| Titel: | Neuerungen an Wirkmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 297, Jahrgang 1895, S. 31 | 
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                        Neuerungen an Wirkmaschinen.
                        (Schluss des Berichtes S. 5 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuerungen an Wirkmaschinen.
                        
                     
                        
                           Für eine Rund Wirkmaschine, welche besonders zum Stricken von Strümpfen aller Grössen
                              benutzt werden soll, und bei welcher dann die Waare nach der Herstellung ein
                              zusammenhängendes, aus einem rund gestrickten Wadentheil, flachen Fersentheil,
                              runden Fusstheil und flachen Zehentheil bestehendes und durch passendes Vereinigen
                              seiner Kanten die gewöhnliche Strumpfform besitzendes Gewirke ergibt, hat Emil John Franck in Philadelphia ein D. R. P. Nr. 74606
                              vom 28. Juni 1893 erworben. Jeder der beiden Theile, in welche der die Nadeln
                              tragende Cylinder zerlegt ist, wird unabhängig von dem anderen beim Stricken des
                              Waden- und Fusstheiles gehoben und gesenkt; beim Arbeiten der flachen Theile kommt
                              jedoch nur der eine Theil derselben in Thätigkeit. Die zur Bildung des cylindrischen
                              und zum Theil auch des Fersen- und Zehenstückes bestimmten Nadeln sind mit den
                              Cylinderhälften fest verbunden, dagegen diejenigen, welche zum Mindern und Erweitern
                              bei Anfertigung der flachen Theile dienen, nicht, sie werden vielmehr einzeln nach
                              einander durch zwei wagerecht im Halbkreise sich bewegende Schieber festgehalten und
                              können sich daher mit den Cylinderhälften so lange nicht aufwärts bewegen, bis sie
                              von jenen wieder freigegeben werden. Diese gemeinschaftliche Bewegung der
                              Nadeln mit den Cylinderhälften gewährt ausserdem den Vortheil, dass die leicht
                              zugänglich angeordneten Nadeln nicht wie in dem Falle, wenn eine Ringnuth sie auf-
                              und abwärts bewegt, hierbei abgebrochen werden und dass daher auch, da die beim
                              Arbeiten von den abgebrochenen Stücken verursachten Stösse in Wegfall kommen, der
                              Nadelcylinder viel länger in brauchbarem Zustande erhalten bleibt.
                           Die Art und Weise, in welcher der Erfinder die soeben erwähnten Operationen mit Hilfe
                              dieser Maschine ausführt, ist aus den Fig. 28 bis 40 ersichtlich.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 31
                              Rundwirkmaschine von Franck.
                              
                           Zwischen dem an der Gestellplatte a3 festen Rohransatze a4 (Fig. 32, 34 und 36) und dem oben trompetenförmig sich erweiternden
                              Cylinder a5 sind die
                              beiden Nadelcylinderhälften bb1 angeordnet, von einander aber durch die ihnen
                              gleichzeitig als Führungsflächen dienenden Schienen b2b3 getrennt. Die festen Nadeln d von bb1 sind mit ihren rechtwinklig abgebogenen Enden d1 in Löchern des
                              Theiles b gelagert und in diesen mittels Leder d1 und Deckplatten d2 durch die Schrauben
                              d3 gehalten, die
                              beweglichen oder Musternadeln e jedoch in Längsnuthen
                              e3 der Halbcylinder
                              bb1 eingeschoben,
                              aus denen nur ihre rechtwinklig abgebogenen, oben in eine Feder e2 endigenden Haken e1 hervorragen. Mittels
                              dieser Federn werden die Nadeln e durch einen an b1 befindlichen
                              wagerechten Ring d3
                              – in Fig. 34 punktirt
                              gezeichnet – festgehalten und gehen so lange mit der Cylinderhälfte auf und nieder,
                              bis sie zum Zwecke des Minderns (Fig. 34 tiefere
                              Stellung) durch einen Schieber festgehalten werden. Hierbei verschieben sich die
                              Nadeln zwischen den mit den Fingern a8 (Fig. 36 bis 38) versehenen Stegen
                              a7 des Cylinders
                              a5.
                           Die Nadeln sind in vier Gruppen zerlegt (Fig. 32), von denen die
                              Gruppen ff1 die festen,
                              die Gruppen f2
                              f3 aber die
                              ausschaltbaren Nadeln umfassen, und es enthält die rechte Cylinderhälfte b nur die Gruppe f, die
                              linke b1 aber die drei
                              Gruppen f1f2f3; letztere arbeiten
                              nur beim Flachstricken, dagegen kommen beim Rundstricken alle vier Gruppen in
                              Thätigkeit.
                           
                           Die mit Nasen c9
                              versehenen Kulirplatinen c3 (Fig. 31,
                              34 und 36) verschieben sich in den radialen Nuthen c2 der Ringplatte c, die von den an der Gestellplatte a3 befestigten Armen
                              c1 getragen wird
                              und mit ihrem inneren Rande auf den Stegen a7 aufliegt (Fig. 28 bis 30). Mit dieser Platte
                              c ist durch den Ring c5 und die Schrauben c6 das konische Rad c4 drehbar verbunden,
                              an welchem sich unten die Ringnuth c8 (Fig. 36) mit der
                              verstellbaren Curve c11
                              (Fig. 31 und 35) befindet. Die Nasen
                              c9 greifen in diese
                              Nuth, so dass die Platinen bei der Drehung von c4 zurück- und aus der Bahn des auf diesem Rade
                              angebrachten Fadenführers c7 gezogen werden, damit der durch diesen geleitete Faden ungehindert vor
                              die Schäfte der hochstehenden Nadeln d, e gelegt werden
                              kann (Fig. 38). Um die
                              erwähnte Verstellung der Curve c11 bezieh. des diese tragenden Theiles c12 behufs einer
                              grösseren oder geringeren Verschiebung der Platinen vornehmen zu können, ist der in
                              der Aussparung c13 des
                              Rades c4 angeordnete
                              Theil c12 an eine
                              Deckplatte c14
                              geschraubt und diese wieder durch Schrauben c15, welche durch in ihr vorgesehene Schlitze
                              hindurchgehen, mit dem Rade c4 verbunden (Fig.
                                 34 und 35).
                              Der Fadenführer, welcher auf c12 in gerader Richtung mit dem höchsten Punkte von
                              c11 steht, lässt
                              sich ausserdem mittels Schlitze und Schrauben verstellen, so dass auf diese Weise
                              festere und lockere Waare gearbeitet werden kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 32
                              Rundwirkmaschine von Franck.
                              
                           In dem unteren Theile des Maschinengestelles ist die Welle j gelagert (Fig. 28 und 36), auf der die Excenter ll1 sitzen, durch deren Stangen l3l4 die Cylinderhälften
                              bb1 gehoben und
                              gesenkt werden können. Excenter l ist auf Welle; fest,
                              l1 aber durch den
                              Muff m lose mit derselben ebenso wie das auf m sitzende Stiftenrad m1 verbunden. Der Antrieb dieser Welle j wird mittels der auf ihr festen Riemenscheibe j2 entweder von der
                              oberen Scheibe i aus durch den Riemen i2 eingeleitet, in
                              welchem Falle dieser von der Losscheibe j3 auf die Festscheibe j2 gelegt, oder von der oberen Scheibe i1, wobei der zweite
                              Riemen i4 von der
                              Losscheibe j4 auf die
                              Festscheibe j2 geführt
                              wird, und zwar benutzt man beim Stricken der runden Strumpftheile die grössere
                              Riemenscheibe i, für die Herstellung der flachen die
                              kleinere i1. Im
                              ersteren Falle wird dem Rade c4 eine drehende, im letzteren dagegen eine hin und
                              her gehende Bewegung ertheilt.
                           Wird Riemen i2 durch
                              Riemengabel t2 auf j2 gelegt, so wird
                              durch diese Bewegung mittels der Schubstange t und
                              Stange u auch die auf j
                              befindliche Kuppelung n mit dem Muff m in Eingriff gebracht, so dass sich dieser mit Welle
                              j dreht. Dadurch wird mittels Stiftenrad m1 und Kette m3 das auf der Welle k
                              sitzende Stiftenrad k4
                              in Umdrehung versetzt und diese mittels des von t
                              ebenfalls beeinflussten Hebels u1 und der oberen Kuppelung n1 auf das konische Zahnrad k3, sowie auf das in
                              dieses greifende Rad c4
                              übertragen.
                           
                           Das Stricken des cylindrischen Theiles des Strumpfes vollzieht sich nun wie
                              nachstehend: Die Curvennuth c11 des Rades c4 zieht die Platinen c3 aus der Bahn des Fadenführers c7, diese werden
                              jedoch, nachdem letzterer vor die Schäfte der hochstehenden Nadeln Faden gelegt hat
                              (Fig. 38 B1), von dieser Curvennuth wieder vorgeschoben,
                              nehmen den sich gegen diese Schäfte stützenden Faden mit und kuliren ihn (Fig. 38 B und B2) zu einer Schleife, deren Grösse, also der
                              Vorschub der Platinen c3, von dieser Nuth bestimmt wird. Ist der Faden vor alle Nadelschäfte der
                              einen Cylinderhälfte gelegt, so senkt sich diese, die andere dagegen hebt in
                              demselben Augenblick ihre Nadeln zur Aufnahme des Fadens. Beim Herabgehen der Nadeln
                              schieben sich die Schleifen in deren federnde Haken, welche bei noch weiterem
                              Herabgehen an die vorstehende Kante c10 von c anstossen,
                              also gepresst werden (Fig.
                                 38 B3), die fertigen Maschen gleiten über
                              die geschlossenen Haken hinweg, werden abgeschlagen und die Haken ziehen die neuen
                              Schleifen durch die alten Maschen hindurch. Dabei legen sich die neuen Maschen auf
                              die oben erwähnten Finger a8 der Stege a7 (Fig. 36) und ruhen mit einem Theile
                              (Fig. 38 B4) bei tiefster Stellung der Nadeln so lange auf
                              diesen, bis dieselben bei erneutem Heben der Nadeln (Fig. 38 B5) von a8 in die durch Fig. 38 B angegebene
                              Lage abgleiten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 33
                              Fig. 36.Rundwirkmaschine von Franck.
                              
                           Die Herstellung des an diesen cylindrischen Strumpftheil sich anschliessenden flachen
                              Fersenstückes, wobei nur der Halbcylinder b1 thätig ist, Zahnrad c4 nebst dem Fadenführer c7 aber sich hin und
                              her bewegen, geschieht folgendermaassen: Die Bügel des auf Welle j festsitzenden Doppelexcenters v4 endigen in die beiden Schalthaken w1 und v3 (Fig. 30 und 36), welche durch Federn gegen zwei auf Welle v2 befindliche
                              Schalträder v und w
                              gedrückt werden. Der Schalthaken w1 greift in eine Aussparung w2 von w, es
                              wird daher, während bei jeder Umdrehung von j der
                              Schalthaken v3 das Rad
                              v um einen Zahn weiterschiebt, w1 leer in w2 arbeiten und das Rad
                              w nicht weiterdrehen. Eine mit Ansätzen x1 versehene Kette x hängt über das Stiftenrad v1, welches mit dem Schaltrad v verbunden ist. Bei der Drehung von v und v1 durch v3 stösst einer dieser Ansätze gegen den innen am
                              Schaltrad w angebrachten Anschlag w3, setzt dieses in
                              eine geringe Drehung, welche hinreicht, den Schalthaken w1 in seine Zähne zu bringen, so dass es
                              nun durch diesen weitergeschoben wird. In die Curvennuth des mit w verbundenen Muffes y
                              greift die Gabel des bei z1 drehbaren Hebels z, dessen unteres Ende
                              durch Stift t3 mit
                              Schubstange t verbunden ist. Hat diese Curve ihren
                              höchsten Punkt erreicht, so wird mittels z, t und t2 der Riemen t2 von der Festscheibe
                              j2 auf die
                              Losscheibe j3, Riemen i4 aber auf j2 geschoben. Gleichzeitig sind auch mittels t und Hebel uu1 die Kuppelungen nn1 von m und h ausgerückt, dagegen mit Muff o auf Welle j (Fig. 28) und Rad k5 (Fig. 29) in Eingriff
                              gelangt, und es erfolgt jetzt der Antrieb von j durch
                              die Riemenscheiben i1j2 und
                              Riemen i4; m, l1, m1, m3 und k4, sowie die
                              Cylinderhälfte b mit ihren Nadeln stehen still.
                           Der Muff o ist ferner mit dem Excenter o1 versehen (Fig. 29), dessen Bügel
                              o4 in die Stange
                              o3 übergeht, die am
                              oberen Ende in eine oben geschlossene Coulisse oder Gabel o5 ausläuft. Die an deren einer Innenseite
                              angebrachten Zähne o6
                              greifen in das in der Coulisse angeordnete Zahnrad k5, und das konische Rad
                              k3 erhält hierdurch
                              nun eine hin und her gehende Bewegung, in Folge welcher der Fadenführer e7 den Faden von einem Ende der Cylinderhälfte b1 bis zum anderen
                              ebenfalls hin und her, statt wie bisher rund herum, führt, so dass nun das Stricken
                              des flachen Strumpftheiles in nachstehender Weise bewirkt wird:
                           Sobald durch die Stange t der Riemen i4 auf j2 geschoben und Muff
                              m losgekuppelt wird, trifft die Nase w4 des Schaltrades w (Fig. 30 und 36) den Anschlag r4 eines von den Vorsprüngen r3 gestützten Rahmens r2 und schiebt diesen
                              etwas nach vorn, in Folge dessen die Schenkel r1 von U-förmig gebogenen
                              Federn (Fig. 32 und
                              34) an die Arme p4p5 von Doppelklinken
                              anstossen, deren Klinken p7 dadurch mit den Zähnen h2h3 der segmentförmigen Schieber hh1 in Eingriff kommen.
                              Die Doppelklinken liegen in Aussparungen p6, die Schieber hh1 in solchen h4 (Fig. 32) der Deckplatte
                              a3. Diese Schieber
                              werden durch in Schlitzen h6 der Platte a3 verschiebbare Schrauben h5 gehalten, auf welcher Platte sie sich ungehindert
                              hin und her bewegen können, und sind ausserdem gegen etwaige, von unten kommende
                              Stösse durch federnde, unter den Köpfen der Schrauben h5 befindliche Unterlagen h7 etwas nachgiebig
                              gemacht (Fig. 34). Die
                              segmentförmigen Platten gg1 führen sich mit Ansätzen g2 in den Nuthen h9 dieser Schieber, mit denen sie durch Schrauben h10, welche durch Schlitze g3 hindurchgehen,
                              verbunden und in der später näher zu beschreibenden Weise gegen seitliche Stösse
                              ebenfalls geschützt sind.
                           Weiter ist auf der Deckplatte a3 der Ring p
                              vorgesehen, welcher mit dem Ansätze p1 in eine Nuth derselben greift und mit ihr durch
                              Schrauben p2, die
                              wieder durch Schlitze p3 hindurchreichen (Fig. 32 und 36), verbunden ist. Die an
                              diesem Ringe p sitzenden Zapfen p9 (Fig. 28, 29, 32 und 36) fassen zwischen sich das obere Ende des um t drehbaren Hebels q,
                              dessen unteres gabelförmiges Ende (Fig. 29) den mit dem
                              Daumen o2 versehenen
                              Muff o umschliesst. Wenn sich Welle j dreht, so trifft o2 abwechselnd an den einen oder anderen, mit
                              Reibungsrolle versehenen Gabelschenkel dieses Hebels q
                              und versetzt dessen oberes Ende in eine pendelnde Bewegung, welche auf den Ring p und durch diesen auf die mit demselben verbundenen
                              Doppelklinken fortgepflanzt wird, so dass dann diese ihrerseits mittels der in die
                              Zähne h2h3 der Schieber hh1 eingreifenden
                              Klinken p7 diese beiden
                              Schieber um je einen Zahn nach links vorschieben (Fig. 32). Wenn nun die
                              Cylinderhälfte b1 in
                              ihrer tiefsten Stellung (Fig.
                                 34) ankommt, so werden die Nadeln der Gruppen f2f3 eine nach der anderen durch die vorrückenden
                              Schieber hh1 bezieh.
                              deren Deckplatten gg1,
                              die sich über die Nadelfüsse e1 schieben, zum Zwecke des Minderns festgehalten,
                              indem deren Federn e2
                              aus dem Ringe d5 sich
                              herausziehen, und kommen, da sie der Aufwärtsbewegung der Cylinderhälfte b1 nicht mehr folgen
                              können, ausser Thätigkeit; dies wiederholt sich so oft, bis alle Nadeln der Gruppe
                              f2f3 festgehalten sind
                              und die Schieber hh1 an
                              einander stossen. Die mit b1 fest verbundenen Nadeln der Gruppe f1 bleiben ungehindert in Thätigkeit. Zur Vermeidung
                              von Stössen gegen die Füsse c1 der bereits angehobenen Nadeln und des Abbrechens derselben seitens der
                              Deckplatten beim Vorschübe der Schieber hh1 ist in jeden der zum Schütze gegen Staub u.s.w.
                              durch eine Platte g5
                              überdeckten Schlitze g3
                              eine Feder S eingelegt und diese an ihren Enden mittels
                              der Schrauben h10 und
                              g1 befestigt.
                           Beim Eintritte der Schieber hh1 in ihre linke Endstellung (Fig. 32) wird durch die
                              innen am Schaltrade w angebrachte und gegen den rechten
                              Anschlag r4 des Rahmens
                              r2 stossende Nase
                              w4 letzterer
                              vorgeschoben. Die Klinken p8 werden, da die Schenkel r der U-förmigen Federn gegen die Arme p4p5 treffen, in die Zähne h2h3 der Schieber hh1 gelegt und rücken diese in Folge der hin und her
                              gehenden Bewegung des Ringes p nun nach rechts. Die
                              frei werdenden Nadeln e werden durch die Cylinderhälfte
                              b1 wieder
                              mitgenommen, da ihre Federn e2 hinter den Ring d5 einschnappen, welcher Vorgang sich zum Zwecke des Erweiterns so oft
                              wiederholt, bis ein in der Aussparung h4 der Deckplatte a3 angebrachter Anschlag h8 den Vorschub der Schieber nach rechts
                              begrenzt.
                           Durch die eben beschriebene Wirkungsweise der Nadeln sind an das Fersenstück
                              dreieckige Ansätze gearbeitet worden, welche dann, wenn mit einander verbunden, die
                              vollständige Strumpfferse bilden.
                           Sind die Schieber hh1 in
                              die äusserste Lage rechts gelangt, so hat sich Klinke w1 in die zweite Aussparung w2 des Rades w gelegt, und dieses wird wieder nicht geschaltet.
                              Durch die Curvennuth von y ist mittels z, t und t2 der Riemen i2 auf die Festscheibe i2, der Riemen i4 aber auf die Losscheibe j4 gelegt und Kuppelung
                              nn1 mit m und k4 eingerückt worden, der rechte Halbcylinder b wird durch Excenter l1 gehoben und gesenkt und dem konischen Rade k3 mittels m1 und k4 eine drehende
                              Bewegung ertheilt, während die vorerwähnten Mechanismen stillstehen.
                           Die nun erfolgende Herstellung des runden Fusstheiles vollzieht sich in derselben
                              Weise wie die des Wadentheiles und dauert so lange, bis ein zweiter Ansatz x1 an der
                              ununterbrochen sich bewegenden Kette x an einen Ansatz
                              w3 des Schaltrades
                              w stösst, dieses ein kurzes Stück mitnimmt, bis die
                              Klinke w1 aufs Neue in
                              dessen Zähne gelangt. Da es nun wieder weitergedreht wird, so veranlasst dies, wie
                              oben erläutert, abermals durch die Curvennuth das Ausschalten des Riemens i2 und der Kuppelungen
                              nn1, sowie das Einschalten des Muffes o und des Rades k5 mittels Excenters o4 und der Zähne o6 von o5, und k3, sowie c4 nehmen eine hin und her gehende Bewegung an,
                              während Halbcylinder b mit seinen Nadeln zum Stillstand
                              kommt.
                           Das Stricken des flachen Zehentheiles endlich geschieht gleichfalls, wie schon
                              beschrieben, und zwar so lange, bis wiederum die Klinke w1 in eine Aussparung w2 fällt, der Riemen
                              i4 aus-, i2 aber eingerückt wird
                              und die Kuppelungen nn1
                              in Eingriff mit dem Muff m und Kettenrad k kommen.
                           Nach dieser Fertigstellung des Strumpfes durch die Maschine sind nur noch die flachen
                              und cylindrischen Theile in passender Weise für die Strumpfform zu verbinden.
                           Die Grösse und Länge der einzelnen Theile des Strumpfes hängt ab vom Abstande der
                              Ansätze x1 der Kette
                              x, sowie vom Abstande der Anschläge u3 des Schaltrades w von einander. Hierbei ist die Anordnung derart
                              getroffen, dass Ansatz x1 sehr bald ausser Eingriff vom Anschlag w3 kommt, da die Zähne des Schaltrades w etwas grösser als die des Schaltrades v sind und in Folge dessen ersteres, wenn es durch
                              einen der Ansätze x1 um
                              ein kurzes Stück mitgenommen wird, etwas voreilt.
                           Auf beiden Cylinderhälften bb1 lassen sich auch, statt der in Fig. 36
                              dargestellten festen Nadeln, die in Fig. 37 angegebenen
                              auswechselbaren, in den Nuthen e3 sich bewegenden Nadeln benutzen, deren verkürzte
                              Ansätze e4 von den
                              Platten gg1 der
                              Schieber hh1 nicht
                              erreicht und festgehalten werden können. Um letzteres aber dennoch zu ermöglichen,
                              ist an jeder Cylinderhälfte ein Ring d5a, vorgesehen, hinter
                              den die federnden Nadelenden e2 greifen (Fig. 33 und 37). Diese Einrichtung
                              betrifft jedoch nicht die für das Mindern und Erweitern bestimmten Nadeln, welche
                              die frühere Grösse ihrer Ansätze, mit denen sie von den Schiebern hh1 erfasst werden,
                              beibehalten.
                           Soll andere Waare als Strümpfe mit dieser Maschine gearbeitet werden, so lassen sich
                              auch, statt der Segmente, Schieber hh1 mit den Deckplatten gg1, zum
                              Fangen der Musternadeln einzelne stabförmige, radial stehende Schieber A (Fig. 39 und 40) verwenden. Dieselben
                              haben Ansätze A1,
                              welche in eine Nuth A2
                              einer mit Zähnen versehenen Ringplatte A3 greifen und durch eine Doppelklinke p7p8,
                              U-förmige Federn rr1, sowie Rahmen r2 ebenso, wie oben
                              angegeben, bethätigt und dabei zum Zwecke des Festhaltens und Freigebens der Nadeln,
                              also fürs Mindern und Erweitern, gleichfalls durch die Ringnuth A2 vorgeschoben und
                              zurückgezogen werden.
                           
                           Der Erfinder der eben beschriebenen Maschine hat sich auch eine Vorrichtung zur
                              Führung der Nadeln an Rundstrickmaschinen durch D. R. P. Nr. 78325 vom 6. September
                              1893 schützen lassen, mittels welcher, ohne die Rundstrickmaschine aus einander
                              nehmen zu müssen, abgenutzte oder abgebrochene Nadeln leicht ausgewechselt werden
                              können. Er erreicht diesen Zweck durch einen getheilten oder auch mit einem Gelenk
                              versehenen, erforderlichenfalls bequem vom Nadelcylinder zu entfernenden Ring, an
                              welchem sich behufs Nadelauswechselung entweder ein Zwischenraum für die Mitnehmer
                              an den Nadeln, oder ein diesem Zwecke dienendes, leicht lösbares Glied befindet
                              (Fig. 41 bis 43).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 35
                              Rundstrickmaschine von Franck.
                              
                           In den Rippen a1 des
                              Nadelcylinders a ist je eine Aussparung vorgesehen,
                              welche sich zu einer wagerechten, für den Führungsring C bestimmten Ringnuth b1 ergänzen. Unterhalb dieser befindet sich noch eine
                              zweite, ebenso geformte Ringnuth b2 zur Aufnahme einer Feder e, die mit dem Ringe C zur Führung der Nadeln
                              d in den durch die Rippen a1 gebildeten Nuthen b des Nadelcylinders a
                              dient und diese Führung in gehobener Lage erhält. Der Ring C (Fig. 42)
                              ist zweitheilig und seine Theile c1c2 sind durch Ansätze c3c4c5c6 und Schrauben c7c8 so mit einander verbunden, dass ein Raum c9 auf einer Seite
                              zwischen c1c2 verbleibt (Fig. 41), gross genug,
                              um durch denselben einen Nadelmitnehmer d1 beim Auswechseln einer Nadel entfernen und die
                              Ersatznadel wieder in die betreffende Nuth b einführen
                              zu können. Man braucht dann nur den Führungsring C in
                              der Nuth b1 so zu
                              drehen, dass die Aussparung c9 der auszuwechselnden Nadel gegenübersteht.
                           Der Ring C kann auch in der in Fig. 43 angegebenen Form
                              F, also derart construirt werden, dass dessen
                              Theile f1f2 durch ein Scharnier
                              f3 verbunden sind
                              und an Stelle der Aussparung d1 ein lösbares Glied f4 eingeschaltet ist, welches in seiner
                              Lage zwischen den Theilen f1f2 durch
                              eine gebogene flache Feder f5 gehalten wird. Letztere dreht sich an dem einen Ende um eine Schraube
                              f6, durch welche
                              sie mit dem Theile f2
                              verbunden ist, ihr anderes Ende greift über einen Stift f7 des Theiles f1. Beim Auslösen des Gliedes f4 wird die Feder f5 an ihrem freien Ende
                              aus dem Stift f7
                              gehoben und f1 in die
                              punktirte Lage gewendet, so dass sogar genügend freier Raum zum gleichzeitigen
                              Herausnehmen mehrerer Nadeln entsteht. Damit der Ring F, ohne dass Schrauben gelöst werden müssen, aus b herausgenommen und wieder hineingesetzt werden kann, sind seine beiden
                              Theile f1 und f2 um das oben erwähnte
                              Gelenk f3 drehbar
                              angeordnet. Der Führungsring F wird in b1 so eingelegt, dass
                              f5 und f6 sich auf der unteren
                              Seite des Nadelcylinders befinden und der vorstehende Theil der oberen Seite dieses
                              Ringes zugleich das nicht dargestellte Platinenbett der Maschine trägt.
                           Ohne das Heben und Senken der Nadeln zu behindern, können die Führungsringe, um den
                              freien Theil des Nadelcylinders a gegen Staub u.s.w. zu
                              schützen, mit einem mantelförmigen Fortsatz versehen werden.