| Titel: | Die Hilfsmaschinen zur Hebung, Beförderung und Verlegung künstlicher Steinblöcke bei neueren Hafenbauten. | 
| Fundstelle: | Band 293, Jahrgang 1894, S. 180 | 
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                        Die Hilfsmaschinen zur Hebung, Beförderung und
                           								Verlegung künstlicher Steinblöcke bei neueren Hafenbauten.
                        Mit Abbildungen.
                        Die Hilfsmaschinen zur Hebung, Beförderung und Verlegung
                           								künstlicher Steinblöcke bei Hafenbauten.
                        
                     
                        
                           Künstliche Steinblöcke aus Cementbruchsteinen im Gewichte bis zu 125 t müssen am
                              									Herstellungsort verladen, nach dem Ort ihrer Bestimmung befördert, und dort zu einer
                              									Grund- oder Dammauer verlegt werden.
                           Je nach den obwaltenden örtlichen Verhältnissen wird die Verlegung der Steinblöcke
                              									von der Seeseite oder vom Landufer aus erfolgen, und während die Beförderung zum
                              									Einschiffungsplatz oder zum eigentlichen Verlegekrahn in beiden Fällen die gleiche
                              									ist, wird die Verlegungsart mittels seitlichem Abwurf vom Wagen aus eine geeignete
                              									Bauart desselben voraussetzen.
                           Da nun die künstlich gegossenen Steinblöcke am Herstellungsplatz in einer
                              									geradlinigen Feldereintheilung angeordnet sind, in deren parallelen Gassen Geleise
                              									für die Laufkrahne liegen, diese aber auf eine Schiebebühne auflaufen, so sind diese
                              									letzteren naturgemäss als Träger für die eigentlichen Steinwagen ausgebildet, durch
                              									welche die Weiterbeförderung der Steinblöcke erfolgt.
                           Hiernach können diese Hilfsmaschinen gegliedert werden in Lauf- oder Steinhebekrahne,
                              									Schiebebühnen, Steintransportwagen, Verlade- und Verlegekrahne, Steinschüttwagen und
                              									Steinversenkprahme. Obwohl die Verlegkrahne auch fahrbar sind, so ist es ihrer
                              									bedeutenden Grösse wegen doch vortheilhafter, dieselben zum Heranholen der
                              									Steinblöcke nicht zu benutzen und die Steinblöcke an dieselben anzufahren.
                           
                        
                           Laufkrahn und Schiebebühne für die Hafenbauten in
                              									Réunion.
                           Diese von der Compagnie de Fives-Lilles gebauten
                              									Maschinen haben nach Revue générale de Mécanique
                                 										appliquée 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 11 die aus Fig. 1 bis 3 ersichtlichen
                              									Einrichtungen.
                           Steinblöcke A von 2,5 zu 5,0 m Grundriss und 3,7 m Höhe,
                              									46 cbm Inhalt und 125 t Gewicht werden mittels des Laufkrahns B gehoben und in der Hochstellung erhalten durch zwei
                              									Wasserdruckpressen P, deren Kolben 400 mm Durchmesser,
                              									bezieh. 1130 qc wirksame Querschnittsfläche 160 mm Hub besitzen, und die einem
                              									Presswasser von annähernd 55 k/qc Spannung unterliegen, welches von einem
                              									Druckübersetzer geliefert wird, der beim Niederlassen des Steinblockes dadurch
                              									gespeist wird, dass durch Ueberleitung des Presswassers aus dem grossen Hebecylinder
                              									nach dem Druckübersetzcylinder die mechanische Arbeit des niedergehenden Blockes
                              									nutzbar gemacht und ein entsprechendes Gegengewicht gehoben wird, welches in seiner
                              									Hochstellung den Kraftspeicher verstellt.
                           Das Krahngerüst hat bei 4,7 m Trägerweite eine Höhe von 6 m, ruht auf acht Rädern von
                              									1 m Durchmesser, 4,7 m Spurweite und hat ein Gewicht von 39,7 t. Die 28,5 t schwere
                              									Schiebebühne D hat 3,32 m Radstand, läuft auf vier Schienen von 1,5 m
                              									Spurweite und trägt in 2,250 m Höhe die Geleisstücke für den Laufkrahn B, sowie tiefer liegend und parallel hierzu die Geleise
                              									für die Steinwagen E. An diese Schiebebühne ist ein
                              									Motorwagen C gekuppelt, welcher einen Dampfkessel von
                              									15,7 qm Heizfläche, eine Zwillingsdampfmaschine von 170 mm Cylinderdurchmesser,
                              									bezieh. 210 qc wirksamer Kolbenfläche, 250 mm Kolbenhub hat und die mit 150
                              									minutlichen Umdrehungen arbeitet. Sie bethätigt eine Kapständer winde, mit der
                              									sowohl die Schiebebühne, als auch der Laufkrahn herangeholt werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 293, S. 181
                              Laufkrahn und Schiebebühne.
                              
                           
                        
                           Laufkrahn für Steinblöcke für die Hafenbauten in
                              									Boulogne-sur-Mer.
                           Dieser Steinkrahn ist mit Handbetrieb ausgeführt worden, und befindet sich nach Revue générale 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 10 seit mehr als
                              									zehn Jahren in Betrieb. Das Krahngerüst ruht auf sechs Rädern von je 3 m Spurweite
                              									und 2 m Radstand, ist mit Triebwerken zum Heben 35 t schwerer Steinblöcke
                              									eingerichtet und für Blöcke von 4 m Länge, 2 m Breite und 1,75 m Höhe bemessen.
                           Im Abstande von 2700 m sind zwei selbständige Endrahmen und ein Mittelrahmen durch
                              									Wagenträger zu einem Gerüste von 2,5 m lichter Höhe über Schienen Oberkante
                              									verbunden.
                           Die an den Wagenhebeln hängenden Tragketten, welche in eingegossenen Rinnen des
                              									Steinkörpers versenkt liegen, können auch bei voller Auflage des Blockes
                              									durchgezogen werden, und während die Wagehebel mittels loser Rollen durch die
                              									Kettennusswelle gehoben werden, ist diese mittels übersetzendem Rädertriebwerke und
                              									eines zwischengeschalteten Schneckentriebwerkes durch Handkurbeln von Arbeitern
                              									bethätigt, die auf den Seitenbrücken ihren Standplatz finden.
                           Zum Fahren des Steinkrahns werden Pferde angespannt.
                           
                        
                           Steinblockwagen.
                           Bei den Hafenbauten von Boulogne-sur-Mer sind dreiachsige Stein wagen in Gebrauch,
                              									welche für 35 t Tragkraft und 1 m Spurweite gebaut sind, drei Achsen von 120 mm
                              									Stärke und Stahlräder von 650 mm Durchmesser besitzen, von denen die Mittelachse
                              									beweglich ist, um scharfe Geleiscurven zu überwinden. Während der Fahrt wird
                              									der Steinblock in 1350 mm Höhe über Schienkante von dem hölzernen Wagenrahmen
                              									getragen, an der Abladestelle jedoch wird ein um starke Gelenkbolzen schwingender,
                              									aus zwei Paar ⌶-Trägern gebildeter Rahmen in Schräglage gebracht.
                           Auf diesen Trägern sind zwischen Winkeleisen Schlittenmulden festgemacht, in welchen
                              									eingeseifte Schlittenhölzer gleiten, auf denen der Steinblock ruht. Wird nun mittels
                              									Bockwinden dieser Rahmen nach der Seeseite zu geneigt, so tritt bei einer Neigung
                              									von 8 bis 10 zu 100 ein Abgleiten des Steinblockes ein. Zur Verhinderung des
                              									Umkippens wird das Wagengestell etwas nach der Landseite geneigt und der Rahmen
                              									durch Böckchen abgesteift.
                           Von der Compagnie de Fives-Lille sind für die
                              									Hafenbauten in Reunion die in Fig. 4 und 5
                              									nach Revue 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 15 abgebildeten Wagen
                              									zum Transport 125 t schwerer Steinblöcke von der Schiebebühne C (Fig. 1 bis 3) nach dem Abwurfplatz
                              									gebaut worden.
                           Der aus kastenförmigen Blechträgern gebildete Wagenrahmen von 5500 zu 2546 mm Länge
                              									und Breite wird von zwölf Achsen und Rädern von 500 mm Durchmesser getragen.l
                           Auf vier einseitig abgewölbten Querträgern a ruht der
                              									Steinblock, welcher durch vier Kolben b in der
                              									Wagenrechten abgestützt wird.
                           Wenn nun die unter diesen Kolben befindliche Sandfüllung abgelassen wird, so wird
                              									damit eine seitliche Neigung des Steinblockes eingeleitet, welcher ein Abgleiten
                              									desselben nachfolgt. Während dieses Vorganges muss die mittlere Schlittenbremse
                              									angezogen bleiben.
                           
                        
                           F. Weidknecht's Dampfprahm zum Versenken der
                              									Steinblöcke.
                           Textabbildung Bd. 293, S. 181Steintransportwagen. Zur gleichzeitigen seeseitigen Verschiffung der Steinblöcke und zur
                              									Versenkung derselben am Bestimmungsort ist für die Hafenbauten in Vera-Cruz von F. Weidknecht ein eiserner Prahm von 22,5 m Länge und
                              									6,5 m Breite gebaut worden. Er besitzt 8790 mm vom Bug entfernt einen rechteckigen
                              									Versenkschacht von 4,2 zu 2,2 m lichter Weite, einen Dampfkessel von 40 qm
                              									Heizfläche und 10 at Spannung, und drei liegende Zwillingsdampfmaschinen. Von zwei
                              									derselben werden drei Triebschrauben bethätigt, deren vordere Steuerbordschraube zum
                              									Wenden des Prahms bezieh. zum Manöveriren mit demselben vorgesehen ist. Die beiden
                              									Steuerbordschrauben sind an der Maschine durch Ausrückkuppelungen angeschlossen,
                              									während die dritte Maschine ausschliesslich zum Betrieb der Backbordschraube dient.
                              									Mit beiden Schrauben ist eine Fahrgeschwindigkeit von 8 bis 10 km in der Stunde
                              									erreichbar.
                           Die Zwillingsmaschine bethätigt ein doppeltes Schneckentriebwerk von 32 Zähnen und
                              									800 mm Schneckenraddurchmesser, an deren parallelen Wellen je zwei Kettennüsse
                              									angefrässt sind, über welche die Tragketten des Steinblockes laufen. Zudem sind
                              									diesen Kettennüssen Führungsscheiben mit Bremsklinken auf parallelen Wellen sitzend
                              									vorgelegt. Durch
                              									gleichzeitiges Nachlassen der Tragketten findet ein stetiges Versenken der Blöcke
                              									statt. Nach erfolgter Auflage werden die Ketten
                              									ausgelöst, wozu das in Fig.
                                 										6 und 7
                              									gezeichnete Schloss vorgesehen ist. Das untere Tragkettenende ist in dem Hebelhaken
                              										b eingehängt, welcher im Gehänge ea eingelenkt ist, und der durch den Schliesshaken c in der Schlusslage erhalten wird. Wenn nun vermöge
                              									der Zugkette d dieser Schliesshaken ausgeklinkt wird,
                              									so dreht sich der Hebelhaken, wobei die Tragkette b
                              									sich auslöst.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 293, S. 182
                              Kette und Schloss.
                              
                           
                        
                           H. Wake's Riesenkrahn für Sunderland's Hafenbauten.
                           Dieser rollende Schwingkrahn, welcher seit 1886 beim Bau des Leuchtthurmdammes im
                              									Hafen von Sunderland, England, im Betrieb ist, dient zum Verlegen von 45 t schweren
                              									Steinblöcken, hat ohne Ballast ein Eigengewicht von 273 t und besteht nach Revue 1892, Bd. 2 Nr. 2 * S. 24 aus einem hölzernen
                              									Fahrgestell mit Spurzapfen und Rollenkreisbahn für die Unterstützung des Auslegers,
                              									gebaut von der Wear Commision, ferner aus dem von der
                              										North Eeastern Marine Engineering Company in
                              									Sunderland gebauten 43 m langen Ausleger und der aus Dampfpumpwerken und
                              									hydraulischen Schwing-, Verleg- und Hebewerken, die von John
                                 										Abbot und Co. in Gateshead-on-Tyne geliefert worden sind.
                           Das aus Tannenstämmen von 457 mm Geviertmaass gebaute Fahrgerüst hat 16,47 m untere
                              									Länge, der aus acht Stämmen zusammengesetzte obere, vordere Stirnbalken 12,27 m,
                              									während der aus sechs Stämmen zusammengefügte hintere Querbalken 10,37 m Länge
                              									besitzt. Sämmtliche Längs- und Querträger sind mit den Säulen und Streben durch
                              									starke Bolzen, Eisenbänder und Eckversteifungen zu einem starren Rahmengestell
                              									verbunden, welches von vierzehn Rädern getragen wird, und während am vorderen
                              									Querbalken eine Bogenschiene von 12,2 m mittlerer Halbmesser für die Stützrollen des
                              									Ausladers angeordnet ist, trägt der hintere Querbalken das Spurpfannenlager
                              									desselben.
                           Der Auslader selbst besteht aus einem 43,17 m langen Längsträger, einem mittleren
                              									Querträger mit Unterbau für 21 stählerne Stützrollen und einem kastenförmigen
                              									Strebepfeiler von 8,845 m Höhe, von dem aus die Zugbänder ausgehen, während die
                              									seitlichen Windstreben an dem Querträger angeschlossen sind. Der Längsträger besteht
                              									aus zwei Fachwerksträgern von 990 mm Mittelabstand, 610 mm freiem Zwischenraum
                              									zwischen den Gurtkanten, 915 mm Gurthöhe und 381 mm Gurtbreite. Die Enden der Träger
                              									sind mit Vollblechstegen versehen und der Mitteltheil zwischen Querträger und
                              									Spurzapfen entsprechend verstärkt und zur Aufnahme der Wasserdruckrollenzüge
                              									geeignet gemacht.
                           Auf dem Hintertheil des Längsträgers, welcher vom Spurzapfen gemessen 8845 mm Länge
                              									besitzt, ist ein stehender Dampfkessel für 5,8 k/qc Spannung, eine kleine Dampfwinde zum
                              									Aufholen des Brennmaterials und zwei gekuppelte Dampfpumpen, mit deren Dampfcylinder
                              									von 381 mm Durchmesser bezieh. 1140 qc Querschnitt und 457 mm Hub, vier
                              									Taucherkolben von 70 mm Durchmesser bezieh. 38 qc Fläche und 381 mm Hub
                              									bethätigt werden, mit welchem Presswasser von 72,6 k/qc Spannung ohne Vermittelung von
                              									Accumulatoren nach dem Presscylinder der Kraftwerke geliefert wird.
                           Zum Lastheben werden zwei kalibrirte Ketten von 38 mm Eisenstärke angewendet, welche
                              									behufs Spannungsausgleich über Spannrollen geführt werden, die am Trägerende
                              									angeordnet sind.
                           Diese über die Führungsrollen der Laufkatze gelegten Ketten tragen eine einfache
                              									Rollenflasche für den Lasthaken und bilden mit dem Kolbenkreuzkopf einen umgekehrten
                              									Flaschenzug mit vierfacher Lastübersetzung.
                           Um nun für verschiedene Lastgrössen einen wirthschaftlichen Betrieb zu ermöglichen,
                              									sind am Kreuzkopf des Rollenkraftwerkes drei gleich grosse Kolben von 317,5 mm
                              									Durchmesser bezieh. 790 qc Querschnittfläche und für 4,570 m Hub in paralleler Lage
                              									angeschlossen, die in drei selbsthätige Presswassercylinder tauchen, die auf der
                              									Plattform des Hauptträgers liegen.
                           Die Kraftsteigerung wird nun dadurch herbeigeführt, dass Presswasser entweder nur in
                              									dem mittleren Cylinder oder nur in den beiden Seitencylindern gleichzeitig
                              									eingeleitet wird.
                           Zur Rücklage des Rollenkreuzkopfes dienen drei kleine Presswasserkolben von 127 mm
                              									Durchmesser bezieh. 126 qc Querschnitt und 2285 mm Hub bei zweifacher Uebersetzung,
                              									welche auf den Hauptcylindern rittlings liegen.
                           Mit dem vollen Kolbenhub von 4570 mm kann nun ein Lasthub von 4,57 . 4 : 2 = 9,14 m
                              									bei 25,4 mm secundlicher Lastgeschwindigkeit und 50 t Bruttolast ermöglicht
                              									werden.
                           Ebenso findet die Verschiebung der Laufkatze bis 18,3 m Wegstrecke durch je einen
                              									eincylindrigen, sechsfachen Flaschenzug für jede Bewegungsrichtung statt, welche bei
                              									317,5 mm Kolbendurchmesser bezieh. 790 qc Querschnitt 3048 mm grössten Hub erhalten
                              									können. Jeder einzelne dieser Flaschenzüge ist an einer inneren Seitenflanke des
                              									Hauptträgers angebracht.
                           Endlich wird die Schwingung des Auslegers durch zwei Flaschenzüge mit doppelter
                              									Lastübersetzung erhalten, deren Kolben 228,6 mm Durchmesser bezieh. 410 qc
                              									Querschnitt bei 3048 mm Hub besitzen, so dass im Mittelkreis der Schwingungsbahn von
                              									12,2 m Halbmesser eine einseitige Schwingung von 3,048,2 = 6096 mm Bogenlänge
                              									erreichbar wird.
                           
                        
                           Riesenkrahn für die Dammbauten im Hafen von Leixoès in
                              									Portugal.
                           Von der Compagnie de Fives-Lilles ist für die
                              									Bauunternehmung Duparchy et Bartissol im Jahre 1886 der
                              									in Fig. 8 bis 10 nach Revue générale 1892, Bd. 2 Nr. 3 * S. 22 abgebildete
                              									Riesendrehkrahn zum Verlegen 50 t schwerer Steinblöcke gebaut und in Betrieb gesetzt
                              									worden.
                           Derselbe besteht aus einem 120 t schweren eisernen Fahrgestell, welcher auf einem
                              									Doppelgeleis von 8 m mittlerem Abstand läuft und mittels vier Gruppen zu je acht
                              									gusseisernen Scheibenrädern mit Stahlreifen von 850 m Durchmesser und 135 mm Breite,
                              									sowie doppelten Federwerken getragen wird.
                           Auf vier 1400 mm hohe Kopfbalken dieses Fahrgestells ist eine volle doppelgeleisige
                              									Kreisbahn von 9200 mm mittleren Durchmesser und 700 mm Spurweite angeordnet, die Flachschienen,
                              									Trapezquerschnitt von 160 mm Breite und 50 mm Mittelhöhe hat.
                           Ausserdem ist zwischen zwei mittleren Querträgern des Fahrgestelles ein Halslager für
                              									den Drehzapfen des Krahnauslegers eingebaut.
                           Dieser 68,8 m lange und im Mitteltheil 5,5 m hohe Ausleger wird von vier Gruppen zu
                              									je vier Rädern von 8 mm Durchmesser und 180 mm Kranzbreite getragen, welche aber
                              									wegen der erforderlichen Gewichtsausgleichung Balancieraufhängung erhalten, während
                              									der Mittelzapfen des Auslegers dessen Lage sichert.
                           Textabbildung Bd. 293, S. 183Fig. 8.Belastungsvertheilung. Von der Gesammtlänge dieses Auslegers entfallen 40 m auf das an der Stirn
                              									800 mm hohe Vordertheil und 22,75 m auf das an der Stirnwand 3,1 m hohe
                              									Hintertheil.
                           Dieser Ausleger besteht aus zwei Fachwerkträgern von 2 m Mittel abstand, welche ein
                              									30 m langes Geleise für die Laufkatze tragen.
                           Mit Bezug auf die Fig. 8 stellen sich die
                              									Eigengewichte dieses Auslegers von links nach rechts gelesen und dementsprechend die
                              									statischen Momente in Meter und Tonnen wie folgt:
                           
                              
                                 Gegengewicht aus Bruchsteinen
                                   78 t
                                 
                              
                                 Eigengewicht des Auslegerhintertheils
                                   46 t
                                 
                              
                                 Zwei Dampfkessel
                                   12 t
                                 
                              
                                 Windwerke
                                   60 t
                                 
                              
                                 Eigengewicht des Auslegermittelstückes
                                   57 t
                                 
                              
                                 Gewicht der Laufkatze mit Haken
                                   10 t
                                 
                              
                                 Ausleger-Vordertheil (58 + 8 + 5 + 6) =
                                   77 t
                                 
                              
                                 ––––––––––––––
                                 
                              
                                 zusammen
                                 340 t
                                 
                              
                           Mit Bezug auf die vordere Kippkante A (Fig. 8) sind die statischen Momente in Tonnen und
                              									Meter folgende:
                           
                              
                                 78 . 23,5 = 1853
                                 
                                 
                              
                                 46 . 17,0 =   782
                                 
                                 
                              
                                 12 . 13,5 =   166
                                 
                                 
                              
                                 60 .   8,0 =   480
                                 
                                 
                              
                                 57 .   4,0 =   238
                                 
                                 
                              
                                 –––––
                                 
                                 
                              
                                 Statisches Moment für das         Trägerhintertheil
                                 = 3509
                                 
                              
                           ferner:
                           
                              
                                 10 .   4,0 =   40*
                                 
                                 
                              
                                 58 . 11,6 = 673
                                 
                                 
                              
                                   8 . 28,0 = 224
                                 
                                 
                              
                                   5 . 33,5 = 168
                                 
                                 
                              
                                   6 . 40,0 = 240
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Statisches Moment für das    Trägervordertheil
                                 = 1345
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 Rückwärts drehendes resul-    tirendes statisches Moment    für
                                    											den unbelasteten Träger
                                 = 2164t und m
                                 
                              
                           * Statisches Moment der leeren Laufkatze mit Gehänge in 4 m Abstand von A.
                           Der zugehörige Hebelarm ist
                           
                              \rho=\frac{2164}{340}=6,36\,m
                              
                           links von der Kippkante A.
                           Da nun der mittlere Durchmesser der Kreisauflage 8 m beträgt, so wird der
                              									Unterstützungsdruck an der rückwärtigen Kippstelle
                           340\,.\,\frac{6,36}{8}=270\,t,
                           also 100 t mehr als bei gleichmässiger Gewichtsvertheilung
                              									betragen.
                           Nach erfolgter Belastung mit (10 + 50) = 60 t und entsprechender Verlegung der
                              									Laufkatze um 21 m, also auf dem Hebelarm 4 + 21 = 25 m wird das resultirende
                              									statische Moment dieser Belastungsgrösse, abzüglich des früheren statischen Momentes
                              									der leeren Laufkatze
                           (60 . 25 – 10 . 4) = 1460 sein.
                           Wird dieses rechtsdrehende statische Moment von dem linksdrehenden Moment des
                              									Trägerhintertheiles in Abzug gebracht, so bleibt ein links- oder rückwärtsdrehendes
                              									Moment von
                           2164 – 1460 = 704 übrig.
                           Da der Hebelarm dieses Momentes bei belasteten Trägern
                           
                              \varkappa=\frac{704}{340+50}=1,8\,m
                              
                           ist, so folgt ein Unterstützungsdruck auf der vorderen
                              									Kippkante von
                           
                              390\,\frac{(8-1,8)}{8}=390\,\frac{6,2}{8}=302\,t.
                              
                           Während also beim unbelasteten Krahnträger die hintere Kippstelle 100 t Uebergewicht
                              									aufzunehmen hatte, wird bei belastetem Träger die vordere Kippkante A mit 107 t Uebergewicht über die gleichförmige
                              									Lastvertheilung belastet sein, so dass bei annähernd gleicher Stabilitätsbedingung
                              									die Grösse des Gegengewichtes mit 78 t als richtig gewählt anzusehen ist.
                           Für den Krahnbetrieb dienen zwei Dampfkessel von je 26 qm Heizfläche und 6 at
                              									Spannung, von denen für gewöhnlichen Betrieb einer schon zureicht. Zum Anholen der
                              									Steinwagen ist am linken Wagenträger eine Kapständerwinde mit selbständigem
                              									Dampfbetrieb vorhanden, während der Fahrbetrieb des ganzen Krahns, der Drehbetrieb
                              									des Auslegers, die Verlegung der Laufkatze, sowie endlich der Senk- und Hebetrieb
                              									nur mit einer am Windwerk (Fig. 9 und 10) vorhandenen Zwillingsmaschine von 280 mm Cylinderdurchmesser, bezieh.
                              									615 qc Kolbenfläche und 500 mm Kolbenhub erfolgt, welche mit 50 minutlichen
                              									Umdrehungen arbeitet, die aber bei Leergangbetrieb ohne weiteres auf 80 gesteigert
                              									werden können.
                           An der Kurbelwelle a der Dampfmaschine sind die
                              									Kegelradwendetriebwerke b und c, sowie zwei Stirnradpaare und zwar d mit
                              									der Uebersetzung (1 : 1) und das Stirnradpaar e mit der
                              									Uebersetzung (2,4 : 1) vorhanden. Durch diese Stirnräder wird mittels der
                              									Zwischenkuppelung f die zweite parallele Welle g mit zwei Geschwindigkeiten bethätigt oder bei
                              									fortlaufender Welle a der Stillstand derselben
                              									herbeigeführt. Auf dieser Welle g ist nun das Kegelrad
                              									Wendetriebwerk h für den Schneckenradbetrieb ik, mit welcher durch die Kettentrommel l die Last gehoben oder gesenkt wird, während das
                              									zweite Wendetriebwerk m zum Betrieb der Längs welle n dient, von welcher eine Querwelle mit Kettenrädern
                              									abzweigt, mit welchen die Bewegung der Laufkatze besorgt wird.
                           Vom mittleren Winkelrad des Wendetriebwerkes b zweigt
                              									eine stehende Welle nach abwärts ab, die ein in den feststehenden Zahnkranz des
                              									Fahrgestelles eingreifendes Getriebe trägt, mit welchem eine Drehung des
                              									Krahnträgers im vollen Kreise zu ermöglichen ist. Dagegen zweigt vom Mittelrad des
                              									Wendetriebwerkes eine Winkelwelle in der Weise ab, dass dieselbe, durch den
                              									mittleren Zapfen des Krahngerüstes geführt, in ihren weiteren symmetrischen
                              									Abzweigungen mittels Gliederketten die inneren Räder des Fahrgerüstes treibt,
                              									wodurch der Transport des ganzen Krahns durchgeführt wird.
                           Textabbildung Bd. 293, S. 184Hebekrahn der Comp. de Fives-Lille. Für die langsame Gangart stellen sich die Geschwindigkeiten dieser
                              									Bewegungen wie folgt:
                           
                              
                                 Last heben
                                 8,3
                                 mm/sec.
                                 
                              
                                 Laufkatze bewegen
                                 150
                                 „
                                 
                              
                                 Krahn schwingen
                                 100
                                 „
                                 
                              
                                 Krahngestell fahren
                                 100
                                 „
                                 
                              
                           Hiernach kann bequem die Zeitdauer zum Heben (0,2 m) des Steinbockes, Fortschaffen
                              									(21 m) desselben, Lastsenken (8 m Tiefe in schneller Gangart), Heben des Lasthakens
                              									bei gleichzeitigem Zurückführen der Laufkatze (21 m) berechnet werden wie folgt:
                           
                              
                                     200 :  83 =
                                   24
                                 Secunden
                                 
                              
                                 21000 : 150 =
                                 140
                                 „
                                 
                              
                                   8000 :  20 =
                                 400
                                 „
                                 
                              
                                 21000 : 150 =
                                 140
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 704
                                 Secunden
                                 
                              
                           oder annähernd 11,7 Zeitminuten, so dass, die Zwischenpausen
                              									eingerechnet, für einen Arbeitsvorgang also zum Versenken eines 50 t-Steinblockes
                              									eine Viertelstunde Zeit gerechnet werden kann.
                           Eisenbahnwagen mit Bruchsteinen und Schotterladung werden bis auf 40 m Ausladung,
                              									also mit 36 m Laufkatzen. Verschiebung, vorgestellt und mittels Oeffnen der
                              									Klappenböden entleert.