| Titel: | Neuere Querhobelmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 291, Jahrgang 1894, S. 30 | 
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                        Neuere Querhobelmaschinen.
                        Mit Abbildungen.
                        Neuere Querhobelmaschinen.
                        
                     
                        
                           G. D. Walcott's Querhobelmaschine.
                           G. D. Walcott und Sohn in Jackson, Mich., haben nach American Machinist, 1890 Bd. 13 Nr. 8 * S. 1, eine
                              									Querhobelmaschine (Fig. 1) mit einem grössten
                              									Stösselhub von 1220 mm bei einer Querverschiebung des Tischwinkels bis 1016 mm
                              									gebaut.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 30Fig. 1.Walcott's Querhobelmaschine. Um bei diesem grossen Hube den Stössel noch sicher zu führen, ragen die
                              									Stösselbahnen flügelartig über den Tischwinkel hervor und lassen dabei einen
                              									Zwischenraum von 152 mm zum Durchschieben irgend eines langen Werkstückes frei.
                           Es erhält daher der Stösselschlitten in diesem Abstande zwei Zahnstangen und
                              									dementsprechend zwei Antriebzwischenräder auf einer gemeinschaftlichen Welle, welche
                              									von zwei Getrieben einer zweiten Zwischenwelle bethätigt werden, die wieder von
                              									Riemenscheiben durch Vermittelung eines übersetzenden Radpaares angetrieben
                              									wird.
                           Laufen die Betriebsriemen auf die beiden äusseren Losscheiben auf, so ist der
                              									Hobelbetrieb abgestellt, was nur bei ausgelöster Verbindungsstange möglich ist.
                           Werden aber beide Riemenhebel durch die vorerwähnte Stange verbunden und die am
                              									Stösselschlitten vorgesehenen Anschlagknaggen entsprechend eingestellt, so wird
                              									gegen Ende des Arbeitsganges die hintere Anschlagknagge eine Linksschwingung
                              									des Anschlaghebels und dadurch eine Verlegung des auf der äusseren Losscheibe
                              									gehenden Rücklaufriemens auf die mittlere Festscheibe herbeiführen.
                           Da nun diese Scheiben breiter als die Riemen sind, so wird, noch bevor der
                              									Rücklaufriemen an die Festscheibe gelangt, der Arbeitsriemen diese bereits verlassen
                              									haben. – Die Querschaltung des Tischwinkels wird von der letzten Antriebwelle
                              									mittels Kurbelscheibe in der Weise abgeleitet, dass die kreisende Scheibe nur
                              									während der Rücklaufbewegung des Schlittens diese Kurbelscheibe mitnimmt, wozu ein
                              									federnder Zahn in der kreisenden Scheibe vorgesehen ist, der sich jedoch im
                              									Arbeitsgange des Stössels zurückschiebt, sobald derselbe an den Seitenzapfen der
                              									Kurbelscheibe anschlägt.
                           
                        
                           Fox' Querhobelmaschine.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 30Fig. 2.Fox' Querhobelmaschine. Bei den Querhobelmaschinen der Fox Machine
                                 										Co. in Grand Rapids, Mich. (Fig. 2 und 3), wird eine sichere Stösselführung dadurch
                              									angestrebt, dass der 864 mm lange Stössel hochkantig in einer 1120 mm langen Bahn
                              									geführt wird, und während der Stichelkopf, um eine möglichste Freilage zu gewinnen,
                              									seitlich von der Bahnrichtung angeordnet ist, liegt die Zahnstange zwischen beiden.
                              									Der Antrieb findet mittels eines grossen Zahnstangenrades durch übersetzende
                              									Zwischenradwerke von je einem offenen bezieh. gekreuzten Riemen aus statt, wobei die
                              									Geschwindigkeit des offenen Rücklaufriemens nach Belieben 3- bis 4mal grösser als
                              									jene des Arbeitsriemens gemacht wird.
                           
                           Nach American Machinist, 1891 Bd. 14 Nr. 53 * S. 1,
                              									kann der Stösselhub von 40 bis 700 mm abgeändert werden, wozu die Stellknaggen am
                              									Stössel dienen, mit welchem die Riemenverlegung stattfindet.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 31Fig. 3.Fox' Querhobelmaschine. Um ferner die Schaltung des Stichelgehäuses unabhängig von dessen
                              									Schräglage zu machen, ist die Handkurbel am Stösselkopf in fester Lage angeordnet,
                              									und mittels einer kurzen Zwischenwelle, welche in der Drehungsachse des Kopfes
                              									liegt, die Verbindung mit der Wellspindel hergestellt.
                           
                        
                           Smith und Mills' Querhobelmaschine.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 31Fig. 4.Smith und Mills' Querhobelmaschine. Nach American Machinist, 1891 Bd. 14 Nr. 23 *
                              									S. 5, findet bei dieser von Smith und Mills in
                              									Cincinnati, Ohio, gebauten Querhobelmaschine mit Schleifkurbelbetrieb die
                              									Verstellung des Kurbelzapfens a (Fig. 5) durch Verdrehung der Zapfenscheibe b, welche excentrisch zum kreisenden Zahnrad d mittels Ringleisten c
                              									gehalten ist, statt. Da nun der Kurbelzapfen a
                              									ebenfalls excentrisch in die Scheibe b gesteckt ist, so
                              									wird jede Verdrehung der Zapfenscheibe b einen anderen
                              									Abstand des Zapfens zur Drehungsachse des Zahnrades d
                              									herbeiführen, so zwar, dass bei einer Verdrehung im Halbkreise der Zapfen a mit der Zahnrad welle d
                              									achsenrichtig stehen wird.
                           Verdreht wird die Zapfenscheibe b durch Vermittelung
                              									eines Zahngetriebes f, deren durch die hohle
                              									Zahnradwelle geschobene Spindel mittels eines Handrädchens g zu bethätigen ist.
                           Eingestellt wird die Zapfenscheibe, indem das im inneren Zahnkranz eingreifende
                              									Getriebe f durch den Kopf einer durchgehenden Schraube
                              										h fest an das Zahnrad geklemmt wird.
                           Von der Zahnradwelle wird vermöge eines Excenters i
                              										(Fig. 4), welches mit dem Schalthebel des
                              									Spindelrades im Querschlitten verbunden ist, abgeleitet.
                           Auch wird die Hubgrösse des Schlittens durch einen Bogenzeiger, welcher am unteren
                              									Schwingungszapfen des Schlitzhebels angeschraubt ist, zur Ansicht gebracht.
                           
                        
                           Lodge-Davis' Querhobelmaschine.
                           Um dem Stössel beim grössten Aushube noch eine genügende Führung zu geben, ist
                              									derselbe bedeutend länger, als üblich, gemacht.
                           So würde nach American Machinist, 1891 Bd. 14 Nr. 41,
                              									die Querhobelmaschine Fig. 6 bei 660 mm grösstem Hub
                              									noch eine Lagerung von 790 mm für den Stössel ergeben.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 31Fig. 5.Smith und Mills' Querhobelmaschine. Das Decken Vorgelege dieser Maschine ist für 260 und 380 minutliche
                              									Umlaufszahlen bezieh. für Stahl und Eisenbearbeitung eingerichtet. Die Verlegung der
                              									Betriebsriemen auf die mittlere Festscheibe wird auf einander folgend in der Weise
                              									durchgeführt, dass vor dem Hubende des Stössels ein stellbarer Anschlag einen Hebel
                              									und dadurch eine
                              									über den Riemenscheiben angeordnete Kreisscheibe zum Schwingen veranlasst, wodurch
                              									die zwei in Curvennuthen der Kreisscheibe einsetzenden Riemenhebel bewegt
                              									werden.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 32Fig. 6.Lodge-Davis' Querhobelmaschine. Da ferner im Maschinengestell längsseits unter dem Stösselschlitten ein
                              									freier Raum für das Durchschieben langer Werkstücke vorhanden ist, so muss man die
                              									Zahnstangentriebräder nothgedrungen etwas seitlich von der Maschinenachse
                              									anordnen.
                           Um nun dadurch nicht ein in wagerechter Ebene wirkendes Kraftpaar hervorzurufen,
                              									werden zwei Zahnstangentriebwerke mit versetzten Zähnen angewendet.
                           Da nun auf der zweiten Getriebswelle die Kurbelscheibe für den Schaltbetrieb sich
                              									befindet, diese Welle aber je nach der Grösse des Stösselhubes mehr als eine
                              									Umdrehung machen wird, und weil ferner der Schaltbetrieb nur während des
                              									Stösselrücklaufes sich abspielen darf, so wird diese auf einer Hülse sitzende
                              									Kurbelscheibe von derjenigen Losscheibe bethätigt, auf welche der Arbeitsriemen
                              									aufläuft.
                           Diese Scheibe liegt an der Maschinengestellwand, steckt auf einer Hülse, welche durch
                              									das Wellenlager nach dem inneren Kastengestell führt, und wo ein feingezahntes
                              									Zahnradpaar die Verbindung dieser beiden Hülsen besorgt.
                           Die Lodge-Davis Machine Tool Co. in Cincinnati, Ohio,
                              									führen diese Querhobelmaschine statt mit Riemenverlegung auch mittels doppelter
                              									Reibungskuppelung aus, sowie die Kurbelscheibe für den Schaltbetrieb auch mittels
                              									Reibungsklemmgesperre immer nur während der Rücklaufbewegung gedreht werden
                              									kann.
                           In dieser abweichenden Ausführung wiegt diese Querhobelmaschine annähernd 1400 kg,
                              									während die in Fig. 6 abgebildete Maschine mit 790 mm
                              									Hub 1350 kg wiegen soll.
                           
                        
                           J. Spencer's Rundhobelmaschine.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 32Fig. 7.Spencer's Rundhobelmaschine. Zum Hobeln cylindrischer und kegelförmiger Flächen ist nach Industries, 1892 Bd. 13 * S. 145, die in Fig. 7 dargestellte und von James Spencer und Co. in Hollinwood bei Manchester
                              									gebaute Hobelmaschine besonders eingerichtet.
                           Während der durch einen Kurbelschlitzhebel bethätigte Stössel schütten in der
                              									üblichen Anordnung ausgeführt wird, ist der Aufspanndorn in einem an einem
                              									Stellböckchen, in Winkellagen drehbaren Reitstock gestützt, während sein anderes
                              									Ende mittels eines Kugelgelenkes in die Nabe des Schneckenrades gekuppelt ist.
                           Da nun dieses Schneckenrad vermöge einer durch ein Sperrädchen geschalteten Schnecke
                              									betrieben wird, so ist der Arbeitsvorgang leicht erklärlich.