| Titel: | Neuere Biegemaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, S. 25 | 
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                        Neuere Biegemaschinen.
                        (Fortsetzung des Berichtes Bd. 291 S.
                           								175.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuere Biegemaschinen.
                        
                     
                        
                           Hilles und Jones' Blechbiegemaschine.
                           Bei dieser mittels Dampfmaschine betriebenen Biegemaschine (Fig. 14) wird nach American Machinist, 1892
                              									Bd. 15 Nr. 51 * S. 2, ein doppelter Geschwindigkeitswechsel der Walzenbewegung durch
                              									eine Zwischenkuppelung erhältlich, wodurch je eines der Stirnräderwerke in
                              									Thätigkeit tritt. Hingegen erfolgt der Schaltungsbetrieb der beiden Lagerköpfe der
                              									Oberwalze gleichzeitig und gleichmassig mittels eines Winkelradwendetrieb Werkes bei
                              									schrägstehender Welle auf ein Winkelradpaar und eine wagerechte Welle, die in der
                              									Hauptebene der Maschine liegt und mit welcher zwei grosse Winkelräder betrieben
                              									werden, die zugleich Spindelmuttern sind.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 25Fig. 14.Hilles und Jones' Blechbiegemaschine. Da eines dieser Winkelgetriebe hierzu ausrückbar ist, so kann eine
                              									Schräglage der Ober walze ermöglicht werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 292, S. 25
                              Fig. 15.Cameron's Blechbiegemaschine.
                              
                           
                        
                           J. Cameron's Blechbiegemaschine.
                           Bei dieser 66 t schweren Dreiwalzenbiegemaschine (Fig. 15) können 25,4 mm starke, 6400 mm lange
                              									Stahlbleche kalt gebogen werden.
                           Nach The Engineer, 1892 Bd. 73 * S. 96, haben die
                              									gusseisernen Hohl walzen eine Länge von 6552 mm, die Ober walze 787 mm und die
                              									beiden Unterwalzen je 533 mm Durchmesser. Zudem sind die letzteren in der Längsmitte
                              									durch Stützrollen S (Fig. 17) unterstützt,
                              									weil ihre stählernen Walzenachsen fast, keine oder doch nur einen ganz geringen
                              									Beitrag zur Erhöhung der Biegungsfestigkeit der Walzen liefern können. Deshalb wird
                              									nur bei längeren Rohrwalzen (Fig. 16) die Achse in der Walzenmitte eingepasst, sonst aber die
                              									Schenkeldurchmesser stetig nach einem Ende zu verstärkt.
                           Weil ferner die biegende Oberwalze annähernd doch den doppelten Arbeitsdruck
                              									auszuhalten hat, so erklärt sich dadurch die Nothwendigkeit ihres grösseren
                              									Durchmessers von selbst.
                           Dies hat aber eine Vergrösserung des Krümmungshalbmessers der gebogenen Bleche im
                              									Gefolge, was wieder bei gewissen Arbeiten, wie z.B. beim Biegen der Blechschüsse für
                              									Masten und Raaen, nicht begrenzt sein darf.
                           Bei solchen Biegemaschinen mit starken Oberwalzen können daher Rohre von kleinerem
                              									Krümmungshalbmesser selbst dann nicht gerollt werden, (wenn eine schwache
                              									Zwischenwalze (Fig. 18)
                              									unter die Oberwalze eingesetzt würde.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 25Cameron's Blechbiegemaschine Um Masten und Sparren zu erzeugen, erhält daher die Oberwalze der
                              									Biegemaschine selten mehr als 300 mm Durchmesser bei 3000 bis 3600 mm Länge, wobei
                              									das eine Lager der Oberwalzen zum Abheben, ausserdem aber noch die ganze Walzenachse
                              									zum Schrägstellen eingerichtet ist.
                           Eine wenn auch schwache Schräglage der oberen Walze ist aber auch bei grossen
                              									Biegemaschinen vorzusehen, was in unvollkommener Weise durch ballige Lagerschalen
                              										A (Fig. 19) erhalten wird.
                              									Besser ist in allen Fällen entweder eine gelenkige Aufhängung des Lagerkörpers A (Fig. 20) oder ein Lager
                              									mit Cylinderschalen B (Fig. 21), deren
                              									Schwingungsachse winkelrecht die Zapfenachse kreuzt, wobei die seitliche Führung des
                              									Lagerkörpers S erhalten bleiben kann.
                           Geschaltet wird die Tragschraube jedes Zapfenlagers unabhängig von der anderen und
                              									zwar nach jeder Richtung hin durch eine kleine Dampfmaschine (Fig. 15) mittelbar bei Einschaltung je eines
                              									Winkelradwendetriebwerkes (Fig. 22 bis 24).
                           Der Walzenbetrieb erfolgt durch eine Zwillingsdampfmaschine mittels starker
                              									Räderübersetzung auf kleine Walzengetriebe, deren Zähne durch Seitenscheiben
                              									verstärkt sind, die bis zum Theilkreis reichen, während die anderen Getriebe bis zum
                              									Zahnkopf anschliessende, angegossene Seitenscheiben erhalten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 292, S. 26
                              Gameron's Blechbiegemaschine.
                              
                           
                        
                           Th. Shanks' Blechbiegemaschine.
                           Für die Schiffswerfte von Harland und Wolff in Belfast
                              									ist nach Engineering, 1890 Bd. 50 * S. 529, von Thomas Shanks and Sons in Johnstone bei Glasgow die in
                              										Fig. 25 abgebildete Blechbiegemaschine  gebaut
                              									worden, deren massive Stahlwalzen eine Länge von 9500 mm besitzen.
                           Während die Oberwalze einen Durchmesser von 762 mm hat, sind die beiden Unterwalzen
                              									bloss 432 mm stark und mittels je zwei Stützrollen, die am Gestellverbindungsrahmen
                              									sitzen, in der Länge entsprechend unterstützt. Jede dieser Walzen wird durch ein
                              									grosses Rad angetrieben.
                           Beide Räder erhalten ihre Bethätigung von einer gemeinschaftlichen, hochgelagerten
                              									Welle aus, wodurch das ganze Triebwerk in eine höhere Lage gebracht werden kann.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 26Cameron's Blechbiegemaschine. Dieses Triebwerk ist für einen dreifachen Geschwindigkeitswechsel
                              									eingerichtet, indem auf der Mittelwelle mit dem üblichen Riemenscheibensatz ein
                              									Doppelgetriebe sich mittels Stellhebel verschieben lässt.
                           Wenn nun das innere Getriebe in das obere grosse Stirnrad eingreift, so hat man
                              									einen unmittelbaren Betrieb desselben durch die Festscheibe. Da nun sowohl rechts
                              									als auch links von dieser Mittelwelle je eine Seitenwelle mit verschieden grossen
                              									Räderwerken ebenfalls axial verschiebbar angeordnet sind, so ist es leicht
                              									verständlich, dass bei ausgerücktem inneren Getriebe das äussere Getriebe der
                              									Riemenscheibenwelle mit je einer Seitenwelle in Verbindung kommen kann, von der aus
                              									das grosse Stirnrad bethätigt wird.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 26Fig. 25.Shanks' Blechbiegemaschine. Die über der oberen Biegewalze lagernde Antriebwelle bedingt eine
                              									besondere Aufhängung der Walzenlager mittels Doppelspindel, deren Schaltbetrieb aus
                              									dem Schaubild (Fig. 25) ersichtlich ist.
                           Unter dem Einflüsse des Arbeitsdruckes ist eine Durchbiegung der sonst freien
                              									Oberwalze unvermeidlich.
                           Dementsprechend wird das gebogene Blech keine rein cylindrische, sondern eine
                              									bauchige, fassartige Form erhalten.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 26Smith's Biegemaschine. Um diesen Uebelstand zu beseitigen, hat man die Oberwalze ballig gemacht,
                              									in der Weise, dass z.B. eine 7600 mm lange schmiedeeiserne massive Walze in der
                              									Mitte 813 und an den Enden bloss 787 mm Durchmesser erhielt.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 26Fig. 29.Smith's Biegemaschine. Dieses führte aber zu der weiteren Unzuträglichkeit, dass beim Biegen von
                              									schmäleren Blechen und nicht ganz mittelachsiger Einführung dieselben schief durch
                              									die Maschine laufen.
                           
                        
                           Hugh Smith's Blechbiegemaschinen.
                           Nach dem englischen Patent Nr. 12152 vom 2. August 1890 bestehen die
                              									hauptsächlichsten Verbesserungen in dieser Dreiwalzenbiegemaschine (Fig. 26 bis 28) in einem starken
                              									Blechträger A, der an seinen Enden mittels Bolzen an
                              									die Druckspindeln E angelenkt und durch Vermittelung
                              									der Schneckenräder H getragen wird. An den Endköpfen
                              										D dieses Trägers A
                              									sind die Zapfenlager für die obere Biegewalze B
                              									angesetzt, während drei Stützrollen paare N (Fig. 28) die Walze B gegen Durchbiegung sichern sollen.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 27Fig. 30.Niles' Blechbiegemaschine. Aehnliche Stützrollenpaare, die auf den zwei Stahlgussbalken O liegen, sichern die beiden unteren Walzen gegen
                              									Durchbiegung und stellen eine starre Verbindung der beiden Lagerständer her.
                              									Angetrieben wird jede der beiden Unterwalzen durch grosse Stirnräder M mit Pfeilzähnen vermöge eines entsprechend
                              									übersetzenden Triebwerks durch offene und gekreuzte Riemen.
                           Dieselbe Antriebsweise mit zwei Riemen ist auch für den Stellbetrieb des oberen
                              									Lagerbalkens A angenommen.
                           Eine von Hugh Smith und Co. in Glasgow für die Fairfield
                              									Schiffswerfte gelieferte Biegemaschine ist nach Engineering, 1892 Bd. 51 * S. 688, in Fig.
                                 										29 dargestellt.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 27Fig. 31.Clark's Flanschenbiegemaschine. Die sämmtlichen Gestelltheile und Triebwerke sind aus Gusstahl gefertigt,
                              									während die Walzen aus geschmiedetem Stahl und der Lagerbalken für die obere
                              									Biegewalze aus Stahlblech hergestellt sind.
                           
                        
                           Niles' Blechbiegemaschine.
                           Niles' Tool Works in Hamilton, Ohio, haben nach Iron, 1890 Bd. 35 * S. 69, für das Norfolk Navy Yard
                              									eine 100 t schwere Vierwalzenblechbiegemaschine (Fig.
                                 										30) gebaut, mit welcher 38 mm starke und 4876 mm lange Bleche gebogen
                              									werden können.
                           Diese schon bedeutende Maschine wurde durch eine 250 t schwere überflügelt,
                              									welche von dem obengenannten Werk für die Vereinigte Staaten-Schiffswerft in Mare
                              									Island, Californien, geliefert worden ist.
                           Mit derselben können 50 mm starke und 5750 mm lange Blechplatten der Länge nach kalt
                              									gebogen werden. Hierzu dienen zwei 813 mm starke gegensätzlich umlaufende, mittels
                              									Räderwerke angetriebene Klemmwalzen (Fig. 30) und
                              									zwei seitliche, symmetrisch zur Hauptebene in Schrägschlitzen des Gestells stellbare
                              									Biegewalzen von 650 mm Durchmesser.
                           Diese vier zwischen den Lagerschalenbunden 6860 mm messenden Walzen sind aus
                              									Schmiedeeisen gefertigt und wiegen insgesammt 64 + 50 = 114 t, die Walzenständer
                              									sollen zusammen 30 t wiegen.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 27Fig. 32.Clark's Flanschenbiegemaschine. Während die obere Klemm walze in festen Lagern kreist, ist jedes Lager der
                              									unteren Klemmwalze um 125 mm in der Lothrechten mittels zweier 200 mm starker
                              									Schraubenspindeln stellbar. Dagegen können die seitlichen Biegewalzen in den
                              									Schrägschlitzen der Lagerständer mittels 180 mm starker Spindeln und
                              									Schneckentriebwerke bis 500 mm selbsthätige Verstellung erhalten.
                           Zur Sicherung dieser Triebwerke sind Reibungskuppelungen eingeschaltet; während
                              									behufs Angabe der Einstellung der Biegewalzen Zeigerwerke vorgesehen sind, die von
                              									den Spindelmuttern bethätigt werden.
                           An je einem Zapfen jeder der beiden Klemmwalzen ist ein Antriebrad von 3048 mm
                              									Durchmesser, 127 mm Zahntheilung und 381 mm Zahnbreite aufgekeilt.
                           Zum Walzbetrieb ist endlich eine stehende Zwillingsmaschine von 304 mm
                              									Cylinderdurchmesser und 406 mm Kolbenhub, zum Stellbetrieb der Biegewalzen eine
                              									ebenfalls umkehrbare Zwillingsmaschine von 250 mm Cylinderdurchmesser und 180 mm
                              									Kolbenhub vorhanden. (Nach Le Génie civil, 1890 Bd. 17
                              									Nr. 26 * S. 402.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 292, S. 27
                              Fig. 33.Hanson's Flanschenbiegemaschine.
                              
                           
                        
                           Stehende Biegemaschinen.
                           Biegemaschinen stehender Anordnung werden ausschliesslich nach dem Dreiwalzensystem
                              									und zwar mit drei verschiedenen Antriebsarten gebaut. Entweder ist der gesammte
                              									Antrieb unter die Bettplatte gelegt (Niles' Tool Works)
                              									oder er ist in passender Weise auf beide Seiten verlegt, also unter der Grundplatte
                              									und über der Kopfplatte (Shanks), wobei nur die zwei
                              									Stützwalzen nach bekannter Art angetrieben werden, oder es werden alle drei Walzen unmittelbar
                              									angetrieben (Sellers) in der Art, dass die
                              									festgelagerte Mittelwalze von oben ihren Antrieb erhält, während die stellbaren
                              									Stützwalzen von untenliegenden Triebwerken ihre Bethätigung erhalten.
                           Bei diesen stehenden Biegemaschinen ist Vorsorge getroffen, die Mittel walze mittels
                              									Krahnes auszuheben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 292, S. 28
                              Binns' Flanschenbiegemaschine.
                              
                           
                        
                           J. Clark's Flanschenbiegemaschine für Kesselböden.
                           Bei den älteren Flanschenbiegemaschinen von O'Brien
                              									(1887 266 * 149) bezieh. Davis (1890 277 * 548) waren für jeden
                              									Bodendurchmesser je zwei Formscheiben von entsprechender Grösse erforderlich.
                           Eine Verbesserung dieser Anordnung weist die Flanschenbiegemaschine von Jacob Clark in Germantown, Pa., auf, welche nach American Machinist, 1892 Bd. 15 Nr. 21 * S. 7, in Fig. 31 und 32
                              									dargestellt ist.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 28Fig. 36.Heaton's Flanschenbiegemaschine. Im oberen Gestellbalken liegt etwas einseitig nach rechts ein Kolben
                              									senkrecht verschiebbar, der mittels einer Armkreuzmutter niedergedrückt wird. An
                              									seinem unteren Ende ist mittels Spurzapfens freidrehend eine Tellerscheibe
                              									angeschlossen. Achsenrichtig wird am unteren Rahmengestellbalken eine Planscheibe in
                              									Kreisung versetzt, die mittels Kuppelungszähne an die stehende Spindel angesetzt
                              									ist, deren Bethätigung durch Stirn- und Winkelräder von etwas abseits liegenden
                              									Riemenscheiben erfolgt. Auf der Bahn des unteren Rahmenbalkens verschiebt sich
                              									mittels Stellspindel ein Schlitten, auf dem ein Schneckenradbogen mittels eines
                              									Handrades in Schwingung versetzt werden kann.
                           Da nun an Zapfen dieses Zahnradbogens zwei Hebel angelenkt sind, die mittels eines
                              									zweiten Winkelhebels ein Gehäuse um 90° zu drehen und gleichzeitig etwas
                              									vorzuschieben vermögen, welches um wagerechte Schildzapfen schwingt und dadurch eine
                              									Biegerolle von der wagerechten Achsenlage in die lothrechte bringt, kann bei
                              									entsprechender Anstellung an die glühende Blechscheibe der Rand derselben abgebogen
                              									werden, sobald ein entsprechendes Widerlager vorhanden ist.
                           Dieses ist nun durch eine Stützrolle gegeben, welche um einen Zapfen sich dreht, der
                              									in einem besonderen Schlitten steckt; letzterer ist mittels Lenker an den
                              									Hauptschlitten gebunden.
                           Durch diese Einrichtung werden die sonst erforderlichen geformten Planscheiben
                              									verschiedener Grösse erspart.
                           Nach beendetem Arbeitsgang wird, nach Lüftung der oberen Kreuzmutter, die obere
                              									Tellerscheibe durch das Hebelgewicht vom Werkblech abgehoben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 292, S. 28
                              Heaton's Flanschenbiegemaschine.
                              
                           
                        
                           Hanson's Flanschenbiegemaschine für Kesselflammrohre.
                           Auf einer Bettplatte a (Fig.
                                 										33) ist ein Lager b für eine schrägliegende
                              									Planscheibe d aufgeschraubt, die mittels Riemenscheiben
                              										e, Stirnräder f, und
                              									Winkelräder g bethätigt wird.
                           Auf der Bettplatte ist ferner ein Führungsbock h
                              									stellbar, auf dessen Schrägbahn ein Lagerschlitten i
                              									durch eine Schraubenspindel k Verstellung erhält. In
                              									diesem schwingt mittels eines Schneckenradbogens l ein
                              									Hebelstück m, auf dessen Zapfen die ∨-förmige Biegerolle n
                              									kreist, während um einen festen Zapfen die Gegenrolle o
                              									sich dreht.
                           Um nun dem mittels Spannbacken auf der Planscheibe aufgespannten Flammrohr noch einen
                              									Widerhalt zu geben, sind auf Querbahnen p zwei
                              									Schlitten q mit den Stützrollen r vorgesehen, welche mittels einer Rechts-Linksgangspindel gegensätzliche
                              									Einstellung erhalten. Gebaut wird diese Maschine von George
                                 										Booth und Co. in Halifax.
                           
                        
                           U. Binns' Flanschenbiegemaschine für Kesselflammrohre.
                           Nach dem englischen Patent Nr. 17595 vom 15. October 1891 ist die biegende Formwalze
                              										E (Fig. 34 und 35) an einem Zapfen drehbar,
                              									welcher in dem um den Bolzen H schwingenden Winkelhebel
                              										J eingesetzt ist.
                           In die Gabel dieses Winkelhebels J, welcher durch die
                              									Schnecke G um einen Bogen von 45° schwingen kann, ist
                              									mittels Schildzapfen ein Gehäuse L eingelegt, in
                              									welchem die eigentliche cylindrische Biegerolle K
                              									lagert.
                           Diese legt sich allmählich auf den äusseren Flanschenbord des Flammenrohres A auf, während die nachgerückte Formrolle E den abgerundeten Flanschenansatz formt, zu welchem
                              									Behuf die doppelte kegelförmige Gegenrolle M vorhanden
                              									ist.
                           Auf der Bettplatte C ist nun die getriebene Planscheibe
                              										B bezieh. der stellbare Führungsbock D aufgesetzt, während auf Querbalken des
                              									Lagerschlittens zwei einstellbare Stützrollen F für das
                              									Flammrohr A vorhanden sind.
                           
                        
                           E. Heaton's Flanschenbiegemaschine für Flammrohre.
                           Während bei Hanson's bezieh. Binns' Flanschenbiegemaschine das Flammrohr auf eine schrägliegende
                              									Planscheibe aufgespannt wird, die ganze Maschine demzufolge eine schräge Anordnung
                              									bekommt, erhält nach dem englischen Patent Nr. 16815 vom 22. October 1890 Heaton's Maschine (Fig.
                                 										36 bis 38)
                              									eine winkelrechte Aufrechtstellung.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 29Fig. 39.Biegemaschine von Booth und Co. Auf der Bettplatte kreist, getrieben vom Räderpaare C, die Planscheibe B, auf
                              									welcher das Flammrohr aufgespannt wird. In Spannschlitzen der Bettplatte ist der
                              									Ständer D aufgeschraubt, an dessen lothrechter Bahn der
                              									entlastete Schlitten E, durch die Tragspindel F gehalten, sich verstellen kann. An dem
                              									Schlittenkasten E sind die durch Schneckentriebwerke
                              									einstellbaren Biegerollen Q, Gegenrollen K in einer der vorbeschriebenen Maschine ähnlichen
                              									Anordnung angebracht.
                           Während in Fig. 37 die
                              									Aufstellung der Werkzeuge bei Beginn der Arbeit gezeigt sind, stellt die Fig. 38 die Endstellung
                              									der Rollen bei beendetem Arbeitsgang vor.
                           Eine nach diesem Patent von George Booth und Co. in
                              									Halifax ausgeführte Maschine ist nach Industries, 1891
                              									Bd. 10 * S. 84, in Fig. 39 dargestellt, in
                              									welcher der Biegevorgang selbsthätig zur Durchführung gelangt.
                           
                        
                           Trägerbiegemaschine.
                           Zum Biegen der Walzenträger, Winkeleisen u. dgl. eignen sich Pressen mit
                              									Druckwasserbetrieb besonders gut. Trotzdem verdient eine einfache Trägerpresse mit
                              									Schraubenspindelbetrieb Erwähnung. Nach Engineering,
                              									1890 Bd. 50 * S. 327, besteht diese Maschine aus einer starken Grundplatte mit zwei
                              									Nasen A (Fig. 40 und 41), in welcher
                              									Stützklötzchen eingelegt werden, einer Führung für den Druckstempel B, welcher durch die Schraubenspindel C und das Räderwerk D, E
                              									betrieben wird.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 29Trägerbiegemaschine. Weil das Zahnrad D auf die Schraubenspindel
                              										C festgekeilt ist, so muss das Getriebe E eine der axialen Verstellung entsprechende Breite
                              									erhalten.
                           
                        
                           Winkeleisenschränkmaschine.
                           Das Aufbiegen bezieh. das Zubiegen der Schenkel von Winkeleisen in veränderlicher
                              									Grösse, aber im stetigen Verlauf, oder das Schränken der Winkel ist im Schiffbau von
                              									grosser Wichtigkeit.
                           Von Davis und Primrose in Leith ist nach Engineering, 1890 Bd. 49 * S. 646, nach Arthur's System eine Winkeleisenschränkmaschine mit
                              									selbständigem Dampfbetrieb gebaut worden, welche auf Schienengleise fahrbar ist.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 29Fig. 42.Winkeleisenschränkmaschine. Dieselbe besteht im Wesentlichen aus einer glatten cylindrischen Walze a (Fig. 42), die von
                              									einem übersetzenden Rädertriebwerk b bethätigt
                              									wird.
                           Durch Winkel- und Stirnräder c, d wird eine Kegelscheibe
                              										e getrieben, zwischen welcher das Werkstück auf die
                              									Walze a gedrückt wird.
                           Eine zweite in einem Schlittengehäuse f frei lagernde
                              									Kegelscheibe g legt sich an die Kegelscheibe e und an die innere Fläche des aufrechten
                              									Winkelschenkels.
                           
                           Da nun der Lagerschlitten f in einem Bogenschlitz
                              										h geführt wird, deren Krümmungsmittelpunkt in die
                              									untere Scheitelstelle der Kegelscheibe g fällt, so wird
                              									bei einer Linksverlegung des Lagerschlittens f mittels
                              									der Spindel i und dem Handrad k der Winkelschenkel geöffnet werden.
                           Findet diese Linksverlegung der Scheibe g noch weiter
                              									statt und wird der Werkstückwinkel unter die festgelagerte Kegelscheibe l gebracht, so wird der aufrechte Winkelschenkel
                              									zugebogen, der Winkel geschlossen.
                           Je nach der Einstellung dieser Kegelscheibe g werden
                              									verschiedene Schränkwinkel ermöglicht, deren Grösse vermöge eines Zeigerwerks m sichtbar gemacht werden kann.
                           Um nun diese Länge des durch die Maschine laufenden Winkels beurtheilen zu können,
                              									ist ein von der Antriebwelle mittels Schnecken- oder Schnurtriebwerke bethätigtes
                              									Zeigerwerk n vorhanden, an welchem die durchlaufenen
                              									Längen abgelesen werden.
                           Bei Beobachtung beider Zeigerangaben kann nach vorbestimmtem Plan bequem eine stetig
                              									zunehmende Schränkung der Winkel vorgenommen werden. Bei den neueren Maschinen ist
                              									die Walze a vollkommen glatt cylindrisch und es rücken
                              									alle drei Kegelscheiben e, g und l an das Werkstück an.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)