| Titel: | Automatische doppelte Sackwage. | 
| Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 111 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Automatische doppelte Sackwage.
                        Mit Abbildung.
                        Automatische doppelte Sackwage.
                        
                     
                        
                           Diese Wage (D. R. P. Nr. 83662) von A. Daiber in
                              										Holzminden dient zum nahezu staubfreien Pullen und
                              									Abwiegen der verschiedensten Materialien, Getreide, Mehl, Cement, Gyps u. dgl. in
                              									Säcke.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 110
                              Daiber's Sackwage.
                              
                           Ein Hubzähler gibt die Anzahl der gewogenen Säcke an. Der beim Füllen entstehende
                              									Staub wird durch zwei Röhren abgeleitet und kann durch einen Staubfänger mit
                              									Exhaustor gesammelt werden. Die Wage wird so hoch befestigt, dass die gefüllten
                              									Säcke direct auf die Sackkarre abgeschnallt werden. Bei Verwendung von kürzeren
                              									Säcken stellt man unter die Wage eine kleine Auffahrt, so dass die Sackkarre in die
                              									richtige Höhe kommt. Die Wägung der Säcke kann mit beliebigen Gewichten geschehen.
                              									Der Zulauf geschieht am besten durch eine Transportschnecke. Falls das zu
                              									verwiegende Material herbeigefahren werden muss, empfiehlt sich eine Einrichtung,
                              									bei welcher das Mahlgut in einen unter dem Fussboden befindlichen Trichter geschafft und aus
                              									demselben mittels Schnecken und Becherwerk der Wage zugeführt wird. Auf einer Wage
                              									können in einer Stunde je nach der Beschaffenheit des Materials bis 100 Säcke
                              									gepackt werden, wobei ein Arbeiter die Säcke anhängt, ein anderer die gefüllten
                              									Säcke abfährt. Das Spiel der Wage ist folgendes:
                           Das Material fällt durch das Rohr A auf eine umstellbare
                              									Leitrinne, welche mit einem Schlitz versehen ist, durch welchen stets etwas Material
                              									auf eine unter der ersteren liegende kleine Leitrinne fällt (in der gezeichneten
                              									Stellung nach links). Sobald sich in dem Sack das annähernde Gewicht befindet, senkt
                              									er sich mit dem Wagebalken etwas und stellt dabei die obere Leitrinne nach rechts
                              									um. Durch den Schlitz fällt aber immer noch etwas Material auf die noch nicht
                              									umgestellte kleine Leitrinne, bis das genaue Gewicht im Sacke ist und der völlig
                              									niedergehende Wagebalken auch die kleine Leitrinne selbsthätig umstellt. Der gleiche
                              									Vorgang wiederholt sich nun auf der rechten Seite.
                           Eine Verstopfung kann bei dieser Wage nicht eintreten. Bei sehr grobkörnigem Material
                              									oder wenn es auf eine ganz genaue Wägung nicht ankommt, lässt man die untere
                              									Leitrinne weg, wodurch sich die Wage etwas billiger stellt.
                           Die Ersparniss an Arbeitslohn deckt den Kaufpreis einer solchen Wage in kurzer Zeit.
                              									Der Apparat wirkt zuverlässig; er ist in allen Theilen solid und stark construirt,
                              									so dass Reparaturen kaum daran vorkommen können.
                           Der Patentanspruch lautet:
                           Umstellvorrichtung an einer doppelten Sackwage, gekennzeichnet dadurch, dass in einem
                              									Gehäuse zwei lose drehende, verschieden grosse Leitrinnen mit aufgebogenen Rändern
                              									angeordnet sind, über welche das zu wägende Gut so lange nach der einen Seite
                              									gelangt, bis der niedergehende Wagebalken nach Erzielung des annähernden Gewichtes
                              									die grössere Leitrinne umgestellt hat, worauf die kleinere das zur genauen Auswägung
                              									nöthige Gut bis zu ihrer endlichen Umstellung noch allein zuleitet.
                           Die Ausführung dieser automatischen Sackwagen hat das Eisenwerk Carlshütte zu Alfeld a. Leine
                              									übernommen.