| Titel: | Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen und Geweben. | 
| Autor: | H. Glafey | 
| Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 124 | 
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                        Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen und
                           								Geweben.
                        Von H. Glafey, Ingenieur,
                           									Berlin.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 104 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen und
                           								Geweben.
                        
                     
                        
                           Ein Beispiel für diejenige Klasse von Fadendruckmaschinen, bei welchen die
                              									Druckwalzen quer über die in einer Ebene ausgebreiteten Druckgarne bewegt werden,
                              									welche also den Uebergang zu den Kettendruckmaschinen bilden, liefert die Maschine
                              									von Richard
                                    											Whytock in Edinburgh, England, welche
                              									in der englischen Patentbeschreibung Nr. 1256 A. D. 1855 in zwei Ausführungsformen
                              									wiedergegeben ist. Bei beiden Ausführungsformen dieser Maschine werden die Garne in
                              									wagerechter Ebene zwischen zwei Kettenbäumen ausgespannt und es erfolgt das
                              									Auftragen der Farbstreifen durch in bekannter Weise eingefärbte Druckwalzen dadurch,
                              									dass diese mittels eines auf Rollen laufenden Wagens, welcher auf einem zweiten
                              									längs der Kettenfäden verschiebbaren und durch Sperrwerk festzustellenden Wagen
                              									ruht, quer zu den Kettenfäden bewegt werden. Nach der einen Ausführungsform der
                              									Maschine erfolgt dabei das Auftragen der Farbe mittels einer Druckwalze, indem diese die Kettenfäden gegen einen über denselben
                              									liegenden Tisch aus Glas presst. Die zweite Ausführungsform der dargestellten
                              									Maschine dagegen besitzt zwei Druckwalzen und keinen Tisch, es bewegt sich also die
                              									Gegen walze oberhalb, die Musterwalze unterhalb der Kettenfäden quer über
                              									dieselben.
                           Die Kettendruckmaschinen, wie sie noch heute fast ausschliesslich zur Anwendung
                              									kommen, werden dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenfäden ausgebreitet auf eine
                              									wagerecht liegende Trommel gewunden werden, deren Umfang einem ein- oder vielfachen
                              									Rapport entspricht und unterhalb welcher sich die Druck walze mit dem Farbwerk in
                              									Richtung der Trommelachse hin und her bewegt.
                           Um zu verhindern, dass der Schlitten mit dem Farbkasten und der Farbrolle die ganze
                              									Breite des Cylinders bezieh. der Trommel passirt, wenn dieselbe nur zum Theil mit
                              									Garn umwickelt ist, senken Edward Crossley, Martin
                                 										Morley und John Thomas in Halifax (D. R. P.
                              									Kl. 8 Nr. 7033) den Farbkasten mit der Farbrolle und entfernen dadurch die letztere
                              									von dem Garn an jeder gewünschten Stelle, so dass das Drucken unterbrochen wird. Der
                              									Farbkasten wird zu diesem Zweck durch Federn gegen die Kettentrommel angedrückt und
                              									durch besonders gestellte, auf die Laufschienen des Schlittens verstellbar
                              									aufgesetzte Curvenstücke mittels an dem Farbkasten vorgesehener Führungsrollen
                              									gesenkt.
                           Das Auswechseln der Farbkasten erfolgt stets nur an einer Seite der Kettentrommel, es
                              									muss also der Schlitten mit dem Farbkasten und der Druckrolle stets eine gerade
                              									Anzahl Drucke auf das Garn ausführen, ehe der Farbkasten ausgewechselt werden kann.
                              									Wenn jedoch eine ungleiche Anzahl von Touren verlangt wird, so muss die Farbrolle
                              									einen Farbstreifen zweimal drucken, die Arbeit wird in Folge dessen unklar und
                              									es geht Farbe verloren. Die oben bezeichneten Erfinder helfen diesem Uebelstand ab,
                              									indem sie die Farbrolle die letzte Tour zurückführen, ohne dass dieselbe das Garn
                              									berührt. Zu diesem Zweck heben und senken sie die Schienen, auf welchen der
                              									Schlitten sich bewegt, durch Hebel, Excenter, Hebeldaumen oder erreichen dieses
                              									durch Anbringung einer weiteren Schiene, auf welche der Schlitten aufläuft.
                           Durch das Auftragen der Farbstreifen auf die auf die Kettentrommel aufgespannten
                              									Kettengarne entstehen an den Kanten der Farbstreifen bisweilen starke
                              									Farbenanhäufungen, welche schwer trocknen und ein sauberes Auftragen der
                              									Nachbarstreifen unmöglich machen. Zudem kommt noch, dass derartige mit verdickten
                              									Rändern ausgestattete Farbstreifen in ihrer Breite im Farbenton verschieden
                              									ausfallen. Zur Beseitigung dieses Uebelstandes haben Alexander Smith and Sons in Yonkers, N. Y., den den Farbkasten tragenden
                              									Schlitten zu beiden Seiten der Farbauftragwalze mit Streicheisen ausgestattet,
                              									welche die von letzterer auf das Garn aufgetragene Farbe, indem sie der Farbwalze
                              									nachlaufen, gleichmässig vertheilen. Die besondere Ausbildung dieser durch das
                              									amerikanische Patent Nr. 264112 geschützten Vorrichtung ergibt sich aus beistehenden
                              										Fig. 10 und 11 und ist die
                              									folgende:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 124
                              Farbauftragung von Smith and Sons.
                              
                           Der den Farbkasten d tragende Schlitten B läuft mittels Rollen auf der Schiene C hin und her und überträgt dabei seine Farbe mittels
                              									der um Zapfen s frei drehbar gelagerten Druckwalze e auf die auf die Trommel A aufgespannten Kettenfäden. Unterhalb der Lager der Druckwalze e sitzt am Schlitten B
                              									drehbar der doppelarmige Hebel G, welcher auf seinen
                              									beiden freien Schenkelenden die beiden Console h trägt,
                              									in welchen um Zapfen i die Hebel aj drehbar ruhen, deren Schenkel a mit den Ausstreichern F
                              									ausgestattet sind, deren Arbeitsflächen die aus Fig. 11 ersichtliche
                              									Gestaltung haben. Jeder Ausstreicher wird durch eine am Schenkel j angreifende Feder H so
                              									weit gehoben, wie es ein am Consol h befestigter
                              									ausrückbarer Anschlag k zulässt. Unterhalb des Hebels
                              										G ist am Schlitten B
                              									der Winkelhebel N angeordnet, dessen einer Schenkel
                              									mittels Coulisse l einen Zapfen b des Hebels G umfasst, während der zweite
                              									Schenkel t an seinem Ende eine Laufrolle u trägt; durch die Berührung mit zwei am Ende der
                              									Schienenbahn C vorgesehenen Gleitbahnen o wird ein wechselweises Anlegen der Ausstreicher F an die Kettenfäden in folgender Weise herbeigeführt:
                           Befinden sich die Theile in der in Fig. 11
                              									veranschaulichten Stellung und bewegt sich der Schlitten in Richtung des Pfeiles
                              									unter der Trommel entlang, so wird die unter Federwirkung des Hebels B stehende Druckrolle e
                              									einen Farbstreifen auf das Garn auftragen und der nachlaufende Ausstreicher F, da er unter Wirkung der Feder II elastisch gegen das Garn anliegt, die Farbe von den
                              									Rändern des Farbstreifens nach innen streichen und so vertheilen. Kommt der
                              									Schlitten am Ende seiner Linksbewegung an, so läuft die Rolle u unter die Führungsbahn o, und dies hat zur Folge, dass der Hebel G
                              									mittels Hebel N durch Schwingung um seinen Lagerzapfen
                              									in Richtung des Pfeiles derart umgestellt wird, dass der Ausstreicher auf der linken
                              									Seite der Druckrolle gegen die Trommel angelegt und derjenige auf der rechten Seite
                              									von derselben durch Senkung entfernt wird. Aendert jetzt der Wagen B seine Bewegungsrichtung, so wird der linke
                              									Ausstreicher den Farbstreifen in gleicher Weise vertheilen, wie es zuvor der rechte
                              									Ausstreicher gethan hat.
                           Zwecks Entfernens des Farbkastens mit der Druckrolle aus dem Wagen B sind die die Ausstreicher F tragenden Hebelarme a derart gelenkig in
                              									den gabelartig ausgebildeten Armen j gelagert, dass sie
                              									nach aussen umgelegt werden können, nach innen aber auf diesen ein Widerlager
                              									finden. Ausserdem können auch die Hebelarme j nach
                              									Entfernung der Anschläge k gesenkt werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 125
                              Bürste zum Auftragen der Farben von Shaw.
                              
                           William Shaw in New York wendet an Stelle der
                              									Streichschienen zur Herstellung gleichmässiger Farbstreifen eine rotirende Bürste an
                              									und gibt zu diesem Zweck dem Farbwerk die aus Fig. 12 und 13 ersichtliche
                              									Gestaltung. Dieselbe ist nach dem amerikanischen Patent Nr. 446299 die folgende:
                           Der Farbkasten 1 wird von dem Gestell 14 getragen, welches auf den Rädern 2,4 auf den Schienen 28
                              									unter der Kettentrommel 26 entlang bewegt wird. In dem
                              									Farbkasten ruht die Druckwalze 17, welche ihren
                              									Stützpunkt mittels der Zapfen 15 auf einer den
                              									Farbkasten einschliessenden Platte 10 findet, die auf
                              									Federn 13 ruht und dabei ihre Führung in den
                              									Seitenwandungen 9 und 8
                              									des Wagengestells findet. Zu beiden Seiten der Lagerzapfen 15 trägt die Platte auf jeder Seite des Farbkastens je ein Lager 38, welche den Zapfen 31
                              									der Bürste 32 abwechselnd als Stützpunkt dienen. Die
                              									bezeichnete Bürste wird von zwei auf den Zapfen 15 der
                              									Druckrolle drehbar angeordneten Armen getragen, deren einer einen seitlichen Zapfen
                              										42 besitzt. Mit Hilfe dieses Zapfens und des am
                              									Wagengestell 14 drehbar angeordneten zweiarmigen Hebels
                              										40 erfolgt nun die Ueberführung der Bürste 32 in die jeweilige Arbeitsstellung von der einen Seite
                              									der Druckwalze 17 auf die andere in folgender
                              									Weise:
                           Bewegt sich der Wagen in Richtung des Pfeiles (Fig. 12) unter der
                              									Trommel 26 entlang, so wird durch die Farbwalze 17 ein Farbstreifen auf das Garn aufgetragen und die
                              									nachlaufende Bürste denselben in Folge der ihr durch den Schnurentrieb 29,36 von der Farbwalze aus ertheilten Drehbewegung
                              									vertheilen. Am Ende der Linksbewegung trifft der untere Schenkel 43 des um 41 drehbaren
                              									Hebels 40 gegen den seitlich der Schienenbahn 28 vorgesehenen Anschlag 44 und erhält dadurch eine derartige Schwingung nach rechts, dass er mit
                              									seinem gabelförmigen Kopf durch Vermittelung des Zapfens 42 die Traghebel der Bürste nach links umlegt, d.h. die Bürste auf die
                              									linke Seite der Druckrolle 17 bringt. Geht jetzt der
                              									Wagen nach rechts zurück, so läuft die Bürste der Druckrolle, wie es erforderlich
                              									ist, nach und vertheilt den Farbstreifen. Am Ende der Rechtsbewegung des Wagens
                              									erfolgt dann wieder mit Hilfe des Hebels 40 die
                              									Zurückführung der Bürste in die rechtsseitige Lage.
                           Ausser einer Vergleichmässigung der Farbstreifen und Einarbeiten derselben in die
                              									Garne ermöglichen die Ausstreicher, seien sie Schienen oder Bürsten, auch das
                              									Ausfüllen eines zwischen zwei aufgetragenen Farbstreifen liegenden freien Feldes
                              									durch Ueberführen der überflüssigen Randfarben der Nachbar streifen auf dieses.
                           Giulio Marchetti in Halifax (County of York) und Herbert Crossley in Pinadilly (County of London,
                              									England) benutzen anstatt der rotirenden mit den Farbtrögen hin und her bewegten
                              									Druckscheiben lothrecht verschiebbare Schienen oder Stäbe, welche die Farben auf die
                              									Fäden übertragen. Die Druckstäbe sind in Trögen angeordnet, welche in Richtung der
                              									Trommelachse hin und her bewegt werden können. Je nach der aufzudruckenden Farbe
                              									wird dann der eine oder der andere Trog an die betreffende Stelle gebracht und die
                              									Schiene gehoben und gegen das auf die Trommel gewickelte Garn gepresst. Wenn eine
                              									andere Farbe benutzt werden soll, wird der betreffende Farbtrog unter die Trommel
                              									gebracht und die betreffende Druckschiene in Thätigkeit gebracht.
                           Die Ausführungsform der Maschine ergibt sich aus den Fig. 14 bis 16 und ist folgende:
                           Die Farbstäbe a sind in der geeigneten Anzahl unter der
                              									Trommel b, welche von beliebiger Construction sein
                              									kann, angeordnet und befinden sich in den Farbtrögen c,
                              									welche auf einem verschiebbaren Tisch c1 angebracht sind. Dieser Tisch läuft auf
                              									Gleitschienen c2,
                              									welche mit ihren Enden an Traversen A1 des Rahmens A
                              									befestigt sind. An dem verschiebbaren Tisch c1 sitzt ein Arm c3, welcher mit einer Schraubenmutter zur Aufnahme
                              									der Schraube d versehen ist, die in Lagern d1 auf den Traversen
                              										A1 ruht. Durch
                              									Drehung der Schraube d kann der Tisch c1 auf den
                              									Gleitschienen c2 hin
                              									und her geschoben werden, so dass jeder beliebige Farbtrog in die Druckstellung
                              									gebracht werden kann. Der Antrieb der Schraube erfolgt durch Kegelräder e, welche mittels einer Kurbel e1 in Bewegung gesetzt werden. An dem
                              									Gestell wird zweckmässiger Weise eine Gabel e2 vorgesehen, in welche die Kurbel hineingelegt
                              									werden kann. Sobald dies der Fall ist, ist ein Farbstab zum Drucken bereit, indem
                              									bei jeder Umdrehung der Kurbel ein anderer Farbtrog an die Arbeitsstelle geschoben
                              									wird. Die Farbstäbe sind an ihren Enden winkelförmig gebogen und ruhen mit diesen
                              									Enden in Ausschnitten c4 der Farbtröge, welche den Farbstäben bei ihrer lothrechten
                              									Verschiebung als Führung dienen. Die Bethätigung der Farbstäbe erfolgt durch
                              									Schieber f, welche zu beiden Seiten der Trommel unter
                              									der Mittellinie angebracht sind und im gegebenen Augenblick die Farbstäbe in die
                              									Höhe heben und gegen die Trommel pressen. Die Schieber f (Fig. 15)
                              									bestehen aus zwei Gleitstücken f1f2, von denen f1 in einem am Rahmen
                              										A angebrachten Stelleisen f3 gleitet, während das Gleitstück f2 in dem Gleitstück
                              										f1 verschiebbar
                              									ist. In einer passenden Aussparung des Gleitstückes f1 sitzt eine Spiralfeder, auf welcher das
                              									Gleitstück f2 ruht.
                              									Durch diese Feder wird der von den Farbstäben auf das Garn ausgeübte Druck regulirt.
                              									In dem oberen Theile der Gleitstücke f2 sind Einschnitte f5 angebracht zur Aufnahme der Enden der Farbstäbe.
                              									Der Antrieb der Schieber erfolgt durch die Curvenscheibe g (Fig. 15
                              									und 16), gegen welche sich die Rolle g6 eines Hebels g5 legt, der mittels
                              									der Stange g4 und der
                              									Hebel g3g1 mit den Schiebern
                              										f verbunden ist. Die Curvenscheibe g rotirt auf einer in den Armen h1 fest gelagerten Welle h und ist gleichzeitig mit einem Excenter j und einem Stirnrade i1 verbunden, welches mittels des auf der Welle i3 angebrachten
                              									Stirnrades i2 von der
                              									Riemenscheibe i angetrieben wird. Durch das Excenter
                              										j wird die Trommel b
                              									auf bekannte Weise in Umdrehung versetzt. Das Stirnrad i2 bildet einen Theil einer Kuppelung und
                              									sitzt lose auf der Welle i3, während der andere Theil i4 der Kuppelung auf einem Keil der Welle i3 verschiebbar ist.
                              									Die Kuppelung i2i4 dient dazu, die
                              									Bewegungsmechanismen für die Trommel b und die
                              									Farbstäbe a mit der Antriebsscheibe i zu verbinden, und kann durch einen Hebel oder auf
                              									sonst bekannte Weise gelöst oder gekuppelt werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 126
                              Farbauftragvorrichtung von Marchetti und Crossley.
                              
                           Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Die Trommel b wird in der bekannten Weise mit dem zu bedruckenden Garn bewickelt und
                              									die Farbtröge werden mit ihren Farben gefüllt und in einer bestimmten Reihenfolge
                              									auf dem Tische c1
                              									angeordnet. Wenn dann der Tisch c1 mittels der Kurbel e1 so verschoben wird, dass sich ein
                              									bestimmter Farbtrog genau über den Schiebern f befindet
                              									und die Curvenscheibe g in Richtung des in Fig. 16 eingezeichneten Pfeiles gedreht wird, so
                              									werden die Schieber f2
                              									in die Höhe gehoben, erfassen mit ihren Einschnitten f5 die Farbstäbe und nehmen dieselben mit
                              									sich, bis sie sich gegen die Unterseite der Trommel b legen, wodurch das auf der Trommel befindliche Garn mit einem quer
                              									laufenden Streifen Farbe versehen wird. Die Aufwärtsbewegung der Schieber f dauert noch fort, nachdem sich die Farbstäbe gegen
                              									die Trommel gelegt haben, so dass die Federn, auf welchen die Schieber f2 ruhen, mehr oder
                              									minder zusammengepresst werden. Je nach der verschiedenen Beschaffenheit der zu
                              									bedruckenden Garne kann man Federn von verschiedener Stärke benutzen. Nachdem der
                              									Farbstab seinen Druck vollendet hat, werden die Schieber gesenkt, so dass der
                              									Farbstab wieder in seinen Farbtrog eingetaucht wird. Die Abwärtsbewegung der
                              									Schieber dauert so lange, bis die Einschnitte f5 den betreffenden Farbstab freigegeben haben. Die
                              									Trommel b wird dann in der bekannten Weise durch das
                              									Excenter j um einen bestimmten Betrag gedreht, um einen
                              									neuen Farbstreifen aufnehmen zu können. Wenn dieselbe Farbe noch einmal aufgedruckt
                              									werden soll, wird der vorige Farbstab noch einmal bethätigt. Soll dagegen ein
                              									anderer Farbstreifen auf die Trommel gebracht werden, so wird der Tisch c1 mittels der Kurbel
                              										e1 so verschoben,
                              									dass der betreffende Farbtrog über die Schieber f1f2 gelangt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 126
                              Fig. 16.Farbauftragvorrichtung von Marchetti und Crossley.
                              
                           Die Farbstäbe können auf ihrer Druckseite ausgekehlt oder mit Rinnen versehen sein.
                              									Um die Steifigkeit der Farbstäbe zu vergrössern, kann man auch an der unteren Seite
                              									derselben eine Zugstange anbringen, welche durch an dem Farbstab angebrachte Augen
                              									hindurchreicht und mittels Muttern angespannt werden kann. In gewissen Fällen kann
                              									man die Farbstäbe mit beweglichen Seitenbacken versehen, welche über die Oberfläche
                              									des Stabes hinausragen und so eine Vertiefung zur Aufnahme der Farbe bilden. Eine an
                              									der Unterseite der Farbstange angebrachte Feder hält die Seitenbacken in ihrer
                              									oberen Stellung. Wird die Farbstange gegen die Unterseite der Trommel gepresst, so
                              									werden die Seitenbacken, entgegen der Wirkung dieser Feder, niedergedrückt, wobei
                              									die zwischen ihnen befindliche Farbe an das auf der Trommel befindliche Garn
                              									abgegeben wird. Man kann die Druckfläche der Farbstäbe auch aus einem besonderen,
                              									aus Gummi oder einem ähnlichen Material bestehenden Streifen herstellen, der von einer
                              									entsprechenden Vertiefung des Farbstabes aufgenommen wird.
                           Was die Construction der Trommel anbetrifft, so wird deren Kranz zweckmässiger Weise
                              									aus Eisen hergestellt. Der Kranz wird durch Arme b2 zusammengehalten, welche an den auf der hohlen
                              									Welle b4 angebrachten
                              									Naben b3 befestigt
                              									sind. Der Kranz der Trommel wird mit einem Ueberzug b5 aus Gummi oder einem ähnlichen
                              									elastischen Material versehen.
                           Mit den Naben b3 sind
                              									durch Arme k1 Ringe k verbunden, welche aus zwei Theilen bestehen, die
                              									durch Schrauben und Muttern k2 zusammengehalten werden und die Arme b2 und k1 umfassen. Jeder Ring k ist mit zwei Vorsprüngen k3 versehen, an denen Stangen l angreifen, die mit dem Trommelkranz durch Winkel l1 und Schraubenbolzen l2 verbunden sind.
                           Um das Herunternehmen des bedruckten Garnes von der Trommel zu erleichtern, ist der
                              									Kranz der Trommel nicht aus einem Stück hergestellt, sondern ist mit je zwei nach
                              									innen klappbaren Theilen m versehen, welche um die
                              									Bolzen l2 drehbar sind.
                              									In ihrer geschlossenen Stellung, welche in Fig. 14 mit vollen
                              									Linien dargestellt ist, werden diese Theile durch Glieder n und o gehalten, die mit Bolzen p an Vorsprüngen p1p2 eines theilweise gezahnten Rades q befestigt sind. Dieses Rad q kann sich frei auf der Welle b4 drehen und wird durch die Naben b3 an seinem Platz
                              									gehalten.
                           In die Verzahnung des Rades q greift ein Zahnrad r ein, welches auf einer Welle r1 befestigt ist, die mit einem Handrade
                              									versehen und in Armen des Ringes k drehbar gelagert
                              									ist. Mittels des Handrades kann das Rad q gedreht
                              									werden, wodurch die beweglichen Theile m des
                              									Trommelkranzes in die in Fig.
                                 										14 mit punktirten Linien dargestellte Stellung gebracht werden, in welcher
                              									das Garn leicht von der Trommel herabgenommen werden kann. Um die drehbaren Theile
                              									des Trommelkranzes in ihrer geschlossenen Stellung feststellen zu können, ist in dem
                              									Ringe k eine mit einem Handrade s1 versehene Schraube s angeordnet, welche bei geschlossener Stellung der
                              									drehbaren Theile m in eine entsprechende Vertiefung des
                              									Vorsprunges p1 des
                              									theilweise verzahnten Rades q eingeschraubt werden
                              									kann, wodurch die Feststellung der beweglichen Theile m
                              									in sicherer Weise erfolgt. Wenn die beweglichen Theile zurückgeklappt werden sollen,
                              									muss die Schraube s natürlich erst zurückgeschraubt
                              									werden. Die Glieder n sind aus zwei Theilen
                              									hergestellt, um sie mittels der in den Schlitzen n2 verstellbaren Schrauben n1 leicht auf die gehörige Länge
                              									einstellen zu können. An ihrem einen Ende sind die Glieder n mit Schlitzen n6 versehen, welche gestatten, dass sich die Glieder während der Bewegung
                              									des theilweise verzahnten Rades q frei auf den Bolzen
                              										p verschieben können. Auf diese Weise wird
                              									verhindert, dass die beweglichen Theile m des
                              									Trommelkranzes mehr wie zulässig beansprucht werden, wenn die Glieder n sich in radialer Stellung befinden. In den
                              									Schlitzen n2 sind
                              									ferner mittels der Muttern n4 Bolzen n3
                              									angeordnet zur Aufnahme von Rollen n5, welche sich gegen die Glieder o legen, wenn die beweglichen Theile m zurückgeklappt werden, und dadurch verhindern, dass
                              									dieselben mit einander in Berührung kommen. Das Aufbringen des Garnes auf die
                              									Trommel geschieht mittels der bekannten Mechanismen, welche von den Armen t und t1 getragen werden. Vor dem Aufwickeln wird die
                              									Trommel zweckmässiger Weise mit einem Stück Oeltuch umwickelt.
                           Der Rahmen A ist auf der einen Seite der Trommel mit
                              									einem zurückklappbaren Theil (Fig. 14) versehen, welcher niedergeklappt wird, wenn das Garn von der
                              									Trommel entfernt werden soll. Auf diesem beweglichen Theil ist das Lager u angebracht, in welchem das eine Ende der Welle b4 gelagert ist. Der
                              									zurückklappbare Deckel u1 dieses Lagers kann mittels der mit einem Handrade u3 versehenen Schraube
                              										u2 festgestellt
                              									werden. Auf der anderen Seite ist die Welle b4 in dem Lager v
                              									gelagert, welches um einen Bolzen drehbar ist, um das Zurückklappen des beweglichen
                              									Theiles A2 zu
                              									erleichtern. Wenn das Garn von der Trommel genommen werden soll, wird der
                              									Lagerdeckel n1 gelöst
                              									und das entgegengesetzte Ende der Welle b4 mittels der Schraubenspindel v2 gesenkt, so dass der
                              									bewegliche Theil A2 des
                              									Rahmens A niedergeklappt werden kann. Die
                              									Schraubenspindel v2, welche die Welle b2 mit einem Ringe umfasst, ist in dem Lagerbock v4 angeordnet und wird
                              									durch das mit Muttergewinde versehene Handrad v3 bethätigt.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)