| Titel: | Maschinenelemente. | 
| Fundstelle: | Band 295, Jahrgang 1895, S. 12 | 
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                        Maschinenelemente.
                        (Fortsetzung des Berichtes Bd. 294 S.
                           								265.)
                        Mit Abbildungen.
                        Maschinenelemente.
                        
                     
                        
                           II. Keile.
                           Eine Tabelle für Normalmaasse der Maschinenkeile gibt L.
                                 										Hett von der Turbine Foundry, Brigg. Für die
                              									zwischenliegenden Wellendurchmesser sollen die Maasse der nächstliegenden
                              									niedrigeren Wellenstärke genommen werden. Die Tiefe der Keilnuthe ist in der Seite
                              									der Nuth, – nicht in der Mitte zu verstehen. Der Anzug ist 1 : 100.
                           
                              
                                 Wellendurchmesser
                                 Tiefe mm der Nuthein der
                                 Keilstärke mm amKopf
                                 LängedesKeilesmm
                                 
                              
                                 mm
                                 Zoll engl.
                                 Welle
                                 Nabe
                                 Dicke
                                 Breite
                                 
                              
                                   20
                                         ¾
                                   2
                                   4
                                   6
                                   9
                                 100
                                 
                              
                                   30
                                       1¼
                                   2
                                   5
                                   7
                                 11
                                 120
                                 
                              
                                   40
                                       1½
                                   3
                                   6
                                   9
                                 13
                                 130
                                 
                              
                                   50
                                    2
                                   3
                                   7
                                 10
                                 15
                                 150
                                 
                              
                                   60
                                      2½
                                   4
                                   8
                                 12
                                 18
                                 170
                                 
                              
                                   80
                                   3
                                   5
                                   9
                                 14
                                 22
                                 200
                                 
                              
                                 100
                                   4
                                   7
                                 11
                                 18
                                 26
                                 220
                                 
                              
                                 120
                                      4¾
                                   8
                                 12
                                 20
                                 30
                                 250
                                 
                              
                                 140
                                      5½
                                   9
                                 14
                                 23
                                 35
                                 270
                                 
                              
                                 160
                                      6½
                                 10
                                 16
                                 26
                                 40
                                 300
                                 
                              
                                 200
                                   8
                                 12
                                 20
                                 32
                                 50
                                 350
                                 
                              
                                 250
                                 10
                                 16
                                 24
                                 40
                                 60
                                 400
                                 
                              
                                 300
                                 12
                                 20
                                 28
                                 48
                                 70
                                 450
                                 
                              
                           
                        
                           III. Stellringe.
                           Der zweitheilige Sicherheitsstellring der Rheinischen
                                 										Apparate-Bau-Anstalt in Brühl bei Köln (D. R. P. Nr. 69407) kann auf Wellen
                              									und Achsen jeder Art ohne weiteres aufgesetzt werden und eine Beschädigung der Welle
                              									durch den klemmenden Ring ist ausgeschlossen. Er kann gleichzeitig auch an Stelle
                              									eines Bundes verwendet werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 12
                              Fig. 25.Stellring der Rheinischen Apparate-Bau-Anstalt.
                              
                           Der Stellring besteht aus zwei Hälften (Fig. 25),
                              									welche auch nach dem Pestpressen auf die Welle noch ein wenig Abstand von einander
                              									haben und mittels einer rechts- und linksgängigen Schraube S, sowie einer einfachen Schraube T verbunden
                              									sind. Der cylindrische Kopf der Doppelschraube ist mit mehreren Löchern zum
                              									Einsetzen des Schraubenschlüssels versehen. Er liegt vollständig in dem von den Enden der
                              									Ringhälften gebildeten Zwischenraum, und da er den nämlichen Durchmesser hat wie die
                              									dickere mittlere Wulst, so bildet er die ununterbrochene Fortsetzung der letzteren.
                              									Die Aussenfläche des Ringes hat in Folge dessen keine vorspringenden Theile.
                           Man befestigt den Ring, indem man die beiden Theile desselben auf die Welle setzt und
                              									zuerst mittels der Schraube S zusammenzieht. Dabei ist
                              									zwischen den Endflächen der Schraubenmutter und denjenigen der Ringhälften etwas
                              									Zwischenraum zu lassen. Danach wird die Schraube T
                              									eingesetzt und fest angezogen. Zuletzt wird die Schraube L mit dem Schlüssel fest nachgezogen. Die Zugspannung der Schraube S überträgt sich auf die Schraube T und hindert letztere, in Folge von Erzittern locker
                              									zu werden.
                           Dreht man in die Welle eine Ringnuth von der Breite des Ringes und legt letzteren in
                              									dieselbe, so widersteht der Ring auch den heftigsten Seitenstössen; er ersetzt in
                              									diesem Falle den sogen. „Bund“.
                           
                        
                           IV. Riemen und Riemenscheiben.
                           Eine Riemenverbindung, die den Nebenzweck hat, die Durchlochung des Riemens
                              									angemessen zu vertheilen, ist von C. D. Fuller in
                              									Kalamazoo (Mich.) angegeben und unter Nr. 508931 in das nordamerikanische
                              									Patentregister eingetragen. Die nebenstehende Fig. 26
                              									überhebt uns der weiteren Beschreibung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 13
                              Fig. 26.Riemenverbindung von Fuller.
                              
                           Davidson and Co. von den Sirocco
                                 										Engineering Works in Belfast schlagen die in Fig.
                                 										27 erläuterte Riemenverbindung vor. Beim Eintreiben der Klammern wird eine
                              									feste Unterlage benutzt, die das Umkehren der Klammerspitze bewirkt. Die Klammern
                              									werden in zehn Grössen von 1½ bis ¼ Zoll Länge hergestellt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 13
                              Fig. 27.Davidson's Riemenverbindung.
                              
                           In American Machinist vom 23. August 1894 ist die in
                              										Fig. 28 bis 31 dargestellte
                              									Riemenscheibe beschrieben, die von James Yocom and Son,
                              									123 Drinker street, Philadelphia, angefertigt wird und deren Construction
                              									insbesondere die so oft eintretenden Materialspannungen in der Nabe der im Ganzen
                              									gegossenen Scheiben beseitigen will. Zu diesem Zwecke sind die Arme an der Nabe
                              									getrennt abgegossen. Die Schliessung der Nabe wird mittels eines mit
                              									Schraubengewinde versehenen Futters bewirkt; auf dieses wird ein Mutterring
                              									geschoben, der zwei der Nabe entsprechende Einschnitte trägt. Nachdem dieser in die
                              									Nabenbohrung eingeschoben ist, wird von der anderen Seite ein entsprechender
                              									Mutterring eingeschoben und das Ganze verschraubt. Zum Schluss werden zwei etwas
                              									konisch geformte Hülsen übergeschoben und durch Stechschrauben befestigt. Auf diese
                              									Weise lassen sich sehr widerstandsfähige Riemenscheiben erzielen und es ist
                              									ermöglicht, eine verhältnissmässig hohe Rippe unter den Radfelgen anzuwenden, wie
                              									solche in der Fig. 28 zu sehen ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 13
                              Fig. 28.Riemenscheibe von Yocom and Son.
                              
                           Eine besondere Laufbüchse, welche den Zweck hat, bei leerlaufenden Scheiben das
                              									Schlottern zu verhindern; kann nach dem Allgemeinen Anzeiger
                                 										für Berg-, Maschinen- und Hüttenwesen in der Weise angeordnet werden, dass
                              									unmittelbar an der losen Riemenscheibe ein Hängelager angebracht wird, dessen aus
                              									Rothguss bestehende Lagerschalen auf der einen Seite so lang sind, dass die lose
                              									Riemenscheibe auf denselben laufen kann; die Lagerschalen dienen hier zugleich als
                              									Lagerung für die Welle und für die lose Riemenscheibe. Bei dieser Anordnung wird
                              									letztere gar nicht angegriffen, weil keine Reibung mehr in ihrer Bohrung stattfindet
                              									und sie sich nur noch beim Ein- und Ausrücken des Riemens dreht. Eine so
                              									eingerichtete Scheibe läuft in einem Betriebe schon lange Zeit zur vollen
                              									Zufriedenheit und ist noch nicht die geringste Störung vorgekommen. Der Durchmesser
                              									der betreffenden Transmissionswelle ist 95 mm, der der Rothgusslagerschalen an der
                              									Stelle, wo sie als Lagerung der losen Riemenscheibe dienen, 135 mm.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 13
                              Riemenscheibe von Yocom and Son.
                              
                           
                        
                           V. Kuppelungen.
                           Die festen Kuppelungen bieten nicht bemerkenswerthes Neues, da meist zum Kuppeln die
                              									Reibung benutzt wird. Eine Ausnahme macht die Klinkenkuppelung mit cylindrischen
                              									Klinken von Franz Elsner in Cottbus (D. R. P. Nr. 74986 vom 21. Januar
                                 										1893). Die obere Hälfte von Fig. 32 zeigt
                              									die Kuppelung in gesperrtem, die untere Hälfte in gelöstem Zustande. Die Klinken c haben eine cylindrische Form und einen Ausschnitt,
                              									der den Vorbeigang der Kuppelungszähne z entweder
                              									gestattet oder verhindert.
                           
                           Die Bewegung der Klinken ist von aussen her leicht zu bewerkstelligen.
                           Die grosse Mannigfaltigkeit der Reibungskuppelungen zeigt, dass auf diesem Gebiete
                              									eine einheitliche Form noch nicht hat zum Durchbruch kommen können, was stets ein
                              									Beweis dafür ist, dass die bisherigen Constructionen weit entfernt sind, die
                              									Bedürfnisse der Praxis voll zu befriedigen.
                           D. R. M. Nr. 22932 (Fig.
                                 										33 und 34)
                              									von F. Butzke und Co. in Berlin benutzt die Reibung
                              									nur, um die Welle stossfrei einzukuppeln. Ist dieses erreicht, so treten mehrere
                              									Klauen in Wirksamkeit, indem sie ihre jeweilige Stellung so lange beibehalten, bis
                              									der betreffende Wellenstrang wieder ausgeschaltet wird. Die Klauenkuppelung wird
                              									also fast während der ganzen Betriebsdauer, die Reibungskuppelung dagegen nur
                              									geringe Zeit Anspruch genommen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 14
                              Fig. 32.Klinkenkuppelung von Elsner.
                              
                           Die Kuppelung besteht aus zwei Hälften, von denen die eine K auf der einzukuppelnden Welle und die andere A auf der antreibenden Welle angeordnet ist; die Hälfte A ist auf der zugehörigen Welle festgekeilt, die Hälfte
                              										B dagegen an einem Federkeile mittels einer Gabel
                              									auf ihrer Welle verschiebbar. An der Hälfte B sind zwei
                              									Bolzen B1 diametral
                              									gegenüberstehend festgeschraubt, deren jeder die Drehstelle eines Gewichtes G bildet. Jedes Gewicht hat eine Nase K, ausserdem ist in dasselbe ein Stift so
                              									eingeschraubt, dass sich die gleichfalls an B
                              									befestigte Feder F dagegen legen kann. Der äussere
                              									Umfang der Hälfte B bildet eine Frictionsfläche, gegen
                              									welche sich diejenige der Hälfte A anlegt. Die Nabe der
                              									Kuppelungshälfte A ist zu einer mit zwei Vorsprüngen
                              									versehenen Zahnkuppelung Z ausgebildet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 14
                              Kuppelung von Butzke und Co.
                              
                           Die Kuppelung wirkt dadurch, dass zum Einkuppeln der Vorgelege welle die
                              									Frictionsfläche der Scheibe B gegen diejenige der
                              									antreibenden Scheibe A gepresst wird. Dadurch wird die
                              									Scheibe B mitgenommen. Bei einer gewissen
                              									Umdrehungszahl wird nun die Centrifugalkraft der Gewichte G den Gegendruck der Federn F überwinden und
                              									erstere um ihre Bolzen B1 nach aussen drehen. Durch die Wahl der Federn lässt es sich erreichen,
                              									dass dieser Moment bei einer Umdrehungszahl eintritt, die derjenigen der Hauptwelle
                              									annähernd gleich ist. Alsdann greifen die Knaggen K der
                              									Gewichte G in die Zähne Z
                              									der auf der Antriebswelle festgekeilten Kuppelungshälfte B ein und bewirken, unter Entlastung der Reibflächen, die Mitnahme
                              									der Vorgelegewelle. Dem Gleiten und Abnutzen der Reibflächen ist auf diese
                              									Weise vorgebeugt.
                           Beim Ausrücken ziehen sich die Knaggen K aus den Zähnen
                              									heraus und die Kuppelung ist gelöst.
                           Die Sicherheitsriemenscheibe von C. Schlickeysen in
                              									Berlin (D. R. P. Nr. 67272) ermöglicht es, nur diejenige Kraft zu übertragen, welche
                              									gerade erforderlich ist und auf die sie eingestellt werden kann. Wird eine grössere
                              									Kraft beansprucht, so rückt sich die Scheibe selbsthätig aus und wird zur
                              									Leerscheibe. Sie schützt in Folge dessen die von ihr betriebene Maschine vor
                              									Ueberlastung und Bruch. Ebenso verhindert sie, dass z.B. an eine Transmissionswelle,
                              									welche einem Abnehmer als Kraftquelle für eine bestimmte Leistung vermiethet ist,
                              									mehr Maschinen gehängt werden als ausbedungen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 14
                              Sicherheitsriemenscheibe von Schlickeysen.
                              
                           Dies erreicht man dadurch, dass auf der betreffenden Transmissionswelle, welche die
                              									erhaltene Kraft weiter übertragen soll, ausser der losen Scheibe L noch ein fester Arm R
                              										(Fig. 35 bis 37) festgekeilt wird.
                              									Dieser dient als Mitnehmer, wird jedoch von der sich drehenden Riemenscheibe nur
                              									berührt, wenn er mit derselben rotirt. Am Ende des Armes R, neben dem sich die Speichen der Scheiben bewegen, sitzt nach aussen
                              									gekehrt der Stift S und etwas weiter von der Welle,
                              									nahe dem Kranze der Scheibe, an letzterem ein gleicher Stift S1. Um aus dem Arme R und der Losscheibe L
                              									eine einzige feste Scheibe zu bilden, werden über die beiden Stifte so lange in sich
                              									geschlossene Schlingen M aus Messingblech geschoben
                              									(die mit 1/10 mm
                              									Blechdicke angefangen, je um 1/10 mm wachsend gewählt werden können), bis diejenige
                              									Stärke erreicht ist, welche erforderlich erscheint für die zu übertragende
                              									Kraft.
                           Nimmt man an, dass Riemenscheiben von verschiedenem Durchmesser je 1  zu
                              									übertragen haben und dass die übertragende Messingschlinge aus praktischen Gründen
                              									stets 20 mm breit sei, und zweitens, dass 1 qmm Messingblech eine Zugfestigkeit von
                              									12 k habe, so hängt die nothwendige Stärke d der
                              									Schlinge ab von der Anzahl Touren T, welche der Arm R bezieh. die damit verbundene Riemenscheibe in der
                              									Minute machen soll. Ausserdem ist dieselbe abhängig von der Entfernung R des Mittelpunktes der Welle, auf der sie sitzt, bis
                              									zum Mittelpunkte des Stiftes S an seinem Ende. Man fand
                              									auf Grund vorstehender Annahmen, dass sich die Stärke von M mittels der Formel d=\frac{3}{R\,T} (wobei d in Millimeter und R in
                              									Meter) berechnen lässt.
                           Auf dieser Grundlage hat der Patentträger eine Tabelle zusammengestellt, welche in
                              									runden Zahlen die am häufigsten vorkommenden etwa 20 verschiedenen
                              									Riemenscheibendurchmesser und die am häufigsten vorkommenden etwa 10 verschiedenen Minutenumdrehungen
                              									derselben enthält.
                           Berechnet man bei jeder der 20 Riemenscheiben für jede der 10 Minutendrehungen die
                              									Blechdicke der 20 mm breiten Messingblechschlingen, welche zur Uebertragung von 1
                              									 nothwendig ist, so hat man für 200 der verhältnissmässig am häufigsten
                              									vorkommenden Betriebsfälle je eine Rechnungseinheit, die es jedem Laien leicht
                              									macht, durch einfache Multiplication mit der Zahl der zu übertragenden Pferdekräfte
                              									auszurechnen, wie dick die Mitnehmerschlinge von Messingblech sein muss, die er für
                              									seine im Durchmesser und den Minutenumdrehungen gleichen Riemenscheiben braucht, um
                              									seinen dagegen grösseren Kraftbedarf auf dieselbe zu übertragen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 15
                              Frictionskuppelung von Newstead.
                              
                           Da es sich zur Herbeiführung der Sicherung gegen Bruch nur darum handeln kann,
                              									festzustellen, wie stark in jedem Falle das Blech der 20 mm breiten
                              									Verbindungsschlinge von Messingblech sein soll, so verfährt man wie folgt: Welchen
                              									Durchmesser die Riemenscheibe der zu treibenden Maschine hat, ist bekannt; nimmt man
                              									z.B. 700 an bei 160 Minutenumdrehungen, so ergibt sich eine Blechstärke von 0,07 mm,
                              									um 1  soeben auf die Maschine zu übertragen. Wird nun die zum normalen
                              									Betrieb nothwendige Kraft beispielsweise auf 15  angegeben, so wäre eine
                              									Blechstärke der Verbindungsschlinge von 0,07 × 15 = 1,05 hinreichend, um diese Kraft
                              									soeben zu übertragen. Da die Blechstreifen um Stärken von 0,1 mm wachsen, so wäre
                              									das nächst stärkere Band = 1,1 das ausreichende für normalen Betrieb ohne alle
                              									Unregelmässigkeiten. Da aber solcher Betrieb nicht denkbar ist, kann man in diesem
                              									Falle, indem man die zulässigen Unregelmässigkeiten schafft, entweder mit
                              									Blechstärken von 1,2 beginnend, und je um 0,1 mm in der Stärke steigend, ausproben,
                              									bei welcher äussersten Betriebsunregelmässigkeit und daraus sich ergebenden
                              									äussersten Mitnehmerblechstärke zur Ueberwindung derselben man aus praktischen
                              									Gründen stehen bleiben will; man kann aber auch sofort bestimmen: dass die
                              									Arbeitsmaschine bei Uebertragung von z.B. 19  ausser Betrieb kommen soll und
                              									hat dann also eine Blechstärke von 0,07 × 19 = 1,33, wofür also 1,3 zu wählen wäre,
                              									indem man dann hinterher, ebenfalls um 0,1 mm steigend, ausprobt: welche
                              									Unregelmässigkeiten bei dieser Blechstärke noch möglich, welche ausgeschlossen sind
                              									durch Zerreissen der Mitnehmerschlinge. Die Construction hat sich bereits gut
                              									eingeführt und bewährt sich.
                           Bei der Frictionskuppelung von H. E. Newstead in
                              									Nottingham (Amerikanisches Gebrauchsmuster Nr. 17567 vom 3. October 1892), Fig. 38 bis 40, sitzt lose auf der
                              									Welle eine Trommel b, welche auf der der treibenden
                              									Welle c zugekehrten Stirnseite offen ist. Die Welle c trägt auf ihrem dicht vor die andere Stirnseite der
                              									Trommel reichenden Ende einen fest mit ihr verbundenen Bund d, welcher durch einen Arm d1 mit einem Reifen in Verbindung steht, der auf der
                              									einen Seite dicker als auf der anderen ist. Dem Arme d1 gegenüber ist an dem Bunde d noch ein Bügel d2 angebracht, welcher einem Hebel f und einem steil ansteigendes Gewinde besitzenden
                              									Schraubenbolzen g als Führung dient. Letzterer ist auch
                              									noch in dem Bunde d geführt. An seiner dünnsten Stelle
                              									ist der Frictionsreifen e schräg aufgeschnitten, so
                              									dass zwischen den entstehenden beiden Enden noch etwas Spiel ist. Die Enden sind
                              									verstärkt, um einem dem Bolzen g als Mutter dienenden
                              									Keil eine grössere Angriffsfläche zu bieten. Zwischen den Backen des Bügels d2 ist ein Hebel f drehbar angeordnet, welcher auf der Schraube g fest angebracht ist und durch ein Gelenk mit einer
                              									Muffe l in Verbindung steht, welche auf der Welle c verschiebbar ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 15
                              Fig. 41.Hohlcylinderreibungskuppelung von König.
                              
                           Hohlcylinderreibungskuppelung mit federndem Bremsscheibengehäuse von Eduard
                                    											König in Crimmitschau (D. R. P. Nr. 72 919 vom 1. Juli
                                 										1893), Fig. 41. Um ein stossfreies
                              									Einrücken der Kuppelung zu bewirken, ist das Bremsscheibengehäuse radial
                              									aufgeschlitzt (A) und federnd angeordnet, so dass seine
                              									Reibflächen beim Anpressen der Bremsbacken federnd nachgeben können, wobei sie durch
                              									einen geschlitzten Ring H in ihrer Federung verstärkt,
                              									centrirt und gegen ein Ueberspannen durch den Anschlussstift J im Ringe H geschützt sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 15
                              Fig. 42.Reibungskuppelung der Nordhauser Maschinenfabrik.
                              
                           Die gelenkige Reibungskuppelung der Nordhauser Maschinenfabrik Schmidt,
                                    											Kranz und Co. und C. Kruse in Nordhausen (D. R. P. Nr.
                                 										75 252 vom 22. September 1893) besteht aus zwei fest auf den zu
                              									kuppelnden Wellen sitzenden Scheiben c und d (Fig. 42), die durch
                              									Mitnehmerstifte o und eine drehbare Riemenscheibe f, in welche die Stifte eingreifen, in der Weise in
                              									Verbindung gebracht sind, dass die Achsen beider Wellen nicht genau in einer
                              									Richtung zu liegen brauchen.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)