| Titel: | Neuerungen an Vorrichtungen zum Anzeigen und Aufschreiben von Fahrgeschwindigkeiten. | 
| Fundstelle: | Band 295, Jahrgang 1895, S. 183 | 
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                        Neuerungen an Vorrichtungen zum Anzeigen und
                           								Aufschreiben von Fahrgeschwindigkeiten.Vgl. 1880 238 * 353.* 455. 1887 263
                                 										* 72.
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen an Vorrichtungen zum Anzeigen und Aufschreiben von
                           								Fahrgeschwindigkeiten.
                        
                     
                        
                           I. Geschwindigkeitsanzeiger und Registrirer von Dr. M.
                              									Hipp.
                           Der bekannte Hipp'sche Geschwindigkeitsmesser (vgl. Schweizerische Bauzeitung, 1891 S. 21 und S. 25) ist in
                              									jüngster Zeit durch Ingenieur Favarger mehrfach
                              									abgeändert und vervollkommnet worden, so dass dieser Apparat nunmehr die
                              									nachstehende Form und Einrichtung besitzt: Das Aeussere des einfachen Instrumentes,
                              									nämlich des sogen. Tachymeters, welches lediglich die
                              									Aufgabe hat, die jeweilige Fahrgeschwindigkeit anzuzeigen, ohne diese dauernd anzumerken, zeigt
                              										Fig. 1 in ¼ der natürlichen Grösse. Hinter einem
                              									bogenförmigen, verglasten Ausschnitt des aus Feinguss hergestellten Apparatgehäuses
                              									ist die Kreistheilung sichtbar, auf der die verschiedenen Geschwindigkeiten durch
                              									Ziffern, welche Stundenkilometer bedeuten, bezeichnet werden. Ein vor dem
                              									Theilungsbogen spielender, schwarzbemalter Zeiger weist jeweilig auf jenen
                              									Theilstrich bezieh. jene Zahl, welche der augenblicklichen Geschwindigkeit des Eisenbahn- oder Tramwayfahrzeuges o.
                              									dgl. entspricht, mit dem der Apparat in Verbindung gebracht ist. Bei den Bewegungen
                              									des besagten Zeigers nimmt derselbe auch noch einen zweiten, weissbemalten Zeiger
                              									mit, der dem ersteren jedoch nur nach rechts, nie aber nach links folgen kann und
                              									der daher stets an dem äussersten Theilungsstrich stehen bleibt, bis zu welchem er
                              									während der Fahrt vorgeschoben worden ist. Der Tachymeter bietet auf diese Weise, obwohl seine Hauptbestimmung lediglich
                              									darin liegt, dem Führer einer Locomotive oder sonst eines Fahrzeuges jederzeit
                              									erkennen zu lassen, wie rasch er fährt, gleichzeitig eine sichere Controle darüber,
                              									ob auf der letzten Fahrt eine Ueberschreitung der erlaubten äussersten
                              									Fahrgeschwindigkeit stattgefunden hat, und in welchem Maasse. Vor jeder neuen Fahrt
                              									ist deshalb der weisse Controlzeiger immer wieder nach links auf den niedrigsten
                              									Stand zurückzustellen; was jedoch nur bei geöffnetem Gehäuse geschehen und also auch
                              									nur von dem damit ausdrücklich betrauten Aufsichtsbeamten bewerkstelligt werden
                              									kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 184
                              Fig. 1.Geschwindigkeitsmesser von Hipp.
                              
                           Wenn nebst dem Geschwindigkeitsanzeiger auch ein Registrirwerk vorhanden sein soll,
                              									so erhält der entsprechend grössere Verschlusskasten, dessen innere Einrichtung
                              									durch die Fig. 3 bis
                              										7 erläutert wird,
                              									die in Fig. 2 – wieder in ¼ der natürlichen Grösse –
                              									gekennzeichnete trommelförmige Gestalt.
                           Mit Hilfe einer Welle a (Fig. 3 bis 5), der Zahnräder a1 und b1, der
                              									Schraubenspindel b und des Triebrades c überträgt sich die veränderliche Geschwindigkeit des
                              									zu controlirenden Fahrzeuges auf die wagerecht gelagerte Achse d, auf welcher das Ankerrad f (Fig. 1, 2, 6 und 7) festsitzt. Das
                              									letztere, welches sich stets nur wie der Zeiger einer Uhr von links nach rechts
                              									dreht, besitzt also jederzeit eine Geschwindigkeit, welche jener des zu
                              									controlirenden Fahrzeuges, von dem die Welle a
                              									angetrieben wird, proportional ist. Vom Rade f erhält
                              									auch der Zeiger p (Fig. 6), welcher sich vor
                              									dem Theilungsbogen p1
                              										(Fig. 1 und 2)
                              									bewegt, seinen Antrieb; allein die Bewegungsübertragung darf hier keine directe
                              									sein, da der Zeiger ja keine Umdrehungen machen soll, sondern nur den der jeweiligen
                              									Geschwindigkeit angemessenen Platz vor der Bogentheilung einnehmen und demnach eine
                              									Anordnung haben muss, welche ihm gestattet, ebensowohl von links nach rechts,
                              									als wie von rechts nach links seinen Weg zu nehmen. Zu dem Ende steht der Zeiger
                              									lediglich mit dem Doppelrahmen e e1 (Fig. 6) in fester
                              									Verbindung; während der letztere auf der Hauptachse d
                              									nur lose aufgesteckt ist; zwischen e und e1 hat das auf
                              										d festsitzende Ankerrad f seinen Platz und in die Zähne desselben greift ein zweizahniger
                              									Uhrenanker g (Fig. 6 und 7) ein, welchen die in
                              									den Rahmenstücken e und e1 gelagerte Achse i trägt. Auf i sitzt auch ein Arm h fest, der mittels des Stahlstiftes i1 in den
                              									Schlitz eines zweiarmigen, um die Achse Z schwingenden
                              									Pendels k eingreift, das einestheils aus einem
                              									einfachen prismatischen Metallstück, anderentheils aus einem geschlitzten
                              									Bogenstücke gebildet ist. Ein zweiter Theil der Zeigeranordnung besteht aus dem auf
                              									der Achse m (Fig. 3 bis 5) festsitzenden
                              									Zahnradbogen n und der regulirbaren Spiralfeder F, welche durch Vermittelung eines um m gewundenen Stahlbandes J
                              									bestrebt ist, den Zahnbogen n stetig von rechts nach
                              									links zu drehen. Zur Verbindung dieses Theiles mit dem Zeigerrahmen nebst Ankerung
                              									und Pendel dient das an dem rückwärtigen Rahmentheil e1 angeschraubte, also auf d (Fig. 5 und 6) nur lose laufende
                              									Zahnrad l, welches in n
                              									eingreift.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 184
                              Fig. 2.Geschwindigkeitsmesser von Hipp.
                              
                           So lange der Apparat sich im Zustande der Ruhe befindet, liegt
                              									der Zeiger bezieh. der Zeigerrahmen so weit nach links, dass p ausserhalb der Bogentheilung gelangt und also unsichtbar ist, wobei der
                              									Stift i1 (Fig. 7) den tiefsten
                              									Punkt im Pendelschlitze einnimmt. Sobald jedoch das Rad f in Umdrehungen versetzt wird, bringen die Zähne desselben den Anker in
                              									Schwingungen, welche jedoch anfänglich durch das Gewicht des Pendels eine
                              									Behinderung erfahren, die um so wirksamer ist, je näher sich der Stift i1 dem Aufhängepunkt
                              										z befindet; es zieht in Folge dessen f den Anker und somit auch den Zeigerrahmen und den
                              									Zeiger nach rechts mit, wobei die Schwingungen des Ankers g nach und nach häufiger werden, je mehr i1 im Pendelschlitze vorwärts rückt, bis endlich die
                              									Ankerbewegung mit der des Ankerrades übereinstimmt, d.h. bis die Schwingungen von
                              										g ebenso rasch erfolgen, als Zähne von f durchpassiren. In diesem Falle wird ein weiteres
                              									Mitnehmen des Zeigerrahmens durch f nicht mehr
                              									erfolgen, sondern der Zeiger bleibt an jener Stelle der Bogentheilung stehen, welche
                              									der augenblicklichen Geschwindigkeit des Rades f
                              									bezieh. des zu controlirenden Fahrzeuges entspricht. Bei der Verminderung der
                              									Geschwindigkeit ist es ersichtlichermaassen der Einfluss der Feder F, welcher es bewirkt, dass der Zeigerrahmen stets im
                              									gleichen Maasse zurückgeht, als sich f langsamer dreht.
                              									Ueberhaupt ist der richtige Gang des Zeigers bei sonst fehlerloser Anordnung von der
                              									Spannung der Feder F abhängig und es unterliegt
                              									keinerlei Schwierigkeiten, die letztere, wenn sich ausnahmsweise ein Anlass hierzu
                              									ergeben sollte, mit Hilfe der Stellschrauben q, q1 (Fig. 3 bis 5) zu berichtigen. Der
                              									Apparat wird hierzu von der Locomotive o. dgl. abgenommen und in irgend einem
                              									Versuchsraume in senkrechter Lage festgemacht; sodann wird die Antriebwelle a mit der Hand in Umdrehungen versetzt, wozu man sich
                              									einer Kurbel bedient, die sich aus einem nächstbesten Holzstücke als Arm und einem
                              									darin eingeschlagenen Drahtstift als Handgriff leicht herstellen lässt. Diese
                              									Umdrehungen müssen allerdings möglichst gleich-massig und so rasch erfolgen, dass
                              									der Zeiger auf einem bestimmten Punkt der Bogentheilung – am besten ist es, wenn man
                              									hierzu die Mitte der Theilung wählt – ruhig stehen bleibt. Dann wird mit Hilfe
                              									der Taschenuhr festgestellt, wie viel Umdrehungen in 1 Secunde zur Herstellung der
                              									Mittelstellung des Zeigers erforderlich sind. Erweist sich diese Zahl grosser oder
                              									kleiner, als sie mit Rücksicht auf den Umfang jenes Rades am Fahrzeuge, von dem der
                              									Antrieb bei der regelrechten Verwendung des Messapparates sonst ausgeht, der
                              									Rechnung nach sein sollte, so muss die Spirale F
                              									ersterenfalls stärker gespannt, hingegen letzterenfalls nachgelassen werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 185
                              Geschwindigkeitsmesser von Hipp.
                              
                           Die oben geschilderte, ebenso sinnreiche als einfache Vorrichtung bildet also den
                              									eigentlichen Geschwindigkeitsanzeiger, und werden
                              									solche Apparate, ob mit oder ohne Schreibwerk, an der Erzeugungsstelle, Peyer, Favarger und Co. in Neuenburg, Schweiz, in der
                              									Regel nur in vier verschiedenen Abstufungen, d.h. nur für gewisse
                              									Geschwindigkeitsgrenzen angefertigt, nämlich für 5 bis 20, 10 bis 40, 20 bis 80 und
                              									30 bis 120 Stundenkilometer.
                           Das Schreibzeug für die vollständigen Apparate (Tachygraphen) besteht aus dem
                              									Papierstreifen mit der Streifenführung und aus der Vorrichtung zum Hervorrufen der
                              									Zeichen. Der 4 mm breite, mit vorgedruckten Theilungen versehene Papierstreifen w (Fig. 3 und 5) wird durch ein
                              									äusserst genau gehendes Uhrwerk E1
                              									E2 von der
                              									Rolle R (Fig. 3) abgewickelt und
                              									zwischen den beiden Walzen D1 und D2 durch die Führung x3 (Fig. 1)
                              									gezogen. Von den genannten Walzen ist bloss die erstere vom Uhrwerk angetrieben,
                              									während die letztere in einem drehbaren Lagerbügel liegt, den eine Feder von oben
                              									gegen den Papierstreifen presst, so dass sich D2 nur durch Reibung mitdreht; in D1 sind an den beiden
                              									Enden der Walze, am Umfange, je 5 mm von einander entfernte Stahlspitzen eingesetzt,
                              									welche sich in den vorbeigehenden Papierstreifen eindrücken und längs desselben
                              									ununterbrochen zwei parallele Punktreihen hervorbringen, die ein genaues Bild der
                              									Zeit – in Minuten angegeben – darstellen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 186
                              Geschwindigkeitsmesser von Hipp.
                              
                           Der Lauf des Uhrwerkes ist nämlich so einregulirt, dass
                              									regelmässig in 1 Minute ein 5 mm langes Streifenstück abgewickelt und an der
                              									Schreibvorrichtung vorüber geführt wird. Die letztere besteht aus einem stählernen,
                              									mit einer kleinen scharfen Schneide versehenen Stift v
                              										(Fig. 5), der an
                              									einem Arm t verstellbar angebracht ist; t kann längs einer Gleitstange durch den oben
                              									gabelförmig gestalteten Arm S verschoben werden. Der
                              									Arm S steckt auf der Achse r fest, die zugleich das Kegelrad S1 trägt, und das letztere greift in ein
                              									zweites Kegelrad S2
                              									ein, das auf der Achse m festsitzt; S bewegt sich also proportional mit dem früher
                              									betrachteten Zeigerwerke und verschiebt auch im gleichen Sinne den Arm t. Das Einschlagen des Stiftes v ins Papier besorgt das Rad R2 durch fünf Daumenstifte 1, 2, 3, 4 und 5, welche
                              									den Arm v1 des
                              									federnden Schlagrahmens t1 beim Vorbeigehen zur Seite drücken und auf
                              									diese Weise die Schlagfeder spannen. Sobald dann der Daumenstift den Arm v1 wieder los
                              									lässt, schnellt die Schlagfeder den Arm t in die Höhe,
                              									so dass der Stift v einen Punkt in den Papierstreifen
                              									einschlägt. Das Zahnrad R2 erhält seinen Antrieb von dem auf der
                              									Achse d sitzenden Rade R1 und der Abstand von Punkt zu
                              									Punkt im Papierstreifen entspricht also einer bestimmten Weglänge, welche das zu
                              									controlirende Fahrzeug zurückgelegt hat. Die Anzahl und die Stellung der
                              									Daumenstifte 1, 2, 3 . . . wird übrigens gleich bei der
                              									Herstellung der Apparate den Maximalgeschwindigkeiten, für welche die
                              									Anzeigertheilung eingerichtet ist, angepasst und so gewählt, dass die Punktabstände
                              									genau 25, 50, 100 oder 200 m zurückgelegten Weges darstellen. Auf den Papier
                              									streifen entsteht ein Bild, wie es sich aus Fig. 8
                              									ersehen lässt; die vorgedruckten Längslinien entsprechen der Lage des Schreibstiftes
                              									bei 20, 30, 40 . . . Stundenkilometer Fahrgeschwindigkeit und sind mit den
                              									betreffenden Ziffern beschrieben. Eine allfällige Ueberschreitung der normalen
                              									äussersten Fahrgeschwindigkeit macht sich also auf den ersten Blick ersichtlich; die
                              									Anzahl der Punkte, welche zwischen je zwei von der Walze D1 vorgedruckten Minutenpunkten
                              									vorhanden ist, lässt ersehen, wie viel mal die der Bauart des Apparates
                              									entsprechende Weglänge innerhalb 1 Minute zurückgelegt wurde, und danach die
                              									Fahrgeschwindigkeit leicht und schnell ganz genau berechnen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 295, S. 186
                              Fig. 8.Geschwindigkeitsmesser von Hipp.
                              
                           Das Aufziehen des Uhrwerkes, welches den Papierstreifen an der Schreibvorrichtung
                              									vorüberführt, geschieht nicht mittels eines Schlüssels mit der Hand, sondern durch
                              									zwei Daumenstifte I und II
                              										(Fig. 5), welche aus
                              									der rautenförmigen, gleichfalls auf der Hauptachse d
                              									festsitzenden Scheibe N nach rückwärts hin vorstehen.
                              									Jedesmal, so oft einer der genannten Daumenstifte an den zweiarmigen Hebel x gelangt, wird dieser nach rechts gerückt, wobei die
                              									gegen das Sperrad E1 des Uhrwerkes federnde Klaue x1 über die Zähne weggleitet; ist der Daumenstift an
                              										x vorüber, so wird die Spirale F1 wirksam und
                              									bringt x wieder in die Ausgangsstellung zurück, wobei
                              										Ei durch x1 um ein Bogenstück gedreht bezieh. das Uhrwerk
                              									aufgezogen wird. Das letztere läuft nach jeder Unterbrechung der Fahrt stets noch 25
                              									bis 30 Minuten weiter, und somit gibt der Papierstreifen für Eisenbahnzüge, bei welchen in
                              									der Regel so lange Aufenthalte ohne zwischenfallende Verschiebungen nicht vorkommen,
                              									ein vollkommenes Bild der ganzen Fahrt einschliesslich der Aufenthalte. Um den
                              									Streifen zur Controldurchführung aus dem Apparate entnehmen zu können, ohne erst den
                              									eigentlichen, gusseisernen Schutzkasten öffnen zu müssen, ist seitwärts an diesem
                              									ein Streifensammler aus Weissblech eingefügt, der, mit einem vom Controlbeamten
                              									leicht zu öffnenden Deckel versehen, die Streifen ab nähme ganz rasch und bequem
                              									ausführen lässt.
                           Gegenüber der alten Hipp'schen Form bestehen die an den
                              									neuen Apparaten zu beobachtenden wesentlichsten Abänderungen in der einfachen
                              									Bewegungsübertragung mittels der Welle und dem Schneckengetriebe anstatt des früher
                              									benutzten, aussen am Kasten angebracht gewesenen Hebels, und dann darin, dass jetzt
                              									die Punkte der Controlcurve am Papierstreifen nicht durch das Uhrwerk, sondern durch
                              									das zu controlirende Fahrzeug selbst erzeugt werden. Die erstgedachte Neuerung
                              									gewährt einen äusserst ruhigen Antrieb; übrigens ist ohnehin zu dem Betriebe des
                              									Apparates nur eine ganz geringe, kaum nennenswerthe Kraft nöthig. Die geänderte
                              									Curvenherstellung am Streifen bietet den Vortheil, dass je grösser die
                              									aufzuzeichnenden Geschwindigkeiten sind, sich die Curve um so übersichtlicher und
                              									deutlicher gestaltet; ferner gewährt der Streifen eine untrügliche Gegencontrole für
                              									die Richtigkeit des Zeigerlaufes sowie für das richtige Arbeiten des
                              									Gesammtapparates überhaupt.
                           Dass der Streifen wie der Zeiger die jeweiligen Geschwindigkeiten nicht erst
                              									hinterher, sondern stets gleichzeitig angeben, braucht
                              									wohl nicht mehr wiederholt zu werden. Das Gesammtgewicht eines
                              									Geschwindigkeitsanzeigers (Fig. 1) beträgt 7 k, jenes
                              									eines vollständigen Apparates mit Registrirwerk (Fig.
                                 										2) 12 k. Die Unterhaltung besteht eigentlich nur im rechtzeitigen
                              									Schmieren der reibenden Theile, insbesondere des Lagers der Antriebwelle, und im
                              									Einziehen neuer Papierstreifen, was allerdings mit angemessener Vorsicht
                              									durchzuführen ist.
                           Der Apparat soll thunlichst unter Dach, in nächster Nähe des Maschinenführers Platz
                              									finden und wird am besten auf einer senkrecht stehenden, an der Galerie des
                              									Führerstandes gut befestigten Holzplatte angeschraubt. Die Bewegungsübertragung vom
                              									Fahrzeug bis zur Antriebwelle a geschieht bei
                              									Locomotiven von einer Triebachse aus durch Zwischenschaltungen von Winkelrädern, die
                              									so angeordnet sind, dass die Richtung des Antriebes im Apparate sowohl beim
                              									Vorwärts- als Rückwärtsfahren dieselbe bleibt.
                           Es unterliegt selbstverständlich keiner Schwierigkeit, die geschilderten Apparate mit
                              									oder ohne Registrirwerk durch eine einfache Abänderung der gewöhnlichen
                              									Stundenkilometer-Eintheilung in eine Theilung für Umdrehungszahlen ebenso wohl für
                              									die Controle stabiler Maschinen verwendbar zu
                              									machen.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)