| Titel: | Neuere Dampfkessel. | 
| Fundstelle: | Band 291, Jahrgang 1894, S. 271 | 
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                        Neuere Dampfkessel.
                        (Schluss des Berichtes S. 241 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuere Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           Die E. Völcker'sche Halbgasfeuerung wird neuerdings von
                              									der Firma Keilmann und Völcker in Bernburg nach der
                              									Abbildung Fig. 105 ausgeführt.
                           Die Feuerung, die sich in erster Reihe für Braunkohle eignet, ist in zwei
                              									Abtheilungen getheilt, wobei der obere Theil mittels des schrägen Registerrostes und
                              									des verstellbaren, geschlitzten Wehres die Schwelabtheilung bildet. In dieser
                              									Abtheilung wird die Kohle vorgearbeitet, tritt von hier aus auf den unteren
                              									Treppenrost, wo die vollständige Verbrennung derselben erfolgt. Aus beiden
                              									Abtheilungen treten die Gase in die über dem Treppenroste liegende
                              									Verbrennungskammer. Die in der oberen Abtheilung entwickelten Schwälgase mischen
                              									sich auf diesem Wege zwischen den beiden geschlitzten Wehren innig mit vorgewärmter
                              									Luft, so dass in der erwähnten Verbrennungskammer die sämmtlichen von beiden
                              									Rosten erzielten Grase zur vollkommensten Verbrennung gelangen. Von grossem Werthe
                              									ist es, dass sowohl die Roste, als auch das Kohlenwehr verstellbar sind, wodurch
                              									eine immer gleichmässige Beschickung der Feuerung möglich und somit auch ein stets
                              									gleichmässiger Gasstrom erzielt wird. Bei richtiger Einstellung der erforderlichen
                              									Luftmengen soll die Verbrennung rauchfrei, auch ein Mitreissen von Flugasche bei
                              									richtigem Betriebe ausgeschlossen sein. Eine vor dem Roste angebrachte Thür
                              									gestattet, die erforderlichen Rostluftmengen genau zu regeln.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 271Fig. 105.Völcker's Halbgasfeuerung. Die Feuerung kann, je nach der Zugstärke, sowohl für hohe als auch für
                              									geringe Dampfentnahme eingestellt werden.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 271Fig. 106.Reich's Halbgasfeuerung. Das D. R. P. von C. Reich in Hannover (Nr.
                              									62043 vom 20. Juni 1891) zeigt eine Halbgasfeuerung. – Zur Fortführung der im
                              									Schwelraum A (Fig. 106)
                              									von dem Fülltrichter F aus eingebrachten Kohlen sich
                              									entwickelnden Gase dient der Kanal X, welcher so
                              									angeordnet ist, dass er die Oxydationskammer B
                              									umschliesst. In Folge dessen werden die Gase stark erhitzt in die Misch- und
                              									Verbrennungsdüse R eingeführt, wo sie durch die
                              									schräg angeordneten Schlitze O aus dem Kanal C stark erhitzte Luft erhalten. Durch die schräge
                              									Anordnung der Heissluftschlitze wird ein inniges Mischen der Verbrennungsluft mit
                              									den Gasen bewirkt.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 271Fig. 107.Feuerung von Dobbs. Bei der Feuerung von Wilhelm Samuel Dobbs in
                              									Wien (D. R. P. Nr. 69036 vom 7. October 1892) besteht der Hauptrost aus dem festen
                              									Staffelrost a (Fig. 107)
                              									zwischen dessen schrägen Theilen der in den Führungsschienen d eingehängte und mittels Kurbelachse i
                              									bezieh. Schneckenrad j bewegliche Schieberrost b hin und her bewegt wird. Durch diese Bewegung wird
                              									die bei l eingebrachte Kohle vorgeschoben, der Rost
                              									gereinigt und Schlacken, Asche u.s.w. über den Rost hinausgeschoben.
                           In der Patentschrift findet sich noch ein eben solcher Rost, mit Wasserkühlung
                              									versehen, beschrieben.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 271Fig. 108.Feuerung von Jones. Die Feuerungsanlage von E. W. Jones in
                              									Portland, Oregon (D. R. P. Nr. 68626 vom 2. März 1892), Fig. 108, arbeitet mit unterer Brennmaterialzuführung. Auf der oberen
                              									Flansche des Brennmaterialbehälters b ist ein den Herd
                              									ganz umziehendes Windrohr i vorgesehen, welches mit
                              									Oeffnungen l zum Einblasen der Luft versehen ist. In
                              									der oberen, der Hitze am meisten ausgesetzten Wandung des Windrohres sind
                              									Wasserkanäle h vorgesehen. An den beiden Seiten des
                              									Behälters b befinden sich Schlackenbrecher, bestehend
                              									aus senkrecht auf und ab beweglichen Platten p mit
                              									angeschraubten Zahnstangen und den Zahngetrieben a.
                              									Letztere werden bei Bewegung des Stössels h mittels der
                              									Stangen r und der Arme s
                              									in Drehung versetzt. Der das Brennmaterial einführende und unmittelbar von der
                              									Kolbenstange einer Dampfmaschine bewegte Stössel h hat
                              									veränderlichen Hub und zwar derart, dass bei jedem Hubende die Dampfsteuerung in die
                              									Mittelstellung kommt und Dampf vor bezieh. hinter den Kolben treten kann.
                           Die Feuerungsanlage mit Rauchverzehrung von JosephHinstin in Paris (D. R. P. Nr. 63565 vom 2. Juni 1891)
                              									setzt sich aus drei Theilen zusammen, der Vorfeuerung a
                              										(Fig. 109), der Hauptfeuerung b und der hinteren Feuerung c. Das durch Fülltrichter w eingebrachte
                              									Brennmaterial wird zunächst zwischen dem Luft einlassenden Rost g und dem Gegenrost k
                              									vergast. Nötigenfalls werden zwischen a und k Luft- und Gaskanäle j
                              									angebracht, welche durch Träger u gehalten werden und
                              									dazu bestimmt sind, dem Brennstoff diejenige Luftmenge zuzuführen, die zur
                              									Vermengung mit den Gasen und zu deren Verbrennung erforderlich ist. In der
                              									Hauptfeuerung b wird die Destillation der Gase
                              									fortgesetzt und vollendet, gleichzeitig findet die Verbrennung des aus der
                              									Vorfeuerung kommenden Gemisches von Luft und Gas statt. Das Brennmaterial liegt auf
                              									einem nach hinten geneigten Hauptrost e, welcher von
                              									Querbalken getragen wird; den Luftzutritt unter die Hauptfeuerung vermittelt der
                              									Regulirungsschieber r. Die hintere Feuerung, welche an
                              									die Hauptfeuerung anstösst, besteht aus dem Eintrittskanal m für die Gase der Vorfeuerung, einem mittels Hebel p beweglichen Rost f,
                              									einer Feuerbrücke n und einem Gewölbe t. In der Feuerbrücke befindet sich ein Kanal o, welcher mit dem hinter dem Kanal m gelegenen Luftsammler l
                              									in Verbindung steht und warme Luft direct unter den Rost f leitet.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 272Fig. 109.Feuerung von Hinstin.Textabbildung Bd. 291, S. 272Fig. 110.Wilkinson's Feuerung. Von der automatisch arbeitenden Rostanlage der Wilkinson Manuf. Co. in Philadelphia, Pa., gibt Uhland's Maschinenconstructeur folgende Beschreibung
                              										(Fig. 110): Die Roststäbe c sind als Hohlkörper ausgeführt und besitzen auf der der Feuerbrücke
                              									zugewendeten Seite eine Anzahl Treppen. In den Steg jeder Stufe mündet aus dem
                              									Hohlraum von c eine Bohrung. Diese Stäbe können von der
                              									Welle e aus mittels Excenters d so bewegt werden, dass je zwei neben einander liegende Stäbe die
                              									entgegengesetzte Schwingung um ihre untere Auflagestelle ausführen. In die Stäbe
                              									wird durch Düsen f Dampf eingeblasen, welcher dann
                              									durch die Bohrungen der Stäbe aus und zwischen das Brennmaterial tritt. Beim
                              									Austritte mischt er sich mit der Luft und trägt dadurch zur Verbesserung der
                              									Verbrennung bei. Zugleich schützt der Dampf die Stäbe c
                              									vor dem Verbrennen.
                           Ueber den Roststäben liegt eine sechsrillige Zufuhrwalze g. Letztere schliesst zusammen mit der Klappe i den Einwurftrichter h ab und wird von einer
                              									Transmission aus in langsame Umdrehung versetzt. Je zwei ihrer Rillen erfassen ein
                              									bestimmtes Quantum Klarkohle und führen es der ganzen Rostbreite gleichmässig zu. Da
                              									alle sechs Rillen gleich gross sind und die Rolle sich gleichmässig dreht, so ist,
                              									vorausgesetzt, dass die Klarkohle keine grösseren Stücke enthält, die Kohlenzufuhr
                              									auf den Rost eine ziemlich gleichmässige. Die Auflage a
                              									für den Rost ist hohl und wird von Luft durchstrichen. Der Aschenkanal b kann mittels regulirbaren Schiebers k verschlossen werden.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 272Rauchverzehrung von Mörath u. Schulz. Das D. R. P. Nr. 69083 vom 10. August 1892 von A.
                                 										Wilkinson in Bridgeport, Pennsylvanien, unterscheidet sich von der
                              									vorhergehenden Einrichtung hauptsächlich dadurch, dass zwischen der Feuerbrücke und
                              									dem Rostträger zwar ebenfalls Pressluft eingeführt wird, dass jedoch zwischen dem
                              									Rost und der Feuerbrücke ein drehbarer Aschen ab führ er angebracht ist. Dieser
                              									besteht aus einer Reihe von Scheiben, die an einer Hohlwelle befestigt sind. Die
                              									Scheiben sind mit Ansätzen versehen, damit sie in der gewünschten Entfernung von
                              									einander gehalten werden. Die Bewegung dieses Aschenabführers wird von der
                              									Excenterwelle d aus bewirkt.
                           Der Rauchverzehrungsapparat von Mörath und Schulz v.
                                 										Straznicki in Wien (Oesterreichisches Privilegium vom 6. August 1891), Fig. 111 und 112, wirkt unter dem
                              									Roste automatisch und besteht aus zwei unzertrennlichen Theilen, nämlich aus einem
                              									aushängbaren Hebel A und den Heiz- und Aschenthüren a und b, die so mit
                              									einander verbunden sind, dass, wenn die Feuerthüre geöffnet wird, der Hebel die
                              									Aschenthüre schliesst. Fig.
                                 										112 zeigt die geöffnete Feuer- und geschlossene Aschenthüre, während in
                              										Fig. 111 die
                              									Feuerthüre geschlossen und die Aschenthüre offen angezeigt ist. Es kann somit
                              									während der Beschickung der Feuer keine kalte Zugluft unter den Rost dringen und
                              									das Feuer abkühlen.
                           Weiter befindet sich am hinteren Ende des Aschenfalles ein Luftinjector B, der mit einem oder mehreren Regulirungshähnen
                              									versehen ist. Das Reguliren dieses Apparates geschieht bei
                              									Dampfkesselfeuerungsanlagen mittels eines Hahnes am Wasserzuleitungsrohre C, der die beliebige Befeuchtung der herabfallenden
                              									Asche erlaubt; überdies ist ein mit einem Hahne versehenes Dampfzuleitungsrohr D angebracht, das in das im Injector B befindliche Querrohr E
                              									einmündet, um dem Feuer die nöthige warmfeuchte Luft einzupressen, ohne einen
                              									Luftüberschuss zu bekommen.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 273Fig. 113.Feuerung von Lutton u. Buckley. Bei den Feuerherden, wo kein Dampf zur Verfügung steht, wird entweder
                              									bloss das Wasserrohr C in Anwendung gebracht, welches
                              									in Verbindung mit einem im Kaminmantel eingesetzten Wasservorwärmer in Verbindung
                              									steht, oder es wird Luft eingepresst, um die nöthige Sauerstoffmenge dem Feuer
                              									zuzuführen, wozu das Dampfzuleitungsrohr D geeignet
                              									ist.
                           Die durch die Wirkung dieses Apparates am hinteren Theile des Rostes erzeugte hohe
                              									Temperatur, über den die vorn entwickelten Kohlenoxydgase streichen müssen, verzehrt
                              									alle Kohlentheilchen, verhindert daher die Russbildung (mit Ausnahme der Anheizzeit,
                              									wo der Apparat noch nicht wirken kann).
                           Textabbildung Bd. 291, S. 273Fig. 114.Thompson's rauchlose Feuerung. Die Feuerungsanlage von J. Lutton und J. W. Buckley in Formby, Lancaster (D. R. P. Nr. 69088
                                 									vom 30. November 1892), Fig. 113, hat einen
                              									plattenförmigen mit Oeffnungen f versehenen Rost; unter
                              									den Oeffnungen sind Dampfrohre h in der Art angeordnet,
                              									dass der aus ihnen austretende Dampf durch die Oeffnungen des Rostes in das
                              									Brennmaterial tritt und hier den Zug verstärkt.
                           Die Thompson Smokeless Fire Company in Pittsburg fertigt
                              									eine rauchlose Feuerung nach Fig. 114 an (Engineering and Mining Journal vom 22. Juli 1893). Am
                              									Ende des Rostes ist eine gleichsam umgekehrte Feuerbrücke angebracht; vor derselben
                              									befindet sich ein besonderer Rost, der das Herausnehmen der Asche erleichtert und
                              									gleichzeitig die vollständige Verbrennung der Heizgase befördert. Eine
                              									Aufbrechvorrichtung im Vergasungsraum ist vom Stande des Kesselwärters aus in
                              									Thätigkeit zu setzen. Die Feuerung soll sich gut bewähren.
                           Eine Vorrichtung zur Verzehrung des Rauches der Kesselfeuerung einer elektrischen
                              									Centralanlage beschreibt Revue industrielle vom 18.
                              									März 1893. Die Anlage ist mit Unterwind versehen, hat Perret'sche eingetauchte Roststäbe, Green'schen Vorwärmer. Die Rauchgase streichen über Wasser und werden durch
                              									eine Waschvorrichtung, die genässte Koksstücke enthält, hindurchgepresst. Die ganze
                              									Vorrichtung soll sich so sehr bewährt haben, dass alle früheren Beschwerden
                              									verstummt sind. Die Anlage ist von Moët und Chandon
                              									unter Leitung des Ingenieurs Lebègue erbaut worden. Zeichnungen, Angaben über
                              									Leistung und Brennmaterialbedarf, sowie auch über die Abmessungen finden sich a. a.
                              									O.
                           In enger Beziehung zu der Anlage der Kesselfeuerungen stehen die Vorrichtungen zur
                              									mechanischen Beschickung des Rostes mit Brennmaterial. Ueber diese Anlagen hat der
                              									Oberingenieur C. Schneider in dem Organ des Vereins für Kesselüberwachung, 1892 Nr. 4,
                              									eine Abhandlung veröffentlicht, deren wesentlichen Inhalt wir nachstehend folgen
                              									lassen.
                           
                              „Die meisten Einrichtungen dieser Art verfolgen das Princip, den frischen
                                 										Brennstoff gleichmässig und regelmässig über die ganze Rostfläche
                                 										hinwegzustreuen, und es bedarf keiner weiteren Erörterung; dass man durch eine
                                 										praktische Verwirklichung dieses Principes den für eine vollkommene Verbrennung
                                 										maassgebenden Grundbedingungen ausserordentlich nahe zu kommen vermag. Dass die
                                 										mechanischen Rostbeschicker bei uns bisher so wenig Verbreitung gefunden haben,
                                 										dürfte in erster Linie dem Umstände zuzuschreiben sein, dass die meisten dieser
                                 										Apparate den gehegten Erwartungen nicht entsprochen haben, indem sie nicht im
                                 										Stande waren, das Brennmaterial gleichmässig genug über die Rostfläche
                                 										hinwegzustreuen; es entstanden auf diese Weise freie Stellen auf dem Roste,
                                 										durch welche die Luft ungehindert in grossen Mengen hindurchstreichen konnte,
                                 										wodurch der Wirkungsgrad der Feuerung sehr geschmälert werden musste.
                              
                           
                              Nicht unbedeutend fällt ferner ins Gewicht, dass diese Apparate zu viele
                                 										bewegliche Theile besitzen, wodurch sie leicht versagen können.
                              
                           
                              Immerhin verdienen dieselben, dass ihnen auch bei uns ein grösseres Interesse
                                 										entgegengebracht werde, und wir bezweifeln nicht, dass sie über kurz oder lang
                                 										weitere Verbreitung im Dampfkesselbetriebe finden werden.
                              
                           
                              Wir glauben daher im Interesse der Leser dieses Blattes zu handeln, wenn wir einen
                                 										Apparat dieser Art einer näheren Erörterung unterziehen und die
                                 										Versuchsergebnisse mittheilen, welche von uns und von anderer berufener Seite an
                                 										einigen damit ausgerüsteten Dampfkesselanlagen erzielt worden sind.
                              
                           
                              Es ist dieses der mechanische Rostbeschicker, welcher von der Firma Münchner und Co. in Bautzen i. S. ausgeführt
                                 										wird.
                              
                           
                              Der Apparat wird an der Stirnwand des Kessel- oder Feuerraumes befestigt und
                                 										besteht im Wesentlichen aus einer Schaufel, welche, durch eine Feder in Bewegung
                                 										gesetzt, die Kohle auf den Rost wirft.
                              
                           
                              Die Kohle wird in den darüber befindlichen Rumpf geworfen, von wo sie zunächst in
                                 										den Vertheilungskasten gelangt. Die Vertheilung wird durch ein Rührwerk bewirkt,
                                 											welches
                                 										abwechselnd rechts und links jedesmal eine gewisse Menge Kohlen auf die darunter
                                 										liegende Platte fallen lässt, über welche die Schaufel hinwegstreicht.
                              
                           
                              Die Anspannung der Feder, welche die Schaufel vorschnellt, wird durch eine mit
                                 										Knaggen versehene Scheibe bewirkt, welche durch eine Zahnradübersetzung von der
                                 										Antriebwelle aus in Umdrehung versetzt wird. Die Feder schnellt die Schaufel
                                 										nach dem Passiren der einzelnen Knaggenpunkte in die senkrechte Stellung zurück,
                                 										wobei die auf der Platte befindliche Kohle auf den Rost geworfen wird.
                              
                           
                              Durch die verschieden hohen Knaggen, mit denen die Scheibe versehen ist, wird die
                                 										Feder bald schwächer, bald stärker angespannt; dadurch wird die Wurfweite
                                 										veränderlich gemacht, was erforderlich ist, um den ganzen Rost gleichmässig mit
                                 										Kohle bewerfen zu können. In der Regel ist die Scheibe mit drei verschieden
                                 										hohen Knaggen versehen, welche nach einander zur Wirkung gelangen. Die Feder
                                 										befindet sich ausserhalb des Kastens und kann durch eine Flügelmutter nach
                                 										Bedarf angespannt werden.
                              
                           
                              Die Ingangsetzung der beweglichen Theile des Apparates geschieht durch eine
                                 										unmittelbar davor gelagerte kleine Antriebswelle, welche von irgend einer Stelle
                                 										aus in Bewegung gesetzt werden kann.
                              
                           
                              Um den Apparat bei wechselnder Dampferzeugung bald schneller, bald langsamer
                                 										laufen lassen zu können, ist die Antriebswelle mit einer Stufenscheibe versehen;
                                 										durch ein einfaches Verschieben des Riemens oder der Schnur kann somit die
                                 										beabsichtigte Geschwindigkeitsänderung bequem erreicht werden.
                              
                           
                              Unterhalb der zur Aufnahme der Kohle dienenden Platte befindet sich eine für
                                 										gewöhnlich durch eine Klappe geschlossen gehaltene Oeffnung von ausreichender
                                 										Grösse, durch welche die Entfernung der Schlacke vom Rost ermöglicht wird,
                                 										zugleich aber auch die Rostbeschickung mit der Hand bewirkt werden kann, wenn
                                 										der Apparat einmal versagen sollte.
                              
                           
                              Schliesslich erübrigt noch zu bemerken, dass der
                                 										Vertheilungskasten, sowie die Kohlenplatte durch Klappen zugänglich gemacht
                                 										sind, so dass etwaige Verstopfungen während des Betriebes gleich beseitigt
                                 										werden können.
                              
                           
                              Die Versuche, welche an einer mit diesem Apparate ausgerüsteten Kesselanlage
                                 										gemacht worden sind, haben Folgendes ergeben:
                              
                           
                              Der Versuchskessel ist ein Zweiflammrohrkessel mit Quersiedern, er hat
                                 										Planrostinnenfeuerung und folgende Hauptabmessungen:
                              
                           
                              
                                 Länge des Kessels
                                 9,100 m
                                 
                              
                                 Durchmesser
                                 des Kesselmantels
                                 2,300 m
                                 
                              
                                 „
                                 der Flammrohre
                                 0,900 m
                                 
                              
                           
                              Die Flammrohre sind mit je fünf Quersiedern versehen Und verengen sich im letzten
                                 										Schusse auf 0,760 m Weite.
                              
                           
                              
                                 Es
                                 beträgt
                                 die
                                 Heizfläche
                                 des
                                 Kessels
                                 96,76 qm
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                 Rostfläche
                                 „
                                 „
                                   3,30 qm
                                 
                              
                           
                              Er dient im Verein mit einem daneben liegenden Zweiflammrohrkessel von annähernd
                                 										gleicher Grösse zum Betriebe einer 400pferdigen Verbundmaschine mit
                                 										Condensation.
                              
                           
                              Beide Kessel waren einige Tage vor den Versuchen innen wie aussen gründlich
                                 										gereinigt worden. Das Speisewasser durchlief vor seinem Eintritt in den
                                 										Versuchskessel einen Vorwärmer, welcher in dem gemeinschaftlichen Fuchs
                                 										aufgestellt ist. Als Brennmaterial diente bei allen Versuchen oberschlesische
                                 										Kleinkohle. Kohle und Wasser wurden gewogen und alle Beobachtungen in
                                 										wiederkehrenden kurzen Zwischenräumen aufnotirt. Die Ergebnisse dieser
                                 										Ermittelungen sind in nachstehender Zusammenstellung enthalten.
                              
                           
                              An den beiden ersten Versuchstagen wurde der Versuchskessel massig stark
                                 										betrieben, und zwar erfolgte am ersten Versuchstage die Beschickung des Rostes
                                 										durch den Apparat, am zweiten dagegen durch den Oberheizer der Fabrik.
                              
                           
                              Ein Vergleich der Ergebnisse dieser beiden ersten Versuchstage zeigt, dass bei
                                 										fast gleicher Beanspruchung des Kessels die Verdampfung für 1 k Kohle nur sehr
                                 										wenig verschieden ist. Die Verbrennung der Kohle an sich war an beiden Tagen
                                 										sehr günstig und die Verdampfung ging über das normale Maass hinaus. Der geringe
                                 										Unterschied in der Verdampfung bei Anwendung des Apparates gegenüber der
                                 										Handbeschickung wird erklärlich, wenn man berücksichtigt, dass die Bedienung des
                                 										Rostes durch einen älteren, erfahrenen Heizer mit Aufwendung grösster
                                 										Aufmerksamkeit erfolgte, ein Umstand, der für gewöhnlich nicht zutrifft.
                              
                           
                              Um die Leistungsfähigkeit des Apparates bei stärkster Beanspruchung des Kessels
                                 										beurtheilen zu können, wurde am dritten Versuchstage die 400pferdige Maschine
                                 										durch den mit dem Apparate versehenen Versuchskessel allein betrieben. Die
                                 										Leistung des Kessels stieg auf 34,75 k Dampf in der Stunde für 1 qm Heizfläche,
                                 										wobei auf 1 qm Rostfläche in der Stunde 116 k Kohle verbrannt wurde. Trotz
                                 										dieser hohen Beanspruchung verdampfte 1 k Kohle noch 8,78 k Wasser, was als ein
                                 										recht günstiges Ergebniss bezeichnet werden muss; der Dampfdruck konnte dabei
                                 										ohne Mühe auf normaler Höhe erhalten werden, und haben wir die Ueberzeugung
                                 										gewonnen, dass die Grenze der Leistungsfähigkeit des Apparates noch nicht
                                 										erreicht worden ist.
                              
                           
                              Zusammenstellung der Versuchsergebnisse.
                              
                           
                              
                                 
                                 I27. 1. 92mitApparat
                                 II28. 1. 92ohneApparat
                                 III29. 1. 92mitApparat
                                 
                              
                                 Dauer des Versuches in Stunden
                                 7
                                 7
                                 7
                                 
                              
                                 Kohlenverbrauch im Ganzen in    Kilo
                                 1790
                                 1730
                                 2680
                                 
                              
                                 Kohlenverbrauch in 1 Stunde    und 1 qm
                                    											Rostfläche in Kilo
                                 77,5
                                 74,9
                                 116
                                 
                              
                                 Speisewasserverbrauch im Gan-    zen in
                                    											Kilo
                                 15360
                                 14730
                                 23540
                                 
                              
                                 Speisewasserverbrauch in 1 Std.    und 1 qm
                                    											Heizfläche in Kilo
                                 22,68
                                 21,73
                                 34,75
                                 
                              
                                 Temperaturdes Speisewassers in  Grad C.
                                 im Maassgefässhint. Ekonomiser
                                 285
                                 282
                                 1,582
                                 
                              
                                 Dampfspannung im Kessel
                                    											in    Atmosphären
                                 5,8
                                 5,8
                                 5,7
                                 
                              
                                 Verdampfung auf 1 k Kohle in    Kilo
                                 8,58
                                 8,51
                                 8,78
                                 
                              
                                 Desgl. auf Speisewasser von    0° C. und Dampf
                                    											von 100° C.    berechnet in Kilo
                                 7,7
                                 7,68
                                 7,92
                                 
                              
                                 Heizgase, Gehalt an Kohlen-    säure in
                                    											Vol.-Proc.
                                 9,3
                                 8,3
                                 9,00
                                 
                              
                                 Heizgase, Temperatur im Fuchs    in Grad
                                    											C.
                                 220
                                 237
                                 252
                                 
                              
                                 Zugstärke am Rauchschieber    gemessen in
                                    											Millimetern    Wassersäule
                                 5
                                 3
                                 10
                                 
                              
                                 Rückstände an Schlacken und    Asche in
                                    											Kilo
                                 –
                                 –
                                 248
                                 
                              
                                 Desgl. in Procent des
                                    											Kohlen-    verbrauches
                                 –
                                 –
                                 9,25
                                 
                              
                           
                           
                              
                              Zum Vergleiche mit den in vorstehender Zusammenstellung enthaltenen Werthen
                                 										theilen wir in Nachstehendem noch die Ergebnisse von Versuchen an einem mit
                                 										diesem Apparate versehenen Fairbairn-Kessel mit, welche von dem Kesselinspector
                                 											F. Tacheci und Prof. C.
                                    											Schedlbauer in Reichenberg ausgeführt wurden. Der Versuchskessel hat
                                 										folgende Hauptabmessungen:
                              
                           
                              
                                 
                                 Durchmesser
                                 Länge
                                 
                              
                                 Mantel
                                 2,00 m
                                 6,85 m
                                 
                              
                                 Flammrohre
                                 0,70 m
                                 2,70 m
                                 
                              
                                 104 Stück Heizröhren
                                      70 mm
                                 3,15 m
                                 
                              
                           
                              Seine Heizfläche betrug 112 qm, seine Rostfläche 2,52 qm
                                 										entsprechend 1/44 der ersteren. Der Schornstein hat 55 m Höhe und 1,1 m
                                 										Mündungsweite.
                              
                           
                              Die angestellten Versuche lieferten folgende
                                 										Ergebnisse:
                              
                           
                              
                                 
                                 25. 1. 88ohneApparat
                                 25. 6. 91mitApparat
                                 
                              
                                 Dauer des Versuches in Stunden
                                 11
                                 9,5
                                 
                              
                                 Betriebsdauer seit der Reinigung (Wochen)
                                 6
                                 7,5
                                 
                              
                                 Brennmaterial, oberschles. Steinkohle
                                 Nuss II
                                 Nuss II
                                 
                              
                                 Heizwerth in Wärmeeinheiten
                                 6663
                                 6316
                                 
                              
                                 Beanspruchung der Rostfläche für 1 Stunde    und 1 qm.
                                    											Kilo Kohle
                                 48,1
                                 70,7
                                 
                              
                                 Desgl. der Heizfläche, Kilo Wasser
                                 8,58
                                 12,55
                                 
                              
                                 Verdampfung für 1 k Kohle
                                 7,91
                                 7,885
                                 
                              
                                 Temperatur des Speisewassers in Grad C.
                                 58,80
                                 37,50
                                 
                              
                                         „         der Heizgase im Fuchs
                                 240
                                 271,7
                                 
                              
                                 Kohlensäuregehalt der Heizgase in Vol.-    Proc.
                                 7,95
                                 10,0
                                 
                              
                                 Nutzeffect in Proc.
                                 71,1
                                 77,4
                                 
                              
                           
                              Die Versuchsergebnisse zeigen deutlich, dass die mechanische Rostbeschickung
                                 										mancherlei Vortheile bietet. Der Hauptwerth der mechanischen Beschickung beruht,
                                 										wie schon eingangs erwähnt, auf der Möglichkeit der fortwährenden gleichmässigen
                                 										Kohlenzufuhr über die ganze Rostfläche hinweg, wodurch die weitere Möglichkeit
                                 										gewährt wird, das Brennmaterial rauchfrei mit dem geringsten Luftüberschuss zu
                                 										verbrennen.
                              
                           
                              Während der Versuche wurde beobachtet, dass das Brennmaterial auf dem Roste stets
                                 										in einer gleichmässig starken Schicht ausgebreitet war, es zeigten sich keine
                                 										freien Roststellen, durch welche die Luft ungehindert hätte eintreten können.
                                 										Des Weiteren fallen die Abkühlungsverluste weg, welche beim gewöhnlichen Heizen
                                 										mit der Hand mit dem Oeffnen der Feuerthüren verknüpft sind.
                              
                           
                              Gegen die Leistungsfähigkeit des Apparates dürften nach den vorliegenden
                                 										Ergebnissen ebenso wenig Bedenken erhoben werden können, als gegen seine
                                 										Verwendung bei wechselndem Dampfverbrauche, zumal auch durch die im
                                 										Vertheilungskasten befindlichen Schieber je nach Bedarf eine geringere oder
                                 										stärkere Kohlenzufuhr bewirkt werden kann.
                              
                           
                              Ein bei Anwendung dieses Apparates nicht zu umgehender Nachtheil besteht in dem
                                 										Transmissionsantriebe. In den meisten Kesselhäusern befinden sich keinerlei
                                 										Kraftleitungen und bei grösseren Kesselanlagen wird man eigens dazu eine kleine
                                 										Dampfmaschine beschaffen müssen, wenn die erforderlichen Kraftübertragungen von
                                 										der Dampfmaschine oder Transmission aus schlecht bewirkt werden können. In
                                 										solchen Fällen kann auch eine etwa im Kesselhause vorhandene Dampfpumpe für den
                                 										Antrieb des Rostbeschickers benützt werden.
                              
                           
                              Sodann tritt die Frage auf, wie sich der Apparat in der stauberfüllten Luft des
                                 										Kesselhauses auf die Dauer bewähren wird; vortheilhaft für denselben ist
                                 										jedenfalls der Umstand, dass die Antriebswelle keine grössere Geschwindigkeit
                                 										besitzt, als wir sie bei jeder landläufigen Dampfmaschine gewohnt sind, während
                                 										im Gegensatze hierzu andere ähnliche Rostbeschicker 500 bis 600 Umdrehungen in
                                 										der Minute machen, wobei eine schnelle Abnutzung der beweglichen Theile
                                 										unausbleiblich ist.
                              
                           
                              Das günstige Ergebniss der Versuche, die vorher erwähnten Vortheile des Apparates
                                 										gegenüber der Handbeschickung, seine verhältnissmässig einfache Construction und
                                 										einfache Bedienung, sowie der Umstand, dass keiner seiner beweglichen Theile im
                                 										Feuer liegt, und nicht zum geringsten Theile sein sicheres Arbeiten dürften
                                 										demselben eine weitere Verbreitung sichern.“
                              
                           In derselben Zeitschrift, und zwar 1893 Nr. 5, wird die Frage der mechanischen
                              									Beschickung durch Ingenieur C. Haage des Sächsischen
                              									Vereins weiter besprochen. (Bezüglich der zunächst erwähnten Feuerung nach dem Leach'schen System verweisen wir auf 1891 280 * 153, wo eine solche selbsthätige Beschickung
                              									ausführlich beschrieben ist.) Die Ausführungen des Verfassers über den Ruppert'schen Feuerungsapparat lassen wir hier
                              									folgen:
                           Textabbildung Bd. 291, S. 275Fig. 115.Ruppert's Feuerungsapparat. Bei dieser Feuerung wird die Kohle mittels einer rotirenden Schaufel auf
                              									die Rostfläche geworfen und durch die eigenartige Bewegung dieser Schaufel
                              									gleichmässig vertheilt. Aus Fig. 115 wird das Princip
                              									dieser Feuerung ersichtlich. Es sind a und b zwei sich gegenüber liegende Scheiben mit gesonderter
                              									Lagerung, a wird durch einen Riemen von oben
                              									angetrieben und trägt einen Kurbelzapfen c. Die Scheibe
                              										b besitzt eine Coulisse, in deren verschiebbarem
                              									Stein d der Kurbelzapfen c
                              									von Scheibe a gelagert ist. In Folge dieser Verbindung
                              									ist die Scheibe b gezwungen, der Bewegung der Scheibe
                              										a zu folgen. Liegen die Mittellinien der
                              									Scheibenachsen nicht in einer Linie, sondern gegen einander verschoben, wie in der
                              									Figur angenommen, so muss bei einer Bewegung der Scheibe a der Coulissenstein d sich verschieben und
                              									bei einer vollen Umdrehung einen Kreis beschreiben, welcher zur Achsenmitte von b excentrisch liegt, um die Grösse der
                              									Achsenentfernung. Hat der Kurbelzapfen c eine
                              									gleichmässige Geschwindigkeit, so muss der Stein d
                              									dieselbe ebenfalls annehmen. Da dieser Stein aber bei der Bewegung seine Entfernung
                              									von der Achsenmitte von b stetig ändert, so muss bei
                              									einer Umdrehung von a die Scheibe b, sowie die auf deren Achse befestigte Schaufel i eine zu- und abnehmende Geschwindigkeit erhalten,
                              									welche am kleinsten ist bei der äussersten Stellung des Coulissensteins in e und am grössten bei der innersten Stellung in f. Die Zu- und Abnahme der Schaufelgeschwindigkeit gibt
                              									die Möglichkeit, diese Schaufelbewegung zum Werfen von Kohle zu benutzen, da die
                              									letztere die Schaufel verlassen muss, nachdem die grösste Geschwindigkeit erreicht
                              									ist und eine Verlangsamung der Bewegung eintritt.
                           Der Unterschied zwischen der grössten und kleinsten Geschwindigkeit während einer
                              									Umdrehung ist abhängig von der Entfernung der Achsen a
                              									und b. Um diesen Geschwindigkeitsunterschied, durch welchen die
                              									Wurf kraft der Schaufel bestimmt ist, zu verändern, ist daher nur nöthig, die
                              									Achsenentfernung grösser oder kleiner zu machen. Zu diesem Zwecke ist die Scheibe
                              										a in einem Hebel g h
                              									gelagert, der in g aufgehängt ist und durch eine in h angreifende Stange eine schwingende Bewegung erhält,
                              									so dass sich die Achsen a und b einander nähern und wieder entfernen. Der Geschwindigkeitsunterschied
                              									der Schaufel i bei einer Umdrehung wird dementsprechend
                              									in den auf einander folgenden Umdrehungen ab- und zunehmen, in gleichem Sinne also
                              									auch die Wurf kraft der Schaufel. Da alle Bewegungen aber stetig erfolgen, so können
                              									alle Punkte einer Fläche durch diese Bewegung der Schaufel mit Kohle beworfen
                              									werden.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 276Fig. 116.Ruppert's Feuerungsapparat.Fig. 116 gibt ein Bild von der Anordnung des
                              									Schaufelapparates an einem Kessel. Vor der Schaufel ist eine kreuzförmige Walze
                              									gelagert, durch deren Drehung der ersteren Kohle zugeführt wird. Die Bewegung dieser
                              									Walze erfolgt mittels Sperrrades und kann durch Verstellung einer Schraube
                              									vergrössert oder vermindert werden, so dass die Menge der Kohle, welche durch die
                              									Schaufel auf den Rost geworfen wird, dem Dampfverbrauche genau angepasst werden
                              									kann.
                           Textabbildung Bd. 291, S. 276Fig. 117.Beschickung von Tauer. Um den Rost auch mit der Hand bedienen bezieh. abschlacken zu können, ist
                              									die vordere Wand des Fülltrichters zum Umklappen eingerichtet.
                           Der Apparat, welcher sich an die gewöhnliche Feuerungsthüröffnung des Kessels
                              									anschliesst und bei jedem Kesselsystem Verwendung finden kann, steht auf Rädern, so
                              									dass derselbe, wenn erforderlich, bei Seite geschoben werden kann.
                           Dieser Feuerungsapparat der Maschinenfabrik Otto Ruppert
                              									in Chemnitz ist bis jetzt an zwei Anlagen zur Anwendung gekommen. An einer derselben
                              									hat der Berichterstatter Untersuchungen anstellen können und eine gute Verbrennung
                              									bei hohem Kohlensäuregehalt (12 Proc.) in den Gasen gefunden.
                           Bei der automatischen Beschickungsvorrichtung für Feuerroste von Carl Tauer in Warnsdorf, Böhmen (D. R. P. Nr. 69356),
                              										Fig. 117, gelangt das Brennmaterial aus dem
                              									Einwurftrichter in den Behälter c, in welchem sich die
                              									auf der Welle d befestigten Schaufeln e drehen. Diese erfassen das in c fallende Brennmaterial und werfen es durch die Oeffnung i1 auf den Rost. Die
                              									verstellbare Klappe q regulirt die Wurfweite. Eine der
                              									drei Schaufeln ist so gebogen, dass sie das Brennmaterial in gerader Richtung
                              									fortschleudert, d.h. auf die Mitte des Rostes. Schaufel e ist an ihrem Ende so gewunden, dass das von ihr fortgeschleuderte
                              									Brennmaterial die linke Seite des Rostes beschickt, und Schaufel f wirft die Kohle auf die rechte Rostseite.
                           Wir geben nachstehend noch einige Mittheilungen und Angaben der Quelle von
                              									bemerkenswerthen Kesselfeuerungen:
                           1) Die Acme, rauch verzehren de Feuerung, Beschreibung und Zeichnung in Industries vom 11. November 1892.
                           2) Englisches Patent Nr. 15 204 vom 24. August 1892, rauchverzehrende Feuerung von
                              										Boyes, Heaton und Consorten.
                           3) Hutchinson's Dampfgebläse zur Verhinderung des
                              									Rauches bei Locomotiven, Zeichnung und Beschreibung in Engineering News vom 4. April 1891.
                           4) Oelfeuerung für unterseeische Schiffe von Fraissinet et
                                 										Cie. in Marseilles, Zeichnung und Beschreibung in Industries vom 3. April 1891.
                           5) Lancashire-Kessel mit Feuerung von Beesley and Wright
                              									in Liverpool, Zeichnung und Beschreibung in Industries and
                                 										Iron vom 17. November 1893, ebenso in Engineer
                              									vom 10. November 1893.
                           6) Mittheilungen über Marinekessel enthält auch der Jahrgang 1893 von Industries and Iron in den August- und
                              									September-Nummern, jedoch sind diese Kessel ihrem Wesen nach in unserem Journale
                              									bereits besprochen.
                           7) Ausführliche Zeichnung und Beschreibung einer Kesselfeuerung nach Dulac, und zwar in zwei Ausführungen, für die
                              									unmittelbare Feuerung eines Engröhrenkessels und als Vorfeuerung eines
                              									Grosswasserraumkessels mit Feuerrohr; enthält Revue
                                 										industrielle vom 15. Juli 1893.