| Titel: | Neue Erdölkraftmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 295, Jahrgang 1895, S. 6 | 
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                        Neue Erdölkraftmaschinen.
                        Mit Abbildungen.
                        Neue Erdölkraftmaschinen.
                        
                     
                        
                           Mit erstaunlichem Erfolge ist es gelungen, die Erdölkraftmaschinen in kurzer Zeit so
                              									auszubilden, dass dieselben als Kraftmaschinen sich unbedingt den Gasmaschinen und
                              									Benzinmaschinen ebenbürtig ausweisen. Betrachtete man noch vor einem Jahre die
                              									Erdölkraftmaschinen als noch nicht genügend ausgebildet und der abschliessenden
                              									Entwickelung sogar noch recht fern, so ist seither eine so beschleunigte
                              									Durchbildung erfolgt, dass die Erdölkraftmaschinen als gleichberechtigte
                              									Krafterzeuger in dem Wettbewerb zu betrachten sind. Namentlich die Prüfungen
                              									gelegentlich der Landwirthschaftlichen Ausstellungen in Berlin und Cambridge haben
                              									den Nachweis von der Vollendung dieser neuen Maschinen erbracht.
                           Die zur Speisung von Kraftmaschinen in Frage kommenden Destillate des Erdöls
                              									zerfallen in drei Gruppen:
                           1) Leichtflüchtige Oele, welche bis zu 150° C. überdestilliren,
                           2) Leucht- oder Brennöle, welche bei 150 bis 300° C. erhalten werden,
                           3) Rückstände, welche bei mehr als 300° C. zu sieden beginnen (Masut).
                           Die erste Gruppe, die der leichtflüchtigen Oele, zerfällt ferner in
                           a) Erdöläther mit einer Siedetemperatur t von 40 bis 70°
                              									C. und einem specifischen Gewicht y von 0,65 bis
                              									0,66,
                           b) Gasolin mit t = 70 bis 80° C. und γ = 0,64 bis 0,667,
                           c) C-Erdölnaphta (Erdölbenzin) mit t = 80 bis 100° und
                              										γ = 0,667 bis 0,707,
                           d) B-Erdölnaphta (Ligroin) mit t = 80 bis 120° C. und
                              										γ = 0,707 bis 0,722,
                           e) A-Erdölnaphta (Putzöl) mit t = 120 bis 150° C. und
                              										γ = 0,722 bis 0,737.
                           Die leichtflüchtigen Destillate unter b bis d wurden bekanntlich zuerst zum Betriebe
                              									von Maschinen benutzt, da dieselben sich insofern besonders gut hierfür eignen, als
                              									sie nahezu rauch- und geruchlos verbrennen und kaum Russ hinterlassen. Die
                              									bezüglichen Maschinen sind als Gasolin-, Benzin-, Ligroin-, Naphta- oder unter der
                              									allgemeinen Bezeichnung als Benzinmaschinen bekannt.
                           Der allgemeineren, namentlich mit Gas- und Dampfmaschinen wettbewerbsfähigen
                              									Anwendung dieser Maschinen stand der verhältnissmässig hohe Preis des Benzins und
                              									dessen Feuergefährlichkeit entgegen. Deshalb ist die nunmehr als erwiesen zu
                              									betrachtende Benutzbarkeit des gewöhnlichen Lampenerdöls und des Masuts von hoher
                              									wirthschaftlicher Bedeutung, da mit diesen schweren Oelen gespeiste Maschinen sich
                              									den übrigen Kraftmaschinen als wenigstens gleichwertig, in vielen Dingen als
                              									überlegen hinstellen.
                           Aus der Natur des Lampenerdöls und des Masuts ergibt sich, dass die
                              									Erfindungsthätigkeit sich insbesondere auf die Erreichung einer rauch- und
                              									russfreien Verbrennung erstrecken musste. Wie gross die Schwierigkeiten sind, welche
                              									bei der Verbrennung dieser schweren Oele sich ergeben, beweist ein Versuch von Engler, welcher folgendes Ergebniss hatte:
                           
                           
                              
                                 
                                    
                                    
                                 Frühester Beginndes SiedensGrad
                                    											Celsius
                                 DurchschnittlicherVerdampfungsrück-stand bei
                                    											290° C.Proc. vom Volumen
                                 
                              
                                 Kaukasisches Brennerdöl.
                                 112
                                   5,4
                                 
                              
                                 Amerikanisches Brennerdöl
                                   95
                                 26,0
                                 
                              
                           Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Maschine
                              									wird von der Actiengesellschaft für Metallindustrie F.
                                 										Butzke und Co. in Berlin N.-W. gebaut. Die dargestellte Maschine ist für
                              									eine Kraftleistung von 4  erbaut und hat bei 200 Umdrehungen in der Minute
                              									170 mm Durchmesser des Cylinders und 340 mm Hub. Der Erdölverbrauch stellt sich auf
                              									0,5 l für Stunde und Pferdekraft.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 7
                              Erdölmaschine von Butzke und Co.
                              
                           Der ummantelte Cylinder ist oben mit einem Deckel Versehen, welcher das Einlassventil
                              										c mit aufgesetztem Schalldämpfer und die
                              									Zündvorrichtung trägt. Das Erdöl wird aus einem Behälter durch das Rohr r der Erdölpumpe h
                              									zugeführt, welche an einem ⋂-artigen Ständer über dem
                              									rechten Kurbelwellenlager befestigt ist. Die Erdölpumpe wird von der Kurbelwelle aus
                              									durch das Stirnradvorgelege k i, sowie mittels eines an
                              									der Welle l sitzenden Daumens bethätigt. Sie drückt das
                              									Erdöl durch das Rohr s und den „Einspritznippel“
                              									t in den oberhalb des Einlassventils c belegenen cylindrischen Raum. In Wirklichkeit stellt
                              									sich dieser Vorgang so dar, dass bei jedem Pumpenkolbenhube eine gewisse Menge Erdöl
                              									fein zerstäubt in den Raum oberhalb c eingespritzt und
                              									an den erhitzten Wandflächen desselben vergast wird. Das vergaste Erdöl wird,
                              									gemischt mit dem erforderlichen Luftquantum, durch das Einlassventil c hindurch beim ersten Niedergange des Kolbens
                              									eingesaugt und füllt den Raum des Cylinders zwischen der oberen Fläche des Kolbens
                              									und der unteren des Cylinderdeckels an.
                           Die eigenthümliche Form des unterhalb des Ventils c
                              									befindlichen Einführungsrohres a zum Cylinder
                              									bewirkt, dass den Gasen bei der Einsaugung eine wirbelnde Bewegung ertheilt und
                              									dadurch eine innige Mischung von Erdöldampf und Luft erreicht wird. Das entstandene
                              									Gemisch wird beim Hochgange des Kolbens, da das inzwischen geschlossene Einlass- und
                              									das gleichfalls geschlossene Auspuffventil den Austritt verhindern, comprimirt, d.h.
                              									auf die zur Explosion erforderliche Dichtigkeit gebracht. Nach der Compression
                              									entzündet es sich an dem durch die Lampe v rothglühend
                              									erhaltenen Zündrohr und explodirt. Die Explosion treibt den Kolben nach unten. Bei
                              									seinem nun folgenden zweiten Aufgange öffnet ein auf der Welle l sitzender Daumen das Auslassventil f und der zurückgehende Kolben drückt die erzeugten
                              									Verbrennungsgase durch dieses Ventil nach aussen. Der auf der Welle l sitzende Daumen drückt dabei die Stange g nach oben, diese überwindet die Spannung der im
                              									Gehäuse f sitzenden Spiralfeder und hebt das Ventil an.
                              									Sowohl der Cylinder, als auch das Gehäuse f des
                              									Auspuffventils und der Deckel des Cylinders haben doppelte Wandungen, in welche
                              									Kühlwasser geleitet wird. Dasselbe tritt von unten in den den Arbeitscylinder
                              									umgebenden Hohlraum ein und oben aus demselben aus.
                           Die Pumpe h ist oscillirend und mit einem Plungerkolben
                              									versehen, dessen Hub durch Drehen einer in der Kurbelschleife n angebrachten Schraube eingestellt werden kann. Die
                              									richtige Einstellung ist insofern wichtig, weil bei zu geringem Erdölzufluss die
                              									Explosionen nicht die gehörige Stärke besitzen, während bei zu grossem Zufluss das
                              									Ventil verrusst und verschmiert wird. Dadurch wird dann das sogen. Stossen der
                              									Maschine hervorgerufen. An der inneren Seite des Stirnrades i befindet sich ein Centrifugalregulator, mittels dessen man die
                              									Tourenzahl innerhalb gewisser Grenzen (15 bis 20 Proc.) reguliren kann. Der
                              									Regulator wirkt auf die Erdölpumpe in der Weise, dass deren Thätigkeit unterbrochen
                              									wird, sobald die vorgeschriebene Geschwindigkeit überschritten ist. Es bleiben
                              									alsdann eine oder mehrere Explosionen aus und der Gang der Maschine verlangsamt in
                              									Folge dessen bis zur normalen Geschwindigkeit. Eine Regelung von Hand lässt sich
                              									durch Drosseln der Luft mittels einer unter dem Auspuffventil befindlichen drehbaren
                              									Scheibe und durch Veränderung des Hubes der Erdölpumpe bewirken. Davon, dass die
                              									Pumpe ordnungsgemäss eingestellt ist, überzeugt man sich, indem man dieselbe mittels
                              									einer abnehmbaren Hilfskurbel so lange bethätigt, bis Erdöl aus der feinen Spitze
                              									des in diesem Falle natürlich von t losgeschraubten
                              									Rohres s ausspritzt. Vor dem Anlassen des Motors wird
                              									die Lampe v in Gang gesetzt, damit dieselbe das
                              									Zündrohr zur Rothglut erhitze. Die Lampe kann entweder eine Naphta- oder eine
                              									Erdöllampe sein. Erstere wird nach Oeffnen des Eingusses zu drei Viertheilen mit
                              									Naphta gefüllt und das Mündungsrohr, nach erfolgter Schliessung des Eingusses, durch
                              									freies Verbrennen von Naphta etwas vorgewärmt; es entwickelt sich dann im Inneren
                              									der Lampe Naphtagas, welches durch eine Düse unter Druck austritt und an der
                              									brennenden Naphta sich entzündet. Die erzeugte Stichflamme muss anfangs sowohl das
                              									Zündrohr, als auch das Ventilrohr a, in welchem das
                              									Einlassventil c sich befindet, umspülen. Später ist die
                              									Lampe so weit zurückzuziehen, dass sie nur das Zündrohr noch glühend erhält. Das
                              									Ventilrohr ist von einem Cylinder u umgeben, welcher
                              										mit seinem
                              									dachartigen Fortsatze über das Zündrohr hinweg greift. Die Oelzuführung zur Lampe
                              										v, im Falle dieselbe eine Erdöllampe ist, erfolgt
                              									unter Druck durch ein Rohr w.
                           Der Schmierung der bewegten Massen ist beim beschriebenen Motor besondere Sorgfalt
                              									zugewendet. Die Anordnung der Schmierapparate p p1 für den Cylinder und derjenigen q u.s.w. für die übrigen Theile ist aus der Figur
                              									ersichtlich. Das Luftventil soll jeden 3. bis 5. Tag herausgenommen und gereinigt
                              									werden; ebenso ist das Auspuffventil von Zeit zu Zeit zu säubern und auf dichten
                              									Schluss zu prüfen. Das Kühlwasserreservoir sollte für 1  des Motors 1 cbm
                              									Fassungsraum besitzen. Sowohl über dem Einlassventil, als auch hinter dem
                              									Auslassventil werden Schalldämpfer d angeordnet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 8
                              Erdölmotor „Gnom“ von Seck und Co.
                              
                           Fig. 3 und 4 zeigen die unter dem
                              									Namen Gnom in den Handel kommende Maschine der Motorenfabrik Oberursel, W. Seck und Co. in Oberursel
                              									bei Frankfurt a. M.
                           Die Maschine arbeitet in folgender Weise: Der niedergehende Kolben K saugt durch Ventil L1 Luft und durch Ventil P Erdöl an. Letzteres muss durch den beheizten, ständig mit dem
                              									Cylinderinneren in offener Verbindung stehenden Vergaser V hindurch, in welchem es vergast, bevor es in den Cylinder gelangt, so
                              									dass in dem Verbrennungsraum E sich ein Gemisch aus
                              									Luft und Gas befindet, welches beim Kolbenrückgang verdichtet wird und im Todtpunkt
                              									des Kolbens, also im höchsten Grade der Verdichtung, an der heissen Wandung des
                              									Vergasers sich entzündet.
                           An der Rückseite des Motorunterbaues befindet sich eine Console, welche den
                              									Erdölbehälter B trägt. In diesem Hauptbehälter ist ein
                              									kleines Gefäss angebracht, welches aus einem viereckigen Behälter b besteht, auf den ein oben offenes Gefäss g luftdicht geschraubt ist. An der Seite des Behälters
                              										b sitzt eine kleine Pumpe d. Dieselbe pumpt während des Betriebes continuirlich Erdöl in das
                              									viereckige Gefäss b. Der durch das sich fortwährend
                              									vergrössernde Quantum Erdöl in b erzeugte, wachsende
                              									Druck treibt das im unteren Theile von b
                              									vorhandene Erdöl in ein Rohr. Letzteres ist durch ein Ventil oben geschlossen und
                              									mündet in das Gefäss g. Das Ventil ist derart
                              									beschwert, dass es sich nur unter einem bestimmten Drucke öffnet und Erdöl durch die
                              									Bohrungen in das obere Gefäss eintreten lässt. Der Druck von 0,3 bis 0,4 at, welcher
                              									zum Brennen der Heizlampe nöthig ist, muss also im unteren Gefäss stets constant
                              									bleiben. Das auf die beschriebene Art in den runden Behälter g gepumpte Erdöl wird durch ein mittels Hahnes verschliessbares Rohr nach
                              									einem Injector geleitet. Letzterer bringt das Erdöl in genau abgemessenen Mengen in
                              									den Vergaser. An dem Injector befindet sich ein Hebel, mittels dessen die dem
                              									Vergaser zugeführten Erdölmengen beliebig verändert werden können. Damit nun die
                              									eingestellte Erdölmenge stets die gleiche bleibt, muss der Druck, unter welchem das
                              									Erdöl dem Injector zufliesst, stets derselbe sein. Dies wird dadurch erreicht, dass
                              									die Erdölsäule in dem runden Gefäss g immer auf
                              									gleicher Höhe erhalten wird. Die Pumpe befördert naturgemäss stets mehr Erdöl in das
                              									Gefäss, als durch den Motor verbraucht wird. Das überflüssige Erdöl kann deshalb
                              									durch ein Rohr x in den Hauptbehälter B zurückfliessen. Pumpen und Hähne sind über dem
                              									Hauptgefässe angeordnet, damit das durch etwaiges Undichtwerden derselben
                              									abtropfende Erdöl nicht verloren geht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 8
                              Fig. 5.Erdölmaschine von Hornsby-Akroyd.
                              
                           Erdölmaschine, System„Hornsby-Akroyd“, von R.
                                 										Hornsby and Sons in Grantham, England (Fig.
                                 										5), (Zeitschrift des Vereins deutscher
                                 										Ingenieure, 1893 S. 1229, und Revue
                                 										industrielle, 1893 * S. 221. * D. R. P. Nr. 59882 vom 7. December 1890 und
                              									* Zusatz D. R. P. Nr. 64696 vom 17. September 1891). Dieser Motor arbeitet ohne
                              									Zerstäubung des Oeles. Die Vergasung findet in einer Kammer statt, welche die
                              									Verlängerung des Kraftcylinders bildet, während die Anheizung des Vergasers nur
                              									durch die Explosionen des Gasgemisches selbst geschieht. Das Erdöl befindet sich in
                              									einem Behälter R, welcher in dem Sockel des
                              									Fundamentrahmens angeordnet ist. Aus diesem Behälter wird das Oel durch eine Pumpe
                              										M angesaugt, welche von einer seitlich angebrachten
                              									Welle angetrieben wird. Letztere macht nur halb so viel Touren als die Motorwelle.
                              									Der Regulator ist ganz nahe am Cylinder angebracht, damit er nicht nur auf das
                              									Ventil, welches den Zufluss des Oeles in die Pumpe vermittelt, sondern auch auf
                              									dasjenige einwirken kann, durch welches das Oel in den Vergaser gelangt. Ist letzteres Ventil
                              									geschlossen, so bleibt immer noch ein Durchlassventil geöffnet, um dem Oel den
                              									Rückfluss in den Behälter zu gestatten. Diese Anordnung in Verbindung mit der
                              									Anwendung eines schweren Schwungrades sichern dem Motor einen sehr gleichmässigen
                              									Gang. Das Oel wird von der Pumpe M unter Vermittelung
                              									eines Dreiwegehahnes angesaugt und durch ein Kupferrohr und ein einfaches Strahlrohr
                              										N in den Vergaser V
                              									befördert. In letzteren gelangt die nöthige Luft durch ein selbsthätiges Saugventil
                              										D. Die Abgase entweichen durch Ventil E. Ueber den Zeitpunkt, in welchem das Einspritzen von
                              									Erdöl in den Vergaser stattzufinden hat, scheinen noch verschiedene Meinungen zu
                              									herrschen, denn die Erfinder verlegen denselben auf den Anfang der Saugperiode,
                              									während Robinson, welcher verschiedene Versuche an
                              									diesem Motor vorgenommen hat, das Einspritzen am Ende der Compression für günstiger
                              									hält, weil dadurch unzeitgemässe Entzündungen des Gasgemisches verhütet werden
                              									sollen. Zwischen dem Kolben P, wenn er sich am Hubende
                              									befindet, und dem hinteren Cylinderdeckel ist ein freier Raum A vorgesehen, welcher die Compressionskammer bildet und
                              									auch den Zweck hat, das Ansetzen von Schmutz an den Cylinder und den Deckel zu
                              									verhüten. Letzteres wird wahrscheinlich dadurch bewirkt, dass die in A comprimirten (überwiegend aus Luft bestehenden) Gase
                              									im Momente der Zündung die Verbrennungsproducte verhindern, in Contact mit Kolben
                              									und Cylinder zu kommen. Zum Anlassen der Maschine benutzt man einen Brenner B, welchem die nöthige Luft bei L durch einen von Hand betriebenen Ventilator F zugeführt wird. Die Flamme des Brenners züngelt in ein den Vergaser V umgebendes Gehäuse. Drei bis fünf Minuten Brenndauer
                              									genügen, um den Vergaser auf die gewünschte Temperatur zu erhitzen, wonach die
                              									Flamme ausgelöscht wird.
                           Die Lampe kann dann ausgelöscht bleiben, da durch die eintretenden Explosionen des
                              									Gemisches die nöthige Wärme in dem Verdampfer erhalten wird. Der Verdampfer besteht
                              									aus Gusseisen und ist, um dem eintretenden Oel eine möglichst grosse Heizfläche zu
                              									bieten, mit radialen Innenrippen versehen; er steht mit dem Cylinder A durch einen Rohrstutzen in unmittelbarer Verbindung
                              									und ist zur Verhütung der Abkühlung von aussen von einem Luftmantel umgeben.
                           Das Luftventil E und das zum Entweichen der
                              									Verbrennungsproducte dienende Ventil D sitzen in einem
                              									gemeinschaftlichen Gehäuse und werden durch Daumenscheiben, die auf einer von der
                              									Schwungradwelle durch Räder betriebenen Steuerwelle sitzen, geöffnet; aussenliegende
                              									Schraubenfedern bringen die Ventile wieder auf ihren Sitz zurück. W ist ein den Arbeitscylinder umgebender Wassermantel.
                              									Das zum Ingangsetzen der Maschine erforderliche Brennergehäuse B L ist bis zur Höhe des eintretenden
                              									Ventilatordruckrohres mit Oel angefüllt; der Ventilator F bläst die angesaugte Luft auf die Oberfläche dieser Oelschicht und
                              									erzeugt dadurch eine helle kräftige Flamme. Der Oelbehälter ist im Maschinenbett
                              									eingegossen, und die zu jeder Ladung erforderliche Oelmenge wird durch eine Pumpe
                              									nach dem seitlich am Verdampfer angeschraubten Ventilgehäuse gedrückt. Dieses ist,
                              									um das Oel bis zum Eintritt in den Verdampfer kühl zu halten, von einem Wassermantel
                              									umgeben und enthält ein wagerecht angeordnetes Absperrventil, sowie ein kleineres
                              									Durchgangventil, das von dem Porter-Regulator G
                              									geöffnet wird, wenn die Maschine mehr als die festgestellte Anzahl von Umdrehungen
                              									ausführt. Das überflüssige Oel fliesst dann in den Behälter zurück, und die Pumpe
                              									bleibt in fortdauernder Thätigkeit.
                           Während die Pumpe Oel in den Verdampfer drückt, wird auch gleichzeitig Luft durch den
                              									Arbeitskolben dorthin angesaugt, und das hoch erhitzte Oel findet während des
                              									Kolbenrückganges genügend Zeit, zu verdampfen und sich mit der Luft zu vermischen,
                              									so dass nach erfolgter Verdichtung ein entzündbares Gemisch entsteht.
                           Der durchschnittliche Oel verbrauch dieser Maschinen soll sich unter gewöhnlichen
                              									Verhältnissen auf 0,15 l für die indicirte Pferdekraftstunde stellen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 9
                              Erdölmaschine von Crossley und Holt.
                              
                           Erdölmaschine von Crossley und Holt in Openshaw
                              									(Englisches Patent Nr. 10298 vom 17. Juni 1891; Engineer, 1893 * S. 575), Fig. 6 bis 9.
                           Bei diesem Erdölmotor wird der Vergaser durch einen besonderen Brenner geheizt und
                              									die zur Verbrennung der carburirten Luft nöthige Luftmenge wird jener in dem
                              									Cylinder selbst zugeführt. Bemerkenswerth ist die Art der Speisung des Brenners, mit
                              									Luft und Oel, und auch die Regelung des Zutritts des Oeles in den Vergaser mittels
                              									eines Widerstandsregulators. Dem Brenner a wird durch
                              										das Rohr a1 das Oel zugeführt,
                              									welches entweder in den oberen Theil dieses Rohres eingegossen wird, oder aus einem
                              									Behälter o (Fig. 6) in letzteres
                              									fliesst. Die Speisung des Brenners a mit Luft erfolgt
                              									durch die Düse b (Fig. 9), und auch durch
                              									die seitlichen Oeffnungen b1; durch letztere dringt aber nur atmosphärische Luft, während die durch
                              										b strömende Luft durch eine Pumpe eingeblasen wird.
                              									Von dieser Pumpe aus gelangt die Luft zunächst in einen Behälter a3 (Fig. 9) und von hier aus
                              									in die Röhre a2, deren
                              									senkrechter Schenkel dem Brenner als Drehpunkt dient. Letzteres bezweckt, den
                              									Brenner a entweder unter den Vergaser, oder in eine
                              									seitliche Lage drehen zu können, ohne dass eine Verbindung mit den ihn speisenden
                              									Oel- und Luftleitungen unterbrochen zu werden braucht. Diese Anordnung erleichtert
                              									auch zugleich die Reinigung des Brenners. Die Entzündung des letzteren wird dadurch
                              									bewirkt, dass man in die Schale b2 ein wenig Oel oder besser Weingeist giesst und
                              									dieses oder diesen anzündet; der Brenner wird dadurch langsam erhitzt und fängt dann
                              									an zu brennen. Der Kolben der Luftpumpe wird von unten nach oben durch den Hebel v (Fig. 6) bethätigt,
                              									welcher durch die Feder v1 ebenfalls von unten nach oben auf das Ausströmventil des Kraftcylinders
                              									einwirkt. Der Pedalhebel w dient zur Bethätigung der
                              									Pumpe mittels Fussbetriebes, wenn man den Brenner und den Vergaser in Betrieb setzen
                              									will, bevor der Motor selbst sich in Gang befindet. Die Pumpe saugt durch die
                              									Ventile s Luft an und drückt sie durch die Ventile t wieder hindurch. Da die Pumpe einfach wirkend ist, so
                              									musste man, um Unregelmässigkeiten in der Speisung des Brenners zu verhüten, in die
                              									Zuleitung der Luft den vorerwähnten Behälter a3 einschalten, dessen eine Wand durch ein biegsames
                              									Diaphragma gebildet ist, und welcher ein Sicherheitsventil besitzt. Um das Ansaugen
                              									von Luft in ruhiger Weise vor sich gehen zu lassen, ist der Pumpencylinder zum Theil
                              									von einem sichelförmigen Mantel umgeben, welcher durch wagerechte Wände h in mehrere Abtheilungen getrennt ist. Diese Wände h sind abwechselnd an einem ihrer Enden mit Löchern
                              									versehen, so dass die Luft nur im Zickzackwege zu der Luftpumpe gelangen kann.
                           Die Pumpe e liefert das Oel an den Vergaser und an den
                              									Brenner. Ihr Kolben wird durch eine ähnliche Vorrichtung, wie bei der Luftpumpe,
                              									mittels eines Hebels f von unten nach oben bewegt. Der
                              									Kolben wird durch die Ausdehnung einer Feder f2 so weit wieder abwärts bewegt, bis der Hebel f auf den stellbaren Sperrstift f3 aufstösst. Der Hebel f selbst wird durch eine Daumenscheibe f1 bethätigt, welche
                              									auf der Welle g sitzt. Diese erhält ihre Drehbewegung
                              									von der Motorachse, welche ähnlich wie beim Otto'schen
                              									Motor doppelt so schnell umläuft als erstere.
                           Das Spiel der Oelpumpe wird durch einen Widerstandsregulator beeinflusst. Derselbe
                              									ist wie folgt angeordnet: Auf der Welle g ist eine
                              									zweite Daumenscheibe j angebracht, welche auf den um
                              									die feste Achse r schwingenden Hebel j1 einwirkt. An das
                              									oberste Ende des letzteren ist ein Winkelhebel angelenkt, dessen einer Arm das
                              									Gegengewicht i trägt, während dessen anderer Arm,
                              									welcher in eine dünne Zunge k endigt, durch eine
                              									mittels Schraube regelbare Feder k1 gegen einen Vorsprung des Hebels j1 gedrückt wird.
                              									Sobald nun die Zunge k durch das Spiel der
                              									Daumenscheibe i und des Hebels j1 nach links gedrückt wird, stösst
                              									sie gegen das gerillte Ende l1 des Hebels l, welcher in einer wagerechten
                              									Büchse geführt ist. Dieser Hebel l ist mit einer
                              									Aushöhlung versehen, in welche das oberste Ende des Armes l2 eines Kniehebels l2
                              									l3 eingreift, welcher
                              									um die Achse p drehbar ist. Der andere Arm l3 des Kniehebels
                              									stützt sich auf eine Stange e1, welche den Schieber t1 der Oelpumpe e
                              									steuert. In Folge dieser Anordnung wird bei jeder Umdrehung der Welle g die Stange c1 einmal nach unten gedrückt und dann durch die
                              									Feder e2 wieder
                              									hochgehoben. In gehobener Stellung der Stange e1 hat der Schieber t
                              									eine Lage, bei welcher das Oel durch die Pumpe e
                              									angesaugt wird. Letztere ist in den Oelbehälter eingebaut.
                           Befindet sich hingegen die Stange e1 in ihrer untersten Lage, welche dem untersten
                              									Hubende des Schiebers t1 entspricht, so wird das vorher angesaugte Erdöl durch das Rohr r1 nach dem Vergaser
                              									gedrückt. Bei normalem Gange erhält auf diese Weise der Vergaser bei jeder Umdrehung
                              									der Welle g einen Cylinder voll Oel zugeführt. Sobald
                              									aber die Umlaufsgeschwindigkeit des Motors zu gross wird, so kann das Gewicht i zufolge seiner Trägheit, trotz des Bestrebens der
                              									Feder k1 dasselbe die
                              									Bewegungen des Hebels j1 mitmachen zu lassen, diesem letzteren nicht mehr folgen. In Folge dessen
                              									stösst auch die Zunge k nicht mehr gegen den gerillten
                              									Rand l1 der Stange l und es wird auch die Stange e1 nebst Schieber nicht mehr abwärts
                              									bewegt, so dass die Verbindung zwischen der Pumpe und dem Vergaser unterbrochen wird
                              									und dieser kein Oel mehr zugeführt erhält. Dies zieht nun eine Verlangsamung des
                              									Ganges des Motors nach sich; sobald aber die normale Umlaufsgeschwindigkeit, für
                              									welche die Feder k2
                              									eingestellt war, wieder erreicht ist, so beginnt die Speisung des Vergasers mittels
                              									der Pumpe von Neuem.
                           Die Pumpe e hat nicht allein den Vergaser, sondern auch
                              									gleichzeitig den Brenner mit der nöthigen Oelmenge zu speisen. Letzteres bewirkt
                              									allerdings nicht die Pumpe e selbst, sondern ihr
                              									Schieber. Während der Hin- und Herbewegung dieses Schiebers wirkt sein unterer Theil
                              									als eine einfach wirkende Pumpe, welche das Oel durch das Ventil s1 aus dem
                              									Hauptbehälter ansaugt und durch das Ventil s in den
                              									Behälter o drückt, aus welchem es nach dem Brenner a fliesst. Zwecks Regelung des Zutritts des Oels in den
                              									letzteren ist ein Hahn oder Ventil angeordnet.
                           Der Vergaser d wird durch den Brenner angeheizt, welcher
                              									in seiner normalen Stellung sich gerade unter dem ersteren befindet. Er besteht aus
                              									einer Kammer, welche durch Zwischenwände in vier wagerechte Kanäle getheilt ist. An
                              									dem unteren Ende des Vergasers befindet sich das Entzündungsrohr d2, welches direct von
                              									dem Brenner erwärmt wird. Die Verbrennungsproducte des letzteren durchziehen, bevor
                              									sie in die Esse gelangen, die Rauchgänge und geben so einen Theil ihrer Hitze an die
                              									Wandungen des Vergasers ab. Die Esse ist mit einem doppelten Mantel versehen, in
                              									welchen die Luft durch die oberen Oeffnungen c1 im Zickzackwege gelangt, hierdurch wird die Luft
                              									erwärmt, bevor sie durch den Kanal nach dem Vergaser strömt. Der Kanal führt
                              									letzterem ebenfalls das Oel zu, welches die Pumpe durch das Rohr r1 drückt. Der Austritt
                              									des aus Oel und Wasserdampf bestehenden Gasgemisches aus dem Vergaser und der
                              									Eintritt desselben in den Kraftcylinder findet durch das Ventil statt, auf welches in
                              									folgender Weise eingewirkt wird: Die Stange l (Fig. 6) ist gelenkig mit
                              									einem doppelarmigen Hebel verbunden, dessen unterer Arm derart angeordnet ist, dass
                              									er, wenn die Stange l bei Bethätigung des
                              									Oelpumpenschiebers verschoben wird, die Ventilspindel k
                              									nicht beeinflusst und daher auch das Ventil nicht hebt. Das Anheben des letzteren
                              									geschieht vielmehr erst kurz nachher durch eine zweite grössere Erhöhung an der
                              									Daumenscheibe j, welche der Stange l einen grösseren Nachschub nach links ertheilt, wie
                              									dies aus der angedeuteten Umlaufsrichtung von j ohne
                              									weiteres ersichtlich ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 11
                              Fig. 10.Erdölmaschine von Priestman Brothers.
                              
                           Ausser dem auf diese Weise in den Cylinder eingeführten Gemische von Oel und Luft
                              									wird ersterem durch ein besonderes Ventil noch Verbrennungsluft zugeleitet.
                           Bei der Maschine von Priestman Brothers in Hüll (Glaser's Annalm, 1894 * S. 13. Revue industrielle, 1893 * S. 901), welche mit Bezug auf Fig. 10 beschrieben sei, findet sich eine eigenartige
                              									Zerstäubungsvorrichtung für den zu vergasenden und zu verbrennenden Erdölstrahl.
                           Ein feiner staubförmiger Erdölstrahl wird durch darauf wirkende comprimirte Luft in
                              									einer umgekehrten Zerstäubungsdüse fein zertheilt, nochmals mit Luft gemischt und
                              									vollständig durch die um diese Verdampfungs- und Mischkammer herumgeleiteten heissen
                              									Verbrennungsproducte verdunstet, ehe diese entweichen.
                           Sowohl die Erdöl- als auch die Luftmenge wird der zu äussernden Kraft entsprechend
                              									vermindert oder vergrössert. A bildet den Deckel des
                              									Verdampfungsraumes mit einem kreisförmigen Luftkanal B
                                 										B, der bei D D sehr oft durchlocht ist. Durch
                              									die mittlere Oeffnung E wird das zerstäubte Oel in den
                              									Dampfentwickler gepresst, während die atmosphärische Luft durch den
                              									cylindrischen Kanal F tritt, in welchem das
                              									Flügelventil G sorgfältig eingepasst ist und von der
                              									durch einen Hebel mit den Regulatorkugeln verbundenen Spindel H bewegt wird. Die grösste Veränderung der Tourenzahl
                              									während des Ganges bei voller Belastung und Leergang betrug nie über 3 Proc.
                           Die Arbeitsweise ist kurz beschrieben folgende: Eine Luftmenge, im Oelbehälter
                              									comprimirt, tritt in J ein und trifft an der Düse das
                              									mit demselben Druck durch K gepresste Oel, dieser feine
                              									Oelstrahl wird durch die grosse Wirkung der dagegen gepressten Luft verdunstet und
                              									kommt wie ein hohler Kegel wolkenartig heraus, um nun mit einer noch grösseren
                              									Luftmenge, welche durch das Flügelventil G in F eingelassen wird, nochmals gemischt zu werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 11
                              Fig. 11.Erdölmotor Rocket von Stephenson und Co.
                              
                           Die Zerstäubung erfolgt stets gleichmässig und vollkommen, ob der Motor leer läuft
                              									oder belastet ist, indessen wird die durch den Flügelventilkanal F G tretende Luftmenge und das damit zu mischende,
                              									durch den im Konus H befindlichen ⋁-artigen Schlitz eintretende Oel im richtigen Verhältniss zu einander
                              									durch den Regulator der Kraftleistung entsprechend bestimmt; es bleiben also nicht
                              									etwa Zündungen aus, wie bei Gasmotoren und anderen Erdölmotoren, wodurch ein
                              									ungleicher Gang entstehen würde. Während des Hubes des Kolbens nach aussen wird die
                              									in die Mischkammer gesaugte Hilfsmenge Luft durch ein kleines Ventil L am Entweichen gehindert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 11
                              Erdölmaschine von Butler-Shuttleworth.
                              
                           Erdölmotor „Rocket“ (Patent Kaselowsky) von Robert
                                 										Stephenson und Co. in New-Castle on Tyne (Engineer, 1893 * S. 388, und Uhland's Praktischer
                                 										Maschinenconstructeur, 1894), Fig. 11.
                              									Dieser Motor besitzt eine Steuerung, durch welche die Explosionsgase vollständig
                              									abgesperrt werden, wenn die Maschine eine zu grosse Umlaufsgeschwindigkeit erreicht.
                              									Das für ein Tagewerk nöthige Oel kann in einem über dem Kraftcylinder angeordneten
                              									Behälter a aufgespeichert werden. Aus diesem fliesst
                              									das Oel in einen zweiten kleineren Behälter b und von
                              									diesem durch den Oelzuführregulator c mittels einer
                              									kleinen Röhre nach dem Vergaser e. Da, wo diese kleine
                              									Röhre in den letzteren mündet, wird Luft eingeblasen, welche das Oel in Form eines
                              									Strahles durch die Vergaserröhren hindurchtreibt. Der untere Theil des Vergasers
                              									wird nur dann durch einen Brenner erwärmt, wenn der Motor in Gang gesetzt werden
                              									soll, da er nachher durch die Abgase selbst geheizt wird. Die Zuleitung von Luft in
                              									den Cylinder erfolgt durch Rohr f und Hahn f1, während dem
                              									Vergaser die nöthige Luft durch Rohr d mit Hahn d1 zugeführt wird. Bei
                              									seiner Abwärtsbewegung durch den Vergaser wird das zerstäubte Oel in Gas verwandelt
                              									und mit aus der Röhre d ausströmender Luft gemischt.
                              									Das Gasgemisch verlässt alsdann den Vergaser durch eine Röhre q, welche oberhalb des Hahnes f1 mit der Hauptluftröhre f in Verbindung steht, so dass das Gasgemisch
                              									schliesslich durch das Ventil g in den Cylinder
                              									gelangt. Das Ventil g wird durch die
                              									Steuerungsmechanismen h, p und n bethätigt. Der Regulator besitzt eine aufwärts stehende Nase, welche den
                              									Arm eines unter Federdruck stehenden Schiebers p bei zu
                              									schnellem Gange des Motors hochhebt und dadurch den Schieber zugleich auslöst.
                              									Hierbei stösst der Schieber p gegen einen am Ende der
                              									Spindel des Ventils g angebrachten Arm n und veranlasst dadurch ein Oeffnen des Ventils g, wodurch Luft aus letzterem entweichen kann; k ist ein Gehäuse zur Aufnahme der Zündröhre, und
                              									bezeichnet einen Hahn zur Speisung des Brenners mit Oel und Luft.
                           Besonders für kleine Kräfte soll die Maschine von E.
                                 										Butler von der Firma F. B. Shuttleworth in
                              									Erith (Engineer, 1894 * S. 65) bestimmt sein. Die
                              									Maschine ist in Fig. 12
                              									und 13 dargestellt.
                           Der aufgehende Kolben saugt durch den Mantel B, den
                              									durch eine von Hand stellbare Drosselklappe T
                              									gesteuerten Kanal A mittels der Oeffnung O Luft ein; die Luft muss auf ihrem Wege von O nach T bei A durch einen Injector, dessen Saugerohr a2 in einen
                              									Erdölbehälter W eintaucht. Das somit von der Luft
                              									angesaugte Erdöl gelangt in den Mantelraum B des
                              									Cylinders, vergast hier und gelangt durch die Oeffnungen C
                                 										D des unter dem Cylinder eingebauten Drehschiebers in den Cylinderkanal E, das Gemenge wird beim Rückhub des Kolbens verdichtet
                              									und I1 mittels
                              									elektrischen Funkens bei I entzündet.
                           Der Drehschieber wird entsprechend gesteuert, so dass er auf dem Wege E D C einsaugen lässt, auf dem Wege E F G aber die verbrannten Gase aus dem Cylinder
                              									entfernt. Die Pfeile in Fig.
                                 										12 entsprechen der Auspuffstellung.
                           Der Drehschieber wird von dem bei P R1 einlaufenden Kühlwasser für den oberen
                              									Cylindertheil R2 von
                              									unten gekühlt.
                           Die Regulirung soll von Hand erfolgen und zwar zunächst durch Einstellung der
                              									Injectornadel von Handrad a1, sodann durch die unter Umständen auch unter den Einfluss eines
                              									Regulators gestellte Drosselklappe T.
                           Der Erdölzufluss in den Behälter W wird selbsthätig
                              									durch das Schwimmerventil W geregelt.
                           Der elektrische Zünder wird von der Scheibe K J1 aus bethätigt.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)