| Titel: | Ueber Flecht- und Klöppelmaschinen. | 
| Autor: | H. Glafey | 
| Fundstelle: | Band 300, Jahrgang 1896, S. 121 | 
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                        Ueber Flecht- und
                           								Klöppelmaschinen.
                        Von H. Glafey,
                           								Ingenieur, Berlin.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 97 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Ueber Flecht- und Klöppelmaschinen.
                        
                     
                        
                           G. Hövelmann in Barmen hat im D. R. P. Nr. 50408 einen
                              									Klöppel mit Fadenspannung in Vorschlag gebracht, bei welchem die Höhe dadurch
                              									abgemindert ist, dass die den Klöppelfaden spannende Feder c (Fig. 32) um eine Rolle b herumgeführt und mit dem äusseren Ende am oberen Ende
                              									des Klöppelständers a befestigt ist.
                           Einen Klöppel, bei welchem die Veränderung der Fadenspannung dadurch in engere
                              									Grenzen als bisher gebracht ist, dass die zeitweise erforderliche Sperrung der Spule
                              									mittels des zwischen dieser und dem Belastungsgewicht ausgespannten Fadenstückes
                              									selbst, also nicht mittels einer besonderen Sperrklinke erfolgt, veranschaulichen
                              									die Fig. 33 und 34. Dieser Klöppel rührt
                              									ebenfalls von G. Hövelmann in Barmen her und besitzt
                              									nach D. R. P. Nr. 50788 folgende Einrichtung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 121
                              Fig. 32.Hövelmann's Klöppel.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 121
                              Hövelmann's Klöppel.
                              
                           Die auf der Fussplatte a1 befestigte runde Blechbüchse B ist so
                              									gebogen, dass eine Führungsleiste b1 für die Nuth des auf und nieder gleitenden
                              									Gewichtes C gebildet wird. Die Garnspule D dreht sich um die Büchse B und wird durch den Untersetzer b2 in passender Höhe getragen. Sie hat einen
                              									gezahnten Rand d1,
                              									welcher zur Sperrung gegen Drehung dient, wenn kein Faden abgelassen werden soll.
                              									Der Stab E dient hauptsächlich zur Führung des von der
                              									Spule kommenden Flechtfadens d2, welcher zunächst durch das Auge e1 und das mit diesem
                              									sich deckende Auge e2
                              									des Aussetzers gezogen wird. Zur Weiterführung des Fadens ist mit dem Stabe E eine um den Stift e3 drehbare Falle verbunden, welche mit den Augen e4e5e6 versehen ist. Da nun
                              									noch das Gewicht C das Auge c2 besitzt, so kann der Flechtfaden der
                              									Reihe nach durch die Augen e1e2e4e5e2e6 und dann nach dem
                              									Flechtpunkte der Maschine geführt werden. Auf diesem Wege durchläuft der Faden den
                              									gezahnten Spulenrand d1 und soll gleichsam als biegsame Klinke die Spule gegen Drehung sperren.
                              									Die Fadenstrecke e4e5, anfänglich nach dem
                              									Durchgange des Fadens gerade, wird allmählich zur gebrochenen Linie e4exe5, wie in Fig. 34 dargestellt.
                           Das Auslösen des Fadens geschieht durch das aufsteigende Gewicht C, und zwar mittels des über das Auge c2 hervorragenden
                              									Randes c3, welcher in
                              									der höchsten Lage (Fig.
                                 										33) den Faden aus dem gezahnten Rande d1 hebt. Das Gewicht kann sofort sinken, ohne dass
                              									erst die Spule Garn abzugeben braucht, weil die gebrochene Fadenstrecke e4exe5 zur kürzeren e4e5 wird und Faden
                              									freigibt. Das weitere Nachziehen von der Spule geschieht, durch die rüttelnde
                              									Bewegung des Klöppels begünstigt, allmählich durch das Gewicht innerhalb der Zeit
                              									von einer Spulen Sperrung bis zur nächsten.
                           Würde dagegen plötzlich von der ruhenden Spule Faden abgezogen, wie es bei Anwendung
                              									einer Sperrklinke der Fall ist, so würde die Fadenspannung sehr verschieden von der
                              									bis dahin stattgefundenen constanten Spannung, und zwar davon abhängig sein, ob von
                              									der vollen oder fast leeren Spule und ob oben oder unten von der Spule abgezogen
                              									wird, auch in welchem Maasse die Reibungswiderstände bei den einzelnen Spulen
                              									auftreten und in welchem Verhältniss die Reibung einer Spule zum Spannungsgewicht
                              									des Klöppels steht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 121
                              Fig. 35.Klöppel von Alamagny, Oriol und Co.
                              
                           Fig. 35 veranschaulicht einen Klöppel von A. M. M. Alamagny, Oriol und Co. (Französisches Patent
                              									Nr. 200724). Die mit Zahnkranz b ausgestattete Spule
                              										a wird von einem Dorn frei drehbar getragen,
                              									welcher auf Klöppel von einem consolartigen Ansatz der Klöppelführungshülse e sitzt. In der letzteren gleitet das
                              									Fadenbelastungsgewicht g auf und ab, in welches der
                              									Faden in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise eingezogen ist. Derselbe läuft
                              									von der Spule durch das Auge k in der Hülse, von hier
                              									durch das Auge i des Gewichtes g und schliesslich durch die Führung d der
                              									Hülse zur Flechtstelle. Die Sperrung der Spule erfolgt durch die an dem Spulendorne
                              									drehbar befestigte Klinke c und deren Auslösung durch
                              									die Verlängerung l des Belastungsgewichtes, welche mit
                              									ihrer winkelförmigen Nase gleichzeitig in einer schlitzförmigen Aussparung der Hülse
                              										e gleitet und so eine Verdrehung des Gewichtes
                              									verhindert.
                           A. M. M. Burelier bewirkt nach dem französischen Patent
                              									Nr. 200267 die Sperrung der Fadenspule nicht durch eine drehbare, am Spulendorn oder
                              									der Klöppelfeder befestigte Sperrklinke, sondern durch eine parallel verschiebbare
                              									Sperrklinke. Die Einrichtung dieses Klöppels ergibt sich aus den Fig. 36 und 37. Auf der Klöppelhülse
                              										e sitzt frei drehbar die mit Zahnkranz b ausgestattete Spule a,
                              									deren Sperrung durch den Riegel c erfolgt, welcher in
                              									schlitzförmigen Aussparungen g des Kopfes der
                              									Klöppelhülse e Führung erhält und innerhalb derselben
                              									mit einem Führungsauge i für den Faden versehen ist.
                              									Der letztere läuft von der Spule durch das Führungsauge m der Klöppelfeder nach dem Führungsauge d
                              									der Hülse e, geht in dieser nach abwärts durch den
                              									Sperriegel c in das Fadenbelastungsgewicht f und verlässt schliesslich den Klöppel durch die
                              									beiden Augen i und d. Wird
                              									die freie Fadenlänge aufgebraucht, so steigt das Fadenbelastungsgewicht f in der Klöppelhülse nach oben und trifft mit seinem
                              									Auge schliesslich an den Riegel c. Dieser wird parallel
                              									zu sich selbst angehoben und gibt die Spule frei. Die Spule gibt in Folge Sinkens
                              									des Fadenbelastungsgewichtes eine neue Fadenlänge her und wird durch Sinken des
                              									Riegels c wieder gesperrt, bis sich das Spiel in
                              									bekannter Weise aufs Neue wiederholt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 122
                              Burelier's Klöppel.
                              
                           H. C. Brunner und H. Hall jr. in New York wenden zur
                              									Sperrung der Klöppelspule nach dem amerikanischen Patent Nr. 425857 eine auf den
                              									Spulendorn aufgeschobene, auf dem Spulenkranze aufruhende Platte an, die auf ihrer
                              									Unterseite einen Stift trägt, der sich in den Zahnkranz der Spule einlegt. Die
                              									besondere Einrichtung des Klöppels ergibt sich aus den Fig. 38 und 39. Die mit Zahnkranz
                              										H ausgestattete Spule C sitzt auf dem auf dem Herzstücke D
                              									angeordneten Spulendorne B. Ihre Sperrung erfolgt durch
                              									das auf ihr aufruhende plattenförmige Sperrstück A,
                              									welches auf seiner Unterseite über dem Zahnkranze H der
                              									Spule mit einem stiftartigen Ansatz I ausgestattet ist
                              									und ausserdem in dem Bereiche der Bewegungsbahn des Fadenbelastungsgewichtes F zwei nasenartige Ansätze K trägt. Sobald das auf der Klöppelfeder E
                              									auf und ab steigende Gewicht die höchste Stellung erreicht, trifft dasselbe gegen
                              									die Anschläge K des Sperrstückes A und hebt dasselbe in die in Fig. 38 ersichtliche
                              									Stellung. Die Folge davon ist, dass der Sperrstift I
                              									aus dem Zahnkranze H sich entfernt, also die Fadenspule
                              									freigibt und diese beim Sinken des Belastungsgewichtes neuen Faden abgibt. Dabei
                              									wird die Spule vor einem Ueberlaufen durch das Sperrstück dadurch gesichert, dass
                              									sich dasselbe mit seinem dem Stifte I entgegengesetzten
                              									Ende auf den Spulenkranz auflegt. Ist die Fadenabgabe erfolgt, so sinkt auch das
                              									Sperrstück A wieder und legt die Spule fest. Soll die
                              									Fadenspule ausgewechselt werden, so wird dieselbe einfach mit ihrem Sperrstück vom
                              									Spulendorn B abgehoben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 122
                              Klöppelspule von Brunner und Hall.
                              
                           Bei dem in Fig. 40 wiedergegebenen Klöppel von Robert Charles Fischer in Toronto, Ontario (Englisches
                              									Patent Nr. 6004 A. D. 1890), erfährt die Fadenspule, wie die Figur erkennen
                              									lässt, überhaupt keine periodische Sperrung. Die Spannung des von derselben
                              									ablaufenden Fadens erfolgt mit Hilfe einer Scheibenspannung e und einer federnd aufgehängten Führungsrolle gi. Die Spule a sitzt auf dem Dorne m und wird vor einem Abheben von demselben durch den
                              									drehbar an der Klöppelfeder d befestigten Hebel cf verhindert, der zugleich eine feste Verbindung
                              									zwischen der Klöppelfeder und dem Spulendorne herstellt. Der Faden läuft von der
                              									Spule durch die Spannscheiben e und von da über die
                              									Führungsrolle g nach dem Fadenleitauge k. Beim Arbeiten der Maschine wird in Folge Verbrauches
                              									der freien Fadenlänge die Feder i angespannt, und
                              									sobald diese Spannung eine bestimmte Höhe erreicht hat, wird neuer Faden durch die
                              									Spannscheiben e nachgezogen. Auf diese Weise bleibt die
                              									Fadenspannung stets eine elastische und, da eine plötzliche Festlegung bezieh.
                              									Freigabe der Fadenspule vermieden ist, auch eine annähernd gleichmässige.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 122
                              Fig. 40.Klöppel von Fischer.
                              
                           Zoll und Nohr in Zeitz haben in der Patentschrift Nr.
                              									57248 einen Klöppel in Vorschlag gebracht, bei welchem, wie Fig. 41 erkennen lässt, die Fadenspule s
                              									sich um eine wagerechte Achse dreht, die Fadenabführung durch zwei
                              									Führungswalzenpaare k1k2k3k4 hindurch erfolgt und
                              									die Fadenspannung in der Weise regulirt wird, dass eine in beweglichen Armen
                              									gelagerte Belastungswalze r1 den Faden stets straff hält und mittels Hilfsrollen r8 die sonst
                              									festliegende Spule nur dann so viel lüftet, dass sie sich drehen kann; wenn Bedarf
                              									an Faden vorhanden ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 122
                              Fig. 41.Klöppel von Zoll und Nohr.
                              
                           Die Fig. 42 und 43 stellen einen Klöppel
                              									für Flecht- und Klöppelmaschinen von Rich. Grah in
                              									Gevelsberg dar (D. R. P. Nr. 62576), bei welchem die Fadenspannung durch eine um den
                              									Schaft des drehbaren Spulenträgers gelegte Schraubenfeder erfolgt, die beim
                              									Abwickeln des Fadens auf Torsion in Anspruch genommen wird und das Bestreben hat,
                              									den Spulenträger und Faden entgegengesetzt zu der vom ablaufenden Faden bewirkten
                              									Drehung zurückzudrehen. Bei den bekannten, gewöhnlichen Fadenspannungen hält die
                              									Spannfeder nur den Fadenführer unter Zug und wirkt daher weder in der Weise, dass
                              									jede Fadenschlaffheit sofort selbsthätig durch die zurückdrehende Spule wieder
                              									aufgenommen wird, noch in der Weise, dass jede beliebige Fadenlänge beim wechselnden
                              									Gang der Klöppel mit stets sich völlig gleichbleibender Spannung abgegeben wird.
                           Die Form und Antriebsweise des Spulenträgers ist im Wesentlichen die
                              									gebräuchliche; A ist der zwischen den Tellern oder
                              									Scheiben des Riemenganges sich bewegende Fuss, B die
                              									Seitenstange mit dem Aussetzer C und F der die Spule tragende drehbare Stift mit Platte G, auf der die Spule ruht und mit der ihre gezahnte
                              									Unterfläche durch einen Fanghaken in Eingriff gehalten wird. Dieser Fanghaken bildet
                              									das vordere Ende eines um einen Stift beweglichen Hebels, dessen hinteres Ende von
                              									einer unter der Scheibe G befestigten Feder h herabgedrückt wird. An dem Hebel ist ein nach unten
                              									vorspringender Arm oder An schlag H1 befestigt oder angeformt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 123
                              Klöppel von Grah.
                              
                           Der die Scheibe G tragende Stift F ist auf dem Theile zwischen der Führung B1 und der Scheibe G mit Gewinde von geeigneter Steigung versehen und ruht in dem
                              									Spurzapfenlager f des Fusses A. An diesem Lager f ist das untere Ende
                              									einer Schraubenfeder I befestigt, die den Stift F umgibt und deren Ende an diesem Stift unterhalb des
                              									Armes B1 befestigt ist.
                              									Auf dem Gewindetheil F1
                              									des Stiftes befindet sich eine Mutter E1 an der ein Anschlag e
                              									sitzt, welcher in einem senkrechten Einschnitt der von der Führung B1 getragenen Platte
                              										B2 verschiebbar
                              									ist. Der Faden geht von der Spule D ab zunächst durch
                              									das Loch b der Stange B,
                              									dann durch das Loch c des Aussetzers C und zuletzt durch das obere Loch b1 der Stange B.
                           Beim Anziehen des Fadens dreht sich die Spule D und gibt
                              									Faden ab; die Scheibe G und Stift F folgen durch den Eingriff des Fanghakens H1 mit der Spule der
                              									Drehung, und die Mutter E, welche wegen des im
                              									Einschnitt der Platte B2 liegenden Anschlages e der Drehung nicht
                              									folgen kann, schraubt sich auf dem Gewindetheile F1 hinauf, bis der Anschlag e gegen den Anschlag H1 des Fanghakenhebels trifft; dadurch wird die Feder
                              										h hinauf- und der Hebel H1 her abgedrückt und kommt ausser
                              									Eingriff mit der Spulenverzahnung. Nun dreht sich die Spule auf dem Stifte F und der Scheibe (r, ohne dieselben in ihrer Drehung
                              									mitzunehmen, weiter und gibt Faden in beliebiger Länge ab.
                           Während der Drehung des Stiftes F, d.h. bis der Anschlag
                              										e der Mutter E den
                              									Fanghaken auslöst, ist die um den Stift F gewundene
                              									Feder gespannt worden. Dieselbe hat das Bestreben, den Stift F in entgegengesetzter Richtung zurückzudrehen, und thut dies sofort,
                              									sobald der Zug des Fadens auf die Spule nachlässt bezieh. der Anschlag e den Anschlag H1 freilässt. Jede Schlaffheit des von der Spule
                              									abgelaufenen Fadens wird folglich sofort durch das selbsthätige Zurückdrehen des
                              									Stiftes und der Spule von letzterer wieder aufgenommen und eine beständig
                              									gleichmässige Fadenspannung beibehalten, gleichviel, ob die Spule sich der Mitte des
                              									Riemenganges nähert oder sich von ihr entfernt.
                           Joseph Thomas in New York hat im D. R. P. Nr. 67902
                              									und französischen Patent Nr. 215325 einen Klöppel in Vorschlag gebracht, welcher
                              									behufs leichter Auswechselung der Fadenspule mit seitlich herausklappbarem
                              									Spulenrahmen versehen ist. Der Aufbau dieses Klöppels ist nach Fig. 44 und 45 folgender.
                           Die Spule s ist auf eine Spindel aufgesteckt, deren
                              									unteres, mit Gewinde versehenes Ende g mit dem oberen
                              									Ende der Klöppelspindel O (bei P) verschraubt ist. Ueber dem Schraubfortsatze P ist ferner eine Platte h festgeschraubt, an
                              									deren Aussenflächen gegenüberliegend die Scharniere für den Spulenrahmen oder das
                              									Spulengehäuse i angebracht sind. Dieser Rahmen i bildet an seinem oberen Ende einen rohrförmigen
                              									Fortsatz j, durch welchen ein verschiebbarer Stab k in Längsrichtung hindurchgeht und nach Art eines
                              									Riegels unter der Wirkung der sich am Stifte m
                              									stützenden Feder l derart steht, dass das untere
                              									Stabende k abwärts in eine Bohrung oder Ausdrehung n am oberen Spindelende f
                              									gezogen wird. Das vorstehende obere Ende des Riegelstabes k hat eine Oese o, durch welche der von der
                              									Spule abgezogene Faden geführt wird. An dem Hülsentheile j des Spulenhalters ist seitlich die Spannvorrichtung p angebracht, bestehend aus zwei Klemmscheiben, deren
                              									Klemmdruck mittels einer nachstellbaren Feder q zu
                              									regeln ist. Auf derselben Seite befindet sich am Spulenrahmen ein Bügel r mit Oehr u, um dem Faden
                              										t als Führung zu dienen, durch die er von der Spule
                              										s aus zuerst hindurchgeht. Danach läuft derselbe
                              									über die Spannvorrichtung p und durch die Oese o an der Stange k nach dem
                              									Flechtpunkte.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 123
                              Klöppel von Thomas.
                              
                           Um eine leere Spule herauszunehmen und sie durch eine neue zu ersetzen, hat man nur
                              									nöthig, den Spulenrahmen durch Zug an der Stange k von
                              									der Spulenspindel f auszulösen, so dass er zur Seite
                              									geklappt werden kann, wie in Fig. 45 punktirt angedeutet. In dieser Stellung liegt die leere Spule zur
                              									Herausnahme bereit und kann die neue Spule aufgesteckt werden, wonach der Rahmen i in die geschlossene oder gesperrte Lage
                              									zurückzuklappen ist. Diese Auswechselung kann erforderlichenfalls erfolgen, ohne
                              									dass der Klöppel aus dem Klöppelwerke genommen wird.
                           Die Fig. 46 und 47 veranschaulichen
                              									einen Klöppel mit Gewichtsspannung, bei welchem das Abziehen des Fadens unter einem
                              									spitzen Winkel von der Spule und so ein Abheben derselben dadurch verhindert wird,
                              									dass der Faden von der Spule nach dem Führungsauge in der Klöppelfeder um einen
                              									Leitungsdraht geleitet wird. Der Leitungsdraht n dieses
                              									von H. Grossenbach und W. Pankorst in New York im
                              									amerikanischen Patent Nr. 445315 in Vorschlag gebrachten Klöppels sitzt auf dem Spulenträger k und dieser kann durch Drehung auf dem Spulendorne in
                              									jede Lage eingestellt, somit der Fadenabzug in Folge Aenderung des Weges für den
                              									Faden vom Fadenablauf bis zur Klöppelfeder mit Leichtigkeit geändert werden. Die
                              									sonstige Einrichtung des Klöppels bietet nichts wesentlich Neues. Der Faden läuft
                              									von der Spule a durch das Führungsauge e der Klöppelfeder op, das
                              									Führungsauge d des auf dieser gleitenden Aussetzers l, das Leitauge f und die
                              									Sperrklinke g nach dem Fadenbelastungsgewicht g, um die Führungshülse für das letztere schliesslich
                              									durch das Führungsauge h zu verlassen und nach der
                              									Flechtstelle zu gehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 124
                              Klöppel von Grossenbach und Pankorst.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 124
                              Fig. 48.Klöppel von Fornander.
                              
                           P. A. Fornander in Brooklyn hat nach der amerikanischen
                              									Patentbeschreibung Nr. 447108 den Klöppel, wie Fig.
                                 										48 erkennen lässt, mit einer federnden Sperrklinke a für die Spule b ausgestattet. Hierdurch
                              									wird verhindert, dass die Sperrklinke sich bei raschem Lauf des Klöppels in Folge An
                              									treffen s des durch die Feder c belasteten Gleitstückes
                              										d an dieselbe überschlägt und so die Spule zu lange
                              									frei gibt, also eine Entspannung des Fadens eintritt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 124
                              Kreidler's Fadenspule.
                              
                           Anton Kreidler in Stuttgart stellt nach dem D. R. P. Nr.
                              									70839 die Fadenspule aus zwei Theilen her, von denen der äussere a aus einem dauerhaften, wenig Raum einnehmenden
                              									Material, wie Blech, Pappe u.s. w., hergestellt ist, lediglich das Deckmaterial
                              									aufzunehmen hat und auf die innere Spule b aufgesetzt
                              									ist (Fig. 49 bis 51). Diese Spule b läuft stets auf einem und demselben Klöppel. Da die
                              									inneren Spulen nicht abgenommen werden und da für jeden Klöppel nur eine solche
                              									Spule erforderlich ist, so kann auf die Herstellung und Ausführung dieser Spulen b viel mehr Sorgfalt verwendet werden. Hierdurch ist
                              									ein genaues Aufpassen dieser Spulen gesichert, so dass Störungen nicht mehr
                              									vorkommen können.
                           Um ein gutes Festsitzen der Spulen a auf dem Spulenkern
                              										b zu sichern, ist es zweckmässig, die letzteren,
                              									wie in Fig. 50 gezeigt,
                              									kegelförmig zu gestalten. Das Auswechseln der Spulen a
                              									geschieht einfach durch Abnehmen der leeren Spule und Aufstecken einer vollen Spule
                              									auf den Spulenkern b. Die verlässliche Verbindung
                              									zwischen den Theilen a und b kann auch noch durch zwischengelegte Papier- oder Pappstreifen
                              									erhöht werden. Bei grösseren Spulen wird es nothwendig, für die gute Verbindung der
                              									Theile a und b noch
                              									besondere Befestigungsschrauben zu Hilfe zu nehmen.
                           Ein Klöppel, welcher eine Verarbeitung des Garnes direct vom Kötzer, Cop- oder der
                              									Garnspule dadurch ermöglicht, dass derselbe zwecks Aufnahme des Kötzers mit einem
                              									Kötzerträger versehen ist, ist von C. F. Wolferts in
                              									Barmen und Fr. Forch in Crefeld im D. R. P. Nr. 73218
                              									und dem englischen Patent Nr. 15687/93 in Vorschlag gebracht worden. Die Regulirung
                              									der Fadenspannung erfolgt bei diesem in Fig. 52
                              									dargestellten Klöppel durch eine Fadenklemm- und Fadenspannvorrichtung d, deren jeweiliges Oeffnen durch das die freie
                              									Fadenlänge beeinflussende auswechselbare Spanngewicht herbeigeführt wird. Die
                              									Drehung des vom Kötzer ablaufenden Fadens kann dadurch regulirt werden, dass der
                              									Kötzer auf einer Spindel steht, deren Fuss mit einem Zahngetriebe ib ausgestattet ist, welches beim Fortschreiten des
                              									Klöppels durch eine Zahnstange in Umdrehung versetzt wird. Sollen gleichzeitig
                              									mehrere Fäden von einem Klöppel verarbeitet werden, so ist derselbe mit mehreren
                              									Kötzerträgern ausgestattet und es erfährt der dieselben tragende Fuss bei seiner
                              									Fortschreitung gleichzeitig eine Drehung. Wird diese Drehung aufgehoben, so werden
                              									die gleichzeitig ablaufenden Fäden als doublirte Fäden verarbeitet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 124
                              Fig. 52.Wolferts' Klöppel.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 300, S. 124
                              Klöppel von Raffloer.
                              
                           Fig. 53 bis 55 veranschaulichen
                              									einen Klöppel, welcher bei Fadenbruch eine selbsthätige Stillsetzung der Maschine
                              									herbeiführt. Der Faden dieses von Louis Raffloer in
                              									Berlin und Charles Henry Schott in Brooklyn (D. R. P.
                              									Nr. 75978) herrührenden Klöppels wird von der Spule A
                              									aus um eine geeignete Führung a herum, durch eine Oese
                              										b im Spulenträger, sowie eine solche im Schlitten
                              										c hindurch nach der Flechtstelle geführt. Seine
                              									Spannung erhält der Faden vom Schlitten c aus, welcher
                              									mittels einer Schnur e oder in anderer geeigneter Weise
                              									mit einer am Spulenträger drehbar gelagerten Trommel B in Verbindung
                              									steht. Im j Innern der Trommel ist eine, wie bei x in
                              									der Fig. 53
                              									ersichtlich, von aussen zu regelnde Spiralfeder auf der Trommelachse angeordnet und
                              									am Trommelumfang befestigt, derart, dass sich die Trommel beim Heben des Schlittens
                              										c durch den Faden dreht und die Feder gespannt
                              									wird, beim Senken des Schlittens, d.h. bei lockerem Fadengange, dagegen sich
                              									zurückdreht.
                           Auf diese Weise wird eine annähernd gleiche Spannung des Fadens erzielt,
                              									gleichgültig, ob derselbe sich von der Spule A
                              									abwickelt oder ob die letztere gesperrt ist.
                           Während der ganzen Zeit, während welcher der Faden gespannt ist, liegt der eine Arm
                              										1 eines am Spulenträger drehbar gelagerten
                              									Winkelhebels C auf der Peripherie der mit Trommel B verbundenen Daumenscheibe f auf, während der andere Arm 2 des Hebels
                              										G den im Innern des Schaftes D gelagerten Gleitbolzen g
                              									in gehobener Stellung erhält, wobei das untere Ende des Gleitbolzens mit dem unteren
                              									Ende des Schaftes abschneidet, wie in Fig. 55 durch volle
                              									Linien angegeben ist.
                           Sobald jedoch Fadenbruch eintritt, wird die Spiralfeder der Trommel B vollständig entspannt und in Folge dessen dreht sich,
                              									indem der Schlitten c nach abwärts gleitet, die Trommel
                              									mit der Daumenscheibe f derart, dass der Arm 1 des Winkelhebels in den Ausschnitt der Daumenscheibe
                              									eintritt und dementsprechend Arm 2 dieses Hebels sich
                              									senkt. In Verbindung mit dem Arme 2 geht auch der
                              									Gleitbolzen g nach abwärts, so dass sein unteres Ende
                              									nunmehr aus der Durchbohrung des Schaftes D
                              									hervortritt, und das Ausrücken der Maschine dadurch bedingt wird, dass der
                              									Gleitbolzen gegen einen die Abstellung der Maschine in der bekannten Weise
                              									vermittelnden Hebel drückt.
                           Bei dieser Anordnung der Abstellvorrichtung tritt demnach der das Ausrücken der
                              									Maschine vermittelnde Bolzen g nicht, wie bei den
                              									bisher bekannten ähnlichen Vorrichtungen, unmittelbar nach dem Fadenbruche nach
                              									abwärts, sondern erst nachdem das Gehäuse B sich so
                              									weit gedreht hat, dass der Arm 1 des Hebels G in den Ausschnitt der Daumenscheibe f zu liegen kommt. Da dieser Ausschnitt aber
                              									kreisbogenförmig gestaltet ist, so erfolgt der Eintritt des Hebelarmes 1 in dasselbe nicht plötzlich, sondern der Umdrehung
                              									des Gehäuses B durch die Federwirkung entsprechend
                              									allmählich, und der Hebelarm 1 gleitet allmählich in
                              									seine tiefste Stellung. Dementsprechend wird auch der vom Hebelarm 2 getragene Bolzen g, wie
                              									erwähnt, nicht plötzlich herabfallen, sondern sich allmählich senken.
                           Unter Anwendung der vorstehend beschriebenen Vorrichtung erfolgt demnach bei
                              									Fadenbruch das Ausrücken in einer für die in Betracht kommenden Maschinen besonders
                              									vortheilhaften, einfachen, sicheren und allmählichen Weise.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)