| Titel: | Ueber die Fortschritte der Photographie und der photographischen Reproductionsverfahren. | 
| Autor: | J. M. Eder, E. Valenta | 
| Fundstelle: | Band 300, Jahrgang 1896, S. 41 | 
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                        Ueber die Fortschritte der Photographie und der
                           								photographischen Reproductionsverfahren.
                        Von J. M. Eder und E. Valenta.
                        (Schluss des Berichtes S. 15 d. Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Ueber die Fortschritte der Photographie und der photographischen
                           								Reproductionsverfahren.
                        
                     
                        
                           Photographie bei künstlichem Lichte.
                           Die Anwendung des elektrischen Bogenlichtes zu photographischen Aufnahmen nimmt einen
                              									grösseren Umfang an. Insbesondere in den Reproductionsateliers ist das Bogenlicht
                              									zur Aufnahme von Gemälden, Zeichnungen, Plänen u.s.w. fast unentbehrlich geworden.
                              									Für die Zwecke der Autotypie wird heute in den grossen Reproductionsanstalten fast
                              									ausschliesslich Bogenlicht angewendet. Eine derartige Einrichtung findet sich
                              									auch an der k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und
                              									Reproductionsverfahren in Wien. Das Licht von zwei bis vier Bogenlampen von je 2000
                              									Kerzen Helligkeit fällt, ohne vorher diffus gemacht zu werden, direct auf das
                              									Original. Die Aufnahmen nehmen bei Verwendung eines Objectivs von 60 cm Focus und
                              									Blende f/13 3 bis
                              									6 Minuten in Anspruch. Auch für Copirzwecke mit Fischleim- oder
                              									Eiweisschromatschichten wird es mit Vortheil benutzt.
                           Von Fourtier erschien über die Photographie bei
                              									künstlichem Lichte (insbesondere Magnesiumlicht) eine Broschüre: Les Lumières artificielles en Photographie, Paris 1895.
                              									Er maass die Grösse der Feuergarben, welche brennendes Magnesiumpulver gibt. Der
                              									Durchmesser der Garbe bei 0,3 bis 0,6 g Magnesiumpulver wurde durchschnittlich 15
                              									bis 21 cm gefunden. Die Verbrennungsgeschwindigkeiten fand er ⅛ bis 1/90 Secunde.
                              									Zusatz von Schwefelantimon wirkt günstig, von Schwefel ungünstig bei
                              									Explosivpulvern. Fourtier fand, dass
                              									Aluminiumblitzpulver schlechter wirkt als Magnesiumblitzpulver.
                           J. Köst in Frankfurt construirte ein Atelier, bei dem
                              									Magnesiumblitzlicht zur Anwendung kommt. Dabei finden eine grössere Anzahl
                              									zweckmässig vertheilter Lampen Benutzung.
                           
                        
                           Emulsionsbereitung.
                           A. v. Hübl beschreibt in seinem Buche: „Collodionemulsion“1894, Halle a. S. bei A. Knapp. seine Methode zur Herstellung von
                              									Bromsilber-Collodionemulsionen (mit Bromidüberschuss und Silberoxyd-Ammoniak); als
                              									schleierwidriges Mittel empfiehlt der Verfasser Aether-Schwefelsäure, als
                              									Sensibilisator Narcotin und Codeïn, welche Zusätze sich auch für orthochromatische
                              									Emulsion (neben Eosin u.s.w.) bewährt haben.
                           W. H. Prestwich meldete in England ein Patent für
                              									photographische Emulsionen an, welche zum Gusse von lichthoffreien Platten dienen.
                              									Diese Emulsionen geben, im Falle man dieselben zur Herstellung von
                              									Transparentbildern benutzt, eine matte Schicht. Dieses Ziel wird erreicht, indem man
                              									statt, wie dies gewöhnlich üblich ist, reine Gelatine zu verwenden, Gemische von
                              									Gelatine (3 Th.) und Stärke (1 Th.) als Bindemittel benutzt.
                           1) Bromsilberemulsion stellt Prestwich her aus 20 Unzen
                              									Wasser, 300 Grains Nelson-Gelatine (Nr. 1), 300 Grains harter Gelatine und 200
                              									Grains Stärke. Bei 140° F. werden 200 Grains Bromammonium, dann 200 Grains
                              									Silbernitrat und Ammoniak bis zur Auflösung des Niederschlages zugesetzt, hierauf 10
                              									Grains trockenes Silbernitrat, dann 1 Unze Alkohol.
                           2) Chlorsilberemulsion zum Auscopiren oder für Entwicklung erhält man mittels 20
                              									Unzen Wasser, 200 Grains Stärke, 600 Grains Gelatine, 50 Grains Citronensäure, 50
                              									Grains krystallisirter Soda, 53 Grains Chlorbarium, 150 Grains Silbernitrat und 1
                              									Unze Alkohol. Die Gelatinestärke wird heiss gelöst, dann lässt man auf 110° F.
                              									erkalten und fügt das Chlorsalz, dann das Silbersalz zu.Brit. Journ. of
                                       												Photogr., 1894 S. 170. (Zusatz von Stärke zur
                              									Gelatineemulsion ist nicht neu und wohl nicht patentirbar, denn es wird hierüber
                              									schon in Eder's Photographie mit Bromsilbergelatine, 4.
                              									Aufl. 1890 S. 58, berichtet. Die Ref.)
                           
                           Eine Emulsion für Bromsilberemulsionspapier mit matter Fläche (Hervorrufung mit
                              									Eisenoxalat) wird nach Prestwich durch Mischen von 20
                              									Unzen Wasser, 300 Grains Nelson-Gelatine (Nr. 1), 300 g harter Gelatine, 200 g
                              									Stärke erhalten (Temperatur 140° F.); dann wird eine Lösung (Temperatur 100 bis 110°
                              									F.) von 200 Grains Bromammonium, 200 g Silberoxydammoniak, 100 g Silbernitrat
                              									(trocken), 1 Unze Alkohol zugesetzt.
                           In Deutschland wurde dem Photographen Junk in Berlin ein
                              									Patent auf die Herstellung eines ähnlichen
                              									Bromsilber-Gelatinestärkeemulsionspapieres ertheilt.
                           Eine sehr gute Emulsion für Celloidinpapier (Chlorsilbercollodionpapier für den Auscopirprocess)
                              									erhält man nach BelitzkyEder's Jahrb. f.
                                       												Photogr. f. 1895., indem
                              									man sich folgende Lösungen bereitet:
                           
                              
                                 Lösung A
                                 Chlorstrontium, krystall.
                                 30
                                 Th.
                                 
                              
                                 
                                 Chlorlithium
                                 10
                                 Th.
                                 
                              
                                 
                                 Destillirtes Wasser
                                 62
                                 Th.
                                 
                              
                                 
                                 Alkohol (absolut.)
                                 138
                                 Th.
                                 
                              
                                 Lösung B
                                 Silbernitrat
                                 12
                                 g
                                 
                              
                                 
                                 Wasser
                                 16
                                 g
                                 
                              
                                 
                                 Alkohol
                                 30
                                 g
                                 
                              
                                 Lösung C
                                 Citronensäure
                                 20
                                 g
                                 
                              
                                 
                                 Alkohol
                                 80
                                 g
                                 
                              
                                 Lösung D
                                 Glycerin und Alkohol zu gleichen Theilen.
                                 
                              
                           Man mischt nun 400 g 3procentiges Rohcollodion mit 10 bis 20 g von Lösung A, setzt
                              									dann 20 g Glycerinalkohol, hierauf in sehr kleinen Portionen unter fortwährendem
                              									Schütteln die Silberlösung B und zuletzt noch 20 g Citronensäurelösung C und 50 cc
                              									Aether zu. Die erhaltene Emulsion wird auf Barytpapier gegossen.
                           Chlorsilbercollodionemulsion für
                                 										Diapositive:Photogr. Times, 1894.
                           
                              
                                 Chlorzink
                                 6
                                 g
                                 
                              
                                 Citronensäure
                                 2
                                 g
                                 
                              
                                 Weinsäure
                                 1
                                 g
                                 
                              
                                 Alkohol
                                 240
                                 cc
                                 
                              
                           Nach erfolgter Lösung wird 1 Tropfen Ammoniak, 12 g Collodionwolle und 450 cc Aether
                              									zugegeben. Dieses „Chloridcollodion“ wird nach erfolgter völliger Lösung der
                              									Bestandtheile mit folgendem „Silbercollodion“ versetzt:
                           
                              
                                 Silbernitrat
                                 30
                                 g
                                 
                              
                                 Wasser
                                 20
                                 cc
                                 
                              
                                 Alkohol
                                 450
                                 cc
                                 
                              
                           Hierzu fügt man 12 g Collodionwolle und 240 cc Aether.
                           Die fertige Collodionemulsion wird 6 bis 8 Stunden reifen gelassen und auf die
                              									Platten ziemlich dick gegossen. Vor dem Copiren müssen die Platten Ammoniakdämpfen
                              									während kurzer Zeit ausgesetzt werden.
                           
                        
                           Entwicklung des photographischen Bildes.
                           Die Zahl der Entwicklersubstanzen, welche für Bromsilbergelatinetrockenplatten
                              									angewendet werden, wird immer grösser.
                           Lumière und SeyewetzEder's Jahrb. f.
                                       												Photogr. f. 1895 aus Société française de
                                       												Photographie. berichten über eine neue Gruppe von
                              									Entwicklern aus der aromatischen Reihe, unter denen sie für das
                              										PhenylhydroxylaminDieser von Bamberger 1894 entdeckte Körper entsteht durch
                                    											Kochen von Nitrobenzol mit Wasser und Zinkstaub. (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 27 S.
                                    											1348.) folgende Vorschrift geben:
                           
                              
                                 Phenylhydroxylamin
                                 1
                                 g
                                 
                              
                                 Natriumsulfitanhydrid
                                 3
                                 g
                                 
                              
                                 Wasser
                                 100
                                 cc
                                 
                              
                                 Bromkalium (1 : 10)
                                 6
                                 cc
                                 
                              
                           Der Entwickler neigt zur Schleierbildung, welche von Alkalien begünstigt wird.
                           Dr. M. AndresenEder's Jarhb. f. Photogr. f. 1895, S.
                                    										133. führte eine Reihe von Untersuchungen über den Zusammenhang der
                              									Constitution mit dem Entwickelungsvermögen von Substanzen innerhalb der Klasse der
                              									Diamidophenole aus, auf welche Arbeit wir hiermit verweisen.
                           Auf die Verwendung von Naphtalinderivaten als Entwickler in der Photographie wurde
                              									der Berliner Actiengesellschaft für Anilinfabrikation
                              									ein Patent ertheilt und zwar das D. R. P. Nr. 50265 auf die Verwendung von
                              									Diamidonaphtalinsulfosäuren, Amidonaphtolsulfosäuren. Der Patentanspruch lautet:
                           Anwendung der nachstehend genannten Diamidonaphtalinsulfosäuren und
                              									Amidonaphtolsulfosäuren zur Entwicklung photographischer Bilder in Schichten, welche
                              									Chlor-, Brom- oder Jodsilber allein oder gleichzeitig verschiedene Mengen von zwei
                              									oder drei Halogensilbersalzen (Chlor-, Brom- und Jodsilber) enthalten:
                           a) Diamidonaphtalinsulfosäuren, welche durch Reduction von Azofarbstoffen aus
                              									aromatischen Basen und α-Naphtylaminmonosulfosäuren,
                              										β-Naphtylaminmonosulfosäuren, α-Naphtylamindisulfosäuren, β-Naphtylamindisulfosäuren erhalten werden können.
                           b) Amidonaphtolsulfosäuren, welche durch Reduction der Nitrosoverbindungen oder der
                              									Azofarbstoffe aus α-Naphtolmonosulfosäuren, β-Naphtolmonosulfosäuren, α-Naphtoldisulfosäuren, β-Naphtoldisulfosäuren darstellbar sind.
                           Ferner als Zusatz zu diesem Patente ein D. R. P. Nr. 53549 auf die Anwendung der
                              									nachstehend genannten Dioxynaphtaline und deren Sulfosäuren, Amidonaphtole und
                              									Naphtylendiamine zur Entwickelung photographischer Bilder als Ersatz der im Patent
                              									Nr. 50 265 beschriebenen Naphtalinderivate:
                           I. Dioxynaphtaline, und zwar:
                           
                              1)α-Naphtohydrochinon,
                              2)β-Naphtohydrochinon,
                              3)α1α3-Dioxynaphtalin,
                              4)α1β3-Dioxynaphtalin,
                              5)α1β4-Dioxynaphtalin,
                              6)β1β3-Dioxynaphtalin.
                              
                           II. Dioxynaphtalinmonosulfosäuren (D. R. P. Nr. 50506).
                           III. Dioxynaphtalindisulfosäuren (D. R. P. Nr. 49857).
                           IV. Amidonaphtole, und zwar:
                           
                              1)α1-Amido-α2-naphtol,
                              2)α1-Amido-β1-naphtol,
                              3)β1-Amido-β3-naphtol.
                              
                           V. Naphtylendiamine, und zwar:
                           
                              1)α1β1-Naphtylendiamin,
                              2)α1α2-Naphtylendiamin.
                              
                           Die genannte Firma erhielt zu diesen Patenten noch ein zweites Zusatzpatent (D. R. P.
                              									Nr. 76208) auf die Verwendung folgender Substanzen als Entwickler für
                              									Bromsilbergelatinetrockenplatten:
                           1) α-Amido-β-naphtolmonosulfosäure (Journ. f. prakt. Chem.,
                              									N. F., Bd. 44 S. 251 ff.).
                           2) α-Amido-β-naphtoldisulfosäure, dargestellt durch Einwirkung von schwefliger Säure auf
                              									die Nitrosoverbindung der β-Naphtol-β-monosulfosäure, Schäffer.
                           
                           3) α-Amido-β-naphtoldisulfosäure, dargestellt durch Einwirkung von schwefliger Säure auf
                              									die Nitrosoverbindung der β-Naphtol-β-monosulfosäure F.
                           4) α-Amido-β-naphtolcarbonsulfosäure, erhalten durch Einwirkung von schwefliger Säure auf
                              									die Nitrosoverbindung der β-Oxynaphtoësäure,
                              									Schmelzpunkt 216°.
                           Das Verfahren zum Entwickeln mit diesen Substanzen schliesst sich dem im D. R. P. Nr.
                              									50265 und Nr. 53549 beschriebenen an.
                           Auf die Verwendung von p-Amidophenol und p-Amidokresol als
                                 										Entwickler in der Photographie wurde Dr. Andresen in Berlin ein Patent (D. R. P. Nr. 60174) ertheilt. Die
                              									vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von p-Amidophenol und von
                              									p-Amidokresol, sowie ihrer Substitutionsproducte, wie Chlor-, Brom- und Jod-Oxy- und
                              									Amido-p-amidophenol und -p-amidokresol, wie auch ihrer Sulfo- und Carbonsäuren zum
                              									Entwickeln photographischer Bilder in halogensilberhaltigen Schichten. Die genannten
                              									Substanzen sollen sich dadurch auszeichnen, dass sie das latente photographische
                              									Bild klar, ausserordentlich schnell und mit bedeutender Kraft entwickeln, so dass
                              									dieselben für gewisse Zwecke, insbesondere für sehr kurz belichtete Aufnahmen, als
                              									werthvoll zu betrachten sind.
                           Die Herstellung der Entwickelungslösung möge durch folgendes Beispiel erläutert
                              									werden:
                           In 100 cc kochenden Wassers werden zunächst 30 g wasserfreies, zweifach
                              									schwefligsaures Kalium S2O5K2 und darauf 10 g salzsaures
                              									p-Amidophenol aufgelöst. Zu der erhaltenen Lösung setzt man unter Umrühren langsam
                              									concentrirte Natronlauge, bis der anfangs entstandene breiige Niederschlag sich eben
                              									wieder auflöst.
                           Für den Gebrauch wird die Lösung des gebildeten p-Amidophenolnatriums mit 5 bis 50
                              									Th. Wasser, je nachdem ein stärkerer oder schwächerer Entwickler gewünscht wird,
                              									verdünnt.
                           Patentanspruch. Verwendung von p-Amidophenol und von
                              									p-Amidokresol, sowie ihrer Substitutionsproducte zum Entwickeln photographischer
                              									Bilder in halogensilberhaltigen Schichten.
                           Dr. Andresen besprach die Verwendung des p-Phenylendiamins, sowie des p-Toluylendiamins als Entwickler in
                                 										der Photographie, auf welche er zuerst in dem D. R. P. Nr. 46915
                              									hingewiesen hatte:
                           
                              „Einer allgemeineren Anwendung dieser Producte stand der Umstand im Wege, dass
                                 										zur Erzielung genügend gedeckter Bilder stets die Gegenwart von kaustischen
                                 										Alkalien nothwendig war. Aus diesem Grunde wurden in der photographischen Praxis
                                 										die in dem D. R. P. Nr. 46915 erwähnten Entwickler von denjenigen
                                 										Entwickelungssubstanzen überholt, welche entweder eine Verwendung in Gegenwart
                                 										kohlensaurer Alkalien bezieh. alkalischer Salze (Sulfite) gestatten oder bei
                                 										denen, sofern dennoch Aetzalkalien zugefügt werden, die letzteren nur zur
                                 										Bildung der Phenolate dienten, wie beispielsweise bei der als ,Rodinal'
                                 										bekannten Lösung von Paraamidophenolnatrium.
                              
                           
                              „Ich habe nun gefunden, dass das Entwickelungsvermögen des p-Phenylendiamins und
                                 										des p-Toluylendiamins durch Einführung von Amido- oder Hydroxylgruppen derart
                                 										gesteigert werden kann, dass die so erhaltenen Substanzen nun bereits mit
                                 										alkalischen Salzen, wie z.B. Natriumsulfit, Natriumcarbonat bezieh. Gemengen
                                 										derselben als kräftige Entwickler im Negativprocess verwendet werden
                                 										können.“
                              
                           
                              „Brauchbare Resultate wurden erzielt unter Anwendung der folgenden Derivate des
                                 										p-Phenylendiamins bezieh. p-Toluylendiamins:
                              
                           
                              Amido-p-phenylendiamin (Triamidobenzol, Beilstein,
                                 										II. Aufl. Bd. 3 S. 1088).
                              
                           
                              Oxy-p-phenylendiamin (durch Reduction des in Beilstein,
                                    											Handbuch, II. Aufl. Bd. 2 S. 445, beschriebenen p-Dinitrophenols [γ] 1 : 3 : 6).
                              
                           
                              Amido-p-toluylendiamin (durch Reduction der aus Diazoverbindungen und
                                 										Toluylendiamin 1 : 2 : 4 entstehenden Farbstoffe).
                              
                           
                              „Die vorgenannten Substanzen gelangen bei Herstellung der Entwickelungslösungen
                                 										vortheilhaft in Form ihrer Salze (Sulfate, Hydrochlorate) zur Verwendung; die
                                 										den Lösungen derselben zuzufügenden alkalischen Salze haben alsdann die doppelte
                                 										Rolle, einerseits aus den Salzen die betreffenden Basen in Freiheit zu setzen,
                                 										andererseits das Entwickelungsvermögen, welches diese bereits an sich besitzen,
                                 										zu genügender Kraft zu entfalten.
                              
                           
                              „Die Zusammensetzung der Entwickelungslösungen aus den genannten Aminen und
                                 										Alkalisalzen und die Concentration jener Entwicklungslösungen richten sich nach
                                 										dem jeweiligen Bedürfniss. Es mag deshalb das folgende Beispiel für Bereitung
                                 										einer derartigen brauchbaren Lösung genügen:
                              
                           
                              
                                 In
                                 1000
                                 cc
                                 Wasser werden zunächst
                                 
                              
                                 
                                 100
                                 g
                                 Natriumsulfit und hierauf
                                 
                              
                                 
                                 10
                                 g
                                 salzsaures Amido-p-toluylendiamin
                                 
                              
                           
                              aufgelöst.“
                              
                           Patentanspruch. Verwendung von Amido- und
                              									Oxy-p-phenylendiamin (OH bezieh. NH2 : NH2 : NH2 = 1 : 3 :
                              									6), sowie Amido-p-toluylendiamin (CH3 : NH2 : NH2 : NH2 = 1 : 2 : 4 : 5) zum Entwickeln photographischer
                              									Bilder in halogensilberhaltigen Schichten.
                           
                        
                           Photographische Papiere.
                           Einer immer steigenden Beliebtheit erfreuen sich die verschiedenen Mattpapiere
                              									(Copirpapiere mit matter Oberfläche). Die meisten dieser Papiere nehmen mehr oder
                              									weniger gut Platintonung an und man ist daher mit ihrer Hilfe im Stande, den
                              									Platindrucken ähnliche Copien auf einfachem und billigem Wege herzustellen.
                           Zur Herstellung solcher Mattpapiere kann man sich sowohl des Chlorsilbergelatine-,
                              									als auch des Chlorsilbercollodionprocesses bedienen.
                           Im ersteren Falle wird von der Eigenschaft, den Gelatineemulsionen mit Stärkezusätzen
                              									matte Schichten zu geben, Gebrauch gemacht; im zweiten Falle benutzt man eigens für
                              									diesen Zweck hergestellte Barytpapiere, Verringerung des Collodiongehaltes und
                              									gewisse Zusätze zur Collodionemulsion, um eine matte Oberfläche zu erzielen. Die
                              									Matt-Celloidinpapiere haben vor den gewöhnlichen Celloidinpapieren des Handels den
                              									unleugbaren Vorzug, dass man die Bilder auf diesen Papieren sowohl mit Bleistift,
                              									als auch mit Retouchirfarben retouchiren kann, ohne ein Abspringen der Farbe u.s.w.
                              									befürchten zu müssen.
                           Einige dieser Papiere nehmen, in Platintonbädern getont, eine sehr angenehme
                              									braunschwarze Farbe an; andere geben, wenn sie im Goldtonbade schwach getont und hierauf in einem
                              									Platintonbade nachgetont werden, Bilder, welche den echten Platindrucken täuschend
                              									ähnlich sehen.Siehe E. Valenta's diesbezügliche Arbeiten in der Photographischen Correspondenz. Ein
                              									solches Copirpapier ist z.B. das von der Firma Brandt und
                                 										Wilde's Nachf. in Berlin in den Handel gebrachte Celloidin-Mattpapier
                              										(Ankermarke).Siehe E. Valenta's diesbezügliche Arbeiten in der Photographischen Correspondenz.
                           Colby in Zwickau mischt den
                              									Chlorsilbercollodionemulsionen für Celloidinpapier lösliches Goldsalz bei, wodurch
                              									er ein im gewöhnlichen Fixirbade tonendes Copirpapier erhält.D. R. P. Nr. 77162.
                           Liesegang in Düsseldorf erzeugt ein
                              									Chlorsilbergelatinepapier mit gekörnter Oberfläche, welches er „Netzpapier“ nennt. Dasselbe ist auf
                              										„Pyramidenkornpapier“ von verschiedener Korngrösse hergestellt und
                              									insbesondere für grössere Bilder sehr gut geeignet, indem sich mit Hilfe dieses
                              									Papieres sehr schöne künstlerische Effecte erzielen lassen.
                           Albuminpapier mit matter Schichte erhält man nach Hubl dadurch, dass man statt des gesalzenen Eiweisses,
                              									wie selbiges zur Herstellung von Albuminpapier gewöhnlich benutzt wird, Gemenge von
                              									Arrowroot-Stärkekleister (2procentig mit 2 Proc. Kochsalz) und Eiweiss (¼ Th.)
                              									verwendet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 44
                              Fig. 10.Giessmaschine von Zink.
                              
                           Zur fabrikmässigen Erzeugung von Celloidinpapieren sind
                              									von mehreren Seiten Giessmaschinen construirt worden.
                              									Eine sehr einfache und dennoch gut und sicher arbeitende derartige Giessmaschine
                              										(Fig. 10) wurde von Zink in Gotha construirt und wird dieselbe von der Firma J. F. Schippang in Berlin in den Handel gebracht.
                           Den Hauptbestandtheil der Erfindung bildet der Giesskörper d. Derselbe ist so construirt, dass er im Vereine mit der zu präparirenden
                              									Fläche einen Behälter für die Emulsion bildet. Er ist beweglich und wird durch eine
                              									besondere Spannvorrichtung auf die unter ihm befindliche Auflage, die ebenfalls aus
                              									einer Rolle besteht, aufgepresst, so dass die in den Raum eintretende Flüssigkeit
                              									nicht unter dem Giesskörper d einen Abfluss finden
                              									kann. Eine geeignete Transportirvorrichtung zieht das zu präparirende Papier unter
                              									diesem Giesskörper hindurch, die überschüssig aus dem Behälter mitgenommene Emulsion
                              									läuft je nach der Geschwindigkeit, mit welcher sich das Papier fortbewegt, von
                              									der geneigten oder senkrechten Fläche ab. Eine geringere Geschwindigkeit des
                              									Papieres ergibt demnach eine schwache Schicht, eine grössere eine dementsprechend
                              									stärkere. Das über die Walze c geführte Papier bewegt
                              									sich auf einer geraden Fläche in der gezeichneten Weise, der Einwirkung der Luft
                              									behufs Erstarrens ausgesetzt, weiter, um durch eine geeignete Vorrichtung in zum
                              									Trocknen handliche Stücke geschnitten zu werden. Die Emulsion wird vom Behälter
                              									durch eine Leitung bekannter Construction dem Giessraume zugeführt. Die Verwendung
                              									der Maschine kann in allen Fällen erfolgen, wo es sich darum handelt, Flächen mit
                              									einer Flüssigkeit zu überziehen oder theilweise zu tränken.Eder's Jahrb. f.
                                       												Photogr. f. 1895, S. 474.
                           
                        
                           Silbercopirverfahren mit Hervorrufung.
                           Verschiedene Publicationen über diesen Gegenstand schliessen sich an Valenta's UntersuchungenSiehe Eder's Jahrb. f.
                                       												Photogr. f. 1893, S. 53. an; GötzPhotogr. News, 1894 S. 798.
                              									empfiehlt für Celloidinpapier nur so lange zu belichten, bis das Bild schwach
                              									sichtbar wird, und hierauf in folgendem Entwickler hervorzurufen:
                           
                              
                                 Wasser
                                 100
                                 Th.
                                 
                              
                                 Pyrogallol
                                 1
                                 Th.
                                 
                              
                                 Citronensäure
                                 1
                                 Th.
                                 
                              
                                 Natriumsulfit
                                 10
                                 Th.
                                 
                              
                           worauf die Bilder gewaschen und in einem combinirten
                              									Tonfixirbade getont und fixirt werden. (Der obige Entwickler ist der von E. Valenta 1892 für diesen Zweck empfohlene
                              									Hervorrufer. Anmerk. d. Ref.)
                           Zur Entwickelung von kurz ancopirten Bildern auf Soliopapier (einem englischen
                              									Chlorsilbergelatinepapier, welches von der Eastman-Company in den Handel gebracht wird) empfiehlt der Practical PhotographerMai 1894. eine Lösung von 1 Th.
                              									Hydrochinon, 1 Th. Natriumsulfit, 2 Th. Bromkalium, 4 Th. Bromammonium und 128 Th.
                              									Wasser. Von dieser Lösung werden 150 Vol.-Th. mit 30 Vol.-Th. Natronlauge (1 Th.
                              									Aetznatron in 64 Th. Wasser) und 4 Vol.-Th. Tanninlösung (8 : 440) gemischt. Copirt
                              									wird 1/20 der zum
                              									Auscopiren erforderlichen Zeit, dann in obigem Entwickler hervorgerufen. Wenn die
                              									Hälfte der gewünschten Kraft im Bilde erreicht ist, legt man dasselbe in verdünnte
                              									Essigsäure (12 : 1000), wäscht endlich mit Wasser und tont im Goldtonfixirbade.
                           
                        
                           Goldtonbäder, Tonfixirbäder, Platin- und
                              									Palladiumtonbäder.
                           Statt der insbesondere für Celloidinpapier häufig verwendeten
                              									Rhodanammoniumchlorgoldtonbäder empfiehlt LiesegangDer Amateurphotograph, Bd. 7 S. 146.
                              									für Aristopapiere (Chlorsilbergelatinepapiere) Tonbäder mit Rhodanaluminium, welcher
                              									Körper härtend auf die Gelatineschicht der Copien einwirkt, was für. den Gebrauch
                              									solcher Papiere in heissen Gegenden von Werth sein dürfte.
                           
                           Die Tonfixirbäder werden von den Praktikern vielfach verworfen, da die Meinung,
                              									ein Tonfixirbad könne keine haltbaren Drucke geben, vielfach verbreitet ist. Obwohl
                              									es eine Thatsache ist, dass beim Gebrauche von Tonfixirbädern die Gefahr einer
                              									Schwefeltonung näher liegt als bei getrennten Tonbädern, so lassen sich doch mit
                              									Tonfixirbädern gerade so haltbare Drucke erzielen, wenn entsprechend vorsichtig
                              									gearbeitet wird.
                           S. Jacobi in Thorn vertheidigt das Tonfixirbad und
                              									betont, dass nur zu rasch tonende derartige Bäder schlecht haltbare, langsam tonende
                              									Bäder aber dauerhafte Bilder liefernDeutsche Photogr.-Ztg., 1894 S.
                                    									107., während van Bosch in Freiburg
                              									dieselben entschieden verwirft, indem er behauptet, dass die Celloidinbilder seiner
                              									Meinung nach dadurch unhaltbar werden.Deutsche Photogr.-Ztg., 1894 S.
                                    									109.
                           J. Joe empfiehlt den Zusatz von
                                 										Borax zum Alauntonfixirbade. (Alauntonfixirbäder bewirken leicht
                              									Schwefeltonung und beeinträchtigen so die Haltbarkeit der Bilder, sind also nicht zu
                              									empfehlen. Anm. d. Ref.)
                           Platintonbäder sind namentlich für Mattpapiere beliebt. E.
                                 										Valenta studirte die Platintonung bei Weisbrod's CelloidinmattpapierPhotogr. Corresp., 1894 S. 232. und
                              									fand, dass die gewöhnlich benutzten Platintonbäder (Wasser, Kaliumplatinchlorür,
                              									Salpetersäure) den Nachtheil haben, dass die Copien beim nachherigen Fixiren in den
                              									Halbschatten gelbliche Töne annehmen. Viel besser wirken Bäder mit saurem
                              									phosphorsaurem Natron. Die Copien müssen mittels kräftiger, contrastreicher Matrizen
                              									hergestellt und ziemlich dunkel copirt werden. Sodann werden dieselben gewaschen, um
                              									sie von überschüssigen Silbersalzen zu befreien, und in folgendes Platintonbad
                              									gebracht:
                           
                              
                                 Lösung a.
                                 
                              
                                 Wasser
                                 500 g
                                 
                              
                                 Natrium biphosphoricum
                                   50 g
                                 
                              
                                 Lösung b.
                                 
                              
                                 Wasser
                                 500 g
                                 
                              
                                 Oxalsaures Kali
                                 100 g
                                 
                              
                           a und b werden gemischt und je 100 cc dieser Vorrathslösung werden vor dem Gebrauche
                              									mit 1 cc einer Kaliumplatinchlorürlösung (1 : 10) versetzt. In diesem Platintonbade
                              									nehmen die Copien rasch eine tiefschwarze Färbung an. Man belässt sie so lange im
                              									Bade, bis der Ton in der Durchsicht ein gleichmässig grauschwarzer geworden ist.
                              									Bringt man die Bilder nach dieser Behandlung in ein gewöhnliches Fixirbad
                              									(Fixirnatron 1 : 10 in Wasser gelöst), so geht der graue Ton in einen angenehm
                              									braunen, ähnlich demjenigen der Platindrucke, welche unter Mithilfe von
                              									Quecksilbersalzen entwickelt werden, über. – Werden schwarze Töne gewünscht, so
                              									behandelt man die im Platintonbade getonten Copien statt im Fixirbade in einem
                              									Tonfixirbade. Hierzu erwies sich das von Valenta
                              									angegebene „einfache Tonfixirbad“Siehe
                                    											unser Referat in D. p. J. 1895 295 66. sehr gut verwendbar; dasselbe
                              									besteht aus:
                           
                              
                                 Wasser
                                 1000
                                 cc
                                 
                              
                                 Fixirnatron
                                 200
                                 cc
                                 
                              
                                 Bleinitrat
                                 10
                                 cc
                                 
                              
                           (Auf je 100 cc dieser Vorrathslösung werden in diesem Falle 100 cc Wasser und 5 cc
                              									Chlorgoldlösung (1 : 100) vor dem Gebrauche zugefügt.)
                           Palladiumsalze werden zur Tonung von
                              									Silbercopirpapierbildern von EdwardsBrit. Journ. of
                                       												Photogr., 1894 S. 554. empfohlen. Das betreffende Tonbad
                              									besteht aus Palladiumchlorid, Wasser und Citronensäure und gibt sepiabraune
                              									Töne.
                           
                        
                           Photographie in natürlichen Farben.
                           Eine originelle Methode der Wiedergabe der Farben mittels des
                                 										indirecten Verfahrens ist jene von Jolly in
                              									England. Nach dessen Verfahren wird mit einer einzigen Aufnahme auf einer
                              									gewöhnlichen Bromsilberplatte ein in der Durchsicht farbig erscheinendes Positiv
                              									erhalten. Zu diesem Zwecke werden auf einer Glasplatte, ähnlich einer Rasterplatte,
                              									durchsichtige, jedoch farbige Striche (9 auf 1 mm) angebracht, und zwar derartig,
                              									dass die ganze Platte dadurch in auf einander folgende schmale Abschnitte zerfällt,
                              									welche in den drei Grundfarben gefärbt sind.
                           Der eine Strich dieser Abschnitte ist so gefärbt, dass er das Lieht absorbirt,
                              									welches die roth empfindlichen Nerven des Auges erregt, der andere die grünen und
                              									der dritte in gleicher Weise die blauvioletten Strahlen. Als für diesen Zweck
                              									passende Farben sind Chrysoidinorange für Roth, eine Mischung von Aethylgrün und
                              									Chrysoidinorange für Grün, und Wasserblau für Blau gewählt worden. Die so
                              									vorbereitete Scheibe lässt also an keiner Stelle weisses Licht durch, doch neben
                              									einander abwechselnd rothes, grünes und blaues Licht. Presst man nun diese Platte
                              									gegen die Schichtseite einer Trockenplatte, so wird, wenn man dieselbe in der
                              									Cassette der Camera so anbringt, dass die von einem farbigen Gegenstande kommenden
                              									Strahlen erst die Rasterfarbenplatte passiren müssen, ein Bild des Gegenstandes
                              									entstehen, bei dem sich alle in der Natur rothen Theile des Gegenstandes nur auf
                              									denjenigen Stellen abbilden können, wo rothe Rasterlinien sich befinden,
                              									ebendasselbe gilt für die anderen Farben.
                           Wenn man dann mittels des fertigen Negatives ein Diapositiv macht und dasselbe durch
                              									eine ebensolche Rasterplatte betrachtet, so müssen die Gegenstände, wenn die farbige
                              									Platte richtig gegen das Diapositiv orientirt ist, in den natürlichen Farben
                              									erscheinen. An Stelle des linirten Farbenrasters kann auch ein mit den Grundfarben
                              									punktirter Raster Anwendung finden.Photogr. Chronik, 1895.
                           
                        
                           Lichtdruck und Photolithographie.
                           Ueber den gleichzeitigen Druck des Lichtdruckbildes mit
                                 										Schriften, Nummern u.s.w. berichtet A.
                                 										AlbertPhotogr. Corresp., 1894 S. 286. und
                              									schildert eingehend die verschiedenen Methoden, welche angewendet werden können,
                              									dieses Ziel zu erreichen.
                           Mit dem Namen Collogravure bezeichnet BalagnyPhotogr. Chronik, 1894. eine Abart
                              									des Lichtdruckverfahrens für den Kleinbetrieb und für Amateure. Auf eine biegsame
                              									Schicht wird ähnlich wie bei den sogen. Films
                              									Bromsilbergelatine aufgetragen, von diesen im Vorrath zu haltenden Bromsilberhäuten
                              									nach Bedarf ein passendes Stück abgeschnitten und in folgender Lösung 5 bis 10
                              									Minuten gebadet:
                           
                              
                                 Wasser
                                 100
                                 Th.
                                 
                              
                                 Doppeltchromsaures Kali
                                 3
                                 Th.
                                 
                              
                           hierauf herausgenommen und mit der Schichtseite auf eine Glasplatte
                              									gequetscht; nach 3 bis 5 Minuten zieht man es vom Glase ab und lässt es im Dunklen
                              									trocknen. Die Gegenwart des Bromsilbers in der Copirschicht soll die Empfindlichkeit
                              									wesentlich steigern. Man copirt unter einem Negative so lange, bis alle Details auf
                              									dem Chromatpapiere sichtbar sind, und erst, wenn die tiefsten Schatten vollständig
                              									auf der Rückseite durchgekommen sind, nimmt man das Blatt heraus und setzt es auf
                              									schwarzer Sammetunterlage, die Rückseite nach oben, 40 bis 60 Secunden dem
                              									zerstreuten Tageslichte aus. Es wird gewaschen, das Bromsilber mit Cyankaliumlösung
                              									(5procentig) ausfixirt und nochmals ausgewässert. Zum Drucke werden die Blätter auf
                              									eine gut polirte Zinkplatte gelegt; die Druckfläche wird mit reinem Terpentin
                              									übergossen und abgetupft. Schliesslich wird die so vorbereitete Lösung mittels eines
                              									Schwammes mit Natronwasserglaslösung (3 : 10) befeuchtet. Vor dem Drucke wird alle
                              									überschüssige Feuchtigkeit mit einem Baumwollenbauschen entfernt, eine 20procentige
                              									Glycerinlösung aufgegossen, der Ueberschuss entfernt und in gewöhnlicher Weise mit
                              									der Druckfarbe eingewalzt, worauf gedruckt werden kann. (Einfach ist das Verfahren
                              									keinesfalls. Anm. d. Ref.)
                           Das Verfahren, von Lichtdruckplatten Ueberdrucke auf
                                 										Stein zu machen, wird gegenwärtig von G.
                                 										AlbersPhotogr. Corresp., 1894 S. 529. in
                              									Hannover ausgeübt, welcher mit demselben recht schöne Resultate erzielte, die guten
                              									Autotypien in Kornmanier gleichkommen; ein derartiges Verfahren ist auch in der
                              									Wiener k. k. Hof- und Staatsdruckerei seit dem Jahre 1891 in Ausübung und wurden
                              									damit sehr schöne Erfolge erzielt.Eder's Jahrb. f. Photogr. f. 1895, S.
                                    										521.
                           Ein ähnliches Verfahren wird auch neuestens von WaterlooEder's Jahrb. f. Photogr. f. 1895, S.
                                    										520. in London unter dem Namen Phototint
                              									zur Herstellung von verschiedenen Drucken für technische Zwecke verwendet.
                           Ueber Lichtdruckplattenpräparation schreibt Ad. BeroldPhotogr. Wochenbl., 1895. eine sehr
                              									detaillirte Abhandlung. Es ist bemerkenswerth, dass derselbe das früher übliche
                              									Auswässern der Bierschicht entfallen lässt, weil demselben seiner Meinung nach kein
                              									praktischer Werth zukommt und die Arbeit nur unnöthig verzögert wird.
                           Ein neues System von Farbendruckschnellpressen wurde dem
                              										John Lucy Davies patentirt (D. R. P. Nr.
                              									77815).
                           Bei diesen Schnellpressen kommen die Farben in trockenen compacten Blöcken zur
                              									Anwendung; vor jedem Abzüge wird von dem betreffenden Farbenblocke mit Hilfe eines
                              									Lösungsmittels eine dünne Farbschicht abgenommen und auf die Druckfläche übertragen.
                              									Diese Methode ist bei Buntdruckmaschinen aller Art, Lithographiepressen u.s.w.
                              									anwendbar und lässt sich die dazu nöthige Einrichtung leicht an schon bestehenden
                              									Maschinen anbringen.
                           Zum Bedrucken und Illustriren von Reliefs auf beliebig
                              									gekrümmten Flächen nahm A. Reich in Hanau a. M. ein
                              									Patent (D. R. P. Nr. 77793).
                           Das Verfahren des Genannten beruht auf der Thatsache, dass ein in allen seinen
                              									Theilen gleichmässig vulcanisirtes Stück Gummi elasticum bei gleichmässigem Zug oder
                              									Druck sich auch in allen seinen Theilen gleichmässig ausdehnt bezieh.
                              									zusammengedrückt wird. Eine dünne elastische Gummiplatte dient als Druckfläche.
                              									Dieselbe wird mittels einer Hohlform (Matrize) auf das zu bedruckende Relief
                              									(Patrize) gepresst und druckt daher als Hohlform. Die Druckfläche enthält die auf
                              									dem Relief darzustellende Schrift u.s.w. in der Projection auf eine Ebene gezeichnet
                              									und überträgt beim Druck diese Zeichnung genau auf das Relief.
                           
                        
                           Zinkographie und Zinkätzung.
                           Ein zinkographisches Verfahren mit Albumin beschreibt Henri
                                 										Calmens.The Photogramm, 1894. Als
                              									lichtempfindliche Substanz empfiehlt derselbe folgende Mischung:
                           
                              
                                 
                                 I.
                                 WasserEiweiss (wahrscheinlich
                                    											trocke-    nes)Gesättigte Lösung von doppelt-    chromsaurem
                                    											KaliGesättigte Lösung von doppelt-    chromsaurem Ammoniak
                                 10010105
                                 ccgcccc
                                 
                              
                                 oder
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 II.
                                 EiweissWasser(Doppeltchroms. Ammoniak
                                 484808
                                 Th.Th.Th.
                                 
                              
                           Um eine dieser Lösungen darzustellen, bringt man in eine Glasflasche gereinigte
                              									Glasbrocken, fügt die Substanzen hinzu und schüttelt etwa 1 Minute. Nach etwa 2
                              									Stunden Ruhe filtrirt man die Lösung durch Baumwolle und benutzt sie sofort oder
                              									längstens nach 2 Tagen. Soll die Lösung sich länger halten, so wird ihr etwas
                              									Citronensäure zugesetzt. Die reingeputzten Zinkplatten sollen vor dem Aufgiessen der
                              									lichtempfindlichen Substanz 1 Minute in folgende Säuremischung gelegt werden:
                           
                              
                                 Wasser
                                 1¾
                                 l
                                 
                              
                                 Salpetersäure
                                 22
                                 cc
                                 
                              
                                 Alaun
                                 66
                                 g
                                 
                              
                           Nach dem Copiren werden die Platten leicht mittels einer durch Terpentinöl verdünnten
                              									Umdruckfarbe eingeschwärzt, und in kaltem Wasser entwickelt, schnell getrocknet und
                              									sofort mit einem Harzpulver eingestaubt, welches aus
                           
                              
                                 syrischem Asphalt
                                 60 Th.
                                 
                              
                                 Laubholzpech (?)
                                 25 Th.
                                 
                              
                                 Fichtenharz
                                 15 Th.
                                 
                              
                           besteht. Diese Ingredienzien werden in einem eisernen Tiegel
                              									durch 1 bis 2 Stunden erhitzt und hierauf fein pulverisirt. Die so eingestaubte
                              									Platte wird gut abgestaubt und angeschmolzen, worauf sie nach bekannter Weise geätzt
                              									werden kann. Einen grossen Werth legt Calmens der
                              									richtigen Zusammensetzung des Harzstaubes bei, und behauptet, dass ein Ueberschuss
                              									von Asphalt graue Drucke, sogen. fetter Asphalt dagegen unscharfe Bilder
                              									bewirkt.
                           Schon lange ist man bemüht, die schweren lithographischen Steine, welche in den
                              									Magazinen der grossen Druckereien ungemein viel Platz für sich in Anspruch nehmen,
                              									durch ein anderes, leichteres und compendiöseres Material zu ersetzen. In erster
                              									Linie waren es Zinkplatten, welche mit einer Kalksinterschicht versehen wurden, die
                              									als Druckfläche in derselben Weise, wie dies beim lithographischen Stein der Fall
                              									ist, functionirte. Auf ein solches Verfahren, Metallplatten
                                 										zum Ersatze von lithographischen Steinen vorzubereiten, wurde Hugo Bittner in Brüssel ein Patent (D. R. P. Nr. 76453)
                              									ertheilt.
                           Nach der Patentschrift wird in folgender Weise vorgegangen: Eine dünne Metall platte
                              									wird zunächst von der sich eventuell vorfindenden Oxydschicht befreit und mittels des
                              									Sandstrahlgebläses gekörnt. Die Körnung ist eine verschiedene, je nachdem die Platte
                              									für Ueberdruck, Feder- oder Kreidezeichnung Verwendung finden soll. Hierauf wird die
                              									Platte mit einer Eiweisslösung, bestehend aus 34 g Albumin, 17 g Natronwasserglas
                              									und 400 cc Wasser, gleichmässig bestrichen und trocknen gelassen, dann in ein Bad
                              									von Calciumsulfat1 l Kalkwasser wird
                                    											mit 3 bis 4 g Schwefelsäure versetzt, nachdem demselben vorher 2 g
                                    											Phosphorsäure zugefügt wurden. gebracht, in dem sie nur so lange
                              									verbleibt, bis sich auf der ganzen Oberfläche ein feiner Niederschlag gebildet hat,
                              									welcher nach abermaligem Trocknen in einem erwärmten Raume mit dem Silicate und
                              									Albumin eine ausserordentlich dünne und feste Schicht bildet. Diese Schicht nimmt
                              									die lithographischen Farben so gut an, dass bei richtiger Behandlung 60000 bis
                              									100000 Abdrücke gemacht werden können.
                           Um den Einfluss der Luft auch auf die Rückseite der Platten zu beschränken und jede
                              									Einwirkung des Bades daselbst zu verhindern, werden sie mittels einer Lösung von
                              									Asphaltlack in Terpentin ganz dünn bestrichen. Die Vorderseite, auf welcher sich die
                              									Zeichnung befindet, ist mit einer leichten Schicht einer Lösung von Gummi arabicum
                              									in Zuckerwasser zu bestreichen.
                           So aufbewahrte Platten können keinen Schaden leiden und die auf ihnen befindlichen
                              									Zeichnungen liefern noch nach Jahren ebenso schöne Abdrucke wie ursprünglich.
                           Patentanspruch: Verfahren der Vorbereitung von
                              									Metallplatten zum Ersatz lithographischer Steine, gekennzeichnet dadurch, dass
                              									gekörnte Metallplatten auf kaltem Wege mit einer Lösung von Albumin und Wasserglas
                              									behandelt und dann in ein Bad von schwefelsaurem Kalk gebracht werden, um eine den
                              									Lithographiestein ersetzende Schicht zu erhalten.
                           Zur Bearbeitung der Zink- und Kupferätzungen behufs deren Fertigstellung zum Drucke
                              									(Hobeln, Ausfräsen, Lochen, Aufstöckeln u.s.w.) sind in der Praxis eine grosse
                              									Anzahl von Maschinen in Verwendung, welche eine wesentliche Verbilligung der
                              									betreffenden Arbeiten mit sich bringen.
                           Zur Herstellung des Randes der Zinkclichés, mittels dessen Hilfe diese Clichés für
                              									den Buchdruck auf den betreffenden Holzstöckeln befestigt werden, dienen sogen.
                              									Bestossladen.
                           Diese von Karl Kempe in Nürnberg construirte Bestosslade
                              									ermöglicht eine Einstellung der Bestossgrösse und gleichzeitig erlaubt sie es, das
                              									Cliché mit Hilfe der Vorderstellung einzuklemmen.
                           Zum Lochen der facettirten Zinkclichés bringt die genannte Firma eine sehr praktische
                              									und einfache Stanzmaschine, „Widder-Cliché-Lochmaschine“ genannt, in den
                              									Handel.
                           Unter dem Namen Rautingmaschinen sind in Amerika
                              									Hilfsvorrichtungen zur Bearbeitung von Zink- und Kupferclichés in Gebrauch.
                           Nunmehr werden diese Maschinen, welche dem Chemigraphen die verschiedensten Dienste
                              									leisten, auch in Deutschland, von der Nürnberger Firma C.
                                 										Kempe, erzeugt. Der Fräser macht bei einer Rautingmaschine mit Kraftbetrieb
                              									7600 Umdrehungen in der Minute und bewältigt die bisher so unangenehme und
                              									zeitraubende Arbeit des Ausschneidens der Leerstellen in Zink- oder
                              									Kupferclichés in sehr kurzer Zeit. Die geätzte Platte wird auf den mit einer grossen
                              									Anzahl von Rinnen versehenen Arbeitstisch gebracht und dort mittels Klemmen
                              									eingespannt. Die beiden Arme der Rautingmaschine laufen in Sicherheitsführung, der
                              									rechte Arm auf einer Ovalscheibe und der linke mit dem Fräser auf einer federnden
                              									Leiste in Gabellagern. Der Aetzer kann beide Arbeitsarme zu gleicher Zeit mit
                              									Sicherheit regieren und auf dem Raume von 40 × 40 cm – dies ist das kleinste Format,
                              									in welchem die Maschine gebaut wird – jede Stelle mit dem Fräser berühren. Das wäre
                              									die hauptsächlichste Arbeit, welche die Rautingmaschine zu verrichten hat; sie
                              									leistet aber noch mehr, indem sie die geätzten und ausgefrästen Platten auch
                              									zerschneidet, genau wie der Aetzer sie braucht; zu diesem Zwecke wird die an der
                              									Stirnseite der Maschine sichtbare Spindel, welche den Arbeitstisch nach vorn oder
                              									rückwärts schiebt, in Bewegung gesetzt und der linke Arbeitsarm durch eine
                              									Spannversicherung in feste Schneidstellung gebracht. Als weitere Leistung sei noch
                              									erwähnt, dass die Rautingmaschine auch zugleich facettirt! Jede Facettenart, ob
                              									schräg oder gewinkelt, kann auf der Rautingmaschine in grösster Sauberkeit gefräst
                              									werden. Die Rautingmaschine ist auch zugleich Bohrmaschine für Clichéstifte oder
                              									Corrigiröffnungen aller Art. Für jede Arbeitsleistung sind besondere Fräser bezieh.
                              									Bohrstifte vorhanden. Sie leistet diese Arbeit noch weit leichter in weicheren
                              									Metallen und in Holz. Kempe's Rautingmaschine hat gegen
                              									das amerikanische Modell verschiedene Verbesserungen.
                           In Amerika werden gegenwärtig sehr gute Rautingmaschinen von John Royle and Sons in Paterson, New YerseyNäheres siehe Eder's
                                       												Jahrb. f. Photogr. f. 1895, S. 542., gebaut und sind
                              									diese Maschinen in England und Amerika am meisten in Anwendung, während dieselben in
                              									Deutschland nur von einer Firma benutzt werden.
                           
                        
                           Autotypie.
                           Gegenwärtig werden zu Rasteraufnahmen für die Zwecke der Autotypie auf Zink oder
                              									Kupfer fast überall die gekreuzten Rasterplatten verwendet, wie solche in
                              									vorzüglicher Ausführung von der Firma Lewy in
                              									Philadelphia erzeugt werden.Vgl. unser
                                    											vorjähriges Referat in dieser Zeitschrift. E.
                                    											und V. Diese Raster werden in
                              									verschiedener Feinheit des Netzes erzeugt und kommen hierbei 32 bis 80 Linien auf
                              									das Centimeter, die gröberen und mittleren Raster dienen für Zink- und Kupferclichés
                              									von grösseren Bildformaten, während die feinsten Raster sich vorzüglich für kleinere
                              									Bildformate und Kupferclichés eignen, welche übrigens ein vorzüglich satinirtes
                              									Papier und gute Farben erfordern, wenn sie schöne Resultate liefern sollen.Photogr. Times,
                                    											1894.
                           Lewy's neuester Raster besteht aus parallelen sich
                              									kreuzenden Linien, welche in der Dicke und im Abstande von einander variiren, so
                              									dass in Gruppen angeordnete, verschieden grosse Lichtdurchlassöffnungen und
                              									Lichthindernisse gebildet werden.Eder's Jahrb. f. Photogr. f. 1895, S.
                                    										549.
                           E. Gaillard in Berlin bringt Rasternetze in den Handel,
                              									welche aus undurchsichtigen, transparenten und dazwischenliegenden
                              									halbdurchsichtigen Punkten bestehen. Diese Netze sollen im Mittel auf 1 qc 10000
                              									Punkte enthalten und in Folge ihrer Halbtonpunkte eine viel reichere Variation der in den
                              									Autotypienegativen zu schaffenden Punktlinien und Flächenbildung ermöglichen,
                              									während die gedeckten Punkte das Bild bilden.Vgl.
                                    												Allgem. Anzeiger f. Druckereien, 1894 S.
                                    											176.
                           (Wir bemerken hierzu, dass nach R. SachersPhotogr. Corresp.,
                                    											1894 S. 571. ein Rasternegativ, bei welchem nicht alle
                              									durchsichtigen Stellen gleich klar und alle gedeckten Stellen gleich undurchsichtig
                              									sind, für die Zwecke der Autotypie zur Herstellung guter Negative unbrauchbar ist.
                              									Anm. d. Ref.)
                           Ueber die Erzielung von Linien bei Aufnahmen mittels des
                                 										gekreuzten Rasters berichtet F. E. Ives.Vortrag, gehalten im Londoner
                                    										Camera-Club.
                           „Es wird alle Hochätzer überraschen, zu hören, dass man mit dem gekreuzten Raster
                                 										ebenso leicht einfache Linien erhalten kann, wie mit einfacher Liniatur,“
                              									schreibt Ives,
                              									„das Problem ist aber sehr einfach zu erklären, wenn man die Wirkung eines
                                 										richtig eingestellten gekreuzten Rasters auf die Platte beobachtet.
                           „Es gibt nämlich eine gewisse Entfernung des Rasters von der Platte, in welcher
                                 										das Lochbild für unsere Zwecke am passendsten ist, und wenn diese Entfernung
                                 										gefunden ist, kann die Grösse und Form des Lochbildes nach Belieben durch die
                                 										Weite und Form der Oeffnung des Diaphragmas (Blende) regulirt werden. Wenn wir
                                 										ein solches mit langer und schmaler Oeffnung verwenden, dessen Richtung so
                                 										steht, wie eine der Linien des Rasters, so wird das Negativ in Folge der nur in
                                 										einer Richtung laufenden Lochbilder entweder eine einzige zart abgetonte
                                 										fortlaufende Linie zeigen, oder eine solche, welche in den Halbtönen fortlaufend
                                 										und an den Enden der Scala punktirt ist, oder aber ein gekreuzter Ton, dessen
                                 										eine Linie schärfer ausgedrückt ist, je nach der Länge, Weite oder der Form der
                                 										Linsenblende.....“ Weiter bemerkt Ives, dass es
                              									nicht möglich ist, mit einlinigen Blocks (für den Dreifarbendruck) so genaue
                              									Wiedergabe der Licht- und Schattentöne zu erzielen, wie mit gekreuzten Linien.
                           R. Sachers aus New York schreibt über Raster negative.Photogr. Corresp., 1894 S. 569. Der
                              									Genannte fand, dass die Form der erhaltenen Punkte bei Rasteraufnahmen von der Form
                              									der Blendenöffnung abhängig sei, und spricht seine Anschauungen hierüber in
                              									folgenden Sätzen aus:
                           
                              „Das Rasternegativ, wie es zur Herstellung einer Buchdruckplatte nöthig ist,
                                 										entsteht dadurch, dass der vor der lichtempfindlichen Platte befindliche
                                 										Kreuzraster wie ein System von kleinen Lochcameras wirkt.
                              
                           
                              „Jede Oeffnung des Rasters projicirt die Form der Blendenöffnung auf die
                                 										lichtempfindliche Platte, und zwar in einer Grösse, welche durch die Intensität
                                 										des von den einzelnen Stellen des Originals reflectirten Lichtes bedingt
                                 										ist.“
                              
                           Zur Erzielung tadelloser Rasternegative ist nach Sachers
                              									nothwendig:
                           1) dass man geschnittene Originalkreuzraster und nicht Raster benutze, welche von
                              									minder exacten photographischen Copien oder nach Papierrastern hergestellt
                              									wurden;
                           2) richtige Verwendung der Blenden;
                           3) absolute Deckung der Punkte im Rasternegative und scharfe Begrenzung derselben
                              									gegen die absolut durchsichtigen Theile.