| Titel: | Kleinere Laufbahnen und Rollenzüge. | 
| Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, S. 102 | 
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                        Kleinere Laufbahnen und
                           								Rollenzüge.
                        Mit Abbildungen.
                        Kleinere Laufbahnen und Rollenzüge.
                        
                     
                        
                           Deckenlaufbahnen für Eisenbahnwerkstätten.
                           In Eisenbahnwerkstätten findet eine Hängebahn (Fig. 1 und 2) zum Einheben der
                              									Eisenbahnachsen in die Räderdrehbänke häufige Verwendung, die wegen ihrer baulichen
                              									Ausführung Erwähnung verdient. An die Deckenbalken a
                              									sind mittels Seitenschrauben zwei Hängeböcke b
                              									befestigt, an die zwei Winkelbahnen c angenietet sind.
                              									Ueber diese Winkelbahnen wird die vierrollige Laufkatze d geführt, deren Mittelblech e durch den frei
                              									bleibenden Schlitz der Winkelbahnen c reicht und einen
                              									Haken trägt. In diesen wird eine in zwei Blechschilde eingebaute Schneckenradwinde
                              										f eingehängt, die durch ein Handkreuz g angetrieben wird und die ferner durch die an den
                              									äusseren Seitenzapfen befindlichen Räder zwei Galle'sche Ketten h treibt, an deren Haken i eine Wage k mit
                              									Hängeösen l hängt.
                           Da bei dieser Hebevorrichtung die Hubhöhe nicht gross zu sein braucht, eine sichere
                              									Schwebelage aber unbedingt gesichert sein muss, so wird diese Vorrichtung allen
                              									Ansprüchen genügen.
                           
                        
                           Kreuzende Deckenlaufbahnen für Brückenbauwerkstätten.
                           A. P. Nichols, Leiter der Pittsburgh Bridge Co., beschreibt im American
                                 										Machinist, 1892 Bd. 15 Nr. 20 * S. 5, eine kreuzende Hängebahn (Fig. 3 und 4), die in der
                              									vorgenannten Brückenbauanstalt vortheilhafte Anwendung gefunden hat.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 102Deckenlaufbahnen für Werkstätten. Mittels Hängewinkel b, die an den
                              									Deckenbalken a Befestigung finden, wird ein Hauptgleis
                              										c für eine darauf rollende Brücke d gebildet, auf welcher eine Rollenkatze e Querverschiebung ausführen kann. Quer zur Längenachse
                              									des Werkraumes sind verschiedene übereinstimmende Hängebahnen f angelegt, die aus zwei mit Bügel g
                              									versteiften ⊏-Eisen bestehen, die aber in der Mitte nicht zusammenstossen, sondern
                              									einen Raum h freilassen, der von der achtrolligen
                              									Laufkatze i leicht übersprungen werden kann. Hierdurch
                              									wird eine Verbindung der seitlichen Werkräume trotz der für das Hängewerk der
                              									Längsbahn erforderlichen Gleisunterbrechung ermöglicht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 292, S. 103
                              Kreuzende Deckenlaufbahn.
                              
                           
                        
                           F. Richards' Pressluftwinde.
                           Frank Richards in New York City hat nach American Machinist, 1893 Bd. 16 Nr. 18, eine Decken
                              									winde mit Pressluftbetrieb erfunden, die sowohl am Fussboden aufgestellt, als auch
                              									auf einer Bahn rollend bezieh. in Oesen eines Deckbalkens aufgehängt werden
                              									kann.
                           Ein Pressluftcylinder a (Fig.
                                 										5) gleitet auf zwei in Böckchen c
                              									festgelegten Führungsstangen b, trägt am hinteren
                              									Cylinderboden in einer Gabel d zwei Seilrollen e, während am vorderen Lager f der Seilrolle g eine Kolbenstange befestigt
                              									ist, über deren Kolben sich der Cylinder a verschiebt.
                              									Ein an dem Lagerbügel h befestigtes Seil schlingt sich
                              									um die beiden Rollen e und um die Rolle g und trägt am freien Ende den Lasthaken i. Wird nun mittels eines besonderen Dreiwegehahnes
                              									Pressluft in den Raum zwischen Cylinderdeckel und Kolben eingelassen, so muss der
                              									Cylinder a nach rechts wandern und, die vier gespannten
                              									Seiltrümen verlängernd, den Lasthaken heben.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 103Fig. 5.Richards' Pressluftwinde. Sorgt man beim Herablassen der Last, dass die eingeschlossene Pressluft
                              									nur allmählich ins Freie ausströmt, so erhält man eine beliebig geregelte
                              									Niedergangsbewegung der Last.
                           
                        
                           Keystone's Pressluftwinden.
                           Im Schlacht- und Packhof der Armour Packing Co. in
                              									Kansas City, Mo., ist eine grössere Zahl von Rollenzugwinden mit Pressluftbetrieb
                              									aufgestellt (Fig. 6 und
                              										7), welche
                              									Pressluftcylinder von 203 bis 609 mm Durchmesser bei Kolbenhüben von 711 bis 4876 mm
                              									besitzen und welche unter Luftspannungen von 5,7 bis 8,8 k/qc mit
                              									vierfacher bezieh. sechsfacher Rollenübersetzung mit Stahlseilen von 12,7 mm Stärke
                              									Lasten bis 2700 k heben.
                           Diese Rollenzugwinden bestehen nach American Machinist,
                              									1893 Bd. 16 Nr. 25 * S. 3, aus einem geschlossenen Cylinder a (Fig. 6 und
                              										7), an dessen
                              									stählerner, 27 mm starker Kolbenstange der Kolben b und
                              									der Kreuzkopf c befestigt ist, welcher sich an zwei 38
                              									mm starken Gasrohrstangen d führt, die zwischen
                              									Cylinder und Rollenlager e parallel angeschlossen sind.
                              									Auf 51 mm starken Stahlbolzen kreisen die gusseisernen Rillenscheiben f und g, und während das
                              									eine Seilende am Kreuzkopf c festliegt, trägt das
                              									andere, über Leitrollen beliebig abgeleitete Seilende den Lasthaken, Fahrstuhl o.
                              									dgl.
                           Pressluft wird mittels eines Vierwegehahnes h beim
                              									Lastheben von dem Kolben eingeleitet, und nur im Bedarfsfalle wird bei freiem
                              									Lasthaken das Niederlassen durch Pressluft hinter dem Kolben unterstützt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 292, S. 103
                              Keystone's Pressluftwinden.