites cylindrisches Gefäss T2 angeordnet, dessen Flansch am oberen Ende so weit
                              									vorsteht, dass er auf einem an der Innenwand des Mantels W befestigten Ring R ruhen und an diesem
                              									befestigt werden kann; der Ring und der Flansch bilden einen luftdichten Abschluss
                              									des Raumes zwischen den Cylindern T2 und W. Der Cylinder
                              										T2 ist unten und
                              									oben offen; sein unteres Ende reicht bis nahe an den Boden des Gefässes W herab, hat jedoch so viel Abstand von demselben, um
                              									den freien Ausfluss der Flüssigkeit aus dem Inneren des Cylinders T2 in den umgebenden
                              									ringförmigen Raum zu gestatten. T3 ist ein oben geschlossener und unten offener
                              									Cylinder, in welchen das Rohr T1 bis nahe an den Deckel hinaufreicht. Durch die
                              									obere Verschlussplatte des Behälters W führen Stangen
                              										x herab, welche durch Löcher in den auf dem
                              									Cylinder T3 befestigten
                              									Ringen l hindurchgehen; durch diese Führungen ist der
                              									Cylinder T3 auf den
                              									Stangen x verschiebbar. Auf den unteren Enden der
                              									Stangen x sind Spiralfedern Y angebracht, welche gegen eine auf das untere Ende der Stangen
                              									aufgeschraubte Mutter oder eine aufgesteckte Scheibe wirken. Diese Federn Y dienen dazu, die heftige Erschütterung aufzufangen,
                              									welche entstehen würde, wenn das durch den Hub der Pumpe P plötzlich einströmende Gas oder Luft den Cylinder T3 gehoben hat und
                              									letzterer dann wieder herabfällt. T4 ist ein Luftabzugsrohr, welches aus dem oberen
                              									Theil des Behälters W ins Freie führt, und T5 ein mit
                              									Hahnverschluss C3
                              									versehenes Rohr, welches durch den Mantel W
                              									hindurchgeht und in das innere Gefäss T2 mündet.
                           Wenn die Maschine in Gang gesetzt ist, nehmen die Abdämpfe des Ammoniakgases nebst
                              									Luft und uncondensirbaren Gasen ihren Weg durch die Absorptionsgefässe, werden von
                              									der Pumpe P abgesaugt und durch die Rohre S2 und T1 in den Behälter W gedrückt. Das Ammoniakgas ist von der begleitenden
                              									Flüssigkeit absorbirt worden, bevor es das obere oder Ausgangsende des Rohres T1 erreicht; die an
                              									dieser Stelle aufströmende Luft zusammen mit den nicht condensirbaren Gasen üben
                              									gegen den Deckel des Cylinders T3 einen Druck aus, der für gewöhnlich durch das
                              									Eigengewicht dieses Cylinders unwirksam gemacht wird.
                           Die aus dem Rohr T1 oben
                              									ausströmende Flüssigkeit fliesst innerhalb des umgebenden Cylinders T3 herab und aus dessen
                              									unterem offenen Ende heraus in den unteren Theil des umgebenden Cylinders T2, ohne die im unteren
                              									Theil des Behälters W befindliche Flüssigkeit in
                              									heftige Bewegung zu setzen, da die den Cylinder T3 umgebende Flüssigkeit meist höher steht als die
                              									darin befindliche, weil nämlich die Luft und die nicht condensirbaren Gase im
                              									Cylinder T3 den
                              									Flüssigkeitsspiegel herabdrücken. Wenn die Maschine längere Zeit hindurch
                              									stillgestanden hat oder wenn der Heizapparat oder die Maschine geöffnet worden sind,
                              									oder wenn auf sonstige Weise eine grössere Menge Luft in den Apparat eingedrungen
                              									oder angesaugt worden ist und die Vacuumpumpe erreicht, nachdem die Maschine in Gang
                              									gesetzt ist, so wird diese Luftmenge den Cylinder T2 emporheben und den Flüssigkeitsspiegel im unteren
                              									Theil dieses Cylinders so weit herabdrücken, dass ein Entweichen der Luft zwischen
                              									den Cylindern T2 und
                              										T3 stattfinden
                              									kann. Für gewöhnlich wird die in den Behälter W während
                              									des Ganges der Maschine hineingedrückte Luft nicht hinreichen, um den Cylinder T2 emporzuheben,
                              									sondern sie wird nur die Flüssigkeit aus dem unteren Theil des Cylinders
                              									herausdrängen und dann durch den Zwischenraum zwischen T2 und T3 entweichen, um aus dem oberen Theil des Behälters
                              										W durch das Rohr T4 auszuströmen. Das freie Gas, welches denselben Weg nehmen will wie
                              									die Luft, wird durch die zwischen den Behältern T2 und T3 befindliche Flüssigkeit absorbirt.
                           Wenn die Maschine mit Ammoniakgas betrieben wird, so wird kein Oel zum Schmieren des
                              									Cylinders und des Ventilkastens gebraucht; es kommt jedoch oft vor, dass die
                              									Maschine vorher mit Dampf betrieben worden ist und im Cylinder sich noch Schmieröl
                              									befindet, welches dann durch das Abgangsrohr in den Absorptionsapparat gelangt. Wenn
                              									dieses Oel mit Ammoniak in Berührung kommt und hohen Wärmegraden ausgesetzt wird, so
                              									geht es mit dem Ammoniak eine Verbindung ein, welche die gehörige Entwickelung der
                              									Ammoniakdämpfe aus der Lösung beträchtlich stört. Es ist deshalb nothwendig, das
                              									etwa vorhandene Oel abzufangen, bevor es in den Heizkessel B gelangt. Dies geschieht innerhalb des Flüssigkeitsbehälters W in folgender Weise: das Oel würde mit der Luft im
                              									Inneren des Cylinders T3 niedergehen und, da es leichter ist als Ammoniakwasser, auf letzterem
                              									obenauf schwimmen, innerhalb des Cylinders T2. Hier kann es bequem entfernt werden, indem man
                              									den Hahn C3 des Rohres
                              										T5 öffnet und die
                              									Flüssigkeit aus dem oberen Theil des Cylinders T1 ablässt.
                           Der ringförmige Raum, welcher im Behälter W den oberen
                              									Theil des Cylinders T2
                              									über dem Saugrohr u1
                              									umgibt, ist geräumig genug, um auch aussergewöhnlich grosse, aus dem Cylinder T2 kommende Mengen zu
                              									fassen, bevor solche durch die Saugpumpe P1 in den Heizkessel B
                              									abgepumpt werden.
                           Z ist eine senkrecht angeordnete Glasröhre, deren oberes
                              									Ende mit dem den Cylinder T3 umgebenden Luftraum innerhalb des Mantels W
                              									in Verbindung steht und dessen unteres Ende durch ein Verbindungsrohr in das Innere
                              									des Cylinders T2 etwas
                              									unterhalb der Einmündung des Rohres T5 führt. Das Vorhandensein von Oel oder anderen
                              									fremden Substanzen im oberen Theil des Cylinders T2 wird dadurch bemerklich werden, indem sie in das
                              									aussen angebrachte Glasrohr eindringen, worauf man dann den Hahn C3 öffnet.
                           Es ist leicht ersichtlich, dass die Cylinder T2T3 auch an anderer Stelle ausserhalb des Behälters
                              										W in die Leitung S2 eingeschaltet werden könnten und dann denselben
                              									Zweck erfüllen würden; die Anordnung innerhalb des Behälters erscheint jedoch als
                              									die einfachste und zweckmässigste. Auch könnte man den Behälter W durch eine mittlere Scheidewand in zwei Theile
                              									zerlegen, deren einer zur Aufnahme der hineingepumpten Flüssigkeit und zum
                              									Ausscheiden der gleichzeitig eindringenden Luft dienen würde, während aus dem
                              									anderen Theil das Absaugen der Flüssigkeit nach dem Heizkessel B zu geschehen hätte. Jedoch erscheint auch
                              									demgegenüber die gezeichnete Einrichtung als die zweckmässigere. Die Pumpe P1 saugt die
                              									Flüssigkeit aus dem Behälter W an und drückt sie
                              									zunächst durch Rohr u2
                              									in die Heizkammer M, in welcher die Röhren mm liegen, wo die Flüssigkeit von der in der
                              									Absorptionsflüssigkeit entwickelten Wärme angewärmt wird; aus der Kammer M gelangt dann die Flüssigkeit durch Rohr u3, in welches ein
                              									Ventil u4 eingeschaltet
                              									ist, in den Heizkessel B zurück.
                           Aus dem Rohr u3 zweigt
                              									ein Rohr u4 nach dem
                              									Ventilkasten des Maschinencylinders E ab. In diesem
                              									Zweigrohr befindet sich ein Ventil C4, dessen Oeffnung die in der Heizkammer M angewärmte Flüssigkeit von Zeit zu Zeit in den
                              									Ventilkasten und Cylinder einlässt, sobald die Schmierung der Arbeitsflächen
                              									erforderlich erscheint. Dies wird hauptsächlich beim Ingangsetzen der Maschine der
                              									Fall sein. Die Entnahme dieser Schmierflüssigkeit aus dem Rohr u3 bietet den Vortheil,
                              									dass auf diese Weise eine starke Lösung zu jeder Zeit unter einem grösseren Druck,
                              									als solcher in dem Maschinencylinder überhaupt vorkommt, erhältlich ist.
                           In einer umfangreichen, mit vielen Zeichnungen versehenen Patentschrift wird die
                              									Maschine von C. Tellier in Paris (* D. R. P. Nr. 57620
                                 									vom 13. Juli 1890) erläutert.
                           Der Auspuffdampf irgend einer Maschine tritt durch eine Rohrleitung in den
                              									Ammoniakverdampfer ein, um sich in dessen Rohren zu vertheilen und condensirt durch
                              									ein anderes Rohr abzugehen. Der hierbei entwickelte Ammoniakdampf tritt in einen
                              									Ueberhitzer, um dann im Motor zur Nutzwirkung zu kommen. Nachdem er dort seine
                              									Arbeit geleistet hat, entweicht er durch eine Rohrleitung, welche ihn in den
                              									Absorptionsapparat führt. Die durch Absorption dieses Ammoniakdampfes im unteren
                              									eigentlichen Absorptionsapparat und in einem Kühler wiederum gebildete Lösung tritt
                              									durch eine Rohrleitung zu einer Pumpe, welche sie wiederum zum Verdampfer schafft
                              									und dabei die Lösung einen Wechsler passiren lässt.
                           Andererseits entweicht fortwährend durch eine andere Rohrleitung ein Strom der Lösung
                              									aus dem Verdampfer und tritt in die Röhren des genannten Wechslers, um hier seine
                              									Wärme mit der erwähnten, zum Verdampfer zurückkehrenden Flüssigkeit auszuwechseln
                              									und dann sehr abgekühlt vom Wechsler durch eine Leitung zum Kühler zu gelangen;
                              									letzterer lässt die Lösung schliesslich durch eine Leitung den Absorptionsapparat
                              									erreichen. Der Verdampfer besteht aus einem Röhrenkessel.
                           Um eine vollkommene Dichtheit des Apparates zu sichern, was unerlässlich ist, sind
                              									die Röhren an jedem Ende mit Ringen gedichtet. Ferner ist im Inneren des Apparates
                              									zur Verkittung der Röhrenenden eine Lage von Gyps oder irgend einer knetbaren
                              									Substanz vorgesehen.
                           Ueber dem Verdampfer ist ein Hahn angeordnet, welcher von zwei Röhren überragt wird.
                              									Von diesen dient die eine zur Zuleitung des Auspuffwasserdampfes einer
                              									Dampfmaschine. Will man also den Apparat nicht in Thätigkeit versetzen, so stellt
                              									man durch geeignete Drehung des Hahnes die Verbindung zwischen beiden Röhren her, so
                              									dass der Dampf nach aussen auspufft.
                           Von demselben Erfinder wird die Verwendung von Ammoniakdampf, Kohlenoxydgas und
                              									Wasserdampf in derselben Maschine vorgeschlagen (* D. R. P. Nr. 52876 und Nr. 59443
                              									vom 5. Mai 1889). Da die ausführliche Beschreibung den dem Journal verfügbaren Raum
                              									weit überschreitet, so verweisen wir auf die umfangreiche Patentschrift.