| Titel: | Die Ermittelung der Stufenscheibenverhältnisse für Werkzeugmaschinen. | 
| Autor: | Pregél | 
| Fundstelle: | Band 287, Jahrgang 1893, S. 248 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Die Ermittelung der
                           								Stufenscheibenverhältnisse für Werkzeugmaschinen.
                        Von Prof. Pregél in
                           									Chemnitz.
                        Mit Abbildungen.
                        Die Ermittelung der Stufenscheibenverhältnisse für
                           								Werkzeugmaschinen.
                        
                     
                        
                           Von grösster Wichtigkeit ist die Ausmittelung der für jede Arbeitsmaschine
                              									sachgemässen Geschwindigkeitsverhältnisse; welche durch drei Factoren bedingt ist,
                              									nämlich von den in Verwendung stehenden Räderübersetzungen, von den Verhältnissen
                              									der beiden Stufenscheiben an der Maschine und am Vorgelege und von den Umlaufszahlen
                              									des Deckenvorgeleges.
                           Da diese letzteren am leichtesten abzuändern gehen, so bleibt für den
                              									Betriebstechniker, der mit bereits vorhandenen Maschinen sich befassen muss, bloss
                              									die Abänderung der Umlaufszahlen des Deckenvorgeleges zu seiner Verfügung. Weil aber
                              									die Werkzeugmaschinen mit Stufenscheiben ausgerüstet sind, deren
                              									Durchmesserverhältnisse sowohl einer arithmetischen Reihe entsprechen, als auch
                              									Umlaufszahlverhältnisse ergeben, die nach einer geometrischen Reihe sich ändern, so
                              									müssen mit Rücksicht darauf, dass die Durchmessersummen von je zwei
                              									zusammenlaufenden Scheiben stets gleich sein sollen, auch beide Rechenverfahren eine
                              									entsprechende Berücksichtigung finden. Zudem soll möglichst allgemein auch ein
                              									beliebiges Uebersetzungsverhältniss beider Stufenscheiben eingeführt werden, so dass
                              									die Gleichheit beider Stufenscheiben als ein Sonderfall anzusehen ist. Auch dürfte
                              									die Vorführung eines vom Verfasser entwickelten neuen graphischen Verfahrens zur
                              									unmittelbaren Bestimmung der Stufenscheibenverhältnisse nicht unwillkommen sein,
                              									welches sich auf die geometrische Reihe der Umlaufszahlverhältnisse gründet, wobei
                              									aber auch auf die Uebersetzung zwischen den beiden Stufenscheiben Bedacht genommen
                              									ist.
                           In neuerer Zeit ist von Prof. Fischer in Hannover in der
                              										Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1892
                                 									Bd. 36 Nr. 20 * S. 577, eine höchst dankenswerthe Mittheilung über die Berechnung
                              									der Stufen Scheiben gemacht worden, auf welche hingewiesen wird.
                           
                        
                           A. Die Stufenscheiben mit gleichmässigem
                              									Durchmesserzuwachs.
                           Ist q = (D2 – D1) = (D3 – D2) = .... (Da – Da–1) u.s.w. (Fig. 1) der stetige Zuwachs der
                              									Nachbarscheibendurchmesser und ist a die Anzahl der
                              									Riemenläufe, so wird nach einer arithmetischen Reihe sein:
                           
                              
                                 
                                    D
                                    1
                                    
                                 
                                    = D
                                    1
                                    
                                 
                              
                                 
                                    D
                                    2
                                    
                                 = (D1 + q)
                                 
                              
                                 
                                    D
                                    3
                                    
                                 = (D2 + q) = (D1 + 2 q)
                                 
                              
                                 . . .
                                 . . . . . . . . . . . . . . . . . .
                                 
                              
                                 
                                    D
                                    a
                                    
                                 = [D1 + (a – 1) q  . . . .
                                    											. . . . . . 1)
                                 
                              
                           der Durchmesser der grössten Scheibe, wenn D1 derjenige der
                              									kleinsten ist. Daraus folgt:
                           
                              
                                 
                                 (Da –
                                    												D1) = (a – 1) q
                                 
                              
                                 bezieh.
                                 
                                    \left(\frac{D_a}{D_1}\right)\,D_1=(a-1)\,q
                                    
                                 
                              
                                 und
                                 \left(\frac{D_a}{D_1}\right):(a-1)=\frac{q}{D_1}=x . .
                                    											. . . . . . . 2)
                                 
                              
                           Wird das Verhältniss zwischen der grössten und kleinsten Scheibe
                           (Da : D1) = c
                           bezeichnet, so folgt aus Gl. 2)
                           \frac{c-1}{a-1}=x . . . . . . . . . . 3)
                           
                           d. i. das auf die kleine Scheibe D1 bezogene Verhältniss des stetigen
                              									Zuwachses q an Durchmesser.
                           Wird nun, um die Formelmenge zu beschränken, die Entwickelung nur auf das letzte
                              									Glied der Reihe beschränkt, so würde nach Gl. 1 auch
                           
                              
                                 
                                 
                                    D_a=D_1\,\left[1+(a-1)\,\frac{q}{D_1}\right]
                                    
                                 
                              
                                 oder
                                 D_a=D_1\,[1+(a-1)\,x] . . . . . . . 4)
                                 
                              
                                 bezieh.
                                 
                                    D_{a-1}=D_1\,[1+(a-2)\,x]
                                    
                                 
                              
                           u.s.w. werden.
                           Hiernach wäre z.B. für a = 5
                           
                              \frac{D_3}{D_1}=(1+2\,x)
                              
                           u.s.w.
                           So ergibt die Einsetzung des x-Werthes aus Gl. 3) in Gl.
                              									4) den Werth
                           
                              
                                 
                                 \frac{D_a}{D_1}=\left[1+(a-1)\,.\,\frac{(c-1)}{(a-1)}\right]
                                    											. . . . . . . 5)
                                 
                              
                                 und
                                 
                                    \frac{D_{a-1}}{D_1}=\left[1+\frac{(a-2)}{(a-1)}\,.\,(c-1)\right]
                                    
                                 
                              
                           u.s.w., woraus die Aenderung dieser Verhältnisse ersichtlich
                              									ist.
                           Nun muss ferner für die Stufenscheibe am Deckenvorgelege der stetige Zuwachs der
                              									Scheibendurchmesser q1
                              									wegen der Bedingung der gleichbleibenden Durchmessersumme zusammenlaufender
                              									Scheiben, also
                           q1 =
                              										q
                           sein.
                           Es ist beispielsweise
                           
                              
                                 
                                 D2 + d3
                                 = D3 + d2
                                 
                              
                                 also
                                 d3 – d2
                                 = D3 – D2
                                 
                              
                                 oder
                                 
                                    q
                                    1
                                    
                                 
                                    = q.
                                    
                                 
                              
                           Hingegen wird das Verhältniss
                           \frac{d_a}{d_1}=c_1 bezieh.
                              										\frac{q}{d_1}=x_1
                           sein, so dass der Werth
                           
                              x_1=\frac{c_1-1}{a-1}
                              
                           in die Gl. 4) entsprechend eingeführt das Verhältniss
                           \frac{d_a}{d_1}=[1+(a-1)\,x_1] . . . . . . . .
                              									6)
                           u.s.w. gibt.
                           Nun ist die Uebersetzung zusammenlaufender Scheiben wegen Gleichheit der
                              									Umfangsgeschwindigkeit
                           
                              
                                 
                                    π D
                                    1
                                    n
                                    1
                                    
                                 = π da
                                    											n
                                 
                              
                                 
                                    D
                                    1
                                    n
                                    1
                                    
                                 = da
                                    											n
                                 
                              
                                 
                                    \frac{n_1}{n}
                                    
                                 =\frac{d_a}{D_1} . . . . . . . . . 7)
                                 
                              
                           sofern n die Umlaufszahl der
                              									Deckentrommel ist.
                           
                              \frac{d_a}{D_1}=\frac{n_1}{n}=\frac{d_1}{D}\,.\,[1+(a-1)\,x_1]
                              
                           
                              \frac{d_{a-1}}{D_2}=\frac{n_2}{n}=\frac{d_1}{D_1}\,.\,\frac{[1+(a-2)\,x_1]}{(1+x)}
                              
                            . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
                           \frac{d_1}{D_a}=\frac{n_a}{n}=\frac{d_1}{D_1}\,.\,\frac{1}{[1+(a-1)\,x]}
                              									. . . . . . 8)
                           Die Division der ersten durch die letzte Gl. 8) bestimmt das Verhältniss der grössten
                              									zur kleinsten Umlaufszahl der Spindel
                           \frac{n_1}{n_a}=[1+(a-1)\,x_1]\ .\ [1+(a-1)\,x]
                              									. . . . . . . . . 9)
                           welcher durch den ausschliesslichen Betrieb der Stufenscheiben
                              									erhalten wird.
                           Auch ist nach dem Vorhergehenden
                           
                              
                                 
                                 
                                    q
                                    
                                 = x . D1
                                 
                              
                                 und    
                                 
                                    q
                                    1
                                    
                                 = x1
                                    											d1
                                 
                              
                           und weil q = q1 ist, so wird
                           
                              
                                 
                                 
                                    x
                                    1
                                    d
                                    1
                                    
                                 = x D1
                                 
                              
                                 also
                                 
                                    x
                                    1
                                    
                                 = \left(\frac{D_1}{d_1}\right)\,x
                                 
                              
                           sein.
                           Wird dieser Werth in Gl. 9) eingeführt und entsprechend ausgerechnet, sowie für (a – 1) x = (c – 1) gesetzt, so entsteht das Verhältniss der beiden
                              									kleinen Scheiben
                           \frac{D_1}{d_1}=\left[\frac{1}{c}\,.\,\frac{n_1}{n_a}-1\right]:(c-1)
                              									. . . . . 10)
                           oder das Verhältniss der beiden Stufenscheiben zu einander bei
                              									gegebenem Verhältniss in der Stufenscheibe
                           
                              c=\frac{D_a}{D_1}
                              
                           und gegebenen
                           
                              \frac{n_1}{n_a}.
                              
                           Sonderfall:
                           Für die Gleichheit der beiden Stufenscheiben ist:
                           
                              \frac{D_1}{d_1}=1
                              
                           also nach Gl. 10)
                           
                              (c-1)=\frac{1}{c}\,\frac{n_1}{n_a}-1
                              
                           somit
                           c^2=\frac{n_1}{n_a} und da
                              										c=\frac{D_a}{D_1}
                           ist
                           
                              \frac{D_a}{D_1}=\sqrt{\frac{n_1}{n_a}},
                              
                           was für x1 = x auch aus Gl. 9)
                              									folgt.
                           Hiernach ist nach Gl. 8)
                           
                              \frac{n_1}{n}=[1+(a-1)\,x]
                              
                           
                              \frac{n_2}{n}=\frac{1+(a-2)\,x}{(1+x)}
                              
                           . . . . . . . . . . . . . . . . .
                           und
                           
                              \frac{n_a}{n}=\frac{1}{[1+(a-1)\,x]}
                              
                           sowie nach Gl. 4) und 5)
                           
                              \frac{D_a}{D_1}=\frac{d_a}{d_1}=[1+(a-1)\,x].
                              
                           Hiernach können die verschiedensten Aufgaben leicht gelöst werden, wobei nur eine
                              									Unbestimmtheit bezüglich der Rädervorgelege übrig bleibt.
                           Da aber diese Bestimmung des Rädervorgeleges mit dem nunmehr zu entwickelnden
                              									Rechenverfahren sich theilweise deckt, so kann dies jetzt, um Wiederholungen zu
                              									vermeiden, zurückgestellt bleiben.
                           
                        
                           B. Die Stufenscheiben, welche ein stetiges Verhältniss der
                              									Nachbarumlaufszahlen ergeben.
                           Sei
                           a die Anzahl der Riemenläufe,
                           b = 1, 2, 3 . . . . ein Factor,
                              									welcher die Vervielfältigung der Stufenscheibenumläufe durch Räderübersetzungen
                              									angibt, und sei
                           n1 >
                              										n2 . . . . > na . . . . >
                              										nab,
                              									also
                           n1 die
                              									grösste, und
                           na die kleinste Umlaufszahl der Stufenscheibe, sowie
                           nab die kleinste gegebene Umlaufszahl der Maschinenspindel, und ist
                              									ferner
                           
                           p =
                              										\frac{n_1}{n_2}=\frac{n_2}{n_3}=.\ .\ .\ .=\frac{n_{a-1}}{n_a}=.\ .\ .\
                                 										.\frac{n_{ab-1}}{n_{ab}}  das stetige Verhältniss der
                              									Nachbarumlaufszahlen,
                           so wird demzufolge die Ab- oder Zunahme der Umlaufszahlen nach
                              									den Gliedern einer geometrischen Reihe verlaufen.
                           Hiernach ist
                           
                              
                                 
                                 n1 = n1 : p0
                                 
                              
                                 
                                 n2 = n1 : p1
                                 
                              
                                 
                                 n3 = n1 : p2
                                 
                              
                                 
                                 . . . . . . . .
                                 
                              
                                 
                                 na =
                                    												n1 : pa–1
                                 
                              
                                 
                                 . . . . . . . .
                                 
                              
                                 und
                                 nab =
                                    												n1 : pab–1 . . . . . . . 12)
                                 
                              
                           Aus dieser Gl. 12) folgt aber auch
                           p(ab–1) = n1 : pab–1
                           also
                           p=\sqrt[ab-1]{(n_1:n_{ab})} . . . . . . .
                              									13)
                           der Werth für das stetige Verhältniss p.
                           Nun ist, wenn y das Räderübersetzungsverhältniss
                              									ist,
                           nab = na : y . . . . . . 14)
                           Hiernach folgt, wenn der Werth aus Gl. 12) eingeführt wird
                           (n1 :
                              										pab–1) = (na : y)
                           und hieraus
                           y=\frac{n_a}{n_1}\,.\,p^{ab-1} . . . . . .
                              									15)
                           Nun ist aber \frac{n_a}{n_1} nichts weiter als das Verhältniss der
                              									kleinsten zur grössten Umlaufszahl der Stufenscheibe, welches aus Gl. 15) für den
                              									Werth b = 1 und y = 1 zu
                              									ermitteln ist.
                           Es ist hiernach
                           
                              \frac{n_a}{n_1}\,.\,p^{a-1}=1
                              
                           
                              \frac{n_a}{n_1}=\frac{1}{p^{a-1}}
                              
                           welcher Werth, in die Gl. 15) eingesetzt; gibt
                           
                              
                                 
                                 y = pab–1 : pa–1
                                 
                              
                                 oder woraus
                                 y = pab–a= pa(b–1) .
                                    											. . . . 16)
                                 
                              
                           die gesuchte Räderübersetzung ist.
                           Wenn aber diese gegeben sein sollte, so kann daraus ohne weiteres das stetige
                              									Verhältniss p berechnet werden.
                           p=\sqrt[a(b-1)]{y} . . . . . . 17)
                           Wird jedoch die Spindel, wie es bei grossen Planscheibendrehbänken vorkommt,
                              									ausschliesslich durch Rädersätze y1 bis yb von der Stufenscheibe mit a Läufen betrieben, so ist statt y in Gl. 17) das Verhältniss (yb : y1) = y
                              									einzuführen, wobei b die Anzahl der selbständigen
                              									Rädersätze, yb
                              									aber die Gesammtübersetzung derselben angibt, so dass
                           p=\sqrt[a(b-1)]{y_b:y_1} . . . . . . 17a)
                           zu schreiben wäre.
                           Für die Gleichheit der Umfangsgeschwindigkeit zusammenlaufender Scheiben folgt
                              									dann
                           
                              
                                 
                                    d
                                    a
                                    n
                                    
                                 = D1n1
                                 
                                 
                              
                                 
                                    d
                                    1
                                    n
                                    
                                 = Dana
                                 multiplicirt
                                 
                              
                                 ––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                    d
                                    1
                                    d
                                    a
                                    n
                                    2
                                    
                                 = D1Dan1na
                                 
                                 
                              
                           woraus
                           
                              n^2=\left(\frac{D_1}{d_1}\,.\,\frac{D_a}{d_a}\right)\,n_1\,.\,n_a.
                              
                           Für na = (n1 : pa–1) aus Gl. 12) eingestellt, folgt
                           \left(\frac{n}{n_1}\right)^2=\left(\frac{D_a}{d_1}\,.\,\frac{D_1}{d_a}\right)\,.\frac{1}{p^{a-1}}
                              									. . . . . . . 18)
                           Nun ist aber D_1n_1=d_an, also
                              										\frac{D_1}{d_a}=\frac{n}{n_1} u.
                              										\frac{n}{n_1}=\frac{D_a}{d_1}\,.\,\frac{1}{p^{a-1}}
                           woraus
                           n=\frac{D_a}{d_1}\,.\,\frac{n_1}{p^{a-1}} . . .
                              									. . . . 19)
                           die Umlaufszahl des Deckenvorgeleges folgt. Es ist aber
                              									auch
                           
                              \frac{D_a}{d_1}=p^{a-1}\,.\,\left(\frac{n}{n_1}\right)=i_a.
                              
                           ebenso
                              										\frac{D_3}{d_{a-2}}=p^2\left(\frac{n}{n_1}\right)=i_3 und
                              										\frac{D_2}{d_{a-1}}=p^1\left(\frac{n}{n_1}\right)=i_2
                           endlich
                           \frac{D_1}{d_a}=p^0\,.\,\frac{n}{n_1}=i_1 . . .
                              									. . . 20)
                           wird, das ist das Uebersetzungsverhältniss der einzelnen
                              									zusammenlaufenden Scheiben.
                           Nun muss als fernere Bedingung die Summe der Durchmesser zusammenarbeitender Scheiben
                              									unter allen Umständen gleich bleiben, also
                           (D1 +
                              										da) = (D2 + da–1) = ..... = e . . . . . . .
                              									21)
                           sein.
                           
                              
                                 Da aber
                                 D1 = i1 . da
                                 
                              
                                 
                                 D2 = i2 . da–1
                                 
                              
                                 
                                 . . . . . . . .
                                 
                              
                                 
                                 Da =
                                    												ia
                                    											. d1
                                 
                              
                           ist, so wird
                           (D1 +
                              										da) = da (i1 + 1) = e
                           werden, woraus
                           
                              
                                 
                                    d
                                    a
                                    
                                 = e : (i1 + 1)
                                 
                              
                                 
                                    d
                                    a–1
                                    
                                 = e : (i2 + 1)
                                 
                              
                                 
                                    d
                                    a–2
                                    
                                 = e : (i3 + 1)
                                 
                              
                                 . . . .
                                   . . . . . . . .
                                 
                              
                                 
                                    d
                                    1
                                    
                                 = e : (ia
                                    											+ 1) . . . . . . . 21)
                                 
                              
                           die gesuchten Scheibendurchmesser der Deckentrommel sind.
                           
                        
                           C. Die zeichnerische Ermittelung der
                              									Stufenscheibenverhältnisse.
                           Werden die in den Gl. 12) bis 21) angegebenen Berechnungen graphisch durchgeführt, so
                              									hat man ein Mittel gewonnen, verschiedene Aufgaben über Stufenscheiben bequem,
                              									übersichtlich und rasch zu lösen.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 250Fig. 1. Die Genauigkeit dieser Ergebnisse, sowie der Grad der Uebereinstimmung mit
                              									der Rechnung ist selbstredend durch die Sorgfalt der Zeichnung bedingt und von der
                              									Grosse des Maasstabes abhängig.
                           Gegebene Bestimmungsgrössen können sein:
                           
                              1)\frac{n_1}{n_{ab}} das Verhältniss der grössten zur kleinsten
                                 										Spindelumlaufszahl, oder
                              
                              2)\frac{n_1}{n_2}=p das stetige Verhältniss der
                                 										Nachbarumlaufszahlen, oder
                              3)y die Räderübersetzungen, und
                              4)a und b allemal die
                                 										Anzahl der Riemenläufe und die Anzahl der Vervielfältigung der
                                 										Spindelumlaufszahlen durch Rädervorgelege, wobei (b
                                    											– 1) die Anzahl der Rädervorgelege ist, welche eine stetige Folge von
                                 										Spindelumlaufszahlen hervorbringen.        Endlich kann noch
                              5) die Annahme der Umlaufszahlen n,
                                    											n0 des Deckenvorgeleges in Betracht
                                 										gezogen werden.
                              
                           Die Ermittelung des stetigen Verhältnisses p bei
                              									gegebenen \frac{n_1}{n_{ab}} folgt aus Gl. 13)
                           
                              p=\sqrt[ab-1]{n_1:n_{ab}}
                              
                           
                              log\,p=\left(\frac{1}{ab-1}\right)\,.\,log\,\left(\frac{n_1}{n_{ab}}\right)
                              
                           und bei gegebener Räderübersetzung y aus Gl. 17)
                           
                              p=\sqrt[a(b-1)]{y}
                              
                           wobei
                           
                              log\,p=\frac{1}{a\,(b-1)}\,.\,log\,y
                              
                           ist.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 251Fig. 2. Graphisch können diese Werthe bei Verwendung einer logarithmischen Spirale
                              										(Fig. 2) gefunden werden, indem man den zwischen
                              									den Fahrstrahlen n1 und
                              										nab = n10 liegenden
                              									Bogenwinkel in (ab – 1) Theile eintheilt, so ist das
                              									Verhältniss zweier Nachbarfahrstrahlen das gesuchte p,
                              									bestimmt durch den Winkel α. (Vergl. 1892 286 7).
                           Ebenso wird bei gegebener Räderübersetzung y=\frac{y}{1} zum
                              									Fahrstrahl 1 der Fahrstrahl y in der logarithmischen
                              									Spirale bezeichnet und der Bogenwinkel zwischen beiden in a (b – 1) Theile getheilt, so ist das
                              									Verhältniss zwischen zwei Nachbar fahr strahlen das gesuchte p.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 251Fig. 3. Doch mag hier vorbemerkt sein, dass für die Bestimmung von p die logarithmische Rechnung der Ermittelung mit der
                              									Spirale den Vorzug verdient, weil Curven und Bogeneintheilungen das Ergebniss
                              									manchmal doch nachtheilig beeinflussen können.
                           Hat man p ermittelt, so kann man ohne weiteres im
                              									Verhältnisswinkel YAF = α
                              									für eine gegebene Umlaufszahl n1
                              									maasstäblich die weiteren Umlaufszahlen n2, n3 bis na u.s.w. abstechen, wie es in Fig. 3 gezeigt ist.
                           Ist nun p bestimmt, so entwickelt man die Potenzen von
                              										p, also p2, p3.... pa für eine beliebig zu wählende
                              									Einheitsgrösse, die jedoch für spätere Rechnungen streng beizubehalten ist.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 251Fig. 4–5. Auf die Geraden AE (Fig. 4) und AF wird (am besten
                              									verhältnissmässig grösser) p0 = 1 und p1 = p aufgetragen, also der Verhältnisswinkel
                              										α = FAE gezeichnet, so
                              									wird
                           
                              \frac{p^5}{p^4}=\frac{p^4}{p^3}=\ ....\
                                 										=\frac{p^1}{p^0}=p
                              
                           sein, also auch beispielsweise nach Gl. 16)
                           y = pa(b–1)
                           für a = 5, und b = 2, also für a (b – 1) = 5,
                           p5 =
                              										y
                           die Räderübersetzung sein.
                           Hierauf wird für eine grösste Umlaufszahl n1 der Spindel und für eine angenommene Umlaufszahl
                              										n der Deckenwelle maasstäblich der
                              									Verhältnisswinkel EAH gezeichnet, so folgt daraus nach
                              									Gl. 20)
                           ia : pa–1 = n : n1
                           woraus die Werthe i der einzelnen
                              									Uebersetzungsverhältnisse gefunden werden.
                           Zieht man im Abstande AB = 1 eine Parallele BG zu AE, so können die
                              									Werthe (ia + 1)
                              									abgestochen werden.
                           Wird nun der Gl. 21) entsprechend ein Abstand \frac{e}{2} (Fig. 5), welcher der Summe der Halbmesser
                              									zusammenlaufender Scheiben (bezieh. der Achsenentfernung zusammenarbeitender
                              									Stufenräder) entspricht, und werden für die verschiedenen (ia + 1) Werthe Verhältnisswinkel
                              									von C aus gebildet, welche einzeln wieder in
                              									Verhältnissdreiecke
                           
                              r_1:1=\frac{e}{2}:(i_a+1)
                              
                           zergliedert werden, so wird r1 Halbmesser der Scheibe, welche n Umläufe macht, also auch der Halbmesser R5 der Scheibe, welche
                              										n5 Umlaufszahlen
                              									erhält, u.s.w. gefunden.
                           Ist dagegen das Verhältniss (r1 : R5)
                              									gegeben, so kann (ia +
                              									1) gefunden, also auch n : n1 ermittelt werden.
                           Für die Gleichheit beider Stufenscheiben wird r3 = R3, also dementsprechend die Umlaufszahl n für ein gegebenes n1 zu finden sein.
                           Sollen jedoch die Uebersetzungsverhältnisse der einzelnen Scheiben eines gegebenen
                              									Trommelpaares ermittelt werden, um hierauf für ein bestimmtes n1 das zugehörige n bezieh. das Verhältniss p zu gewinnen, so wird die Gl. 20) angewendet
                           
                              \frac{D_a}{d_1}=\frac{R_a}{r_1}=i_a
                              
                           
                           was durch Verhältnissdreiecke
                           Da : d1 = ia : 1
                           (Fig. 6) ausgedrückt werden
                              									kann.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 252Fig. 6. Sind nun die Stufenscheiben nach irgend einem willkürlichen oder bekannten
                              									Gesetze ausgebildet, z.B. nach einer arithmetischen Reihe bezieh. stetigem Zuwachs
                              									an Durchmesser, so folgen verschiedene Werthe für p,
                              									also verschiedene Verhältnisswinkel FAH (Fig. 7).
                           Textabbildung Bd. 287, S. 252Fig. 7. Aus den Verhältnissdreiecken
                           Da : d1 = ia : 1
                           (Fig. 6) folgen für eine
                              									bestimmte Umlaufszahl n der Deckenwelle die
                              									entsprechenden Umlaufszahlen n1
                              									n2 .... na der
                              									Stufenscheibe.
                           Sollen nun Zwischenumlaufszahlen dadurch erhalten werden, indem mit einer zweiten
                              									Riemenscheibe am Deckenvorgelege derselben die Umlaufszahl n0 ertheilt wird, so handelt es sich, die
                              									Grösse dieser Zahl zu ermitteln.
                           Wird gewünscht, dass die höheren Zwischenumlaufszahlen möglichst sich dem
                              									arithmetischen Mittel nähern, macht man also
                           
                              u_1=\frac{n_1+n_2}{2}
                              
                           so wird sofort n0 gefunden, indem man durch den Schnittpunkt des
                              									Fahrstrahls AF mit der Parallelen durch u1 eine Senkrechte E zieht. Ihr Abstand von Ay ist die gesuchte Umlaufszahl n0 im Verhältniss zu n.
                           Ist dies auch wieder bestimmt, so können nach den angegebenen Verfahren die
                              									Durchmesser der Antriebsstufenscheiben an der Hauptantriebwelle m (Fig. 1) und dem
                              									Vorgelege mit den Umlaufszahlen n und n0 für gleiche
                              									Riemenlänge ermittelt werden.
                           Bemerkenswerth ist noch die durch eine Wahl verschiedener Umlaufszahlen n bedingte Uebersetzung zwischen den beiden
                              									Stufenscheiben und der Einfluss derselben auf die Verhältnisse der
                              									Zwischenscheiben.
                           Der Schnitt der Potenzlinie (pa-1) mit den
                              									Richtungslinien AH für die angenommenen Umlaufszahlen
                              										n des Vorgeleges gibt für eine Umlaufszahl n1 die Uebersetzungen
                              										ia.
                           Werden nun die entsprechenden Verhältnissdreiecke
                           
                              \frac{e}{2}:(1+i_a)=r_1:1
                              
                           von C aus gezeichnet, so können
                              									daraus die verschiedenen Werthe für r1 und weil (r_1+R_a)=\frac{e}{2}
                              									ist, auch die zugehörigen Ra ermittelt werden.
                           Textabbildung Bd. 287, S. 252Fig. 8–9 Aus Fig. 8 und
                              										9 ist nun leicht der
                              									Einfluss erkennbar, welchen die Umlaufszahlen des Deckenvorgeleges n = 80, 100, 150 und 200 auf die Verhältnisse der
                              									Stufenscheiben ausüben. So ist für das Verhältniss
                           n1 :
                              										n = 350 : 200
                           die Richtungslinie AH2 (Fig. 8) bestimmend für
                              									die Grösse (i5 + 1), welche auf der Parallele p4 zwischen BG und AH2 liegt.
                           Wird nun diese Strecke (i5 + 1) mit \frac{e}{2} in Fig. 9 in bekannter Art
                              									verbunden, so schneidet die im Abstande CE = 1 gezogene
                              									Parallele E die Strecken r1 + R5 auf der
                              										\left(\frac{e}{2}\right) ab.
                           Ebenso folgt für das Verhältniss
                           n1 :
                              										n = 350 : 80
                           die Richtungslinie H0,8 (Fig. 8), welche den
                              									kleineren Werth (i5 +
                              									1) gibt, welcher, in Fig.
                                 										9 aufgetragen, die zweiten Werthe für (r1 + R5) zum Ergebniss hat.
                           Hiernach kann mit geringem Aufwand von Zeit und Mühe der Einfluss der Umlaufszahl der
                              									Deckenwelle auf das Stufenscheibenverhältniss (r1 : R5) nachgewiesen werden.