| Titel: | Neuerungen an Elektromotoren (Dynamomaschinen) und Zubehör. | 
| Fundstelle: | Band 289, Jahrgang 1893, S. 172 | 
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                        Neuerungen an Elektromotoren (Dynamomaschinen)
                           								und Zubehör.
                        (Patentklasse 21. Fortsetzung des Berichtes S. 154
                           								d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen an Elektromotoren (Dynamomaschinen) und
                           								Zubehör.
                        
                     
                        
                           14) In den aus dem Engineer, 1892 Bd. 73 * S. 430,
                              									entnommenen Fig. 15 und 16 ist die Bauart von S. Z. de Ferranti's
                              									Anker für Wechselstrommaschinen (vgl. 1883 247 * 450.
                              									1890 276 * 433. 1891 279 *
                              									132) im einzelnen ersichtlich. Die Spulen sind, wie Fig.
                                 										15 zeigt, paarweise elektrisch verbunden; ihre inneren Enden sind an einen
                              									mittleren bronzenen Stab vernietet und angelöthet, während ihre benachbarten
                              									äusseren Enden bei a zusammengelöthet sind. Die
                              									Kupferstreifen, aus denen die Spulen gewickelt sind, sowie die isolirende
                              									Zwischenlage zwischen den Lagen sind der Länge nach mit einer dicht anliegenden
                              									mittleren, in der Richtung der Streifen wellenförmigen Rippe versehen, wodurch jede
                              									Verschiebung der Streifen gegen einander bei der Bewegung (mit 350 Umdrehungen)
                              									unmöglich gemacht wird, i sind die isolirenden
                              									Streifen. Die elektrische Verbindung zwischen zwei benachbarten Spulenpaaren wird mit Hilfe
                              									der mittleren Bronzestäbe der beiden nächsten Spulen hergestellt, indem dieselben
                              									zwischen die beiden Backen einer metallenen Klammer b
                              										(Fig. 16) eingesetzt sind, in denen sie durch
                              									Querbolzen gehalten werden. Jede dieser Klammern ist mit vulkanisirter Fiber f ausgelegt, die unteren Theile der Spulen aber ruhen
                              									auf Kissen c (Fig. 15)
                              									von Fiber, die auf Blei befestigt sind und zuerst auf den Boden der Klammer
                              									eingelegt werden. Aus den Klammern b stehen Flügel w vor, welche Lüftungszwecken dienen. Die zur
                              									Befestigung der Spulen in den Klammern dienenden Querbolzen B und C (Fig.
                                 										15) stellen zugleich die elektrische Verbindung zwischen zwei Spulenpaaren
                              									her. Die Metallklammern sind mit einem cylindrischen Zapfen versehen, welcher in ein
                              									viereckiges Gusstück passt und in demselben durch einen Keil k befestigt wird. Diese Gusstücke sind mittels eines isolirenden
                              									Schwefelkittes in entsprechende Aussparungen des treibenden Ringes eingekittet,
                              									wobei dieser Kitt in heissflüssigem Zustande eingegossen wird. Die eben erwähnten
                              									Spulenklammern sind von dem Treibringe durch auf ihren Zapfen aufgeschobene und
                              									verkittete Ringe p von Porzellan isolirt, was bei einer
                              									Spannung von 2400 Volt in den Spulen sehr nothwendig ist. Ein Theil des fertig
                              									zusammengestellten Ankers ist in Fig. 16 abgebildet.
                              									Die Kerne der Spulen bestehen aus radial gerichteten, durch Asbestzwischenlagen
                              									gegen einander isolirten Bronzestreifen, wodurch die Bildung von Strömen verhindert
                              									und eine stabile Bauart erzielt wird.
                           Textabbildung Bd. 289, S. 173Fig. 15.Ferranti's Anker.Textabbildung Bd. 289, S. 173Fig. 16.Ferranti's Anker. Die 24 Spulen des Ankers sind zu zwei parallel geschalteten Reihen
                              									vereinigt; die beiden Verbindungen derselben mit den Stromsammlerringen bestehen aus
                              									einem Paar concentrischer Leiter, die sich in einem Rohr auf der
                              									Stromsammlerseite des Ankers befinden und ihrerseits mit zwei Paaren von die Welle
                              									umfassenden, gegen dieselbe aber isolirten Stromsammlerringen verlöthet sind. Von
                              									diesen Ringen wird der Strom zur Abführung in dem isolirten Leiter L (Fig. 17) durch zwei
                              									aus zwei Hälften hergestellte Bronzeringe abgenommen, deren Hälften durch
                              									Kreisfedern zusammengehalten werden, wodurch sie mit einem gewissen Druck auf den
                              									Stromsammlerringen aufliegen.Ein ähnlicher
                                    											federnder Bürstenhalter von Lundell ist im New
                                    											Yorker Electrical Engineer, 1892 Bd. 14 * S.
                                    											546 beschrieben. Um diese Halbringe auf der inneren Fläche zu
                              									schmieren und gleichzeitig einen guten elektrischen Contact zu sichern, sind sie am
                              									inneren Umfange mit zahlreichen feinen Bohrungen versehen, in welche Stäbchen von
                              									Graphit eingesetzt sind.
                           Textabbildung Bd. 289, S. 173Fig. 17.Isolirter Leiter. Die Lager der Ankerwelle sind beweglich, mit Weissmetall ausgegossen und
                              									mit sehr grossen Oelnuthen versehen. Das Oel wird durch eine kleine, von der
                              									Ankerwelle betriebene Pumpe in die Lager gedrückt.
                           Ferranti's Maschinen werden z.B. auf der für 90000
                              									Lampen eingerichteten Centralstation zu Deptford verwendet, von welcher aus der
                              									hochgespannte Strom durch vier concentrische Hauptleiter Ferranti's nach den Unterstationen in der Stadt geleitet wird. Von
                              									besonderem Interesse ist die Verbindung zweier Enden dieser Hauptleiter. Wie aus dem
                              									Querschnitt Fig. 18 ersichtlich, sind sowohl der
                              									innere, als auch der äussere Leiter röhrenförmig; beide haben gleich grossen
                              									Querschnitt; beide sind unter sich, sowie der äussere gegen die das Ganze
                              									umschliessende Eisenröhre E isolirt. Die Isolirmasse
                              									besteht aus dünnem, braunem Papier, welches gut getrocknet und mit einem besonders
                              									zubereiteten Wachs getränkt ist. Dieses Papier ist nicht spiralförmig um die Leiter,
                              									welche in Längen von 6,1 m angefertigt werden, gewickelt, sondern es ist in Streifen
                              									von derselben Länge (in mehreren Lagen) einfach rund um die Leiter gelegt. Der
                              									äussere Leiter ist mit der Erde verbunden, um sowohl Inductionswirkungen zu
                              									vermeiden, als auch zur Sicherung gegen Schläge, welche durch statische Ladung der
                              									eisernen Schutzröhre E in Folge des hochgespannten
                              									Stromes erzeugt werden könnten. Die Verbindung mit der Erde erfolgt von einem Pole
                              									der Dynamo oder des Stromumsetzers, welcher zur Spannungsverminderung vorhanden ist.
                              									Die mit einander zu verbindenden Enden A und B zweier Leiter werden in der aus Fig. 18 ersichtlichen Art vorgerichtet, indem von dem
                              									einen die innere Isolirung auf etwa 200 mm Länge kegelförmig zugespitzt, vom anderen
                              									aber entsprechend ausgebohrt wird; zur Herstellung der elektrischen Verbindung dient ein ohne
                              									Löthung in den inneren Leiter eingetriebener Kupferstab C, während über den äusseren Leiter eine Kupferhülse H fest aufgeschoben und an den Enden zusammengepresst
                              									wird, nachdem zuvor die inneren Leiter unter Druck gegen einander gepresst und die
                              									äusseren so nahe an einander gebracht worden sind. Die ganze Verbindungsstelle wird
                              									schliesslich mit Isolirmasse überzogen und durch eine eiserne Schutzmuffe gesichert.
                              									Diese Hauptleiter werden ohne besondere Schutzkanäle in den Erdboden gelegt; durch
                              									Versuche ist nachgewiesen worden; dass es nicht lebensgefährlich ist, wenn sie mit
                              									einem Meissel entzwei gehauen werden.
                           Textabbildung Bd. 289, S. 174Fig. 18.Leiter.Textabbildung Bd. 289, S. 174Ferranti's Wechselstrommesser. 15) Ferranti's Wechselstrommesser beruht nach dem Engineer,
                              									1892 Bd. 73 * S. 431, auf der Drehung eines wagerechten Metallringes, veranlasst
                              									durch ein sich drehendes magnetisches Feld, welches in zwei einander gegenüber
                              									liegenden Magneten erzeugt wird, deren Spulen von dem zu messenden Strome
                              									durchlaufen werden. Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Ringes steht im geraden
                              									Verhältniss zum Strom und daher ist der Ring unmittelbar mit dem Zählwerk verbunden.
                              									Auf dem hornförmigen Ende des aus Blechstreifen gebildeten Endes eines jeden der
                              									beiden Elektromagnete w, m (Fig. 19) sind
                              									geschlossene Kupferstreifen k befestigt, die als
                              									geschlossener secundärer Stromkreis wirken und daher die Phase um denjenigen Betrag
                              									verzögern, welcher zur Hervorbringung einer dauernden Drehung nothwendig ist. Der
                              									Ring r (Fig. 19 und 20) besteht aus Eisen,
                              									ist auf drei Seiten galvanisch verkupfert und unterhalb einer Aluminiumplatte a befestigt, die auf einer senkrechten Achse x steckt. Letztere steht oberhalb mit dem Zählwerke in
                              									Verbindung und trägt unter dem Ringe zwei Windflügel w
                              									zur Regelung der Geschwindigkeit. Das Instrument wird dadurch justirt, dass die
                              									Elektromagnetpole dem Ringe r mehr oder weniger
                              									genähert werden können; seine Angaben erfolgen in den Einheiten des Board of
                              									Trade.
                           16) S. Z. de Ferranti's Sicherheitskurzschliesser für Lampen bewirkt sofort den Kurzschluss einer
                              									Lampe, sobald sich in einer der Leitungen derselben ein Endschluss zeigt. Der in
                              										Fig. 21 nach dem Engineer, 1892 Bd. 73 * S. 432, abgebildete Kurzschliesser wird in einen
                              									Nebenschluss zu der Hauptleitung eingeschaltet, in welcher 100 Volt Spannung
                              									herrscht. Ein kleiner Zweigstrom geht durch die feinen Drähte zweier Inductorspulen
                              										s, die mit Eisenkernen und den äusseren
                              									Eisenplatten e versehen sind. Die secundären Rollen
                              									dieser Inductoren sind entgegengesetzt eingeschaltet, weshalb sich, so lange die
                              									Ströme in den beiden primären Rollen gleich sind, die beiden Ströme der secundären
                              									Rollen gegenseitig aufheben. Dieses findet statt, so lange jede Hauptleitung mit dem
                              									100-Volt-Strom gut isolirt ist. Vom Verbindungsdrahte der beiden primären Rollen ist
                              									eine Erdleitung abgezweigt; es wird daher, sobald ein Erdschluss an einem
                              									Leitungszweige entsteht, die primäre Rolle dieser Seite mehr oder weniger in
                              									Nebenschluss kommen und ein stärkerer Strom durch die Primärrolle der anderen
                              									Leitung gehen. Hierdurch wird aber das Gleichgewicht in den beiden secundären Rollen
                              									aufgehoben und ein Strom auftreten, der einen schwachen, ein kegelförmiges Gewicht
                              										w tragenden Draht d
                              									zum Schmelzen bringt. In Folge dessen fällt dieses Gewicht herunter und setzt sich
                              									zwischen zwei entsprechend gestaltete, mit dem Lampenstromkreise verbundene Backen
                              										n, wodurch zur Lampe ein Kurzschluss hergestellt
                              									wird.
                           Textabbildung Bd. 289, S. 174Fig. 21.Ferranti's Sicherheitskurzschliesser. 17) Die Brush Electrical Engineering Company
                              									zu London und Loughborough hat sich seit etwa acht Jahren mit der elektrischen
                              									Beleuchtung von Eisenbahnwagen beschäftigt und als Ergebniss der zahlreichen
                              									Versuche die in Fig. 22 nach den Industries vom 27. Mai 1892 * S. 522, abgebildete
                              									Dynamo ausgeführt. Hauptbedingung für derartige Dynamo ist gleichbleibende
                              									elektromotorische Kraft bei in sehr weiten Grenzen veränderlichen Geschwindigkeiten.
                              									Die genannte Gesellschaft hat erreicht; dass bei Geschwindigkeitsänderungen von 500
                              									bis 1500 Umdrehungen in der Minute die elektromotorische Kraft in dieser Dynamo nur
                              									um 2 Proc. schwankt. Das Ganze ist durchaus selbsthätig, so dass nur das Ein- und
                              									Ausschalten durch den Zugführer oder die Reisenden zu bewerkstelligen ist.
                           Die Beleuchtungsanlage eines Eisenbahnzuges besteht aus der Dynamo, der
                              									Speicherzellenbatterie und den Regulirapparaten; in den Wagen sind gewöhnlich alle
                              									Lampen parallel geschaltet. Die Lampen können von der Batterie gespeist werden,
                              									gleichgültig ob die Dynamo und der Zug in Bewegung sind oder nicht. Sobald der Zug
                              									steht, werden die Bürsten vom Stromsammler abgehoben und die Lampen von der Batterie
                              									gespeist. Die Dynamo, welche etwa 1,83 m lang, 432 mm breit und 0,9 m hoch ist, wird
                              									mittels Riemens von der Achse des Gepäckwagens aus angetrieben. Sobald sich der Zug in Bewegung
                              									setzt, gleichgültig in welcher Richtung, werden die Bürsten selbsthätig in ihre
                              									richtige Lage zum Stromsammler gebracht und solche Verbindungen hergestellt, dass
                              									dem Felde die zu der besonderen Drehungsrichtung passende Polarität gegeben wird.
                              									Hat der Zug eine solche Geschwindigkeit erlangt, dass die Dynamo mit der geeigneten
                              									Umdrehungszahl, etwa 500 in der Minute, läuft, bei welcher sie die erforderliche
                              									elektromotorische Kraft entwickeln kann, so verbindet der in der Skizze angegebene
                              									Centrifugalregulator ein Relais mit der Batterie, so dass diese nun das Feld erregt.
                              									Ist das Feld genügend erregt, so wird der Stromkreis zum Laden der Batterie durch
                              									einen selbsthätigen Umschalter geschlossen und das Laden beginnt. Zu gleicher Zeit
                              									wird ein kleiner Widerstand in den Lampenstromkreis eingeschaltet, um den
                              									Unterschied in der elektromotorischen Kraft in den Hauptleitungen auszugleichen,
                              									welcher durch das Laden der Batterie entstehen würde.
                           Von dieser Anfangsgeschwindigkeit beim Laden an unterhält die Dynamo eine
                              									gleichbleibende Spannung, bis der Zug seine grösste Geschwindigkeit erreicht, die
                              									etwa dreimal so gross ist; die Dynamo beginnt also das Laden bei einer
                              									Zuggeschwindigkeit, die ein Drittel der grössten beträgt, und setzt das Laden bei
                              									allen über dieser Anfangsgeschwindigkeit liegenden Geschwindigkeiten fort. Das
                              									Funkengeben wird durch den Centrifugalregulator verhindert, indem er mit Hilfe einer
                              									Kette die Bürstenhalter in die geeignete Stellung bringt, während eine Feder
                              									dieselben nach der Anfangsstellung hin zu drehen strebt. Der Regulator bewirkt also
                              									das Ein- oder Ausschalten der Dynamo, sowie das Oeffnen oder Schliessen des
                              									erregenden Stromkreises bei der dazu sich eignenden Geschwindigkeit. Diese
                              									automatischen Anordnungen sind hauptsächlich durch den Telegrapheningenieur Houghton der London, Brighton
                                 										and South Coast Railway Co. ausgearbeitet worden und sind demselben
                              									patentirt.
                           Textabbildung Bd. 289, S. 175Fig. 22.Dynamo der Brush Electrical Engineering Company. 18) Die in Fig. 23 abgebildete Dynamo ist
                              									in Amerika unter Nr. 473367 vom 24. Juni 1891 ab für S. H.
                                 										Short (vgl. 1893 288 * 87) in Cleveland, Ohio,
                              									patentirt worden. Der Ankerkern besteht aus gezahnten Blechtafeln und ist gegen das
                              									eiserne Aeussere der Spulen isolirt; der Anker läuft in Contact mit den
                              									Feldmagnetpolen um, und es ist für eine entsprechende Oelung der Gleitcontacte
                              									gesorgt. Die Feldmagnete bilden die Lager für den Anker, dessen seitliche
                              									Verschiebung durch die magnetische Anziehung verhindert wird.
                           Textabbildung Bd. 289, S. 175Fig. 23.Short's Dynamo.Textabbildung Bd. 289, S. 175Fig. 24.Lundell's Dynamo. 19) Eine eigenthümliche Anordnung besitzt die in Fig. 24 abgebildete, als Motor und als Stromerzeuger brauchbare Maschine
                              									von R. Limdell in Brooklyn, welche am 14. März 1892 in
                              									Amerika unter Nr. 481701 patentirt und auch im New Yorker Electrical Engineer, 1892 Bd. 14 * S. 544 ausführlich beschrieben worden
                              									ist.
                           Die beiden Pole des Feldmagnetes sind nur von einer Rolle umgeben und greifen über
                              									den umlaufenden Anker über. Der ganze Motor ist in einer aus zwei Theilen
                              									bestehenden magnetischen Schale eingeschlossen, welche die Lager für die Ankerwelle
                              									trägt und ebenso die Stromsammlerbürsten, welche verstellbar in isolirenden Hüllen
                              									eingeschlossen sind.
                           Textabbildung Bd. 289, S. 175Irish' unterirdische Stromzuführung. 20) Für elektrische Strassenbahnmotoren hat W. E.
                                 										Irish als Verbesserung seiner älteren Anordnungen eine unterirdische Stromzuführung angegeben, bei welcher
                              									jede der beiden Leitungen fest in einer vollständig geschlossenen, wasser- und
                              									staubdichten elastischen Hülle von etwa 25 mm Durchmesser liegt, die Leitungsführung
                              									also ganz gefahrlos ist. Nach dem New Yorker Electrical
                                 										Engineer, 1892 Bd. 14 * S. 599, wird der Stromkreis geschlossen oder
                              									unterbrochen, je nachdem die Laufrolle von unten gegen die Wand der Hülle
                              									empordrückt oder nicht. Die Rolle läuft an den einzelnen, durch kleine Zwischenräume
                              									getrennten Abschnitten einer aussen an der Hülle angebrachten Bahn hin. Diese
                              									Abschnitte sind nach Fig.
                                 										25 und 26
                              									mittels durch die Wand der Hülle hindurchgehender Schrauben mit ähnlichen
                              									Abschnitten im Inneren der Röhre verbunden; jedes Paar der Abschnitte ist gegen das
                              									andere isolirt und
                              									die zwischenliegende Kautschukröhre bildet nach Fig. 27 eine Art
                              									Aufhängung zwischen ihnen und ermöglicht, dass jedes Paar einzeln mit der oben in
                              									der Hülle liegenden Stromzuleitung in Berührung gebracht werden kann; für gewöhnlich
                              									aber liegen die inneren Abschnitte unten und sind also von der Zuleitung entfernt,
                              									wie in Fig. 25 und 28.
                           An dem Motorwagen befindet sich ein Arm, welcher sich in bekannter Weise in einem
                              									Schlitze eines etwa 330 mm tiefen Kanals bewegt und entsprechend den beiden
                              									Leitungen zwei Contactrollen trägt. Soll dem Motor Strom zugeführt werden, so wird
                              									durch eine Hebelvorrichtung dieser Arm schräg gelegt (Fig. 27) und die
                              									Contactrollen legen sich an die äusseren beiden Abschnitte und pressen die im
                              									Inneren der elastischen Röhren liegenden Abschnitte an die oberen Hauptleitungen.
                              									Hierdurch ist eine Stromverbindung zwischen letzteren und dem Contactarme und von
                              									letzterem in zwei Drähten nach dem Motor hergestellt. Dies zeigen die Fig. 26 und 27. Die Abschnitte
                              									können aus einem inneren und einem äusseren Theile bestehen, welche mittels
                              									Schrauben zusammengehalten werden. Der Contactarm ist selbstredend federnd
                              									befestigt, so dass derselbe ohne Beschädigung der elastischen Hülle die einzelnen
                              									Metallabschnitte nach einander an die Strom führenden Leiter anpressen kann. Eine
                              									Unterbrechung des Stromes und ein Funkenüberspringen tritt dabei nicht ein. Die
                              									Leitungen werden durch Schrauben in ihrer Lage erhalten.
                           Textabbildung Bd. 289, S. 176Irish' unterirdische Stromzuführung. Ein Loslassen des Handhebels oder des ihn ersetzenden Fusstrittes gibt den
                              									Contactarm frei und macht sofort den Motor stromlos. Natürlich kann auch die Erde
                              									als Rückleiter benutzt werden und dann ist bloss eine Leitung nöthig.