| Titel: | Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen und Geweben. | 
| Autor: | H. Glafey | 
| Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 269 | 
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                        Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen und
                           								Geweben.
                        Von H. Glafey, Ingenieur,
                           									Berlin.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 244 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Ueber das Bedrucken von Faserbändern, Garnen und
                           								Geweben.
                        
                     
                        
                           In Fig. 63 bis 65 ist eine
                              									Vierfarbendruckmaschine von James Dunlap in
                              									Philadelphia dargestellt, welche zum Bedrucken von Schleifenstoffen, insbesondere
                              									Teppichen, dienen soll. Die Schwierigkeit, Schleifen Stoffe zu bedrucken, liegt
                              									darin, dass der Flor sehr nachgiebig ist. Um den letzteren in der richtigen Weise zu
                              									bedrucken, genügt es nicht, die Farbe auf die obere Seite des Flors zu bringen, die
                              									Farbe muss vielmehr die einzelnen Florschleifen vollständig bis zum Grundgewebe
                              									durchdringen; dies ist nothwendig, damit der Flor, nach welcher Seite er auch
                              									gerichtet sein mag, stets ein gleichmässiges Aussehen bewahrt; auch bei Abnützung
                              									soll sich die Farbe desselben nicht ändern. Das Aufbringen der Farbe erfordert einen
                              									sehr starken Druck, um die Farbe vollständig in den Flor hineinzubringen, auch muss
                              									die Farbe in ziemlich grossen Mengen aufgetragen werden. Dabei darf die Farbe aber
                              									nicht an den Rändern auslaufen, dieselben sollen vielmehr scharf begrenzt sein.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 269
                              Vierfarbendruckmaschine von Dunlap.
                              
                           Der zum Bedrucken fertige Teppich wird auf die Walze d1 aufgewickelt, läuft von dieser über
                              									eine Anzahl abgerundete Spannhölzer f nach der grossen
                              									Drucktrommel e und wird auf dieser von den Druckwalzen
                              									bedruckt. Das Muster wird in diese Druckwalzen in der Weise eingravirt, dass
                              									dasselbe zuerst auf eine gleichmässige Tiefe gebracht wird, wobei darauf zu achten
                              									ist, dass die Ränder nicht scharf absetzen, sondern abgerundet verlaufen. Dann
                              									werden in dieser vertieften Musterfläche viele kleine runde Vertiefungen angebracht,
                              									die dicht neben einander liegen. Die Anordnung dieser Vertiefungen ist aus Fig. 64 zu ersehen, in
                              									welcher aa die Oberfläche der Druckwalze bezeichnet.
                              									Die erste Vertiefung ist mit bb bezeichnet, während die
                              									weiteren Vertiefungen c genannt sind. Die üblichen
                              									Abstreichmesser sind so angeordnet, dass die Oberfläche aa der Druckwalzen von Farbe freibleiben, dagegen die Vertiefungen, b und c mit der Farbe
                              									vollständig gefüllt werden, wie dies in Fig. 65 dargestellt ist.
                              									Wenn die auf diese Weise hergerichtete Farbmasse unter dem nöthigen Druck auf das
                              									Gewebe gebracht wird, dringt die Farbe völlig in die Schleifen hinein und tränkt
                              									dieselben bis zum Grundgewebe, indem die Schleifen sich in die Vertiefungen c hineinlegen und die in denselben enthaltene Farbe
                              									vollständig aufsaugen. Auf diese Weise werden die Schleifen vollständig von der
                              									Farbe durchdrungen, ohne dass durch den grossen Druck die Farbe seitlich über das
                              									Muster hinausgedrängt wird; die Aussenlinien des Musters werden vielmehr ganz scharf
                              									abgegrenzt sein.
                           Die Drucktrommel e ist in Lagerbüchsen gelagert, welche
                              									in dem Maschinengestelle senkrecht verschiebbar angeordnet sind. Durch
                              									Stellschrauben können die Lagerbüchsen in dem Gestelle festgestellt werden. Es
                              									erscheint jedoch vortheilhaft, die Stellschrauben in der Weise einzustellen, dass
                              									sie nicht von den Lagerbüchsen berührt werden, so dass die Trommel e mit ihrem ganzen Gewicht auf den Druckwalzen g ruht. Die Druckwalzen sind in Lagerbüchsen gelagert,
                              									welche mittels Stellschrauben radial zu der Trommel e
                              									verstellt werden.
                           Der Antrieb der Druckwalzen g erfolgt durch Zahnräder,
                              									welche in ein grosses, auf der Welle der Trommel e
                              									angebrachtes Zahnrad eingreifen. Nachdem der Teppich die Drucktrommel verlassen hat,
                              									läuft er über Leitwalzen jj. Zwischen diesen beiden
                              									Leitwalzen ist eine Dämpfvorrichtung angebracht, welche aus den beiden mit
                              									Perforationen versehenen Dampfrohren k und k1 besteht, die
                              									unter und über dem Teppich angeordnet sind. Die Perforationen in den Dampfrohren
                              									sind so angeordnet, dass der Dampf direct gegen das Gewebe geblasen wird. Jedes der
                              									beiden Dampfrohre ist mit einem Ventil versehen, um den Dampfzufluss regeln zu
                              									können. Zuweilen ist es zweckmässig, das untere Ventil ganz zu schliessen und den
                              									Dampf nur von oben auf den Teppich wirken zu lassen. Die Art der Dämpfung richtet
                              									sich nach der verschiedenen Beschaffenheit der aufgedruckten Farben.
                           Die Fig. 66 und 67Textil-Manufacturer. veranschaulichen eine einfache
                              									Sechs- bezieh. Achtfarbenwalzendruckmaschine der wohlbekannten Firma Edmeston and Sons in Salford. Die Druckwalzen werden
                              									bei der erstbezeichneten Maschine gegen den Druckcylinder sämmtlich durch
                              									Gewichtshebel angepresst, welche mittels Schraubstellungen auf die in radialen Schlitzlagern
                              									geführten Walzenlager einwirken. Bei der Maschine Fig.
                                 										67 dagegen werden nur die sechs unteren Druckwalzen in gleicher Weise
                              									beeinflusst, die noch verbleibenden beiden oberen dagegen werden lediglich durch
                              									Druckschrauben beeinflusst. Die Farbabstreieher (Rakeln) empfangen bei beiden
                              									Maschinen von einer auf der Cylinderwelle sitzenden Curvenscheibe aus durch
                              									zweiarmige Hebel eine hin und her gehende Bewegung in Richtung der Achse der
                              									Druckwalzen und werden dabei gegen die letzteren durch stellbare Federn elastisch
                              									angepresst. Mittels einer zweifachen Stellvorrichtung kann der Cylinder genau
                              									centrisch zu dem die Druckwalzen treibenden Kronenrad eingestellt werden. Die übrige
                              									constructive Durchbildung der beiden Maschinen ergibt sich aus den Figuren und
                              									bedarf keiner weiteren Erläuterung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 270
                              Fig. 66.Walzendruckmaschine von Edmeston and Sons.
                              
                           Die Gesellschaft F. du Closel und Blanc in Lyon hat sich
                              									im J. 1892 ein Walzendruckverfahren schützen lassen, nach welchem das zu bedruckende
                              									Gewebe zwischen zwei Tüchern über die Trommel derart geführt wird, dass der
                              									Farbstoff von den Druckwalzen durch die erwähnten Tücher hindurch auf den zu
                              									bedruckenden Stoff gelangt. Dieses Verfahren hat den Zweck, zunächst den zu
                              									bedruckenden Stoff vor irgend welchen Beschädigungen zu bewahren, die von äusseren
                              									Ursachen herrühren könnten; es ist dies besonders wichtig, wenn es sich um
                              									werthvolle Stoffe handelt. Ferner bezweckt das Verfahren auch noch die Erzeugung
                              									frischerer und reinerer Farben, so dass es möglich wird, mittels Walzendruckes rauhe
                              									Stoffe mit lebhaften Farben zu bedrucken.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 270
                              Fig. 67.Walzendruckmaschine von Edmeston and Sons.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 270
                              Fig. 68.Walzendruckverfahren von du Closel und Blanc.
                              
                           Fig. 68 veranschaulicht eine zur Ausführung des
                              									bezeichneten Druckverfahrens geeignete Maschine. R sind
                              									die Druckwalzen, P ist die Trommel, welche den
                              									Druckwalzen als Widerlage dient. S ist ein endloses
                              									Tuch, D1 ist das obere,
                              										D2 das untere
                              									Drucktuch, T der zu bedruckende Stoff. Der letztere
                              									läuft somit zwischen den beiden Drucktüchern D1D2 an den Druck walzen derart vorüber, dass die Farbe
                              									derselben durch die Drucktücher hindurch auf den zu bedruckenden Stoff gelangt. Die
                              									Drucktücher werden
                              									nach der Benutzung gereinigt und von Neuem gebraucht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 271
                              Fig. 69.Zehnfarbendruckmaschine von Wood.
                              
                           In Fig. 69 ist eine Zehnfarbendruckmaschine von John Wood in Ramsbottom veranschaulicht, welche nach
                              									Angabe vom Textil-Manufacturer von der Firma E. B. Rumney in New Mills mit Erfolg eingeführt worden
                              									ist. Diese Maschine hat eine Drucktrommel von 5 Fuss 6 Zoll Durchmesser und 3 Fuss 6
                              									Zoll Breite und ist derart gelagert, dass sie Druck walzen von 4¾ Zoll bis 8 Zoll
                              									Durchmesser als Widerlager dienen kann. Das Hörn, welches die Stoffwalze trägt, ist
                              									mit einer Vorrichtung ausgestattet, welche es dem Drucker ermöglicht, das Gewebe
                              									stets genau in der Mittelstellung durch die Maschine zu leiten.
                           Um das Beschmutzen des zwischen der zu bedruckenden Waare und dem dieselbe tragenden
                              									Cylinder laufenden Filztuches zu verhindern, wendet man bekanntlich sogen.
                              									Mitlauftücher aus Baumwolle an. Diese Mitlauftücher vertheuern, da sie von Zeit zu
                              									Zeit gereinigt und ergänzt werden müssen und einen vollen Schutz der Filztücher
                              									nicht verhindern, den Druckprocess. Man hat sie deshalb, nach Angaben der oben
                              									angeführten Fachzeitschrift, durch endlose vulcanisirte Mitlauftücher ersetzt,
                              									welche, nachdem sie die Druckmaschine verlassen haben, gewaschen, getrocknet und
                              									wieder zurück zur Maschine geleitet werden. Fig. 70
                              									zeigt eine derartig ausgestattete Maschine von James
                                 										Wood in Verbindung mit einer Wasch- und Trocken Vorrichtung für Mitläufer
                              									und Gewebe. Die Druckmaschine besitzt acht Druckwalzen, kann jedoch auch die
                              									aus Fig. 69 ersichtliche Einrichtung haben. Der
                              									Waschbehälter für den Mitläufer besteht in einem eisernen Behälter, welcher auf dem
                              									Fussboden über der Druckmaschine aufgestellt und mit rotirenden Bürsten und
                              									Leitrollen ausgestattet ist, die ihren Antrieb durch Riemen empfangen. Der mit Farbe
                              									beschmutzte Mitläufer tritt von vorn über eine Leitrolle in den Waschkasten ein,
                              									passirt die Bürsten und verlässt den Waschkasten durch Quetschwalzen, um nach den
                              									Trockencylindern zu gelangen, hinter welchen er zum Zwecke der Abkühlung über eine
                              									Reihe von Führungsrollen geleitet wird, bevor er wieder in die Druckmaschine
                              									gelangt.
                           Bei den vorbesprochenen Maschinen zum Bedrucken von Geweben mittels Druckwalzen ist
                              									das Muster in die letzteren eingravirt.
                           Die Anwendung von Walzen, welche die Muster in Relief enthalten, ist nur in ganz
                              									geringem Umfange versucht worden, hat aber keinen Eingang in die Praxis finden
                              									können, weil ein Faltenwerfen des zu bedruckenden Gewebes nicht zu vermeiden war,
                              									wodurch ein regelmässiges Aufdrucken der Muster sich nicht durchführen liess.
                           Die bereits genannte Firma F. du Closel und Blanc in
                              									Lyon will nun diesen Uebelstand durch Anwendung einer Stachelwalze A (Fig. 71) beseitigen,
                              									die seitlich von der Trommel T der Maschine beim
                              									Austritt des Gewebes aus letzterer angeordnet ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 271
                              Fig. 70.Zehnfarbendruckmaschine von Wood.
                              
                           Diese Stachelwalze, deren Druck, wie derjenige der Druckwalze, gegen die Trommel
                              									regulirt werden kann, nimmt das Gewebe mit sich und spannt dasselbe, ohne das
                              									Muster, welches eben von den Reliefwalzen RR
                              									aufgedruckt ist, zu beschädigen.
                           Um die Farbe, welche etwa bei jeder Umdrehung durch die Spitzen der Stachelwalze bei der Berührung
                              									derselben mit dem Muster abgehoben sein könnte, zu entfernen, sind zwei mit Molleton
                              									überzogene Walzen neben der Stachelwalze A angeordnet.
                              									Die erstere Walze M ist angefeuchtet, die zweite M1 trocken.
                           Auf diese Weise dringen die Stacheln der Walze A nach
                              									dem Verlassen des Gewebes in den angefeuchteten Stoff, wo sie geputzt werden, dann
                              									in den trockenen Stoff, wo sie getrocknet werden.
                           Die Stacheln werden auf diese Weise stets in sauberem Zustande gehalten und können
                              									niemals den Stoff beschmutzen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 272
                              Fig. 71.Stachelwalze von du Closel und Blanc.
                              
                           Erforderlichenfalls kann man auch die Anzahl dieser Putzwalzen vergrössern und
                              									ausserdem noch irgend eine andre Reinigungsvorrichtung zur Anwendung bringen.
                           Auf der entgegengesetzten Seite der Trommel T der
                              									Maschine, beim Eintritt des Gewebes, ist eine andere massive Walze S angeordnet, welche von dem Antriebe der Maschine
                              									bethätigt wird und die in Folge ihrer Berührung mit der Presswalze T den Stoff mit sich fortnimmt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 272
                              Fig. 72.Zehnfarbendruckmaschine von Mather und Platt.
                              
                           Die Stachelwalze A muss natürlich mit derselben
                              									Geschwindigkeit sich drehen wie die Walze S und von
                              									gleichem Durchmesser wie letztere sein.
                           Die eigentlichen Druck walzen (Reliefdruckwalzen) liegen zwischen den Walzen A und S und üben, wie man
                              									sieht, auf das gespannte Gewebe denselben Einfluss aus, wie beim gewöhnlichen
                              									Bedrucken mittels Walzen, auf denen das Muster (vertieft) eingravirt ist.
                           In der Zeichnung ist das Gewebe mit X, das Presstuch mit
                              										Y und das endlose Tuch mit Z bezeichnet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 272
                              Fig. 73.Sechsfarbenwalzendoppeldruckmaschine von Wood.
                              
                           Fig. 72 ist eine Zehnfarbendruckmaschine für Gewebe
                              									der bekannten Firma Mather und Platt in Manchester,
                              									welche nach Scientific American auf der
                              									Jubiläumsausstellung zu Manchester Bewunderung hervorrief. Diese Maschine wird durch
                              									einen Elektromotor betrieben und macht 180 Umläufe in der Minute. Die Uebertragung
                              									ist dabei eine solche, dass die Druckwalzen 12 bis 13 Umdrehungen in der Minute
                              									ausführen. Der Elektromotor macht etwa 700 Umläufe und es ist demgemäss das
                              									Umsetzungsverhältniss ungefähr 56 : 1. Der die Kraftübertragung vermittelnde Riemen
                              									kann nach Belieben mittels einer Spannrolle angespannt werden, so dass er die
                              									Treibscheibe mehr oder weniger umspannt, also auch mehr oder weniger Kraft
                              									überträgt. Will man die volle Kraft des Elektromotors nicht ausnutzen, so schaltet
                              									man Widerstände ein, welche in geeigneter Weise angeordnet sind.
                              									Walzendruckmaschinen zum gleichzeitigen Bedrucken beider Seiten eines Gewebes sind
                              									in ihrem allgemeinen Aufbau nichts anderes, als eine Vereinigung zweier einfacher
                              									Druckmaschinen. Es ist jedoch bei derartigen Maschinen das erste Haupterforderniss,
                              									dass die Arbeitsorgane derart eingestellt werden können, dass das Auftragen der
                              									Farben auf beiden
                              									Seiten des Gewebes in genau entsprechender Weise erfolgt. In neuerer Zeit sind die
                              									Doppeldruckmaschinen auch derart eingerichtet worden, dass man sie durch einfache
                              									Handgriffe in eine bezieh. in zwei Einfachdruckmaschinen verwandeln kann.
                           Fig. 73 zeigt eine
                              									Sechsfarbenwalzendoppeldruckmaschine von J. Wood in
                              									Ramsbottom-Manchester, bei welcher die beiden das Gewebe leitenden Druckcylinder
                              									nach dem Inhalte der englischen Patentschrift Nr. 19174 A. D. 1891 mit ihren Zapfen
                              									in Lagern ruhen, welche in Prismenführungen lothrecht und mit diesen in wagerechter
                              									Ebene verstellt werden können. Geeignete Sperrvorrichtungen (Gegenmuttern)
                              									verhindern einen Rückgang der Stellschrauben und geeignet angebrachte Scalen zeigen
                              									genau die jeweilige Stellung der Druckcylinder an. Der Durchmesser der letzteren
                              									beträgt nach Textil-Manufacturer 5 Fuss und die Länge
                              									derselben 5 bis 6 Fuss. Jeder derselben ist von sechs Farbwalzen umgeben und es kann
                              									jeder Satz derselben derart ausgerückt werden, dass die Maschine nur als
                              									Eincylindermaschine arbeitet. Durch Ersatz eines Wechselrades durch zwei solche
                              									Räder und eine Aenderung des Laufes des Drucktuches und Mitläufers, kann die
                              									Maschine ferner zum einseitigen Bedrucken des Gewebes mit zwölf Farben benutzt
                              									werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 273
                              Fig. 74.Doppeldruckmaschine von Gadd.
                              
                           Fig. 74 veranschaulicht eine Doppeldruckmaschine der
                              									Firma Thomas Gadd in Manchester, welche sowohl zum
                              									Bedrucken von Geweben auf beiden Seiten mit je acht Farben als auch zum einseitigen
                              									Bedrucken von Geweben mit 16 Farben verwendet werden. Bei dieser Maschine erfolgt
                              									die Einstellung der Druckcylinder zu einander zum Zwecke der Beseitigung der
                              									Spannung des Gewebes an der Uebergangsstelle von einem Cylinder zum anderen nicht
                              									durch Verstellen der Lager der Cylinder, sondern nach Textil-Manufacturer dadurch, dass der eine der Cylinder mitsammt seinen
                              									Seitengestellen und Druckwalzen auf planirten Grundplatten gegen den anderen derart
                              									verschoben wird, dass die parallele Stellung beider Cylinder zu einander stets
                              									gesichert bleibt. Diese Anordnung macht eine Neueinstellung der Druckwalzen
                              									entbehrlich und erleichtert auch das Umwickeln der Cylinder in verschiedener
                              									Stärke. Die planirten Grundplatten sind fest mit einander verbunden und bieten
                              									ausser einer gesicherten Arbeitsbasis den weiteren Vortheil, dass die Maschine
                              									leicht aufgestellt und wieder ausgerichtet werden kann, falls sie durch das
                              									Erzittern des Fussbodens bei starkem Betriebe aus der Lage gekommen sein sollte.
                           Der Betriebsmotor ist eine senkrechte Dreicylindermaschine. Der zur Druckmaschine
                              									gehörende Trockenapparat besitzt 39 Dampf kästen und 12 Kupfercylinder und ist in
                              									einem Raume über der Maschine angeordnet. Das Gesammtgewicht der Maschine mit Motor
                              									und Trockenapparat beträgt etwa 70 t.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)