| Titel: | Neuerungen an Wirkmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 291, Jahrgang 1894, S. 228 | 
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                        Neuerungen an Wirkmaschinen.
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen an Wirkmaschinen.
                        
                     
                        
                           Nach einem früheren Patent, welches Gotthard Lindemuth
                              									in Hohenkirchen bei Lunzenau (Sachsen) ertheilt worden ist, kann man auf dem flachen
                              									Wirkstuhl unter Verwendung von nur einer und zwar glatten Presse mit der Herstellung
                              									von glatten Reihen und Musterreihen abwechseln. Um nun aber das hierbei eintretende,
                              									sehr starke Anspannen des Fadens, welches der Herstellung dichter Waare hinderlich
                              									ist, zu vermeiden, hat Lindemuth in seinem neuen Patent
                              									(D. R. P. Nr. 64584 vom 30. Januar 1892) folgende Abänderung getroffen (Fig. 1 bis 3).
                           Textabbildung Bd. 291, S. 228Lindemuth's Wirkstuhl. Die Nadeln haben, wie zuvor, ebenfalls noch verschieden lange Haken, aber
                              									sie sind so gestellt, dass ihre Köpfe r (Fig. 1) in gleicher Höhe
                              									liegen, also auch die Nadelschäfte gleiche Länge haben. Werden nun 1) die Nadeln
                              									gepresst, wenn die Spitzen der langen Haken noch vor oder über den alten Maschen
                              									stehen, so fallen bei weiterem Senken der Nadeln die alten Maschen der langen und
                              									der kurzen Nadeln ab und es entstehen glatte Maschen. Presst man aber 2) die Nadeln
                              									erst, wenn die Spitzen der langen Nadeln schon über ihre alten Maschen hinweg
                              									gegangen sind, so bilden bei weiterem Senken die kurzen Haken glatte Maschen, die
                              									langen Haken aber Doppelmaschen. Presst man endlich 3) wenn die Spitzen der langen
                              									Nadeln noch vor ihren alten Maschen stehen, so entstehen bei weiterem Senken der Nadeln und nun
                              									erfolgendem Zurückziehen der Presse auf den langen Haken glatte Maschen und auf den
                              									kurzen Haken Pressmuster.
                           Diese Bewegungen werden erreicht durch zwei verschieden stehende Excenter u und u1 (Fig. 2 und 3) für die Nadelbarre f. Das vorstehende Excenter u1 senkt finden zweiten Fall die Nadeln
                              									früher als das gewöhnliche Excenter u. Für den dritten
                              									Fall wird die Rolle t an ein drittes Excenter u2 geschoben, welches
                              									die Nadeln mit 3 (Fig. 2) beim Pressen und
                              									Auftragen der alten Maschen auf u1 zunächst senkt, dann eine kurze Zeit stehen lässt,
                              									während die Presse P sich von den Nadeln entfernt, und
                              									sie dann weiter bewegt.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 229Chemnitzer Kulirwirkstuhl. Um rasch zwischen glatter und Laufmaschenwaare wechseln zu können, hat
                              									sich die Chemnitzer Wirkwaarenmaschinenfabrik vorm. Schubert und Salzer in Chemnitz die nachstehend beschriebene Vorrichtung (D. R. P.
                                 									Nr. 66837 vom 23. August 1892) an einem Kulirwirkstuhl schützen lassen (Fig. 4 bis 11).
                           Textabbildung Bd. 291, S. 229Chemnitzer Wirkstuhl. Mittels eines besonderen Kulirrechens b (Fig. 5 und 10), d. i. einer Schiene
                              										b mit einzelnen Zähnen a, welcher, wenn Laufmaschen entstehen sollen, so in den Stuhl
                              									hineingelegt wird, dass die Kulirzähne a zwischen die
                              									Stuhlnadeln n und, wie in Fig. 10, auch wenig
                              									zwischen die Platinen t eintreten, wird erreicht, dass,
                              									wenn man kulirt, der Faden m über je einen Kulirzahn
                              										a liegt und demnach an dieser Stelle eine längere
                              									Schleife als auf den übrigen Nadeln bildet. Sind alle Schleifen hergestellt, so
                              									senkt sich b mit a, die
                              									von a getragene Schleife fallt auf die Nachbarnadel
                              									herab und hängt, wie l in Fig. 6, lang herab, so
                              									dass sie dann in der Waare, namentlich wenn dieselbe durch Formen oder Spannen
                              									gleichmässig ausgezogen wird, die breite Laufmasche l
                              										(Fig. 4) bildet.
                              									Solche Kulirzähne a enthält der Kulirrechen an allen
                              									den Stellen, an welchen sich Laufmaschen in der Waarenbreite bilden sollen, und es
                              									erhalten diese Abschlagzähne s (Fig. 7) an diesen
                              									Stellen, um das Abschlagen der Waare sicher zu bewirken, eine grössere Breite s1 (Fig. 8).
                           Will man gewöhnliche glatte Waare arbeiten, so entfernt man den Kulirrechen b und stellt den ganzen Abschlagkamm mit s s1 (Fig. 10 und 11) so hoch, dass die
                              									breiten Abschlagzähne s1 (Fig. 9) mit
                              									ihrer schmalen Stelle u abschlagen, also in gleicher
                              									Weise, wie die schmalen Zähne s. Die Kulirzähne a können verschieden hoch und der Abschlagkamm kann
                              									verschieden breite Abschlagzähne erhalten, um verschieden breite Laufmaschen zu
                              									erzeugen.
                           Das Einsetzen und Entfernen des Kulirrechens lässt sich, wie Fig. 10 andeutet, sehr
                              									schnell bewirken. So kann derselbe beispielsweise in seitlichen Führungen d und mit den Zapfen b1 auf Armen e der
                              									Nadelbarre f liegen, so dass er beim Zurückgehen der
                              									Nadelreihe n von selbst unter diese sinkt. Ferner lässt
                              									sich auch der Abschlagkamm g durch Excenter h h1 rasch hoch und
                              									tief stellen (Fig. 10
                              									und 11).
                           Diese Anordnung passt ebenso wohl für Stühle mit wagerechten, wie für solche mit
                              									senkrechten Nadeln.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 229Kulirwirkstuhl von Knorr. In ihrem Zusatzpatent (D. R. P. Nr. 71152 vom 21. September 1893), Fig. 12 bis 20, hat die Chemnitzer Wirkwaarenmaschinenfabrik in Chemnitz noch
                              									eine weitere Vorrichtung zum schnellen Wechseln zwischen glatten und Laufmaschen in
                              									der Weise angebracht, dass sie, um Laufmaschen von geringerer Breite l (Fig. 12) ohne Anwendung
                              									eines Kulirrechens zu bilden, nur einzelne Abschlagzähne verbreitert, wie b (Fig. 14) gegen a (Fig. 13). Diese treiben
                              									beim Abschlagen ihre Platinenmaschen auf Kosten der Nachbarmaschen etwas weiter vor
                              									die Nadeln als gewöhnlich und es lässt sich auf diese Weise durch Zusammenstellung
                              									einzelner Laufmaschenstäbchen l l1 (Fig. 16) und durch
                              									Wechsel mit glatten Maschenreihen g ein Muster bilden.
                              									Zu diesem Zweck hat der Stuhl in seinem Abschlagkamm k
                              										(Fig. 17)
                              									Abschlagzähne a der gewöhnlichen Breite (Fig. 13), welche
                              									abwechseln mit solchen a b, die oben (Fig. 14), und mit
                              									solchen a b1, die unten
                              									verbreitert sind (Fig.
                                 										15). Dieser Abschlagkamm, der ebenso wie im Hauptpatent der Höhe nach
                              									verstellbar ist, kann die in Fig. 18 bis 20 gezeichneten Stellungen annehmen. In der tiefsten Lage (Fig. 18) bilden dann die
                              									Abschlagzähne mit der oberen Verbreiterung b die
                              									Laufmaschen l (Fig. 16); in der
                              									mittleren Lage, in welcher alle Abschlagzähne gleich breit sind, entsteht die
                              									gleichmässig glatte Waare g (Fig. 16); in der
                              									höchsten Lage (Fig. 20)
                              									geben die versetzt gegen die Zähne b stehenden Zähne
                              									mit den Verbreiterungen b1 die Laufmaschen l1 (Fig.
                                 									16).
                           Diese Höhenverstellung des Abschlagkammes k erfolgt
                              									selbsthätig durch irgend eine Mustervorrichtung.
                           Einen Kulirwirkstuhl mit wagerecht bewegten Platinen hat sich Alban Knorr in Chemnitz (D. R. P. Nr. 68595 vom 26.
                                 									April 1892) schützen lassen (Fig. 21 und 22). Diese Erfindung bezweckt ein leichtes Herausnehmen und Auswechseln
                              									jeder einzelnen Platine, ohne dabei die Ordnung der benachbarten Platinen zu stören
                              									und ohne die Arbeitslage derselben zu ändern, was bekanntlich bei der bisherigen
                              									Anordnung, z.B. bei einem Cotton-Stuhl, nicht zu
                              									umgehen ist.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 230Hensger's Wirkstuhl. Nach der neuen Construction enthält nur die untere Gestellschiene f (Fig. 21) die
                              									Führungsschlitze für alle Platinen und es sind diese Schlitze so tief, dass die
                              									Platinen mit ihrer ganzen Höhe darin liegen. Die Deckschiene g hat keine Führungen, sie wird nur mit Nuth und Feder i auf f (Fig. 22) aufgepasst und
                              									durch eine leicht lösbare Flügelschraube an jeder Seite festgehalten. Um nun eine
                              									Platine auszuwechseln, nimmt man den Deckel g ab; man
                              									kann dann sofort die Platinen heben und nach vorn herausnehmen, den Deckel aber
                              									bequem wieder auflegen. Durch diese Anordnung erhalten die Platinen in der breiten
                              									Führung auch mehr Reibung als früher in den schmalen Schlitzen, so dass nach dem
                              									Kuliren die Platinen durch die elastischen Schleifen nicht wieder so leicht
                              									zurückgeschoben werden; man erreicht also auf einfachere Weise denselben Zweck wie
                              									mit den beschwerten Platinen. Diese einseitige breite Platinenführung lässt sich in
                              									allen anderen Stühlen anwenden, mögen die Platinen wagerecht oder senkrecht liegen,
                              									oder nur fallende, oder fallende und stehende sein und mit oder ohne Schwingen
                              									kuliren. Auch fällt der bei den älteren Maschinen vorhandene, von unregelmässiger
                              									Maschenbildung herrührende Uebelstand der Streifenbildung in der Waare fort.
                           In manchen Fällen soll eine möglichst unelastische, d.h. eine der gewebten Waare
                              									ähnliche Wirkwaare hergestellt werden; man erreicht diesen Zweck, also eine
                              									dichte Verbindung der Schuss- oder Futterfäden mit den Maschenlagen der Waare durch
                              									die Erfindung, welche sich August Louis Hensger in
                              									Limbach in Sachsen hat schützen lassen (D. R. P. Nr. 69999 vom 9. April 1892), Fig. 23 bis 31. Nach diesem
                              									Verfahren fertigt man die Kulirwaare mit Futter und bildet dabei eine doppelte
                              									Umschlingung des Futterfadens in der Weise, dass man aus dem Kulirfaden, oder auch
                              									aus einem besonderen Bindefaden, Henkel erzeugt, letztere um den Futterfaden
                              									herumlegt und auf die nächstliegende Nadel aufhängt. Hierzu dient der in den Fig. 23 und 24 dargestellte
                              									französische Rundstuhl, bei welchem eine obere und eine untere Mailleuse vorhanden
                              									ist, deren Platinen entsprechend geformte Haken haben. Der Vorgang bei den oben
                              									angegebenen Verbindungen ist nun folgender:
                           Vor der alten Waare m (Fig. 25) führt man den
                              									Futterfaden k unter, den Umwickelungsfaden l aber über den Nadeln n
                              									zu. Die Platinen a einer Mailleuse steigen von unten
                              									zwischen den Stuhlnadeln n empor, erfassen den Faden
                              										l (a2), kuliren ihn (a3) und ziehen ihn unter den Futterfaden k nach vorn (a4). Da die Platinen in ihrer Mailleuse aber enger
                              									beisammen liegen als die Stuhlnadeln, so sind erstere gegen die letzteren etwas
                              									zurückgeblieben und es steht Platine a4 rechts von der Nadel n, über welche sie den Faden als Schleife 2,
                                 										1 herabgezogen hat. Wird jetzt die Platine wieder gehoben (a5), so bringt sie die
                              									Schleife 2, 1 so vor den Futterfaden k, dass 2 links und 1 rechts von der Nadel n
                              									liegt. Die Platine a5
                              									bewegt sich nun wenig nach dem Stuhl hin, ihr Haken lässt den Faden l fallen, der sich nochmals auf die Stuhlnadeln legt,
                              									worauf sich die leere Platine a6 von der Nadel entfernt. Der Faden l hält daher mit seiner Schleife den Futterfaden k an die Stuhlnadel heran und zwar mit einem
                              									Schleifentheil rechts, mit dem anderen links von der Nadel (Fig. 25 und 26).
                           Dieselbe Umschlingung kann auch mit umgekehrt liegenden Platinen a vorgenommen werden, wie sich leicht aus Fig. 27 und 28 ergibt.
                           Die doppelten Schleifen des Fadens l oder l1 (Fig. 26 und 28) lassen sich nun in
                              									zweierlei Weise weiter verwenden. Entweder bringt man sie vor in die Nadelhaken,
                              									presst diese und schlägt die alten Maschen m1 über sie ab; dann bildet der Umwickelungsfaden
                              									selbst die Maschen entweder nach Fig. 29 oder nach Fig. 30, je nachdem das
                              									Verfahren nach Fig. 25
                              									oder nach Fig. 27
                              									angewendet worden ist. Oder ein Streichrad schiebt die doppelten Schleifen l oder l1 (Fig. 26 und 28) hinter zu den alten
                              									Maschen m (Fig. 31), so dass sie
                              									mit diesen eine Art Doppelmaschen bilden; darauf kulirt eine zweite Mailleuse die
                              									gewöhnlichen Schleifen x (Fig. 31) und es werden
                              									über diese die Doppelmaschen m l abgeschlagen; dann
                              									bildet der Umwickelungsfaden selbst nicht die Maschen der Waare, sondern hält nur
                              									als besonderer Bindefaden die Futterfäden fest.
                           Hieran anschliessend enthält nun der Rundstuhl Mailleusen mit den eigenthümlich
                              									geformten Platinen a (Fig. 25 und 27) und es stehen diese
                              									Mailleusen entweder über den Nadeln, wie in Fig. 23, wenn nach dem
                              									Vorgang Fig. 25
                              									gearbeitet wird, oder unter den Nadeln (Fig. 24), wenn nach Fig. 27 die Herstellung
                              									erfolgt. Die Platinen der oberen Mailleuse führen sich in Schlitzen der Scheiben g g1, bewegen sich in der
                              									Längsrichtung durch das Excenter c, heben sich am
                              									inneren Ende durch Niederdrücken aussen mittels des Excenters b und senken sich innen durch das Excenter f. Die Platinen der unteren Mailleuse (Fig. 24) werden in
                              									gleicher Weise bewegt. Beabsichtigt man nun die Waare nach Fig. 29 oder 30 zu
                              									arbeiten; so enthält der Stuhl nach jeder Mailleuse mit den neuen Platinen noch eine
                              									gewöhnliche Mailleuse, der aber kein neuer Faden zugeführt wird, sondern es erfassen
                              									deren Platinen die Doppelschleifen des Fadens l oder
                              										l1 (Fig. 25 bis 28), ziehen sie vor die
                              									Nadelhaken, worauf diese gepresst und die alten Maschen abgeschlagen werden. Will
                              									man aber nach Fig. 31
                              									die Waare herstellen, wobei ein besonderer Kulirfaden x
                              									die Maschen m bildet, so muss dieser Faden einer
                              									gewöhnlichen Mailleuse zugeführt werden, welche vor jeder Mailleuse mit den neuen
                              									Platinen angebracht ist; ein Streichrad schiebt dann zu den hierbei gebildeten
                              									glatten Maschen m noch die Doppelhenkel l hinzu.
                           Flach gearbeitete Strümpfe oder Socken setzt man bekanntlich aus den drei Theilen
                              									Längen, Ferse und Fuss in der Weise zusammen, dass man den einen Theil an den
                              									anderen an wirkt oder auf einem Stuhl alle Theile nach einander arbeitet. In jedem
                              									Falle muss die Arbeit mehrfach unterbrochen werden, wodurch viel Zeitverlust
                              									entsteht. Ein weiterer Nachtheil ist auch noch der, dass die Ferse nicht die
                              									erforderliche Kugelflächenform erhält, sondern eckig und faltig wird. Zur
                              									Beseitigung dieser Uebelstände haben sich Ernst Hermann
                              									und Franz Hermann in Chemnitz ein Verfahren schützen lassen (D. R. P. Nr. 71153 vom 11. April 1893), nach welchem sie einen Strumpf flach
                              									vom Längen gleichmässig und ohne Unterbrechung bis zur Fusspitze herstellen und
                              									dabei allen Theilen die richtige Form ertheilen (Fig. 32 und 33).
                           Textabbildung Bd. 291, S. 231Herrmann's Wirkstuhl. Auf die Herstellung der Ferse verwenden die Erfinder ganz besondere
                              									Sorgfalt. Nach ihren Angaben arbeitet man die Waare in der ganzen Reihenbreite e f weiter, nimmt aber in den Seitenstücken e g und h f bis i l und m k, welche die
                              									Ferse bilden sollen, noch einen Verstärkungsfaden hinzu und bildet in diesen
                              									Reihenstücken e g bis i l
                              									und h f bis m k längere
                              									Maschen als im Mittelstück g h bis l m. Die Randtheile e g l
                                 										i und h f k m erhalten dadurch lange und
                              									breite Maschen und werden deshalb länger als der mittlere Theil g h m l. Gleichzeitig wird die Waare auf beiden Seiten
                              									in den Strecken e bis o
                              									und f bis r durch
                              									Ausdecken oder Anschlagen erweitert, so dass sich dadurch auch ihre Breite
                              									vergrössert, und endlich wird sie in den Strecken s bis
                              										i und v bis k durch Mindern wieder verschmälert. Dabei hängt jede
                              									Maschenreihe dieses mittleren Waarenstückes e f k i
                              									wagerecht an der Stuhlnadelreihe, nachträglich aber verziehen sich die Reihen in der
                              									Waare wegen deren längeren äusseren Stücken. Der Fuss n
                              									wird schliesslich an die letzte Reihe i l m k in
                              									gewöhnlicher Weise und mit dem gewöhnlichen Arbeitsfaden angewirkt. Man erhält den
                              									Strumpf durch Zusammennähen der Aussenkanten des flachen Waarenstückes und zwar mit
                              									richtiger Form aller seiner Theile, auch der Ferse. Eventuell lassen sich, wie
                              									es die punktirten Linien andeuten, die
                              									Verstärkungstheile von g bis l und h bis m
                              									geradlinig begrenzen, oder über der Ferse spitz in 1
                              									beginnen und nach und nach verbreitern, oder es können dieselben auch bis 2, 2 weiter hinein in die Fussohle spitz auslaufen.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 231Gunst's Kulirwaare.C. F. L. Gunst in Chemnitz stellt nach seinem Patent (D. R. P. Nr. 69647 vom 21. October 1892) eine Kulirwaare her, deren Theilstücke
                              									Ränder besitzen, welch letztere das unbeabsichtigte Auflösen ihrer Maschen
                              									verhindern, das Abtrennen der Theilstücke von einander aber erleichtern, indem die
                              									Maschen der an den Theilstellen befindlichen Maschenreihen durch eine Kettelung
                              									verbunden sind (Fig. 34
                              									bis 36). Das Loslösen
                              									der einzelnen Theile lässt sich dadurch beschleunigen, dass die auf den Kettel
                              									folgende Maschenreihe h h (Fig. 36) durch einen
                              									besonderen Faden f erzeugt wird, den man zum Zwecke der
                              									Trennung der einzelnen Theile nur herauszuziehen braucht. Der erwähnte Kettel
                              									gestattet ferner auch einen Ersatztheil durch Naht so zu befestigen, dass Masche an
                              									Masche genäht werden kann. Ohne Einfluss hierauf ist es, ob die Kettelreihe, wie in
                              										Fig. 34, aus den
                              									Maschen selbst gebildet wird, indem man mit einer von Hand oder mechanisch bewegten
                              									Kettelnadel immer die vorhergehende Masche a durch die
                              									Nachbarmasche b zieht, oder mit einem besonderen Faden,
                              									welcher bei x (Fig. 35) zugeführt und
                              									bei d verknüpft wurde, oder ob man ein anderes
                              									ähnliches Verfahren anwendete. Am vortheilhaftesten aber wird dieser Kettel, wie
                              										Fig. 34 und 35 zeigen, dann
                              									hergestellt, wenn die Maschen noch auf den Nadeln A des
                              									Stuhles bezieh. der Strickmaschine hängen; jedenfalls ist es ohne Belang, ob man
                              									erst den Kettel und dann die Extramaschenreihe nebst Fortsetzung bildet, oder
                              									umgekehrt.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 231Fig. 37.Preston's Wirkarbeit. Wenn an Strümpfen oder ähnlichen ohne Rand gewirkten Bekleidungsstücken,
                              									welche aus mehreren Theilen zusammengenäht sind, zum Zwecke des Ersatzes eines
                              									abgenutzten Theiles durch einen neuen die beiden Strumpftheile wieder vereinigt
                              									werden sollen, so ist das dabei nöthige Aufnehmen der Maschen von den Kanten sehr
                              									mühsam und es bildet sich ausserdem an dieser Stelle in der Längsrichtung oder um
                              									den Strumpf herum ein verhältnissmässig unelastischer Saum, der das leichte An- und
                              									Ausziehen des Strumpfes sehr erschwert. Leonidas M.
                                 										Preston in Bonham, Fannin (Grafschaft Texas, Nordamerika), hat nun in
                              									seinem Patent (D. R. P. Nr. 66930 vom 12. April 1892) diesen Uebelständen dadurch
                              									abgeholfen, dass er jeden der beiden Theile an der Verbindungskante mit
                              									freiliegenden Maschen versieht, deren Hals durch einen Faden unterbrochen wird (Fig. 37 und 38). Hierin
                              									ist 1 der Längen, 2 der
                              									Fuss des Strumpfes, welcher den Theil 3 des Strumpfes
                              									am Knöchel mit enthält; sämmtliche drei Theile sind durch Stricken hergestellt. Die
                              									Erzeugung der an den zu verbindenden Kanten befindlichen Maschen 4 geschieht dadurch, dass man die zuletzt gebildeten
                              									Strumpfmaschen „fallen lässt“; damit sich diese aber weder ausziehen, noch in
                              									den gestrickten Theil wieder zurückgleiten, wird der Hals 5 jeder Masche durch einen Knoten 6
                              									unterbunden, welcher mittels eines sich um die Masche legenden Fadens hergestellt
                              									wird. Diese Knoten werden dann um den Hals der Maschen, dicht an der Kante des
                              									gestrickten Theiles, festgezogen, den zwischen den Maschen liegenden Theil 7 des Bindefadens aber lässt man schlaff herabhängen,
                              									damit dieser Theil des Strumpfes ebenso elastisch wie die anderen Theile werde. Die
                              									Knoten können von Hand oder auf mechanischem Wege gebildet werden. Damit die
                              									betreffenden beiden Theile mittels eines farbigen Fadens, eventuell zu
                              									Verzierungszwecken, mit einander leicht verbunden werden können, müssen die fallen
                              									gelassenen Maschen gestatten, eine Nadel bequem und schnell einzuführen.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 232Fig. 38.Preston's Wirkverfahren. Der erwähnte Saum wird gewöhnlich vom Schuh verdeckt werden, da die
                              									Verbindungsstelle am Knöchel liegt, doch kann dieser Saum auch sichtbar getragen
                              									werden.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 232Wirkstuhl von Besser. Um an flachen Wirkstühlen andere Pressmuster als mit der an denselben
                              									befindlichen Musterpresse oder dem Pressblech herstellen zu können, musste man
                              									bisher ein neues Pressblech einsetzen. Dies beseitigt die Erfindung von Ernst Besser in Löbau i. S. (D. R. P. Nr. 66506), Fig. 39 bis 41.
                           Das Pressblech besteht hier aus einzelnen Presszähnen b1
                              									b2, welche von der
                              									glatten Presschiene a in Einfräsungen a1 getragen werden.
                              									Jeder Presszahn ist in seinem oberen schwächeren Theil mit zwei Löchern versehen,
                              									durch welche zwei Drähte c und d gesteckt werden, so dass den auf die Nadeln drückenden, also arbeitenden
                              									Zähnen ein sicherer Stand in der Schiene a ertheilt
                              									wird. Man bringt nun diejenigen Zähne, deren Nadeln Doppelmaschen erzeugen sollen,
                              									in die Lage b2 und
                              									schiebt den Draht d wieder ein. Hierdurch wird erzielt,
                              									dass nicht nur die Presszähne b1 in der Arbeitsstellung festgehalten, sondern dass
                              									auch die in die Höhe geklappten in der Ruhelage bleiben. Man erreicht daher mit
                              									dieser Einrichtung den grossen Vortheil, durch entsprechende Vertheilung der
                              									pressenden Zähne jedes beliebige Pressmuster herstellen zu können.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 232Fig. 42.Roscher's Wirkstuhl. Bei den auf der Rundwirkmaschine hergestellten Waarenschläuchen verwendet
                              									man einen besonderen Faden, um dem Knie, der Ferse und der Fussohle grössere
                              									Festigkeit zu ertheilen. Dabei muss dieser Faden selbsthätig abgerissen und zur
                              									gewünschten Zeit von Neuem erfasst werden, es muss aber auch verhindert werden, dass
                              									derselbe durch die Centrifugalkraft einen Zug erleide, in Folge dessen er sich nach
                              									der Spule hinziehen und das Wiedererfassen erschweren würde. Nach früheren Patenten,
                              									welche Albin Röscher in Chemnitz hierfür ertheilt
                              									worden sind, wurde jedoch dieser Faden nicht sicher in diesem Zustande gehalten, so
                              									dass sich der Erfinder veranlasst gesehen hat, durch eine neue Vorrichtung (D. R. P.
                              									Nr. 67810) diese Mängel durch zwei Fadenklemmen zu beseitigen, in denen sich ein
                              									unabhängig von diesen bewegter Fadenführer befindet (Fig.
                                 										42 und 43).
                           Der ganze mit dem gewöhnlichen Fadenführer a verbundene
                              									Apparat ist am Schlossmantel fest und dreht sich während der Arbeit mit dem
                              									Verstärkungsapparat sammt Spule g und Fadenführer h ebenfalls um die Nadeln. Sind die beiden Pressen c1 und c2 von den Plättchen d1 und d2 abgehoben (Fig.
                                 									43), so hat der Verstärkungsfaden x freien
                              									Durchgang und wird zugleich mit dem Hauptfaden y zu
                              									Maschen verarbeitet. Verlässt aber die Gleitrolle b3 die Curve b4 (Fig. 42), so
                              									klappen die von der Feder m gezogenen Pressen c1 und c2 nieder und klemmen
                              									den Faden fest, so dass er beim Weiterdrehen des Apparates abgerissen werden muss.
                              									Da aber der Faden x dicht hinter dem
                              									Fadenführerröhrchen a durch die Klemme c1
                              									d1 gehalten wird, so
                              									bleiben die Faserenden nach dem Zerreissen des Fadens noch innerhalb dieses
                              									Röhrchens und in Berührung mit dem Hauptfaden y. Damit
                              									nun dieser den Faden x nach dem Oeffnen der Klemmen
                              									sicher mitnimmt, ist der Faden x durch einen von den
                              									beiden Fadenklemmen unabhängig bewegten Fadenführer, den Bolzen e hindurch geführt. Dieser Bolzen läuft mit seinem
                              									unteren Ende auf der Curve e2 und erhebt sich ganz kurz vor dem Schliessen der Klemme; in Folge dessen
                              									wird eine bestimmte Menge Faden von der Spule g
                              									abgezogen, welche hinreicht, den Faden x locker
                              									zwischen den Klemmen liegen zu lassen, sobald letztere den Faden festhalten und der
                              									Bolzen e nach dem Verlassen der Curve e2 vermöge seiner
                              									Schwere niedergefallen ist. Der Faden y kann nun sofort
                              									nach dem Oeffnen der Klemmen den Verstärkungsfaden x
                              									den Nadeln wieder zuführen. Es bewirkt also die eine Klemme c1
                              									d1 das Abreissen des
                              									Fadens x, während die zweite das etwaige, durch die
                              									Centrifugalkraft veranlasste Zurückziehen desselben nach der Spule hin
                              									verhindert.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 233Fig. 43.Roscher's Wirkstuhl.Textabbildung Bd. 291, S. 233Fig. 44.Wirkstuhl von Cappes. Zur Vereinfachung des bisher üblichen Verfahrens bei der Herstellung von
                              									Fransenwaare auf Wirkstühlen, wobei die arbeitenden Nadelsätze Kanten oder Bordüren
                              									bilden, welche durch den Schussfaden verbunden werden, hat sich Hermann Cappes in Wasa (Finland) nachstehenden
                              									Hilfsapparat (D. R. P. Nr. 67747) schützen lassen (Fig.
                                 										44).
                           In dem Spulenrahmen b befinden sich die einzelnen Spulen
                              										a mit dem den mehrfachen Fransenschussfaden
                              									liefernden Garn. Eine Holzplatte e auf den Enden der
                              									Lagerträger der Kettenbäume d trägt mehrere Oesen e1; durch eine
                              									derselben führt man die zu vereinigenden Fäden f
                              									hindurch und leitet sie über eine Abzugswalze g. Diese
                              									ist an den, den Oesen e1 gegenüberliegenden Stellen mit einem Schmirgelleinwandband bezogen, um
                              									ein sicheres Fortziehen des vereinigten Schussfadens zu erzielen. Die Riemenscheibe
                              										h am rechten Ende der Abzugswalze g ist durch einen Riemen i
                              									mit der Welle k des Wirkstuhles verbunden. Der
                              									Fadenführer D zieht nun durch seine hin und her gehende
                              									Bewegung den Schussfaden F von der Abzugswalze ab,
                              									leitet ihn nach den Nadeln N, welche ihn einbinden und
                              									so die Waare W herstellen, welche sich dann auf dem
                              									Zeuchbaum Z aufwindet. Bei diesem Vorgange ist es
                              									wesentlich, dass der Schussfaden durchaus ohne Spannung nach dem Fadenführer
                              									gelangt, er muss also zwischen Abzugswalze, Fadenführer und den arbeitenden Nadeln
                              									ganz lose laufen, damit er den Fadenführerlauf in keiner Weise hemmt. Im
                              									entgegengesetzten Falle könnte der Faden reissen, oder die Bordüre sich verziehen,
                              									oder wohl gar von der Waare losreissen. Je nach dem Fransenmuster hat man die Zufuhr
                              									des Schussfadens durch entsprechend gewählte Grösse der Curvenscheibe, des
                              									Antriebsrades und der Riemenscheibe h zu regeln.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 233Fig. 45.Kulirwirkstuhl von Wilson und Hutchinson. Elastische Schusskulirwaare lässt sich mit Hilfe eines flachen
                              									Kulirwirkstuhles, bei welchem das Einlegen des Schussfadens ohne Spannung erfolgt,
                              									so dass ein nachträgliches Einlaufen der Waare verhindert wird, herstellen nach der
                              									Erfindung, welche sich John Alfred Wilson und Rowland
                                 										Hutchinson in Nottingham (England) haben schützen lassen (D. R. P. Nr.
                              									68812), Fig. 45 bis 47.
                           
                           Hierbei holt der Fadenführer den zuviel abgezogenen, d.h. den nicht eingewirkten
                              									Theil des Schussfadens mittels einer zangenartigen Vorrichtung zurück und gibt ihn
                              									darauf für die Bildung der neuen Maschenreihe wieder frei; ausserdem wird eine
                              									etwaige beim Einlegen des Fadens entstandene Spannung durch eine kurze
                              									Rückwärtsbewegung des Fadenführers nach Beendigung seines Laufes sogleich wieder
                              									beseitigt.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 234Kulirwirkstuhl von Wilson und Hutchinson. Auf der feststehenden Nadelbarre a1 (Fig. 46) befindet sich
                              									die Hakennadelreihe a, über welche sich der Fadenführer
                              										g für den Schussfaden h hinbewegt. Dieser Fadenführer g ist an
                              									einer Schiene g1
                              									befestigt und in Armen g2 (Fig. 45) mittels Hebel und Zugstangen in
                              									gewöhnlicher Weise durch eine Herzscheibe verschiebbar, von welch letzterer auch der
                              									oben erwähnte Rücklauf des Fadenführers mit besorgt wird. Der Schussfaden h gelangt, von einer Spule kommend, über die Stange h2, welche zum Zwecke
                              									des Abziehens der erforderlichen Fadenmenge eine schwingende Bewegung von einer
                              									Herzscheibe erhält. Die Spannvorrichtung k k1 (Fig. 46), in welche nun
                              									der Schussfaden geleitet wird, arbeitet in folgender Weise: Die Klemmstange k1 wird in einem
                              									Schlitzhebel k8 auf-
                              									und niederbewegt mittels kurzer Zugstange k5, Hebel k4 und schwingender Welle k3; sie trägt ausserdem mittels der Arme
                              										k9 (Fig. 45) die Stange k2, an welcher die der Anzahl von Arbeitsstellen
                              									entsprechende Zahl Klemmplatten k befestigt ist, Welche
                              									an beiden Enden über die zugehörige Nadelreihe etwas vorstehen. Auf der Stange k2 sitzt an dem einen
                              									Ende (Fig. 47) eine mit
                              									Einkerbungen versehene Scheibe k10, welche durch eine Sperrfeder k13 festgestellt werden
                              									kann und dadurch das Schliessen und Oeffnen der Klemme bezieh. das Festhalten und
                              									Wiederfreigeben des Schussfadens ermöglicht. Um nun den Uebergang aus der einen in
                              									die andere dieser beiden Lagen zu vermitteln, ist weiter auf der Stange k2 der Daumen k12 fest, welcher bei
                              									der Abwärtsbewegung von k1 auf einen einstellbaren Anschlag k14 am Gestell trifft und k gegen k1
                              									drückt, sowie der um einen Bolzen k17 drehbare Arm k11, welcher mittels Zapfen k19 und Feder k18 in der ausgerückten, punktirten Lage
                              										(Fig. 47)
                              									festgehalten werden kann. Wenn sich dann die Stange k1 wieder nach oben bewegt, so stösst der
                              									Arm k11 gegen den
                              									stufenförmigen Buffer k15 (Fig. 45) und verursacht, dass der
                              									Schussfaden von der Spannvorrichtung k k1 wieder freigegeben wird. Es arbeiten also Arm k11 und die einzelnen
                              									Stufen des Buffers k15 zusammen; da sich aber Arm k11 nicht seitlich verschiebt, so muss der Buffer in
                              									Richtung der Nadelreihen fortgerückt werden, zu welchem Zwecke er an einem an der
                              									Mutter f1 der
                              									Schraubenspindel f angebrachten Rahmen k16 befestigt ist.
                           Der nicht elastische Faden E (Fig. 45) wird von einer Spule E1 unter den Fingern e11 einer Welle hinweg, die ebenfalls von
                              									einer Herzscheibe ihren Antrieb erhält, nach den Fadenführern e geleitet; diese sitzen auf einer in den Armen e2 einer Welle e5 verschiebbaren
                              									Schiene e1. Welle e5 wird von den Armen
                              									einer schwingenden Welle e4 gestützt, welch letztere veranlasst, dass die Fadenführer e auch genügend hoch über die Nadelreihe a gehoben werden, während sie sich quer zu dieser
                              									verschieben. Diese Verschiebung wird durch die zu beiden Seiten des Stuhles
                              									befindlichen Schraubenspindeln f in der üblichen Weise
                              									durch Schaltrad und Schalthaken erreicht; seitliche Anschläge begrenzen genau den
                              									Lauf derselben.
                           Der Wirkstuhl enthält ferner ausser der Nadelbarre a1 noch eine solche l1 (Fig. 46) für die
                              									Decknadeln l, von welchen je eine auf zwei Hakennadeln
                              									kommt. Die Welle, welche auch die Bewegung der oben erwähnten Welle e12 veranlasst,
                              									verschiebt auch diese Barre l1 auf der Winkelschiene l2; die Barre l1 ist durch Arme l3 mit der schwingenden Welle l4 verbunden und kann mittels des
                              									Handgriffs l5 gegen die
                              									Hakennadeln verstellt werden.
                           Die Abschlagplatinen b sind theils stehende, theils
                              									fallende und haben die gewöhnliche Form. Sowohl diese Platinen, als auch die Presse
                              										d erhalten ihren Antrieb in der üblichen Weise.
                           Arbeitsgang: Der Fadenführer e geht bei nach aussen
                              									gewendeter Decknadelbarre und vollständig gehobenen Platinen b in die Höhe, über die Nadeln a hinweg und
                              									wieder abwärts, in welcher Lage er vorläufig stehen bleibt. Der hierbei von den
                              									Fingern e11 gelieferte
                              									Faden E wird durch die Platinen in die Hakennadeln
                              									hineingedrängt und die Waare nach vorn geschoben, die Presse schliesst die Haken,
                              									die Decknadeln treten über die Hakennadeln und es wird von der einen Hakennadel die
                              									Masche abgeschlagen, diejenige von der anderen Nadel aber auf die Decknadel
                              									übertragen. Durch eine nun erfolgende Drehung der Barre l1 nach aussen werden die auf deren Nadeln
                              									befindlichen Maschen gestreckt, es wird aber auch zugleich ein Fach gebildet, in
                              									welchem sich der Schussfadenführer g hinbewegt und den
                              									von der Stange h2
                              									abgezogenen und freigegebenen Theil des Schussfadens h
                              									einlegt, eine etwa hierbei entstandene Spannung aber sogleich durch eine kurze
                              									Rückwärtsbewegung wieder aufhebt. Die Platinen schieben diesen Faden h in den Hakennadeln nach vorn, die Decknadelbarre wird
                              									soweit an die Hakennadeln herangedreht, dass die auf den Decknadeln befindlichen,
                              									gelängten Maschen, indem sie den Schussfaden einschliessen, wieder auf diejenigen
                              									Hakennadeln zurückkommen, auf denen sie erzeugt wurden, so dass sich auf diesen je
                              									zwei Maschen befinden, worauf nun wieder eine neue Maschenreihe gebildet wird.
                              									Inzwischen hat sich die Decknadelbarre vorgeschoben, es werden die beiden auf
                              									derselben Hakennadel befindlichen Maschen derart abgeschlagen, dass wiederum die
                              									Maschen von der zweiten Hakennadel auf die Decknadel kommen, um wie vorher eine
                              									Streckung zu erfahren und wieder ein Fach für den Schussfadenführer zu bilden. Kurz
                              									vor der erwähnten neuen Maschenbildung hatte sich der Fadenspanner gesenkt, der Daumen k12 ist auf den
                              									Anschlag k14 getroffen
                              									und hat ein Schliessen der Klemme veranlasst, welche sich aber durch die nun
                              									erfolgende Aufwärtsbewegung des Fadenspanners in Folge Anstossens des Hebels k11 an den Buffer k15 wieder gelöst und
                              									den Schussfaden wieder freigegeben hat; dabei ist auch von der Fadenabzugstange h2 aufs Neue ein Stück
                              									Schussfadenlänge geliefert worden. Der Fadenspanner, welcher etwa 25 mm oberhalb
                              									seiner tiefsten Stellung stehen bleibt; kommt erst wieder nach einer neuen
                              									Fachbildung zur Wirkung.