| Titel: | Untersuchungen über den Wassergehalt der gebräuchlichsten Gerbmaterialien. | 
| Autor: | v. Schroeder | 
| Fundstelle: | Band 292, Jahrgang 1894, S. 284 | 
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                        Untersuchungen über den Wassergehalt der
                           								gebräuchlichsten Gerbmaterialien.
                        Von Prof. Dr. v.
                                 									Schroeder in Tharand.
                        Untersuchungen über den Wassergehalt der gebräuchlichsten
                           								Gerbmaterialien.
                        
                     
                        
                           Wenn man den Gerbstoffgehalt der Gerbmaterialien genau angeben will, so ist es
                              									natürlich nothwendig, dass man zugleich den Wassergehalt bezeichnet, auf welchen der
                              									betreffende Gerbstoffgehalt bezogen ist. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen und
                              									Vergleichen bezieht man die gefundenen Gehalte in der Regel auf den wasserfreien
                              									Zustand der Substanzen bei 100° C, – für die Praxis ist das aber nicht zweckmässig,
                              									weil die Trockensubstanz ein theoretischer Begriff ist und Trockensubstanzen von dem
                              									Praktiker nicht gewogen werden. Wenn ein Gerbmaterial untersucht wird, so will der
                              									Gerber wissen, wie viel Gerbstoff dasselbe im lufttrockenen Zustande enthält, und
                              									zwar im speciellen Falle bei demjenigen Wassergehalt, mit welchem die Waare beim
                              									Einkauf und Verkauf oder auch beim Verbrauch verwogen wird. Für die Analysenpraxis
                              									wäre es daher richtig, wenn man in jedem einzelnen Falle den gefundenen
                              									Gerbstoffgehalt auf denjenigen Wassergehalt beziehen würde, den die Waare in dem
                              									Zustande enthält, wie der Einsender sie wirklich in der Hand hat. Das lässt sich
                              									aber nicht durchführen, weil von Seiten der Gerber bei der Verpackung und Versendung
                              									der Muster auf den möglichen Wechsel des Wassergehaltes meist nicht die geringste
                              									Rücksicht genommen wird und der Wassergehalt eines eingehenden Musters in der Regel
                              									ziemlich stark von dem wirklichen Wassergehalt der Waare auf dem Lagerraume
                              									abweicht. Das lässt sich nun einmal nicht ändern, und ich habe es daher immer für
                              									das Beste gehalten, von den zufälligen Wassergehalten der einlaufenden Muster ganz
                              									abzusehen und alle gefundenen Gerbstoffgehalte auf den lufttrockenen Zustand mit ein
                              									und demselben für das betreffende Gerbmaterial geltenden durchschnittlichen
                              									Wassergehalte zu beziehen. Damit kommt man für die Praxis der Wahrheit jedenfalls am
                              									nächsten, und diese Art der Berechnung hat noch ausserdem den grossen Vortheil, dass
                              									man auch bei theoretischen und wissenschaftlichen Untersuchungen die Zahlen direct
                              									mit einander vergleichen und aus denselben Durchschnittswerthe ableiten kann.
                           Diese durchschnittlichen Wassergehalte müssen natürlich durch Versuche bestimmt
                              									werden, und es muss dabei Rücksicht genommen werden auf die Art und Weise, wie die
                              									Gerbmaterialien auf den Lagerräumen der Händler und Gerber aufbewahrt werden. Diese
                              									Lagerräume sind ungeheizte Räume, in welche die Aussenluft mehr oder weniger
                              									zutreten kann, in denen die Gerbmaterialien aber natürlich vor Regen vollkommen
                              									geschützt sind. Der Wassergehalt eines Gerbmaterials in einem solchen Lagerraume
                              										(„lagertrocken“) muss natürlich mit der Jahreszeit sich verändern, – er
                              									wird im Durchschnitt natürlich höher sein, als bei Aufbewahrung in geheizter Stube
                              										(„stubentrocken“), – er muss aber niedriger sein, als bei Aufstapelung im
                              									Freien, z.B. im Walde („waldtrocken“).
                           Schon vor längerer Zeit sind die Wassergehalte der gebräuchlichsten Gerbmaterialien
                              									in der angegebenen Weise in Tharand bestimmt worden, ich habe mich der erhaltenen
                              									Durchschnittswerthe bei Berechnung der Analysen immer bedient, die betreffende
                              									Untersuchung ist bis jetzt aber noch nicht veröffentlicht worden. Es möge mir daher
                              									erlaubt sein, diese Arbeit mit ihren Resultaten in Folgendem hier
                              									zusammenzustellen.
                           Zur Untersuchung kamen 11 verschiedene Gerbmaterialien, die ich theils aus
                              									verschiedenen Gerbereien, theils von einer Hamburger Firma erhalten hatte. Von den
                              									meisten Gerbmaterialien wurden mehrere Proben verschiedener Provenienz verwendet.
                              									Die einzelnen Proben waren:
                           Nr. 1–3: drei Eichenlohen von guter
                              									gleichmässiger Mahlung;
                           Nr. 4, 5 und 7: drei Fichtenlohen, –
                              									die beiden ersten von feiner bis mittelfeiner Mahlung mit wenig Borke, – die
                              									letztere von gröberer Mahlung mit mehr Borke;
                           Nr. 8 und 9: ungemahlene Valonea;
                           Nr. 10–12: gemahlene Valonea, – und
                              									zwar Nr. 10 eine sehr feine Mahlung, Nr. 11 eine mittelfeine Mahlung und Nr. 12 eine
                              									grobe Mahlung;
                           Nr. 13 und 14: ganze und gemahlene Knoppern;
                           Nr. 15: ungemahlene Myrobalanen;
                           Nr. 16–18: gemahlene Myrobalanen, –
                              									und zwar Nr. 16 feine Mahlung, Nr. 17 grobe Mahlung und Nr. 18 mittelfeine
                              									Mahlung;
                           Nr. 19 und 20: zwei Proben zerkleinertes Quebrachoholz;
                           Nr. 21 und 22: eine Ia- und IIa-Algarobilla, unzerkleinert;
                           Nr. 23: eine Probe ziemlich grob gemahlener Mimosenrinde;
                           Nr. 24 und 25: eine Probe Dividivi
                              									unzerkleinert und eine Probe Dividivi fein gemahlen;
                           Nr. 26 und 27: eine Probe Sumach grob
                              									gemahlen und eine Probe Sumach fein gemahlen;
                           Nr. 28: fein gemahlene Rove.
                           Die Proben wurden, sofort nachdem ich sie erhalten hatte, in einen nach Norden zu
                              									gelegenen Anbau an meinem Hause gebracht, wo der Versuch später durchgeführt wurde.
                              									Dieser Anbau ist ein aus Holz hergestellter überdachter Raum, in welchen Regen und
                              									Schnee nicht eindringen können, – die Aussenluft hatte dagegen, durch die Fugen
                              									sowohl, wie das öfter geöffnete Fenster und die Thür, freien Zutritt, wie das ja
                              									auch in den Lagerräumen und Rindenschuppen der Gerber der Fall ist. Hier wurden die
                              									einzelnen Proben auf Regalen an der Wand aufgestellt. Ehe die Wägungen begannen,
                              									blieben die Proben 3 Wochen in dem Raume liegen, um den Wassergehalt derselben
                              									möglichst auszugleichen. Nachdem die Proben auf diese Art eine Zeitlang neben
                              									einander in dem Versuchsraume ge lagert hatten, wurde in einem Durchschnittsmuster
                              									der zu Anfang vorhandene Wassergehalt genau bestimmt, darauf wurden die Proben
                              									selbst gewogen, in den Aufbewahrungsraum zurückgestellt und am 1ten eines jeden der
                              									folgenden Monate die Wägungen wiederholt, woraus sich dann jedesmal der stattgehabte
                              									Wechsel des Wassergehaltes berechnen liess.
                           Zur Aufbewahrung wurden gleich grosse Leinwandsäcke benutzt, die leer einige fünfzig
                              									Gramm wogen und gefüllt bei den einzelnen Nummern ein Gewicht von etwa 1400 bis 4500
                              									g hatten. Die Wägungen wurden auf einer Decimalwage ausgeführt, die 2 g ganz sicher
                              									angab, so dass auch bei den kleinsten Proben eine Gewichtsveränderung von 0,14 Proc.
                              									noch gut bestimmbar war. Die leeren Säcke waren zu Anfang ebenfalls gewogen, und um
                              									bestimmen zu
                              									können, wie gross die Gewichtsänderung der Leinwand der Säcke jedesmal war, wurden
                              									zwei leere Säcke (mit gleich viel Bindfaden und gleich grossen Pappetiquetten) auf
                              									einer feinen Wage immer mitgewogen und daraus dann berechnet, wie viel an jedem
                              									Termine für den Sack in Abzug zu bringen war. Die Gewichtsänderungen der leeren
                              									Säcke waren übrigens im Verhältniss zu den Gewichten der gefüllten Säcke so gering,
                              									dass man ohne merklichen Fehler das Sackgewicht auch hätte als constant annehmen
                              									können. In einer zweiten Versuchsreihe wurden von denselben Proben nahezu gleich
                              									grosse Mengen von ungefähr 100 g genommen und diese in gleich grosse gewogene
                              									Blechbüchsen von 12 cm Höhe und 8 cm Durchmesser gefüllt. Im Aufbewahrungsraume
                              									standen diese Blechbüchsen offen, bei den Wägungen, die hier auf einer feinen Wage
                              									ausgeführt wurden, war der Deckel geschlossen. Durch jedesmalige Wägung einer
                              									daneben stehenden leeren Blechbüchse überzeugte ich mich, dass die Substanz der
                              									Büchsen selbst, weder durch Wasserverdichtung an der Oberfläche, noch durch
                              									Rostbildung; Gewichtsveränderungen zeigte, die die Schlüsse hätten stören können.
                              									Die erste Versuchsreihe mit Säcken ist in der Schlusstabelle mit I, die zweite
                              									Versuchsreihe mit Blechbüchsen dagegen mit II bezeichnet.
                           Die ersten Wägungen wurden am 1. Februar 1885 ausgeführt, die letzten am 1. Januar
                              									1886. Die am 1ten eines jeden Monats ermittelten Zahlen beziehen sich also auf die
                              									Wassergehalte, wie sie sich im Laufe des vorhergehenden Monats eingestellt haben. Es
                              									sind daher diese am 1ten eines jeden Monats festgestellten Zahlen immer mit dem
                              									Namen des vorhergehenden Monats bezeichnet. Die Einzelresultate sind aus der Tabelle
                              									am Schluss zu ersehen.
                           Betrachten wir die Zahlen in der Tabelle genauer, so ergibt sich zunächst, dass die
                              									Durchschnittsresultate der Versuchsreihen I und II fast ganz genau übereinstimmen.
                              									Ebenso zeigt sich, dass, wo für ein und dasselbe Gerbmaterial mehrere Proben gewogen
                              									worden sind, die Wassergehalte dieser verschiedenen Proben in den einzelnen Monaten
                              									unter einander meist recht gut übereinstimmen. Die zuweilen ziemlich grossen
                              									Differenzen, die sich regelmässig bei einzelnen Gerbmaterialien, wie z.B. bei
                              									Eichenlohen, Fichtenlohen und Knoppern, herausstellen, sind daher nicht auf
                              									Zufälligkeiten, sondern darauf zurückzuführen, dass die Substanz dieser
                              									Gerbmaterialien unter gleichen äusseren Verhältnissen thatsächlich ungleiche
                              									Wassermengen festzuhalten im Stande ist. Ob ein Gerbmaterial dagegen im
                              									unzerkleinerten oder gemahlenen Zustande aufbewahrt wird, hat auf den Wassergehalt
                              									kaum einen Einfluss. In Folgendem stellen wir die mittleren Wassergehalte aus
                              									beiden Versuchsreihen für die einzelnen Monate des Jahres zusammen, und daraus ist
                              									am besten zu ersehen, dass der durchschnittliche Wassergehalt bei verschiedenen
                              									Gerbmaterialien unter gleichen äusseren Bedingungen ein ungleicher und von der Natur
                              									des betreffenden Gerbmaterials abhängiger ist. Wir ordnen die Gerbmaterialien dabei
                              									so, dass wir die mit dem geringsten Wassergehalte zuerst und die mit dem höchsten
                              									zuletzt aufführen:
                           
                              
                                 Gerbmaterial
                                 Januar
                                 Februar
                                 März
                                 April
                                 Mai
                                 Juni
                                 Juli
                                 August
                                 September
                                 October
                                 November
                                 December
                                 Jahres-mittel
                                 
                              
                                 Sumach
                                 11,80
                                 12,56
                                 13,27
                                 10,77
                                 10,11
                                 9,72
                                 11,12
                                 11,42
                                 12,27
                                 13,46
                                 14,16
                                 14,80
                                 12,13
                                 
                              
                                 Algarobilla
                                 12,41
                                 12,78
                                 13,12
                                 12,04
                                 11,60
                                 11,28
                                 11,97
                                 12,23
                                 12,79
                                 13,41
                                 14,00
                                 14,27
                                 12,66
                                 
                              
                                 Eichenlohe
                                 13,93
                                 14,14
                                 14,07
                                 11,42
                                 11,13
                                 10,48
                                 11,78
                                 12,04
                                 12,71
                                 13,74
                                 14,52
                                 15,06
                                 12,92
                                 
                              
                                 Myrobalanen
                                 13,72
                                 14,00
                                 14,41
                                 12,35
                                 11,76
                                 11,04
                                 12,13
                                 12,28
                                 12,98
                                 13,77
                                 14,42
                                 14,88
                                 13,14
                                 
                              
                                 Dividivi
                                 13,26
                                 13,99
                                 14,46
                                 12,34
                                 11,81
                                 11,38
                                 12,56
                                 12,80
                                 13,55
                                 14,50
                                 15,06
                                 15,53
                                 13,43
                                 
                              
                                 Fichtenlohe
                                 16,34
                                 16,34
                                 16,43
                                 12,89
                                 12,41
                                 11,48
                                 12,87
                                 13,13
                                 14,09
                                 15,08
                                 16,04
                                 16,64
                                 14,48
                                 
                              
                                 Valonea
                                 15,74
                                 15,82
                                 16,00
                                 13,47
                                 13,10
                                 12,42
                                 13,52
                                 13,70
                                 14,43
                                 15,12
                                 15,75
                                 16,25
                                 14,61
                                 
                              
                                 Mimosenrinde
                                 14,23
                                 14,75
                                 15,06
                                 13,57
                                 13,16
                                 12,79
                                 13,79
                                 13,90
                                 14,54
                                 15,13
                                 15,85
                                 16,16
                                 14,41
                                 
                              
                                 Quebrachoholz
                                 16,97
                                 16,52
                                 16,65
                                 13,89
                                 13,14
                                 12,26
                                 13,14
                                 13,28
                                 13,64
                                 14,16
                                 14,58
                                 14,88
                                 14,43
                                 
                              
                                 Rove
                                 15,66
                                 15,69
                                 15,65
                                 14,59
                                 14,19
                                 13,65
                                 14,57
                                 14,72
                                 15,24
                                 15,54
                                 15,94
                                 16,38
                                 15,16
                                 
                              
                                 Knoppern
                                 18,14
                                 18,20
                                 18,33
                                 15,39
                                 14,66
                                 13,85
                                 14,96
                                 15,12
                                 15,68
                                 16,39
                                 16,94
                                 17,47
                                 16,26
                                 
                              
                           Geht aus den vorstehenden Zahlen sehr deutlich hervor, dass der durchschnittliche
                              									Wassergehalt bei den verschiedenen Gerbmaterialien ungleich und von der Natur des
                              									Gerbmaterials abhängig ist, so zeigt sich nicht minder deutlich der Einfluss der
                              									Jahreszeit auf den Wechsel der Wassergehalte. Ueberall sind die Wassergehalte in den
                              									Frühlings- und Sommermonaten am kleinsten, während sie in den Wintermonaten am
                              									höchsten sind. Im J. 1885, als diese Versuche angestellt wurden, trat im Monat April
                              									plötzlich sehr warme Witterung ein, und dementsprechend sehen wir alle Wassergehalte
                              									sehr stark zurückgehen, während sie sich in den drei vorhergehenden Monaten mit
                              									einigen Schwankungen ziemlich auf gleicher Höhe halten. Im Mai und Juni folgte eine
                              									weitere Temperaturzunahme und der Juni war der trockenste und wärmste Monat des
                              									ganzen Jahres. Die Wassergehalte gehen daher vom April ab noch weiter hinunter, und
                              									es tritt im Juni bei allen Gerbmaterialien ohne Ausnahme das Minimum des
                              									Wassergehaltes ein. In der zweiten Hälfte des Julimonats war das Wetter wieder kühl
                              									und feucht, wir sehen die Wassergehalte wieder steigen, und diese Zunahme geht dann
                              									in den folgenden Monaten nach dem Winter zu, bis zum Schluss des Jahres, ganz
                              									regelmässig fort. Berechnen wir aus den Mittelwerthen für die Monate den
                              									Durchschnitt für die vier Jahreszeiten, so kommen wir zu folgendem Resultat:
                           
                              
                                 
                                 Winter(December bisFebruar)
                                 Frühling(März bis Mai)
                                 Sommer(Juni bis August)
                                 Herbst(Septemb.bisNovember)
                                 GrösstemittlereDifferenzfür die
                                    											vierJahres-zeiten
                                 
                              
                                 Sumach
                                 13,06
                                 11,38
                                 10,75
                                 13,30
                                 2,55
                                 
                              
                                 Algarobilla
                                 13,15
                                 12,25
                                 11,83
                                 13,40
                                 1,57
                                 
                              
                                 Eichenlohe
                                 14,38
                                 12,20
                                 11,43
                                 13,66
                                 2,95
                                 
                              
                                 Myrobalanen
                                 14,20
                                 12,84
                                 11,82
                                 13,72
                                 2,38
                                 
                              
                                 Dividivi
                                 14,26
                                 12,87
                                 12,24
                                 14,34
                                 2,10
                                 
                              
                                 Fichtenlohe
                                 16,44
                                 13,91
                                 12,49
                                 15,07
                                 3,95
                                 
                              
                                 Valonea
                                 15,94
                                 14,19
                                 13,21
                                 15,10
                                 2,73
                                 
                              
                                 Mimosenrinde
                                 15,05
                                 13,93
                                 13,50
                                 15,17
                                 1,67
                                 
                              
                                 Quebrachoholz
                                 16,12
                                 14,56
                                 12,89
                                 14,13
                                 3,23
                                 
                              
                                 Rove
                                 15,91
                                 14,81
                                 14,32
                                 15,57
                                 1,59
                                 
                              
                                 Knoppern
                                 17,93
                                 16,12
                                 14,65
                                 16,34
                                 3,32
                                 
                              
                           
                           Hier liegt das Minimum immer im Sommer, dann folgt das Frühjahr und im Herbst
                              									und Winter sind die Wassergehalte am höchsten.
                           Wenn wir die Gerbstoffgehalte immer auf einen mittleren Wassergehalt berechnen
                              									wollen, so ist es natürlich nicht zweckmässig, die Jahresdurchschnitte genau so zu
                              									nehmen, wie wir sie bei dieser Untersuchung gefunden haben, denn das würde bei der
                              									Benutzung derselben eine sehr unbequeme Rechnung geben. Ich runde die gefundenen
                              									Mittelzahlen daher auf ½ Procent ab. Gebraucht
                           
                              
                                 
                                 Mittelwerthefür den Wasser-gehalt
                                    											derGerbmaterialienin Proc.
                                 Grösste Abweichungen von
                                    											demMittelwerthe nach den Monats-mitteln in Proc.
                                 
                              
                                 +
                                 –
                                 
                              
                                 Sumach
                                 12,00
                                 2,28
                                 2,80
                                 
                              
                                 Algarobilla
                                 12,50
                                 1,22
                                 1,77
                                 
                              
                                 Eichenlohe
                                 13,00
                                 2,52
                                 2,06
                                 
                              
                                 Myrobalanen
                                 13,00
                                 1,96
                                 1,88
                                 
                              
                                 Dividivi
                                 13,50
                                 2,12
                                 2,03
                                 
                              
                                 Fichtenlohe
                                 14,50
                                 3,12
                                 2,14
                                 
                              
                                 Valonea
                                 14,50
                                 2,08
                                 1,75
                                 
                              
                                 Mimosenrinde
                                 14,50
                                 1,71
                                 1,66
                                 
                              
                                 Quebrachoholz
                                 14,50
                                 2,24
                                 2,47
                                 
                              
                                 Rove
                                 15,00
                                 1,35
                                 1,38
                                 
                              
                                 Knoppern
                                 16,50
                                 2,65
                                 1,83
                                 
                              
                           man diese Zahlen dann für praktische Zwecke, so kann man
                              									sich nach der vorstehenden Untersuchung leicht davon Rechenschaft geben, wie weit
                              									dieselben im Durchschnitt in der wärmsten und trockensten Zeit des Jahres einerseits
                              									und in der kühlen und feuchtesten Zeit andererseits von den wirklichen
                              									Wassergehalten wahrscheinlich abweichen werden. Ich stelle zu diesem Zwecke die
                              									abgerundeten Mittelwerthe für die durchschnittlichen Wassergehalte mit den grössten
                              									Abweichungen zusammen, wie sie sich nach den berechneten Monatsmitteln ergeben
                              									haben.
                           Wie man hieraus ersieht, schwankt der Wassergehalt der Gerbmaterialien im Laufe des
                              									Jahres rund von 3 bis 5 Proc. und es beträgt die mittlere Schwankung in runder Zahl
                              									nur 4 Proc. Berechnet man alle Gerbstoffgehalte auf vorstehende mittlere
                              									Wassergehalte, so wird man daher nur selten den Wassergehalt um 3 Proc. zu hoch oder
                              									zu tief greifen. Im Durchschnitt wird man auf diese Art den Wassergehalt im Sommer
                              									um 2 Proc. zu hoch, im Spätherbst und Winter dagegen um 2 Proc. zu niedrig annehmen.
                              									Diesen Verhältnissen kann man im Einzelfalle ja Rechnung tragen, in der Regel ist es
                              									meiner Ansicht nach aber am zweckmässigsten, die Gerbstoffgehalte, wie im Tharander
                              									Laboratorium geschieht; immer nur auf den mittleren Wassergehalt zu beziehen.
                           Wassergehalte der lufttrockenen Gerbmaterialien in den einzelnen
                              									Monaten des Jahres (Resultate der Einzelwägungen) in Proc.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 292, S. 286
                              Gerbmaterial; Nummer; der Probe;
                                 										Serie; Januar; Februar; März; April; Mai; Juni; Juli; August; September;
                                 										October; November; December; Eichenlohe; Fichtenlohe; Valonea; Knoppern
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 292, S. 287
                              Gerbmaterial; Nummer; der Probe;
                                 										Serie; Januar; Februar; März; April; Mai; Juni; Juli; August; September;
                                 										October; November; December; Myrobalanen; Quebrachoholz; Algarobilla;
                                 										Mimosenrinde; Dividivi; Sumach; Rove