| Titel: | Die Entwickelung der Blattmetall- und Bronzefarbenfabrikation. | 
| Autor: | Edgar Odernheimer | 
| Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 44 | 
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                        Die Entwickelung der Blattmetall- und
                           								Bronzefarbenfabrikation.
                        Von Dr. Edgar Odernheimer in
                           									Stuttgart.
                        (Schluss des Berichtes S. 19 d. Bd.)
                        Die Entwickelung der Blattmetall- und
                           								Bronzefarbenfabrikation.
                        
                     
                        
                           Die Bronzefarbenfabrikation.Vgl. B. Ullmann: Die
                                       												Blattmetall- und Bronzefarbenindustrie, Fürth
                                    									1895.
                           Man kann dieselbe in ihren Anfängen bis zum Beginne des 18. Jahrhunderts zurück
                              									verfolgen.
                           Damals wurde die Bronze durch einfaches Verreiben der feinen Abfälle der
                              									Metallschlägerei in einer Handmühle hergestellt. Der Hauptaufschwung dieser
                              									Industrie fällt mit den günstigen Conjuncturen der Tapeten- und Bordürenfabrikation
                              									zusammen. J. Brandeis in Fürth war der erste, welcher
                              									einen rationellen Fabrikbetrieb einrichtete und sich von den oft nur in
                              									unzureichender Menge zu habenden Abfällen der Metallschlägerei unabhängig machte,
                              									indem er sich das Rohmaterial selbst herstellte.
                           Dieses sogen. Zainmetall, dessen Herstellung bei der Blattmetallfabrikation kurz
                              									beschrieben wurde, besteht aus unregelmässig geformten dünnen Messingblättern von
                              									hohem Glänze. Nachdem diese Blätter das Hammerwerk verlassen haben, werden dieselben
                              									in der Stampfabtheilung der Bronzefabrik in kleine Theile zerrissen und diese in
                              									hermetisch schliessenden Metallkästen durch Niederfallen senkrechter Eisenstämpfe in
                              									feine Metallflitterchen zerstossen.
                           Das Zermahlen wird in diesen stets verfeinernd wirkenden Stampfen so lange
                              									fortgesetzt, bis der feinste Metallstaub entsteht.
                           Dieses Pulver wird darauf in die sogen. Steigmühlen gebracht. Diese bestehen aus
                              									einem geschlossenen rasch rotirenden Blechcylinder, in welchem durch eine Bürste das
                              									Aufwirbeln der Bronze bewirkt wird. In den verschiedenen Höhenlagen befinden sich
                              									kleine Behälter, in welchen sich der Bronzestaub je nach seiner Schwere, also dem
                              									Grade der Feinheit absetzt.
                           Die weniger feinen Bronzen gelangen von den Steigmühlen direct in die
                              									Polirmühlen.
                           Diese sind cylindrische verschliessbare Stahlkästen, in welchen nach
                              									entgegengesetzten Richtungen rotirende, aus Stahldraht gefertigte Kreuzbürsten das
                              									zerstäubende Bronzepulver an die gerippten Stahlwandungen peitschen und dadurch mit
                              									hoher Politur versehen. Während des Polirens setzt man der Bronze eine geringe Menge
                              									Fett zu, welches den Zweck hat, eine oberflächliche Oxydation des Pulvers zu
                              									verhindern.
                           An die Mehrzahl der Bronzen wird jedoch bezüglich der Feinheit eine höhere
                              									Anforderung gestellt, als in den Stampfen erreicht werden kann.
                           Das Pulver, welches die Steigmühlen verlassen hat, wird daher noch in besonderen
                              									Reibmaschinen mit Gummiarabicumlösung gemengt weiter vermählen, dann gewaschen und
                              									getrocknet.
                           Bei der sehr feinen Vertheilung des Pulvers und verhältnissmässig langsamen Procedur
                              									des Durchknetens und Zerreibens mit Gummi und des nachfolgenden Trocknens (welches
                              									natürlich nur bei möglichst niedriger Temperatur vorgenommen werden darf), lässt
                              									sich eine durch die innige Berührung mit der Luft herbeigeführte geringe Oxydation
                              									des Bronzepulvers nicht ganz vermeiden. Hierdurch verliert dasselbe nicht
                              									unbedeutend an Glanz. Aussei' dem Sauerstoff können auch noch andere Bestandtheile
                              									der Luft, wie Wasserdampf, feuchte Kohlensäure und Schwefelwasserstoff schädlich auf
                              									die Pulver einwirken.
                           Diese Wirkung ist um so bedeutender, je feiner die erzeugten Pulver sind, weil diese
                              									natürlich einer längeren Bearbeitung in den Stampfen und Glanzmühlen ausgesetzt
                              									werden müssen.
                           Diesem Misstande sucht man, wie schon erwähnt, durch Zusatz von Oel oder Fett beim
                              									Poliren abzuhelfen, welches also nicht, wie man vielfach glaubt, an und für sich den
                              									Glanz des Metalles erhöht, sondern nur einen schützenden Ueberzug gegen die
                              									schädlichen Bestandtheile der Atmosphäre bildet. Obgleich dieser Zusatz ein sehr geringer ist, so hat
                              									er doch, ganz abgesehen davon, dass der Erfolg namentlich bei den feinsten Bronzen
                              									nur ein beschränkter ist und dass das fertige Fabrikat leicht schmiert, noch
                              									verschiedene Nachtheile im Gefolge. Beim längeren Lagern der Bronzepulver bilden
                              									sich Fettsäuren, welche allmählich zerstörend auf die Oberfläche der Metalltheilchen
                              									einwirken und die Bronze schwarz färben.
                           Ferner lässt sich mit solcher gefetteten Bronze auf einem Leimuntergrunde kein
                              									gleichmässiger Aufstrich erzielen, da die fetten Bronzetheilchen von der wässerigen
                              									Leimlösung abgestossen werden.
                           Man hat daher versucht, andere Zusätze zu verwenden. H.
                                 										Rosenhaupt setzt der zu polirenden Bronze an Stelle des Fettes eine Lösung
                              									von salpetersaurem Quecksilberoxydul zu.D. R. P.
                                    											Nr. 44241 vom 15. October 1887.
                           Dieses giftige Politurmittel hat jedoch keinen Eingang gefunden.
                           J. RosenthalD. R. P.
                                    											Nr. 75797 vom 10. November 1893. sucht die schädliche Einwirkung
                              									der Atmosphäre dadurch zu vermeiden, dass er entweder die zur Herstellung der Pulver
                              									dienenden Maschinen luftdicht verschliesst und dann die Luft durch Luftpumpen oder
                              									Gebläse aussaugt, oder indem er in die luftdicht verschlossenen Maschinen Substanzen
                              									bringt, welche die schädlichen Gase absorbiren.
                           Solche Substanzen sind für Sauerstoff: Eisen- und Manganhydroxydul, alkalische
                              									Pyrogallussäure, fein vertheiltes Blei, Natrium, Phosphor u.s.w.; für Wasserdampf:
                              									Calciumchlorid, Zinkchlorid, concentrirte Schwefelsäure; für Kohlensäure: geglühter
                              									Natronkalk. Statt diese Substanzen unmittelbar in die Maschinen zu bringen, kann man
                              									die Maschinen auch durch Rohrleitungen mit geschlossenen Gefässen verbinden, in
                              									welchen die genannten Körper enthalten sind, oder auch beide Methoden
                              									combiniren.
                           Zur Herstellung eines vollständig dichten Verschlusses der Maschinen werden die
                              									Stopfbüchsen mit einer Flüssigkeit abgedichtet. Einfacher gestaltet sich die
                              									Abdichtung, wenn man elektrischen Antrieb benutzt und den Motor innerhalb des
                              									auszupumpenden Raumes anbringt, da in diesem Falle Stopfbüchsen überhaupt nicht
                              									nothwendig sind.
                           Von Gasen, welche auf die Pulver keinen oder einen günstigen Einfluss ausüben, sollen
                              									Stickstoff, Kohlenwasserstoffe oder Wasserstoff Verwendung finden.
                           Auch das Trocknen der nassen Bronze, das bisher auf geheizten Blechen bei
                              									ungehindertem Luftzutritt erfolgte, soll in abgeschlossenen Räumen durch Erwärmen
                              									unter Benutzung Wasser absorbirender Körper, wie Chlorcalcium u.s.w., vorgenommen
                              									werden, wobei man, um die Oxydation der Bronze zu verhindern, entweder die Luft oder
                              									nur den Sauerstoff aus den geschlossenen Räumen entfernt.
                           Die Maschinen müssen so construirt sein, dass der Luftraum derselben möglichst klein
                              									wird.
                           Im Innern der dicht verschliessbaren Maschinen werden an beliebigen Theilen Behälter
                              									angebracht, welche mit einem umklappbaren, luftdicht schliessenden Deckel versehen
                              									sind, um die das Gas entwickelnden Substanzen aufzunehmen. Die in den Maschinen
                              									befindliche Luft bleibt nun einige Zeit den in den Behältern befindlichen Gasen
                              									ausgesetzt, dann erst wird die Maschine in Bewegung gesetzt.
                           Sobald dies geschieht, werden die Deckel der Behälter durch in den Maschinen
                              									angebrachte Anschläge geschlossen, damit ein Vermischen des zu verarbeitenden
                              									Inhaltes der Maschinen und des Inhaltes der Behälter nicht stattfinden kann.
                           Stempel für Bronzestampfwerke von G. Sichelstiel in Nürnberg.D. R. P. Nr. 81420 vom 6. November
                                    										1894. In den Bronzestampfwerken wird das Stampfgut der stossenden und
                              									reibenden Wirkung von Pochschuhen unterworfen, welche während des Emporhebens
                              									gedreht werden. In der Mittelachse des Stempels findet aber keine, oder doch nur
                              									eine ganz geringe reibende Wirkung statt und es bilden sich daher erfahrungsgemäss
                              									durch das Zusammenballen von Bronzetheilchen mehr oder weniger grosse Brocken.
                           Diese sind für die Bronzefabrikation unbrauchbar und stellen daher einen erheblichen
                              									Materialverlust dar, dessen Beseitigung vielfach angestrebt worden ist. Das einzige
                              									bisher als wirksam befundene Mittel besteht in der Zugabe von Fett zu dem Stampfgut.
                              									Bei der Erzeugung feiner Bronzen ist jedoch die Verwendung von Fett ausgeschlossen.
                              									Die Ursache des Zusammenballens liegt darin, dass in der Nähe des Stempels eine zu
                              									geringe Verschiebung des Pulvers eintritt.
                           Der Erfinder sucht diesen Uebelstand dadurch zu beseitigen, dass der Pochschuh in der
                              									Achse auf das Stampfgut überhaupt nicht, oder nur unter gleichzeitiger Verschiebung
                              									einwirkt. Zu diesem Zwecke wird die Stampffläche entweder seitlich von der
                              									Rotationsachse angeordnet, oder die Fläche des Stempels wird in der Mitte
                              									durchbrochen construirt.
                           Maschine zur Herstellung von Brokat u.s.w. von L. Sattler in Nürnberg.D. R. P. Nr. 61069 vom 16. Juni
                                    										1891. Bei dieser Maschine sind Zerkleinerungs- und Polirvorrichtung
                              									mit einander vereinigt, so dass die Trommel der Kugelmühle auf ihrem Umfange die
                              									Bürsten der Polirvorrichtung trägt.
                           Die durch geriffelte Stahlkugeln an den ebenfalls gerippten Hartgusstäben der Mühle
                              									zerkleinerten und vorpolirten Stoffe werden daher unmittelbar aus der Mühle in die
                              									Polirvorrichtung gefördert.
                           In dem unteren Theile des Polirraumes ist eine Klappe angebracht, durch welche das
                              									fertige Brokat entleert werden kann.
                           
                        
                           Das Färben der Bronzepulver.
                           Das Färben geschieht wie bei den Blattmetallen auf chemischem oder mechanischem Wege.
                           Die chemische, auch natürliche
                                 										Färbung genannt, wird meistens dadurch hervorgerufen, dass man die
                              									Bronzepulver in offenen kupfernen Kesseln unter Zusatz von etwas Oel und Essig
                              									erhitzt. Auch Wachs, Paraffin oder schwefelhaltige Oele werden als Zusätze
                              									verwendet.
                           Ausser dieser Färbung gibt es noch einige andere, aber weniger angewendete
                              									Methoden.
                           So soll man nach G. Buchner: Die Metallfärbung und deren
                                 										Ausführung, ebenfalls hübsche Anlauffarben erhalten, indem man die
                              									Bronzepulver in einer verschlossenen Flasche mit Schwefelwasserstoffwasser schüttelt
                              									und 24 Stunden stehen lässt.
                           Das Wasser wird darauf abgegossen und das geschwefelte Pulver getrocknet. Dann
                              									erwärmt man das Pulver in einer Eisen- oder Kupferpfanne, welche in einem grösseren mit Oel
                              									gefüllten Gefässe hängt. Das Oel wird auf eine bestimmte Temperatur erhitzt, bis das
                              									Bronzepulver die gewünschte Farbe besitzt.
                           Ferner kann man Kupferbronze färben, indem man dieselbe in einen Kasten legt, dessen
                              									Deckel mit etwas Schwefelammonium befeuchtet ist. Behandelt man Kupferzinkbronze mit
                              									einer verdünnten Lösung von Zinnchlorür, so erhält man ein der Kupferzinnbronze
                              									ähnlich gefärbtes Pulver.
                           Die mechanische Färbung der Bronze geschieht in
                              									ähnlicher Weise wie die der Blattmetalle mit spirituslöslichen Anilinfarben.
                           Vor dem Färben wird die Bronze in einer 5procentigen Alaun- oder Tanninlösung
                              									gebeizt.
                           Elektrolytisches Verfahren zur Herstellung von
                                 										Metallpulvern von J. Sachs in New York.D. R. P. Nr. 79896 vom 27. Juni 1894 und Nr.
                                    											79897 vom 27. Juni 1894. Das Verfahren bezweckt die Herstellung
                              									eines metallischen Pulvers als billigen Ersatz für Blätterbrokate und Bronzefarben,
                              									dessen Kern aus einem Metall besteht, welches elektropositiver ist als eine ihn
                              									umgebende metallische Hülle, und beruht auf dem bekannten Princip der
                              									elektrochemischen Wechselwirkung zwischen bestimmten Metallen und
                              									Metallsalzlösungen.
                           Um zum Beispiel ein Bronzepulver von der Farbe des Messings herzustellen, verfährt
                              									man in folgender Weise: Man unterzieht zunächst den Zinkstaub des Handels einem gründlichen Reinigungsprocesse und bringt ihn
                              									hierauf in ein Bad, bestehend aus einer ammoniakalischen Lösung von Kupfer- und
                              									Zinkcyanid. Die Zusammensetzung solcher Messingbäder ist bekannt.
                           Hauptsache ist eine constante und gleichmässige Bewegung des Pulvers im Bade, welche
                              									durch rotirende Bürsten hergestellt wird. Man nimmt von Zeit zu Zeit Proben heraus,
                              									um die Dicke des Ueberzuges zu beurtheilen, indem man das Pulver mit dem Polirstahl
                              									auf einer Glasplatte reibt. Fällt die Prüfung befriedigend aus, so wird das Pulver
                              									auf der Polirmühle polirt.
                           Auf ähnliche Weise sollen sich unter Anwendung anderer Metallbäder eine ganze Reihe
                              									gefärbter metallischer Pulver herstellen lassen, deren Kern aus Zink u.s.w. oder
                              									auch aus Graphit und Kohlenstaub bestehen kann,
                           Ferner hat man versucht, Kupferbronze durch Glühen eines Gemenges von Chlorkupfer mit
                              									Soda und Salmiak oder durch Fällen einer Lösung von essigsaurem Kupferoxyd mit
                              									schwefliger Säure herzustellen.
                           Um aber das Kupfer in Schuppenform, wie es für die Bronzefabrikation eigentlich nur
                              									verwendbar ist, zu erhalten, soll man als Reductionsmittel mit gutem Erfolge die
                              									flüchtigen Antheile des Erdöls verwenden, indem man diese über stark erhitztes
                              									gepulvertes Kupferoxyd leitet.
                           
                        
                           Bronzepulver aus Wismuth-Aluminiumbronze.
                           H. LehmannD. R. P.
                                    											Nr. 44242 vom 5. November 1887. stellt Bronzepulver her aus den
                              									Legirungen von Kupfer mit 5 bis 10 Proc. Aluminium und 0,05 bis 0,1 Proc. Wismuth
                              									direct aus dem Metallblocke unter Vermeidung der umständlichen
                              									Metallfolienschlägerei.
                           Die aus den betreffenden Legirungen gegossenen Stäbe werden in Fräsmaschinen zu
                              									Spänen geraspelt, welche geglüht und unter Pochhämmern fein gepocht werden. Das
                              									Pulver wird nochmals geglüht, auf der Reibmaschine gemahlen, dann gewaschen,
                              									getrocknet, gesiebt und zwischen Walzen polirt. Um zu verschiedenen Nuancen zu
                              									gelangen, lässt er den Aluminiumzusatz variiren. Ferner werden durch Erhitzen unter
                              									Luftzutritt Anlauffarben erzeugt.
                           Vor den gewöhnlichen Bronzepulvern sollen die angegebenen Legirungen noch den Vorzug
                              									der weit grösseren Beständigkeit gegen oxydirende Einflüsse besitzen.
                           
                        
                           Neuerungen an Bronzirvorrichtungen.
                           Bei der Herstellung vergoldeter oder versilberter Drucke wird die Gold- oder
                              									Silberbronze, wenn es sich um kleinere Drucke handelt, mit einem Wattebausch o. dgl.
                              									auf den frischen Druck aufgerieben. Hierbei kommt aber leicht ein Verwischen des
                              									Druckes vor. Um dies zu verhüten, hat sich M. Stüve in
                              										BerlinD. R. P. Nr.
                                    											72354. einen Handbronzirapparat patentiren lassen, bei dem die
                              									gleichmässige Vertheilung des Pulvers durch Walzen geschieht. Diese sind in einem
                              									Gehäuse so angeordnet, dass die beiden unteren sich leicht über den Druck hin und
                              									her rollen lassen und dabei die in einer trichterförmigen Rinne enthaltene Bronze
                              									von der oberen Walze zugeführt erhalten.
                           Friedrich Heim und Co. in Offenbach a. M.D. R. P. Nr. 15854 vom 26. Januar 1881; erstes
                                    											Zusatzpatent Nr. 18023 vom 13. November 1881; zweites Zusatzpatent Nr. 28660
                                    											vom 4. März 1884. Vorrichtung zur intermittirenden Bewegung des
                              									Cylinders und zum Oeffnen und Schliessen des Greifers an Bronzirmaschinen.
                           Zum Zuführen der Bronze hat sich M. Brasch in Dresden
                              									folgende Einrichtung patentiren lassen.D. R. P.
                                    											Nr. 38825 vom 28. Juli 1886.
                           Das Bronzepulver wird der aus vier Walzenpaaren bestehenden Bronzirmaschine durch
                              									einen mit keilförmigen Einsätzen versehenen Trichter mittels einer Speisewalze
                              									zugeführt. Die aus dem Trichter ausfliessende Bronze wird durch eine Bürste in
                              									gleichmässigen Bändern auf die mit Vordruck versehenen Stellen der Papierbahn
                              									aufgestreut. Während das so mit Bronze bestreute Papier zwischen den Walzen der
                              									Bronzirmaschine hindurchgeht, wird die auf dem Vordruck liegende Bronze auf dem
                              									Papier befestigt. Alle ausserhalb des Vordruckes liegende Bronze wird durch eine
                              									Bürstenwalze entfernt. Indem das Papier zwei weitere Walzen passirt, wird es fertig
                              									bronzirt, abgestäubt, weitergeführt und dabei aus der Maschine entfernt.
                           Bronzirmaschine für Firmen- und anderen Druck von Schulung und Brüning in Bremen.D. R. P. Nr. 40014 vom 10. December
                                    										1886. Der Apparat ist so construirt, dass den bedruckten Stellen des
                              									endlosen Papiers die zum Bronziren verwendete Bronze durch mit Plüsch oder ähnlichem
                              									Stoffe bekleidete Arme eines Sternrades zugeführt wird. Diese Arme nehmen von dem
                              									endlosen Bande, welches unter dem mit Bronze gefüllten Trichter hingeht und sich
                              									dabei mit Bronze in gleichmässig dicker Schicht bedeckt, so viel auf, als zum
                              									Bronziren der vorgedruckten Stellen nöthig ist, und drücken dieselbe gegen das über
                              									ihnen hinweglaufende endlose Papier.
                           Unterhalb des endlosen Bandes ist ein Schubkasten angebracht, welcher die von dem
                              									Bande herabfallende Bronze aufnimmt. Der ganze Apparat ist wie bei dem
                              									vorhergehenden am besten in einen mit Fenstern versehenen Kasten eingeschlossen,
                              									welcher einem Verlust an Bronze vorbeugt.
                           Bronzirvorrichtung an Druckmaschinen von F. M. Mole in Birmingham.D. R. P. Nr. 46632 vom 16. Juni
                                    										1888. Die Erfindung betrifft einen Apparat, welchen man leicht an
                              									allen Schnellpressen oder Druckmaschinen anbringen kann, bei denen die zu
                              									bedruckenden Bogen von einem rotirenden Cylinder mitgenommen und gegen die Druckform
                              									gepresst werden.
                           Golddruckapparat für Cigarettenhülsen von Schaeffer und Hauck in Berlin.D. R. P. Nr. 55118 vom 17. Mai 1890.
                              									Der Druck geschieht noch vor der Bildung der Hülse, während der kurzen Ruhepause, in
                              									welcher die vorhergehende fertige Hülse von dem endlosen Papierstreifen
                              									abgeschnitten wird.
                           Eine Bronzirmaschine, hauptsächlich zum Bronziren
                              									einzelner steifer Blätter, ist M. Rockstroh und H. Gottschalk in Dresden patentirt worden.D. R. P. Nr. 58093 vom 10. Januar
                                    										1891.
                           Diese Maschine kennzeichnet sich durch eine intermittirend arbeitende
                              									Transportvorrichtung zum Vorschieben der zugeführten einzelnen Blätter.
                           Ferner durch eine oder mehrere Greif Vorrichtungen, welche die einzelnen
                              									vorgeschobenen Blätter von den Seiten erfassen und weiter transportiren.
                           Der eigentliche Bronzirapparat ist in einem von endlosen Ketten bewegten Kipprahmen
                              									gelagert, wobei die Auftragwalze durch Berührung mit der zu bronzirenden Fläche in
                              									Umlauf gesetzt wird und die Dauer der Schaukelbewegung je nach der Länge des zu
                              									bronzirenden Blattes geregelt werden kann.
                           Bei der Bronzirmaschine von G.
                                 										Newsum in LeedsD. R. P. Nr. 70255
                                    											vom 19. Juli 1892. ist hauptsächlich darauf Bedacht genommen,
                              									dass das in einzelnen Bogen zu bronzirende Papier beim Hindurchgehen durch die
                              									Maschine keine Falten schlagen kann. Dies wird gleichzeitig mit dem Abstäuben
                              									dadurch erreicht, dass das Papier nach einander durch Abstäubwalzenpaare mit
                              									zunehmender Geschwindigkeit läuft.
                           Die Bronzirmaschine von J.
                                 										Jab in BerlinD. R. P. Nr. 71038
                                    											vom 8. November 1892. soll ohne jede Staubentwickelung arbeiten
                              									und der Bronzeverbrauch daher auf ein Minimum herabgedrückt werden. Dies wird
                              									dadurch erreicht, dass man es vollständig in der Hand hat, gerade nur so viel Bronze
                              									auf das Papier fallen zu lassen, als absolut nothwendig ist. Da die Maschine durch
                              									eine einfache Handbewegung des Arbeiters erst dann eingerückt wird, wenn der zu
                              									bronzirende Bogen in seiner richtigen Lage in die Maschine eingelegt ist, während
                              									nach Fertigstellung eines Bogens die Maschine selbsthätig arretirt wird, so ist ein
                              									leeres Durchlaufen des Greifers und dadurch Unbrauchbarwerden eines Papierbogens
                              									ausgeschlossen.
                           Ferner kann nicht eher Bronze auf das Papier fallen, als bis dasselbe mit seiner
                              									vorderen Kante unter den Siebkasten getreten ist.
                           Da man den Siebkasten ausser Thätigkeit setzen und so mit dem Ausstreuen der Bronze
                              									aufhören kann, sobald die hintere Kante des Bogens unter dem Siebkasten
                              									hindurchgegangen ist, so wird ein unnöthiger Bronzeverbrauch vermieden. Die etwa
                              									noch überflüssige Bronze wird durch die Verreiber und Polirwalzen aufgenommen und
                              									durch Bürsten in Auffangkästen geworfen. Auch werden die drehbar angeordneten
                              									Unterlagen stets sauber gehalten, so dass ein Beschmutzen der unteren weissen
                              									Flächen der Papierbogen nicht vorkommen kann. Der Bogen kommt vollständig fertig,
                              									staubfrei und deckenbronzirt aus der Maschine.
                           Combinirte Druck- und Bronzirmaschine von Em. Bloch in Budapest.D. R. P. Nr. 78617 vom 28. December
                                    										1893. Der Bronzirapparat ist bei dieser Maschine so angeordnet, dass
                              									man denselben ohne Unterbrechung des Betriebes aus- und einschalten kann, je nachdem
                              									mit oder ohne Bronze gedruckt werden soll.
                           Golddruckmaschine von E. H.
                                 										Schmidt in London.D. R. P. Nr. 79730
                                    											vom 18. Mai 1894. Durch diese Maschine soll ein selbstthätiges
                              									Auftragen von Bronzepulver auf den erhitzten Typensatz, der zum Bedrucken oder
                              									Vergolden von Gegenständen dient, ferner ein selbsthätiges Reinigen des Typensatzes
                              									nach jedem Abdrucke erfolgen.
                           Bei Steindruckpressen werden die gewöhnlichen Farbwalzen durch Bronzirwalzen und
                              									Bürstenwalzen ersetzt. Letztere schlagen gegen den erhitzten Stein und bürsten ihn
                              									nach jedem Abdrucke ab.
                           Die Firma Legrand frères in ParisFärber-Zeitung,
                                    											1893 Heft 10 S. 156. stellt Reliefdruck mit Bronzepulver her zum Zwecke der Imitation von
                              									Stickereiartikeln. Die zum Drucke gebrauchten Platten müssen äusserst sorgfältig
                              									bearbeitet sein, damit die Bronzepulver, welche in die Vertiefungen derselben
                              									mittels starker hydraulischer Maschinen gepresst werden, in die zartesten Linien
                              									eindringen und sich nachher auf dem Gewebe abdrucken.
                           Die Herstellung von Metalleffecten auf Stoffen geschieht
                              									vorwiegend in der Weise, dass man zuerst ein Klebemittel aufdruckt und dann hierauf
                              									die Metallpulver aufstreut. Die überschüssige Bronze wird durch Beklopfen der
                              									unteren Tuchseite entfernt. Zum Vordruck für Goldgrund verwendet man meistens eine
                              									Mischung von Leinölfirniss mit Ocker.
                           Dieses Verfahren ist sehr unrationell, da sehr viel Material verloren geht und die
                              									Arbeiter durch den entstehenden Metallstaub stark belästigt werden.
                           Seit langer Zeit ist man bemüht, ein Verfahren zum directen Aufdrucken von Bronzefarben ausfindig zu machen. Die Industrielle Gesellschaft zu Mülhausen i. E. hat unter
                              									anderem einen Preis ausgesetzt für ein metallisches Pulver, welches mit der Walze
                              									aufgedruckt werden kann und mit oder ohne Cylindriren Gold- oder Silberglanz zeigt.
                              									Das Pulver muss der Reinigungsoperation der gleichzeitig aufgedruckten Dampffarben
                              									widerstehen können.
                           Einen Fortschritt, wenn auch keine Lösung dieser Frage, bedeutet das Verfahren der
                              									Firma Fr. Supf in Nürnberg.D. R. P. Nr. 74452 vom 17. Mai 1893 und Nr.
                                    											74453 vom 4. Juni 1893.
                           Die Firma bereitet eine Teigfarbe, welche ohne Vorbereitung des zu bedruckenden
                              									Gewebes direct aufgedruckt werden kann.
                           Die Teigfarbe wird wie folgt hergestellt:
                           1) Das Schlemmen der Bronzefarbe geschieht mittels starker Reinigungsmittel
                              									(Bleichsoda u.s.w.).
                           2) Das Poliren wird abweichend von den üblichen Mitteln unter Zusatz kleiner Mengen raffinirten
                              									Glycerins bewirkt.
                           3) Die so vorbereitete Farbe wird dann mit gelöstem Albumin und Stoffen, welche ein
                              									rasches Trocknen verhindern, wie Glycerin u.s.w., unter Zugabe von Gummiwasser, Bier
                              									und Carbollösung in der Farbmühle gemahlen, bis die Masse einen Teig von geeigneter
                              									Consistenz bildet.
                           Das Aufdrucken geschieht mittels Handmodells und ist dem Oeldrucke sehr ähnlich.
                           Es verlangen die verschiedenen Gewebe verschiedene Druckart. Sammet, Plüsch und Filz
                              									müssen zuerst glatt gelegt werden und erfordern ein besonders kräftiges
                              									Aufdrucken.
                           Für Druck auf Zeug und Filz gibt die Firma folgende Vorschrift: 1500 g Dammarharz in
                              									1600 g gekochtem Leinöl gelöst und dieser Lösung die nöthige Bronzefarbe
                              									zugesetzt.
                           Die einfachsten Kattune und die billigsten Stoffe erhalten nach A. RusterholzFärber-Zeitung, 1893 Heft 23 S. 371
                                       											ff. durch diese Bronzefarben einen Reiz und ein Ansehen wie
                              									zart durchwirkte, leicht gemusterte Seidenstoffe.
                           Der Druck zeichnet sich durch grosse Reib- und Waschechtheit aus. Besonderes
                              									Interesse bietet dieser Druck für die Fabrikation von Kleiderstoffen, Möbelstoffen,
                              									Cachenez, Strumpfwaaren u.s.w.
                           Ueber Strumpfdruckerei mit Metallpulvern vergleiche auch Färber-Zeitung, 1892 Heft 9 S. 143. Ferner über Gold- und Silberdruck: D. p. J. 1871 200 338.
                           Schon vor der Firma Supf hat übrigens Ch. Blancan in ParisD. R. P. Nr. 73266 vom 16. December
                                    										1892. eine Bronzeteigfarbe hergestellt, welche aus einer Mischung von
                              									Aluminiumbronze mit einer concentrirten wässerigen Schellacklösung besteht. Der
                              									Schellacklösung, welche mit Hilfe von Borax oder Alkali hergestellt ist, wird zur
                              									Erzielung eines geschmeidigen Ueberzuges etwas Ochsengalle zugesetzt.
                           Die Fabrikation von Goldpapier in Deutschland mittels
                              									Bronzefarben, sowohl glatt als auch gepresst, kann auch in den Dessins mit der
                              									französischen, welche früher den Markt beherrschte, concurriren. Diese Papiere
                              									werden sowohl in Bogen als auch in Rollen angefertigt. Die Muster, von welchen
                              									manche Fabriken über 1500 besitzen, werden auf Stahlplatten gravirt und stets müssen
                              									neue Muster geschaffen werden.
                           Die Fabrikation der Metallpapiere, welche früher
                              									grösstentheils durch Handarbeit ausgeführt wurde, bedient sich jetzt zu den meisten
                              									Manipulationen der Maschinenarbeit. So wird zum Beispiel das Grundiren der
                              									Goldpapiere mit Poliment von Farbmaschinen ausgeführt, welche täglich 100 Ries
                              									Papier grundiren können. Zur weiteren Bearbeitung dienen Glättmaschinen,
                              									Frictionskalander, Prägemaschinen und Walzwerke.
                           
                              Die sogen. flüssigen Bronzen.
                              
                           Diese sollen dem Consumenten ein fertiges Präparat liefern, welches nur mit dem
                              									Pinsel auf die zu bronzirenden Flächen (Holz, Gyps, Metall u.s.w.) aufgestrichen zu
                              									werden braucht.
                           Bekanntlich sind aber die Bronzepulver sehr empfindlich gegen die Einflüsse der
                              									verschiedensten Agentien und verändern oft schon ihre Farbe, wenn sie mit Benzin,
                              									Aether, Terpentinöl u.s.w. in Berührung kommen. Man war daher genöthigt, sich die
                              									flüssigen Bronzen, welche meistens in Mischungen von Bronzepulvern mit
                              									terpentinhaltigem Firniss unter Zusatz von Siccativ bestanden, zum jedesmaligen
                              									Gebrauche selbst herzustellen, da die Bronzen sich nur wenige Stunden unverändert in
                              									der Flüssigkeit suspendirt erhielten.
                           J. E. Stroschein in BerlinD. R. P. Nr. 52973 vom 28. Juli
                                    										1889. löst besonders präparirtes Dammarharz in Benzin, nachdem vorher
                              									trockenes Ammoniakgas längere Zeit durch das Lösungsmittel geleitet worden ist, um
                              									jede etwa darin befindliche Säure unschädlich zu machen. In den so zubereiteten Lack
                              									wird das Metallpulver eingerührt.
                           Solche Bronzen sollen auch nach jahrelangem Aufbewahren ihren ursprünglichen
                              									Metallglanz behalten.
                           J. Perl in BerlinD. R.
                                    											P. Nr. 68356 vom 17. April 1892. stellt eine flüssige Bronze
                              									durch Verreiben von Bronzepulvern mit einer Lösung von Pyroxylin in Acetessigester,
                              									Amylacetat u.s.w. her. Diese Bronze soll besonders für Buch- und Steindruck, sowie
                              									für Tapeten- und Zeugdruck Verwendung finden.
                           G. Meurer in DresdenD. R.
                                    											P. Nr. 76220 vom 16. Februar 1894. verfährt beim Verzieren
                              									metallener Gegenstände mit Aluminiumpulver auf folgende originelle Weise. Zunächst
                              									erhält der betreffende Gegenstand einen Ueberzug von Theerlack und auf diesen
                              									halbtrockenen Anstrich streut man die Bronze. Hierauf wird der metallene Gegenstand
                              									in einem Muffelofen einer Temperatur von 300 bis 350° C. ausgesetzt. Hierdurch
                              									verschmilzt der Theerlack mit dem Aluminiumpulver zu einem glatten, silberglänzenden
                              									Ueberzuge, der durch Abwaschen leicht gereinigt werden kann. Zur weiteren Verzierung
                              									lassen sich auf diesem Metallgrunde noch Porzellanfarben anbringen und durch ein
                              									zweites Erhitzen festbrennen.
                           
                        
                           Bronzesurrogate.
                           Diese spielten früher, als die Bronzefarbenfabrikation noch nicht auf der hohen Stufe
                              									der Entwickelung stand, eine ziemliche Rolle. In erster Linie war es das Musivgold,
                              									welches aber jetzt fast nur noch beim Bronziren der Lampenfüsse Verwendung findet,
                              									da das Bronzepulver durch den häufig sauer reagirenden Lack zerstört werden
                              									würde.
                           Bis jetzt ist es noch nicht gelungen, das Musivgold auf nassem Wege herzustellen.
                           Die Wolframbronzen bilden sich durch Reduction von
                              									Wolframaten. Man hat sich bemüht, diese sehr schönen Verbindungen in die Industrie
                              										einzuführenInt. Exhibition London 1862, Rep. of the
                                       												Juries, S. 83., aber diese Bronzen besitzen wegen ihrer
                              									krystallinischen Beschaffenheit nicht die nöthige Deckkraft. Dasselbe gilt von den
                              										Titanbronzen.
                           Als vegetabilische Bronzen bezeichnet man die aus
                              									Rothholz und Blauholz hergestellten Thonerdelacke.
                           Ihre Hauptverwendung finden dieselben in der Tapeten- und Luxuspapierindustrie.
                           Häufiger wie die vorerwähnten werden die Glimmerbronzen
                              									oder Glimmerbrokate verwendet. Nach H. StockmeierChem. Ztg., 1895 Nr. 18 S. 1008.
                              									wurde in neuerer Zeit in verschiedenen Zeitschriften die Herstellung gefärbter
                              									Glimmerbrokate als eine von Sachs, Meyer und Gerstendörffer in New York gemachte neue Erfindung
                              									hingestellt, welche berufen sei, den Metallbronzen erfolgreiche Concurrenz zu
                              									machen. Gefärbtes Glimmerpulver wurde aber bereits vor mehr als 25 Jahren von Rotter in AmbergD. p. J. 1867 183
                                    											417; 1869 191 502 und 193 427. hergestellt und auch in der Tapeten-,
                              									Buntpapier- und Spielwaarenindustrie, im Zeugdruck u.s.w. benutzt.
                           Die mit Theerfarbstoffen gefärbten Zinnbronzen (Patentbronzen) haben jedoch wegen
                              									ihres bedeutend grösseren Glanzes die Glimmerbrokate stark zurückgedrängt.
                           Die Darstellung der Glimmerbrokate ist kurz folgende: Der Glimmer wird in einem
                              									Pochwerke zerkleinert, gemahlen, dann in Salzsäure ausgekocht, um darin befindliche,
                              									den Glimmer gelb färbende Eisensalze zu entfernen, durch Waschen von der Salzsäure
                              									befreit und mittels Sieben der Grösse nach in verschiedene Sorten getheilt. Der
                              									Glimmer wird entweder farblos oder durch Anilinfarben gefärbt für die
                              									mannigfaltigsten Spiel- und Nutzgegenstände verwendet. In Indien werden Tischdecken
                              									vielfach mit Glimmerbrokaten bedruckt.
                           Verfahren zum Färben von fein gemahlenem Glimmer von J. Sachs, C. E. Meier und M.
                                 										Gerstendörfer in New York.D. R. P. Nr.
                                    											78731 vom 8. Januar 1894. Der fein vertheilte Glimmer wird mit
                              									einer sehr verdünnten Eiweisslösung behandelt, getrocknet und dann heissem
                              									Wasserdampf ausgesetzt. Hierauf bringt man ihn in das Farbstoffbad.
                           Zur Erzeugung metallischer Lüster setzen sie dem gefärbten und getrockneten Producte
                              									noch Bronzepulver hinzu.
                           Als billiger Ersatz für Brokate und Flitterblättchen kann folgendes Verfahren
                              										dienenD. R. P. Nr. 74056
                                    											vom 15. Januar 1893.:
                           Man streicht die mit einem Verdickungsmittel, z.B. Senegalgummi, versetzten
                              									Metallsalzlösungen des Goldes und Silbers auf Glastafeln auf und bringt diese in
                              									einen Raum, in welchem Phosphorwasserstoffgas entwickelt wird. Das Gold und Silber
                              									scheidet sich als hochglänzender metallischer Spiegel auf dem Gummi aus. Nach dem
                              									Trocknen lässt sich die dünne Metallschicht mit dem Gummi leicht von der Glasplatte
                              									ablösen und pulverisiren.
                           In ganz ähnlicher Weise lassen sich zum Beispiel aus Blei- und Zinnsalzen u.s.w.
                              									durch Einwirkung von Schwefelwasserstoff schön
                              									glänzende Metallpulver erhalten. Durch Zusatz von Farbstoffen kann man den Metallen
                              									jede gewünschte Farbe ertheilen.