| Titel: | Maschinen zur Metallbearbeitung. | 
| Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, S. 292 | 
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                        Maschinen zur Metallbearbeitung.
                        (Schluss des Berichtes S. 273 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Maschinen zur Metallbearbeitung.
                        
                     
                        
                           B. Dreyer's Fräsekopf zum Fertigdrehen von Rundstäben.
                              									Dieser Fräsekopf (Fig.
                                 										180 und 181)
                              									besteht nach dem D. R. P. Nr. 69742 vom 22. October 1892 aus einer Nabenscheibe a, einem darauf geschraubten Deckelstück b und einem über beide Theile gezogenen Ring c, in welchem Stellschrauben d für die Kaliberstähle e eingeschraubt sind.
                              									Dagegen werden die Vorschneidstähle f (sogen.
                              									Frässtähle) durch Seitenschrauben g in den offenen
                              									Radialschlitzen des Deckelstückes b festgehalten und
                              									die Kaliberstähle e mittels Druckschräubchen h festgeklemmt. Mit diesem Fräskopf können Rundstäbe,
                              									Bolzen, Achsen, Wellen u. dgl. auf Maass (Kaliber) blank und fertig gedreht werden,
                              									wobei der Kopf mit der Drehbankspindel über dem im Support festgehaltenen Werkstück
                              									kreist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 292
                              Dreyer's Fräsekopf.
                              
                           Fetu-Defize's Kaltsäge für Metalle. Fetu-Defize und Co.,
                              									Maschinenfabrik in Lüttich, haben nach Engineering,
                              									1894 II. Bd. 58 * S. 591, eine Bandsäge für Metalle ausgeführt, welche in Fig. 182 und 183 dargestellt ist. Am
                              									oberen Arm des Bügelständers a ist der obere
                              									Bandrollenzapfen b in einem Schlitten festgelegt und
                              									mittels der Handradwelle c in der Höhenrichtung durch
                              									eine Spindel d stellbar. Von der unteren Bandrolle e wird mittels eines Rädersatzes f von der Festlosscheibe g
                              									der Schnittbetrieb abgeleitet, während die Schaltung des vorderen Tischschlittens
                              										h von Stufenscheiben i
                              									aus durch Versatz- und Wendetriebräderwerke k auf die
                              									Querspindel der vorderen frei vorliegenden Wange l
                              									vermittelt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 292
                              Fetu-Defize's Kaltsäge.
                              
                           Der zweite Tischschlitten m geht vollständig frei dann
                              									mit, wenn er an h gekuppelt wird.
                           Walker Norton's Schleifmaschine. Von der Norton Emery Wheel Co. in Worcester, Mass., werden nach
                              										American Machinist, 1894 Bd. 17 Nr. 39, 40 * S. 1
                              									und 4, Schleifmaschinen gebaut (vgl. 1894 294 * 272),
                              									welche sowohl zum Schleifen von kleineren Maschinentheilen, als auch zum Schärfen
                              									von Fräsewerkzeugen dienen. Jede der neueren Maschinen ist mit einem Satz von 24
                              									Stück verschiedenen Schmirgelschleifscheiben ausgerüstet, welche im Ständerkasten
                              									untergebracht sind.
                           Da es nun für den Schleifbetrieb immer vortheilhaft ist, Schleifräder der Gestalt und
                              									der Körnung nach dem Arbeitsstück anzupassen, so muss das Auswechseln der
                              									Schleifscheiben dadurch erleichtert werden, dass man zeitraubende Centrirungen
                              									möglichst umgeht, und die auf Nabenkörper montirten Schmirgelscheiben einfach auf
                              									die Schleifspindel zu stecken braucht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 292
                              Fig. 184.Norton's Schleifmaschine.
                              
                           Es werden daher die Schleifwerkzeuge die in Fig. 184
                              									angegebene Ausrüstung erhalten. Die Schmirgelscheibe a
                              									sitzt auf der Nabe b, wird durch die Scheibenmutter c an den Nabenflansch geklemmt, während die
                              									Kegelbohrung des Nabenkörpers b auf die
                              									Schleifradspindel passt, deren Zapfen sich in die federnde Mutter d einschraubt und sichert.
                           Verschiedene Arbeitsanwendungen sind in Fig. 185
                              									angedeutet. Hierbei werden die Theile a, b und c zwischen festen Körnerspitzen und zwar die auf einen
                              									Dorn geschobene Büchsen und die Kaliberklinke b
                              									cylindrisch, der Lagerkopf der Spindel c konisch
                              									geschliffen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 292
                              Fig. 185.Norton's Schleifmaschine.
                              
                           Dagegen sind im Universalfutter freigehalten der Theil d, welcher aussen cylindrisch, das Stück e,
                              									welches aussen kegelförmig, der Rohrfräser f, welcher
                              									hohlcylindrisch, und die Lagerbüchse g, die
                              									hohlkegelförmig geschliffen wird.
                           Weitere Anwendungen sind in Fig. 186 und 187 in der Maschine gezeigt, wobei eine Stirnfräse
                              									mittels einer schmalen Schleifscheibe abgeschliffen, und in Fig. 187 die Bohrung eines Fräsers hohlgeschliffen wird. In allen kreist
                              									das Werkstück gegen das Schleifrad in langsamer Gangart.
                           Die Rückenkanten der Fräsezähne würden durch den angreifenden Umfang der
                              									Schleifscheibe eine hohle Rückenform mit ungünstiger Schnittwirkung erhalten,
                              									weshalb in den letzten Jahren sogen. Tellerscheiben angewendet werden, welche nur
                              									mit einem schmalen Hand ihrer Stirnfläche zur Wirkung kommen, wie dies in Fig. 188 beim Abschleifen des im Theilkopf gehaltenen
                              									Stirnfräsers zu sehen ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 293
                              Fig. 186.Norton's Schleifmaschine.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 293
                              Fig. 187.Norton's Schleifmaschine.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 293
                              Fig. 188.Norton's Schleifmaschine.
                              
                           Zum Schluss wird in Fig. 189 die Art und Weise der
                              									Festlagerung eines hinterdrehten Fräsers vorgeführt, der an der vorderen Zahnbrust
                              									mittels einer Tellerscheibe scharf geschliffen werden soll, wobei gleichzeitig
                              									bemerkt wird, dass alle Zuschärfsverfahren mittels Stelldaumen für hinterdrehte
                              									Fräser unzulänglich sind, und dieselben bei nur einigermaassen wenig
                              									sorgfältiger Behandlung dem sicheren Ruin entgegengehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 293
                              Fig. 189.Norton's Schleifmaschine.
                              
                           J. Hill's Kreissägeschärfmaschine. Mit dieser
                              									Kreissägeschärfmaschine werden bis zu 60 Sägezähne in einer Minute selbsthätig
                              									zugeschärft, was gegenüber dem Schärfen mittels Handarbeit in jeder Beziehung
                              									vortheilhaft ist. Diese Maschine (Fig. 190 bis 192) besteht nach Revue industrielle, 1894 Nr. 29 * S. 281, aus einem
                              									Gestellfuss a mit Lagerarmen b für eine Antriebwelle mit Festlosscheibe c
                              									und Antriebscheibe d für das Schmirgelrad e, welches zum Schärfen dient. Die Spindel dieser
                              									Schleifscheibe e läuft in einem um den Zapfen f schwingenden Lagerarm g,
                              									der in eine Blattfeder h ausgeht, welche eine Art
                              									Schubstange zu einem Kurbelhebel i ist, dessen Zapfen
                              									am Rad k festgelegt ist. Die Nabe dieses Kurbelhebels
                              									greift ferner in einen Schlitzhebel l, durch welchen
                              									ein Sperrklinkenschaltwerk m betrieben wird, das mit
                              									einem Schneckentriebwerk n in Verbindung steht, auf
                              									dessen Schneckenradspindel das abzuschaltende Kreissägeblatt o aufgespannt ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 293
                              Hill's Kreissägeschärfmaschine.
                              
                           Zum Einstellen für die verschiedenen Durchmesser der Sägeblätter, welche von 150 bis
                              									1150 bezieh. von 300 bis 1750 mm in zwei Maschinengrössen schwanken können, dient
                              									das Handstellwerk p, durch welches der Lagerschlitten
                              									für die Aufspannspindel o verlegt werden kann.
                           Tilghman-Mathewson's Dampfsandgebläsevorrichtung zumSchärfen von Feilen. Die Einführung des bereits seit
                              									dem Jahre 1883 bekannten Verfahrens zum Schärfen neuer und stumpf gewordener Feilen
                              									hat sich wegen der Höhe der Licenzgebühren nur langsam Eingang verschafft.
                           So wurde nach Revue industrielle, 29. Juni 1895 Nr. 26 *
                              									S. 254, erst im J. 1891 eine solche Vorrichtung in der Eisenbahnwerkstätte der
                              									Ostbahn in Epernay eingeführt, mit der nennenswerthe Erfolge erzielt worden sind,
                              									wie aus der folgenden Zusammenstellung der Ergebnisse leicht zu ersehen ist.
                           Versuche mit ungeschärften und mit Sandgebläse geschärften
                              									Feilen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 294
                              400 mm lange, flache einhiebige
                                 										Feile; 450 mm lange Bastardfeile; 150 mm lange Schlichtfeile; Versuchsdauer in
                                 										Stunden; Mittleres Spangewicht in Gramm nicht geschärft, geschärft; Mehrleistung
                                 										in Procenten durch die Sandschärfung; Anmerkungen; Versuche nur mit je einer
                                 										Feile und einer Fläche derselben. Gewicht der Feilenspäne in Gramm. Rothguss 84
                                 										: 16 Kupfer und Zinn. Jede Feilenfläche wurde nach je 10 Stunden Arbeitszeit
                                 										mittels Sandstrahlgebläse nachgeschärft, während die nicht geschärfte Feile bis
                                 										zum Stumpfwerden, also bis zur Unbrauchbarkeit benutzt ward.
                              
                           Die Vorrichtung (Fig. 193) besteht aus einem eisernen,
                              									auf vier Füssen aufrecht gestellten cylindrischen Kessel A mit Essenrohr B und Trichterboden, aus
                              									dessen Mittelloch der Schleifschlamm abfliesst.
                           Vor dem Kessel A ist rechts die Dampfrohrleitung EFD, links unten die Ableitung des Schleifschlammes
                              									nach dem Sammeltrichter M, links oben der an der Wage
                              										P hängende Behälter N
                              									für das Schleifmaterial derart angeordnet, dass die beiden Arbeitsdüsen C (Fig. 194 bis 197) vor der ovalen
                              									Arbeitsöffnung im Cylinderkessel A zu stehen
                              									kommen.
                           Mit diesen Düsen C stehen einerseits die
                              									Dampfzuleitungen D und andererseits die
                              									Sandzuleitungsrohre t in Verbindung, wobei in die
                              									Hauptzuleitung des von einem Dampfkessel gelieferten Dampfes der Wasserabschneider
                              										C1 und drei
                              									Abschlussventile für das Haupt- und jedes der Zweigrohre eingeschlossen sind.
                              									Ein oberes schwächeres Dampfrohr zweigt nach links und unten ab, und dient mittels
                              									eines Dreiwegehahnes S dazu, um als Blasrohr im Kessel
                              									Luftzug hervorzubringen, sowie ferner zum Heben des im Gefäss M angesammelten Schleifschlammes.
                           Dies wird in der Weise besorgt, dass durch das Dampfrohr K Dampf in das cylindrische, unten durch ein Kugelventil P abgeschlossene Gefäss L
                              									eingelassen wird, durch dessen Spannung (0,75 k/qc) die im Gefäss L abgefangene Flüssigkeit durch das Steigrohr R gehoben und durch das Siebgefäss m gedrückt wird, aus welchem es in das mit
                              									Siebtrichtern gesicherte Sammelgefäss N aufgefangen
                              									wird.
                           Zur Begrenzung der Spannung im Gefäss L ist ein
                              									Sicherheitsventil s, ferner am Sammelgefäss M ein Ueberlaufrohr und ein Eingusstrichter vorhanden.
                              									Wird mittels des Dreiwegehahnes S der Dampf abgestellt,
                              									so öffnet sich in Folge des höheren Wasserstandes im Gefäss M das Kugelventil, worauf Schlammwasser nach L bis zur Ausgleichung der Wasserspiegel übertritt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 294
                              Fig. 193.Tilghman-Mathewson's Sandgebläsevorrichtung.
                              
                           Die Strahldüse (Ejector) besteht aus einem Hauptkörper a
                              									aus Rothguss (Fig. 195
                              									bis 197) mit dem
                              									Anschlussgewinde für das Dampfrohr D (Fig. 193) mit zwei aufgeschraubten Deckplatten b, welche zwei Schlitze c
                              										(Fig. 194 und 197) für den
                              									Dampfstrahl freilassen. In die freibleibende Oese d des
                              									Hauptkörpers a wird das Sandrohr e quer durchgeschoben und mittels der
                              									Druckschraube f an Ort gehalten. Eine Putzschraube g vervollständigt diesen Strahlstutzen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 299, S. 295
                              Tilghman-Mathewson's Sandgebläsevorrichtung.
                              
                           Im Sandrohrstutzen ist ein breiter Schlitz vorhanden, welcher an die entsprechende
                              									Oeffnung i im Hauptkörper a Anschluss findet.