| Titel: | Neue Gasmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 291, Jahrgang 1894, S. 225 | 
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                        Neue Gasmaschinen.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 204 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neue Gasmaschinen.
                        
                     
                        
                           Die Steuerung für Viertaktmaschinen von R. Deissler in
                              									Berlin (* D. R. P. Nr. 65022 vom 6. September 1891) vermeidet die zum Betriebe der
                              									Steuerwelle üblichen Kegelräder in nachstehend beschriebener Weise.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 225Fig. 18.Steuerung von Deissler. Bei Viertaktmaschinen müssen die Ein- und Auslassorgane bei den geraden
                              									und ungeraden Takten verschieden gesteuert werden; man benutzt dazu entweder
                              									Kegelräder unter Verwendung einer Längswelle oder andere zusammengesetzte Aus- und
                              									Einschaltvorrichtungen. Man kann aber eine verschiedenartige Steuerung der Aus- und
                              									Einlassorgane durch ein in gleichem Tempo wie der Kolben hin und her bewegtes
                              									Steuerorgan erreichen, also z.B. von einem Excenter, welches ein Hebelkreuz
                              									bewegt, herbeiführen, wenn man dieses schwingende Steuerorgan derart von dem Kolben
                              									beeinflusst und mit demselben in der Weise verbindet, dass bei Mittelstellung des
                              									Steuerhebels der Kolben sich in einer seiner beiden Endstellungen befindet. Bei
                              									dieser Verbindung wird für jeden Takt des Motors eine halbe Hin- und Herbewegung des
                              									schwingenden Steuerhebels für die Bethätigung der Ein- und Auslassorgane verfügbar
                              									und bei dieser Verbindung ist die verschiedene Steuerung der Ein- und Auslassorgane
                              									durch Ausschaltvorrichtungen zu erreichen bezieh. durch geeignete Verbindung dieses
                              									Steuerhebels mit den Schliess- und Oeffnungsorganen für den Cylinder.
                           Die getroffene Anordnung ist in Fig. 18 in
                              									Anfangsstellung gezeichnet, also vor Beginn des Saugehubes, die Kurbel steht in der
                              									Todtpunktstellung, der Saugehub beginnt, und es drückt beim Senken des rechten
                              									Hebelarmes h die Feder f
                              									sich zusammen und bewegt, nachdem sie Ueberdruck gegen die das Ventilgewicht
                              									ausbalancirende Stützfeder f erhalten hat, das
                              									Mischventil v nieder.
                           Gleichzeitig wird mit dieser Oeffnung des Mischventils durch die an der
                              									Mischventilstange v1
                              									befindliche Gleitmuffe m und das daran hängende Pendel
                              										m1 das
                              									Gaseinlassventil g niedergestossen und so geöffnet;
                              									welches in bekannter Weise durch Leitung l seinen
                              									Gaszufluss erhält. An der rechten Seite des Ventilgehäuses von v ist die Lufteinlassöffnung l2. Das Gaseinlassventil g ist ebenfalls durch eine Stützfeder in seinem Gewicht
                              									ausbalancirt. Beim ersten Saugehub geht der rechte Arm von h von seiner Mittelstellung nieder und wieder in seine Mittelstellung
                              									zurück, und es beginnt nun beim weiteren Aufwärtsziehen des rechten Hebels h aus der Mittelstellung nach oben der zweite
                              									(Compressions-) Takt der Maschine. Nach Beendigung des zweiten Taktes, bei welchem
                              									der Hebel wieder in der Mittelstellung angelangt ist, beginnt der dritte Takt von
                              									der Mittelstellung des rechten Hebels h abwärts und
                              									wieder aufwärts und dieses ist der Explosionstakt, bei welchem aber der Hebel h nicht das Gasmischventil v öffnen kann, weil der innere Ueberdruck im Cylinder selbst bei starker
                              									Zusammenpressung der Feder f die Oeffnung des Ventils
                              									verhindert. Bei diesem Niedergehen des Hebels aber und bei gleichzeitigem
                              									Geschlossenbleiben des Ventils v und bei der dadurch
                              									verbleibenden Ruhelage der Ventilstange v1 stösst der mit h
                              									niedergehende, auf h sitzende Arm n, welcher durch Feder f2 in seiner Lage zum Arm h leicht gehalten wird, gegen die Ventilstange v1, und es findet nun
                              									eine Umsteuerung des Armes n n1 in der Weise statt, dass die Feder f2, welche sich bisher
                              									gegen die Fläche k1 des
                              									Knaggens k gelegt hatte, jetzt unter kleiner Drehung
                              									des Armes n und Nuss k
                              									sich gegen die Fläche k2 legt, wonach der zuerst fast parallel zu h
                              									liegende Arm n einen grösseren Winkel mit h bildet.
                           Es steht also n um eine gewisse grössere Entfernung von
                              									dem rechten Hebelarm von h ab und bei diesem grösseren
                              									Einschlusswinkel ist der linke Arm n1 etwas weiter als wie gewöhnlich nach unten
                              									gegangen, so dass das Pendel p, welches bisher schräg
                              									nach aussen durch Arm n1 mit Feder n2 gehalten wurde, jetzt nach innen fallen kann.
                           Hat der rechte Hebelarm von h seine Schwingungen von der
                              									Mitte nach unten und wieder nach oben vollendet und ist in der
                              									Mittelstellung angelangt, so beginnt mit seiner weiteren Aufwärtsbewegung der vierte
                              									Takt des Motors. Der fast senkrecht hängende Hebel oder das Pendel p stösst beim Aufgang des rechten Armes von h und beim Niedergang des linken Armes von h das Auspuffventil q auf,
                              									da die Feder n2 so weit
                              									nach rechts ausgeschwungen ist (durch die vorhergegangene Oeffnung der Scherenhebel
                              										n h), dass seine untere Zuschärfung in die
                              									entsprechende Vertiefung der Auspuffventilstange q1 eingreift und letztere mit Auspuffventil q öffnen kann. Beim Niederschwingen des linken Armes
                              									von h von der Mittelstellung tritt die Umsteuerung der
                              									Schere h n dadurch ein, dass bei diesem Niedergang des
                              									linken Hebels von h der Hebel h rechts nach oben schwingt und dem am Anschlag s arretirten Scherenarm n sich nähern muss,
                              									derart, dass unter Nachgeben der Feder f2 der Knaggen k mit
                              									seiner Fläche k1
                              									Gegenlage an die Feder f2 findet, wobei gleichzeitig eine Spannung der Feder n2 dadurch stattfindet,
                              									dass der mit q1
                              									gewissermaassen gekuppelte Pendelarm p nicht eher
                              									ausweichen kann, als bis nach Entlastung der Stützfeder l1 und nach Schliessung des Ventils q ein freies Ausschwingen von p erfolgen kann. Diese Feder n2 ist äusserst schwach, da sie nur das Pendel p anzuheben hat; ihre Spannung bietet also durchaus
                              									kein Hinderniss der Schliessung der Schere n h.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 226Fig. 19.Steuerung von Rotten. An dem Hebel h ist noch der Pendelregulator
                              									für den Gang der Maschine angeordnet und wird durch diesen bethätigt; m1
                              									m2 ist der
                              									Pendelregulator bekannter Construction, der oben mit Arm m3 versehen ist; eine Stossstange t1 bringt dieses Pendel zum Ausschwingen zu der Zeit,
                              									wenn der Aufgang des rechten Hebelarmes h über die
                              									Mittelstellung erfolgt, also im zweiten und im vierten Takt. Das belastete Pendel
                              										m1
                              									m2 hat also im ersten
                              									Tb eil des vierten Taktes Zeit, nach aufwärts zu schwingen (Hebel h rechts geht dabei auch nach aufwärts), und im zweiten
                              									Theil des vierten Taktes schwingt es frei zurück und trifft die Gasventilstange g bei geeigneter Geschwindigkeit der Maschine. z1 ist der
                              									Zündschieber, dessen Bewegung vom Arm h2 eingeleitet wird.
                           Bei der in Fig. 19 dargestellten Steuerung von M. M. Rotten in Berlin (* D. R. P. Nr. 65369 vom 3.
                                 									März 1892) bewegt ein Excenter a eine senkrechte Stütze
                              									auf und nieder.
                           Diese Stütze kann geführt werden einestheils durch einen Lenker c, anderentheils durch eine Verbindungsstange d, welche in irgend einer Weise von einem Regulator aus
                              									wagerecht verschoben wird, derart, dass je nach der Geschwindigkeit des Motors die
                              									am oberen Ende der Stütze b befindliche Schneide f unter die Gegenschneide e des Hebels g greift, oder, dieselbe nicht
                              									berührend, an ihr senkrecht vorbeigleitet. Auf diese Weise wird bei zu schnellem
                              									Gang der Maschine die Schneide e ausser Function
                              									gesetzt. Durch irgend welche Zwischenmittel wird die senkrechte Bewegung der
                              									Ausrückschneide e auf das Lufteinlassventil übertragen,
                              									so zwar, dass zum Zwecke der Regulirung des Ganges der Maschine durch wagerechte
                              									Ausrückung der Nase f das Luftventil zunächst
                              									geschlossen bleibt und so während der Saugperiode ein Einströmen von frischer Luft
                              									in den Arbeitscylinder verhindert wird.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 226Steuerung von Schmidt. Soweit der Gegenstand bis jetzt beschrieben, besteht keine Neuerung. Als
                              									solche ist jedoch die Einrichtung an den Ausrückschneiden e und f zu betrachten, welche darin besteht,
                              									dass die Schneide f bezieh. ein Theil der Stütze b oder ein Theil der Gegenschneide e am Ende der Verticalbewegung der Stütze b an einander stossen, so dass gegen Mitte der bis
                              									jetzt geschlossenen Saugperiode das Luftventil für eine kurze Zeit um ein Geringes
                              									geöffnet wird, damit in den mit schlechten, expandirten Gasen gefüllten Cylinder
                              									eine gewisse Menge frische Luft einströmen kann.
                           Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dass an der Schneide e sich eine Anschlagnase o derart befindet,
                              									dass der Abstand m kleiner ist als der Daumen n der Daumenscheibe a.
                           Mit dieser Ausführung wird beabsichtigt, dem Cylinderinneren während eines Theiles
                              									des Saugspieles nur Luft, aber kein Gas zuzuführen. Es genügt ein geringer
                              									Unterschied zwischen m und n, ein geringes Lüften des Saugventils, so dass bei dem kleinen Hub bei
                              									Erdölmotoren die etwa angeordnete Erdölpumpe kein Erdöl liefert.
                           Es bestehen bei dieser Art Maschinen bereits stufenförmig angeordnete
                              									Ausrückschneiden, welche bezwecken sollen, bei zu schnellem Gang der Maschine
                              									veränderliche Mengen von Luft und Gas in den Cylinder einzuführen. Dadurch wird aber
                              									der Zweck schlecht erreicht; denn es bilden sich matte Mischungen, welche theils
                              									nicht zünden, theils unvollkommen mit Russbildung verbrennen. Diese Neuerung soll
                              									dagegen unter Ausschluss von Stufenschneiden dem Luftventil im Ganzen zwei unter
                              									sich verschiedene, aber constante Hubbewegungen ertheilen; einmal den vollen Hub, wie es aus
                              									der Construction des Daumens a hervorgeht, mit voller
                              									Luft- und Erdölzufuhr, das andere Mal ein ganz geringes Eröffnen des Luftventils
                              									während der Saugperiode, ohne nennenswerthe Injection von Erdöl.
                           Bei der Steuerung von O. Schmidt in Berlin (* D. R. P.
                                 									Nr. 64969 vom 9. Februar 1892) wird zwecks Regulirung der Maschine zunächst ein mehr
                              									oder weniger grosser Theil der Verbrennungsrückstände in den Cylinder zurückgesaugt,
                              									dann das Auslassventil geschlossen und während des Restes vom Saughub nun die Ladung
                              									nachgesaugt. Auf diese Weise wird der Compressionsgrad nicht geändert.
                           Auf der Steuerwelle S (Fig. 20 und 21), deren
                              									Umdrehungszahl halb so gross ist als die der Kurbelwelle der Maschine, ist eine
                              									Hülse mit Nocken u fest aufgekeilt, durch welchen
                              									Nocken mittels der Rolle A am Hebel G das Ausströmventil C
                              									während der Ausströmperiode gehoben wird. Der Ausströmhebel G trägt ausser der Rolle A noch die Rolle R, welche während des Ansaugespiels durch einen auf der
                              									verschiebbaren Hülse H sitzenden Nocken v bethätigt wird. Auf der Hülse H ist ferner ein Nocken w zur gleichzeitigen
                              									Steuerung des Einlassventils D, sowie des Gas- oder
                              									Erdölzulassventils M angeordnet. Die Hülse H ist durch einen Geschwindigkeitsregulator beliebiger
                              									Construction in der Längsrichtung der Welle S
                              									verschiebbar. Die Auflaufflanke, d.h. die in der Bewegungsrichtung vorangehende
                              									Flanke des Nockens v ist gerade, die Ablaufflanke
                              									dagegen schräg zur Achse abgeschnitten. Seine Lage auf der Hülse H ist eine solche, dass derselbe mit seinem geraden
                              									Ende unter die Rolle R am Hebel G tritt, in dem Moment, in welchem die Rolle A dieses Hebels von dem Ausströmnocken u
                              									abzulaufen im Begriff steht. Dadurch wird das Ausströmventil C so lange offen gehalten, als sich die Rolle R auf dem Nocken v abwälzt. Da der Nocken v in dem Moment unter die Rolle R tritt, in welchem der Arbeitskolben seinen Ansaugehub beginnt, so wird
                              									durch die schräg abgeschnittene Form dieses Nockens das Ausströmventil während eines
                              									längeren oder kürzeren Theiles des Saugspiels offen gehalten, je nachdem der
                              									Regulator die längeren oder kürzeren Nockenformen unter die Rolle R geschoben hat. Der Nocken w dagegen ist an seiner Auflaufseite abgeschrägt und so auf der Hülse H befestigt, dass in dem Moment; in welchem der Nocken
                              										v den Abschluss des Ausströmventils C zulässt, der Nocken w
                              									unter die Rolle E tritt und dadurch ein Heben des
                              									Einlassventils D, sowie des Gasventils M verursacht. Die Ablaufseite des Nockens w ist gerade abgeschnitten und bewirkt den Schluss der
                              									dadurch gesteuerten Organe zu Ende des Ansaugespiels. Daraus geht hervor, dass der
                              									Regulator für jede beliebige Kraftäusserung der Maschine eine Stellung der Hülse H finden wird, bei welcher die geleistete Arbeit der
                              									entnommenen gleichkommt.
                           Eine durch diese Regulirvorrichtung gebildete Cylinderladung, sowie deren eigenartige
                              									Lagerung im Arbeitscylinder sichert eine erhöhte Ausnutzung der bei der Verbrennung
                              									entwickelten Wärme, sowie eine für alle Füllungen gleichbleibende hohe
                              									Zündfähigkeit, selbst der kleinsten Cylinderfüllungen.
                           An die Stelle des Zuführungsventils M kann ebenso gut
                              									eine beliebige Pumpvorrichtung treten. Die Druckwirkung dieser Pumpe fällt zusammen
                              									mit der Eröffnung des Einströmventils D. Das durch
                              									die Pampe geförderte oder das Ventil M durchfliessende
                              									Erdöl gelangt auf seinem Weg nach dem Cylinder durch einen Zerstäuber und Verdampfer
                              									beliebiger Construction, wird mit Luft innig vermischt und tritt als
                              									Explosionsgemenge durch das Ventil D in den Laderaum
                              									der Maschine.
                           Durch die Coulissensteuerung von P. Freund in Hannover
                              									(* D. R. P. Nr. 66267 vom 30. December 1890) wird durch eine vom Regulator der
                              									Maschine beeinflusste Coulisse ein Einlassorgan (Schieber oder Ventil) schon vor
                              									Ende des Saughubes des Kolbens, und zwar je nach dem Widerstände, den die Maschine
                              									zu überwinden hat, früher oder später geschlossen, während diese im Uebrigen nach
                              									dem Viertakt arbeitet. Dadurch gelangt eine veränderliche, der jeweiligen
                              									Kraftleistung entsprechende Menge Gasgemisch in den Cylinder. Die Bewegung der
                              									Coulisse an sich und die Uebertragung derselben auf das Einlassorgan erfolgt durch
                              									die dafür bekannt gewordenen Mittel, während der veränderliche Abschluss während des
                              									Saughubes und vor Ende desselben dadurch entsteht, dass der Regulator die Stellung
                              									des Steines zur Coulisse ändert und damit ihre Bewegung durch andere Punkte
                              									derselben auf das Einlassorgan übertragen wird.
                           Zur Erreichung einer vortheilhaften Verbrennung der bei dieser Regulirungsweise
                              									entstehenden verschiedenen Ladungen kann die Zündvorrichtung mit der obigen
                              									Steuerung derartig verbunden werden, dass sie durch letztere bei geringeren
                              									Füllungen früher als bei grösseren bethätigt wird.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 227Fig. 22.Steuerung von Grob. Derselbe Erfinder gibt auch eine Nockensteuerung an (* D. R. P. Nr. 66642
                              									vom 30. December 1892), mit welcher die oben geschilderte Wirkung ebenfalls erzielt
                              									werden soll. Für den Einlass und für die Zündvorrichtung sind zwei auf einem vom
                              									Regulator verstellbaren Muffe sitzende Nocken derart angeordnet, dass bei
                              									verringerter Füllung auch die Zündung früher eintritt.
                           Bei der Steuerung von Buss, Sombart und Co. in Magdeburg
                              									(* D. R. P. Nr. 65648 vom 2. Juni 1892) wird der Gang durch Ansaugen geringerer Gemischmengen
                              									möglichst gleicher Beschaffenheit geregelt. Um stets möglichst gleichartiges Gemisch
                              									zu erhalten, bedient man sich am besten eines einfachen Mischventils. Die Begrenzung
                              									des Mischventilhubes erfolgt durch Einwirkung des Regulators auf ein Excenter,
                              									welches er verdreht und durch welches dann ein Hebel mehr oder weniger tief gesenkt
                              									wird, so dass dieser dem selbsthätigen Mischventil grösseren oder kleineren Hub
                              									gestattet. Beim Oeffnen des Mischventils übt dieses jedesmal einen ziemlich
                              									beträchtlichen Druck auf den Hebel aus, so dass, wenn das Excenter nicht
                              									eingeschaltet wäre, eine Rückwirkung auf den Regulator stattfände; das Excenter hebt
                              									diese jedoch ganz oder fast ganz auf, so dass der Regulator in seiner Wirkung
                              									unbeeinflusst bleibt.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 228Fig. 23.Gemischregulirventil von Lau. Bei der in Fig. 22 dargestellten Steuerung
                              									von J. M. Grob und Co. in Eutritzsch-Leipzig (* D. R.
                                 									P. Nr. 70957 vom 15. Februar 1893) sitzt auf der entsprechend angetriebenen
                              									Steuerwelle a ein Excenter E, dessen Stange c gelenkig mit einem um
                              									Zapfen d drehbaren Winkelhebel A verbunden ist. Ein zweiter Winkelhebel B,
                              									welcher um den Zapfen d1 sich dreht, überträgt die Bewegung des Hebels A auf eine Ventilstange V1. An dem Hebel A ist
                              									ein anderer Doppelhebel C um Achse i drehbar angeordnet. C
                              									ist weiter mit einem um die feste Achse o drehbaren
                              									Doppelhebel D durch Gelenk F verbunden. Letzteres wird von einem Gewichtsregler R derart beeinflusst, dass es bei einer bestimmten
                              									Umdrehungsgeschwindigkeit aus der gezeichneten Ruhelage in die Lage I gebracht wird. Die Hebellänge i d ist im Verhältniss zur Länge des Gelenkstückes F so gewählt, dass die Spitze des Hebels C
                              									durch die schwingende Bewegung des Hebels A nahezu in
                              									einer Geraden bewegt wird und so die Ventilstange V2 bethätigen kann, so lange D, vom Regulator nicht beeinflusst, in der Ruhelage verbleibt. Die Spitze
                              									von C muss diese Gerade aber verlassen, sobald in Folge
                              									erhöhter Umdrehungsgeschwindigkeit der Regulator den Hebel D aus seiner Ruhelage verdrängt. Es hört dann die Einwirkung auf die
                              									Ventilstange V2 auf.
                              									Die schwingende Bewegung des Hebels A kann auch durch
                              									eine unrunde Scheibe oder anderswie erzeugt werden.
                           Das Gemischregulirventil von H. Lau in Stettin (* D. R.
                                 									P. Nr. 66601 vom 29. Juni 1892) wird durch die Saugspannung bethätigt; Fig. 23 erläutert die getroffene Einrichtung.
                           Hat die Maschine eine grössere Geschwindigkeit angenommen, so hebt das Luftventil d in Folge stärkerer Saugwirkung des Arbeitskolbens
                              									tiefer aus und drückt mit seiner Scheibe a den
                              									Winkelhebel b seitwärts, so dass die Schraube e hart auf den Stempel g
                              									drückt und so das Gasventil h kurze Zeit geschlossen
                              									hält. In Folge dieser Einrichtung kann nur eine geringere Menge Gas in den Cylinder
                              									gelangen. Verlangsamt die Maschine ihren Gang, so wird der Luftstrom auch ein
                              									schwächerer und drückt den Kegel d nicht so tief, in
                              									Folge dessen der Winkelhebel auch weniger bethätigt bleibt und daher auch wieder
                              									frisches Gas angesaugt werden kann. Der Stempel g wird
                              									mittels Feder gehoben, hierdurch auch der Winkelhebel b
                              									in nächster Stellung zur Scheibe a gebracht. Das
                              									Luftventil und ebenso das Gasventil h werden ebenfalls
                              									mit einer leichten Feder geschlossen gehalten und sind in ihrer Kraft so bemessen,
                              									dass deren Function durch das im Cylinder erzeugte Vacuum und darauf erfolgenden
                              									äusseren Luftdruck in Thätigkeit gebracht werden.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)