| Titel: | Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen und Geweben. | 
| Autor: | H. Glafey | 
| Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 169 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen
                           								und Geweben.
                        Von H. Glafey, Ingenieur,
                           									Berlin.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 152 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen und
                           								Geweben.
                        
                     
                        
                           Zum Bedrucken der Gewebe u.s.w. werden gegenwärtig zwei Gattungen von Druckmaschinen
                              									angewendet: Plattendruckmaschinen und Walzendruckmaschinen. Die ersteren, deren
                              									Hauptvertreter die Perrotine ist, sind durch die letzteren immer mehr und mehr
                              									verdrängt worden, da sie nur zur Herstellung einfacher Muster verwendet werden
                              									können, während, feine, scharfe, enge Muster, ebenso wie volle Flächen, namentlich
                              									aber auch Muster, bei denen die verschiedenen Farben sehr genau in einander passen,
                              									nur mit gravirten Walzen bedruckt werden können. Die Plattendruckmaschinen finden
                              									deshalb besonders Anwendung beim Bedrucken von groben Geweben, Wachstuch,
                              										LinoleumSiehe diese: 1892
                                    												285 130 1893 290
                                    											106. u.s.w.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 169
                              Fig. 31.Handdruckmaschine von Fischer.
                              
                           Die Plattendruckmaschine, im Besonderen die Perrotine, welche mit flachen hölzernen
                              									Formen arbeitet, auf denen das Muster durch hervorragende verschiedenartig geformte
                              									Streifen, Tupfen, Sterne von Messing gebildet ist, unterscheidet sich von der
                              									Walzendruckmaschine sehr wesentlich in ihrer Leistung und dem Betriebskapital. Uhland's technischer Rundschau entnehmen wir hierüber
                              									Folgendes:
                           Während die Perrotine 100 bis 200 m Waare in der Stunde bedruckt und leicht von Hand
                              									betrieben wird, liefert die Walzendruckmaschine 500 bis 1000 m in gleicher Zeit,
                              									erfordert aber, je nach der Farbenzahl, 2 bis 10  und kann daher nur durch
                              									einen Motor betrieben werden. Dementsprechend sind die Walzendruckmaschinen bei
                              									gleicher Farbenzahl mit Einschluss des Trockenstuhles etwa 2- bis 2½mal so theuer
                              									als Perrotinen, und die gravirten Druckwalzen etwa 10mal so theuer als die
                              									Perrotinendruckformen.
                           Die Plattendruckmaschinen sind entweder solche, bei denen das Material auf einem
                              									Tisch liegt, während sich die Druckform gegen den letzteren bewegt, oder solche, bei
                              									denen das Material auf einer Walze ruht, über welche die Druckform hinweg geführt
                              									wird; im ersteren Fall führt das Material also während des Druckprocesses keine
                              									Bewegung aus, im zweiten dagegen ist dieses der Fall. Dabei kann bei den mit sich
                              									gegen das Material bewegender Druckform arbeitenden Druckmaschinen die Druckform
                              									oder das Material eine fortschreitende Bewegung nach jedem Druck ausführen, auch
                              									kann der Druck ein ein- oder zweiseitiger sein.
                           Fig. 31 veranschaulicht eine mit Druckplatten
                              									arbeitende Handdruckmaschine, mit welcher man auf einem Drucktisch nicht nur
                              									abgepasste Stoffe, wie Tücher, Decken, Schürzen u.s.w., sondern auch lange
                              									Stückwaaren einseitig bedrucken kann.
                           Diese Maschine, welche eine weitere Ausbildung der von Franz
                                 										Herold in Wien im J. 1877 in Vorschlag gebrachten, gleichartigen Maschine
                              									(D. R. P. Nr. 1719, erloschen) ist, rührt von Ernst
                                 										Fischer in Prachatitz (Böhmen) her und besitzt folgende Einrichtung:
                           Auf den feststehenden Tisch A wird der zu bedruckende
                              									Stoff aufgelegt, durch Einfahren der Druckmaschine die Druckform mit Farbe versehen,
                              									hierauf der Farbkasten herausgefahren und mit Excentern die Druckform auf den Stoff
                              									gedrückt. Die Druckform kann gedreht werden, so dass man die verschiedenen Farben an
                              									verschiedenen Stellen aufdrucken kann. Nach dem Druck wird der Farbkasten wieder
                              									eingefahren und die Maschine weiter bewegt, wobei die Druckform wieder mit Farbe
                              									versehen wird u.s.f. Die am Gestell des Tisches A
                              									befestigten Querbalken B tragen aussen die
                              									Längsschienen C, auf welchen die am Rahmen D der Maschine drehbar befestigten vier Räder E laufen, mit welchen die Excenter F zum Heben des Farbkastens K verbunden sind. Der Farbkasten läuft mit Rädern G auf Querleisten der am Rahmen D befestigten
                              									Schienen, auf welchen derselbe aus der Maschine aus- und eingefahren wird. Dieser
                              									Farbkasten K ist mit einer dicken elastischen Masse L aus Kleister oder Glycerin und Leim oder einer
                              									anderen Masse ausgefüllt, und auf den ringsum laufenden Rand des Farbkastens K ist ein unten mit Wachstuch bespannter Rahmen M gesetzt. Dieser mit der elastischen Masse gefüllte
                              									Kasten K dient als Polster für den zweiten hölzernen
                              									Rahmen N, welcher unten mit einem dichten wollenen Tuch
                              									bespannt ist und in den Rahmen M gesetzt wird. Dieser
                              									leicht wegnehmbare Rahmen N hat an seinem rechten Ende
                              									mehrere Holzklötzchen, auf welchen das verstellbare Brettchen P schräg angeschraubt ist. Hierdurch durch entstehen kleine
                              									Räume, welche zur Aufnahme der zu verdruckenden verschiedenen Farben dienen.
                           Je nachdem das Brettchen P fester oder lockerer auf dem
                              									Boden seines Kastens N aufliegt, lässt es unterhalb
                              									mehr oder weniger Druckfarben durch, welche dann von den Streichbürsten Q erfasst und der Länge nach auf dem Tuchboden des
                              									Kastens N ausgestrichen werden. Die Streichbürsten Q werden zwischen den am Maschinenrahmen D befestigten Blechen Q1 geführt und von denselben gehalten; auf diese
                              									Bürsten Q werden zum Belasten derselben auf Stifte
                              									eiserne Scheiben gesteckt, um je nach der Belastung die betreffende Druckfarbe
                              									fetter oder magerer mit ihrer Bürste zu verstreichen.
                           Unten am Farbkasten K sind vier durch Schrauben mit
                              									Handrad auf und ab verschiebbare, in Winkeln geführte Holzklötze K2 angebracht, welche
                              									über den Excentern F der Bäder E stehen und von diesen beim Fahren des Rahmens D gehoben werden, um die in den Rahmen N
                              									verstrichenen Farben an die Form anzudrücken.
                           Damit sich der Farbkasten beim Heben nicht seitwärts verschiebt, ist ein Räderpaar
                              										E mit einer Zahnradübersetzung E1E2 versehen, wodurch
                              									sich die Excenter F, einander entgegendrückend,
                              									senkrecht heben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 170
                              Fig. 32.Perrotine von Hummel.
                              
                           Der oben im Maschinenrahmen D aufgehängte Formhalter
                              										(Fig. 31) ist mit seiner Achse S in der festen Büchse R
                              									drehbar und auf und ab verschiebbar und trägt unten die abnehmbare Form T1.
                           Der Formhalter wird durch die spannbare Spiralfeder S1 stets nach oben gezogen und durch die vier
                              									Excenter U nach abwärts auf den Stoff gedrückt. Auf den
                              									Achsen der Excenter U sitzen aussen Zahnräder V, welche mittels eines Zwischenrades und der Kurbel
                              										W gedreht werden.
                           Da die Maschine nach dem jedesmaligen Abdrucken um eine Formlänge vorgeschoben wird
                              									und dann genau an eine bestimmte Stelle zu stehen kommen muss, so ist seitlich zu
                              									der Schiene C am Drucktisch A eine zweite Schiene X angebracht, auf
                              									welcher Einschnitte X1
                              									befestigt sind, in welche die am Maschinenrahmen D
                              									befestigte Klinke Y zum Feststellen eingesetzt
                              									wird.
                           Dem gleichen Zweck dienen die am Formhalter angebrachten Stifte Z, welche in Löcher des Maschinengestelles eingreifen.
                              									Durch das Aus- und Einschieben des Farbkastens tragen die Bürsten Q die Farben auf das Tuch des Kastens N auf; durch das Vor- und Zurückschieben der Maschine
                              									wird mittels der Excenter F der Farbkasten gehoben und
                              									die Form T1 mit Farbe
                              									versehen, welche nach dem Herausfahren des Farbkastens auf den Stoff mit den
                              									Excentern U aufgedruckt wird u.s.f.
                           In der Fig. 32 ist eine Perrotine zum einseitigen
                              									Bedrucken von Geweben wiedergegeben, wie sie nach der oben erwähnten Technischen Rundschau von der Maschinenfabrik C. Hummel, Berlin N., gebaut wird.
                           a bezeichnet die zu bedruckende, sich nach jedem
                              									Druck fortbewegende Waare, b den als Schutz
                              									dienenden Mitläufer. Jede Perrotine arbeitet mit mindestens so vielen Formen, als
                              									sie Farben druckt; diejenige in der Abbildung arbeitet also mit zwei Formen. Alle
                              									Formen drucken gleichzeitig, während die Waare auf den gepolsterten Drucktischen t ruht. Nachdem dies geschehen ist, gehen die Formen
                              										d zurück. Zwischen die Form und die Waare schiebt
                              									sich alsdann das Sieb s, welches sich die Farbe zuvor
                              									aus dem mit Walzen arbeitenden Farbkasten f geholt hat;
                              									die Form tupft gegen das Sieb, um die Farbe abzunehmen, und nachdem darauf das Sieb
                              									wieder seitwärts fortgegangen ist, geht die Form wieder gegen die über den Tisch t gespannte Waare, um sie zu bedrucken. Während die
                              									Form ausser Berührung mit der Waare ist, wird letztere sammt ihrem Mitläufer durch
                              									Nadelwalzen n um die Breite des Formschlages
                              									verschoben.
                           Ein besonderer Mechanismus bietet die Möglichkeit, die Formen abwechselnd nicht dicht
                              									bis auf die Waare gelangen zu lassen, während diese sich gleichwohl regelmässig
                              									verschiebt. Dies hat den Zweck, beispielsweise die Querkante eines Tuches mit einem
                              									Formschlage von einer Form und das Mittelfeld nebst Längskante mit mehreren hinter
                              									einander fallenden Formschlägen von einer anderen Form zu drucken.
                           Die bedruckte Waare und der Mitläufer werden in einem geheizten Raume über hölzerne
                              									Haspel geführt, getrocknet und abgelegt.
                           John Clifford Coole in London hat im J. 1888 eine
                              									Plattendruckmaschine für einseitigen Druck in Vorschlag gebracht, bei welcher sich
                              									die in Gruppen hinter einander angeordneten Druckformen heben und senken und zwecks
                              									Stellungswechsels in der gehobenen Lage um die sie tragende lothrechte Spindel
                              									drehen, während der Stoff weiter bewegt wird.
                           Bei der in Fig. 33 und
                              										34 dargestellten
                              									Maschine sind zwei Gruppen von je zwei senkrecht zur Bewegungsrichtung des Stoffes
                              									neben einander liegenden Druckplatten vorgesehen.
                           Die vordere sowohl wie die hintere Gruppe der Druckplatten ab bezieh. cd hängt je an einer hohlen
                              									Spindel J1 bezieh. J×, die in einer langen
                              									Lagerhülse frei beweglich ist. Auf das obere Ende jeder Spindel J1 bezieh. J× ist eine Scheibe L aufgeschraubt, welche im gegebenen Augenblick zur
                              									Hemmung der Drehung der Druckformen in Wirkung tritt. Durch jede Spindel J geht eine Stange e,
                              									welche drehbar mit der ihr entsprechenden Kurbel der in passender Entfernung
                              									oberhalb der Plattform K gelagerten Kurbelwelle M verbunden ist und durch sie eine auf- und
                              									niedergehende Bewegung erhält. Am unteren Ende trägt jede Stange e frei beweglich eine Doppelgabel f. Ferner trägt jede Spindel J am unteren Ende ein Joch N mit zwei
                              									wagerechten Spindeln g und es sind an jeder der
                              									letzteren zwei Hebel h befestigt, deren freie Enden
                              									gekrümmte, mit Schlitzen versehene Gabeln bilden. In letztere werden die Druckformen
                              									mittels Reibungsrollen eingehängt. Ungefähr in der Mitte der Spindeln g sind nach einwärts gerichtet gekrümmte Hebel h2 befestigt, welche
                              									von beiden Seiten her durch die beiden Oeffnungen der Gabeln h hindurch fassen.
                           Rotiren die Wellen M, so bewegen deren Kurbeln die
                              									Stangen e und die damit verbundenen Gabeln f auf- und abwärts. Gehen die Gabeln nach unten, so
                              									werden die Hebel
                              										h2 niedergedrückt,
                              									die Hebel h dagegen aufwärts gedreht, wobei sie die
                              									Formen heben und gleichzeitig seitlich aus einander bewegen (Fig. 33, punktirte
                              									Stellung). Die Stangen j halten dabei die Formen in
                              									punktirter Stellung in genau wagerechter Ebene. Nach diesem Vorgang werden die
                              									Formen zwecks Versorgung mit frischer Farbe um 180° in wagerechter Ebene gedreht und
                              									durch die erwähnten Bremsscheiben L in dieser Lage
                              									festgehalten. Ist dies erfolgt, so werden die Wagen T
                              									mit den Farbwerken x4x5 unter die
                              									Druckformen gefahren und die letzteren eingefärbt.
                           Jedes Farbwerk besteht aus den seitlich jeder Formgruppe und quer dazu beweglichen
                              									Streichpolstertischen T Und den federnd darüber
                              									aufgehängten Streichkasten XY, welche beim Einschieben
                              									der Tische T Farbe aus einem Schlitz auf das Polster
                              									fliessen lassen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 171
                              Plattendruckmaschine von Cook.
                              
                           Ist das Einfärben der Druckplatten vollendet, so gehen die Farbwerke T zurück, die Kurbeln von M heben die Gabelköpfe f und bewegen die
                              									Druckplatten unter gleichzeitiger Zusammenführung derselben gegen den Drucktisch.
                              									Nach erfolgtem Abdruck steigen die Druckplatten wieder nach oben, erfahren durch
                              									Kastenradgetriebe 14 bis 21 eine Drehung um 180° und Wiedereinfärbung und der zweite Druck erfolgt
                              									durch erneuerte Abwärtsbewegung der Druckplatten nach dem Ausziehen des Farbwerks.
                              									Ist auch dieser Druck vollendet, so wiederholen sich die Vorgänge in der
                              									vorbezeichneten Weise, nur empfängt zuvor der Stoff eine Schaltung um die Breite der
                              									Druckplatten.
                           Die beschriebenen Operationen sind so oft zu wiederholen, als Gruppen von Formen
                              									vorhanden sind, ehe das Gewebe, z.B. ein ganzes Taschentuch, mit seinem Muster
                              									versehen ist. So z.B. bedruckt die erste, d.h. dem Eintritt des Zeuges zunächst
                              									gelegene Gruppe ein Taschentuch nur in zwei Farben, die zweite Gruppe vollendet dann
                              									das Bedrucken dieses Taschentuches mit vier Farben. In Folge dieser Einrichtung wird
                              									bei jeder vollen Bewegung immer eine Arbeit gleich dem Bedrucken eines
                              									Taschentuches oder Musters vollführt, aber auf so vielen Taschentücher- oder
                              									Zeugtheilen vertheilt, als Gruppen von Druckplatten vorbanden sind. Ist die Maschine
                              									im Gang, so tritt unter den vorderen Formen nach jeder vollen Bewegung ein fertig
                              									bedrucktes Taschentuch oder volles Master heraus.
                           Um das Bedrucken von Taschentüchern dicht an einander schliessend mit durchgehenden
                              									Leistchen sicherzustellen, ist die Maschine mit einem besonderen Getriebe für die
                              									hintere Formengruppe versehen. Die Spindel J× mit der Arretirungsscheibe L ist kurz abgeschnitten und mit einer Bohrung zur Aufnahme einer Achse
                              									versehen. Am Ende der letzteren ist das Joch N wie bei
                              									der vorderen Gruppe befestigt. Oberhalb der Plattform K
                              									ist eine kurze Kurbelwelle M1 in den Ständern A2 gelagert und durch Vorgelege A3A4A5 mit dem Trieb 33 auf
                              									dem Ende der Kurbelwelle M und dem Rad 31 verbunden. Die Kurbelwelle M1 hat einen grösseren Hub als die M. Die gekrümmten Hebel h2 auf den Spindeln g des Joches N sind kürzer
                              									als die der vorderen Gruppe und es wird ihnen entgegengesetzte Bewegung dadurch
                              									mitgetheilt, dass sie mit ihren Zapfen in auf den Jochspindeln ruhenden Lagern
                              									liegen. Die oberen Enden dieser Hebel sind segmentförmig gestaltet und mit
                              									Verzahnung versehen, durch welche sie mit auf den Jochspindeln festen Zahnrädern in
                              									Eingriff sind.
                           Die Aufwärtsbewegung der Kurbel der Welle M hebt die
                              									Formen und der Abwärtsgang senkt dieselben. Dabei hebt der erste Theil der Bewegung
                              									die Formen genau wie im vorderen Paar. Nachdem diese Bewegung vollendet ist, bringt
                              									die Fortsetzung der Kurbelbewegung den Gabelkopf f
                              									gegen die Basis der Achse, welche so nach oben bewegt wird und das Joch N und die Formen mitnimmt, bis letztere mit ihrer
                              									Unterseite eben über das Joch der vorderen Formen gelangt sind. Hierdurch wird die
                              									Drehung der hinteren Formen um ihre Spindeln ermöglicht. Die übrigen Stücke sind die
                              									Gegenstücke zu den betreffenden des vorderen Paares. Diese Anordnung ist nur
                              									nothwendig, wenn
                              									mit drei oder mehr Gruppen bedruckt wird; bei zwei Gruppen genügt es, dieselben in
                              									einem Abstand gleich der Taschentuchlänge anzuordnen, und sind in diesem Falle beide
                              									Gruppen in gleicher Weise eingerichtet.
                           Nachdem die von Walze C ablaufende Waare fertig bedruckt
                              									ist, wird sie über das Ende der von Walze D nach J gehenden Filzbahn abwärts zwischen den Dämpfkasten
                              										W hindurchgeleitet und gelangt nach der Wickelwalze
                              										W1.
                           Theilt man den Tisch in zwei Theile und wendet zwei Filzbahnen an, so kann man
                              									gleichzeitig zwei Stoffbahnen in zwei Mustern bedrucken.
                           Bei den Plattendruckmaschinen gewöhnlicher Art bewegte sich der bedruckte Stoff bei
                              									jedesmaligem Hochgehen des Druckmodells stets genau um dieselbe Entfernung nach
                              									vorwärts und es konnte die Länge dieser Vorbewegung nicht geändert werden, einerlei
                              									ein wie grosses Muster gedruckt wurde. Betrug diese Entfernung beispielsweise 54 cm
                              									und die Länge des Musters genau so viel, so machte sich kein Uebelstand bemerkbar,
                              									hatte das Muster dagegen aber z.B. nur eine Länge von 9 cm, so musste man dasselbe
                              									sechsmal auf der Druckform herstellen, wenn man anders nicht eine unbedruckte Fläche
                              									erzielen wollte. Durch die hierdurch nothwendig werdende vielfache Wiederholung des
                              									Musters auf der Druckform wird die Herstellung derselben, besonders bei complicirten
                              									Mustern wesentlich vertheuert.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)