| Titel: | Ueber Fortschritte in der Bierbrauerei. | 
| Fundstelle: | Band 293, Jahrgang 1894, S. 238 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Ueber Fortschritte in der
                           								Bierbrauerei.
                        (Fortsetzung des Berichtes Bd. 292 S.
                           								257.)
                        Ueber Fortschritte in der Bierbrauerei.
                        
                     
                        
                           II. Würze.
                           Ueber den Vormaischapparat von A. Meyer (D. R. P. Nr. 57016) findet ∞ich in der Allgemeinen Zeitschrift für Bierbrauerei
                                 										und Malzfabrikation, 1893 S. 1221, ein kurzer Bericht. Der Apparat ist so
                              									construirt, dass seine einzelnen Theile behufs Reinigung vollständig aus einander
                              									genommen werden können.
                           Nach Vuylsteke (Wochenschrift
                                 										für Brauerei, 1893 S. 410) findet man in Amerika meist den Vormaischapparat von Steele; derselbe stellt einen wagerecht liegenden Cylinder vor, der um
                              									eine Mittelachse drehbar ist, welche schraubenförmige Arme trägt und in rotirende
                              									Bewegung versetzt werden kann. Malz und Wasser treten auf der einen Seite des
                              									Cylinders ein und verlassen ihn wieder nach gehöriger Durchmischung auf der anderen
                              									Seite.
                           Die Feuerungen der Brauereien und ihr Ersatz durch
                                 										Dampfkochung betitelt sich eine von Th.
                                 										Ganzenmüller in der Zeitschrift des Vereins
                                 										deutscher Ingenieure, Bd. 36 S. 1493, erschienene Abhandlung. Es hat eine
                              									gute Pfannenfeuerung folgende Bedingungen zu erfüllen:
                           1) der Wirkungsgrad soll wenigstens 0,40 sein;
                           2) die zum Feuerherd zuströmende Luft muss während des Ueberpumpens und der
                              									Betriebspausen vollständig abzuschliessen sein, um im ersteren Fall das Feuer
                              									ersticken zu können, im zweiten Fall innere Abkühlung der Anlage zu verhüten;
                           3) der ganze Pfannenboden soll zu seiner Schonung von
                              									dem tief gelegenen (nicht zu grossen) Rost möglichst gleichmässig bestrahlt
                              									werden;
                           4) ein Theil der über die glühende Asche streichenden Luft soll – durch das erhitzte
                              									Mauerwerk noch mehr erwärmt – zum Zwecke der Rauchverzehrung über dem Roste
                              									eingeführt werden;
                           5) die abziehenden Rauchgase sollen durch einen Vorwärmer ausgenutzt werden;
                           6) das Mauerwerk soll eine Isolirschicht erhalten, um die Strahlung nach aussen zu
                              									verhindern.
                           Zur Beantwortung der Frage, ob die Bedingung 1 erfüllt ist, empfiehlt Ganzenmüller ein einfaches Verfahren: Nachdem alle
                              									Würze abgeläutert ist, bestimmt man bei massigem Feuer (um Wallungen zu vermeiden)
                              									die Menge des Würzeinhaltes bei Siedetemperatur und erhält von da ab das Feuer mit
                              									vorgewogenem Brennstoff. Gegen Ende des Kochens wird bei gleichem Rostbelag wie bei
                              									der ersten Ablesung die Menge der noch nicht verdampften Würze, sowie die inzwischen
                              									verbrauchte Kohle ermittelt, worauf sich dann die wirkliche
                                 										Verdampfungsziffer berechnen lässt. Es seien z.B. verdampft 583 l Würze
                              									oder D = 0,96 . 583 = 560 k Wasser, verbrannt B = 160 k Braunkohle. Es entspricht dies einer
                              									wirklichen Verdampfungsziffer von \frac{560}{160}=3,5. Um 1 k
                              									Wasser von Siedetemperatur in Braupfannen zu verdampfen, sind 550 Wärmeeinheiten
                              									nöthig (die theoretische Zahl 537 ist erhöht; weil durch die Dunsthaube Wasserdampf
                              									zu Flüssigkeit niedergeschlagen wird und wieder in die Pfanne zurücktropft). Ist der
                              									Heizwerth der böhmischen Braunkohle H = 4500
                              									Wärmeeinheiten, so erhält man die theoretische
                              									Verdampfungsziffer \frac{4500}{550}=8,2, so dass der
                              									Wirkungsgrad dieser Würzepfanne w=\frac{3,5}{8,2}=0,43 ist.
                           Bei Bestimmung des Wirkungsgrades einer Maischpfanne müsste man diese mit Wasser
                              									füllen und in der eben beschriebenen Weise verfahren.
                           Die Vortheile der Dampfkochung gegenüber der Feuerkochung gründen sich hauptsächlich
                              									auf folgende Punkte:
                           1) Die Dampfkochung ist wesentlich billiger, da der Dampf in einer
                              									Centralkesselanlage erzeugt werden kann, deren Wirkungsgrad bedeutend besser ist,
                              									und bei welchem auch minderwerthiger Brennstoff verwendet werden kann.
                           2) Die Pfannenböden können nicht durchbrennen.
                           3) Die Regelung der Wärmeabgabe für die Maischpfannen ist äusserst bequem.
                           4) Durch den Wegfall der Pfanneneinmauerung, der Heizflur, der Kamine wird Platz und
                              									Anlagekapital gespart.
                           Für die Dampfkochung spricht auch schon der grosse Wärmedurchgangscoëfficient;
                              									derselbe beträgt 750, für Heizgase aber nur 22, d.h. durch 1 qm Heizfläche gehen in
                              									einer Stunde bei 1° C. Temperaturunterschied 750 bezieh. 22 Wärmeeinheiten.
                           Die Behauptung vieler praktischer Bierbrauer, dass bei Anwendung von Dampffeuerung
                              									die Erzeugung vollmundiger Biere bayerischen Charakters unmöglich werde, sucht man
                              									theoretisch mit der beim Feuerbetrieb von Prof. Schwackhöfer festgestellten Temperatur auf der Flüssigkeitsseite der
                              									Pfannenböden zu erklären. Dieselbe beträgt höchstens 130° C., während für gewisse
                              									Veränderungen der Würze, welche in der Bräunung der Eiweisstoffe, der Karamelisirung
                              									von Gummi und der Erzeugung von Röstaroma bestehen, eine Temperatur von 180° C.
                              									nöthig sei. Nach Ansicht der Redaction der Zeitschrift für
                                 										das gesammte Brauwesen, welche auf S. 23 über diese Arbeit referirt hat,
                              									sind zur Karamelisirung gewisser Würzebestandtheile schon Temperaturen bis 130° C.
                              									ausreichend. Thatsache ist, dass bis jetzt das Frankenbräu in Bamberg die einzige Brauerei Bayerns ist, welche für die
                              									Dampfkochung Zuneigung gezeigt hat.
                           Ueber die Heizanlagen im Brauereibetrieb und deren
                                 										Nutzeffect hielt Schwackhöfer auf dem
                              									internationalen Brauercongress in Chicago (11. bis 14. September 1893) einen Vortrag
                              										(Zeitschrift für das gesammte Brauwesen, 1893 S.
                              									384). Bei der Erörterung der Gründe, warum der theoretische Verdampfungswerth einer
                              									Kohle bei keiner Feuerungsanlage erreicht wird, lenkt der Vortragende die
                              									Aufmerksamkeit auf die Kohlenstaubfeuerung, welche er für die Heizung der Zukunft
                              									hält.
                           Für die Heizung der Malzdarren sind vor allem zwei Momente maassgebend:
                           1) die möglichst gleichmässige Wärmevertheilung und
                           2) die rationelle Ausnutzung der Wärme.
                           Die meisten Zweihordendarren mit Caloriferenheizung leiden an dem Fehler, dass die
                              									Temperatur speciell auf der unteren Horde nicht gleichmässig über der ganzen Fläche
                              									vertheilt ist, sondern dass an einzelnen Stellen Unterschiede bis zu 15° R.
                              									vorkommen. Als am zweckmässigsten gelten schräg liegende Roste mit
                              									Flammenwendern.
                           Da die Temperatur zwischen Luft und Malz sehr schwankt, so muss nothwendig die Temperatur im Malz
                              									selbst, und zwar an verschiedenen Stellen, ermittelt werden. Um die
                              									Durchschnittstemperatur des Malzes zu ermitteln, hat Schwackhöfer ein Luftthermometer construirt, das aus einer Bleiröhre
                              									besteht, welche in mehrfachen Serpentinen an der Unterseite der Horde anmontirt ist.
                              									Die Ausdehnung der Luft überträgt sich auf eine Quecksilbersäule, welche am
                              									Heizerstande gestattet, die Temperatur bis auf 1° genau abzulesen.
                           Bezüglich der Wärmeausnutzung wurde durch eine Reihe von Untersuchungen festgestellt,
                              									dass im Mittel nothwendig sind:
                           
                              
                                 1) zum Erwärmen des Malzes
                                   4
                                 bis
                                   6
                                 Proc.
                                 
                              
                                 2) zur Verdunstung des Wassers aus    dem Malz
                                 36
                                 „
                                 40
                                 „
                                 
                              
                                 3) zum Erwärmen der durchströmen-    den Luft
                                 20
                                 „
                                 24
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 in Summa daher
                                 60
                                 bis
                                 70
                                 Proc.
                                 
                              
                           nutzbar gemachte Wärme. 30 bis 40 Proc. gehen verloren, und
                              									zwar liegt der Hauptverlust im Heizapparat, während auf Leitung und Strahlung nur
                              									etwa 3 bis 6 Proc. entfallen. Bei den amerikanischen Darren ist der sogen.
                              									Schornsteinverlust nicht vorhanden, weil die Heizgase keinen separaten Abzug haben,
                              									sondern den Darraum selbst durchziehen. Diese Darren arbeiten daher in Bezug auf
                              									Wärmeausnutzung ökonomischer.
                           Während in Amerika die Braupfannen als selbständige Feuerungen überall aufgelassen
                              									sind, bricht sich in Deutschland, speciell im Süden, die Dampfkochung nur langsam
                              									Bahn; dort wird nach dem Infusions-, hier aber nach dem Decoctionsverfahren
                              									gearbeitet; die unrationellste Art der Feuerung, die der Maischkessel, fällt dort an
                              									und für sich weg. Es gehen bei runden Maischkesseln durch Heizen mit directem Feuer
                              									60 bis 65 Proc. der aufgewendeten Wärme verloren. Während viele Praktiker jetzt noch
                              									in einer partiellen Ueberhitzung des Pfannenbodens auf der Flüssigkeitsseite einen
                              									der Gründe für Vollmundigkeit, Glanz und Haltbarkeit des Bieres suchen, ist Schwackhöfer der Ansicht, dass sich durch den Geschmack
                              									bei Einführung der Dampfkochung keine Veränderung constatiren lässt. Schwackhöfer hält die Dampfkochkessel mit Doppelboden
                              									für Dickmaischen nicht gut, dagegen dürfte die von Lipps construirte Dampfkochpfanne allen Anforderungen genügen. Die Pfanne
                              									ist länglich viereckig mit zwei durchgehenden Heizröhren von 30 bis 40 cm
                              									Durchmesser, die mit gespanntem Dampf von 6 bis 8 at Ueberdruck gespeist werden. Am
                              									Boden der Pfanne ist noch eine Heizkammer und darüber eine mit Schaufeln besetzte
                              									Welle angebracht, welche die Maische in fortwährender kräftiger Bewegung erhält. Das
                              									Arbeiten mit gespannten Dämpfen ist für die Oekonomie der Heizung sehr
                              									wesentlich.
                           Die Vortheile, welche die Anwendung directen Dampfes zum
                                 										Maischekochen mit sich bringt, charakterisirt Rach (Amerikanischer Bierbrauer, 1893 S. 601)
                              									in folgenden sechs Punkten:
                           1) Ausnutzung der ganzen in dem Dampf enthaltenen Wärmemenge.
                           2) Verarbeitung sehr dicker Maischen; Erzeugung stark concentrirter Stammwürzen,
                              									deshalb Möglichkeit besseren Aussüssens der Treber.
                           3) Erzeugung von Dickmaischen von besserem Aroma, da die bei directer Dampfkochung
                              									bestehende Dampfcirculation die flüchtigen Bestandtheile der Maische
                              									abführt.
                           4) Vermeidung der Anwendung von mehlartig zerkleinertem Material und Benutzung von
                              									bedeutend reinerem, grobkörnigem, also besserem Braumaterial.
                           5) Die ganze Arbeit kann in kürzerer Zeit ausgeführt werden.
                           6) Es werden nahezu keine Reparaturunkosten verursacht.
                           Bei Verwendung directen Dampfes muss selbstverständlich die eine Bedingung erfüllt
                              									sein, dass der Dampf rein ist.
                           Ueber das Brauen in Amerika verbreitet sich Vuylsteke eingehend in seinem Bericht über die Bierbereitung in den Vereinigten Staaten (Wochenschrift für Brauerei, 1893 S. 410).
                           In Amerika finden sich sehr viele einfache Sudwerke. Da sich in unmittelbarer Nähe
                              									der Rührwerkstheile leicht Kanäle bilden, so ist die Vorrichtung getroffen, dass das
                              									Rührwerk, welches auf dem Kolben einer hydraulischen Presse montirt ist, leicht aus
                              									den Trebern herausgehoben und wieder langsam herabgelassen werden kann.
                           In Amerika ist das Infusionsverfahren eingebürgert und man erzielt, dem Geschmack des
                              									Publikums entsprechend, mehr ein erfrischendes, angenehm schmeckendes und
                              									kohlensäurereiches als ein nahrhaftes Getränke. Der niedrige Dextrin- und
                              									Eiweissgehalt macht zwar das Bier zur Conservirung der Kohlensäure wenig geeignet;
                              									es wird jedoch dieser Mangel dadurch ausgeglichen, dass man stets unter
                              									Kräusenzusatz spundet. Der grosse Vortheil des Infusionsverfahrens ist vor allem die
                              									Ersparniss an Zeit, Materialien, Handarbeit und Feuerung.
                           Malz wird in Amerika nur ganz ausnahmsweise für sich verbraut, gewöhnlich wird ein
                              									Zusatz von 30 Proc. Rohfrucht verwendet. Von der vorbereiteten Rohfrucht sind das
                              									bekannteste Präparat die Flakes, welche in eigenen
                              									Fabriken in der Weise bereitet werden, dass der zerkleinerte Mais zunächst mit
                              									Wasser zu einem Brei angerührt wird, der alsdann zwischen mit Dampf erhitzten
                              									Cylindern zu Blättchen gepresst wird, wobei die Stärkekörner verkleistert und die
                              									Masse gleichzeitig getrocknet wird.
                           Das Kochen der Rohfrucht geschieht meist mit Hilfe von
                              									Dampf in doppelwandigen cylindrischen Kesseln ohne Druck. Es gestaltet sich im
                              									Allgemeinen der Maischprocess folgendermaassen: Es werden verwendet 16 Proc. Malz im
                              									Kocher, 42 Proc. Mais im Kocher und 42 Proc. Malz im Maischbottich. In den Kocher
                              									bringt man 2,3 l Wasser auf 1 k Schrot mit einer Temperatur von 35° C.; dann lässt
                              									man zunächst die 16 Proc. Malzschrot zu und steigert innerhalb 15 Minuten die
                              									Temperatur auf 50° C., um eine möglichst vollständige Lösung der Diastase zu
                              									erzielen. Dann gibt man den gemahlenen Mais zu und bringt die Temperatur auf 62,5°
                              									C., hält hierbei 20 Minuten und steigert alsdann die Temperatur innerhalb 40 Minuten
                              									auf 75° C. Dann bringt man rasch zum Kochen und kocht 40 Minuten. Inzwischen hat man
                              									im Maischbottich die 42 Proc. Malz mit möglichst wenig Wasser bei etwa 47° C.
                              									eingemaischt; nach etwa 15 Minuten langem Maischen lässt man den Mais in den
                              									Maischbottich ab, wobei die Temperatur auf 72,5° C. steigt. Nach einer halbstündigen
                              									Ruhe wird abgeläutert.
                           M. Hildenbrand gibt in einem vom Amerikanischen Staaten-Braumeisterbund preisgekrönten Artikel ein Maischverfahren an, das
                              									sich etwas von dem vorstehenden unterscheidet.
                           Von der Zeit, innerhalb welcher der kochheisse Kleister mit der Malzmaische gemischt
                              									wird, hängt das Verhältniss von Maltose zu Dextrin in der Würze und der
                              									schliessliche Vergährungsgrad ab.
                           Bei Anwendung von Hochdruck zum Kochen der Rohfrucht haben sich mehrere Brauverfahren
                              									herausgebildet.
                           Bei dem Brauverfahren von Frisch beträgt die Gesammtmenge des Malzes mehr als das Doppelte vom
                              									verwendeten Mais. In den wagerechten Kocher, der auf je 1 k Mais 5 bis 6 l Wasser
                              									von 56° C. enthält, gibt man unter kräftigem Umrühren den Mais; man lässt nun Dampf
                              									zuströmen und den Druck in einer Stunde auf 4,5 at steigen. Nach 20 Minuten langer
                              									Einwirkung des Druckes wird der Dampf abgeblasen und die Temperatur durch
                              									Inbetriebsetzen der Luftpumpe auf 70° C. abgekühlt. Nun kommt ⅕ des Malzes dazu,
                              									wodurch eine theilweise Verzuckerung eintritt, worauf die Temperatur auf 85° C.
                              									erhöht wird. Der grössere Theil des Malzes ist inzwischen im Maischbottich mit
                              									Wasser von 50° C. eingemaischt worden und wird jetzt mit der aus dem Dämpfer
                              									kommenden Maische vermischt, wodurch die Temperatur auf 69° C. steigt. Das weitere
                              									Verfahren ergibt sich von selbst.
                           Nach dem Brauverfahren von Rach soll man Biere von sehr hohem Dextringehalt und einem
                              									Alkoholextractverhältniss von 1 : 2 herstellen können. Die Einrichtung besteht aus
                              									einem senkrechten Dämpfer mit wagerechter Achse, einem in der Mitte stehenden
                              									Maischbottich, einem Kessel mit doppelter Wandung und einem mit einer Schlange
                              									versehenen Holzbottich.
                           Das Malz wird kalt in einem Vormaischer eingeteigt und nach tüchtigem Durchrühren
                              									stehen gelassen. Die Läutermaische, welche über den abgesetzten Malztheilen sich
                              									befindet, bringt man in den Holzbottich. Der dicke Antheil der Maische wird im
                              									Kessel eine halbe Stunde gekocht. Reis oder Maismehl ist inzwischen, nachdem es, mit
                              									⅙ Malz vermischt, langsam eine Temperatur von 70° C. angenommen hatte, unter einem
                              									Druck von ½ bis ¾ at verkleistert worden. Die dicke Masse aus dem Kessel und der
                              									Kleister aus dem Dämpfer kommen in den Maischbottich, werden durch Umrühren und
                              									Zugabe kalten Wassers auf 60° abgekühlt und mit der auf 70° C. erwärmten
                              									Diastaselösung vermengt. Eine gekochte Läutermaische erhöht die Temperatur auf 80°
                              									C. Nach der Ruhe läutert man ab.
                           Ein sogen. Läutermaischverfahren wird von Hildenbrand in dem oben erwähnten Artikel beschrieben.
                              									Es soll bei der Verarbeitung von mangelhaftem Malze mit vielen harten Körnern
                              									nützlich sein.
                           Die Berechnung der Ausbeute ist, falls man Gemische von
                              									Malz und Rohfrucht verarbeitet, nicht ganz einfach. Man begnügt sich mit der
                              									Berechnung im Ganzen und man sagt z.B.: Bei Verwendung von 30 Proc. Mais habe ich
                              									eine Ausbeute von 70 Proc. In Bezug auf die Ausbeute bietet das Kochen unter Druck
                              									keinen wesentlichen Vortheil.