| Titel: | Ueber die Herstellung von Garnen, Bindfäden, Schnuren, Litzen, Seilen u.s.w. | 
| Autor: | H. Glafey | 
| Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, S. 248 | 
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                        Ueber die Herstellung von Garnen, Bindfäden,
                           								Schnuren, Litzen, Seilen u.s.w.
                        Von H. Glafey,
                           								Ingenieur in Berlin.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 222 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Ueber die Herstellung von Garnen, Bindfäden, Schnuren, Litzen,
                           								Seilen u.s.w.
                        
                     
                        
                           Eine wagerechte combinirte Seilspinnmaschine, bei welcher die Einrichtung zum
                              									Aufspulen des fertigen Seiles zu einem Bündel so gestaltet ist, dass die zur
                              									Aufnahme des Seiles dienende Spule ihre Drehbewegung um die Längsachse, sowie auch
                              									ihre in axialer Richtung hin und her gehende Bewegung durch das mit gleichmässiger
                              									Geschwindigkeit zugeführte Seil selbst erhält, ist in den Fig. 68 und 68a dargestellt. Die
                              									Maschine rührt von Th. Norman in Boston her; bei ihr
                              									wird erzielt, dass diejenigen Bewegungen, welche die Spule beim Aufwickeln des
                              									Seiles auszuführen hat, genau nach Maassgabe der jeweiligen Spannung des zugeführten
                              									Seiles stattfinden, so dass das Seilbündel durchweg regelmassig und gleich fest
                              									gewickelt wird.
                           Wie aus Fig. 68
                              									ersichtlich, werden die von den Rollen der sich drehenden Rahmen b ablaufenden Garne zunächst zu Litzen zusammengedreht,
                              									welche durch die hohlen Enden der Wellen c hindurch und
                              									über mehrere in Rahmen o sich drehende Abziehrollen p geführt und von dem Flügel r zu einem Seile zusammengedreht werden. Von hier aus gelangt das Seil
                              									über mehrere Führungsrollen und durch den hinteren hohlen Lagerzapfen des Flügels
                              									nach dem Aufspulrahmen v (Fig. 68), indem es durch
                              									dessen hohlen Achszapfen f1 hindurch und abermals über Führungsrollen geführt wird. Von der
                              									Führungsrolle w aus wird das Seil dann durch eine in
                              										Fig. 70 und 71 gezeigte
                              									Abziehvorrichtung der im Rahmen v angeordneten Spule
                              										a1 zugebracht.
                              									Diese Abziehvorrichtung befindet sich, wie aus der in Fig. 68a gezeigten
                              									theilweisen Oberansicht der betreffenden Theile ersichtlich ist, hinter derjenigen
                              									Stange des Spulenrahmens, an welcher die Führungsrolle w sitzt, und besteht aus einer genutheten Nabe x, die durch ein an ihrem Ende sitzendes Getriebe o2, welches von einem Kettenrade n einer durch den Spulenrahmen hindurchgehenden kurzen
                              									Welle aus Bewegung erhält, gedreht wird. Von diesem Kettenrade geht eine Kette n2 über ein zweites Kettenrad m3 auf einer mit
                              									demselben und mit einem Zahnrade m2 verbundenen Muffe, wobei dieses Zahnrad mit einem
                              									Zahnrade l2 der
                              									Schneckenwelle in Eingriff tritt. Letztere erhält Antrieb von einem Zahnrade j1, das sich mit einem
                              									Zahnrade k1 am Ende der
                              									Nabe des Spulenrahmens in Eingriff befindet. In Oeffnungen an der Nabe x ruhen mehrere gleitbare Bolzen b1, die am einen Ende mit viereckigen Köpfen versehen
                              									sind, während ihre entgegengesetzten Enden nach der Nuth der Nabe zu gelegen sind.
                              									Neben der Nabe x ist auf der Stange z eine zweite Nabe d1 angebracht, die sich auf eine verhältnissmässig
                              									kurze Entfernung in einer in der Längsrichtung der Stange z angeordneten Führungsnuth auf dieser Stange bewegen kann. Hinter der
                              									Nabe d1 ist in einiger
                              									Entfernung von derselben ein Muffenring c2 befestigt und zwischen diesem und der Nabe eine
                              									starke Feder c3 (Fig. 70) angeordnet,
                              									welche die Nabe d1 für
                              									gewöhnlich gegen die Nabe x angedrückt hält.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 249Seilspinnmaschine von Norman. Die nach letzterer zu gelegene Aussenfläche der Nabe d1 bildet eine
                              									Curvenbahn c1, gegen
                              									welche die Köpfe der Bolzen b1 durch darunter befindliche Federn angedrückt werden, die in Vertiefungen
                              									der Nabe x ruhen. Durch entsprechende Einstellung des
                              									Muffenringes c2
                              									hinsichtlich der Nabe d1 kann die Stärke des von den Bolzen auf das Seil ausgeübten Druckes
                              									geregelt werden, wobei die Federn c3 in der Weise wirken, dass sie etwaigen Knoten oder
                              									Verdickungen des Seiles den Durchgang durch die Abziehvorrichtung gestatten.
                           Da sich die Nabe x, in deren Nuth das Seil ruht, beim
                              									Umlauf des Flügels v dreht, wird das Seil, wenn die
                              									Bolzen auf den erhöhten Stellen der Curvenführung gleiten, von den nach innen zu
                              									gerichteten Enden der Bolzen erfasst und mitgenommen, bis die Bolzen von dem
                              									erhöhten Theile der Curvenführung wieder heruntergleiten und das Seil wieder
                              									freigeben.
                           Während der Spulenflügel v mit seiner Achse p1 starr verbunden ist
                              									und sich mit ihr dreht, sitzt die Seilspule a1 auf einer Hohlachse n1, welche die Rahmenachse p1 lose umgibt und sich
                              									unabhängig von letzterer drehen kann. Wenn demnach der Spulenrahmen v sich dreht, so wird dabei die Spule a1 nur dadurch
                              									mitgenommen, dass das durch die Drehung auf die Spule aufgewickelte Seil dabei einen
                              									tangentialen Zug auf diese ausübt. Da nun mit dem Anwachsen der sich aufspulenden
                              									Seilmenge der Unterschied zwischen der durch die Abziehvorrichtung bei jeder
                              									Umdrehung des Spulenflügels zugeführten Seillänge einerseits und dem Umfange der zu
                              									umwickelnden Seilmenge bei jeder neuen Lage zunimmt, so muss die Spule sich
                              									entsprechend mit zunehmender Geschwindigkeit gegenüber dem Spulenrahmen drehen.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 249Seilspinnmaschine von Norman. Die Hin- und Herbewegung der Spule in der Achsenrichtung nach Maassgabe
                              									des Fortschreitens der einzelnen Wickelungen, vom einen Ende der Spule zum anderen
                              									und zurück, wird durch folgende Anordnung bewirkt:
                           Auf der vom Spulenflügel aus durch Zahnräder k1 und j1 in Umdrehung versetzten Schneckenwelle i1 sitzt lose eine
                              									Hohlwelle k2, deren
                              									Zahnrad l1 mit einem
                              									kleineren Zahnrade m1
                              									der hohlen Spulenachse n1 in Eingriff steht, so dass die Hohlwelle k2 von der Spule, und zwar in derselben
                              									Richtung wie die Schneckenwelle i1, Drehbewegung erhält.
                              									Die Hohlwelle k2 und
                              									die hohle Spulenachse n1 sind durch ein Querhaupt k3 so mit einander verbunden, dass sie sich in der
                              									Achsenrichtung gemeinsam bewegen müssen. Am einen Ende der Hohlwelle k2 ist ein Zapfen e2 befestigt, der sich
                              									in dem doppelten Schraubengange f2 führt. Die Steigung dieses Gewindes gegenüber
                              									derjenigen der Windungen des sich auf die Spule aufwickelnden Seiles und das
                              									Uebersetzungsverhältniss zwischen den Zahnrädern k1j1 bezieh. m1l1 ist so bemessen, dass der Zapfen e2 bei jeder
                              									Umwickelung der Spule durch das mit gleichmassiger Geschwindigkeit zugeführte
                              									Seil nur eine halbe Umdrehung um die Schneckenwelle ausführt. Durch diese Anordnung
                              									wird erzielt, dass je nach dem Unterschiede der Drehungsgeschwindigkeit der von der
                              									Spule aus bewegten Hohlwelle k2 einer- und der vom Spulenrahmen aus in gleicher
                              									Richtung bewegten Schneckenwelle i1 andererseits die den Zapfen e2 tragende Hohlwelle
                              										k2 und damit auch
                              									durch Vermittelung des Querhauptes k3 die Spule a1 sammt ihrer Hohlachse n1 schneller oder langsamer in der
                              									Achsenrichtung fortbewegt werden, so dass die einzelnen auf die Spule gelangenden
                              									Wickelungen genau an einander zu liegen kommen, einerlei, ob der Umfang der auf der
                              									Spule befindlichen Seilmenge klein oder gross ist bezieh. ob die Spule sich
                              									gegenüber dem Rahmen noch langsam oder schon schneller dreht. Der Unterschied
                              									zwischen der Umdrehungszahl des Rahmens und der Spule kann mit Rücksicht auf die
                              									Dicke des jeweilen aufzuspulenden Seiles durch die Anwendung entsprechender
                              									Wechselräder so eingerichtet werden, dass dieser Unterschied sich bei jeder neu
                              									aufgespulten Seillage um je eine Umdrehung für jede Umwickelung vermindert.
                           Nachdem der Zapfen e2
                              									der Hohlwelle k2 mit
                              									letzterer am einen Ende des doppelten Schneckengewindes angelangt ist, bewegt er
                              									sich wieder in entgegengesetzter Richtung zurück. Hierdurch wird die Spule a1 in gleicher Weise in
                              									axialem Sinne hin und her bewegt, so dass sich das Seil in regelmässigen Wickelungen
                              									aufspult.
                           Nun wird aber durch die Hin- und Herbewegung ein gewisser Zug auf das Seil ausgeübt,
                              									der zwar im Sinne einer Verlangsamung der Drehbewegung der Spule wirkt, der aber
                              									doch nicht ausreicht, um das Seil sich fest genug aufwickeln zu lassen. Es ist
                              									deshalb eine Einrichtung getroffen, durch welche noch ein besonderer hemmender Zug
                              									auf die Spule ausgeübt wird. Zu diesem Zwecke befinden sich an der Spulenachse und
                              									an der Hohlwelle Getriebe s2 und r1, deren Grösse von derjenigen der Zahnräder m1 und l1 abweicht; ausserdem
                              									ist eine Frictionsscheibe n2 vorgesehen, die sich frei an der Welle k2 bewegt und die Bewegung der Getriebe hindert,
                              									indem sie die Reibung vergrössert. Auf der Welle k2 sind ferner Frictionsscheiben z2 und v1 in der Längsrichtung
                              									der Welle beweglich angeordnet.
                           Da mit der Zunahme des Durchmessers des sich auf die Spule aufwickelnden Seilbündels
                              									auch der auf die Frictionsvorrichtungen ausgeübte Zug zunimmt, so muss, um eine
                              									möglichst gleichmässige Spannung des Seiles zu erzielen, die Reibung vergrössert
                              									werden. Dies geschieht auf selbsthätige Weise.
                           v1 bezeichnet eine
                              									Scheibe, die, in der Längsrichtung der Hohlwelle k2 verschiebbar, auf dieser sitzt, welch letztere
                              									sich auf der Schneckenwelle hin und her bewegt und die Frictionsräder, sowie die
                              									Scheiben zum Beherrschen der Spulenbewegung trägt. Zwischen der Scheibe v1 und dem Getriebe l1 sind noch mehrere
                              									Frictionsscheiben oder eine solche angebracht.
                           Die äussere Fläche der Nabe der Scheibe v1 stellt eine Curvenführung dar, die mit einer
                              									ähnlichen Curvenführung an der inneren Fläche der Nabe des Kuppelungstheiles w1 zusammenwirkt.
                           Auf die am Umfange der äusseren Fläche des Kuppelungstheiles w1 angebrachten Zähne wirkt, wenn der hin
                              									und her gehende Schlitten k3 sich dem Ende seiner Bewegung nach aussen zu nähert, ein auf der
                              									Schneckenwelle beweglich sitzender Mitnehmer b2, indem ein Daumen an
                              									der äusseren Fläche einer an der Hohlwelle k2 festen Mutter mit dem unteren Arme a2 des Mitnehmers in
                              									Berührung kommt.
                           Da sich, wie bereits erwähnt, der Spulenrahmen etwas schneller als die Spule dreht,
                              									so kann die Einwirkung des Mitnehmers b2 auf die Zähne des Kuppelungstheiles w1 nur von ganz kurzer
                              									Dauer sein, wobei indessen die Kuppelung w1 unter dem Einflüsse der bereits erwähnten
                              									Curvenführungen gegen die Scheibe v1 fest angreift.
                           Sobald dann der Daumen an der Mutter unter dem unteren Arme a2 des Mitnehmers b2 hinweggeht, gibt dieser unter dem
                              									Einflüsse der auf den Arm wirkenden Feder d2 die Kuppelung wieder frei.
                           Da die zwischen dem Mitnehmer b2 und dem Daumen an der Mutter wirkende Reibung,
                              									sowie die zum Anziehen der Kuppelung w1 nöthige Kraft grösser ist, als der auf die Scheibe
                              										r1 und die anderen
                              									Frictionsscheiben wirkende reibende Zug, so würden Spule und Rahmen mit gleicher
                              									Geschwindigkeit bewegt werden. Um dies zu verhindern, ist eine besondere, plötzlich
                              									wirkende Frictionsvorrichtung getroffen, welche aus einem Riemen j2 besteht, der sich um
                              									den Umfang der Scheibe v1 legt und am Kopfe der darüber angeordneten Flügelschraube befestigt ist,
                              									welch letztere nach dem äusseren Ende einer Stange h2 zu durch diese hindurchtritt, während das innere
                              									Ende der letzteren an einen Ansatz des Blockes k3 angelenkt ist. Dabei ist die Stange an ihrem
                              									äusseren Ende abgeschrägt, so dass sie sich über eine im Rahmen q1 gelagerte Rolle i2 hinweg bewegen kann,
                              									wenn der Block das Ende seiner Bewegung nach aussen zu erreicht, und in dem
                              									Augenblicke, wo der Mitnehmer b2 mit den Zähnen der Kuppelung w1 in Eingriff tritt.
                              									Auf diese Weise wird eine verstärkte Reibung auf die Scheibe v1 zur Wirkung gebracht und der Mitnehmer
                              									gezwungen, in Wirkung zu treten, so dass ein Aneinanderschliessen der Spule und des
                              									Rahmens nicht eintreten kann. Der Mitnehmer wirkt nur bei jeder zweiten Umwickelung
                              									der Spule mit einer ganzen Seillage, d.h. sobald der Block das Ende seiner
                              									Auswärtsbewegung erreicht.
                           Damit das auf die Spule aufgewickelte Seil beim Abnehmen von derselben seine Form
                              									beibehält und ein möglichst regelmässig geformtes Bündel gibt, sind die Kopftheile
                              										a3 der Spule
                              									abnehmbar eingerichtet, während die eigentliche Trommel der Spule aus mehreren ihrem
                              									Querschnitte nach kreisausschnittförmig gestalteten Theilen besteht, die nach dem
                              									Abnehmen der Kopftheile aus einander fallen, so dass sie dann aus dem Seilbündel
                              									herausgezogen werden können. Beim Zusammensetzen der Spule steckt man über die Enden
                              									der Trommel Metallringe d3, an denen je vier Bänder oder Schnüre
                              									angebracht sind, die in den an der inneren Fläche jedes Spulenkopfes vorgesehenen
                              									Nuthen b3 nach aussen
                              									über den Rand des Spulenkopfes geführt und mit ihren Enden unter einer federnden
                              									Klammer c3 an der
                              									Aussenfläche jedes Spulenkopfes befestigt sind. Nach dem Auseinandernehmen der Spule
                              									und Abnehmen des Seilbündels kann man diese Bänder oder Schnüre über dem Bündel mit
                              									den Enden zusammenbinden, so dass das fertige Bündel das in Fig. 72b
                              									veranschaulichte Aussehen hat.
                           Bei dem in dieser Weise hergestellten Bündel kann man das Seil von der Mitte
                              									aus abwickeln, da keine durch die Mitte hindurchgehende Bänder o. dgl. vorhanden
                              									sind, die dies verhindern könnten.
                           Eine wagerechte, combinirte Seilschlagmaschine, bei welcher ebenso wie bei der
                              									vorstehend betrachteten die die Garne tragenden Spulen in Rahmen angeordnet sind,
                              									und bei welcher das fertige Seil ebenfalls auf einer Spule mittels Flügels
                              									aufgewunden wird, zeigen die Fig. 73 bis 80. Die Maschine rührt von Thomas Brown
                                 										Dooley in Maiden Middlesex, Nordamerika, her, ist Gegenstand des englischen
                              									Patentes Nr. 18665 A. D. 1890 und besitzt nach der Deutschen
                                 										Seilerzeitung folgende Einrichtung:
                           Die gesammte Mechanismenreihe wird von dem Gestelle a
                              									getragen und empfängt ihren Antrieb durch Riemenscheibe b, auf deren Achse ein Zahnrad d sitzt,
                              									welches mittels der Zahnräder e die die Spulen für die
                              									Garne tragenden Flügel g, hier drei, in Umdrehung
                              									versetzt. Die letzteren tragen hierbei die Spulen nicht direct, sondern mittels
                              									eines Rahmens m, welcher drehbar in dem Flügel g ruht und beim Umlaufe des letzteren ebenfalls eine
                              									Drehbewegung, aber entgegengesetzt derjenigen des Flügels g, von der Welle c aus mittels eines
                              									Schneckenradgetriebes, rqpon, (Fig. 73) und des
                              									Stirnrädergetriebes tjhkl empfängt, dessen Rad j lose mit dem auf der Achse f des Flügels g laufenden Schneckenrade n verbunden ist. Jede von einem Doppelflügel gm gebildete Litze v wird
                              									durch den hohlen Zapfen n des inneren Flügels m über geeignete Leitrollen des äusseren Flügels g und den hohlen Zapfen w
                              									desselben nach dem Streckkopfe geleitet. Jeder Zapfen w
                              									des letzteren trägt ein Zahnrad x, welches mit einem
                              									Zahnrade y auf einer Nebenwelle z in Eingriff steht (Fig. 75 und 76), auf der zwei in
                              									Schneckenräder b1
                              									eingreifende Schnecken a1 sitzen. Jedes der bezeichneten Schneckenräder sitzt fest auf einer
                              									kurzen Welle, welche das mit der Streck walze e1 verbundene Zahnrad d1 lose drehbar trägt (Fig. 76) und ausserdem
                              									an ihrem anderen Ende mit einem Zahntrieb f1 ausgestattet ist, der in den Trieb g1 der Welle k1 eingreift, auf
                              									welcher die mit dem Zahntriebe j1 ausgestattete zweite Streckwalze i1 sitzt. Da das
                              									Zahnrad j1 mit
                              									demjenigen d1 der Walze
                              										e1
                              									zusammenarbeitet, wird, sobald das mit der letzteren verbundene Zahnrad b1 von der Schnecke a1 eine Drehung
                              									empfängt, das Streckwerk in Thätigkeit treten. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der
                              									beiden Streckwalzen kann durch Auswechseln der Räder f1g1 nach Belieben geändert werden. Nach den Fig. 75 und 76 sind die Wellen h1 in Schienen a4 gelagert, die
                              									einerseits um einen Zapfen b4 am Rahmen des Streckwerkes drehbar gelagert und andererseits durch
                              									Schrauben c4 mit
                              									denselben verbunden sind, unter deren Köpfen d4 elastische Kissen (Federn o. dgl.) liegen, welche
                              									ermöglichen, dass die Walzen i1 sich von den Walzen e1 ein wenig entfernen können, sobald ein
                              									Knoten o. dgl. zwischen beiden hindurchläuft.
                           Textabbildung Bd. 292, S. 251Seilschlagmaschine von Dooley. Die Litzen v werden um die und zwischen den
                              									Streckwalzen e1 und i1 hin und her
                              									geleitet, so gestreckt und dann nach der eigentlichen Seil Schlagmaschine
                              									übergeführt. Der Drehkopf l1 derselben (Fig.
                                 										73) ist von bekannter Gestalt und Wirkung und wird von der Riemenscheibe
                              										o1 auf der Welle
                              										p1 mittels des
                              									Riemens o in Umdrehung versetzt. Von dem Drehkopfe l1 gelangt das Seil
                              									nach der Abzugsvorrichtung, die von der Welle p1 aus mittels des Zahntriebes q1r1 ihre Bewegung
                              									erhält. Mit dem Zahnrade r1 ist fest ein gleiches Rad s1 verbunden, das in Eingriff mit einem Zahnrad t1 steht, von welchem
                              									aus mittels eines Triebes u1 das Zahnrad v1 auf der Welle w1 der Seilstreck- und Abzugsvorrichtung in Thätigkeit gesetzt wird. Die
                              									Welle w1 trägt ein
                              									zweites Zahnrad z1
                              										(Fig. 78), welches
                              									die Räder a2 auf den
                              									Wellen b2 treibt, mit
                              									denen die Kegel c2 und
                              									Räder d2 verbunden
                              									sind, welch letztere wieder mit dem Rade z1 des auf der Welle w1 lose drehbar angeordneten Kegels y1 zusammenarbeiten.
                              									Durch Auswechseln der Räder x1d2 kann die
                              									Umdrehungsgeschwindigkeit der Abzugs- und Streckkegel y1c2, um welche das Seil
                              									herumgeführt wird, nach Belieben geändert und somit die Stärke der Drahtgebung
                              									geregelt werden.
                           Die Streck- und Abzugsvorrichtung überliefert das Seil dem Aufwindapparate. Die
                              									Wickeltrommel f2 des
                              									letzteren liegt drehbar in einem Flügel g2, welcher von der
                              									Welle p1 aus mittels
                              									des Rädergetriebes i2h2 in
                              									Umdrehung versetzt wird. Damit hierbei ein Aufwickeln des Seiles zu Stande kommt,
                              									empfängt die Wickeltrommel f2 ebenfalls eine Drehbewegung, welche in gleicher Richtung; aber langsamer
                              									zu erfolgen hat, und dies wird erreicht durch den über die Scheibe i2 der Welle m2, welche vom Riementrieb o2p2 Bewegung empfängt, geleiteten Riemen k2. Falls die Spule
                              									bezieh. Seiltrommel f2
                              									sich schneller dreht, als der Zulauf des Seiles es gestattet, so gleiten die beiden
                              									Riemen k2o2 so lange, bis die
                              									erforderliche ursprüngliche Seilspannung wieder eingetreten ist. Die Spulenhülse ist
                              									mit einem Zahnrad q2
                              									versehen, welches ein Zahnrad r2 auf dem Schafte s2 und durch dieses die Seilführung u2
                              									v2
                              									w2
                              									e2 in Thätigkeit setzt.
                              									Durch die hohle Achse der Spule f2 und die Hülse geht die Welle y2 hindurch, deren
                              									äusseres Ende mit einer Nuth ausgestattet ist, in welche die Falle z2 hineingelegt werden
                              									kann. Diese Falle dreht sich zu diesem Zwecke um einen Bolzen der Scheibe j2, welche auf der Spulenhülse x2 sitzt, und kann durch ein Sperrwerk in
                              									der aus Fig. 73
                              									ersichtlichen Lage festgelegt werden. Geschieht dies, so kuppelt sich die
                              									Spulenspindel y2 mit
                              									der Scheibe j2 und es
                              									wird die Spindel, also auch die Spule mitgenommen. Wird die Sperrung gelöst, so kann
                              									Spindel y2
                              									herausgezogen werden und die Spule f2 wird frei, d.h. kann ausgewechselt werden.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)