| Titel: | Streckencontact von Schellens. | 
| Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 132 | 
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                        Streckencontact von Schellens.
                        Mit Abbildungen.
                        Streckencontact von Schellens.
                        
                     
                        
                           Der in Fig. 1 und 2 dargestellte
                              									Streckencontact ist eine verbesserte Abänderung einer älteren Schellens'schen Construction (vgl. Elektrotechnische
                                       												Zeitschrift, 1881 S. 366), welche die erste war, bei
                              									der die von den Eisenbahnfahrzeugen bewirkten Schienendurchbiegungen zur
                              									Thätigmachung des Stromschliessers ausgenutzt wurde. Die Contactgebung erfolgt mit
                              									Hilfe eines in Schwingungen versetzten Hammers, der bei den ältesten Vorrichtungen,
                              									von einem unter die Eisenbahnschiene greifenden Fühlhebel durch Vermittelung einer
                              									Schieberstange angetrieben wurde, während er bei der zweiten Bauart (vgl. Kohlfürst,
                              									„Die elektrischen Telegraphen- und Signaleinrichtungen etc. auf der Frankfurter
                                 										internationalen elektrischen Ausstellung 1891“, 1892 283 85) gleich unmittelbar an dem Fühlhebel selbst angebracht ist. Bei der
                              									jüngsten Form (Fig. 1
                              									und 2) wurde nun der
                              									Fühlhebel ganz weggelassen und der Contacthammer lediglich mittels eines Tragarmes
                              										a unmittelbar an der Eisenbahnschiene S (Fig. 1) angebracht, weil
                              									die Fühlhebelanordnung nebst sonstigen Vorzügen den Nachtheil besitzt, dass sie bei
                              									jeder grösseren Aenderung in der Gleishöhe stets wieder angemessen ausgerichtet
                              									werden muss. Die Contactgebung geschieht sonach an dem zu betrachtenden Apparate
                              									direct durch die Erschütterungen, welche die Schienen erleiden, wenn ein
                              									Eisenbahnzug darüber wegfahrt. Demgemäss ist der aus 20 mm starkem, 110 mm breitem
                              									Flacheisen hergestellte Träger a, welcher mit dem
                              									übergebogenen Ende den Schienenfuss umgreift, mittels des gekröpften Stückes b und zweier Kopfschrauben – beiläufig in der
                              									Längsmitte der Schiene S, und zwar in der Mitte
                              									zwischen zwei der gewöhnlichen Oberbauquerschwellen – festgeklemmt. Am anderen Ende
                              									von a befindet sich eine scheibenförmige Grundplatte d und das Winkelstück c,
                              									welche gemeinsam an a festgenietet sind. Davon trägt
                              										c eine Gestellswand e,
                              									an der endlich die eigentliche Contactvorrichtung ihren Platz findet. Dieselbe
                              									besteht aus dem um einen Stahlzapfen f drehbaren
                              									hammerartigen Contacthebel g, dessen Weg nach aufwärts
                              									durch eine Stellschraube h und ebenso nach abwärts
                              									durch den Anschlagstift i begrenzt wird. Das
                              									entsprechend gekrümmte freie Ende der mit Hilfe einer Schraube x spannbaren Feder k
                              									greift in eine Einkerbung des kürzeren Armes des Contacthebels und hält denselben
                              									für gewöhnlich in seiner oberen Grenzlage fest. Bei den Erschütterungen, welche die
                              									vorüberkommenden Züge hervorrufen, geräth der schwebende Hammer jedoch in
                              									Schwingungen, wodurch der Hebelarm g mit einem
                              									eingesetzten Platinstifte l auf die mit einem
                              									Platinplättchen versehene Contactfeder m trifft und
                              									sonach den Stromweg zwischen der als Kabel zugeführten Fernleitung L und der Erdleitung herstellt. Die mit L verbundene Feder m ist
                              									natürlich am Klemmenanschluss n von e entsprechend isolirt, während der Contact i bezieh. der Hammer g
                              									durch das Lagerstück o und die Gestellswand e u.s.w. mit der Schiene S
                              									in metallischer Verbindung steht und die Erdleitung bildet. Eine allfällige
                              									Verstaubung der Contactstellen wird durch einen dichtschliessenden prismatischen
                              									Blechkasten p verhütet, ausserdem ist zum weiteren
                              									Schütze des Stromschlussapparates und des Leitungsanschlusses noch eine zweite
                              									cylindrische Blechhaube q vorhanden, die mittels
                              									Bajonnetverschlusses an der Grundplatte d und durch
                              									einen Vorstecksplint t an dem Träger a festgemacht wird. Selbstverständlich sind die ganze
                              									Anordnung und die Maasse so gewählt, dass die Vorrichtung reichlich ausserhalb des
                              									Normalprofils der Eisenbahnfahrzeuge zu liegen kommt und weder durch die
                              									vorbeikommenden Züge gefährdet werden, noch für diese eine Gefährdung herbeiführen
                              									kann. Schellens'sche Streckencontacte der hier
                              									geschilderten Einrichtung (D. R. P. Nr. 21684) werden von der Signalbauanstalt Max Jüdel und Co. in
                              										Braunschweig erzeugt und stehen in den
                              									Eisenbahndirectionsbezirken Köln
                              									(linksrheinisch) und Saarbrücken
                              									mit bestem Erfolge in Verwendung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 133
                              Streckencontact von Schellens.