| Titel: | Die Zunahme der Schnellzugsgeschwindigkeiten in Frankreich von 1854 bis 1895. | 
| Fundstelle: | Band 301, Jahrgang 1896, S. 10 | 
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                        Die Zunahme der Schnellzugsgeschwindigkeiten in
                           								Frankreich von 1854 bis 1895.
                        Mit Abbildungen.
                        Die Zunahme der Schnellzugsgeschwindigkeiten in Frankreich von 1854
                           								bis 1895.
                        
                     
                        
                           In der am 8. November 1895 abgehaltenen Sitzung der Gesellschaft der Civilingenieure in Paris machte R. Varennes über die auf den französischen Hauptbahnen im Verlaufe der
                              									letzten 40 Jahre vor sich gegangene Erhöhung der Schnellzugsgeschwindigkeiten
                              									interessante Mittheilungen (vgl. Mémoires et compte rendu
                                       										des traveaux de la société des ingénieurs civils de France, Novemberheft
                                 									1895 S. 489), welche er, unter Betonung des grossen und einschneidenden Interesses
                              									der Frage einer beschleunigten Personenbeförderung, mit einem kurzen Hinweis auf die
                              									in den letzten Jahren in Amerika wie in England stattgehabten Wettfahrten von Eisenbahnzügen und die
                              									in diesen beiden Ländern daraus hervorgegangene Zunahme der Fahrgeschwindigkeiten
                              									einleitet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 11
                              Fig. 1.Graphische Darstellung der grössten Zugsgeschwindigkeiten auf den
                                 										französischen Hauptbahnen (von 1854 bis 1896).
                              
                           Um die im Laufe der besagten Zeitperiode von den französischen Bahngesellschaften
                              									gemachten Fortschritte in einfacher übersichtlicher Weise darzustellen, hat Varennes auf Grundlage der betreffenden officiellen
                              									Fahrpläne die jeweiligen Durchschnittsfahrgeschwindigkeiten der auf den
                              									französischen Hauptbahnen in Verkehr gestandenen schnellsten
                                 										Züge (Expresszüge) in einer graphischen Tafel (Fig. 1) zusammengefasst, aus welcher sich mit einem einzigen Blick
                              									entnehmen lässt, wie weit die einzelnen Eisenbahnverwaltungen Jahr für Jahr bestrebt
                              									gewesen sind, sich bis auf die jetzigen Durchschnittsgeschwindigkeiten
                              									emporzubringen. Bekanntlich unterscheidet man für gewöhnlich zweierlei Arten von
                              									Fahrgeschwindigkeiten, nämlich a) die sogen. commercielle, für deren Berechnung die gesammte Zeit, welche vom Momente
                              									der Abfahrt des Zuges in der Ausgangsstation bis zum Eintreffen in der Endstation
                              									verfliesst, als Basis dient, ohne Rücksicht auf die in den Zwischenstationen etwa
                              									auflaufenden Fahrtunterbrechungen, dann b) die sogen. wirkliche Fahrgeschwindigkeit, d. i. die thatsächliche Schnelligkeit der
                              									Fortbewegung in jedem Augenblicke der Fahrt, welche selbstverständlich
                              									immerwährenden Veränderungen unterliegt. Theilt man die Fahrzeiten mit oder ohne Zuziehung
                              									der Aufenthalte in den Zwischenstationen durch die Länge der Fahrstrecke, so ergibt
                              									sich ersterenfalls die commercielle, letzteren falls
                              									die sogen. wirkliche Durchschnittsgeschwindigkeit. Vom
                              									Standpunkte der Zugförderung jedoch, von welchem die in der Ueberschrift angedeutete
                              									Frage betrachtet werden muss, kann die vorgedachte gewöhnliche Bestimmungsweise der
                              										wirklichen Durchschnittsgeschwindigkeit der
                              									Eisenbahnzüge keineswegs für richtig gelten, weil das jedesmalige Anhalten des Zuges
                              									in einer Zwischenstation eine doppelte Einbusse bedeutet, indem die Fahrt weder bei
                              									voller mittlerer Geschwindigkeit urplötzlich abgebrochen, noch in dieser Art wieder
                              									fortgesetzt werden kann, und weil sonach nebst dem Zeitverluste für das wirkliche
                              									Stillstehen auch die Zeitverluste für das Anhalten und Anfahren in Rechnung zu
                              									ziehen sind. Diese Nebenverluste schätzen die französischen Bahnen in der Regel mit
                              									je 1 Minute, das gibt für jede Zwischenstation 2 Minuten, welche behufs einer
                              									gerechten Beurtheilung von der Fahrzeit ebenso in Abzug gebracht werden müssen, wie
                              									die Dauer des eigentlichen Stillstandes. In dieser Weise sind denn auch die in Fig. 1 ausgewiesenen Fahrgeschwindigkeiten, welche man
                              									etwa mit dem Namen „Durchschnittsgeschwindigkeiten der
                                    											vollen Fahrt“ bezeichnen könnte, ermittelt worden. Desgleichen
                              									wurden für die graphische Darstellung, wie bereits erwähnt, immer nur die jeweiligen
                              									schnellsten Züge der ausgewiesenen Bahnen in Betracht gezogen, nämlich für die
                              									Ostbahn der Expresszug von Paris nach Nancy, für die Südbahn jener von Bordeaux nach
                              									Cette, für die Nordbahn der von Paris nach Calais, ferner betreffs der Orleansbahn
                              									der Expresszug von Paris nach Bordeaux, für die Westbahn jener von Paris nach Haver
                              									und schliesslich für die Paris-Lyon-Mittelmeerbahn der Expresszug Paris-Marseille.
                              									Auf den durch diese Züge befahrenen Strecken sind nirgends so scharfe Krümmungen
                              									vorhanden, dass hierdurch irgendwie eine nennenswerthe Verlangsamung der Fahrt
                              									bedingt würde, und was die Gefällsverhältnisse anbelangt, so betragen die
                              									hauptsächlichst vorkommenden Steigungen nur 1 bis 5 ‰; steilere Strecken haben die
                              									in der Tabelle Fig. 1 aufgenommenen Züge hingegen zu
                              									überwinden: auf der Ostbahn 11 km, d. s. 3 Proc. der ganzen Fahrt mit 8 ‰ Steigung,
                              									auf der Nordbahn 21 km, d. s. 7,1 Proc. der Gesammtstrecke theils mit 7 ‰, theils
                              									mit 8 ‰ Steigungen, ferner auf der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn 31 km, d. s. 3,5 Proc.
                              									der Fahrt mit 8 ‰, und endlich auf der Orleansbahn 9 km, d. s. 1,5 Proc. der ganzen
                              									Strecke, gleichfalls mit 8 ‰ Steigung. Schliesslich bleibt hinsichtlich der
                              									Ermittelung der in Fig. 1 zur Darstellung gebrachten
                              									Daten noch zu erwähnen, dass die Stundenkilometer durchwegs auf Ganze abgerundet
                              									worden sind, indem die Bruchtheile bis incl. 5/10 vernachlässigt und jene über 5/10 als ein
                              									Ganzes zugeschlagen wurden.
                           Bei einer näheren Betrachtung der Tafel sieht man fürs erste, dass mehrere Züge auf
                              									französischen Bahnen bereits vor 40 Jahren mit 60 bis 63 Std./km
                              									Durchschnittsgeschwindigkeit gefahren sind; eine für diese Zeit gewiss
                              									bemerkenswerthe Erscheinung. Bei jenen Bahnen, welche 1854 bis 1860 wesentlich
                              									niedrige Geschwindigkeiten aufweisen, beruht dies auf dem Umstände, dass sie eben
                              									erst entstanden waren und sich also in den ersten Anfängen ihrer Entwickelung
                              									befanden; vom Jahre 1865 an sind sich die Verhältnisse aller ausgewiesenen sechs
                              									Bahnanstalten auffällig nahe gerückt, bis sie 1875 fast ganz zusammenfallen. Ein
                              									Jahr später macht jedoch die Orleansbahn plötzlich einen mächtigen Sprung nach
                              									vorwärts, so dass sie alle übrigen Bahnen weit überholte, allein seitdem, oder
                              									wenigstens seit 1879, wo ihre Expresszüge die normale Durchschnittsgeschwindigkeit
                              									von 73 Std./km an
                              									genommen haben,
                              									weist sie keine weitere Erhöhung mehr auf. Angespornt durch das von der Orleansbahn
                              									gegebene gute Beispiel, waren auch die meisten anderen Bahnen bestrebt, die
                              									Geschwindigkeit ihrer Expresszüge – allerdings nicht so sprunghaft wie die erstere,
                              									sondern langsam, aber stetig – zu erhöhen. Wenn schliesslich der Stand von 1895 in
                              									Betracht genommen wird, so findet man, dass in den letzten Jahren die französische
                              									Nordbahn den grössten Vorsprung gewonnen hat, indem ihre Expresszüge von Paris nach
                              									Calais eine wirkliche Durchschnittsgeschwindigkeit von 82 Std./km besitzen.
                              									Ausserdem verkehrte in diesem Jahre (1895) auf der Nordbahnstrecke Paris-Lille ein
                              									Expresszug Nr. 317, welcher eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 85 Std./km erreicht
                              									und deshalb in Fig. 1 besonders eingezeichnet
                              									erscheint. Diesen bemerkenswerthen Fortschritt verdankt die Nordbahn ihrem früheren
                              									Präsidenten du Bousquet, und sein Verdienst ist es
                              									demnach, dass Frankreich Züge aufweist, welche schneller fahren, als jene im ganzen
                              									übrigen europäischen Festlande, und die sich ganz wohl mit den raschesten Zügen
                              									Englands in eine Reihe stellen lassen, ganz abgesehen von Amerika, wo mit Ausnahme
                              									des bekannten Empire-State-Express-Zuges nur die gewöhnlichen Fahrgeschwindigkeiten
                              									vorkommen. Die Betriebsleitung der französischen Nordbahn war es auch, welche
                              									hinsichtlich der Einführung des Verbundsystems und der Drehgestelle für
                              									Schnellzuglocomotiven den Impuls gegeben und die ersten praktischen Erfolge damit
                              									erzielt hat. Was nun die Westbahn anbelangt, welche in der Tabelle die bescheidenste
                              									Stelle (bei 67 km) einnimmt, so gab es auf derselben schon seit 1854 bis 1893 keine
                              									einschneidende Erhöhung der Geschwindigkeiten. Zwischen der Nordbahn und Westbahn
                              									halten die übrigen vier Verwaltungen mit 72 bis 73 Std./km nahezu die Mitte. Als bedauerlich
                              									darf es angesehen werden, dass die Orleansbahn, auf den Lorbeeren ausruhend, welche
                              									sie bereits 1876 so glänzend errungen hafte, sich so weit von der Nordbahn überholen
                              									liess. Ganz erhebliche Fortschritte hat jedoch in den letzten Jahren, wie Fig. 1 erkennen lässt, die Paris-Lyon-Mittelmeerbahn
                              									gemacht; dieselben sind lediglich eine günstige Folge der Einführung von
                              									viercylindrigen Compoundmaschinen mit Serve'schen
                              									Röhrenkesseln. Wenn nun trotz der verwendeten vorzüglichen Locomotiven die
                              									Expresszüge zwischen Paris und Marseille keine grössere Geschwindigkeit aufweisen
                              									als 73 Std./km so
                              									liegt die Schuld daran einfach nur in der ganz ausserordentlich grossen Belastung
                              									dieser Züge. Gewiss ist es nicht uninteressant, die Strecken kennen zu lernen, wo
                              									die in Fig. 1 ausgewiesenen Züge ihre grösste, nach
                              									dem eingangs erläuterten Verfahren berechnete Durchschnittsgeschwindigkeit
                              									besitzen:
                           
                              
                                 
                                 Zug
                                 Minuten
                                 Std./km
                                 
                              
                                 Busigny-St.-Quentin,    (Nordbahn) 27 km:
                                 Nr. 112
                                 braucht hierzu 19,
                                 das gibt 95
                                 
                              
                                 Paris-Longueau (Nord-    bahn) 126 km:
                                   „   311
                                       „         „     90,
                                    „    „   86
                                 
                              
                                 Bordeaux-Langon    (Südbahn) 42 km:
                                   „   101
                                       „         „     33,
                                    „    „   81
                                 
                              
                                 Paris-Reims (Ost-    bahn) 156 km:
                                   „     29
                                       „         „   120,
                                    „    „   79
                                 
                              
                                 Valence-Avignon   (Paris-Lyon-Mittel-   meerbahn)
                                    											124 km:
                                   „       1
                                       „         „    98,
                                    „    „   78
                                 
                              
                                 Aubrais-Paris (Orleans-    bahn) 119 km:
                                   „     34
                                       „         „    96,
                                    „    „   76
                                 
                              
                                 Chartres-Mans (West-    bahn) 123 km:
                                   „       5
                                      „         „  108,
                                    „    „   70
                                 
                              
                           Ueberraschend ist der Umstand, dass sich bei der zur Herstellung der Tabelle
                              										(Fig. 1) erforderlich gewesenen Durchsicht und
                              									Vergleichung aller Expresszugfahrpläne hinsichtlich mancher Bahnen und Strecken
                              									nicht nur kein Fortschritt in den Fahrgeschwindigkeiten, sondern ein auffälliger
                              									Rückschritt herausgestellt hat. So wurde beispielsweise auf der 381 km langen
                              									Strecke Rennes-Paris im J. 1878 mit 59 Std./km, im J. 1895 dagegen nur mit 54 Std./km, ebenso
                              									auf der Strecke Paris-Trouville im J. 1878 mit 63, 1895 bloss mit 56 Std./km gefahren.
                              									Für diese rückschrittliche Erscheinung fehlt jede vernünftige Erklärung, da sich an
                              									den in Betracht kommenden Locomotiven, sowie an dem Bahnzustande der betreffenden
                              									Strecken nichts geändert hat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 12
                              Fig. 2.Crampton-Maschine der tranz. Nordbahn und
                                 										Paris-Lyon-Mittelmeerbahn 1854.
                              
                           Dass eine möglichst grosse Fahrgeschwindigkeit bei den Personenzügen für die
                              									Gesammtheit der Reisenden und ebenso wohl für die rasche Beförderung der Postsachen
                              									einen erstrebenswerthen Vortheil bedeutet, liegt auf der Hand. Rechnet man noch,
                              									welche Zeitersparnisse sich herausstellen, wenn die übrigen grossen Bahnen
                              									Frankreichs ebenso rasch fahren wollten wie die Nordbahn zwischen Paris und Calais,
                              									d. i. mit 82 Std./km, so findet sich, dass für die Fahrt
                           
                              
                                 
                                 Std.
                                 Min.
                                 
                                 Std.
                                 Min.
                                 
                              
                                 von Paris nach Bordeaux statt
                                   8
                                 43
                                 nur
                                   7
                                 46
                                 
                              
                                   „       „       „   Marseille     „
                                 13
                                 –
                                 „
                                 11
                                 39
                                 
                              
                                   „       „       „   Nancy         „
                                   5
                                 34
                                 „
                                   5
                                 –
                                 
                              
                                   „    Bordeaux nach Cette   „
                                   7
                                 37
                                 „
                                   6
                                 47
                                 
                              
                                   „    Paris nach Havre         „
                                   3
                                 30
                                 „
                                   2
                                 54
                                 
                              
                           nothwendig sein würden. Die Ausführbarkeit einer solchen
                              									allgemeinen Steigerung der Fahrgeschwindigkeiten erscheint in keiner Weise
                              									bedenklich oder unausführbar, da der als Maasstab zu Grunde gelegte
                              									Nordbahn-Expresszug eine. Strecke zu durchfahren hat, welche entschieden mehr
                              									Schwierigkeiten bietet, als die sämmtlichen anderen Linien.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 12
                              Fig. 3.Locomotivtype der franz. Südbahn und der Orleansbahn 1854.
                              
                           Nach diesen Betrachtungen ist es nunmehr an der Zeit, auch dem Hauptmittel zur
                              									Erreichung grösserer Zugsgeschwindigkeiten, nämlich den Locomotiven, einige
                              									Aufmerksamkeit zuzuwenden. Vor 40 Jahren waren die Expresszüge auf den französischen
                              									Bahnen noch ganz gering belastet und zu ihrer Beförderung reichten Maschinen mit freier Triebachse
                              									ganz gut aus. Von solchen Locomotiven ist die bekannte Crampton-Type (Fig. 2) am häufigsten in Verwendung gestanden, und
                              									dieselbe hat im Schnellverkehr der Ostbahn, der Nordbahn und der
                              									Paris-Lyon-Mittelmeerbahn lange Jahre hindurch die vorzüglichsten Dienste geleistet.
                              									Die Südbahn und die Orleansbahn benutzten eine dreiachsige Locomotive (Fig. 3), bei welcher sich die Triebachse in der Mitte
                              									befand und die wagerecht liegenden Cylinder aussen angebracht waren. Eine Abart
                              									davon mit schiefliegenden Cylindern (Fig. 4) war auf
                              									der Rouener Linie durch Buddicom eingeführt. Diese drei
                              									Typen repräsentirten sozusagen die leichte Reiterei der französischen
                              									Eisenbahnen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 13
                              Fig. 4.Locomotivtype „Buddicom“ 1854.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 13
                              Fig. 5.Zweikuppler der französischen Nordbahn 1889.
                              
                           Allein die Wagenzahl und das Gewicht der Expresszüge nahm
                              									fortwährend zu und die Maschinen mit freiem Triebrad erwiesen sich bald nicht mehr
                              									als kräftig genug, weil es ihnen vor allem an genügender Adhäsion gebrach. Alle
                              									Bahnen fanden sich daher im Verlaufe der Zeit veranlasst, ihre alten einfachen
                              									Locomotivtypen durch Zweikuppler zu ersetzen. An diesen Maschinen, welche in vier,
                              									ihrem Aeusseren nach ziemlich unähnlichen Haupttypen (Fig.
                                 										5, 6, 7 und
                              										8) ausgeführt wurden, war man zugleich bestrebt,
                              									die Cylinderdurchmesser und den Kolben weg zu vergrössern, was an und für sich auch
                              									wieder eine Erhöhung der Kesseldimensionen und des Gesammtgewichtes mit sich
                              									brachte. Von den soeben genannten vier Typen zeichnete sich die unter dem Namen „Outrance“ bekannte, vierachsige Locomotive der
                              									Nordbahn (Fig. 5) durch eine auffällig grosse
                              									Feuerbox aus, welche auf dem letzten, mit den Triebrädern gekuppelten Räderpaar
                              									ruhte; das vordere Achsenpaar bildete ein Drehgestelle, über welchem die
                              									innenliegenden Cylinder ihren Platz fanden. Die Ostbahnlocomotivtype besass nur drei
                              									Achsen, wovon die beiden rückwärtigen gekuppelt waren; die Feuerbox ist
                              									verhältnissmässig klein und die Cylinder sind gleichfalls innenliegend. Ganz
                              									ähnliche dreiachsige Maschinen (Fig. 6) benutzten
                              									auch die Ostbahn und die Südbahn, doch lagen hier die Cylinder mehr im Mittel der
                              									Längsträger des Rahmens, und weil sonach die Triebstange verkehrt angreifen musste,
                              									so hatten diese Typen einige Aehnlichkeit mit der Crampton'schen. Die Type der Orleansbahn (Fig.
                                 										7) und der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn (Fig.
                                 										8) hatten vier Achsen, von welchen die erste und letzte Tragachsen
                              									sind; die Cylinder lagen aussen und fanden ihren Platz ganz vorn zunächst dem
                              									Kopfende der Locomotive. Jedes der aufgezählten Muster besass seine theils
                              									bekannten, theils unbekannten Vorzüge und Schattenseiten, und ebenso seine Anhänger
                              									und seine Feinde, als im J. 1889 die Paris-Lyon-Mittelmeerbahn sämmtliche grossen
                              									französischen Eisenbahnen einlud, die Frage der Constructionsbedingungen für schnell
                              									fahrende Locomotiven durch eine vergleichsweise strenge Prüfung der verschiedenen
                              									Systeme zu studiren.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 13
                              Fig. 6.Zweikuppler der französischen Ostbahn und Südbahn 1889.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 13
                              Fig. 7.Zweikuppler der Orleansbahn 1889.
                              
                           Die betreffenden Versuche haben richtig am 30. März bis 2.
                              									April 1889 auf der ungefähr 34 km langen Strecke Montereau-Sens stattgefunden.
                              									Vorher hatte man auf einem 10 km langen Theil der Versuchsstrecke die Bahn und
                              									insbesondere den Oberbau aufs sorgfältigste in Stand gesetzt, während der Rest von
                              									24 km in dem Zustande verblieb, in welchem er sich vermöge der gewöhnlichen
                              									laufenden Unterhaltung befunden hatte. An den Concurrenzfahrten betheiligten sich
                              									neben der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn die Ostbahn, die Nordbahn und die Orleansbahn
                              									mit den in Fig. 5 bis 8 dargestellten Locomotivtypen. Es war lediglich die Bedingung gestellt,
                              									die Maschine, an welche ein Wagen I. Klasse für die controlirenden Ingenieure
                              									angehängt war, so schnell laufen zu lassen, wie überhaupt möglich; die
                              									Geschwindigkeit wurde durch das Abzählen der Kilometerpflöcke und mit Hilfe eines
                              									vorzüglichen Chronometerwerkes aufs genaueste festgestellt. Die auf diese Art
                              									erprobten Maschinen haben Geschwindigkeiten von 120 bis 129 km in der Stunde
                              									erreicht. Auf dem besonders gut in Ordnung gestellten Streckentheile fuhren alle
                              									vier Locomotivgattungen vortrefflich, auf dem im gewöhnlichen Zustande befindlichen
                              									Theile war dies jedoch nicht der Fall, denn sowohl die Type der
                              									Paris-Lyon-Mittelmeerbahn (Fig. 8) als jene der
                              									Orleansbahn (Fig. 7) zeigten sich gegen jegliche
                              									Mangelhaftigkeit der Fahrbahn empfindlich, während allerdings die Locomotiven der
                              									Nordbahn (Fig. 5), sowie jene der Ostbahn (Fig. 6) auch hier ihre äusserste Geschwindigkeit
                              									beibehalten konnten, ohne dass nur einen Augenblick lang eine Gefährdung zu fürchten
                              									gewesen wäre. Auch fanden die controlirenden Ingenieure der
                              									Paris-Lyon-Mittelmeerbahn nach den Fahrten der Nordbahn- und der Ostbahnlocomotiven
                              									niemals Deformationen an den Gleisen vor, während solche nach den Fahrten der beiden
                              									anderen Maschinentypen fast jedesmal festgestellt werden konnten. Wenn man daraufhin
                              									die vier in Concurrenz getretenen Locomotiven (Fig.
                                 									5, 6, 7 und 8) einer näheren Prüfung unterzieht, so bemerkt man
                              									bald, dass zwischen der Maschine der Orleansbahn (Fig.
                                 										7) und jener der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn (Fig.
                                 										8) eine gewisse Aehnlichkeit besteht, und es ist nicht schwer, den Grund
                              									der Minderwertigkeit dieser beiden Typen zu erklären. Beide besitzen an ihrem
                              									Kopfende vor der ersten Radachse eine beträchtliche schwebende Masse, durch deren Schwanken bei sehr rascher Fahrt und bei
                              									nicht ganz tadellosem Gleise die Lage der Cylinder und die Arbeit der Schieber
                              									störend beeinflusst wird. Dementgegen zeigt die Ostbahnlocomotive (Fig. 6) am vorderen Kopfende nur eine geringe schwebende Masse und zudem unter wesentlich günstigeren
                              									Verhältnissen, da die Cylinder hinter der ersten Achse liegen, so dass die üblen
                              									Einflüsse der Schwankungen während der Fahrt – verglichen mit jenen, welche bei den
                              									früher betrachteten zwei Typen auftreten – nur ganz geringfügig erscheinen. Die
                              									Maschine der Nordbahn (Fig. 5) aber weist denselben
                              									Vorzug auf, weil ihre innenliegenden Cylinder verhältnissmässig nahe an einander
                              									liegen, und weil durch das vorhandene Drehgestell die ganze Bewegung des Fahrzeuges
                              									eine ungemein geschmeidige wird; auch erhöht das letztere durch den Druck, welchen
                              									es auf die Schienen ausübt, die Widerstandskraft des Gleises gegen die eventuellen
                              									Angriffe der ersten steifen Radachse. Das Endergebniss der soeben geschilderten,
                              									gewiss ausserordentlich interessanten Concurrenzfahrten bestand sonach in der
                              									Verbannung jener Locomotiven, bei welchen die Cylinder vor der ersten Radachse angebracht sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 14
                              Fig. 8.Zweikuppler der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn 1889.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 14
                              Fig. 9.Crampton-Maschine der französischen Ostbahn 1895.
                              
                           Schon im nächsten Jahre veranlasste die Paris-Lyon-Mittelmeerbahn einen neuerlichen
                              									Wettversuch, jedoch sollte diesmal nicht nur der Gang der Locomotiven bei
                              									grösster Geschwindigkeit geprüft, sondern auch ihr Verhalten festgestellt werden,
                              									wenn sie Züge von 250 bis 300 t fortzubewegen haben. Dieselben vier Maschinentypen,
                              									welche sich 1889 betheiligt hatten, traten auch diesmal wieder mit in Wettbewerb,
                              									ausserdem auch noch je eine Locomotive der französischen Staatsbahnen, der Südbahn
                              									und der Westbahn, sowie je eine zweite Locomotive der Ostbahn und der Orleansbahn,
                              									wovon die erstere als Crampton-Maschine mit Flammenkessel durchgeführt war und die
                              									letztere innenliegende Cylinder besass.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 14
                              Fig. 10.Compoundmaschine der französischen Nordbahn 1895.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 14
                              Fig. 11.Compoundmaschine der Pairs-Lyon-Mittelmeerbahn 1895.
                              
                           Bei diesem neuerlichen Versuch erreichte die
                              									Crampton-Locomotive der Ostbahn (Fig. 9) die grösste
                              									Fahrgeschwindigkeit; sie legte mit Leichtigkeit und in einer ganz eigenartigen
                              									ruhigen Gangart 144 km in der Stunde zurück. Ebenso zeichnete sich die Locomotive
                              									der Westbahn, welche mit Drehgestell versehen ist, durch einen namentlich beim
                              									Eintritte in Bogen günstig zu Tage tretenden, äusserst sanften Gang aus. Die
                              									zweitgrösste Geschwindigkeit erreichte die Südbahnlocomotive mit 138 km in der
                              									Stunde. Was die Erprobungen bei voller Zugbelastung anbelangt, so wurden dieselben
                              									derart ausgeführt, dass jede Locomotive einen Zug von beiläufig 250 t mit einer
                              									Durchschnittsgeschwindigkeit von 70 Std./km auf der Linie Paris-Laroche hin und zurück befördern musste. Dieser Aufgabe haben mit
                              									einem Zuge von genau 250 t die Locomotive der Nordbahn in 11 Minuten für die Hin-
                              									und in 10 Minuten für die Rückfahrt, sowie die Westbahnlocomotive in 9 Minuten für
                              									die Hinfahrt und in 11 Minuten für die Rückfahrt entsprochen. Mit derselben
                              									Geschwindigkeit beförderten die Locomotive der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn und jene
                              									der Ostbahn sogar einen Zug von 294 t trotz eines heftigen Sturmes, wobei das
                              									Dynamometer eine Zugkraft von 1900 bis 2500 k nachwies, gleichbedeutend mit einer
                              									effectiven Leistung von 600 bis 700 . Alle übrigen in Concurrenz getretenen
                              									Typen hielten wohl auch die vorgeschriebene Durchschnittsgeschwindigkeit von 70 Std./km ein,
                              									jedoch nur mit einer Zugsbelastung von 240 t, was übrigens für alle Fälle mehr ausmacht, als sie
                              									bei ihrer gewöhnlichen Verwendung im Betriebe zu leisten haben. Seither sind nun bei
                              									den französischen Bahnen wieder mehrfache verbesserte Locomotivtypen geschaffen
                              									worden, so z.B. seitens der Nordbahn und der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn
                              									Compoundmaschinen (Fig. 10 und 11) mit Drehgestellen und Serve'schen Röhrenkesseln; diese ausserordentlich kräftigen Locomotiven
                              									dürfen, was die Geschwindigkeit und Stabilität anbelangt, als geradezu vollkommen
                              									gelten, und aus der Tabelle (Fig. 1) lässt sich
                              									deutlich ersehen, welche Zunahme der Fahrgeschwindigkeit selbst bei sehr schweren
                              									Expresszügen durch die Einführung der neuen Typen ermöglicht worden ist. Auch die
                              									Südbahn und die Westbahn haben ähnliche Compoundmaschinen in Verwendung genommen und
                              									damit glänzende Resultate erzielt. Einen ganz anderen Weg hatte hingegen die Ostbahn
                              									eingeschlagen, um dieselben Zwecke zu erreichen; sie machte die Cylinder ihrer
                              									jüngsten Expresszuglocomotiven nicht grösser als dieselben früher waren, brachte
                              									aber Flaman'sche Kessel mit grossen Wasservolumen in
                              									Anwendung. Die gesammte Heizfläche beträgt 180 qm, wovon auf die Feuerbüchse 13,6 qm
                              									entfallen; die Cylinderweite ist 0,5 m, der Kolbenweg 0,66 m. Diese Maschinen
                              									erzeugen enorme Dampfmengen und äussern an den Kurbelzapfen der Triebräder eine
                              									Zugkraft von 6160 k; damit sie trotz ihres bedeutenden Gewichtes die Gleise nicht zu
                              									sehr abnutzen, sind sie vorn mit einem Drehgestell versehen, und ihr Gang ist auch
                              									in der That äusserst ruhig und gleichmässig. Nur die Orleansbahn blieb bei ihrer
                              									vierachsigen Locomotivtype vom Jahre 1889 (Fig. 7)
                              									und hat weder eine Veränderung an den Cylindern noch Drehgestelle angenommen.
                           Um nun schliesslich nochmals zur betriebstechnischen Seite der Frage grosser
                              									Fahrgeschwindigkeiten zurückzukehren, so ist die Thatsache ins Auge zu fassen, dass
                              									die grössten Geschwindigkeiten, mit welchen die Expresszüge auf den einzelnen Bahnen
                              									in den Gefällsstrecken fahren, die in der Tabelle (Fig.
                                 										1) ausgewiesenen Durchschnittsgeschwindigkeiten der vollen Fahrt
                              									selbstverständlich weit übertreffen. So wird beispielsweise auf der Nordbahn eine
                              									Maximalgeschwindigkeit von 120 Std./km, auf der Ostbahn und auf der Südbahn eine solche
                              									von 112,5 Std./km
                              									erreicht: Maximalgeschwindigkeiten, welche behördlich genehmigt sind. Ja, die
                              									äusserste Geschwindigkeit von 120 Std./km ist sogar bereits mit einem Ministerialdecrete
                              									vom 30. Juli 1853 genehmigt worden und schon damals von der Crampton-Locomotive mit
                              									leichten Zügen auf Gefällsstrecken, sowie seither mit anderen Maschinen erreicht
                              									worden. Man fährt also in Frankreich bereits seit 43 Jahren mit einzelnen Zügen und
                              									auf gewissen Bahnstrecken mit 120 km in der Stunde, ohne dass sich je ein Unfall
                              									ereignet hätte, der auf diese Geschwindigkeit zurückgeführt werden könnte; die
                              									Erfahrungen welche hierüber vorliegen, sind also alt genug, um ein Urtheil zu
                              									gestatten. Wenn nichtsdestoweniger die französischen Eisenbahnen nicht durchwegs 120
                              										Std./km
                              									fahren, so ist dies keineswegs eine Frage der Sicherheit, sondern lediglich eine
                              									Frage der Kraft, denn die Locomotiven sind nicht stark genug, die verhältnissmässig
                              									grossen Lasten, welche man ihnen zu ziehen gibt, auch auf den Steigungen mit der
                              									genannten grössten Geschwindigkeit fortzubewegen. Von dem Tage an, wo man
                              									Locomotiven herstellt, welche die erforderliche Stärke besitzen, oder wo man sich
                              									entschliessen würde, das Gewicht der Expresszüge angemessen zu beschränken,
                              									gäbe es kein Hinderniss mehr, die 120 Std./km als normale Geschwindigkeit anzunehmen; Bedenken
                              									wegen der Sicherheit könnten unmöglich erhoben werden, denn es hätte keinen Sinn,
                              									dasjenige, was für die Thalfahrten seit 40 Jahren erlaubt ist und geübt wird, für
                              									die Fahrt auf wagerechter Bahn oder für die Bergfahrten als gefährlich zu erachten.
                              									Gewiss höchst ermuthigend ist der Umstand, dass 1853 und in den darauffolgenden
                              									Jahren die Geschwindigkeit von 120 Std./km auf Bahnstrecken erreicht wurde, deren Gleise aus
                              									Eisenschienen hergestellt waren, welche nur 6 m lang und pro laufendes Meter bloss
                              									30 k wogen; zudem lagen diese Schienen auf schlecht behauenen, mangelhaft
                              									eingebetteten Schwellen. Heutigen Tages sind hingegen die Schienen aus Stahl, 12 m
                              									lang und 45 km pro laufendes Meter schwer, die Schienen Verbindungen sind äusserst
                              									solid, die Schwellen liegen näher aneinander, haben grössere Auflagflächen und
                              									liegen in einem guten Kiesbette. Vor 40 Jahren existirten auf den in Frage kommenden
                              									Bahnen weder Blocksignaleinrichtungen, noch Weichen Verriegelungen oder
                              									centralisirte Weichen- und Signalstellwerke, noch endlich continuirliche Bremsen.
                              									Die Locomotiven besassen damals ungleich weniger Adhäsion und weniger Stabilität und
                              									das gesammte rollende Material war weniger kräftig und solid hergestellt, als es
                              									heutigen Tages der Fall ist. Wenn man also die einstigen Verhältnisse, unter welchen
                              									120 Std./km
                              									gefahren worden sind, mit den jetzigen in Vergleich zieht, so kann nicht geleugnet
                              									werden, dass sich seither die Sachlage hinsichtlich der Sicherung der
                              									schnellfahrenden Züge riesig gebessert hat; dem entgegen erscheint es geradezu
                              									entfremdend, dass die erlaubte Maximalgeschwindigkeit auf derselben Ziffer stehen
                              									geblieben ist, wie vor 43 Jahren. Dieser Umstand beweist, wie kühn man in früheren
                              									Zeiten gewesen und wie bedächtig man seither geworden ist.
                           Wenn übrigens hier oben auch von den Gleisanlagen, von den verschiedenen
                              									Sicherungseinrichtungen und von Blocksignalen gesprochen wurde, so musste dies wohl
                              									geschehen, weil ja bekanntlich die Durchführung eines regelmässigen Fahrbetriebes
                              									mit schnell fahrenden Zügen keineswegs von der Leistungsfähigkeit der Locomotive und
                              									der Tüchtigkeit des Maschinenpersonals allein abhängt. Es ist vielmehr unbedingt
                              									geboten, dass auch die Bahn durchaus in bester Ordnung und insbesondere der Oberbau
                              									vorzüglich in Stand gehalten sei, ferner dass den Zügen mit grosser Geschwindigkeit
                              									eine angemessene Fahrfreiheit geboten werde, was nur durch das System der
                              									Raumdeckung, also durch Blocksignaleinrichtungen ermöglicht werden kann; es ist
                              									weiters nöthig, dass alle spitzbefahrenen Weichen verriegelt und mit den zugehörigen
                              									optischen Signalen in Abhängigkeit gebracht seien, damit an Abzweigungen oder in
                              									Zwischenstationen eine verlustbringende Herabminderung der Fahrgeschwindigkeit oder
                              									gar das in Frankreich noch sehr beliebte Anhalten aus Sicherheits rücksichten
                              									entfallen kann. In EnglandUnd Deutschland
                                    											(Anmerkung d. Red.). steht dieses System der Zugssicherung,
                              									welches davon absieht, dem Laufe des Zuges überflüssigen Zwang aufzuerlegen, längst
                              									in voller Blüthe, und es ist nicht einzusehen, warum das, was sich jenseits des
                              									Kanals so vorzüglich bewährt, nicht auch diesseits desselben allgemein eingeführt
                              									wird, nachdem ohnehin einige französische Eisenbahnen bereits den Anfang damit gemacht
                              									haben. Eine Hauptsache bliebe es auch, wenn die gebräuchlichen grossen Belastungen
                              									der schnellfahrenden Züge – allenfalls durch die Vermehrung der Anzahl der Züge –
                              									wesentlich vermindert werden könnten. Unter allen Umständen lässt sich ein
                              									gedeihlicher Fortschritt in den Geschwindigkeiten der Expresszüge nur von einem
                              									überlegten Zusammenwirken der Maschinen- und Fahrdiensttechniker mit den Bahndienst-
                              									und Betriebstechnikern gewärtigen.