| Titel: | W. Glässel's Gewindeschneidbohrer. | 
| Fundstelle: | Band 295, Jahrgang 1895, S. 159 | 
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                        W. Glässel's Gewindeschneidbohrer.
                        Mit Abbildung.
                        Glässel's Gewindeschneidbohrer.
                        
                     
                        
                           Der Werkführer der Hauptwerkstätte der k. k. priv. Kaiser Franz Joseph-Bahn zu Gmünd,
                              										W. Glässel, hat an den Bohrern zum Schneiden von
                              									Mutter- und Stehbolzengewinden in der in der Textabbildung angedeuteten Weise eine
                              									Verbesserung durch Unterbrechung der Bohrergewinde eingeführt, welche sich im
                              									Gebrauche bewährt, so dass dem Erfinder seitens der eigenen Verwaltung, wie auch
                              									seitens der königl. ungarischen Staatsbahnverwaltung das dauernde Gebrauchsrecht
                              									abgekauft wurde. Wie aus der Abbildung hervorgeht, besteht die Verbesserung
                              									wesentlich darin,
                              									dass die Schneidegänge immer nur auf etwa die Hälfte der zu schneidenden Muttertiefe
                              									durchlaufen, und dann durch einen glatten Schaft von innerem Gewindedurchmesser
                              									unterbrochen werden. Da so zur Zeit immer nur die Hälfte der Gänge geschnitten wird,
                              									so ist der Kraftverbrauch erheblich geringer, auch bietet sich für die Ansammlung
                              									der Späne so viel Platz, dass Zwängungen und Brüche besser vermieden werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 160
                              
                           Die Eintheilung eines Bohrers für Stehbolzengewinde in einer 25 mm dicken
                              									Feuerkistenwand von 30 mm äusserem Durchmesser und 2,54 mm Ganghöhe ist die
                              									folgende: Das volle Gewinde wird vom 25 mm starken, glatten Vorderende aus auf 385
                              									mm Länge in Abschnitte von 116 mm + 13 × 12 mm + 22 mm erreicht, zwischen denen 14
                              									glatte Schaftstücke von 6,5 mm stehen bleiben. An das letzte anlaufende Stück von 22
                              									mm Länge schliessen noch 50 mm ganz ausgeschnittenen cylindrischen Gewindes an, so
                              									dass die ganze Bohrerlänge zwischen den Gewinde- enden 435 mm beträgt. Der
                              									anschliessende runde Schaft von 25 mm Durchmesser hat noch 295 mm, das Vierkant zum
                              									Einspannen 30 mm Länge, so dass das ganze Werkzeug 760 mm Länge erhält. Die üblichen
                              									drei Längskehlen zur Erzielung der Gangschneiden sind beibehalten.
                           Das Werkzeug ist durch den Verfasser der Verbesserung zu beziehen. (Organ für Eisenbahnwesen, 1895 S. 17.)