| Titel: | Neuerungen in der Technik der Glasindustrie. | 
| Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, S. 54 | 
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                        Neuerungen in der Technik der
                           								Glasindustrie.
                        (Schluss des Berichtes S. 30 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen in der Technik der Glasindustrie.
                        
                     
                        
                           Verfahren und Form zur Herstellung von Glasgefässen mit
                                 										kapillarem Ausguss von Otto Nicko in Gifhorn.
                              									Das Verfahren besteht darin, dass zunächst in bekannter Weise eine Flasche mit einer
                              									Tülle geblasen wird und sodann diese Tülle in noch heissem Zustande mittels einer
                              									Zange derartig zusammengedrückt wird, dass neben dem eigentlichen Ausguss g (Fig. 18), der hierbei
                              									eine cylindrische Gestalt erhält, noch eine feine Röhre g1 gebildet wird. Ausserdem wird eine
                              									Lufteinlassöffnung l hergestellt. Derartige Flaschen
                              									haben den Vorzug, dass sie durch einen gewöhnlichen Kork verschlossen werden können,
                              									der beim Gebrauch so hoch gezogen wird, dass die Oeffnungen g1 und l frei
                              									werden (D. R. P. Kl. 32 Nr. 61676).
                           Textabbildung Bd. 292, S. 54Fig. 18.Ausguss von Nicko.Glasblasemaschine von J. A.
                                 										Widmer in Brückfeld an der Weser. An dem mit dem Tisch E (Fig. 19) verbundenen
                              									Ständer ist ein Cylinder A befestigt, welcher mit einer
                              									Steuerung D ausgestattet ist und durch Pressluft
                              									betrieben wird. Die Kolbenstange C ist hohl; in ihrer
                              									Bohrung liegt das mit Gewinde versehene Rohr c, welches
                              									durch die beiden Muttern g so eingestellt werden kann,
                              									dass der mit dem Stutzen d verbundene
                              									Asbestdichtungsring e während der tiefsten Stellung des
                              									Kolbens B auf dem Rande des zu blasenden
                              									Glasgegenstandes aufruht. Das obere Ende des Rohres c
                              									ist an eine Pressluftleitung angeschlossen, so dass man durch Oeffnen des Hahnes h die zum Pressen nöthige Luft einströmen lassen kann.
                              									Nach dem Fertigblasen wird der Hahn h geschlossen
                              									und die Steuerung D so gestellt, dass der Kolben nach
                              									oben bewegt wird (D. R. P. Kl. 32 Nr. 63849 vom 4. September 1891).
                           Verfahren, gepresste Glashohlgegenstände mittels der Pfeife
                                 										umzuformen von C. Pabst in Fenner Glashütte
                              									bei Saarbrücken. Die Glasgegenstände werden gepresst und dann im noch heissen
                              									Zustande nach Entfernung der Form mittels der Pfeife aufgeblasen (D. R. P. Kl. 32
                              									Nr. 70588).
                           Schwenkmaschine zur Fertigstellung von frei an der Pfeife
                                 										hängenden Glashohlcylindern von B. Gundlach in
                              									Köthen (Anhalt). Die Vorrichtung soll zur Herstellung von Glashohlcylindern dienen,
                              									wie solche bisher mittels Schwenkens und Blasens vom Glasbläser hergestellt wurden.
                              									Die Anordnung und Wirkungsweise veranschaulichen die Fig. 20 und 21. AA sind zwei Eisenträger, welche, über der Schwenkgrube
                              										B angebracht, auf der einen Seite in dem Mauerwerk
                              									des Anwärmeofens C befestigt und auf der anderen Seite
                              									von zwei Säulen D getragen werden. Zwischen diesen
                              									Trägern läuft ein Wagen F, in welchem unten, in Zapfen
                              									drehbar, das Gestell G mit der Pfeife H hängt. Gestell, Pfeife und Glascylinder können durch
                              									den Hebel I in Schwingungen versetzt, ausserdem kann
                              									dem Glascylinder durch die Kurbel K und die Kegelräder
                              										LM eine Drehbewegung ertheilt werden.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 54Fig. 19.Glasblasemaschine von Widmer.Textabbildung Bd. 292, S. 54Formmaschine von Gundlach. Die zum Aufblasen der Glasmasse nöthige Druckluft wird durch den Hahn N zugeführt, welcher durch die Rohrleitung O mit einer Gebläsemaschine und durch den Gummischlauch
                              										P mit der Pfeife H
                              									verbunden ist. Durch Treten auf das Fussbrett R wird
                              									der Hahn N bethätigt. X
                              									ist ein mit dem Wagen fest verbundener Haken, in welchen die Pfeife gelegt wird,
                              									sobald ein erneutes Anwärmen des Glashohlcylinders in dem Ofen C erforderlich erscheint. Die Pfeife H kann nach Fertigstellung eines Glascylinders
                              									ausgelöst und sammt dem Glascylinder behufs Weiterverarbeitung desselben ausgehoben
                              									werden (D. R. P. Kl. 32 Nr. 72122).
                           
                           Verfahren zur Herstellung von Hohlglas bezieh.
                                 										Tafelglas von Roger Sherman Pease in
                              									Minneapolis. Das Verfahren besteht darin, die abwärts ragende Kante l eines Fangstückes J aus
                              									Glas (Fig. 22) in eine geschmolzene Glasmasse a zu tauchen und dasselbe, nachdem es sich mit dem
                              									flüssigen Glase verbunden hat, hochzuziehen, wobei sich rundum eine Glasschicht
                              									ansetzt und einen Glashohlcylinder von dem Durchmesser des Fangstückes bildet. Ein
                              									durch die flüssige Glasmasse ragendes Rohr g sorgt für
                              									die nöthige Luftzufuhr. Der Behälter A wird von unten
                              									eingesetzt und ruht auf einer Scheibe d des Ständers
                              										E. Dieser ist durch das Handrad G der Höhe nach verstellbar. Sobald die Kante l des Fangstückes mit dem flüssigen Glase verschmolzen
                              									ist, wird das Fangstück mittels der Kette K langsam
                              									angehoben. Wird nun durch das Rohr g Luft eingelassen,
                              									so entsteht ein langer Glashohlcylinder von der Weite des Fangstückes. Ist der
                              									Glascylinder genügend lang, so wird plötzlich seine Aufwärtsbewegung beschleunigt,
                              									wodurch die mitgezogene Glasschicht so dünn wird, dass sie abreisst. Der Cylinder
                              									wird nun in bekannter Weise weiter verarbeitet (D. R. P. Kl. 32 Nr. 70761).
                           Textabbildung Bd. 292, S. 55Fig. 22.Formverfahren von Pease.Das Verfahren zur Herstellung von Hohlglaskörpern von
                              										Hermann Hilde in Rosswein i. S. kennzeichnet sich
                              									dadurch, dass das flüssige Glas, nachdem dasselbe in den Hals der hochstehenden Form
                              									gebracht worden ist, zunächst von der einen Seite einem Pressluftdruck ausgesetzt
                              									wird, damit z.B. bei Herstellung von Flaschen der Hals und Kopf ihre richtige
                              									Gestalt erhalten, dass hierauf die Form nach unten gedreht und nunmehr durch den
                              									Hals der Form Pressluft eingeblasen wird, wodurch der Gegenstand die gewünschte Form
                              									erhält.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 55Fig. 23.Formverfahren von Hilde. Die hierzu verwendete Maschine (Fig. 23)
                              									besteht aus einer auf der im Gestell A gelagerten
                              									hohlen Welle K
                              									befestigten aufklappbaren Glasform G, die mittels
                              									des Handrades N beliebig gedreht werden kann. Die Welle
                              									steht einerseits mit dem Luftzuführungsrohr R,
                              									andererseits mit dem Hals der Form G in Verbindung.
                              									Nach dem Eingiessen der Glasmasse, wobei der Ventilstift a den Luftkanal B schliesst, wird der an die
                              									Druckluftleitung durch einen Schlauch angeschlossene Deckel b auf die Form aufgesetzt und hierauf das Glas von oben her mittels
                              									Pressluft in die Form eingepresst. Dann wird der Deckel b abgenommen, die Form N nach unten gedreht
                              									(punktirte Stellung), worauf der mittels des Fusstrittes T bewegliche Boden b1 gegen die Form angepresst und Druckluft durch die
                              									hohle Welle K in den Hals der Form gelassen wird.
                              									Hierdurch wird das flüssige Glas aufgeblasen und überall an die Wände der Form und
                              									des Bodens angepresst (D. R. P. Kl. 32 Nr. 69551 vom 16. Februar 1892).
                           Sandgebläse von J. E.
                                 										Mathewson in Bellefield Works, Sheffield (England). In den Fig. 24 und 25 ist a das Blaserohr, welches bis dicht an das Auflager b für den zu bearbeitenden Gegenstand heranreicht. c ist die runde Arbeitskammer, welche mit der
                              									Sammelkammer e für den benutzten Sand durch einen
                              									wagerechten, in tangentialer Richtung in die Kammer e
                              									einmündenden Kanal d verbunden ist. In dem
                              									Sammelbehälter e ist concentrisch zu demselben ein oben
                              									in das Luftabsaugerohr f auslaufender Einsatz E angeordnet. Der Boden der Kammer e ist kegelförmig gestaltet und die Spitze des Kegels
                              									zu einem Trichterrohr g ausgebildet, welches in das
                              									Rohr h einmündet. Das Rohr h ragt in die Düse i des Blaserohres a hinein und kann durch die Stellschraube h je nach der beabsichtigten Wirkung mehr oder weniger
                              									tief in das Blaserohr a eingestellt werden.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 55Sandgebläse von Mathewson. Beim Betriebe wird Sand in die Sandkammer e
                              									eingefüllt und sodann nach Auflegen des zu bearbeitenden Gegenstandes auf die Fläche
                              										b durch eine geeignete Vorrichtung (Ventilator,
                              									Exhaustor) durch das Rohr f Luft abgesaugt. Hierdurch
                              									wird in der Düse i und in dem Rohre h ein kräftiger Luftstrom erzeugt, der den durch g in das Rohr h fallenden
                              									Sand in das Blasrohr a führt. Durch die
                              									Luftgeschwindigkeit werden die Sandkörner gegen das Arbeitstück geschleudert. Die
                              									abprallenden Sandtheilchen werden von dem Luftstrom durch den Kanal d in den Behälter e
                              									geführt, wo Luft und Sand, da sie in tangentialer Richtung hineingelangen, in dem
                              									Raume zwischen E und e
                              									eine Schraubenbewegung ausführen. Hierbei fallen die Sandtheilchen auf den
                              									trichterförmigen Boden des Behälters e, um durch das
                              									Rohr g
                              									von Neuem in den
                              									Betrieb zu gelangen, während die Luft durch das Absaugerohr f entweicht.
                           Statt der verdünnten Luft kann auch gepresste Luft oder Dampf verwendet werden (D. R.
                              									P. Kl. 32 Nr. 65792 vom 13. November 1891).
                           Sandgebläse von Julius
                                 										Fahdt in Dresden. Dieses Sandgebläse hilft einem Uebelstande ab, welcher
                              									den durch einen Dampfstrahl betriebenen Sandgebläsen meistens eigen ist. Bei
                              									denselben wird nämlich dem den Sand mit sich führenden Dampfstrahl ein künstlich
                              									erzeugter Luftstrom entgegengeführt, um den Dampf und den feinen schädlichen Staub
                              									abzuleiten. Hierbei hat sich aber besonders bei feineren Arbeiten der Uebelstand
                              									bemerkbar gemacht, dass der Luftstrom auch auf die Sandkörner hemmend einwirkt, so
                              									dass nur noch die gröbsten Körner mit genügender Kraft an den zu mattirenden
                              									Gegenstand anschlagen, um wirken zu können. Demzufolge zeigt die erzielte Mattirung
                              									stets eine sehr grobe Körnung.
                           Diesem Uebelstand wird durch das Sandgebläse von Fahdt,
                              									welches in Fig. 26 veranschaulicht ist, dadurch
                              									abgeholfen, dass die Sandkammer gegen die atmosphärische Luft abgeschlossen und in
                              									derselben eine Luftverdünnung erzeugt wird, welche beschleunigend auf die Bewegung
                              									der Sandkörner wirkt.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 56Fig. 26.Sandgebläse von Fahdt. Das Arbeitstück N ist auf einer drehbaren
                              									Achse O befestigt. B ist
                              									der durch die Haube M luftdicht abgeschlossene
                              									Sandbehälter, welcher durch Rohre b mit dem Sandteller
                              										K in Verbindung steht. J ist die Dampfleitung mit dem Hahn H. C ist
                              									das Blasrohr, welches von dem oben zum Theil offenen Behälter A umgeben ist. Seitlich davon ist ein Absaugerohr F, in welchem sich der Exhaustor L befindet, angebracht.
                           Beim Betriebe reisst der durch das Rohr J eingelassene
                              									Dampf die auf den Teller K durch Rohre b auffallenden Sandkörner mit sich und wird dann bei
                              									seinem Austritt aus dem Blasrohr durch das Rohr F
                              									abgesaugt, während die Sandkörner, da kein hemmender Luftstrom vorhanden ist, mit
                              									unverminderter Geschwindigkeit weiter fliegen und nach dem Anprallen auf dem
                              									Arbeitstück N auf den Boden des Behälters B fallen und durch die Rohre b von Neuem in den Betrieb geführt werden (D. R. P. Kl. 32 Nr. 66840 vom 30. Juni 1891).
                           Das Sandgebläse von J. F.
                                 										Mathewson in Bellefield Works (Sheffield, England) unterscheidet sich von
                              									den bis jetzt bekannten dadurch, dass bei demselben eine Anzahl bisher für nöthig
                              									gehaltener Einrichtungen in Wegfall kommt. Dasselbe ist so eingerichtet, dass der
                              									Sand nach seinem Antreffen an dem Arbeitstück zugleich mit der treibenden Luft
                              									direct nach dem Treibapparat geleitet und von hier nach der Blasdüse zurückgeführt
                              									wird, so dass also nicht nur derselbe Sand, sondern auch dieselbe Luft einen
                              									ununterbrochenen Kreislauf in dem Apparat ausführen. In Fig. 27 bedeutet A den Treibapparat, welcher
                              									durch Absaugen der Luft aus dem Rohre D jenen
                              									Kreislauf hervorruft. Das Ansaugerohr D, sowie das
                              									Blasrohr C sind einerseits mit dem Gebläse A, andererseits mit der Arbeitskammer B, in welche die Düse B1 hineinragt, luftdicht verbunden. E ist ein auf dem Rohre G
                              									sitzendes Rohr, welches in die umgebende Luft mündet und dazu dient, die
                              									überschüssige Luft, sowie den Sand- und Glasstaub abzuführen. Es ist übrigens
                              									nöthig, dass eine gewisse Menge frischer Luft in den Apparat eingeführt wird, da nur
                              									so der nutzlose Staub entfernt werden kann. Etwaige Undichtheiten am Apparat
                              									bewirken kein Austreten von Staub in den umgebenden Arbeitsraum, weil an denselben
                              									nur ein Ansaugen von Luft stattfinden kann. Der Durchmesser der Rohre C und D muss natürlich so
                              									gewählt werden, dass eine Abscheidung von Sand möglichst vermieden wird; auf der
                              									anderen Seite ist jedoch eine zu grosse Fortbewegungsgeschwindigkeit zu vermeiden,
                              									weil dadurch eine zu schnelle Abnutzung der besonders dem Sandstrome ausgesetzten
                              									Theile des Apparates verursacht würde. Der Querschnitt der Düse B1 variirt je nach der
                              									Korngrösse des verwendeten Sandes zwischen ⅕ bis 1/15 des Querschnittes der
                              									Circulationsrohre. Der frische Sand wird von Zeit zu Zeit durch den Trichter F eingeführt. Als Vortheile des Mathewson'schen Sandstrahlgebläses werden angeführt: grosse Einfachheit,
                              									geringer Sandverbrauch, geringe Abnutzung der Maschine, sowie die Möglichkeit, sehr
                              									feinen Sand, ja Staub verwenden zu können, wodurch eine viel feinere Mattirung
                              									erreicht wird (D. R. P. Kl. 32 Nr. 68242 vom 7. Juli 1892).
                           Textabbildung Bd. 292, S. 56Fig. 27.Sandgebläse von Mathewson.Werkzeug zum Glasschneiden von Johann Urbanek und Co. in Frankfurt a. M. Im Gegensatze zu den bisher
                              									verwendeten Diamanten, welche eine steife Führung haben und in Folge dessen nur auf
                              									einem Punkte (der Spitze) schneiden, hat dieses neue Werkzeug (Fig. 28) ausser dem bisher üblichen
                              									Glasschneidediamanten a1 noch eine bewegliche, mit einem stumpfen Diamanten c versehene Führung. Der Diamant a1 ist in bekannter
                              									Weise in dem unteren Theile des Heftes b befestigt;
                              									ausserdem ist der Theil a mit dem Hefte b starr verbunden. An a
                              									ist in einem Scharniere der den stumpfen Diamanten tragende bewegliche Theil
                              									befestigt, wobei eine Feder d letzteren stets in
                              									gespanntem Zustande erhält (D. R. P. Kl. 32 Nr. 65341 vom 10. April 1892).
                           Textabbildung Bd. 292, S. 56Fig. 28.Werkzeug zum Glasschneiden von Urbanek. Der Apparat zum Absprengen von Glasröhren von
                              										August Kattentidt in Gifhorn dient zum
                              									gleichzeitigen Absprengen mehrerer gleich langer Enden. In Fig. 29
                              									bedeutet g die zu zerschneidende Glasröhre, welche in
                              									zwei Böcke h gelegt und sodann durch die geschärfte,
                              									schnell rotirende schmiedeiserne Scheibe c an den
                              									abzusprengenden Stellen mit schwachen Einkerbungen versehen wird. Hierbei wird die
                              									Glasröhre nebst ihrer in einer Führung gleitenden Unterlage d durch successives Herausnehmen der gleich langen Klötzchen ee1e2.... nach jeder
                              									Einkerbung um die Länge eines der Klötzchen weiter geschoben, wodurch sämmtliche
                              									Einkerbungen in gleichen Abständen von einander erzeugt werden. Die Glasröhre g wird während jeden Einkerbens gedreht, so dass die
                              									Einkerbung rundum erfolgt. Sobald die Glasröhre eingekerbt ist, wird die Stichflamme
                              									einer entsprechenden Anzahl verschiebbarer Lampen genau auf die gemachten
                              									Einschnitte gerichtet. Nach einigen Drehungen vor den Stichflammen ist das Glasrohr
                              									an den Einkerbungen so weit erhitzt, dass ein geringes Befeuchten mit dem Finger
                              									genügt, um dasselbe an sämmtlichen Einschnitten zu zerlegen (D. R. P. Kl. 32 Nr.
                              									63793 vom 5. August 1890).
                           Textabbildung Bd. 292, S. 57Fig. 29.Absprengen von Glasröhren von Kattentidt.Textabbildung Bd. 292, S. 57Absprengen von Glasröhren von Havaux. Der Apparat zum Absprengen von Glasröhren u.s.w.
                                 										auf elektrischem Wege von Léon Havaux in St.
                              									Ghislain besteht aus einer Ebonitplatte S (Fig. 30 und 31), auf welcher vier
                              									Träger c aus Bronze befestigt sind. Jeder Träger
                              									besitzt zwei verstellbare Ringe m, zwischen welchen
                              									sich zwei feuerbeständige Ringe R aus isolirendem
                              									Material, sowie eine ringförmige Neusilberplatte L
                              									befinden. Die Ringe R und somit auch die Platte L können beliebig hoch eingestellt werden. Die
                              									Ringplatte L ist an der einen Seite aufgeschnitten und
                              									mit zwei Ansätzen A versehen, welche mittels der
                              									Schrauben b auf den verstellbaren Stromzuführungen tt festgeschraubt ist. Letztere stehen mit den Kabeln
                              										K in leitender Verbindung.
                           Beim Gebrauch wird das abzusprengende eingekerbte Glasrohr auf der Platte S innerhalb des Ringes L
                              									aufgestellt, hierauf die Neusilberplatte L auf die
                              									Einkerbung eingestellt und nun ein starker Strom durch die Ringplatte L geleitet. Die Neusilberplatte L geräth, da sie den elektrischen Strom schlecht leitet, in lebhaftes
                              									Glühen, in Folge dessen die eingesetzte Glasröhre auf einer schmalen Fläche
                              									gleichfalls stark erhitzt wird, so dass schliesslich ein glatter Sprung erfolgt
                              									(D. R. P. Kl. 32 Nr. 68740 vom 8. October 1892).
                           Verfahren und Apparat zur Herstellung von Glasperlen von
                              										Pierre Jossand in Marcy par Corbigny (Nièvre,
                              									Frankreich). Das Verfahren besteht im Wesentlichen darin, dass eine einseitig
                              									geschlossene Glasröhre in Drehung versetzt wird und während dessen einerseits in
                              									dieselbe Pressluft eingelassen, andererseits das geschlossene Ende der Einwirkung
                              									einer Stichflamme ausgesetzt wird, wobei die zuerst erhaltene Kugelform durch
                              									geeignete Handhabung des Gebläses in die verlangte Perlenform übergeführt wird. (D.
                              									R. P. Nr. 68272.)