| Titel: | Fahrräder. | 
| Fundstelle: | Band 301, Jahrgang 1896, S. 175 | 
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                        Fahrräder.
                        (Vorhergehender Bericht 1896 299 * 172 u.s.f.)
                        Mit Abbildungen.
                        Fahrräder.
                        
                     
                        
                           Das Radfahren ist schon längst nicht mehr bloss eine Sache des Sportes, in immer
                              									ausgedehnterem Maasse findet das Stahlross praktische Verwendung. Die
                              									Militärbehörden, die Post, private Unternehmungen („Berliner
                                 										Fahrrad-Dienstmanninstitut“) haben sich das moderne Fahrzeug dienstbar
                              									gemacht. Diese vermehrte Verwendung des Fahrrades wird darauf führen, das Gefährt
                              									mehr und mehr den Anforderungen des dienstlichen Lebens anzupassen, es von Mängeln
                              									zu befreien, die ihm noch anhaften. Vor allem zeigt uns D.
                                 										p. J. 1896 299 172, welche Fortschritte der
                              									Humber-Rahmen in den letzten 3 Jahren gemacht hat. Nun wird derselbe auch für
                              									militärische Zwecke zusammenlegbar gemacht. Auch sehen wir wieder Fahrräder aus
                              									Holz. Was die Antriebsvorrichtungen betrifft, so sind hier viele Aenderungen
                              									vorgegangen; dahin gehören die kettenlosen Maschinen, die schmalen Tretkurbellager,
                              									die verschiedensten Vorrichtungen zum Aendern der Fahrgeschwindigkeit; die Speichen
                              									sehen wir durch Aluminiumscheiben ersetzt. Besondere Sorgfalt wird auf die
                              									Construction der Kugellager verwendet. Auch die früher noch so leicht verletzbaren
                              									Pneumatikreifen bieten jetzt nahezu Sicherheit gegen Verletzungen.
                           
                        
                           I. Systeme und Rahmen.
                           
                              a) Fahrräder mit
                                    										Fussbetrieb.
                              Während die in 1896 299 172 beschriebenen Damenräder
                                 										mehr oder weniger für das Tragen kurzer Kleider gebaut sind, zeigt Fig. 1 ein Damenrad der Firma Hengstenberg und Co. in Bielefeld, auf dem mit
                                 										jedem Strassenkleid gefahren werden kann. Da das Tretkurbellager nach oben
                                 										völlig frei liegt, reicht das Kleid bis auf die Füsse. Zur Versteifung des
                                 										Rahmens ist ein zweites Rohr unterhalb dem Tretkurbellager angeordnet.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 175
                                 Fig. 1.Damenrad von Hengstenberg und Co.
                                 
                              Unter dem Namen „Delta“ baut die Firma A.
                                    											Hildebrand in München ein Damenrad (D. R. G. M. Nr. 54563), dessen
                                 										Rahmen in Bezug auf Haltbarkeit, Steifigkeit gegen seitliches Verbiegen und
                                 										Durchbiegen, wesentliche Vortheile bietet. Dieses ist wie Fig. 2 zeigt, dadurch erreicht, dass statt der
                                 										üblichen zwei, drei Rohre verwendet werden, und zwar derart, dass ein 30 mm-Rohr
                                 										vom Sattelstützrohr dicht über dem Kurbellager auslaufend zum unteren Ende des
                                 										Steuerrohres führt, während zwei schwächere Rohre (20 mm Durchmesser), die am
                                 										unteren Theile des Kurbellagers tangential ausgesetzt sind, rechts und links am
                                 										Mittelrohre vorbei ungefähr nach der halben Höhe des Steuerrohres laufen, dabei
                                 										das Hauptverbindungsrohr im unteren Drittel der Länge kreuzen und so zwei
                                 										Dreiecke bilden.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 175
                                 Fig. 2.Damenrad „Delta“ von Hildebrand.
                                 
                              Durch diese Anordnung ist gerade an jener Stelle des Rahmens, der sonst für
                                 										Damenkleider beim Aufsteigen wie beim Fahren hinderlich war, freier Raum
                                 										gewonnen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 175
                                 Fig. 3.Duryea's Pyramid Bicycle.
                                 
                              Das von dem Amerikaner Duryea construirte Zweirad
                                 										(Pyramid Bicycle), Fig. 3, besteht aus der
                                 										hinteren Hälfte des Humber-Rahmens. Das Steuerführungsrohr, sowie das
                                 										Sattelstützrohr sind in einem Rohr vereinigt, an dem in vorgeneigter Lage die
                                 										Lenkstange angebracht ist. Dieses combinirte Rohr läuft in einem etwas grösseren
                                 										Winkel als am gewöhnlichen Niederrad in die Vorderradgabelscheiden aus, und das
                                 										vordere Ende des unteren Gestellrohres führt bis zum Gabelkopf. Durch diese
                                 										Anordnung wird das Gestell um 2,5 bis 3 k leichter als ein gewöhnlicher
                                 										Humber-Rahmen.
                              Das Bestreben, die Fahrräder ohne Kettenantrieb, dagegen mit Winkelgetriebe zu
                                 										construiren, gab Anlass, sich wieder den Vordertreibern zuzuwenden. Diese
                                 										besitzen den Vortheil, dass sie bedeutend kürzer und leichter sind und durch
                                 										Fortfall der Kette weniger Reibung haben, als die modernen Niederräder. Fig. 4 zeigt einen solchen Vordertreiber (Cyclette
                                 											Déchamps), dessen Gestell von grosser
                                 										Steifigkeit ist, so dass Durchbiegungen ausgeschlossen sind. Die
                                 										Tretkurbelachse trägt zugleich das Laufrad, in dessen Nabe der
                                 										Antriebsmechanismus, ein Winkelgetriebe, eingeschlossen ist.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 176
                                 Fig. 4.Cyclette Déchamps (Vordertreiber).
                                 
                              Die Crypto Works Co. Ltd. in London bauen einen
                                 										Vordertreiber unter dem Namen „Bantam“. Diese Maschine (Fig. 5) eignet sich wegen des niederen Baues
                                 										besonders für ältere Herren. Das 22- bis 24zöllige Vorderrad dient hier wie bei
                                 										vorbeschriebenem gleichzeitig als Lenk- und Antriebsrad. Der Sattel wird so
                                 										eingestellt, dass die Fusspitzen des Fahrers den Boden berühren können. Durch
                                 										diese Einrichtung wird, ohne Auftritt, ein bequemes Auf- und Absitzen
                                 										ermöglicht.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 176
                                 Fig. 5.„Bantam“, Vordertreiber der Crypto Works Co.
                                 
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 176
                                 Fig. 6.„Bantamette“, Damenvordertreiber der Crypto Works
                                    											Co.
                                 
                              Nach denselben Principien baut diese Fabrik auch ein Damenrad (Fig. 6) unter dem Namen „Bantamette“.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 176
                                 Fig. 7.Antrieb der Vordertreiber der Crypto Works Co.
                                 
                              Der Antrieb (Fig. 7) geschieht mittels einer
                                 										Zahnräderübersetzung, die sich in der Nabe des Vorderrades befindet. Zu diesem
                                 										Zweck ist der Theil a fest mit dem Gestell
                                 										verbunden, während das Vorderrad, das mit dem Zahnrad c verbunden ist, lose auf der Tretkurbelachse o sitzt. Da nun die Scheibe f, welche die Zahnräder d trägt, mit der
                                 										Tretkurbelachse in fester Verbindung steht, erhalten die Zahnräder d eine rasche Bewegung, welche diese dann auf das
                                 										Zahnrad c sammt Laufrad übertragen. Im Vergleich zu
                                 										den modernen Niederrädern sind mit diesen Vordertreibern Hügel leichter zu
                                 										befahren als mit ersteren. Auch ist die Gefahr der Kopfstürze hier
                                 										ausgeschlossen, da ⅖ vom Gewicht des Fahrers auf dem Hinterrad ruhen. Wie Fig. 4 bis 6
                                 										zeigen, sind diese Maschinen bedeutend kürzer und daher leichter als das moderne
                                 										Niederrad.
                              Das Bestreben, die Fahrräder immer leichter zu bauen, veranlasste die Anderson and Harris Carriage Co. in Elmwood Place,
                                 										Ohio, Fahrradgestelle aus Hickoryholz herzustellen. Natürlich sind die
                                 										Verbindungsmuffen, ebenso die Vorderradgabel, die Lager u.s.w. aus Metall. Diese
                                 										hölzernen Maschinen wiegen etwa 11 k und die Fabrikanten constatiren, dass das
                                 										Gestell derselben ebenso fest ist als das aus Stahlröhren gebaute.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 176
                                 Fig. 8.Holzrahmen von Büttner.
                                 
                              A. Büttner in Colin a. d. Elbe liess sich unter D.
                                 										R. G. M. Nr. 53139 einen Holzrahmen schützen, bei dem sich Leichtigkeit und
                                 										Haltbarkeit vereinigen. Die obere Hälfte a (Fig. 8) besteht aus Bambusrohr, der untere Theil
                                 											b aus Eschenholz. Dieser Rahmen wird mittels
                                 										metallener Verbindungsstücke c und d zusammengesetzt, in welche die Bambusrohre
                                 										eingeschlagen werden. Des Aussehens halber und zum Schütze gegen Feuchtigkeit
                                 										ist der Rahmen polirt.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 176
                                 Fig. 9.Holzrahmen von Genzow.
                                 
                              Ein Rahmen von Eschenholz (Fig. 9), der zugleich
                                 										als Kothschützer für Vorder- und Hinterrad dient, ist von A. Genzow in Veiten i. d. Mark (D. R. G. M. Nr.
                                 										54932) folgendermaassen zusammengesetzt: Am Steuerkopf g, der hier von Holz ist, ist die Stange a, sowie die Strebe b befestigt; letztere
                                 										ist mit der Gabel e verbunden, und diese trägt die
                                 										Gabel d und Strebe c.
                                 										Die obere Stange a, sowie die Streben b und c sind als
                                 										Kothschützer ausgebildet. Die Sattelstütze f, die
                                 										an der Strebe c ihre Führung hat, geht durch Stange
                                 											a und kann dort festgestellt werden. Sämmtliche
                                 										Theile sind an den Verbindungsstellen durch Winkel verstärkt.
                              In neuerer Zeit ist man bestrebt, möglichst hohe Uebersetzungen zu fahren. Da
                                 										dieses nun auf dem einsitzigen Zweirad nicht möglich ist, werden zu diesem
                                 										Zwecke zwei-, drei- und mehrsitzige Fahrräder gebaut. Einige Fabriken stellen
                                 										sogar neunsitzige und darüber her. Gesteuert werden Mehrsitzer entweder nur vom
                                 										vorn sitzenden Fahrer, zu welchem Zweck die übrigen Lenkstangen fest am Gestell
                                 										sitzen und nur als Stütze der Arme dienen, oder es steuern sämmtliche Fahrer. In
                                 										diesem Falle sind die Lenkstangen mit einem Stab, der von Lenkstange zu
                                 										Lenkstange geht, verbunden. Einen nur vorn gesteuerten Zweisitzer der Firma Dressler und Co. in Breslau zeigt Fig. 10.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 177
                                 Fig. 10.Zweisitzer von Dressler und Co.
                                 
                              Eine andere Art Zweisitzer ist das Herren- und Damenrad (Fig. 11) der New Ormonde Cycle Co. in
                                 										London, dessen vordere Hälfte wie die einsitzigen Damenräder gebaut ist. Hier
                                 										wird die Steuerung sowohl von der vorderen als von der hinteren Lenkstange
                                 										bethätigt, zu welchem Zwecke letztere durch die Schienen a mit dem Steuerkopf verbunden ist.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 177
                                 Fig. 11.Zweisitzer der New Ormonde Cycle Co.
                                 
                              Aehnlich diesen werden jetzt auch die drei- und viersitzigen Maschinen
                                 										gebaut.
                              Das fünfsitzige Niederrad von A. Kazubek in Berlin
                                 										hat eine Gesammtlänge von 3,40 m, das Gestell ist 2,60 m lang und 56 cm hoch.
                                 										Die Kurbellagergetriebe sind verstellbar, 6 cm breit. Die Nabenbreite beträgt 7
                                 										cm. Das Haupttriebzahnrad hat 36 Zähne, alle übrigen nur 16. Auf der rechten
                                 										Seite befindet sich die 1., 3. und 5. Kette, auf der linken Seite die 2. und 4.
                                 										Die 5. Kette ist als Hauptkette ½ Zoll, die 1. und 3. ⅜ Zoll und die 2. und
                                 										4. 5/16 Zoll
                                 										stark. Dieses fünfsitzige Zweirad, welches auf 100,8 Zoll übersetzt ist, hat
                                 										28zöllige Räder.
                              Abweichend von der bisherigen Form ist der Dreisitzer (Fig. 12) der Styria Fahrradwerke von J. Puch und Co. in Graz. Dieses Fahrrad ist nicht
                                 										länger als die gewöhnlichen Zweisitzer (Tandem), was dadurch erreicht ist, dass
                                 										die Hinterradgabel in Fortfall kommt und statt deren das Sattelstützrohr als
                                 										solche ausgebildet ist.
                              Diese Construction bedingt, dass der Hauptantrieb, nicht wie bisher vom dritten,
                                 										sondern vom zweiten Fahrer bethätigt wird.
                              In demselben Principe baut diese Firma einen Viersitzer, dessen Länge somit einem
                                 										gewöhnlichen Dreisitzer gleichkommt, hier hat nun der dritte Mann den
                                 										Hauptantrieb zu bethätigen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 177
                                 Fig. 12.Dreisitzer von Puch.
                                 
                              Das Companionrad der Punnet Cycle Mfg. Co. in
                                 										Rochester ist, wie Fig. 13 zeigt, mit zwei Sitzen
                                 										neben einander, zwei Lenkstangen, vier Kurbeln und zwei Ketten versehen. Das
                                 										Hinterrad hat eine entsprechend lange Achse für die Gestellauflagerung, und
                                 										sitzen die Fahrenden dicht rechts und links vom Triebrade. Der
                                 										Gewichtsunterschied der beiden Fahrenden darf nicht zu gross sein, da sonst die
                                 										Maschine in schräger Lage gesteuert werden müsste. Die Steuerung geschieht
                                 										mittels beider Lenkstangen, welche durch Stange c
                                 										mittels Scharniere d mit einander verbunden sind
                                 										und so ihre gemeinsamen Bewegungen auf die Steuergabel übertragen.
                              Dieses Fahrrad lässt sich leicht in ein einsitziges verwandeln, zu welchem Zweck
                                 										eine Lenkstange und ein Sattel weggenommen wird, während die andere Lenkstange
                                 										bei a und der Sattel bei b in die Mitte des Gestelles eingesetzt werden. In diesem Falle tritt
                                 										der Fahrer die beiden inneren Pedale.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 177
                                 Fig. 13.Companionrad der Punnet Cycle Co.
                                 
                              Diesem im Princip ähnlich ist das zweisitzige Dreirad (Fig. 14) von R. H. Wolff und Co. in New
                                 										York, welches dem vorerwähnten gegenüber den Vortheil besitzt, dass der
                                 										Gewichtsunterschied der beiden Fahrer nicht in Betracht kommt.
                              Die Steuerung geschieht hier ebenfalls mittels beider Lenkstangen, die an ihren
                                 										unteren Enden gelenkig mit einander verbunden sind.
                              Diese Leiden Maschinen können sowohl von Herren als auch von Damen, oder
                                 										von Herr und Dame gefahren werden.
                              Das Adler-Kriegsrad (D. R. G. M. Nr. 56199), Fig.
                                    											15 bis 18, der Adler-Fahrradwerke vorm. H. Kleyer
                                 										in Frankfurt a. Main ist leicht zusammen- oder aufklappbar, unbeschadet seiner
                                 										Zuverlässigkeit und Steifigkeit. Zu diesem Zwecke sind die Rahmenstücke abcd und abef (Fig. 15) durch die um die Achse xx drehbaren Scharniere bei a und b fest verbunden. Jedes dieser
                                 										Scharniere besteht aus zwei Hülsen, die über die zusammenstossenden Rohrenden
                                 										aufgeschoben, mit diesen durch Löthung und unter sich durch Scharnierschrauben
                                 										verbunden sind. Die Scharnierconstruction ist in Fig. 16, die eine
                                 										Ansicht am unteren Rahmenrohr zeigt, und in Fig. 17, die einen
                                 										Längsschnitt durch dieses Rahmenrohr darstellt, ersichtlich. Fig. 17 zeigt, wie
                                 										die beiden Rohrenden A und B, welche die aufgeschobenen Scharnierhülsen C und D tragen, in der schiefen Ebene xx zusammenstossen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 178
                                 Fig. 14.Zweisitziges Dreirad von Wolff und Co.
                                 
                              Zum Zwecke einer absolut festen Verbindung der Rohrenden und Versteifung des
                                 										Rahmens in aufgeklapptem Zustande ist an jeder Scharnierstelle eine innere
                                 										Verriegelung wie folgt angebracht: Eine innere Schiebhülse K (Fig. 17 und 18) schliesst dicht
                                 										an die Rahmenrohre an; dieselbe kann mittels des an ihr befestigten Griffes L und dadurch, dass an den beiden
                                 										zusammenstossenden  Rohrenden und an den aufgeschobenen Scharnierhülsen
                                 										seitliche Schlitze E und F angebracht sind, über die Scharnierstellen geschoben werden. Zur
                                 										Feststellung der Schiebhülse K sind an den
                                 										Schlitzen der beiden Scharnierhülsen die Klemmaugen GG angebracht, durch welche die Klemmschrauben HH gehen, die beim Gebrauche des Fahrrades mittels Schlüssels
                                 										angezogen werden, wodurch die innere Schiebhülse festgehalten wird.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 178
                                 Fig. 15.Adler-Kriegsrad von Kleyer.
                                 
                              Soll das Fahrrad nun zusammengeklappt werden, so sind die Klemmschrauben HH an einer der Scharnierstellen etwas zu lösen,
                                 										bis die Schiebhülse K zurückgeschoben werden kann,
                                 										und ebenso an der anderen Scharnierstelle. In zusammengeklapptem Zustande kann
                                 										das Fahrrad mittels der Riemen gleich einem Tornister getragen werden.
                              Von diesem Militärrad unterscheidet sich dasjenige der Firma Seidel und Naumann in Dresden einerseits dadurch,
                                 										dass statt des Humber-Rahmens zwei parallele Rohre von der Vorderradgabelhülse
                                 										nach der hinteren Hälfte des Gestelles gehen. Diese sind wagerecht
                                 										durchschnitten und bewegen sich auf Zapfen.
                              Ueber diesen Rohren sind zwei mit einander verbundene Schutzhülsen angeordnet,
                                 										die im Gebrauchszustande über die durchschnittenen Rohre geschoben sind und
                                 										verhindern dadurch die Seitwärtsbewegung. Schiebt man sie nun nach dem Gabelrohr
                                 										vor, so kann man das Rad zusammenklappen und die beiden Laufräder kommen direct
                                 										über einander zu liegen.
                              Andererseits wird hier weder Schlüssel noch sonst ein Werkzeug gebraucht, da, um
                                 										das Rad zusammenklappen zu können, ein einziger Zug an den Schutzhülsen
                                 										genügt.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 178
                                 Adler-Kriegsrad von Kleyer.
                                 
                              Im zusammengeklappten Zustande kann dasselbe ebenfalls an Stelle des Tornisters
                                 										auf dem Rücken getragen werden. Die Lenkstange wird nun sammt dem Bremshebel aus
                                 										dem Steuerrohr herausgenommen und in eine an der rechten Gabelscheide befestigte
                                 										Hülse gesteckt. Dieses sowie das vorherbeschriebene Rad kann der Fahrer in ½
                                 										Minute zusammenklappen bezieh. wieder in Gebrauchszustand setzen.
                              An dem Militärfahrrad der Pope Manufacturing Co. in
                                 										New York (Fig. 19) ist vorn auf einem besonderen
                                 										Gestell ein Geschütz (Patent Browning) der Colt Patent
                                    											Firearns Mfg. Co. in Hartford, Conn., angebracht. Diese
                                 										Kleinfeuermaschine, halb Gewehr und halb Kanone, ist unter dem Namen „Colts Automatic Gun“ bei der Vereinigten
                                 										Staaten-Armee eingeführt und folgendermaassen construirt: Dasselbe kann auf
                                 										seinem Gestell nach allen Richtungen hin gedreht werden und wird auf
                                 										automatische Weise mittels Patronenbänder, welche mit 250 Patronen besetzt sind,
                                 										geladen. Nach einmaliger Hebelumdrehung mit der Hand wird diese Waffe durch die
                                 										Ausdehnung der Pulvergase in fortwährender Thätigkeit erhalten, ohne dadurch die
                                 										Wirkung der Explosivkörper bei der Kugelschleuderung zu beeinträchtigen. Der
                                 										Hahn wird wie bei einer Pistole gespannt und das Geschütz feuert unaufhörlich
                                 										weiter. Man war der Meinung, dass sowohl das Gewicht des schnell feuernden
                                 										Geschützes als auch seine Lage auf dem Fahrrad ein genaues Schiessen zur
                                 										Unmöglichkeit machen würde, aber durch eingehende Versuche ist bewiesen, dass
                                 										dieses nicht der Fall ist. Auf eine Entfernung von 200 Yards (183 m) traf man
                                 										die Scheibe in 16 Secunden 100 mal hinter einander. Ueberdies kann der Führer
                                 										dieses Kriegsgefährtes auch während des Feuerns so rasch fahren, als es ihm
                                 										beliebt; der Rückstoss des Geschützes nach dem Abfeuern greift das sehr solid
                                 										gebaute Fahrrad keineswegs an.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 179
                                 Fig. 19.Militärfahrrad der Pope Manufacturing Co.
                                 
                              Das zweisitzige Militärfahrrad (Tandem) der Pope
                                    											Manufacturing Co. in New York hat dem einsitzigen gegenüber nicht nur
                                 										den Vortheil, dass eine Wegstrecke in bedeutend kürzerer Zeit zurückgelegt
                                 										werden kann, sondern auch den, dass das Gepäck an demselben so angebracht ist,
                                 										dass es sofort zur Hand ist. Fig. 20 zeigt ein
                                 										solches Tandem, welches zwei Repetirgewehre, zwei sechsläufige Revolver,
                                 										Munitionstasche, eine Signalflagge und zwei Mäntel trägt, alles so angeordnet,
                                 										dass die Bewegungen der Fahrer ungehindert sind.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 179
                                 Fig. 20.Militärfahrrad der Pope Manufacturing Co.
                                 
                              Das Dreirad der Feuerwehr in Altona ist mit zwei Oberfeuerwehrleuten besetzt und
                                 										ausgerüstet mit Verbandtasche, Axt, Werkzeugtasche, Controluhren, Signalglocke
                                 										und Peitsche. Das Rad ist in einer mit dem Telegraphenzimmer in Verbindung
                                 										stehenden Stube stationirt. Die Feuerwehrradfahrer rücken dem bespannten
                                 										Löschzuge voraus; dieser hat, seitdem das Rad vorauseilt, freie Fahrt, da
                                 										Fuhrwerke und Passanten rechtzeitig Platz machen.
                              Fig. 21 zeigt ein Feuerwehrvierrad in Verbindung
                                 										mit einer Rotationspumpe, die zwischen den beiden Hinterrädern angebracht ist.
                                 										Vorn zwischen dem Gestell ist der Spritzenschlauch auf einer Haspel
                                 										aufgewickelt und zu beiden Seiten dieser Haspel liegen die Saugschläuche. Die
                                 										Maschine ist mit vier Mann besetzt, die sich in die Rettungsarbeiten theilen. Am
                                 										Brandplatz angekommen, steigt die Mannschaft ab, wovon drei die Schläuche
                                 										anschrauben, während der vierte die Stütze a
                                 										herunterschlägt, wodurch die Hinterräder in die Höhe gehoben und mit der Pumpe
                                 										gekuppelt werden. Nun steigt die Mannschaft wieder in den Sattel und setzt durch
                                 										Treten die Hinterräder, die jetzt als Schwungrad der Pumpe dienen, in Umdrehung
                                 										und die Pumpe tritt in Thätigkeit.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 179
                                 Fig. 21.Feuerwehrfahrrad.
                                 
                              Wie die Versuche ergaben, schleudert diese Pumpe in der Stunde 20 cbm Wasser bei
                                 										einem wagerechten Strahl von etwa 33 m und einem senkrechten Strahl von etwa 25
                                 										m. Die ganze Maschine wiegt etwa 60 k. (Nach Scientific
                                    											American vom 25. April 1896.)
                              Dadurch, dass das Fahrrad immer mehr Verkehrsmittel wird, sahen sich die
                                 										Fabrikanten veranlasst, ihre Aufmerksamkeit dem fast vergessenen Dreirad wieder
                                 										zuzuwenden.
                              Während bei den älteren Dreirädern die beiden Hinterräder gewöhnlich so hoch
                                 										waren, dass der Fahrer förmlich zwischen diesen sass, war das Vorderrad
                                 										(Steuerrad) so klein, dass eine leichte Steuerung unmöglich war. Nun machten
                                 										sich die Fabrikanten daran, die Hinterräder zu verkleinern und das Vorderrad zu
                                 										vergrössern.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 179
                                 Fig. 22.Dreirad von Kleyer.
                                 
                              Ein solches, dem modernen Zweirad angepasstes Dreirad, bauen die Adler-Fahrradwerke vorm. H. Kleyer in Frankfurt a.
                                 										M. Wie Fig. 22 zeigt, sind hier der
                                 										Humber-Rahmen, sowie drei 28zöllige Räder in Anwendung gebracht. Die Steuerung
                                 										ist dieselbe wie beim Zweirad, nur der Antrieb weicht etwas von diesem ab, derselbe
                                 										wird mittels Kette auf die mit den Hinterrädern fest verbundene und im Gestell
                                 										gelagerte Achse übertragen. Diese Maschine wird auch für Damen gebaut. Zu diesem
                                 										Zweck kommt das Scheitelrohr a in Fortfall, während
                                 										zur Versteifung ein Rohr b eingelöthet wird.
                              Die Firma A. L. Liepe und Breest in Brandenburg a.
                                 										H. baut ein Dreirad (Fig. 23), das sowohl von
                                 										Herren als auch von Damen gefahren werden kann, zu welchem Zweck das Rohr a abnehmbar ist. Der Antrieb geschieht mittels
                                 										Kette auf einem in der Mitte der Hinterräderachse festsitzenden Zahnkranz. Diese
                                 										Achse ist mit den beiden Antriebsrädern fest verbunden und im Gestell auf Kugeln
                                 										gelagert.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 180
                                 Fig. 23.Dreirad von Liepe und Breest.
                                 
                              Aehnlich diesem baut die Rudge Whitworth Co. Ltd.
                                 										ein Gepäckdreirad, das auf einer Verlängerung des Rahmens einen Korb trägt.
                              Das in Berlin gegründete Fahrrad-Dienstmanninstitut verwendet Dreiräder, bei
                                 										welchen, ohne Verlängerung des Rahmens eine Plattform von 75 k Tragfähigkeit
                                 										zwischen den Hinterrädern auf Federn angebracht ist.
                              Bei einem weiteren Gepäckdreirade der Rudge Whitworth
                                    											Co. (Fig. 24) trägt das -förmige
                                 										Gestell an der rechten Seite vorn und hinten zwei kleine Steuerräder, während
                                 										das grosse Antriebsrad in der Mitte, links des Gestelles sitzt und durch eine
                                 										aufwärtsgehende Kette angetrieben wird.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 180
                                 Fig. 24.Gepäckdreirad der Rudge Whitworth Co.
                                 
                              Die Steuerung geschieht durch Drehung des Steuerhebels, der am oberen Ende
                                 										einen Handgriff a trägt und am unteren Ende mit
                                 										einem Zahnrädchen, das in die Zähne der Steuerstange b eingreift, versehen ist. Der Korb für das Gepäck ist oberhalb, links
                                 										vom hinteren Steuerrad, zwischen dem hinten sich gabelnden Gestell auf Federn
                                 										gelagert.
                              Die Dreiradkutsche (Fig. 25) von Humber und Co. Ltd. England, schützt den Fahrer
                                 										gegen Regen, Strassenschmutz und Luftzug. Der leichte Schutzkasten besteht aus
                                 										einem Drahtgestell, das mit wasserdichtem Stoff überspannt ist.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 180
                                 Fig. 25.Dreiradkutsche von Humber und Co.
                                 
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 180
                                 Fig. 26.Gestell Versteifung von Schlick.
                                 
                              Nach einer Erfindung von O. Schlick in Dresden
                                 										(Oesterreichisches Privilegium vom 19. Januar 1895) sind die Rohrwände an den,
                                 										besonders dem Durchfedern oder Brechen ausgesetzten Stellen verstärkt (Fig. 26). Diese Verstärkungen bilden keine
                                 										Ansätze, sondern verlaufen allmählich, a zeigt
                                 										einen Gestelltheil mit aussen cylindrisch, innen konisch verlaufend verstärktem
                                 										Rohrende; b einen Gestelltheil mit äusserlich
                                 										verstärktem, innen cylindrischem Rohrende; bei c
                                 										ist die Verstärkung innen und aussen angebracht; d
                                 										ist eine Lenkstange, welche die Verstärkung in der Mitte hat.
                              Dem leichten Brechen der Speichen hilft E. Kühne in
                                 										Biberist (Schweiz) durch Schweizer Patent Nr. 10737 dadurch ab, indem er
                                 										dieselben wie Fig. 27 zeigt, aus zwei
                                 										Aluminiumscheiben a, die schwach kegelförmig sind,
                                 										ersetzt. Jede dieser Scheiben a ist in der Mitte an
                                 										der Nabe b vernietet und hat in der Nähe des Randes
                                 										einen Hohlwulst c. In diesen Wülsten, zwischen den
                                 										beiden Scheiben befindet sich ein massiver Gummiring d, der die gegenseitige Reibung der Scheiben a verhindert und das Rad versteift. Zur Befestigung des
                                 										Pneumatikreifens e ist jede Scheibe nach aussen hin
                                 										rinnenförmig umgebogen. Eine kleine Röhre f die in
                                 										der Nabe b eingegossen ist, dient zur Schmierung
                                 										der Lager. Diese Aluminiumscheiben können entweder massiv oder beliebig
                                 										ausgestanzt und gepresst werden.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 180
                                 Fig. 27.Aluminiumscheiben von Kühne.
                                 
                              
                           
                              b) Fahrräder mit
                                    											Kraftbetrieb.
                              Seit längerer Zeit schon bemühten sich die Fabrikanten, die Fahrräder mit Motoren
                                 										auszustatten. Ein solches Motorzweirad (Fig. 28)
                                 										von N. S. Hopkins in Williamsville (New York) wird
                                 										durch Gasolin gespeist, das sich in dem am oberen Rahmenrohre befestigten
                                 										Aluminiumcylinder a befindet, von wo aus es durch
                                 										ein dünnes Rohr
                                 											b dem Motor zugeführt wird. Ein Ventil regulirt
                                 										die Menge des in den Motor gelangenden Gasolins, und zwar kann dasselbe mittels
                                 										einer Verbindungsstange c vom Sattel aus bethätigt
                                 										und regulirt werden. Von dem Carburetor, in dem das Gasolin mit der Luft
                                 										gemischt wird, gelangt die Mischung in den Compressor und danach in einen der
                                 										beiden Explosionscylinder. Hier wird das Gas mittels eines elektrischen Zünders
                                 										entzündet. Die Verwendung von zwei Cylindern ermöglicht es, bei jeder Umdrehung
                                 										der Welle einen Antrieb zu erhalten. Die elektrische Batterie ist in der
                                 										Satteltasche untergebracht, die Inductionsspule d
                                 										befindet sich unterhalb des oberen Rahmenrohres.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 181
                                 Fig. 28.Motorrad von Hopkins.
                                 
                              An der Rückseite der Welle befindet sich ein kleines Steuerrad, welches zusammen
                                 										mit einem etwas grösseren Rad zur Unterstützung des Hubes der Welle dient.
                                 										Dieses grosse Steuerrad ist beweglich und so angeordnet, dass der Motor mit den
                                 										Laufrädern sich ausser Contact setzen lässt, so dass das Rad auf gewöhnliche
                                 										Weise getreten werden kann. Bei Steigungen treten sowohl der Motor als auch die
                                 										Pedale in Thätigkeit. Alle arbeitenden Theile sind eingeschlossen. (Nach Scientific American vom 11. April 1896.)
                              Der in Fig. 29 dargestellte Motor (Englisches
                                 										Patent vom 28. October 1895) der Kane-Pennington
                                    											Company in Chicago zeichnet sich durch Einfachheit im Bau, geringe Zahl
                                 										der beweglichen Organe und Vermeidung aller Gefahren durch Beseitigung jeder
                                 										ausserhalb brennenden Flamme und Anwendung von Kerosin aus.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 181
                                 Fig. 29.Motor der Kane-Pennington Co.
                                 a Nadelventil; b
                                    											Zündungsventil; c Kurbelgetriebeventil; d Flügelgetriebeventil.
                                 
                              Das in D. p. J. 1895 296
                                 										110 Fig. 42 beschriebene Zweirad ist mit diesem Motor ausgerüstet. Derselbe
                                 										wiegt 8 k und entwickelt 4 ¾  bei 700 Umdrehungen in der Minute.
                                 										Mit einer Batterie von 0,5 k Gewicht, einem 5 l fassenden Erdölbehälter und der
                                 										Maschine wiegt das Fahrrad im Ganzen 26 k; der Fahrer vermag mit demselben eine
                                 										Strecke von 1600 m in 58 Secunden zurückzulegen. Man hält dafür, dass die
                                 										Erdölmaschine ohne Nachtheil bis zu 2000 Umdrehungen in der Minute machen
                                 										könne.
                              Fig. 30, die wir Industries and Iron vom 15. Mai 1896 entnehmen, zeigt ein mit diesem
                                 										Motor ausgerüstetes Tandem, das Platz für 2 bis 3 Personen bietet. Die
                                 										Regulirung der Geschwindigkeit geschieht während der Fahrt durch den hinten
                                 										sitzenden Fahrer mittels des Geschwindigkeitsreglers c, während die Lenkung dieses Fahrzeuges durch beide Lenkstangen, die
                                 										durch Schienen e verbunden sind, geschieht.
                              Wird der Motor, wie in D. p. J. 1896 299 179 (Fig. 27), mit
                                 										einer Chaise verbunden, so wird dem Motor an der Welle x ein Schwungrad aufgekeilt. Eine solche Chaise wiegt 180 k und vermag
                                 										auf einer macadamisirten Strasse 32 bis 40 km in der Stunde zurückzulegen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 301, S. 181
                                 Fig. 30.Tandem mit Kane-Pennington Motor.
                                 a Erdölbehälter; b Elektrische
                                    											Batterie; c Geschwindigkeitsregler; d Motor.
                                 
                              Ein Uebelstand, der den Motorrädern bis jetzt anhaftete, war das mangelhafte
                                 										Zünden und Functioniren der Benzinlampe, ebenso das schwierige Anbrennen
                                 										derselben. Dies fällt bei der elektrischen Zündung von H. W. Schladitz in Dresden ganz weg, ein Versagen ist nicht mehr
                                 										möglich und die Maschine steht immer zum Abfahren bereit. Zu diesem Zweck ist
                                 										über den beiden Cylindern ein Kasten mit zwei kleinen Accumulatoren angebracht,
                                 										wovon stets nur einer in Gebrauch ist. Ueber diesem Kasten ist ein
                                 										Inductionsapparat befestigt, von welchem aus Drähte nach den verschiedenen
                                 										Contacten führen. Beim Abfahren schaltet man mittels einer Schraube den
                                 										Inductionsapparat ein und sofort tritt der Motor in Thätigkeit. Der Wegfall der
                                 										Benzinlampe bedeutet eine bedeutende Ersparniss an Benzin; die Accumulatoren
                                 										reichen für eine Fahrroute von 1000 km aus. Die Füllung geschieht mittels einer
                                 										Elementbatterie, oder man gibt dieselbe zum Laden einer elektrischen Station.
                                 										Die Ladungskosten sind etwa 50 Pf.
                              
                                 
                                    (Schluss folgt.)