| Titel: | Maschine zum Aufwickeln von Kettengarn in Strangform. | 
| Autor: | Glafey | 
| Fundstelle: | Band 289, Jahrgang 1893, S. 193 | 
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                        Maschine zum Aufwickeln von Kettengarn in
                           								Strangform.
                        Mit Abbildungen.
                        [Maschine zum Aufwickeln von Kettengarn in Strangform.]
                        
                     
                        
                           Die in den beistehenden Abbildungen veranschaulichte Maschine soll dazu dienen, die
                              									auf einen Kettenbaum aufgebäumte Kette in Strangform überzuführen und in solcher auf
                              									eine Spindel aufzuwickeln. Bei den bisher verwendeten, dem gleichen Zweck dienenden
                              									Maschinen hat es sich als ein Hauptübelstand herausgestellt, dass, da die den
                              									Kettenstrang aufnehmende Spindel durch Gewichtshebel an die sie in Umdrehung
                              									versetzende Reibungstrommel angepresst wird, die Aufwickelung nicht mit
                              									gleichmässiger Spannung erfolgt.
                           Textabbildung Bd. 289, S. 193Hurtley's Maschine zum Aufwickeln von KettengarnJohn Hurtley in Burney, Lancaster, will nun bei seiner
                              									durch die englischen Patente Nr. 8429 A. D. 1890 und Nr. 3574 A. D. 1891 geschützten
                              									Maschine diesen Uebelstand beseitigen, indem er die Wickelspindel auf zwei
                              									parallelen Zahnstangen lagert, welche bei zunehmendem Durchmesser des
                              									Kettenstrangwickels eine axiale Verschiebung erfahren, die die Umdrehung einer
                              									Bremsscheibe zur Folge hat, deren Widerstand verändert werden kann.
                           Die aufzuwickelnden Kettenfäden befinden sich auf dem in den Lagerböcken B ruhenden Kettenbaum A
                              										(Fig. 1 und 2) und laufen von diesem
                              									über die Führungsrolle D nach den gekrümmten
                              									Leitschienen E und F,
                              									welche den Zweck haben, die noch in einer Ebene ausgebreiteten Kettenfäden zu einem
                              									Strange von etwa 3 bis 4 Zoll Breite zusammenzuführen. Von dem Leitsteg F läuft der Kettenstrang über die Führungsrolle G nach dem Sattel H, der
                              									aus Glas angefertigt ist und ein abermaliges Zusammenziehen der Kettenfäden
                              									veranlasst, die dann in dieser Form über die Leitrollen JJ1, die Führungstrommel K und die weiteren Führungsrollen LM nach den Führungsaugen N1M1 gelangen, welche sie der Wickelspindel S zuführen.
                           Die Winkelspindel S ruht drehbar auf den beiden
                              									Zahnstangen x, welche mit zwei entsprechenden
                              									Zahntrieben w auf der Welle V in Eingriff stehen, die eine Bremsscheibe G
                              									trägt, gegen welche ein Bremsbacken mit Hilfe des Gewichtshebels G1y angepresst wird. Ihren Antrieb empfängt die
                              									Wickelspindel S durch Vermittelung der Reibungsscheibe
                              										U, neben welcher auf gleicher Welle eine Scheibe
                              										Q sitzt, die durch einen Lenker R unter Vermittelung des Kniehebels M2 die um O drehbaren, durch einen Steg verbundenen Arme M, N mit den Strangführungsaugen N1M1 in schwingende
                              									Bewegung versetzt. Diese hat zur Folge, dass bei der gleichzeitig vor sich gehenden
                              									Drehung der Spindel S der Garnstrang kreuzweise auf
                              									dieselbe aufgewickelt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 289, S. 193
                              Fig. 3.Hurtley's Maschine zum Aufwickeln von Kettengarn.
                              
                           In dem Maasse nun, wie der Durchmesser des Kettenstrangwickels
                              										T zunimmt, entfernt sich die Spindel von der
                              									Reibungstrommel U und dies hat zur Folge, dass die
                              									Zahnstangen x eine Drehung der Welle V und mit ihr der Bremsscheibe veranlassen. Je fester nun durch den
                              									Gewichtshebel G1 der
                              									Bremsbacken an die letztere angedrückt wird, um so grösser wird der Widerstand sein,
                              									der der Verschiebung der Zahnstangen x, also auch
                              									Spindel S entgegengesetzt wird; um so fester wird also
                              									durch die hierdurch vermehrte Reibung zwischen Kettenwickel T und Trommel U die Wickelung des
                              									Kettenstranges ausfallen.
                           Textabbildung Bd. 289, S. 194Fig. 4.Hurtley's Maschine zum Aufwickeln von Kettengarn Damit beim Ablaufen der Kette von dem Baum bezieh. den Bäumen A (Fig. 4) kein
                              									Ueberdrehen der letzteren möglich wird, ist im ersten Falle zwischen dem Umfang
                              									eines Baumes und einem Anschlag am Gestell, im zweiten Fall dagegen zwischen beiden
                              									Bäumen A eine im Querschnitt dreieckig gestaltete
                              									Schiene P mit Hilfe zweier Zapfen in Schlitzlagern
                              									aufgehangen, welche mit ihrem Gewicht auf den Bäumen aufruht und sie bremst, bei
                              									einem zu raschen Drehen der Bäume aber durch die Reibung mit nach unten genommen
                              									wird und sich zwischen Baum und Widerlager oder zwischen beide Bäume mit keilartiger
                              									Wirkung einlegt und so die Kettenbäume am Ueberdrehen hindert.
                           Mittels des Handhebels Q kann man die Schiene P auch ausrücken oder nach Belieben senken.
                           
                              Glafey.