| Titel: | Standfeste Drehkrahne. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, S. 73 | 
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                        Standfeste Drehkrahne.
                        Mit Abbildungen.
                        Standfeste Drehkrahne.
                        
                     
                        
                           In Schmiedewerkstätten, Eisen- und Stahlwerken, auf Verladerampen, hauptsächlich aber
                              									an Hafendämmen finden diese Drehkrahne entsprechende Verwendung.
                           Je nach den Bedürfnissen findet die Verlegung der Last in einem vollen wagerechten
                              									Kreise oder nur in einem Bogentheil statt, wo bei einer gleichbleibenden Ausladung
                              									der Lasthub im Verhältniss zur Ausladung zwischen engeren Grenzen bleibt.
                           Obwohl der Handbetrieb der unabhängigste von allen ist, so wird derselbe doch immer
                              									mehr auf kleinere Lastgrössen und auf solche Oertlichkeiten beschränkt, wo die
                              									Zuführung der Betriebskraft zu umständlich oder kostspielig wäre.
                           Deshalb wird, wo nur immer angängig, das Triebwerk der Drehkrahne mit Riemen- oder
                              									Seilleitungen bezieh. Presswasser- oder elektrischer Leitung in Verbindung gebracht,
                              									und nur bei schweren auf freiem Standplatz befindlichen Krahnen entschliesst man
                              									sich zum Dampfbetrieb.
                           
                        
                           Drehkrahn mit Handbetrieb für 6 t Tragfähigkeit.
                           Ein freistehender Drehkrahn von 5750 mm Ausladung und 6500 mm Höhe vom Bodenflur bis
                              									zu den oberen Rollenbolzen des 7055 mm langen Auslegers ist im Praktischen Maschinen-Constructeur, 1892 Bd. 25 Nr. 25
                              									* S. 194, abgebildet und beschrieben. Das aus einem Stück gegossene Windwerkgestell
                              									nimmt in der unteren glockenförmigen Erweiterung 6 Druckrollen von 150 mm
                              									Durchmesser und 100 mm Breite auf, die, zwischen zwei freistehenden Flachringen
                              									lagernd, sich an der 380 mm starken cylindrischen Standsäule stützen, während im
                              									mittleren Verbindungssteg ein Spurzapfen von 100 mm Durchmesser eingesetzt ist, der
                              									im Pfannenlager des Säulenkopfes einsetzt.
                           Zwei am Gestell angeschraubte Arme tragen ein Gegengewicht, mit welchem eine
                              									theilweise Entlastung der Standsäule von Seitendrücken angestrebt wird. Diese
                              									gusseiserne Säule ist in einer verrippten Grundplatte von 1800 mm mittlerem
                              									Durchmesser mit einem kegelförmigen Stummel von 510 mm Länge und 380 zu 340 mm
                              									Durchmesser fest eingesetzt, und trägt das ganze Krahngerüst, welches aus einer aus
                              									zwei Halbkreisprofileisen zusammengesetzten Strebe und zwei Zugbändern gebildet ist,
                              									die ihren Anschluss am Krahnkopf und am Windengestell in entsprechender Weise
                              									findet.
                           Das Windwerk besteht aus zwei getrennten Stirnräderpaaren von (106 : 18) und (108 :
                              									9) Zähnezahlen, welche abwechselnd die 75 mm starke Kettenwelle bethätigen, deren
                              									fünfzähnige Kettennuss unmittelbar an gefräst ist. Da die Last an einer beweglichen
                              									Rolle hängt, so wird die Kette mit 18 mm Eisenstärke nur mit der halben Last
                              									beansprucht, Ueberschreitung dieser Lastgrenze aber noch durch die Hohenegger'sche Sicherheitsvorrichtung verhindert. Das
                              									tragende Kettenende ist an einem Hebel angehängt, dessen Zugstangen mittels Glocken
                              									durch gewundene Blattfedern getragen werden, die am festen Strebekopf gestützt sind.
                              									Jede dieser Zugstangen trägt aber in fester Lage einen Bremsbacken, der sich an eine
                              									Rillenscheibe anlegt, die an der Kettenrolle angegossen ist. Ueberschreitet nun die
                              									Belastung die vorgeschriebene Grenze, so wird bei einer stärkeren
                              									Federzusammendrückung der Bremsbacken an die Rillenscheibe gepresst und dadurch die
                              									Kettenrolle derart gebremst werden, dass es am Windwerk fühlbar wird. Uebrigens
                              									erhöht die federnde Aufhängung der Lastkette die Sicherheit gegen Kettenriss.
                              									Sperrad und Bremsscheibe vervollständigen das Krahntriebwerk, welches mittels zweier
                              									winkelrecht verstellter Handkurbeln von 410 mm Hebellänge bethätigt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 292, S. 73
                              Aiken's Drehkrahn.
                              
                           
                        
                           H. Aiken's Drehkrahn mit Druckwasserbetrieb.
                           Ein im Stahlwerk der Homestead Works of Carnegie zum
                              									Heben und Verladen der Rohgussblöcke (Ingots) dienender Drehkrahn ist in Fig. 1 und 2 bezieh. die davon
                              									abweichende Ausführung Fig.
                                 										3 und 4 nach
                              									dem englischen Patent Nr. 16443 vom 10. October 1890 dargestellt.
                           Aus zwei Doppel-⊤-Eisen (Fig.
                                 										1 und 2) wird
                              									mittels zweier
                              									Zapfenendstücke eine lothrechte Drehsäule gebildet, in welcher ein Cylinder b achsenrichtig eingebaut ist. In diesem Cylinder b hebt sich ein Rohrkolben a, an dessen geschlossenem Kopfende ein Querstück angebracht ist, welches
                              									zugleich Führungsstück und Träger für den Auslader f
                              									ist. Der Auslader bildet mit den Streben l und den
                              									Zugeisen m das Krahngerüst, das sich an den vorderen
                              									Trägergurten führt.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 74Aiken's Drehkrahn. Das Bodenstück der Krahnsäule ist als Zahnrad ausgebildet, in welches eine
                              									Zahnstange eingreift; diese ist an eine Kolbenstange angeschlossen, deren
                              									doppeltwirkender Kolben im Presswassercylinder c
                              									spielt, der unter der Flurebene auf festem Grundwerk liegt. Mit diesem Presscylinder
                              									wird die Drehung des Krahns besorgt.
                           In fester Lage liegt ferner am Krahnausleger f eine
                              									Platte g mit zwei Hängeösen und einem Cylinder, in
                              									welchem ein Taucherkolben h spielt, an dessen
                              									durchgehender Kolbenstange an einer Hängeöse und Kette e1 ein doppeltes Kreuzstück d hängt. An diesem schwingen um Bolzen zwei sich
                              									kreuzende Winkelhebel k, mit welchen der Gussblock
                              									gefasst wird, sobald mittels Presswasser durch h das
                              									Kreuzstück d angezogen wird. Dieser Taucherkolben h wird durch Vermittelung einer Steuervorrichtung i durch Presswasser gehoben, welches aus dem Rohrkolben
                              										a bezieh. dessen Cylinder b zugeleitet wird. Es kann daher dieser Auszugskolben h nur dann bethätigt werden, wenn der Krahn in einer
                              									Hochstellung unter Druck steht, oder wenn bei abgeschlossener Hauptzuleitung eine
                              									Verbindung dieser Cylinder durch die Steuerung i
                              									erfolgt, wobei das Krahngewicht bezieh. die hängende Last treibend wirkt. Daher kann
                              									auch bei Beginn des Hebevorganges der Anzugkolben h
                              									bethätigt und die Greifhebel k angezogen werden.
                           Gesteuert wird dieser Kolben h mittels des Ventilwerkes
                              										i, welches mittels Hebel werke mit der seitlichen
                              									Keilnuthwelle verbunden ist, die mittels eines Handhebels bethätigt wird, während
                              									die Hauptzuleitung des Presswassers durch das untere Spurlager der Krahnsäule
                              									geführt ist.
                           Eine bemerkenswerthe Rohrführung zeigt die Ausführung Fig. 3 und 4. G ist der im Cylinder A
                              									sich verschiebende Kolben, welcher in der Stange C
                              									seine Fortsetzung hat, die als Rollenträger für die Zugstangen des Ausladers B dient; durch letztere wird der Seitendruck auf die
                              									drehbare Krahnsäule übertragen. Am Auslader B gleitet
                              									ein Schlitten mit zwei Hängeketten und einem Druckwassercylinder M, an dessen Kolben ein dem vorbeschriebenen (Fig. 1) ähnliches
                              									Greifwerk hängt. Während dieser Schlitten durch einen im Cylinder L laufenden Kolben verstellt wird, verschiebt sich das
                              									zum Cylinder M führende Zuleitungsrohr
                              									kolbenstangenartig im Gusstück von L.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 74Mc Cleane's Schweissofenkrahn. In gleicher Weise tauchen vier parallele Zuleitungsrohre J1 in ein Gusstück K kolbenstangenartig ein, welches am Krahnauslader
                              									befestigt ist, während die vier einzelnen Zuleitungsrohre in einem oberen Rohrkopf
                              										N sitzen, der an der Drehsäule fest anliegt und mit
                              									dem oberen durchgehenden Hohlzapfen D der Krahnsäule in
                              									Verbindung steht, die oben im Halslager E, unten aber
                              									im Spurlager I gehalten wird. Diese vier einzelnen
                              									oberen Rohrleitungen sind auch im Rohrkopf N einzeln
                              									bis zum Zapfenfortsatz O durchgeführt, an welchem in
                              									verschiedener Höhenlage die vier Zweigleitungen hahnartig anschliessen. Mit vier
                              									einzelnen Rohrleitungen werden die Kolben L und M betrieben, welche die Querverschiebung des Schlittens
                              									bezieh. den Anzug des Gussblockes besorgen.
                           Das Heben des Krahngerüstes wird durch ein im Spurzapfen I geführtes Zuleitungsrohr, die Drehung der Krahnsäule mit dem
                              									Drehungszahnrade F durch ein besonderes Triebwerk (Fig. 2) besorgt. Durch
                              									diese neue Anordnung sollen die verschiedenen Rohrgelenke umgangen und durch
                              									einfachere Stopfbüchsendichtungen ersetzt werden.
                           
                        
                           F. Mc Cleane bezieh. Wm. M. Faber jr. Beschickkrahn für
                              									Schweissöfen.
                           Im Blechwalzwerk von Moorhead Mc Cleane Co. in
                              									Pittsburg, Pa., sind nach Engineering News, 1891 Bd. 1
                              									* S. 138, drei Beschickkrahne mit Druckwasserbetrieb in Verwendung, deren
                              									hauptsächlichste Anordnungen in Fig. 5 bis 7 dargestellt sind.
                           Der stehende Hauptcylinder B von 254 mm Durchmesser und
                              									1473 mm Höhe ist in die aus zwei "⋃-Eisen gebildete
                              									Krahnsäule eingebaut, dessen unterer Deckelboden jedoch abstehend von der Fussplatte
                              									der Krahnsäule angeordnet. Diese mit dem Zahnrade versehene Fussplatte stützt sich
                              									mittels Kegelrollen auf die eigentliche feste Grundplatte, durch welche das
                              									Hauptzuleitungsrohr für das Presswasser, seitenständig aber die Ablaufrohre geführt
                              									sind. Durch den Hohlzapfen des oberen Säulenkopfes ist achsenrichtig ebenfalls ein
                              									Zuleitungsrohr für das Füllwasser aus einem Hochbehälter durchgelegt.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 75Fairbairn-Krahn. Am Kolbenkreuzkopf sind der Ausleger, je zwei Rollenpaare zur Führung an
                              									der Krahnsäule, eine untere 203 mm starke Kolbenstange mit 254 mm Kolben, sowie eine
                              									obere schwächere Stange zur Aufnahme des Zugstangenkopfes angeschlossen. Auf dem
                              									Ausleger ist endständig der Cylinder C befestigt, mit
                              									dessen liegender Kolbenstange der Schlitten vor und zurück geschoben wird. Dieser
                              									trägt in einem herabreichenden Doppelrahmen eine schmale Bahnleiste, die sich
                              									rückwärts winkelförmig nach oben abbiegt und am Ende Stützrollen besitzt, die an der
                              									Unterseite der Auslegerträger sich führen. Nun ist auf dieser Bahnleiste ein etwas
                              									geneigter Cylinder D angebracht, dessen Kolbenstange
                              									ein Zangen werk treibt, mit welchem der Walzblock erfasst und gehalten wird.
                           Es stellt sich hiernach der Arbeitsbetrieb dieses Beschickkrahns wie folgt zusammen:
                              									Durch den im Cylinder D bewegten Kolben wird durch die
                              									Zange das Werkstück gefasst und gehalten, daraufhin wird der Schlitten durch
                              									den Kolben des Cylinders C zurückgestellt, hierauf die
                              									Krahnsäule vermöge der zähnigen Kolbenstange des wagerechten Bodencylinders A entsprechend gedreht und zuletzt das ganze
                              									Krahngerüst durch den lothrechten Hauptkolben B
                              									beliebig gehoben, oder die Platte bis auf die Speisewalzen oder den Vortisch des
                              									Walzwerks niedergelegt.
                           Mittels dreier Vierwegeventile bezieh. eines Dreiwegeventils wird vom Führersitz der
                              									Erahn gesteuert.
                           
                        
                           W. Fairbairn-Krahne.
                           Unter dieser Bezeichnung versteht man freistehende Drehkrahne mit sichelförmig
                              									gebogenem Ausleger aus vollem Blech oder Gitter werk, die vor 40 Jahren von William Fairbairn zuerst gebaut worden sind. Gewöhnlich
                              									ist der Ausleger als Stützsäule nach abwärts verlängert und im Grundmauer werk
                              									verlegt, oder es dreht sich der Ausleger frei um eine aufrecht stehende Säule,
                              									welche in einer Grundplatte festliegt.
                           
                        
                           Cowan, Sheldon's Fairbairn-Krahn von 50 t
                              									Tragfähigkeit.
                           Cowan, Sheldon und Co. in Carlisle lieferten für die
                              									königl. grossbritannischen Schiffswerften Drehkrahne von 50 t Tragkraft, 18,3 m
                              									Ausladung und 19,8 m Höhe über Flurlinie.
                           Nach Engineering, 1891 Bd. 51 * S. 664, hat der in Fig. 8 bis 10 abgebildete Drehkrahn
                              									einen Ausleger von kastenförmigem Vollblechquerschnitt von 3050 zu 1830 mm
                              									rechteckiger grösster Abmessung, und einen in die Grube des Grundmauerwerkes
                              									hinabreichenden Säulenfortsatz von 9144 mm Länge, welcher im unteren Spurlager und
                              									im oberen Ringlager an 32 Rollen seine Stützung findet.
                           Diese Rollen lagern in einem beweglichen Kreisrahmen und stützen sich an einen
                              									Kreisrahmen mit Zahnkranz, welcher vermöge 7620 mm langer Schrauben mit dem
                              									Grundmauer werk verbunden ist.
                           Die Last hängt mittels einer Zweirollenflasche an vier Stahldrahtseilen, von denen
                              									das freie Ende auf eine Windentrommel mittels Dampfbetrieb gewickelt wird. Lasten
                              									von 50 t werden mit 30,5 mm/Sec., kleinere Lasten von 7,5 t mit 203 mm/Sec.
                              									Geschwindigkeit gehoben, während eine volle Schwingung im Kreise mit voll belastetem
                              									Ausleger innerhalb sechs Zeitminuten ausgeführt werden kann. Bei der Probebelastung dieses
                              									Krahns mit 75 t stellte sich eine Biegungssenkung von 143 mm und eine bleibende
                              									Senkung von 11 mm am Rollenkopf ein.
                           
                        
                           Davis und Primrose's Fairbairn-Krahn für 30 t
                              									Tragfähigkeit.
                           Für W. Allen und Co.'s Werft in Sunderland haben Davis und Primrose in Leith, Edinburgh, einen drehbaren
                              									Krahn von 10,2 m Ausladung und 12,2 m freier Hubhöhe gebaut; welcher im äusseren
                              									Ansehen den vorbeschriebenen (Fig. 8 bis 10) gleicht.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 76Fairbairn-Krahn. Das Grundwerk dieses Krahns misst 6,7 m im Geviert, ist 9,1 m tief und
                              									besteht aus einer Betonmasse von 350 t, in welcher ein vollständig mit
                              									Gusseisenplatten ausgekleideter Schacht von 6,4 m Tiefe frei gelassen ist, in
                              									welchem die Säule des sichelförmig gebogenen Auslegers einsetzt, der aus weichen
                              									Stahlblechen in Kastenform gebaut ist.
                           Bei einer Belastung von 30 t sind diese Bleche mit 6,8 k/qmm zuggespannt und mit 4,79 k/qmm
                              									druckgespannt, während das 35 mm starke, aus sechs Strähnen zu 37 Drähten gefertigte
                              									Stahldrahtseil bei 54 t Belastung zerreisst, so dass dieses bei normaler Last und
                              									vier tragenden Seiltrümmen nur mit 7,5 t oder annähernd 800 k/qc
                              									Seilquerschnitt bezieh. mit 30 : 4,54 ∾ 1 : 7 oder nur bis zu 1/7 der
                              									Bruchgrenze belastet wird.
                           Das nach Engineering, 1890 Bd. 50 * S. 279, in Fig. 11
                              									und 12
                              									dargestellte Windwerk dieses Drehkrahns wird mit einer Zwillingsdampfmaschine von
                              									179 mm Cylinderdurchmesser und 254 mm Kolbenhub mit 200 minutlichen Umdrehungen der
                              									Kurbelwelle bethätigt, wobei durch Räderversetzung Lasthebegeschwindigkeiten von 66
                              									und 20 mm/Sec.
                              									erhalten werden.
                           Das Lastsenken wird mit einer Hebelbandbremse geregelt, doch kann diese Bandbremse
                              									auch durch Schraubenspindeln festgelegt werden, was bei länger andauernder
                              									schwebender Last gewiss vortheilhaft ist.
                           
                        
                           Finnieston Quai-Krahn von 130 t Last.
                           Am Hafendamm Finnieston in Glasgow wurde am 3. Mai 1893 ein riesiger Drehkrahn
                              									fertiggestellt, dessen Grundbau von James Deas,
                              									Ingenieur der Clyde Navigation Trust, nach seinen
                              									Plänen ausgeführt wurde, und der nach Engineering, 1892
                              									Bd. 55 * S. 819, bemerkenswerte Einzelheiten bietet.
                           Da die im J. 1845 bis 1848 erbaute Dammmauer in Folge fortgesetzter
                              									Bettausbaggerungen des Flusses Clyde seit dem Jahre 1885 ins Rutschen kam, so musste
                              									bei der Anlage dieses Krahnunterbaues (Fig. 13 bis 16) nunmehr beträchtlich
                              									tiefer gegangen werden, was nur durch ein Senkbrunnensystem zu ermöglichen war. Nach
                              									Abtragung von 16 m Länge alten Mauerdammes wurde das Baugebiet durch einen
                              									Pfahlkranz von 300 mm Geviert Pfahlquerschnitt und 10,6 bis 12,8 m Pfahllänge gegen
                              									Nachrutschungen gesichert, während nach der Flusseite eine Reihe eingerammter Pfähle
                              									von 228 mm Geviertquerschnitt zum Tragen des Oberbaues (Fig. 13) und zur
                              									Sicherung gegen die Hochfluth dienen. Dieses Gebiet wurde 8,5 m tief ausgegraben und
                              									mit der Anlage der Senkbrunnen (Fig. 14) begonnen.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 76Fundament zu Finnieston's Quai-Krahn. Dieses von James Deas bereits vor einigen
                              									zwanzig Jahren bei verschiedenen Hafenbauten eingeführte Gründungsverfahren mit offenen
                              									gemauerten bezieh. aus Stampfbeton hergestellten Senkbrunnen besteht für diesen
                              									Krahn aus der vorderen Stirnreihe und der Hinterreihe mit je 9 Brunnen, die zu drei
                              									eine Gruppe bilden, und aus der aus vier einfachen Senkbrunnen bestehenden
                              									Mittelreihe. Auf gusseisernen Ringschuhen werden in Schichthöhen von 76,2 cm die
                              									Brunnenumfassungen von 293,3 cm bezieh. 176,5 cm äusserem und innerem Durchmesser
                              									bezieh. 58,4 cm Wandstärke aufgesetzt, und dieses Aufsetzen nach erfolgtem Absenken
                              									bis auf 10,2 bezieh. 9,45 bezieh. 8,53 m Höhe bei der vorderen, mittleren und
                              									hinteren Brunnenreihe fortgeführt, so zwar, dass bis zur Mauerkrone der alten
                              									Wallmauer Gesammttiefen von 18,5 bezieh. 18,0 bezieh. 17,2 m erreicht sind.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 77Drehkrahn von Cowans, Sheldon und Co. Nachdem die Brunnenschächte mit Cementbeton ausgegossen waren, wurde mit
                              									dem Aufbau des 12,2 m im Geviert messenden Oberbaues (Fig. 13, 15 und 16) begonnen. Dieser ist
                              									6,1 m über die alte Wallmauer emporgeführt und besteht aus einer aus
                              									Granitquadersteinen ausgeführten oberen und seeseitigen Bekleidung, die landseitig
                              									durch Sandsteinquadern ersetzt, während der Kern aus Bruchsteinbeton ausgegossen
                              									ist.
                           In diesem Kern ist für die sechs Ankerschrauben ein fahrbarer Ringstollen
                              									freigelassen; der von einem Seitenschacht zugänglich gemacht ist. Das ganze
                              									Grundmauerwerk hat ein Gewicht von 4300 t.
                           Bedeutende Abmessungen hat der in Fig. 17 bis 21 abgebildete, von Cowans, Sheldon und Co. in Carlisle gebaute Drehkrahn,
                              									der 19,8 m bezieh. 21,3 m wagerechte Ausladung vom Krahnsäulenmittel für die Haupt-
                              									bezieh. für eine kleinere Nebenlast von 20 t hat. Die lothrechte Höhe der
                              									Rollenmittel über dem Steinsockel beträgt 30,5 bezieh. 32,6 m für die Haupt- bezieh.
                              									für die Nebenlast, deren Seitenrollen 1600 bezieh. 762 mm Durchmesser besitzen.
                           Der an den Krahnwindenschilden angebolzte Ausleger ist aus zwei (27,4 + 2,8) = 30,2 m
                              									langen, aus Stahlblech gefertigten Rohrmastenstreben von 990 mm mittlerem
                              									Durchmesser zusammengesetzt, die vermöge Diagonalen eine Querversteifung erhalten,
                              									während zwei Zugbänder mittels 203 mm starker Bolzen die Ausleger in bekannter Art
                              									vervollständigen. Nur ist hierbei sehr bemerkenswerth, dass jedes einzelne, 254 zu
                              									70 mm Querschnitt messende Zugband aus einem Stück ohne Schmieden und Schweissen,
                              									sondern nur durch Aussägen aus einer entsprechend langen Walzplatte gewonnen
                              									ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 292, S. 77
                              Fig. 19.Drehkrahn von Cowans, Sheldon und Co.
                              
                           Es sind ferner die 5182 mm hohen, aus Stahlblechen
                              									dreieckförmig ausgebildeten Krahnschilde (Fig. 17 und 18) auf eine
                              									Kreisscheibe gebaut, die vermöge 75 Stück gusstählerner Kegelrollen von 355 mm
                              									mittlerem Durchmesser sich auf eine Kreisbahn (Fig. 16) von 10 m
                              									Durchmesser stützt, die am äusseren Umfang von einem Zahnkranz besetzt ist. Diese
                              									gusstählerne Ringbahn ist durch 30 Stück Steinschrauben an die obere
                              									Granitverkleidung des Steinsockels angeschlossen, dahingegen ist der schmiedest
                              									ablerne, 432 mm starke mittlere Krahnzapfen in einer (Fig. 13) eingesetzt, die
                              									durch sechs Stück 127 mm starke, 11,8 m lange stählerne Ankerschrauben derart mit
                              									dem Steinsockel verbunden sind, dass ihre Ankerenden auf 6,09 m unteren
                              									Mittelabstand sich erweitern, wobei die 1830 mm geviertmessenden Ankerplatten 9,14 m
                              									unter der Sockelflur eingemauert sind. Wie bereits erwähnt, sind die Ankerkeile
                              									durch Schacht und Ringstollen zugänglich gemacht. Vermöge eines Querkopfes findet
                              									durch zwanzig Reibungsrollen die Aufhängung des Krahngerüstes auf den mittleren
                              									Stahlzapfen statt. Unter solchen Verhältnissen sind selbstredend sämmtliche
                              									Rädertriebwerke aus Gusstahl gefertigt. Auch ist die 3048 mm lange, 1574 mm im
                              									Durchmesser starke Haupttrommel auf der Drehbank gedreht und darauf mit
                              									Schraubennuthen für die Seilführung versehen. Für den Hebebetrieb der Hauptlast ist
                              									eine Zwillingsmaschine von 305 und 406 mm Durchmesser und Hub, für den Hebebetrieb
                              									der kleinen Nebenlast, sowie für den Drehbetrieb des Krahns sind jedoch zwei
                              									selbständige Zwillingsmaschinen von 203 und 305 mm Durchmesser und Hub vorhanden.
                              									Diesen drei selbständigen Zwillingsmaschinen wird Dampf von 5,2 at Spannung von
                              									einem stehenden, 4267 mm hohen, 1829 mm Durchmesser besitzenden Röhrenkessel
                              									geliefert, wobei zum Heben der Versuchslast von 150 t nur 3,1 at Dampfüberdruck
                              									erforderlich sind.
                           Mit diesen Kraftmitteln wurden die folgenden Lasten in Tons mit den nebenstehenden
                              									Geschwindigkeiten in Millimetersecunden gehoben und zwar mit dem
                           
                              
                                 
                                 grossen Windwerk
                                 130 t
                                 mit
                                   20
                                 mm/Sec.
                                 
                              
                                 
                                 
                                   60 t
                                 „
                                   45
                                 „
                                 
                              
                                 und mit
                                 dem
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 kleinen Windwerk
                                   20 t
                                 „
                                   51
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 
                                     8 t
                                 „
                                 152
                                 „
                                 
                              
                           wobei zu einer vollen Umdrehung des vollbelasteten Krahns 5
                              									Zeitminuten bezieh. 2 Minuten 17 Zeitsecunden wirklich aufgewendet worden sind.
                              									Hieraus ist ersichtlich, dass jedes Windwerk für zwei Geschwindigkeiten eingerichtet
                              									ist. Wie erwähnt, wird die grosse Last von 130 t mit dem grossen achtfachen
                              									Flaschenzug (Fig. 20 und 21), deren Rollen 1600 mm Durchmesser haben, mittels
                              									Stahldrahtseile von 54 mm Durchmesser gehoben. Dieses von der White cross Company in Warrington gelieferte Hauptseil
                              									besteht aus einer Weichstahlseele und sechs Aussensträhnen aus Patentstahl. Jede
                              									Strähne ist aus 45 Drähten von 18 bezieh. 15 bezieh. 9 und 3 Drähten nach innen zu
                              									gebildet, welche entsprechend Durchmesser von 2,54 bezieh. 2,1 bezieh. 2,1 bezieh.
                              									1,95 mm haben. Verhältnissmässig schwächer ist das Stahldrahtseil für die Nebenlast,
                              									das nur über eine lose Rolle von 762 mm Durchmesser geführt wird. Dasselbe hat bei
                              									31,7 mm Durchmesser um eine Seele sechs Strähne von je 37 Drähten von 1,5 mm Stärke
                              									gewunden.
                           Es stellt sich bei der Hauptlast von 130 : 8 = 16,25 t Belastung für jedes Seiltrumm;
                              									demgemäss werden, wenn nur die sechs Aussensträhne als tragend angenommen werden,
                              									die Inanspruchnahme von 1,7 bis 1,24 k/qmm für die Drahtlagen von aussen nach innen zu
                              									betragen.
                           So sind die Hauptschilde der Krahnwinde, die Streben und Zugbänder des Auslegers u.
                              									dgl. mit sechsfacher Sicherheit, die Stahldrahtseile mit achtfacher und der mittlere
                              									Krahnbolzen mit zwölffacher Sicherheit berechnet. Dieser 270 t schwere Krahn hat
                              									320000 M. gekostet, und es dürfte eine annähernde Gewichtszusammenstellung
                              									nicht unwillkommen sein, wobei zu diesen 270 t noch 100 t Gegengewicht zu zählen
                              									wären.
                           
                              
                                 Mittlere Grundplatte
                                     9
                                 t
                                 
                              
                                 6 Ankerschrauben
                                     8
                                 t
                                 
                              
                                 6 Ankerplatten
                                   13
                                 t
                                 
                              
                                 Mittelbolzen
                                     6
                                 t
                                 
                              
                                 Kreisbahn
                                   12
                                 t
                                 
                              
                                 75 Rollen
                                   10,5
                                 t
                                 
                              
                                 Windengestell
                                   50
                                 t
                                 
                              
                                 Grosse Windentrommel
                                   10,5
                                 t
                                 
                              
                                 Räderwerke
                                     8
                                 t
                                 
                              
                                 Ausladerstreben
                                   45
                                 t
                                 
                              
                                 Zugbänder mit Bolzen
                                   15
                                 t
                                 
                              
                                 Flaschenzüge und Seile
                                     7
                                 t
                                 
                              
                                 Dampfkessel
                                     6
                                 t
                                 
                              
                                 Dampfmaschinen, Plattform, Haus-    verkleidung u.
                                    											dgl
                                   70
                                 t
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––
                                 
                              
                                 Zusammen
                                 270
                                 t
                                 
                              
                           wobei die Gussbestandtheile nur mit 120 t zum Gesammtgewicht
                              									beitragen.
                           
                              
                                 Pr.