| Titel: | Dampframmen. | 
| Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, S. 134 | 
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                        Dampframmen.
                        Mit Abbildungen.
                        Dampframmen.
                        
                     
                        
                           Textabbildung Bd. 292, S. 134Haarlemer Dampframmen. Eine eiserne, in Haarlem, Holland, gebaute Ramme ist nach Engineer, 1891 Bd. 51 * S. 363, in Fig. 1 bis 7 zur Ansicht gebracht.
                              									Auf einem Wagen a von 2736 mm Spurweite und 2700 mm
                              									Radstand ist um einen Mittelzapfen b eine Plattform c drehbar, auf welcher das Rollen- und Führungsgerüst
                              										d, die Dampfwinde e
                              									und der Dampfkessel f mit 13 qm Heizfläche und 7,4 at
                              									Spannung angebracht sind. Das Krahngerüst besteht aus zwei schrägstehenden Streben
                              										d von 16 m Länge und zwei am Rollenkopf und an der
                              									Plattform im Abstande von 4,1 m anschliessenden Zugstangen d1. Am Rollenkopf ist ausserdem eine
                              									aus zwei ∪-Eisen zusammengestellte lothrechte Führung g (Fig. 5) angesetzt, die
                              									mittels Seitensteifen an die Streben befestigt ist. Zwischen diesen führt sich im
                              									Abstande von 5486 mm vom Mittelzapfen b der 1350 k
                              									schwere Rammbär h mittels zwei am oberen und unteren
                              									Ende angeschraubter Winkelschienen i, die durch eine
                              									Querplatte k versteift werden. Durch den frei
                              									bleibenden Raum ist ferner eine Führungsbahn l, aus
                              									versteiftem ⊤-Eisen bestehend, die bis zum Pfahlkopf
                              									reicht und die dazu dient, einen gleichbleibenden Abstand zum Pfahlkopf zu erhalten
                              									und eine möglichst axiale Lage zwischen Rammbär h und
                              									seiner Kolbenstange m sicherzustellen, weshalb diese
                              									Mittelführung am oberen freien Ende auch an den seitlichen ∪-Bahnen geführt ist. Diese rohrförmige Kolbenstange m trägt einen Kolben n,
                              									über welchem Kreuzwege o die Verbindung zwischen dem
                              									oberen Cylinderraum und dem oberen Dreiwegesteuerhahn;; herstellen, in welchem das
                              									Kolbenstangenrohr endigt. Nun ist an einem Winkelarm r
                              									der Mittelführung l dieses Kolbenstangenrohr befestigt
                              									und dadurch ein
                              									Stützpunkt für die Dampfwirkung gegeben. Da selbstredend der im Rammbär h ausgebohrte Cylinder durch einen Deckel verschlossen
                              									wird, so muss nach erfolgter Dampfzuleitung der Kolben mit dem Winkelarme r niedergedrückt und der Rammbär h entsprechend bis 1830 mm gehoben werden. Wenn nun in
                              									dieser Hochlage der eingeschlossene Dampf durch den Dreiwegehahn p zum Abströmen gebracht wird, so fällt der Rammbär und
                              									folgt dem einzurammenden Pfahl q. Dies erfordert aber
                              									eine sofortige Nachstellung der Mittelführung l mit dem
                              									Winkelarme r für die Kolbenstange m, nicht sowohl, um den vollen Aufhub zu erhalten,
                              									sondern hauptsächlich, um ein Aufschlagen des Cylinderdeckels auf den Kolben n zu verhindern. Aus diesem Grunde hängt die
                              									Mittelführung l mit dem Kolben m an einem über eine Rolle t geführten Seil
                              										s, welches von der Dampfwinde e satzweise nachgelassen wird, so dass der ganze
                              									Mitteltheil dem eingerammten Pfahl folgen kann. Folgerichtig muss auch zwischen dem
                              									Dreiwegehahn n und der festliegenden Dampfzuleitung z ein gelenkiges Dampf röhr u eingeschaltet sein.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 135Fig. 8.Doppeltwirkendes Rammwerk. Mittels eines Hebelkreuzes x wird durch zwei
                              									Steuerseile v der Dreiwegehahn p (Fig. 6)
                              									eingestellt und an demselben unmittelbar das erste hahnartige Rohrgelenk y (Fig. 7) angesetzt.
                           Bemerkenswerth ist noch, dass nach beendeter Einrammung der Pfähle unmittelbar das
                              									Auflegen des Rostes und die Weiterführung der Gleisbahn folgt, so dass dadurch ein
                              									ununterbrochener Arbeitsbetrieb ermöglicht ist. Mit dieser einfachwirkenden
                              									Dampframme werden 30 bis 35 Schläge in 1 Minute durchführbar.
                           Von der Southgate Engineering Co. werden nach Revue industrielle, 1893 Nr. 46 * S. 453, Dampframmen
                              									ausgeführt, die einfachwirkend und der vorbeschriebenen in der Hauptsache ähnlich
                              									sind.
                           Doch ist auch eine zweite Ausführungsart zu erwähnen, bei welcher auf dem Pfahlkopfe
                              									eine starke Platte aufgelegt wird, an welcher die hohle Kolbenstange mit dem Kolben
                              									frei in die Höhe ragt. Ueber diesen Kolben ist nur der auf einem Seil hängende
                              									Rammcylinder gestülpt, so zwar, dass sich derselbe nicht nur mit seinem unteren
                              									schweren Ende an der Kolbenstange führt, sondern auch seine Führung mittels
                              									Seitenschuhen an dem Leitbalken findet. Indem nun an einem unteren Seitenarm der
                              									Kolbenstange, welcher zwischen den Leitbalken durchragt, ein Dreiwegehahn sich
                              									befindet, der mit der hohlen Kolbenstange in Verbindung steht, wodurch Dampf in den
                              									Raum über dem Kolben strömt, kann das Hammerwerk gesteuert werden.
                           Nach demselben Grundsatz, jedoch in umgekehrter Anordnung und doppeltwirkend, ist das
                              									in Fig. 8 abgebildete Rammwerk ausgeführt. – An dem
                              									Pfahlkopfe a ist mittels eines durchgehenden
                              									Querbolzens b ein aus zwei Stangen c und dem Querhaupt d
                              									gebildeter Rahmen angeschlossen. Im Querhaupt d sind
                              									zwei Dampfrohre e
                              									und f festgelegt, welche den Dampfkolben g tragen. Mittels Stopfbüchsen führt sich der
                              									Rammcylinder h an diesen Kolbenstangen e und f, hauptsächlich
                              									aber mittels Führungsschuhe i an den Leitbäumen k. Diese beiden Dampfrohrkolbenstangen e und f sind in einem
                              									gemeinschaftlichen Hahnkörper l eingesetzt, so dass
                              									mittels eines doppeltwirkenden Dreiwegehahnes m zur
                              									Hochstellung des Rammcylinders Dampf über dem Kolben, zum Niederschlagen desselben
                              									jedoch Dampf unter dem Kolben eingeleitet wird.