| Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 297, Jahrgang 1895, S. 241 | 
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                        Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
                        (Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes S. 217
                           d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neue Holzbearbeitungsmaschinen.
                        
                     
                        
                           Korkenschneidmaschinen.
                           Die Korkenschneidmaschine von H. S. Larsen in
                              Christiania (* D. R. P. Nr. 68664 vom 19. Juli 1892) benutzt ein grosses umlaufendes
                              Kreismesser V (Fig. 37
                              und 38).
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 241
                              Fig. 37.Korkenschneidmaschine von Larsen.
                              
                           Die an vier Seiten zugeschnittenen Korkstücke werden zwischen die Zähne A des Schaufelrades B
                              gelegt. Dieses Rad wird mittels der Vorschubklinke C,
                              die gegen die unten vorstehenden Enden der die Zähne A
                              festhaltenden Stifte D Anlage findet, in Richtung des
                              Pfeils ruckweise gedreht. Auf drei Viertel des Radumfanges verhindert Ring E das seitliche Ausgleiten der Korkstücke. Das Ende
                              dieses Ringes bildet eine federnde Zunge F, die das
                              Korkstück fest gegen den Umfang des Rades drückt, während gleichzeitig der Finger
                              H der Stange G unter
                              Einwirkung der Feder I vorschnellt und das Korkstück
                              fest gegen die Schaufelzähne drückt. Es hat sich hierbei das Rad B ungefähr um die Hälfte des Vorschubes gedreht; wenn
                              der Vorschub beendigt ist, wird das Korkstück lediglich von der Stange H gehalten, indem diese unter gleichzeitiger
                              Spannung der Feder I von dem Rade zurückgedrückt
                              wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 241
                              Fig. 38.Korkenscnneidmaschine von Larsen.
                              
                           Der Fangarm schwingt nun von der in Fig. 37 zu der in
                              Fig. 38 gezeichneten Stellung über, so dass die
                              mit Spitzen versehenen Flanschen L und M der Spindel N und der
                              Greifspindel O unterhalb und oberhalb der
                              Korkstückenmitte kommen, wonach die Greifspindel, die in einem oben am Fangarm K gelagerten Hebel P
                              aufgehängt ist, von der auf dem Vorderende dieses Hebels wirkenden Feder R heruntergezogen wird und dadurch das Korkstück gegen
                              die Mitnehmerscheibe L der Drehspindel drückt, so dass
                              es in Drehung versetzt wird. Der Fangarm kehrt dann zu der in Fig. 37 gezeichneten Stellung zurück; die Drehspindel
                              N macht, durch Kegelräderübersetzung S von der im Fangarm gelagerten Welle T, die zeitweise von dem Reibungsrad U gedreht wird, bethätigt, eine Umdrehung, und der Kork
                              wird von dem stetig sich drehenden Kreismesser V rund
                              geschnitten. Bei der Rückkehr des Fangarmes zur Greifstellung (Fig. 38) wird das Abfallen des fertig geschnittenen
                              Korkes durch den Finger W der dann in vorgerückter Lage
                              sich befindenden Stange G gesichert. Der Finger W sitzt auf derselben Stange D, auf welcher der Finger H sitzt, und ist
                              länger als letzterer. Da nun letzterer gegen die Vorderfläche des im Transportrad
                              sitzenden Korkstückes gedrückt ist, wird sich demnach der Finger W zwischen diesen Korkstücken und dem fertig gestellten
                              Kork befinden, so dass dieser, wenn er in der Drehbankspindel haften sollte, beim
                              Schwingen des Rahmens gegen den Finger W stossen und
                              somit abgeschoben wird. Das Spiel wiederholt sich in gleicher Weise. Die Bewegungen
                              der verschiedenen beschriebenen Vorrichtungen werden durch die Welle 1 bewerkstelligt. Auf dieser sitzt das Frictionsrad 2, das, wenn der Fangarm die in Fig. 37 dargestellte Lage hat, mit dem Frictionsrad
                              U der Antriebwelle T
                              der Drehspindel in Eingriff steht, während, wenn der Fangarm seine zweite Lage
                              einnimmt, ein solcher Eingriff nicht stattfindet; die Drehspindel setzt sich also
                              selbsthätig in
                              Bewegung, wenn sie in die für das Drehen nöthige Lage gebracht worden ist. Ferner
                              sitzt auf der Welle 1 das Spurrad 3, in dessen Nuth eine am Ende des Armes 4 befindliche Rolle läuft. Der Arm 4 ist an dem auf Spitzen zwischen zwei Böcken 5 gelagerten Fangarm K
                              seitlich angegossen und bewirkt die zeitweise Schwungbewegung desselben. Das Heben
                              der Greifspindel O nach Fertigdrehung des Korkes
                              geschieht von dem Daumenrad 6 aus mittels des Hebels
                              7 und der mit dem Traghebel P verbundenen Stange 8, während das ruckweise
                              Bewegen der Vorschubklinke C des Förderrades B durch die Daumenscheibe 9 und den die Klinke tragenden Hebel 10
                              erreicht wird. Eine ähnliche Daumenscheibe 11, die auf
                              dem zweiarmigen, von der Feder I in der Richtung des
                              Pfeiles gedrückten Hebel 12 wirkt, bewirkt das
                              Zurückziehen der Stange G von ihrer Anlage gegen das
                              Korkstück, sobald dieses zwischen den Fangarmspindeln festgeklemmt worden ist.
                              Bezüglich des Messers V ist zu erwähnen, dass die
                              dasselbe tragende Welle 13 in Lagern auf einer
                              besonderen Platte 14: ruht, derart, dass eine
                              Einstellung mittels Schrauben vorgenommen werden kann. Gibt man der Welle eine
                              Winkelstellung gegen die Horizontale, so erhält man kegelförmige Korken. Solche
                              können aber auch in anderer Weise erhalten werden, beispielsweise durch Anordnung
                              eines Gelenkes am Fangarm, mittels welches der Drehspindel eine schiefe Stellung
                              ertheilt wird.
                           Wie ersichtlich, hat das Förderrad B mit seinen Zähnen
                              B zweierlei Functionen, nämlich erstens die
                              Korkstücke nach dem Messer hin zu befördern und zweitens für jedes Korkstück als
                              feste Anlage zu dienen, wenn es von der Drehspindel gegriffen wird. Nur diese
                              letztere Function ist, wie leicht ersichtlich, für das Functioniren der Maschine
                              nothwendig, indem nämlich jedes Korkstück, ohne die Wirkungsweise der Maschine zu
                              ändern, direct mit der Hand eingelegt und einen Augenblick gegen die Schaufel
                              festgedrückt zu werden braucht. Hieraus ergibt sich, dass das Förderrad fortgelassen
                              werden und durch ein feststehendes winkelförmiges Anlegestück oder eine beliebige
                              Fördervorrichtung ersetzt werden kann.
                           Statt der Schneidemesser werden neuerdings auch Schleifscheiben zur Anwendung
                              gebracht. Uns liegen zwei bezügliche Maschinen vor, welche die Korken nur mittels
                              Schleifscheiben bearbeiten.
                           Die Maschine von J. E. Howard in London (* D. R. P.
                                 Nr. 71887 vom 10. Februar 1893) ist in Fig. 39 und 40 dargestellt.
                           Die Welle E ist mit den Riemenscheiben F und der Schleifscheibe D
                              in dem Spindelkasten gelagert. Um die Drehung dieses Spindelkastens und mithin auch
                              die Stellung der Schleifscheibe D zu dem
                              abzuschleifenden Kork verändern zu können, besitzt der Spindelkasten eine Platte mit
                              kreisförmigen Schlitzen, welche durch Schraubenbolzen I1 eine schräge Einstellung der Scheibe
                              D gestattet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 242
                              Korkenschneidmaschine von Howard.
                              
                           Auf dem Tisch B der Maschine sind zwei Lager M angebracht, welche die Triebwelle I aufzunehmen bestimmt sind. Die Triebwelle I trägt an ihrem einen Ende die Riemenscheiben K, durch welche, wie durch die oben genannten
                              Riemenscheiben F, mittels eines gemeinschaftlichen
                              Riemenauflegers L ein gleichzeitiges Ein- und Ausrücken
                              der Wellen I und E
                              erfolgen kann. Das andere Ende der Welle I trägt eine
                              Schraube ohne Ende N, welche in das Zahnrad O eingreift, das mit der Scheibe P auf der gemeinschaftlichen Welle Q sitzt. Das Lager M,
                              welches auf derjenigen Seite der Maschine sich befindet, auf welcher die Scheibe P angeordnet ist, trägt einen Lappen zur Aufnahme des
                              Drehzapfens S und des Hebels B. Das eine Ende dieses Hebels trägt einen Bolzen, welcher in der Bahn der
                              Scheibe P (Fig. 40) gleitet,
                              während das andere Ende desselben durch die Pleuelstange T mit dem Schlitten U verbunden ist. Der
                              Schlitten U erhält seine Geradführung durch die
                              schwalbenschwanzförmig gestalteten Schienen, welche auf der Tischplatte B befestigt sind. Der Schlitten U trägt auf der einen seiner Breitseiten ein gabelförmig gestaltetes Lager
                              W, während auf der anderen Seite das Lager X angebracht ist. Mittels der Einlegevorrichtung Y wird dem von Hand in die Maschine eingeführten Kork
                              die richtige Lage zu den Greifbacken d und i ertheilt, welche denselben alsdann mit der
                              Schleifscheibe in Angriff bringen. Auf dem Schlitten U
                              ist ferner eine Lehre Z angebracht, gegen welche das
                              eine glatt geschnittene Kopfende des Korkes gelegt wird, der dann bei der
                              Vorwärtsbewegung des Schlittens U immer eine bestimmte
                              Stelle der Schleifscheibe D trifft.
                           Um den Greifbacken d und i
                              die Bewegung von der Haupttriebwelle I aus zu
                              ertheilen, ist das Kegelräderpaar a und b vorgesehen. Die Welle des Kegelrades a ist hohl, um die entsprechend schwächere Welle des
                              Greifkopfes d aufzunehmen. Um das Ausrücken des
                              Greifkopfes d selbsthätig bewirken zu können, ist mit dem Kegelrad
                              a auf der Welle des Greifkopfes d gleitend eine Klauenkuppelung vorgesehen, welche
                              durch eine Feder e in ihrer ausgerückten Stellung
                              erhalten wird. Der ausrückbare Theil c der
                              Klauenkuppelung ist in einer Gabel des Hebels gelagert; letztgenannter Hebel
                              schwingt um einen am Lager X angebrachten Zapfen und
                              trägt an seinem Ende eine Rolle, welche bei der Bewegung des Schlittens U gegen die Schleifscheibe, also bei Beginn der
                              Bewegung des zu schleifenden Korkstückes gegen die Scheibe D einen keilförmigen seitlichen Ansatz an der Tischplatte B trifft. Bei der weiteren Vorbewegung des Schlittens
                              U muss diese Rolle die Keilfläche hinaufgleiten,
                              wodurch das eine Ende des Hebels zurückgedrückt und die Klauenkuppelung c eingerückt wird. Das Einrücken der Klauenkuppelung
                              wird durch Bewegung des Rades a auf den Greifer d und somit auf das Korkstück übertragen.
                           Der zweite Greifer i, welcher zum Festhalten des
                              Korkstückes s dient, ist drehbar auf dem Ende der Welle
                              h befestigt, welche in einem gabelförmigen
                              Doppellager ruht, durch eine Feder j in ihrer
                              Längsrichtung gegen das Korkstück angedrückt wird. Eine Drehung der Welle h kann in dem Lager durch Anordnung von Feder und Nuth
                              nicht erfolgen. Bei dem Rotiren des Korkstückes rotirt also der Greifer i mit. Das Korkstück wird, so lange der Schleifprocess
                              dauert, zwischen i und d
                              festgehalten. Um nach Beendigung des Schleifprocesses den Kork aus den Greifern zu
                              lösen und ein Herabfallen des Korkes durch das Fallrohr C zu ermöglichen, ist der Bock k angebracht,
                              der in seinem oberen Theil mit einer schrägen Fläche versehen ist und auf der
                              Tischplatte B unverrückbar feststeht. Nach Beendigung
                              des Schleifprocesses wird der Schlitten U durch die
                              Stange T zurückgezogen, dabei trifft der Zapfen m, welcher sich am Ende der Welle h befindet, gegen die schräge Fläche und muss an
                              derselben bei weiterer Zurückbewegung des Schlittens U
                              entlang gleiten. Dadurch findet ein Zurückziehen der Welle h und mit ihr des Greifers i statt, worauf
                              der Kork niederfallen kann.
                           Die Scheibe P dient zur Regelung der Bewegung des
                              Schlittens U. Zu diesem Zwecke ist die Scheibe mit
                              einer Gleitbahn für den Zapfen von R versehen. Die
                              Bewegung dieses Zapfens wird durch die Stange T auf den
                              Schlitten U übertragen. Die Anordnung der Gleitbahn ist
                              nun derart hergestellt, dass der Schlitten und mit ihm die Greifer d und i, welche den Kork
                              halten, der Schlittenscheibe ganz allmählich genähert wird, während derselbe nach
                              dem Schleifen des Korkes plötzlich zurückgezogen wird.
                           Der Arbeitsgang der Maschine ist kurz folgender:
                           Mittels der Einlegevorrichtung Y, welche durch eine
                              Schraube t eingestellt werden kann, zu dem Zwecke, den
                              Kork stets dicht an die Scheibe D zu pressen, wird dem
                              von Hand eingelegten Korkstück eine solche Lage ertheilt, dass die Greifer d und i, welche in Folge
                              der Vorwärtsbewegung des Schlittens U sich gleichzeitig
                              nähern, dasselbe richtig fassen können. Bei der Weiterbewegung des Schlittens wird
                              der Kork der Schmirgelscheibe D in Folge der Wirkung
                              der Gleitbahn ganz allmählich genähert, worauf der Kork einige Zeit der schleifenden
                              Wirkung dieser Scheibe ausgesetzt wird. In dieser Stellung bleibt der Kork vermöge
                              der Wirkung der Gleitbahn eine Zeit lang, worauf durch die Wirkung eben
                              derselben Bahn ein plötzliches Zurückziehen des Schlittens U stattfindet und gleichzeitig die Greifer d
                              und i unter dem Einfluss der schräg angeordneten Fläche
                              im Kopf l des Bockes k den
                              Kork loslassen und durch das Fallrohr C aus der
                              Maschine herausbefördern.
                           In Fig. 41 ist die Maschine von P. Larios in Gibraltar (* D. R. P. Nr. 76949 vom 19.
                                 August 1893) dargestellt.
                           Vor der Schleifscheibe a ist eine Rolle b derart angebracht, dass dieselbe sich um die Achse
                              der Welle d in einem Bügel i dreht. Zwischen der Rolle b und der Scheibe
                              a erhebt sich auf dem Maschinenbock eine Gabel a1, zwischen deren
                              beiden Zinken der zu schleifende Kork vor dem seitlichen Hinausfallen geschützt
                              wird. Der Bügel i ist an der unteren Querstange mit
                              einer Zugfeder u verbunden. Diese Zugfeder hat den
                              Zweck, den Bügel i mit der Rolle b federnd in genügender Entfernung gegen die Scheibe
                              a zu halten, damit der Kork zwischen Rolle und
                              Scheibe von ersterer gedreht und von letzterer geschliffen werden kann. Die Zugfeder
                              u endigt in eine Schraubenspindel, welche durch
                              eine Schraubenmutter p führt. Ein Zahnrad u1 umschliesst diese
                              Mutter p, so dass ein über dasselbe gelegtes
                              Kettengetriebe das Rad u1 und damit gleichzeitig die Mutter p drehen
                              kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 243
                              Fig. 41.Korkenschneidmaschine von Larios.
                              
                           Ist die Schleifmasse der Scheibe a abgeschliffen, so hat
                              sich die Rolle b weiter gegen die Scheibe a geneigt und die Spindel u ist etwas weiter durch die Schraubenmutter p getreten. Hierbei berührt dann die Spindel u einen gegen das Rad u1 gelegten Hebel. An das andere Ende dieses Hebels
                              lehnt sich ein Hammer, welcher durch die Feder in dieser Lage gehalten wird. Der
                              Hammer ist auf einer senkrecht stehenden Stange befestigt, welche drehbar unten
                              einen Arm bewegt. Dieser Arm regulirt die Stellung der Ausschaltungsgabel durch
                              seitliches Bewegen. Drängt nun die Spindel u den Hebel
                              zum Loslassen des Hammers, so schlägt letzterer nach vorn, so dass der Treibriemen
                              auf die lose Scheibe geworfen wird. Die Maschine wird dadurch zum Stillstand
                              gebracht.
                           Die Rolle b erhält ihre langsame Umdrehung durch eine
                              mit der Antriebvorrichtung der Scheibe a verbundene
                              Transmission in bekannter Weise. Der zu schleifende Kork wird also mittels der Rolle
                              b gedreht, und zwar so lange, bis eine Aussparung
                              e auf der Rolle die Verbindung mit dem Kork aufhebt
                              und derselbe dann hinabfällt in einen Kanal. Die Zuführung der Korke zu der Maschine
                              erfolgt durch einen Trichter. Von diesem gelangen die vorbearbeiteten Korke in einen
                              Trog, über welchem sich eine Trommel dreht und die Korke nach einander in den Kanal
                              g gelangen lässt. Von diesem Kanal werden dann die
                              Korke in folgender Weise einzeln zwischen Scheibe a und
                              Rolle b gebracht:
                           
                           An dem Kanal g befindet sich seitlich ein Rahmen
                              p1, in welchem sich
                              eine Stosstange m und eine Hemmstange bewegen. Beide
                              Stangen sind durch ein verschiebbares Querstück k1 verbunden und letzteres hat wieder Führung mit
                              einem Spiralstift n1.
                              An der Seite der Rolle b ist ein Finger c angebracht, welcher bei der Umdrehung der Rolle den
                              Kniehebel ff1 berührt
                              und diesen bewegt. Der Hebelarm f1 wird bei der Berührung nach vorn gegen das
                              Querstück k1 gedrückt
                              und letzteres bewegt die beiden Stangen in der Weise, dass der vor der Stange m liegende Kork zwischen Rolle und Scheibe gestossen
                              wird, ein neuer Kork aus dem Kanal g an Stelle des
                              entfernten tritt und der dann nachfolgende durch die Hemmstange aufgehalten wird, da
                              inzwischen der Finger c den Hebel ff1 losgelassen und das
                              Querstück k1 die
                              Hemmstange mittels ihrer Spirale vorgedrängt hat. Der Finger c berührt den Hebel ff1 dann wieder nach einer ganzen Umdrehung der Rolle
                              b und der geschilderte Vorgang wiederholt sich.
                           
                        
                           Maschinen zur Fasserzeugung.
                           Von A. Dunbar in Liverpool (* D. R. P. Nr. 77215 vom 10.
                                 November 1893) wird ein Material sparendes Verfahren zum Verschneiden je zweier
                              Fassdaubenstäbe aus einem Stück Holz angegeben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 244
                              Dunbar's Fassdaubenstäbe.
                              
                           Das Holzstück, wie es die Fig.
                                 42 und 43
                              zeigen, wird zunächst in Richtung der punktirten Linie a (Fig. 42)
                              beschnitten, so dass es die aus Fig. 44 ersichtliche
                              Gestalt mit zwei parallel zu einander liegenden schrägen Enden erhält. Es wird nun
                              an den gegenüberliegenden Seiten des Holzstückes je ein Einschnitt an beiden Enden
                              gemacht (Fig. 44). Der
                              eine Einschnitt b ist schmal, während der andere b1 breiter gehalten
                              ist, um die Säge oder ein anderes Schneidewerkzeug einsetzen zu können. Die
                              Einschnitte erstrecken sich bis über die Längsmittelachse des Holzstückes und wird
                              ihr Abstand von den Enden des Holzstückes durch die jeweilig erforderliche Lange des
                              verstärkten Endes an den Dauben bestimmt. Nunmehr werden Theile des letzteren am
                              Ende weggeschnitten, wie dies durch die punktirten Linien c (Fig. 45)
                              angegeben ist. Diese Theile sind schmaler als die halbe Dicke der Holzstücke,
                              wodurch dann das Holzstück die Gestalt nach Fig. 46 erhält.
                           Zuletzt wird das Holzstück der Länge nach in Richtung der Doppellinie d so zerschnitten (Fig. 47), dass zwei
                              Hälften entstehen, die in Fig. 48 schaubildlich dargestellt sind.
                           Der Schnitt ist schräg geführt, so dass das ohne Kopf gebildete Ende des Stabes
                              verstärkt zuläuft; es erfolgt dann ein Ausarbeiten des Stabes nach der punktirten
                              Linie der Fig. 49,
                              wodurch der zweite Kopf am Stab gebildet wird.
                           Der so vorgerichtete Stab wird dann durch das bekannte Ausrunden des Stabes im
                              Querschnitt und Zuspitzen in Längenrichtung in eine fertige Fassdaube
                              verwandelt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 244
                              Fig. 50.Daubenbearbeitungsmaschine der Pleukharp Barrel Machine
                                 Co.
                              
                           Bei der Daubenbearbeitungsmaschine der Pleukharp Barrel
                                    Machine Company in Columbus, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 76772 vom 15.
                                 August 1893), sind die Vorschubketten der Daubenstücke als Formgeber ausgebildet
                              (Fig. 50 und 51).
                           Auf den Seitenschienen des Gestelles A ist die zum
                              Tragen der Zurichtvorrichtungen dienende Lagerplatte C
                              angebracht; diese ist mit Lagern ausgerüstet, in welchen die Sägewellen B und die Wellen für die Fräser D gelagert sind. Letztere sind so eingestellt, dass die Daube unter
                              richtigem Winkel abgefräst wird. Die die Riemenscheiben e tragende Welle E ist in den am Gestell
                              befestigten Lagerarmen E1 gelagert und wird mittels des endlosen Riemens E2 von einer passenden Kraftwelle in
                              Drehung versetzt. Die auf den Wellen B sitzenden
                              Kreissägen B1 werden
                              von den Riemenscheiben e mittels endloser Riemen b, die über auf den Sägewellen befestigte Rollen
                              laufen, angetrieben. Die Fräser D1 welche von beliebiger Ausführungsform sein können,
                              dienen dazu, Splitter oder andere Unebenheiten an den Kanten der Fassdauben zu
                              entfernen, die durch die Bearbeitung mit der Kreissäge entstanden sind.
                           Die Zufuhrrinne F dient zur Aufnahme der aufgestapelten
                              Arbeitsstücke e1, die vorher geebnet worden sind; dieselbe ist unten
                              mit einem Schlitz f versehen, durch welchen die
                              Arbeitsstücke nach den Zurichtvorrichtungen abgeführt werden. Die Feder f1, deren man
                              zweckmässiger Weise zwei anordnet, eine an jeder Seite der Transportkette, ist am
                              Ende der Zufuhrrinne F befestigt und soll verhindern,
                              dass nicht mehr als eine Fassdaube gleichzeitig nach den Zurichtvorrichtungen
                              befördert wird. Da der Schlitz f breit ist, so hält die
                              Feder f1 die zu
                              bearbeitende Fassdaube dicht an die Vorschubvorrichtung an und verhindert die
                              Fassdaube an der Längsverschiebung.
                           Die Vorschub Vorrichtung besteht aus einer endlosen Kette G, die um geeignete Kettenräder an den Enden der Zufuhrrinne geht. Die
                              Kette ist in geeigneten Zwischenräumen mit Vorsprüngen g versehen, die das Ende des unten liegenden Arbeitsstückes erfassen und
                              dasselbe nach den Arbeitswerkzeugen befördern. Eine der die Transportkette G tragenden Wellen ist verlängert und mit einem
                              Kettenrad g1 versehen,
                              das seine Bewegung von der Kette g2erhält, die über das Kettenrad g1 und ein
                              entsprechendes Kettenrad der Welle H läuft.
                           Die Formwerkzeuge I und I0 sind in der Weise gebaut, dass sie den
                              Dauben sowohl bezüglich ihrer Länge, als auch bezüglich ihres Querschnittes gleich
                              die richtige Form geben, welche dieselben besitzen müssen, wenn sie zu einem Fass
                              zusammengestellt sind. Der Zweck der Formwerkzeuge besteht also darin, den
                              Arbeitsstücken während des Zurichtens die richtige Gestalt zu geben. Damit das
                              Zurichten ununterbrochen vor sich geht, wird dem Formwerkzeug eine fortschreitende
                              Bewegung ertheilt. Da ein Formwerkzeug das andere ergänzt und die Arbeitsstücke
                              zwischen denselben festgehalten werden, müssen sie sich in derselben Richtung und
                              mit unveränderlicher Geschwindigkeit bewegen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 245
                              Fig. 51.Daubenbearbeitungsmaschine der Pleukharp Barrel Machine
                                 Co.
                              
                           Um den Apparat nicht zu sehr zu vertheuern und demselben möglichst einfache Formen zu
                              geben, sind die Formwerkzeuge nach Art endloser Ketten aus einer Reihe von Gelenken
                              hergestellt, die mit einander verbunden sind. Das untere Formwerkzeug besteht aus
                              einer Reihe von Gelenken, deren Verbindung durch Stifte hergestellt ist. Diese
                              Stifte tragen Rollen, um die Reibung nach Möglichkeit zu verringern. Jede Kette
                              besteht aus einer Anzahl von Formwerkzeugen. Das die Formwerkzeuge der unteren Kette
                              verbindende Gelenk ist mit einem Vorsprung versehen, der die Dauben in der richtigen
                              Stellung zwischen den sich bewegenden Formwerkzeugen hält und die richtige Wirkung
                              derselben unterstützt.
                           Die Gelenke des unteren Formwerkzeuges nehmen von den Enden nach einem mittleren
                              Punkt zwischen diesen Enden an Höhe zu, so dass das Werkzeug in der Seitenansicht
                              eine convexe Aussenfläche zeigt. Die Gelenke sind derart gestaltet, dass die
                              Krümmungen sich zu einer fortlaufenden Linie an einander reihen. Die Grundplatte
                              stützt den oberen Theil des Formwerkzeuges I0 gegen den Druck des anderen Werkzeuges I und ist ebenso breit, als die Rollen zwischen den
                              Gelenken lang sind, so dass die letzteren die Grundplatte zwischen sich
                              einschliessen und dem Werkzeug eine sichere Führung gegeben ist.
                           Das als endlose Kette ausgeführte Formwerkzeug I0 wird an den Enden von Rollen I1I2 getragen, von denen
                              eine einstellbar ist, um der Abnutzung Rechnung zu tragen und die Kette straff
                              zu halten. Das auf Welle K sitzende Zahnrad greift in
                              das Zahnrad, welches auf der die Rolle l1 tragenden Welle L
                              sitzt. Die Welle K ist an ihrem entgegengesetzten Ende
                              mit einem Kettenrad k versehen, das von der Welle M mittels der Kette m2 getrieben wird, welche um das Kettenrad der Welle
                              M und das Kettenrad k
                              der Welle K läuft. Die Welle M erhält ihre Bewegung von der Welle E durch
                              den endlosen Riemen N, der um die Rolle m der Welle M und um die
                              Rolle e2 der Welle E geführt ist. Von der Rolle m geht der Riemen N über das lose drehbare
                              Rad n und über die Rolle o
                              des Kurbelarmes o1, der
                              am einen Ende der Welle O sitzt. Das andere Ende der
                              Welle O ist mit einem entsprechenden Arm o2 versehen, an welchem
                              ein Hebel o3 angebracht
                              ist. Der letztere hat Einschnitte, in welche ein Anschlag tritt, wodurch Hebel o3 und Rolle o in der gewünschten Stellung gehalten werden, so dass
                              der Riemen N die erforderliche Spannung behält.
                           Die obere Kante ist aus einer Anzahl von Formwerkzeugen I zusammengesetzt, deren Gelenke in der Höhe von den Enden nach der Mitte
                              der Werkzeuge zu allmählich abnehmen, und zwar im gleichen Verhältniss, in welchem
                              die entsprechenden Gelenke des unteren Formwerkzeuges der Höhe nach zunehmen, so
                              dass zwischen den sich ergänzenden Werkzeugen ein gleichmässiger Raum zur Aufnahme
                              der Arbeitsstücke bleibt.
                           Die Querstifte, welche die Gelenke des Formeisens I
                              verbinden, sind verlängert und mit Rollen i versehen,
                              welche diejenigen Theile der Rollen I3 und I4 berühren, welche das Formwerkzeug I an den Enden stützen. Die Querstücke i1, zwischen den
                              Gliedern eines Gelenkes der Kette, die in Zwischenräumen an der Kette angeordnet
                              sind, sind in der Mitte dünner und weiten sich derart nach den Enden hin aus, dass
                              sie sich der Krümmung des äusseren Querschnittes der Fassdauben anpassen.
                           Das Gestell P, das den nach oben gerichteten Druck des
                              unteren Theiles des Werkzeuges I mittels der auf der
                              Unterkante dieses Gestelles wirkenden Rollen i aushält
                              und dieses Formwerkzeug sowie die Rollen I3 und I4 trägt, ist an den abgesetzten Theilen der Ständer
                              Q angebracht, welche von dem Hauptgestell A vortreten. Der an den abgesetzten Theil sich
                              anschliessende breitere Theil dieser Ständer begrenzt die Abwärtsbewegung des
                              Gestelles P. Das Gestell P
                              bewegt sich zu dem Zwecke aufwärts, um eine Aenderung in der Stärke der Fassdauben
                              der Spannung der Federn q entgegen zu ermöglichen, die
                              zwischen die obere Seite des Gestelles P und die oben
                              an den Ständern angebrachten Muttern q1 eingelegt sind.
                           Die Welle R, die an einem Ende ein Kettenrad r trägt, erhält ihre Bewegung von der Kette m2; das andere Ende
                              derselben trägt ein zweites Zahnrad, welches in die Zahnräder s der die Rolle I3 tragenden Welle S
                              greift. Das Gestell P ist derart gebaut, dass die
                              Gelenke des Formwerkzeuges I sich zwischen die offenen
                              Seiten desselben legen können. Die Rollen i sind innen
                              zweckmässig mit Flanschen versehen, welche an den Innenflächen des Trägers P anliegen und dem Formwerkzeug I eine sichere Führung verleihen.
                           Die Kette m2 läuft um
                              die Kettenräder k und r
                              und überträgt mittels des vorbeschriebenen Mechanismus ihre Bewegung auf die beiden
                              Formwerkzeuge I und I0 und läuft ferner um das Kettenrad h1 der Welle H und bethätigt in Folge der Einwirkung des vorbeschriebenen Mechanismus
                              die Transportkette G.
                           Sind die Arbeitsstücke ex in die Zufuhrrinne eingebracht und ist die
                              Maschine in Thätigkeit gesetzt, so werden die Arbeitsstücke einzeln den
                              Formwerkzeugen I und I0 zugeführt, mittels welcher sie die richtige Form
                              erhalten, worauf sie zwischen die Kreissägen B und die
                              Fräser D befördert werden.
                           Die Arbeitsstücke werden nach einander vorgeschoben, derart, dass ein Vorsprung
                              zwischen die anstossenden Enden zweier Arbeitsstücke eingreift. Die Arbeitsweise ist
                              eine ununterbrochene und selbsthätige, indem die Arbeitsstücke selbsthätig von der
                              Zufuhrrinne nach den Formwerkzeugen befördert, von letzteren zugeschnitten und von
                              da nach den Zurichtfräsern weiterbefördert und schliesslich von den Formwerkzeugen
                              am hinteren Ende der Maschine nach dem Zurichten abgegeben werden.
                           Die völlige Fertigstellung der Dauben bezweckt auch die Maschine von H. Campbell in Baltimore (* D. R. P. Nr. 75542 vom 27.
                                 Juli 1892) Fig. 52 bis 57.
                           Die Schneidwerkzeuge zum Krösen, Abfasen und Abstechen können sich um einen
                              Mittelpunkt je nach dem grösseren oder kleineren Durchmesser des durch die Dauben zu
                              bildenden Fasses in Radien von beliebiger Länge bewegen. Bei Maschinen dieser
                              Gattung ist es sehr wesentlich, dass die Dauben fest eingespannt werden, um einmal
                              die Daubencurve genau in die Bahn des Schneidwerkzeuges zu bringen und dann jede
                              Möglichkeit zu beseitigen, dass die Dauben ihre Lage verändern, während ihre Enden
                              bearbeitet werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 246
                              Fig. 52.Daubenbearbeitungsmaschine von Campbell.
                              
                           Es bezeichnet 1 die Ständer des Maschinengestelles,
                              dessen obere Querverbindung durch eine vordere und eine hintere Schiene 2 und 3 gebildet wird. In
                              fester Verbindung mit dem Gestell bezieh. mit der Vorderschiene 2 sind aufrechte Widerlagsstücke 4 angebracht, an deren nach innen gerichteter Fläche
                              die zu bearbeitende Fassdaube unter Zuhilfenahme von Klemmbacken 5 fest angelegt wird. Diese letzteren haben wagerechte
                              Arme 6 und sind mittels der Bolzen 7 an die Bodenplatte des Widerlagsstückes 4 angelenkt. Die zweckmässigste Umrissform der
                              Klemmbacken ist eine mehr oder weniger der Fasskrümmung angepasste Bogenform,
                              d.h. eine annähernd nach dem Radius des herzustellenden Fasses gekrümmte Fläche. Mit
                              Hilfe einer so gestalteten Druckfläche kann die Daube nicht allein fest in ihrer
                              Stellung gehalten, sondern sogar zu einer zeitweisen Biegung veranlasst werden, wie
                              sie der nachherigen Krümmung im Fasse entspricht. Dies kann mit verhältnissmässig
                              geringer Kraftanstrengung von Seiten des die Maschine bedienenden Arbeiters erzielt
                              werden, weil vermöge der Drehbewegung der Klemmbacken 5
                              die Bewegung des Klemmrandes in Richtung gegen die Daube geringer ausfällt als die
                              Bewegung parallel zur Daube, während in dieser letzteren Richtung gerade die
                              Antriebskraft angreift. Als zweckmässig den Antrieb vermittelnde Vorrichtung wird
                              ein Kniegelenk verwendet, das aus den beiden Schubstangen 9,
                                 9 besteht, die einerseits in Gelenkverbindung bei 11 mit einem gemeinsamen Schiebeblock stehen, andererseits an die
                              Klemmbackenarme bei 11 angelenkt sind. Jener Block
                              gleitet in einer Führung 13, die am Gestell oder an der
                              Schiene 2 festgelegt ist, und wird durch Randplatten in
                              derselben nach unten gehalten, während ihn eine auf Lösung der Klemme wirkende Feder
                              in die Ruhelage zurückzieht. Die festzuklemmende Daube wird an ihrem Unterrande
                              durch hölzerne Blöcke 21 gestützt, die in
                              Schwalbenschwanznuthen 22 an den Widerlagsblöcken 4 eingepasst sind. Insofern diese Unterlagsblöcke
                              gerade an den Stellen die Daube stützen, wo die Krösenhobel und andere Messer nach
                              vollendetem Durchstoss austreten, verhindern sie jedes Absplittern von der Daube
                              während der Messerwirkung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 246
                              Daubenbearbeitungsmaschine von Campbell.
                              
                           Die Vorrichtungen zum Aushobeln der Krösen und für die sonstige Zurichtung der Dauben
                              sind wie folgt eingerichtet: Mit 23 ist ein um
                              Scharnierbolzen 24 beweglicher oder auf und nieder
                              schwingender Rahmen bezeichnet, welcher, obwohl im Uebrigen frei beweglich, in
                              Beziehung zu den Daubenhebevorrichtungen festgestellt werden kann. Jene
                              Scharnierbolzen 24 sind in aufrechten Ansätzen 25 von Tragstücken 26
                              gelagert, welche ihren Halt in einer Längsnuth 27 der
                              hinteren Schiene 3 finden und einzeln oder beide derart
                              verstellbar sind, dass sie verschiedenen Daubenlängen angepasst werden können. Als
                              Seitentheile gehören zu dem Rahmen 23 die Arme 28. Diese sind an ihren vorderen Enden durch eine
                              Schiene 29 verbunden, welche in einstellbarer
                              Klemmverbindung an den einen oder beide Arme anschliesst, um bis zu einem gewissen
                              Grade die Längseinstellung der Maschine zu ermöglichen. Wenigstens eine der aus
                              Widerlagsstück 4 und Backe 5 bestehenden Klemmen ist ebenfalls entsprechend einstellbar an der
                              Schiene 2 angebracht.
                           Der Rahmen 23 wird mittels einer beliebigen, hierfür
                              geeigneten Antriebsvorrichtung bethätigt, als welche in der Zeichnung ein Tritthebel
                              30 mit der Feder 31
                              angegeben ist. Durch Niederdrücken des Hebels 30 bringt
                              man den Rahmen in die Eingriffsstellung, bei welcher die Bildung der Kröse und
                              Zurichtung der Daube erfolgt; die Feder 31 dagegen hebt
                              den Rahmen und bringt ihn in die Anfangsstellung zurück. Der Tritthebel hat seine
                              Drehstelle bei 31a an einem auf dem Fussboden oder in
                              anderer Weise festgelegten Stück und reicht mit seinem freien Ende nach der
                              Vorderseite der Maschine, um dem Arbeiter ein bequemes Aufsetzen des Fusses zu
                              ermöglichen. Die Verbindung mit dem Rahmen 23
                              vermittelt die Stange 32 mit den abzweigenden Schienen
                              33, welche an Blöcke 34 angreifen, die auf der Längsschiene 23
                              mittels Stellschrauben 35 einstellbar befestigt sind.
                              Die Feder 31 ist einerseits am Gestell, andererseits
                              mit dem Trittbretthebel oder dessen Stange 32
                              verbunden. Um bei Bethätigung des Trittbretthebels seitliche Beanspruchungen
                              möglichst auszuschliessen, sind Führungsblöcke am Fussboden vorgesehen, die eine
                              Bewegung nur in Senkrechtebenen gestatten und nur Zugkräfte auf den Rahmen ausüben
                              lassen.
                           Mit Bezugnahme auf die Fig.
                                 53 bis 57
                              bezeichnen 37, 37 die Werkzeuge zur Ausarbeitung der
                              Krösen. Diese als Hobelmesser gestalteten Werkzeuge haben in Längsrichtung Schlitze
                              38 und sind an schräg zusammenlaufenden Flächen von
                              Tragblöcken 39 unter Führung zwischen seitlichen
                              Randflanschen 40 derselben festgelegt, indem sie auf
                              dieser Unterlage mittels Klemmschrauben 41, die durch
                              jene Schlitze hindurch und in Gewindelöcher der Blöcke eingreifen, befestigt werden.
                              Je ein solcher Tragblock 39 schliesst an jede Seite des
                              Armes 28 an, mit welchem beide durch einen
                              durchgehenden Schraubenbolzen 42 in einstellbarer
                              Verbindung gehalten werden, indem für diesen Zweck das Schlitzloch am Arm vorgesehen
                              ist. Vermöge dieser Einrichtung können die Werkzeuge sowohl einzeln in ihrer
                              Schräglage gegen einander eingestellt werden, um die Spitzen in die entsprechende
                              Gegenüberstellung zu bringen, als auch gemeinsam rückwärts oder vorwärts in
                              Endrichtung so gerückt zu werden, dass die Messer in gehöriger Entfernung von dem
                              Daubenwiderlager angreifen und die Kröse in der richtigen Tiefe ausarbeiten. Bei
                              letzterer Einstellung führen sich übrigens die Blöcke 39 in Schieberbahnen 44, die an dem Arm
                              ausgespart sind.
                           Das zum Abfasen der Daubenendkante dienende Messer 45
                              mit herabgebogenem Endtheil 52 und Schneide 53 ist bei demselben Werkzeughalter festgelegt, und
                              zwar gerade über den vorgenannten Hobelmessern mittels eines Blockes 46, in welchen die durch einen Schlitz 47 des Messers hindurchgreifende Befestigungsschraube
                              48 eingeschraubt ist. Einen Schiebersitz für den
                              Block 46 bildet die ausgesparte Bahn 49, und die Befestigung erfolgt nach der Einstellung
                              mittels einer durch den Schlitz 51 am Arm
                              hindurchgehenden Schraube 50. Das Schneidenende 52 reicht jenseits der Angriffsstelle der Messer 37 so weit nach aussen, dass mittels der Schneidkante
                              53 die Endkante der Daube abgefast wird.
                           Das Zuschneidemesser 54 ist an einem Ansatz oder
                              Vorsprung 55 des Armes so angebracht, dass es das Ende
                              der Daube in dem gehörigen Abstand der Kröse abschneidet. Dieses Messer hat eine
                              nach unten gerichtete und quer zur Daube angeordnete Schneide 56 und ist bei der ausgesparten Bahn 57 an dem Arme einstellbar mittels des durch einen
                              Schlitz 59 im Messerkörper hindurchgehenden
                              Schraubenbolzens 58 festgelegt. Beim Niedergang des die
                              Messer tragenden Rahmens gleiten diese Zuschneidemesser 54, sich an die Aussenflächen der Widerlagsstücke 4 anlegend, herab. Diese Führung der beiden Zuschneidemesser sichert eine
                              genaue Bewegung aller Werkzeugmesser und eine tadellose Bearbeitung der Dauben;
                              gleichzeitig wird durch diese Bahnsicherung ein Absplittern der Daubenränder während
                              der Arbeit der Abschneidmesser verhindert, da sich das Material der Daube an den
                              Widerlagern 4 gerade bei der Lagerungslinie stützt, an
                              der das Abschneidwerkzeug in Wirksamkeit tritt.
                           Das Auswerfen der fertig bearbeiteten Daube wird durch Aufwärtsbewegung der
                              Krösemesser selbst oder durch Zuhilfenahme eines an dem Rahmen 23 vorgesehenen Vorsprunges vollzogen. Dies geschieht
                              in der Weise, dass die Daube nach dem Rahmenniedergange und nach vollendeter
                              Werkzeugwirkung zu einer Federungs- oder Nachlassbewegung unter Auslösung der
                              Klemmen freigegeben wird, in Folge dessen dieselbe mit ihrer inneren Kante oder
                              Fläche über die Messer 37 oder den bezeichneten
                              Vorsprung hinwegtreten kann, welch letztere zweckmässig an ihren Oberrändern flach
                              oder stumpf ausgeführt sind. Demgemäss wird die Daube beim Rahmenrückgange erfasst
                              und aus den Klemmen herausgehoben, um jenseits über die hintere Seite der Maschine
                              abgeworfen zu werden.
                           Der Arbeitsvorgang der Maschine ist folgender: Die rohe Daube wird in die offenen
                              Klemmen eingelegt. Hat die Daube bereits eine gekrümmte Gestalt, so bringt man
                              hierbei die concave Fläche nach innen, den Messern zugekehrt. Darauf drückt man den
                              Hebel 17 derart nach innen, dass die Klemmen sich fest,
                              die Daube fassend, schliessen, wobei zugleich die gewaltsame Krümmung derselben in
                              die Bogenbahn der Messer erfolgt, wenn die Daube ursprünglich flach oder mit
                              Beziehung auf den Klemmbackenumriss abweichend gestaltet war; vorausgesetzt ist
                              natürlich, dass die Dauben von nicht zu starkem und unbiegsamem Material sind.
                              Sobald ferner der Arbeiter den Tritthebel niederdrückt, geht der Messerrahmen herab
                              und bewirkt durch den Eingriff der verschiedenen Werkzeuge das Einschneiden der
                              Kröse, die Abfasung und das Abstechen an beiden Enden der Daube gleichzeitig. Die
                              Klemmen werden alsdann geöffnet, so dass der Tritthebel und Messerrahmen unter der
                              Wirkung der Feder 31 wieder emporgehen kann, wobei die
                              fertige Daube ausgeworfen wird und die Theile der Maschine in die Anfangsstellung
                              zur Aufnahme einer zu bearbeitenden neuen Daube zurückkehren.
                           Fig. 58 stellt eine Fassbindemaschine von H. Campbell in Baltimore (* D. R. P. Nr. 75098 vom 27.
                                 Juli 1892) dar, mittels welcher die fertiggestellten Bestandtheile eines Fasses in der Weise
                              zusammengefügt werden, dass die Dauben zunächst an einem Fassboden festgelegt und
                              abgebunden werden, worauf dann das halb fertiggestellte Fass von der Maschine
                              abgehoben und durch Einsetzen des zweiten Bodens von Hand fertiggestellt wird.
                           Die Maschine besteht aus einer mit der Hohlsäule a2 ausgerüsteten Fundamentplatte a1, in welcher mittels
                              der hohlen Säule p die Tischplatte c gelagert ist, die mit Hilfe eines Hebelwerkes x und der Feststellschraube a3 senkrecht ein- und festgestellt werden
                              kann. Die Tischplatte e erhält auf ihrer Unterseite
                              zwei concentrische Ringleisten c2c3, in denen Stifte q
                              radial gelagert sind, die durch die Tischnabe hindurchtreten. Die Stifte sind
                              zwischen den beiden Ringleisten mit Federn s
                              ausgerüstet, tragen am Kopfende die mittels Schraubengewindes befestigten
                              Stifteinsätze q1 und
                              werden durch einen konisch abgedrehten Kolben t
                              bethätigt, der in der Hohlsäule p gleitend an einer
                              Stange t1 befestigt
                              ist, die ihrerseits mit ihrem unteren Ende an den federnden, am schwingenden Hebel
                              v gelagerten Tritthebel u angreift. Die Feststellung des Kolbens t in
                              einer bestimmten Lage erfolgt durch Eingriff eines seitlich am Hebel u sitzenden Zahnes, der über einem
                              Zahnstangenwiderlager w gleitet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 297, S. 248
                              Fig. 58.Fassbindemaschine von Campbell.
                              
                           Der auf die Tischplatte c aufzulegende Fassboden wird
                              durch Belastung mittels der Platte d in seiner Lage
                              gehalten. Diese Platte d besitzt einen Säulen aufs atz,
                              in welchem ein Stellkolben y gleitend gehalten wird;
                              derselbe ist an einem Hebel z befestigt und wirkt auf
                              eine Reihe von radial über der Platte angeordneten Armen e1, die in den Lagerstücken e drehbar aufgehängt sind und mit ihren inneren Enden
                              durch Schlitze in die Hohlsäule greifen. Diese Arme c1 tragen an ihren äusseren Enden radial
                              verstellbare Greifer g, die geeignet gebogen sind,
                              unter der Einwirkung von Federn stehen und dazu dienen, die Fassdauben an den
                              Fassboden anzupressen. Um die Fassdauben X2 beim Anlegen an den Fassboden in der hierzu
                              erforderlichen Lage festzulegen, ist auf der Fundamentplatte a1 der Maschine ein Anschlagring r angeordnet, der den freien Daubenenden als Stützlager
                              dient.
                           Die federnden Stifte q versehen die Aufgabe, die an den
                              Fassboden anzulegenden Dauben durch leichtes Anschlagen der letzteren auf die
                              Spitzen q1 so lange zu
                              halten, bis der Fassreifen übergeworfen ist und die Arme g durch Anheben des Stellkolbens y über die
                              Enden der Fassdauben herabgeschlagen werden können.
                           Bei der Herstellung von Fässern werden nach der vorliegenden Erfindung Dauben
                              benutzt, welche mit Nuth und Feder ausgestattet sind, so dass sie in einander
                              greifen. Dieses Ineinandergreifen wird benutzt, um die Dauben an ihrer Stelle zu
                              halten und dichte Fugen im mittleren Theil oder Bauch des Fasses zu bilden; das
                              Ineinandergreifen erstreckt sich nicht bis an die Enden des Fasses, denn da reichen
                              die Reifen vollauf aus, um die Dauben an ihrer Stelle zu halten, und die Gegenwart
                              von Nuthen und Federn könnte beim Schliessen des Fasses beträchtliche
                              Schwierigkeiten verursachen. Bei Herstellung von Fässern in der angegebenen Weise
                              können einige der gewöhnlich benutzten Reifen fortfallen; es wird daher an jedem
                              Ende des Fasses nur ein Reifen benutzt.
                           Nach der Erfindung der Stevens Cash and Barrel Company
                                    Limited in London (* D. R. P. Nr. 75745 vom 22. September 1893) werden
                              eiserne Reifen benutzt, die etwas tiefer sind als gewöhnlich. Wenn das Fass zuerst
                              geschlossen wird, lässt man die Reifen über die Enden der Dauben herausragen. Wenn
                              das Fass gefüllt ist, werden die Reifen bis an die Enden der Dauben herabgetrieben;
                              hierdurch wird das Fass für trockene Güter dicht gemacht, ohne Rücksicht auf das
                              etwaige Eintrocknen während des Aufenthaltes des Fasses im Lagerhause.
                           Am offenen Ende des Fasses, welches, nachdem das Fass gefüllt worden ist, den Boden
                              aufnimmt, ist eine Leiste angebracht, auf der der Boden ruht; jede Daube besitzt
                              eine Stufe zur Unterstützung des Bodens. Wenn der Boden an seine Stelle gebracht
                              worden ist, wird ein hölzerner Reifen auf den Deckel gelegt und an die
                              herausragenden Enden der Dauben angenagelt. Auf diese Weise wird der Boden leicht
                              und sicher befestigt.
                           Die Erfindung von J. Polke in Wien (* D. R. P. Nr. 70593
                                 vom 4. Januar 1893) bezweckt die Herstellung von bauchigen Holzfässern, deren Umfang
                              aus einem oder nur wenigen, zuerst in cylindrische und sodann in bauchige Form
                              gebrachten Theilen statt Dauben gebildet wird, ohne dass aus dem cylindrischen
                              Körper zum Zwecke der Bauchigmachung Theile entfernt werden.
                           Die Herstellung erfolgt in der Weise, dass man den Fasskörper entweder cylindrisch
                              aus dem Stamm schneidet oder flache, bretterförmige Hölzer nach Behandlung mit Dampf
                              entsprechend einrollt, so dass ein Hohlcylinder entsteht.
                           Diese Hohlcylinder werden nun mit Dampf behandelt; hierauf kann das gedämpfte Holz
                              noch imprägnirt werden, um dessen Festigkeit und Dauerhaftigkeit zu erhöhen.
                           Die so vorbereiteten Cylinder werden sofort nach dem Dämpfen und Imprägniren, d.h.
                              also vor dem Trockenwerden, an den Enden durch mittels Druckes oder Zuges erfolgende
                              Antreibung kegelförmiger, der Fassform entsprechender Ringe zusammengepresst, um die
                              bauchige Fassform zu erhalten.
                           Um hierbei ein Zusammengehen des Fasskörpers in der Mitte zu vermeiden, kann in
                              denselben ein Hebelwerk eingesetzt werden, welches während des Antreibens der
                              Kegelringe und Zusammenpressen des Fasskörpers an den Enden in der Mitte des Fasses
                              nach aussen wirkt und letzteres in der Mitte nicht zusammengehen lässt.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)