| Titel: | Neuere Pumpen. | 
| Fundstelle: | Band 300, Jahrgang 1896, S. 55 | 
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                        Neuere Pumpen.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 30 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuere Pumpen.
                        
                     
                        
                           Ueber Dauerversuche, welche Prof. J. Galbraith in
                              									Toronto, Canada, an einer von der Geo. F. Blake
                                 										Manufacturing Co. 'in New York für die Esplanade Pumping-Station der Stadt
                              									Toronto erbauten Verbundpumpmaschine anstellte, finden sich in einer dem
                              									Berichterstatter seitens des Chefingenieurs der vorgenannten Firma und Erfinders
                              									dieser Pumpenconstruction, A. F. Hall, freundlichst zur
                              									Verfügung gestellten Broschüre ausführliche Angaben.
                           Die mit Condensationseinrichtung versehene Pumpe besitzt die bereits 1895 296 * 177 Fig. 61 ersichtliche Construction (dort
                              									irrthümlich als Peabody's Verbundpumpmaschine
                              									bezeichnet, während dieser nur bezügliche Versuche anstellte), weicht jedoch in
                              									ihren Abmessungen bedeutend von dieser ab, da sie nach den Lieferungsbedingungen bei
                              									ununterbrochenem Betriebe in 24 Stunden 45440 cbm Wasser fördern soll.
                           Die Hauptabmessungen der Maschine sind nachstehend gegeben:
                           
                              
                                   Durchmesser des Hochdruckcylinders
                                 736
                                 mm
                                 
                              
                                             „            „   Niederdruckcylinders
                                 1473
                                 mm
                                 
                              
                                             „          jedes Pumpenplungers
                                 508
                                 mm
                                 
                              
                                   Gemeinschaftlicher Kolbenhub
                                 1222
                                 mm
                                 
                              
                                   Durchmesser der Kolben- und Plungerstangen
                                 140
                                 mm
                                 
                              
                                   Durchgangsquerschnitt eines Pumpenventils
                                 43,08
                                 qc
                                 
                              
                                   Anzahl der Saugventile an jedem Cylinderende
                                 63
                                 
                                 
                              
                                         „      „   Druckventile „     „              „
                                 63
                                 
                                 
                              
                                 Luftpumpe (senkrecht):
                                 
                                 
                                 
                              
                                   Durchmesser der beiden Dampfcylinder (dop-      pelt
                                    											wirkend)
                                 305
                                 mm
                                 
                              
                                   Durchmesser der beiden Pumpencylinder (ein-      fach
                                    											wirkend)
                                 635
                                 mm
                                 
                              
                                   Gemeinschaftlicher Kolbenhub
                                 457
                                 mm
                                 
                              
                                   Durchmesser der Kolbenstangen der
                                    											Dampf-      cylinder
                                 57
                                 mm
                                 
                              
                                 Speisepumpe (wagerecht):
                                 
                                 
                                 
                              
                                   Durchmesser des Dampfcylinders
                                    											(doppelt      wirkend)
                                 165
                                 mm
                                 
                              
                                   Durchmesser der beiden Pumpenplunger (ein-      fach
                                    											wirkend)
                                 105
                                 mm
                                 
                              
                                   Gemeinschaftlicher Kolbenhub
                                 178
                                 mm
                                 
                              
                                   Durchmesser der Kolbenstange des
                                    											Dampf-      cylinders
                                 27
                                 mm
                                 
                              
                                 Duplex-Pumpe für Condenswasser (wagerecht):
                                 
                                 
                                 
                              
                                   Durchmesser der beiden Dampfcylinder (dop-      pelt
                                    											wirkend)
                                 76
                                 mm
                                 
                              
                                   Durchmesser der beiden Pumpencylinder (dop-      pelt
                                    											wirkend)
                                 51
                                 mm
                                 
                              
                                   Gemeinschaftlicher Kolbenhub
                                 76
                                 mm
                                 
                              
                                   Durchmesser aller Kolbenstangen
                                 19
                                 mm
                                 
                              
                           Die bemerkenswertesten Ergebnisse der 48 Stunden und 23½ Minuten andauernden Versuche
                              									waren folgende:
                           
                              
                                 Durchschnittliche Anzahl von
                                    											minutlichen    Umdrehungen
                                 105,374
                                 
                                 
                              
                                 Durchschnittliche Kolbengeschwindigkeit    in der
                                    											Minute
                                 88,78
                                 m
                                 
                              
                                 Durchschnittliche Anzahl der Umdrehungen    der
                                    											Luftpumpe in der Minute
                                 15,45
                                 
                                 
                              
                                 Gesammtleistung der Pumpe bei einem    Drucke von 7,4756
                                    											k auf jedes Quadrat-    centimeter der wirksamen Kolbenfläche
                                 7409143721
                                 mk
                                 
                              
                                 Leistung der Pumpencylinder in der Secunde
                                 567
                                 
                                    
                                    
                                 
                              
                                 Förderung der Pumpencylinder in 24 Stun-    den
                                    											(abzüglich 4 Proc. für Verluste)
                                 47843
                                 cbm
                                 
                              
                                 Gesammter reiner Brennstoffverbrauch
                                 18721,4
                                 k
                                 
                              
                                 Verbrauch an reinem Brennstoff in der    Stunde
                                 383,76
                                 k
                                 
                              
                                 Verbrauch an reinem Brennstoff für die    Stunde und
                                    											
                                 0,676
                                 k
                                 
                              
                           Die zur Dampferzeugung dienende Kohle hatte einen Aschengehalt von 14,22 Proc.
                           
                           Eine Zwillings-Verbunddampfpumpe von Taylor and Challen,
                                 										Limited, and S. W. Challen in Birmingham mit bequemer Zugänglichkeit aller
                              									Einzeltheile und Weglassung des zur Erreichung geringerer Geschwindigkeit der
                              									Pumpenplunger gegenüber den Kolben der Dampfcylinder angeordneten
                              									Zahnrädervorgeleges veranschaulichen die Industries and
                                 										Iron vom 25. Januar 1895 entnommenen Abbildungen (Fig. 19 und 20). Ein Paar Hoch- und
                              									Niederdruckcylinder AA1, BB1 sind, nach
                              									dem Tandemsystem hinter einander liegend, auf gemeinschaftlicher Sohlplatte derart
                              									montirt, dass zwischen ihren Schieberkasten DD1 noch genügend Platz zum Hindurchgehen verbleibt.
                              									Auf dem bezüglich der Dampfcylinder entgegengesetzten Ende der Sohlplatte liegt die
                              									in Lagern ee1 geführte
                              									Kurbelwelle E mit überhängenden Schwungrädern FF1 auf jeder Seite;
                              									letztere tragen Zapfen GGl, an denen die Pleuelstangen H angreifen.
                              									Der mittlere Theil der Kurbelwelle E ist mit einer
                              									Kröpfung E1 versehen,
                              									deren Halbmesser kleiner als derjenige des Kurbelkreises der an den Schwungrädern
                              									befestigten Zapfen ist. Ueber die Kröpfung der Kurbelwelle greift der entsprechend
                              									gestaltete Kopf einer Schubstange I, deren andere
                              									gabelförmige Enden an einem zwischen den beiden einfach wirkenden, ebenfalls auf der
                              									Sohlplatte C befestigten Pumpencylindern LL1 liegenden
                              									Gleitstück K angeschlossen sind. Dieses ist mit den
                              									Plungern NN1 der beiden
                              									Pumpen verbunden und führt sich auf Stangen, welche an den Pumpencylindern befestigt
                              									sind. Die Saug- und Druckventilgehäuse PP1 mit ihren selbsthätigen Ventilen sind oberhalb der
                              									Pumpencylinder angeordnet. Eine gemeinschaftliche Saugkammer befindet sich mitten
                              									zwischen jedem Saugventilgehäuse der einfach wirkenden Enden der Pumpen, so dass die
                              									Flüssigkeit, nachdem sie durch das zugehörige Steigrohr O oder O1 und
                              									die Druckventile P1
                              									getreten, durch das gemeinschaftliche Hauptdruckrohr S
                              									in den Accumulator oder in eine Leitung gelangt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 56
                              Zwillings-Verbunddampfpumpe von Taylor und Challen.
                              
                           Die The Engineer vom 11. Januar 1895 entnommene
                              									Abbildung (Fig. 21) lässt die Construction einer von
                              									der Firma Hayward Tyler and Co. in Luton, Beds.,
                              									erbauten, in ihren Einzeltheilen äusserst kräftig gehaltenen Triplex-Wasserpumpe
                              									erkennen.
                           Die Plunger der auf gemeinschaftlicher Fundamentplatte befestigten einzelnen
                              									Pumpencylinder haben je 381 mm Durchmesser und 915 mm Hub. Die Pumpe kann 270 oder
                              									180 cbm Wasser in der Stunde mittels zweier Stirnräder und eingreifender, aus
                              									Gusstahl gefertigter Getriebe von 88,89 mm Theilung bei 229 m Breite liefern,
                              									von denen jedes letztere sich durch eine Klauenkuppelung ein- und ausrücken
                              									lässt.
                           Die Kurbelwelle hat 254, die Vorgelegswelle 146 mm Durchmesser. Der aus Stahlblechen
                              									zusammengenietete Druckwindkessel mit Wasserstandsglas, Manometer und
                              									Sicherheitsventil hat 1270 mm Höhe und 660 mm Durchmesser; er steht durch eine
                              									Rohrleitung mit einem selbsthätigen Luftzuführungsapparat in Verbindung; der
                              									ebenfalls mit Wasserstandsglas versehene Saugwindkessel von, 1524 mm Höhe und 381 mm
                              									Durchmesser ist auch aus genieteten Stahlblechen zusammengesetzt. Die Pumpen werden
                              									durch einen über das 5000 k schwere Schwungrad von 3048 mm Durchmesser gelegten
                              									Riemen angetrieben.
                           Es ist hinlänglich bekannt, welche Vortheile es gewährt, die Leistung einer Pumpe
                              									reguliren und möglichst unabhängig von den verschiedenen Phasen ihrer Bewegung
                              									machen zu können. Durch Vermeidung unregelmässiger Kolbengeschwindigkeiten, wie auch
                              									demzufolge veränderlicher Geschwindigkeiten des Wassers im Saug- und Druckrohr,
                              									sowie beim Ausguss bleiben die einzelnen Organe der Pumpe vor Zerstörungen durch
                              									Wasserschläge bewahrt und es kann auch die Kolbengeschwindigkeit erhöht werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 56
                              Fig. 21.Triplex-Pumpe von Hayward Tyler and Co.
                              
                           Für eine festgesetzte Leistung der Pumpe fallen dann die Abmessungen des
                              									Pumpencylinders, sowie diejenigen des Dampfcylinders, dessen Länge bei directer
                              									Bethätigung gleich derjenigen des ersteren genommen werden muss, entsprechend
                              									kleiner aus; auch können, wenn die Bethätigung der Pumpe, wie es häufig geschieht,
                              									unter Zwischenschaltung eines Zahnrädervorgeleges o. dgl. erfolgt, die zur
                              									Geschwindigkeitsregulirung des Motors dienenden Mechanismen in Wegfall kommen oder
                              									wenigstens vereinfacht werden, und ferner, sofern Wasserverluste nur eine
                              									unbedeutende Rolle spielen, die Durchmesser der Saug- und Druckrohre kleiner
                              									gehalten werden. Mit der Verringerung der Einzeltheile einer Pumpe wächst aber das
                              									Güteverhältniss derselben. Endlich lässt sich auch das Volumen des zur Erreichung
                              									eines möglichst gleichmässigen und beständigen Ausgusses dienenden Windkessels
                              									entsprechend vermindern.
                           Häufig gibt man dem Luftbehälter zu diesem Zwecke ganz bedeutende Abmessungen oder
                              									vereinigt zwei, auch mehrere Pumpencylinder in der Weise, dass ihre Kolben mittels
                              									zweckmässig aufgekeilter Kurbeln einer gemeinschaftlichen Treibwelle bethätigt
                              									werden.
                           
                           Eine neuere Einrichtung zur Erlangung eines beständigen und gleichmässigen
                              									Wasserausgusses hat Henry Jandin an Pumpen
                              									getroffen.
                           Wie Le Génie civil vom 27. April 1895 S. 401 berichtet,
                              									arbeitet eine mit dieser Anordnung versehene, Fig. 22
                              									schematisch dargestellte Pumpe mit zwei Kolben P1P2, welche von zwei gegen einander um 120° versetzten
                              									Kurbeln der Treib welle bethätigt werden und bei ihren einander parallelen
                              									Bewegungen in Kammern k1k'1k2k'2 des Pumpengehäuses
                              									treten. Letztere sind durch zwei gekrümmte Rohre nach unten und oben verlängert, die
                              									gleichzeitig die Verbindung dieser Kammern mit dem Saug- bezieh. Druckrohre
                              									herstellen. Die zur Steuerung der Pumpe dienenden Ventile c1c2c3c'1c'2c'3 öffnen sich sämmtlich von unten nach oben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 57
                              Fig. 22.Jandin's Pumpe.
                              
                           Man sieht, dass die Construction dieser Pumpe eine weit einfachere ist, als diejenige
                              									einer gewöhnlichen doppelt wirkenden Pumpe mit zwei Cylindern, da gegenüber der
                              									letzteren zwei Ventile in Fortfall kommen und auch nur zwei Rohre zum Ansaugen und
                              									Fortdrücken des Wassers anstatt vier derselben vorhanden sind.
                           Das charakteristische Merkmal dieser Pumpe liegt aber darin, dass bei jedem Zwölftel
                              									der Wellenumdrehung dieselbe Wassermenge in das Druckrohr gelangt und bei jeder
                              									vollen Umdrehung der Welle ein Wasservolumen gefördert wird, welches theoretisch den
                              									dreifachen Betrag des Volumens einer der Cylinder ausmacht.
                           Um dies zu erkennen, verfolgen wir die Fig. 23 wiedergegebene
                              									kreisförmige Bewegung der beiden Kurbeln P1P2, welche die Kolben bethätigen. Unter
                              									Vernachlässigung der geneigten Lage der Schubstangen sind die Stellungen der Kolben
                              									in dem Pumpengehäuse durch die Projectionen auf den wagerechten Durchmesser des
                              									Kurbelkreises gegeben. Der Umfang des letzteren ist in zwölf gleiche Theile,
                              									entsprechend einem jedesmaligen Kurbelwinkel von 30° getheilt. Den Projectionen der
                              									Theilbogen auf die Horizontale entsprechen die Längen ab oder c, so dass a + b + c = R und c=\frac{R}{2} oder
                              										30^{\circ}=\frac{R}{2}=a+b. Die Grössen abc stellen auch, wenn der Querschnitt der Kolben
                              									gleich der Einheit gesetzt wird, die den Stellungen der letzteren entsprechenden
                              									Volumina während der von 1/12 zu 1/12-Umdrehung der Welle zurückgelegten Wege dar. Für
                              									jeden Kolben weg lassen sich nun die angesaugten und fortgedrückten Volumina in den
                              									Kammern k1k2k'1k'2, ferner die durch
                              									die Ventile gegangenen Wassermengen und endlich auch diejenigen in den Saug- und
                              									Druckrohren bestimmen und die erhaltenen Werthe in einer Tabelle zusammenstellen. Da
                              									das angesaugte Volumen der einen Seite stets genau gleich demjenigen ist, welches
                              									von demselben Kolben auf der anderen Seite fortgedrückt wird, kann man die Resultate
                              									für die Kammer k1k2 einerseits und k'1k'2 andererseits in
                              									eine einzige Doppelspalte bringen, indem man für das in die eine Kammer gesaugte
                              									Volumen das aus der anderen Kammer fortgedrückte einsetzt und umgekehrt.
                           Betrachten wir zum Beispiel die Bewegung der Pumpe, während der Zapfen der
                              									Kurbel P1 den Bogen 0
                              									bis 1 durchläuft. Während dieser Zeit bewegt sich der Kolben P1 um die Länge a nach rechts; er saugt in k1 das Volumen a ein und
                              									drückt dasselbe Volumen nach k'1. Der Kolben P2 bewegt sich dagegen um die Grösse c nach links; er saugt das Volumen c in k'2 und drückt dasselbe Volumen nach k2.
                           Bezüglich der Ventile ist Folgendes ersichtlich: c1 saugt a ein, c2 ist geschlossen; k'1 empfängt a, welches durch den Kolben P1 nach dort gedrückt wird, und verliert
                              										c, welches vom Kolben P2 angesaugt wird, so dass durch c'1 ein Volumen c – a = b tritt; c'3 ist geschlossen und
                              									durch c3 wird ein
                              									Volumen c gedrückt. In das Saugrohr A endlich tritt das Volumen a für das Ventil c1 und das Volumen b für das Ventil c'1, demnach insgesammt ein Volumen a + b, während gleichzeitig in das Druckrohr R das durch c3 tretende Volumen c
                              									gedrückt wird. Verfolgt man in derselben Weise die beiden Kolbenwege für jede 1/12-Umdrehung,
                              									also insgesammt für eine ganze Umdrehung der Treibwelle, so ergeben sich die in der
                              									nachstehenden Tabelle zusammengestellten Werthe.
                           
                              
                                 Zwischenstellungen
                                 Saugrohr A
                                 Ventil c1
                                 
                                 Kammerk1
                                 Ventil c2
                                 
                                 Kammerk2
                                 Ventil c3
                                 
                                 Druckrohr R
                                 
                              
                                 EingesaugtesVolumen
                                 FortgedrücktesVolumen
                                 EingesaugtesVolumen
                                 FortgedrücktesVolumen
                                 
                              
                                   0
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                   1
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                   2
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                   3
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                   4
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                   5
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                   6
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                   7
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                   8
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                   9
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                 10
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                 11
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                 
                                    c
                                    
                                 
                              
                                 12
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 Ventil c'1
                                 FortgedrücktesVolumen
                                 EingesaugtesVolumen
                                 
                                 Ventil c'2
                                 FortgedrücktesVolumen
                                 EingesaugtesVolumen
                                 
                                 Ventil c'3
                                 
                                 
                              
                                 Kammer k'1
                                 Kammer k'2
                                 
                              
                           Ein kurzer Blick auf die Tabelle zeigt, dass für irgend welche Phase der Bewegung
                              									sowohl das angesaugte als auch das fortgedrückte Volumen stets denselben Betrag c ausmacht; dasselbe ist für jede 1/12-Umdrehung
                              									constant und stellt sich demnach bei einer ganzen Umdrehung auf
                              										12\,=12\,\frac{R}{2}=6 R. Da die theoretische Leistung einer
                              									Pumpe 2R beträgt, ist die Gesammtleistung, wie oben bereits bemerkt,
                              									gleich dem dreifachen Volumen einer der beiden Pumpencylinder.
                           Auch auf graphischem Wege lassen sich die vorstehend rechnerisch ermittelten Werthe
                              									bestimmen.
                           Trägt man nämlich (Fig.
                                 										23) für die gleichzeitigen Wege der beiden Kolben die von den Kurbelwarzen
                              									durchlaufenen Bogen als Abscissen und die Projectionen dieser Bogentheile auf den
                              									Durchmesser 0 bis 6 als Ordinaten eines rechtwinkligen Coordinatensystems auf, so
                              									ergibt sich, dass der Kolben P1 das Volumen a in k1 saugt und nach k'1 drückt, ferner der
                              									Kolben P2 das Volumen
                              										c nach k2 drückt und in k'2 saugt, schliesslich die Ventile c1c'1c'2c3 geöffnet, die
                              									anderen geschlossen sind.
                           Kennt man die in die Kammern k gesaugten und gedrückten
                              									Volumina, so lassen sich hieraus leicht die entsprechenden Durchflussmengen der
                              									Ventile ableiten. Fig.
                                 										24 und 25
                              									zeigen diese Werthe für die Ventile c bezieh. c'. Die Diagramme lassen erkennen, dass jedes Ventil
                              									während eines Zeitraumes entsprechend 4/6-Umdrehung der Kurbelwelle ganz geöffnet ist,
                              									während dies bei einer gewöhnlichen Pumpe nie länger als entsprechend 3/6-Umdrehung der
                              									Kurbelwelle andauert. Es ergibt sich hieraus, dass bei gleicher Dauer der
                              									Ventilerhebung die vorliegende Pumpe gegenüber einer gewöhnlichen Pumpe eine im
                              									Verhältniss 3 : 4 geringere Tourenzahl auszuführen hat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 58
                              Fig. 24. Diagramm für Oeffnen der
                                 										Ventile c; Fig. 25. Diagramm für Schliessen der Ventile c'.
                              
                           Um denjenigen Theil des Hubes kennen zu lernen, während dessen die Kolben Arbeit
                              									verrichten, genügt es, diejenigen Stellungen zu ermitteln, in denen jeder Kolben auf
                              									einer seiner Flächen der Saugwirkung, auf der anderen der Druckwirkung ausgesetzt
                              									ist.
                           Dies lässt sich mit Hilfe der obigen Tabelle, auch der Diagramme (Fig. 23 bis 25) leicht finden; aus
                              									beiden ist ersichtlich, dass zum Beispiel bei der Kolbenbewegung 0 bis 1 und 1 bis 2
                              									die Ventile c1 und c'1 geöffnet sind und
                              									der Kolben P1 nicht
                              									arbeitet, während P2
                              									Arbeit verrichtet und sich ausserdem im entgegengesetzten Sinne zu P1 bewegt. Im Gegensatz
                              									hierzu arbeiten die Kolben auf den Wegen 4 bis 5 und 5 bis 6 beide und bewegen sich
                              									in demselben Sinne saugend und drückend zugleich, der eine a, der andere b auf jedem Wege entsprechend
                              										1/12-Umdrehung
                              									der Kurbelwelle liefernd.
                           In Fig. 23 sind übrigens
                              									diejenigen Abschnitte der Curven, welche den Kolbenwegen entsprechen, auf denen
                              									Arbeit verrichtet wird, stark ausgezogen. Man erkennt unmittelbar, dass
                           1) jeder Kolben während ¾ seines Hubes Arbeit verrichtet;
                           2) für jede 1/12-Umdrehung die Gesammtleistung der Kolben c
                              									beträgt;
                           3) wenn die Kolben sich in den Cylindern im entgegengesetzten Sinne bewegen, nur
                              									derjenige arbeitet, welcher in der Mitte seines Hubes steht, und
                           4) wenn sie sich in demselben Sinne bewegen, beide Kolben Arbeit verrichten; sie
                              									stehen dann in den beiden äussersten Vierteln ihres Hubes.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 58
                              Fig. 27. Doppelt wirkende Pumpe mit
                                 										einem Cylinder; Fig. 28. Doppelt wirkende Pumpe mit zwei Cylindern und um 90°
                                 										versetzten Kurbeln.
                              
                           Die Abbildungen Fig. 26
                              									bis 28 veranschaulichen
                              									die einer vollständigen Umdrehung der Kurbelwelle entsprechenden Tangentialdrücke
                              									der verschiedenen Kurbelgeschwindigkeiten und geben auch ein Bild von der Leistung
                              									jedes Pumpensystems; sie gestatten die Ermittelung der Gleichförmigkeitsgrade dieser
                              									drei Pumpen.
                           Da die Projectionen der Tangentialgeschwindigkeiten dem Cosinus der Ergänzungswinkel,
                              									welchen die Kurbeln mit den Kolbenachsen einschliessen, proportional sind, ergeben
                              									sich die kleinsten und grössten Ordinaten derselben
                           für die Pumpe System Jandin
                              									zu
                           cos 30° = 0,866 und cos 0° = 1;
                           für die doppelt wirkende Pumpe mit einem Kolben zu
                           cos 90° = 0 und cos 0° = 1;
                           für die doppelt wirkende Pumpe mit zwei Kolben zu
                           cos 0° = 1 und 2. cos 45°= 1,414,
                           und die Gleichförmigkeitsgrade demzufolge entsprechend:
                           
                              \frac{cos\,30^{\circ}}{cos\,0^{\circ}}=0,866;\
                                 										\frac{cos\,90^{\circ}}{cos\,0^{\circ}}=0;\
                                 										\frac{cos\,0^{\circ}}{2\,.\,cos\,45^{\circ}}=0,707.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 58
                              Pumpe System Jandin.
                              
                           Die Pumpe System Jandin lässt sich je nach dem Zwecke,
                              									für welchen sie bestimmt ist, in verschiedener Weise ausführen. Zum Fördern
                              									grösserer Wassermengen für städtische Versorgungen, Werkstätten u. dgl. dient die
                              										Fig. 29 und 30 ersichtliche Pumpe.
                              									Die zu hebende Flüssigkeit fliesst in schräg aufsteigender Richtung durch die Pumpe, um damit den
                              									Durchgang von Gasen, welche in der Flüssigkeit enthalten sein könnten, zu
                              									erleichtern. Bei dieser Anordnung lassen sich in senkrechter Richtung bewegliche,
                              									federbelastete Ventile verwenden, besonders auch eine grosse Anzahl kleiner
                              									Doppelsitzventile, welche einen schnellen Gang der Pumpe gestatten. Auch zum Speisen
                              									von Accumulatoren und hydraulischen Pressen können die Pumpen mit Antrieb durch
                              									Kurbel oder Riemen von einer Vorgelegswelle aus vortheilhaft verwendet werden; in
                              									derartigen Fällen sind die Pumpen noch mit einem Sicherheitsventil zu versehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 59
                              Fig. 31.Pumpe zum Fortschaffen von sandigen oder schmutzigen
                                 										Flüssigkeiten.
                              
                           Zum Fortschaffen von sandigen oder schmutzigen Flüssigkeiten (für städtische
                              									Abfuhrzwecke o. dgl.) erhält die Pumpe die Fig. 31
                              									ersichtliche Construction. Auch hier steigt die Flüssigkeit beim Durchgang durch die
                              									Pumpe, um das Fortschaffen von festen Körpern, welche durch die Siebkörbe am Ende
                              									des Saugrohres nicht zurückgehalten werden, zu erleichtern. Die Oeffnungen der
                              									Klappenventile sind reichlich breit, jedoch, um den Hub möglichst klein zu erhalten,
                              									von nur geringer Höhe. Die Ventile sind leicht zugänglich und tragen auf ihrer Achse
                              									ausserhalb des Pumpengehäuses, um ihre Bewegung erkennen zu können, einen Zeiger.
                              									Ein kleines Luftreservoir auf der Druckkammer der Pumpe dient zur Aufnahme und
                              									Abführung von mitgerissener und comprimirter Luft in den Cylindern. Bei grosser
                              									Saughöhe findet sich auch, um zu vermeiden, dass die der Flüssigkeit entsteigenden
                              									Gase unter der Wirkung der theilweisen Luftleere einen schädlichen Raum bilden,
                              									wodurch das Güteverhältniss der Pumpe beeinflusst wird, seitlich an der Saugkammer
                              									ein Luftbehälter angeordnet, in welchem eine gewisse Luftverdünnung herrscht, wenn
                              									man denselben durch eine Rohrleitung mit der Luftpumpe des zur Betriebsmaschine
                              									gehörigen Condensators oder mit einer besonderen Luftpumpe in Verbindung bringt,
                              									welche die Luft in die Atmosphäre drückt.
                           Diese Einrichtung ist namentlich dann vortheilhaft, wenn bedeutende Druckhöhen zu
                              									bewältigen sind.
                           M. Tissot, Conducteur des Ponts et Chaussées, in Lyon
                              									stellte mit zwei Pumpen der Fig. 29 und 30 ersichtlichen Construction von je 60 mm Durchmesser und 80 mm Hub der
                              									beiden zusammengehörigen Pumpencylinder, von denen die eine mittels Kurbel, die
                              									andere durch einen Riemen betrieben wurde, praktische Versuche an. Ein an einem
                              									kleinen Luftbehälter von 2 l Gesammtinhalt angebrachter Hahn erlaubte, die
                              									Druckspannung, die an einem bis zu 15 k anzeigenden Manometer abgelesen werden
                              									konnte, zu regeln.
                           Die mittels Kurbel betriebene Pumpe wurde von einem einzigen Arbeiter unter
                              									Einhaltung eines Arbeitsdruckes von 15 k mit Abweichungen von nur ¼ k bedient, ohne
                              									dass sich die Leistung der Pumpe im mindesten änderte.
                           Die mittels Riemen betriebene Pumpe konnte mit einer Geschwindigkeit bis zu 120
                              									Umdrehungen in der Minute betrieben werden (die Transmission erlaubte keine höhere
                              									Tourenzahl); die Abweichungen betrugen bei dem Arbeitsdrucke von 15 k nur ½ k bei 64
                              									und 1 k bei 120 minutlichen Umdrehungen.
                           Die Abbildung einer 1000pferdigen Pumpmaschine für Wasserhaltungszwecke, aus zwei
                              									Seite an Seite liegenden Tandem-Verbundpumpmaschinen bestehend, bringt The Engineer vom 21. December 1894 S. 554.
                           Die von Hathorn, Davey und Co. in Leeds erbauten
                              									Maschinen haben je 1016 und 1930 mm Cylinderdurchmesser für 3048 mm Kolbenhub; ihr
                              									Gewicht beträgt einschliesslich der Pumpen und aller zugehörigen Theile über 1000 t.
                              									Die Ventilsteuerung ist eine Abänderung der bekannten Differentialsteuerung.
                           In einem ausgeführten Falle wurden die Pumpen auf dem Boden des Schachtes, etwa 244 m
                              									unter der Oberfläche, aufgestellt und die Verbindung zwischen ihnen und der Maschine
                              									durch Stangen aus Pitch-pine von 508 mm im Quadrat hergestellt. Das System, Wasser
                              									auf grössere Höhen in einem einzigen Strahl mittels Gestängepumpen zu fördern, ist
                              									von Davey angegeben und hat bereits in zahlreichen
                              									Fällen Anwendung gefunden.
                           Bisher ordnete man in dem Schachte Pumpensätze in Abständen von höchstens 76 m an,
                              									derart, dass eine Pumpe das Wasser nach dem Aufstellungsorte der nächsten darüber
                              									liegenden Pumpe drückte.
                           Eine doppelt wirkende Gestängepumpe, System Cornish, von
                              										William Nance mit einigen bemerkenswerthen
                              									Einzeltheilen beschreibt The Engineering and Mining
                                 										Journal vom 30. März 1895 S. 295.
                           Die alten einfach wirkenden Cornish-Pumpen waren für Wasserhaltungszwecke in
                              									Bergwerken wegen ihrer Schwerfälligkeit nicht vortheilhaft zu verwenden; aus diesem
                              									Grunde baut man in neuerer Zeit diese Pumpen doppelt wirkend und verringert damit
                              									das Gewicht des Hauptgestänges, so dass die schweren Gewichte zum Ausbalanciren
                              									desselben in Wegfall kommen können. Das Gestänge ist immerhin noch schwer genug, um
                              									beim Abwärtshube auf die Wassersäule treibend zu wirken; es besteht aus Holz mit
                              									armirten Stahlplatten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 59
                              Fig. 32.Doppelt wirkende Gestängepumpe, System Cornish, von Nance.
                              
                           Damit die zur Abdichtung der Kolbenstange dienende Stopfbüchse, auch wenn eine
                              									derartige Pumpe unter Wasser arbeitet, noch genügend dicht bleibt, ist eine
                              									Einrichtung getroffen, welche das selbsthätige Nachstellen der Stopfbüchse
                              									bewirkt.
                           Wie Fig. 32 erkennen lässt, wird die Stopfbüchse mit
                              									Hilfe von Gewichten W, welche an Drahtseilen hängen,
                              									die über Rollen geführt und an der Brille der Stopfbüchse befestigt sind, nach
                              									abwärts gezogen. Durch die Sperrvorrichtung C soll
                              									verhütet werden, dass sich die Brille beim Aufwärtshube der Kolbenstange in Folge
                              									zeitweiliger grösserer Reibung mit nach oben bewegt. Beim Abwärtshube arbeitet die
                              									Kolbenstange auf Dichthalten der Stopfbüchse. A ist die Packung, B ein mit Oel gefüllter, im Innern der Packung
                              									eingeschlossener Raum, D eine Oelkanne zur
                              									selbsthätigen Füllung des Raumes B je nach
                              									Erforderniss. Die Brille wirkt auf die oberen Schichten der Packung und presst den
                              									Oelbehälter auf die unteren Packungsschichten, so dass ersterer ebenfalls mitsammt
                              									der Packung zusammengedrückt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 60
                              Abdichtung der Plungerkolben von Cox.
                              
                           Eine Abdichtung der Plungerkolben doppelt wirkender Pumpen von B. C. Cox beschreibt Revue
                                 										industrielle vom 20. April 1895 S. 155. Fig. 33 und 34 lassen die
                              									Einrichtung an einer derartigen schnell laufenden Pumpe erkennen. Die Muffe B ersetzt die gewöhnlich angeordneten Stopfbüchsen und
                              									verbindet die beiden Pumpenkörper mit einander; sie trägt auf ihrer inneren Bohrung
                              									eine Anzahl Nuthen, welche sich beim Arbeiten der Pumpe mit Wasser anfüllen. Der
                              									Cylinder E wird durch einen seitlich angegossenen
                              									Trichter mit irgend welcher Schmiersubstanz angefüllt, nachdem der Kolben F vordem in seine höchste Stellung gebracht wurde. Die
                              									Stange dieses letzteren tritt mit ihrer Verlängerung in einen darüber liegenden
                              									Cylinder L und trägt einen Kolben j, auf dessen obere Fläche ein hydraulischer Druck mit
                              									Hilfe eines Doppelrohres mit Hähnen M ausgeübt
                              									wird.
                           Nachdem man den Kolben j angehoben und den Cylinder E mit einer genügenden Menge Schmiermaterial angefüllt
                              									hat, lässt man Druckwasser auf die obere Fläche des genannten Kolbens wirken. Das
                              									Schmiermaterial tritt dann bei geöffnetem Hahn H durch
                              									das Rohr G in die mittlere Aussparung C des Muffes B und wird
                              									dort zusammengedrückt. Wenn diese Aussparung vollständig angefüllt ist, tritt das
                              									Schmiermaterial durch den geöffneten Hahn i ins Freie.
                              									Man schliesst dann diesen Hahn, ebenso auch den Hahn H,
                              									hebt den Kolben j von Neuem und füllt den Cylinder E nochmals mit so viel Schmiermaterial an, als zur
                              									Füllung der mittleren Aussparung des Muffes B ungefähr
                              									nöthig ist.
                           Je nach dem Drucke, unter welchem die Schmiersubstanz in der Aussparung C steht, füllt diese bald den zwischen Plunger a und Muffe B liegenden
                              									leeren Raum an, so dass das Wasser nicht mehr von einem nach dem anderen
                              									Pumpenkörper übertreten kann.
                           Um Ventilsitze von Kesselspeisepumpen, auch anderer Pumpen, ohne nachtheilige Folgen
                              									schnell aus ihren Gehäusen nehmen zu können, wurde C. E.
                                 										Owens in London die nachstehend beschriebene Anordnung unter Nr. 21253 vom
                              									12. September 1894 in England patentirt.
                           Wie die Engineering, 1895, entnommene Abbildung (Fig. 35) erkennen lässt,
                              									sind der Sitz c für das Saugventil d und der Sitz e für das
                              									Druckventil f in einer gemeinschaftlichen Büchse b vereinigt, welche mittels Flanschen g und h auf entsprechenden
                              									Aussparungen des Ventilgehäuses ruht. Die Büchse b wird
                              									unter Zwischenschaltung des Ventildeckels k mittels
                              									eines Bügels i auf seine Sitzflächen gedrückt. Um die
                              									Büchse b mitsammt den Ventilen aus dem Gehäuse zu
                              									nehmen, ist demnach nur nothwendig, den Bügel i zu
                              									lösen und den Deckel h zu entfernen. Fig. 36 zeigt eine
                              									abgeänderte Construction der Hubbegrenzung der Ventile.
                           Eine von der Pulsometer Engineering Co. in London, S.
                              									W., erbaute stehende Vacuumpumpe, mittels welcher gegenüber den mit grossem
                              									Zeitaufwande arbeitenden, demselben Zwecke dienenden Quecksilberluftpumpen in kurzer
                              									Zeit ein hohes Vacuum geschaffen werden kann, beschreibt Engineering vom 14. December 1894.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 60
                              Abnehmen der Ventilsitze von Kesselspeisepumpen von Owens.
                              
                           Die Leistung der nach dem Verbundsystem mit fünf Cylindern arbeitenden Pumpe stellt
                              									sich auf 28,32 cbm Luft in der Minute. Der Durchmesser der beiden ausserhalb des
                              									Gestelles von gewöhnlicher A-Form angeordneten grossen Pumpencylinder beträgt je 381
                              									mm, die beiden zwischen dem Gestelle liegenden Pumpencylinder haben je 229 mm
                              									Durchmesser, während die comprimirte Luft schliesslich durch eine fünfte kleinere
                              									Pumpe fortgedrückt wird. Das erhaltene Vacuum ist nahezu vollkommen und soll nach
                              									dem Vacuummeter nur um 0,003 mm von dem absoluten Vacuum abweichen. Ihre Bewegung
                              									erhält die Pumpe mittels Zahnräder von einer Vorgelegswelle aus.
                           Die Fig. 37 ersichtliche Abbildung einer wagerechten
                              									elektrischen Triplexpumpe für Bergwerke von der Gould's
                                 										Manufacturing Co. ist The Engineering and Mining
                                 										Journal vom 30. März 1895 S. 297 entnommen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 60
                              Fig. 37.Wagerechte elektrische Triplexpumpe von Gould's Manufacturing
                                 										Co.
                              
                           Die auf einem Wagen montirte Pumpe hat drei Plunger aus Phosphorbronze mit
                              									Aussenstopfbüchsen, welche durch Schubstangen mit den um 120° gegenseitig versetzten
                              									Kurbeln einer dreifach gekröpften Welle verbunden sind. Die Cylinder und
                              									Stopfbüchsen sind mit Bronzebüchsen ausgefüttert. Die Zahnräder der beiden
                              									Vorgelegswellen sind mit Ausnahme des zum Elektromotor gehörigen, aus Bronze
                              									gefertigten Getriebes aus Gusseisen hergestellt und wie alle der Zerstörung durch
                              									herunterfallendes Gestein o. dgl. ausgesetzten Theile von Schutzblechen umgeben.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)