| Titel: | Die Wassermesser für Hausleitungen. | 
| Autor: | L. Sell | 
| Fundstelle: | Band 301, Jahrgang 1896, S. 289 | 
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                        Die Wassermesser für
                           								Hausleitungen.
                        Von Dr. L.
                                 								Sell.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 265 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Die Wassermesser für Hausleitungen.
                        
                     
                        
                           Regulir- und Einstellvorrichtungen. Wie bereits oben
                              									hervorgehoben wurde, müssen die Flügelradmesser gewöhnlicher Art, d.h. diejenigen,
                              									bei welchen nicht wie bei den zuletzt erwähnten Messern ein stereometrisches
                              									Messungsprincip durchgeführt ist, mit Regulirvorrichtungen versehen werden, um das
                              									Vorlaufen bei starkem Wasserdurchfluss zu verhindern. Obwohl nun bereits von Thomas Taylor bei dem unter Nr. 1096 im Jahre 1853 in
                              									England patentirten Messer zum Zweck der Regulirung die Düsen, welche das
                              									zuströmende Wasser auf das Schaufelrad leiten, mit Verschlussklappen versehen waren,
                              									welche durch ein elastisches Band auf ihren Sitz gezogen wurden und sich dem
                              									Wasserdruck entsprechend mehr oder weniger öffneten, dauerte es doch ziemlich lange,
                              									bis die Wassermessertechnik in grösserem Umfange ihre Aufmerksamkeit auf diesen
                              									Punkt lenkte. Als Ergebniss darauf gerichteter Bemühungen liegt nunmehr jedoch eine
                              									ganze Reihe, zum Theil bereits wieder aufgegebener Regulirvorrichtungen vor. Diese
                              										Regulirvorrichtungen sind häufig mit Einstellvorrichtungen verbunden, welche die Bestimmung
                              									haben, die Angaben des Messers für eine oder mehrere bestimmte
                              									Durchflussgeschwindigkeiten in Uebereinstimmung mit der wirklich durchgeflossenen
                              									Flüssigkeitsmenge zu bringen, während die eigentlichen Regulirvorrichtungen diese für bestimmte Fälle hergestellte
                              									Uebereinstimmung bei veränderlicher Durchflussgeschwindigkeit aufrecht erhalten
                              									sollen. Obwohl nun Regulirung und Einstellung an sich nichts mit einander zu thun haben,
                              									lässt die Verbindung, in der sie sich praktisch meist befinden, eine völlig
                              									getrennte Behandlung beider nicht wohl zulässig erscheinen.
                           Da die Flügelradmesser, abgesehen von den wenigen auf stereometrischen
                              									Messungsprincipien beruhenden, das Volumen der durchströmenden Flüssigkeit nicht
                              									direct, sondern indirect durch die Zahl der Umdrehungen eines vom Wasser in Bewegung
                              									gesetzten Rades zu messen bestimmt sind, so ist im Allgemeinen wenig Werth darauf
                              									gelegt, den Raum, in welchem sich das Rad bewegt, durch die Flügel in von einander
                              									völlig getrennte Kammern zu zerlegen. Vielmehr lassen die Flügel eine offene
                              									Verbindung zwischen Ein- und Ausflussöffnung bestehen, so dass dem Wasser die
                              									Möglichkeit gelassen ist, durch den Messer hindurch zu gehen, auch ohne das Rad in
                              									Bewegung zu setzen. Daher die allgemein bekannte Erscheinung, dass die Messer bei
                              									geringer Durchflussgeschwindigkeit gar nicht registriren oder doch zu wenig
                              									anzeigen, während im Gegentheil bei grosser Durchflussgeschwindigkeit das Rad
                              									verhältnissmässig zu schnell rotirt.
                           Um nun auch bei geringer Durchflussgeschwindigkeit das Rad in Bewegung zu
                              									setzen, ist erforderlich, dass die lebendige Kraft des gegen die Radflügel
                              									stossenden Strahles erhöht wird. Das ist aber nur dadurch möglich, dass der
                              									Querschnitt desselben vermindert wird. Dem Uebelstande des Nichtregistrirens bei
                              									geringer Durchflussgeschwindigkeit könnte also durch Zusammenschnürung des
                              									Zuleitungsrohres an der Stelle der Mündung in den Messer abgeholfen werden. Das wäre
                              									aber ein sehr schlechtes Heilmittel. Denn was würden weite Zuleitungsrohre nützen,
                              									wenn das Wasser stets nur in dünnem Strahl in den Messer eintreten dürfte? Der
                              									Druckverlust durch die Verengung des Rohres wäre ein so gewaltiger und die
                              									Durchlassfähigkeit des Messers eine so geringe, dass von diesem Mittel kein Gebrauch
                              									gemacht werden könnte. Aber doch bleibt so viel bestehen: ohne geringen Querschnitt
                              									des gegen das Flügelrad stossenden Strahles ist es unmöglich, den Messer bei
                              									Festhaltung des Princips der indirecten Messung (durch Geschwindigkeit) empfindlich
                              									zu machen. Die Schwierigkeit ist beseitigt, wenn die Verengung des Zuleitungsrohres
                              									an der Mündungsstelle nicht eine feststehende, für alle Durchflussgeschwindigkeiten
                              									gültige, sondern eine veränderliche, bei wachsender Geschwindigkeit allmählich
                              									abnehmende ist. Dieses Princip der Regulirung durch selbsthätige Aenderung des
                              									Querschnitts der Einströmungsöffnung ist in mannigfachster Weise variirt worden.
                           Nun hat aber die Einführung eines beweglichen Gliedes in einen Mechanismus immer
                              									etwas Bedenkliches, insofern dadurch meist die Dauerhaftigkeit beeinträchtigt wird.
                              									Es entsteht daher die Frage, ob nicht das nächste Ziel der Erhöhung der
                              									Empfindlichkeit bei geringer Durchflussgeschwindigkeit auf anderem Wege zu erreichen
                              									ist? So viel ist aus dem Vorhergehenden klar, dass, wenn die Bewegung des Rades
                              									durch einen einzigen Strahl erfolgen soll, ein anderer Ausweg als der oben
                              									angegebene nicht vorhanden ist.
                           Aber wenn ein einziger Strahl von geringer Geschwindigkeit die Trägheit der ganzen im
                              									Gehäuse befindlichen Wassermasse nicht zu überwinden und das Rad in Bewegung zu
                              									setzen vermag, vielleicht ist eine Mehrzahl an verschiedenen Stellen angreifender
                              									Strahlen dazu im Stande. In der That kann durch eine Zerlegung des einen vom
                              									Zuleitungsrohr in den Messer eingeführten Strahles, wie dieselbe von C. W. Siemens in seinem englischen Patent Nr. 631 vom
                              									Jahre 1867 angegeben worden, eine beträchtliche Erhöhung der Empfindlichkeit
                              									erreicht werden. Aus diesem Grunde hat die Anwendung einer das Flügelrad
                              									umschliessenden, mit mehreren schlitzförmigen Oeffnungen versehenen Kapsel eine
                              									weite Verbreitung erlangt. Unter welchen Bedingungen durch diese Anordnung eine
                              									Entlastung der Achse von seitlichem Druck erreicht wird, ist früher bereits erörtert
                              									worden (vgl. S. 247 ff.). Doch sind diese Vortheile der Erhöhung der Empfindlichkeit
                              									ohne Einschaltung eines beweglichen Gliedes und eventuell der Entlastung der Achse
                              									von seitlichem Druck nicht reiner Gewinn. Die Theilung des Flüssigkeitsstromes hat
                              									eine Erhöhung der inneren Reibung und der Reibung an den die Oeffnungen der
                              									Flügelradkapsel begrenzenden Wänden und damit einen Druckverlust bezieh. eine
                              									Verringerung der Durchlassfähigkeit des Messers zur Folge. Auch besteht die Gefahr,
                              									dass die doch immerhin kleinen Oeffnungen der Flügelradkapsel sich, insbesondere bei
                              									nicht gut filtrirtem Wasser, allmählich durch Niederschlag von Schlamm verengen und
                              									so eine stetige Erhöhung der Angaben des Messers bewirkt wird. Freilich, die Gefahr
                              									ist im Allgemeinen nicht gross, vielleicht aber liesse sich auch – und anscheinend
                              									lässt sich – bei ungetheiltem Strom durch möglichst dichten Anschluss des Rades an
                              									die Gehäusewand eine hinreichende Empfindlichkeit erzielen. So scheinen auch hier
                              									die Vortheile und Nachtheile der Messer mit ungetheiltem Flüssigkeitsstrom
                              									einerseits und mit getheiltem Flüssigkeitsstrom andererseits sich die Waage zu
                              									halten.
                           Wenn auch die Theilung des Flüssigkeitsstromes im Allgemeinen besondere Vorrichtungen
                              									zur Erhöhung der Empfindlichkeit überflüssig macht, so ersetzt sie doch nicht
                              									zugleich jede weitere Regulirung. Vielmehr hat die Umschliessung des Flügelrades
                              									durch eine Kapsel mit mehreren Oeffnungen auf das Voreilen des Messers bei starker
                              									Wasserentnahme keinen Einfluss. Diesem Voreilen kann principiell nur durch dieselben
                              									Mittel ein Ende gemacht werden, wie bei den Messern mit ungetheiltem
                              									Flüssigkeitsstrom, also in erster Linie durch selbsthätige Regulirung der
                              									Einströmungsöffnungen.
                           Dieses ist aber nicht das einzige Mittel, die Bewegung des Rades zu beeinflussen. Die
                              									Kraft, welche auf das letztere ausgeübt wird, hängt nicht nur von der
                              									Geschwindigkeit des Wasserstrahles, sondern auch von der Richtung ab, in welcher
                              									derselbe auf das Rad geleitet wird, und von der Stelle, an welcher er das Flügelrad
                              									trifft.
                           Das Princip der Richtungsänderung des Wasserstrahles findet nur bei
                              									Einstellvorrichtungen, nicht aber bei eigentlichen Regulirungen Anwendung. In der
                              									That dürfte eine selbsthätige Richtungsänderung, entsprechend dem herrschenden
                              									Wasserdruck, nicht leicht durchzuführen sein.
                           Dagegen ist eine Regulirung durch Veränderung der Angriffsstelle des Wasserstromes
                              									mehrfach versucht worden; freilich nur unter Zerlegung des einen Wasserstromes in
                              									mehrere. In der That ist es bei Axialturbinenmessern nicht schwierig, mehrere Reihen
                              									von Eintrittsöffnungen in verschiedenem Abstande von der Achse anzuordnen, derart,
                              									dass bei geringer Durchflussgeschwindigkeit nur die am weitesten von der Achse
                              									entfernten und daher wirkungsvollsten zur Geltung kommen, während bei grösserer
                              									Durchflussgeschwindigkeit in Folge steigenden Druckes allmählich die näher der Achse
                              									befindlichen, etwa durch Federn oder Ventile verschlossenen Durchlässe eröffnet
                              									werden.
                           Anstatt mehrerer in demselben Sinne, aber mit verschiedener Kraft wirkender Ströme
                              									können auch entgegengesetzt gerichtete Ströme zur Anwendung kommen. Sobald diese
                              									jedoch innerhalb desselben Raumes wirken, hat ihre Anwendung theoretisch etwas
                              									Bedenkliches wegen der durch die sich kreuzenden Ströme
                              									hervorgerufenen Wirbelbewegungen. Doch bietet ein Gegenstrom praktisch ein sehr
                              									bequemes Mittel zur Einstellung des Messers, dessen Anwendung zum mindesten in
                              									denjenigen Fällen ohne weiteres zulässig erscheint, wo es sich nicht um einen
                              									eigentlichen Gegenstrom handelt, sondern um einen Strom, der nur verhältnissmässig
                              									wenig von der allgemeinen Wasserbewegung abweicht.
                           Die Wirbelbewegungen in Folge verschiedengerichteter Ströme lassen sich vermeiden,
                              									wenn man den Gegenstrom nicht in den eigentlichen Flügelradraum selbst, sondern in
                              									einen davon getrennten Raum einleitet. Doch ist dieser Vortheil nur um den Preis
                              									einer etwas verwickelteren Construction zu erlangen; denn ausser der Theilung des
                              									vom Gehäuse umschlossenen Raumes bedarf es neben dem eigentlichen Flügelrad noch
                              									weiterer Flügel oder sonstiger mit der Achse verbundener Ansätze, damit der
                              									Gegenstrom zur Wirkung gelangen kann.
                           Ein specieller Fall der Theilung der durch den Messer hindurchgehenden Flüssigkeit in
                              									mehrere Ströme von verschiedener Kraft würde vorliegen, wenn einer oder einige
                              									dieser Ströme gar keinen Einfluss auf die Bewegung des Rades ausübten, d.h.
                              									wirkungslos an dem Flügelradraum vorbeigeleitet würden.
                           Im Wesentlichen dieselbe Wirkung wird erzielt, wenn man statt eines Gegenstromes den
                              									Widerstand ruhenden Wassers zur Hemmung des Flügelrades benutzt. In diesem Falle
                              									wird die Achse ausser mit Antriebsflügeln mit Hemmflügeln ausgerüstet, welche sich
                              									in verhältnissmässig ruhigem Wasser bewegen und bei wachsender Geschwindigkeit des
                              									Rades eine wachsende Hemmung ausüben.
                           Bisher ist lediglich die Regulirung eines Messers durch Veränderung der
                              									Einströmungsöffnungen in Betracht gezogen. Es leuchtet aber ein, dass auch die
                              									Grösse der Oeffnung, durch welche das Wasser den Messer verlässt, für die
                              									Geschwindigkeit des Rades nicht gleichgültig ist. Eine Verkleinerung der
                              									Ausströmungsöffnung bewirkt eine Stauung des Wassers im Innern des Messers. Diese
                              									Stauung, sollte man zunächst vermuthen, müsste eine Verlangsamung der Bewegung des
                              									Flügelrades zur Folge haben.
                           Indessen ist das keineswegs allgemein zutreffend. Für den Einfluss einer Verengung
                              									der Ausströmungsöffnung auf den Gang des Flügelrades kommt die relative Lage von
                              									Ausströmungsöffnung und Flügelrad bezieh. Einströmungsöffnung in Betracht. Liegt die
                              									Ausströmungsöffnung beispielsweise unterhalb des Flügelrades bei seitlich gelegenen
                              									Einströmungsöffnungen, so wird durch Verkleinerung der Ausströmungsöffnung die
                              									Neigung des Wassers, wirkungslos nach unten abzufliessen, abgeschwächt; die
                              									Angriffszone des Wassers wird gehoben und dadurch auf grössere Theile der
                              									Flügelflächen ausgedehnt. Die Folge davon ist, dass eine Verengung der
                              									Ausströmungsöffnung eine Beschleunigung der Bewegung des Flügelrades veranlasst.
                           Diese Art der Regulirung kann im Ganzen nicht als vortheilhaft gelten. Jede
                              									Verkleinerung der Ausströmungsöffnung bezieh. Stauung im Flügelradraum bewirkt, dass
                              									das Wasser mit grösserer Geschwindigkeit den Messer verlässt, als es in denselben
                              									eintritt oder ihn durchfliesst. Dieser durch Druckverlust zu erkaufende Zuwachs an
                              									Geschwindigkeit bleibt ohne jeden weiteren Nutzen, während eine Beschleunigung des
                              									Wassers an der Eintrittsstelle eine Erhöhung der Empfindlichkeit des Messers zur
                              									Folge hat. Daher
                              									sollte die Regulirung nach Möglichkeit an der Einströmungsstelle in den Messer
                              									bewirkt werden und eine Regulirung der Ausströmungsöffnung höchstens bei grossen
                              									Messern – bei denen es auf eine übermässige Empfindlichkeit nicht allzu sehr ankommt
                              									– Anwendung finden, sofern dadurch eine wesentliche Vereinfachung der Construction
                              									erzielt wird. Letzteres dürfte insbesondere bei denjenigen Messern der Fall sein,
                              									bei welchen das Flügelrad von einer Kapsel umschlossen ist, auf deren Umfang eine
                              									Anzahl Einströmungsöffnungen gleichmässig vertheilt ist.
                           Eine dritte Methode, den Gang des Messers zu beeinflussen, die somit zur Regulirung
                              									des Messers geeignet erscheint, besteht darin, dass man in die Wasserbahn irgend
                              									einen Widerstand einschaltet. Das Princip dieser Regulirungsmethode besteht also
                              									darin: das Wasser in seiner normalen Bewegung zu stören, um durch Veränderung der
                              									Grösse dieser Störung dem Flügelrade – innerhalb gewisser Grenzen – eine beliebige
                              									Geschwindigkeit zu ertheilen. Es leuchtet ein, dass diese Regulirungsmethode
                              									theoretisch sehr wenig befriedigend ist, wenn dieselbe auch praktisch, namentlich in
                              									derjenigen Form, bei welcher der in die Wasserbahn hineinragende Widerstand aus fest
                              									mit dem Gehäuse verbundenen Stauflügeln besteht, sehr bequem ist und daher auch
                              									vielfach angewandt wird.
                           Da dieses Regulirungsprincip lediglich die Einschaltung von fest mit dem Messergehäuse verbundenen Constructionsgliedern benutzt, so
                              									liegt fürs erste auf diesem Wege nur die Möglichkeit einer Einstellung des Messers für eine bestimmte Durchflussgeschwindigkeit vor.
                              									Indessen muss jedes in die Wasserbahn eingeschaltete Hinderniss bei wechselnder
                              									Durchflussgeschwindigkeit einen wechselnden theoretisch nicht übersehbaren Einfluss
                              									auf die Geschwindigkeit des Flügelrades ausüben. Und so ist es denkbar, dass dem
                              									Regulirungswiderstand eine solche Form gegeben werden könnte, dass durch denselben
                              									nicht nur eine Einstellung für eine gewisse Durchflussgeschwindigkeit, sondern eine
                              									Regulirung für beliebige Geschwindigkeiten erzielt würde. Wäre diese Form des
                              									Widerstandes gefunden, so würde diese so bedenkliche Methode geradezu die
                              									vollkommenste sein.
                           Auch andere Einstellvorrichtungen vermögen in ähnlicher Weise den Charakter von
                              									eigentlichen Regulirvorrichtungen zu gewinnen; insbesondere ist das der Fall, wenn
                              									mehrere Einstellvorrichtungen zusammenwirken, von denen jede den Gang des Messers
                              									bei verschiedenen Durchgangsgeschwindigkeiten verschieden beeinflusst.
                           Doch auch eine einzige Einstellvorrichtung ist unter gewissen Umständen hinreichend,
                              									um einen Messer innerhalb gewisser Grenzen zu reguliren. Von einer
                              									Einstellvorrichtung, welche die Uebereinstimmung der Messerangaben mit den
                              									wirklichen Durchflussmengen nur auf einem Wege zu erreichen gestattet, ist freilich
                              									für die Regulirung wenig zu erhoffen. Je mannigfacher
                              									jedoch die Einstellmöglichkeiten bei einer und derselben Durchflussmenge sind, um so
                              									höher wird die Regulirfähigkeit der betreffenden Vorrichtung zu veranschlagen sein.
                              									So wird beispielsweise eine Einstellvorrichtung, bei welcher die Messerangaben nur
                              									durch Veränderung der Grösse der Einströmungsöffnung beeinflusst werden können,
                              									einer anderen an Regulirfähigkeit nachstehen, welche neben der Grösse der
                              									Einströmungsöffnung auch die Richtung des eintretenden Strahles zu verändern
                              									gestattet. In gleicher Weise wird eine Einstellvorrichtung, welche die Richtung
                              									des Wasserstromes von einer beliebigen Ausgangsstellung aus nur in einem bestimmten
                              									Sinne zu ändern gestattet, als Regulirvorrichtung von geringerem Werthe sein, als
                              									eine andere, bei welcher beliebige Richtungsänderungen
                              									des Wasserstromes möglich sind. Was sich hier theoretisch und allgemein ergibt, wird
                              									später an concreten Beispielen im Einzelnen deutlicher erkannt werden können.
                           Eine selbsthätige Veränderung der Einströmungsöffnung bei im Wesentlichen
                              									ungetheiltem Flüssigkeitsstrom findet sich ausser bei den schon erwähnten Messern
                              									von Taylor (Englisches Patent Nr. 1096 vom Jahre 1853),
                              									der freilich zwei gegenüber liegende Einlassöffnungen besitzt, und von Cook (Amerikanisches Patent Nr. 141325), insbesondere
                              									bei einer Anzahl in Amerika patentirter Messer.
                           Zu den ältesten Messern dieser Art gehört derjenige, auf welchen John Sheffield aus Buffalo unter Nr. 87118 im Jahre
                              									1869 in Amerika ein Patent ertheilt wurde (Fig. 29).
                              									Auch bei diesem Messer befindet sich in dem Einlassrohr, wenn nicht eine federnde
                              									Klappe, so doch ein unter Federwirkung stehendes Ventil v, welches sich entsprechend dem Wasserdurchfluss mehr oder weniger
                              									öffnet. Doch geht nicht alles Wasser durch das Ventil und selbst das das Ventil
                              									passirende Wasser gelangt nicht ganz auf dem nämlichen Wege in den
                              									Flügelradraum.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 291
                              Fig. 29.Messer von Sheffield.
                              
                           Für sehr geringen Wasserdurchfluss ist nämlich eine enge Röhre l vorgesehen, welche noch vor der Ventilklappe in den
                              									Einlasstutzen mündet und daher auch ohne vorhergegangene Oeffnung des Ventils vom
                              									Wasser durchströmt werden kann. Bei stärkerem Wasserdurchfluss wird das Ventil
                              									zunächst an seiner (in der Zeichnung) oberen Seite geöffnet, so dass neben der Röhre
                              										l die weitere Röhre L
                              									in Wirksamkeit tritt. Um diese einseitige Oeffnung des Ventils zu bewirken, ist
                              									dasselbe an seiner unteren Seite mit einer Feder belastet. Erst bei sehr starkem
                              									Durchfluss erfolgt eine völlige Oeffnung des Ventils.
                           In nahe verwandter Weise ist später dasselbe Princip bei dem Messer von Albion M. Rouse (Amerikanisches Patent Nr. 138697 vom
                              									Jahre 1872) zur Anwendung gekommen. Auch hier ist die Einflussöffnung bis auf eine
                              									ganz kleine Oeffnung von einer unter der Einwirkung einer Feder stehenden
                              									Ventilklappe abgeschlossen, die je nach der Menge des durchströmenden Wassers mehr
                              									oder weniger weit geöffnet wird, wobei der Ventilklappe eine solche Neigung gegeben
                              									ist, dass der Flüssigkeitsstrom gegen die Peripherie der Flügelradkammer geleitet
                              									wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 291
                              Fig. 30.Messer von Winzer und Bland.
                              
                           Zur besseren Regulirung der Einlassöffnung steht bei dem Messer von Geo. Winzer und Richd. D.
                                 										Bland (Amerikanisches Patent Nr. 166175 vom Jahre 1875) die Ventilklappe
                              										D unter dem Einflüsse eines verstellbaren Gewichtes
                              									P (Fig. 30).
                           
                           Anstatt das Wasser direct durch den am Messergehäuse angegossenen Einlasstutzen
                              									eintreten zu lassen, wendet John H. Swartz bei dem
                              									unter Nr. 197949 im Jahre 1877 patentirten Messer ein in den Einlasstutzen
                              									eingesetztes bewegliches Einflussrohr an, welches die Richtung des Strahles zu
                              									verändern gestattet. Dieses Einlassrohr ist an seinem vorderen Ende mit einer
                              									Ventilklappe verschlossen, die auf ihrer dem einströmenden Wasser zugekehrten Seite
                              									mit einer Anzahl Haken zum Einhängen einer Feder versehen ist, wodurch eine
                              									Regulirung des Federzuges, durch welchen die Klappe geschlossen wird, ermöglicht
                              									ist. Die Mündung des Einlassrohres ist von solcher Form, dass bei geringer Oeffnung
                              									der Ventilklappe ein sehr feiner Strahl her vor  dringt, der sich bei stärkerem
                              									Wasserdurchfluss in beiden Dimensionen gleichmässig verbreitert. Der Strahl wird
                              									gegen eine an der Gehäusewand angebrachte verstellbare Richtplatte gelenkt, welche
                              									ihn in beliebiger Richtung gegen das Rad führt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 292
                              Fig. 31.Messer von Swartz, Witt und Taylor.
                              
                           Ein unter Nr. 283446 an John H. Swartz, De Witt und C. Taylor im Jahre 1880 ertheiltes Patent (Fig. 31) bezieht sich auf eine Umgestaltung des soeben
                              									beschriebenen Messers. Bei dieser neuen Construction befindet sich an dem
                              									verjüngten, sich zuerst öffnenden Ende der Ventilklappe eine kleine Oeffnung, durch
                              									welche ein dünner Flüssigkeitsstrahl, auch ohne dass das Ventil geöffnet wird,
                              									durchzutreten vermag. Der Vortheil dieser Anordnung besteht darin, dass dieser für
                              									minimale Durchflussmengen vorgesehene Einlass bei sich öffnendem Ventil aufhört,
                              									selbständig Wasser in den Flügelradraum zu entsenden, wodurch leicht eine Störung
                              									der Bewegung des Rades eintreten könnte, dass vielmehr alles Wasser in einem
                              									einzigen Strahl gegen das Rad geschickt wird. Anstatt am Gehäuse ist die
                              									verstellbare Richtplatte, welche den auf sie treffenden Flüssigkeitsstrahl ablenkt
                              									und in beliebiger Richtung auf das Rad zu leiten gestattet, an dem Einlassrohr
                              									selbst befestigt und durch eine Schraube von ausserhalb des Messergehäuses
                              									verstellbar; in gleicher Weise ist auch die maximale Oeffnungsweite der Ventilklappe
                              									von aussen zu reguliren.
                           Bei denjenigen Messern, bei welchen das Wasser nicht direct aus dem Einlassrohr gegen
                              									das Flügelrad strömt, sondern zuvor einen Einsatz umgibt und dann erst durch dessen
                              									in grösserer Zahl vorhandene schlitzartige Oeffnungen zu dem Flügelrad gelangt, muss
                              									das Princip, durch selbsthätige Querschnittsänderung die Bewegung des Rades zu
                              									reguliren, eine gewisse Modifikation erfahren. So wird bei dem unter Nr. 1243 im
                              									Jahre 1877 in Deutschland patentirten Messer von Meinecke nicht unmittelbar der Einlasstutzen durch eine Ventilklappe
                              									abgeschlossen, sondern jede der schlitzförmigen Oeffnungen wurde mit einer um einen
                              									Stift drehbaren Klappe versehen, welche Klappen bei geringer Durchflussmenge sich
                              									nur wenig öffneten und das Wasser mit verhältnissmässig grosser Kraft gegen das
                              									Flügelrad treten liessen, während sie bei grösserer Durchflussmenge in Folge der
                              									grösseren Gewalt des andringenden Wassers eine weitere Oeffnung freigaben.
                           Mit dieser Regulirvorrichtung war eine Einstellvorrichtung verbunden, bestehend
                              									aus einer verstellbaren sectorenförmigen Scheibe, mittels welcher die Grösse der im
                              									Boden der Flügelradkapsel befindlichen Abflussöffnungen verändert werden kann. Eine
                              									Verengung dieser Oeffnungen bewirkt eine höhere, Erweiterung eine niedere
                              									Registrirung des Zählwerkes, so dass mit Hilfe jener Scheibe die Angaben des bereits
                              									fertigen Messers leicht in Uebereinstimmung mit der wirklichen Durchflussmenge
                              									gebracht werden können.
                           In der Praxis scheint sich die in Fig. 32 dargestellte
                              									Modification als zweckmässig herausgestellt zu haben. Das Wasser fliesst hier durch
                              									die Oeffnungen l ab.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 292
                              Fig. 32.Messer nach Meinecke.
                              
                           Bei einer späteren Construction (D. R. P. Nr. 17285) sind die Regulirklappen an den
                              										Einströmungsöffnungen durch bewegliche Stauklappen
                              										unter dem Flügelrade ersetzt, durch welche
                              									angeblich auch bei noch so schwachem Abfluss dem Wasser die nöthige Spannung gegeben
                              									werden soll, um das Flügelrad in Bewegung zu setzen.
                           Doch scheint auch diese Construction nicht befriedigt zu haben, da auch sie wieder
                              									verlassen worden ist.
                           Anstatt durch drehbare Klappen sind bei einem unter Nr. 2243 im Jahre 1888 in England
                              									patentirten Claret'schen Messer (Fig. 33) die Einströmungsöffnungen durch elastische
                              									Verschlusstücke v, insbesondere von Hartgummi,
                              									verschlossen. Die Gewalt des andrängenden Wassers drückt diese Verschlusstücke mehr
                              									oder weniger aus einander, so dass auch hier die Einströmungsöffnungen der
                              									Durchflussgeschwindigkeit entsprechend selbsthätig verändert werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 292
                              Fig. 33.Messer von Claret.
                              
                           Nicht sowohl dem Zweck einer gleichbleibenden Messgenauigkeit bei veränderlicher
                              									Durchflussmenge, als vielmehr dem davon völlig verschiedenen, ja sogar direct
                              									entgegengesetzten einer möglichst gleichbleibenden Geschwindigkeit des Laufrades von
                              									der geringsten bis zur grössten Wasserentnahme dient der
                              										„Einströmungsregulator“ der Deutschen
                                 										Wasserwerksgesellschaft in Höchst a. M. (D. R. P. Nr. 81462 vom 9. October
                              									1894), Fig. 34 und 35. Da auch dieser Zweck
                              									durch selbsthätige Regulirung der Einströmungsöffnungen erstrebt wird, so erscheint
                              									das Princip dieses Einströmungsregulators auch zur Erzielung exacter Messergebnisse
                              									brauchbar. Die Regulirung der Einströmungsöffnungen erfolgt durch Verstellung eines
                              									ringförmigen Drehschiebers mit rechteckigen Oeffnungen, der sich innerhalb eines
                              									feststehenden cylindrischen Körpers l mit herzförmigen
                              									oder dreieckigen Oeffnungen befindet. Die Verstellung dieses Drehschiebers s erfolgt nun selbsthätig durch den entsprechend der
                              									Durchflussmenge sich einstellenden Kolben k des
                              									Regulators R, dessen Bewegungen mit Hilfe des
                              									Doppelhebels h und einer spiralförmigen Führung f auf den Drehschieber s
                              									übertragen werden. Der Kolben k ist zwischen dem
                              									Einströmungsraum E und dem Ausströmungsraum beweglich
                              									angeordnet, so dass er sich der Druckdifferenz in diesen Räumen entsprechend
                              									einstellt. Um die Bewegung des Kolbens reguliren zu können, ist derselbe hohl
                              									gestaltet und mit. einer durch einen Kegel c mehr oder
                              									weniger verschlossenen Einströmungsöffnung und einer durch eine Schraube r regulirbaren Ausflussöffnung versehen. Bei grösseren
                              									Wassermessern können diese Durchflussöffnungen durch den Regulatorkolben so gewählt
                              									werden, dass die grössere Menge des durchfliessenden Wassers durch den Regulator
                              									abfliesst und nur ein Bruchtheil zur Bewegung des Flügelrades und des Zeigerwerkes
                              									benutzt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 293
                              Einströmungsregulator der Deutschen Wasserwerksgesellschaft.
                              
                           Verwandt mit dieser Vorrichtung ist die Oesten'sche
                              									Regulirvorrichtung des Siemens-Oesten-Messers (vgl. Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1894 S. 1263 bis 1265).
                              									Dieselbe geniesst nur Gebrauchsmusterschutz (D. R. G. M. Nr. 19666), da die
                              									Patentirung durch vorzeitige Veröffentlichung in England vereitelt worden ist.
                           Der Siemens-Oesten-Messer ist der mit Oesten's, des
                              									früheren Directors der Berliner Wasserwerke, Regulirvorrichtung ausgerüstete Messer
                              									von Siemens und Halske, einer Umbildung des alten
                              									Messers von Ch. William Siemens (1880 236 * 166, Fig. 1). Die Oesten'sche Regulirvorrichtung besteht in einer Schütze, welche das
                              									Flügelrad und die Stauflügel einschliesst und sich dem Wasserdruck entsprechend
                              									selbsthätig einstellt. Dabei werden sowohl die Ein- als auch die
                              									Ausströmungsöffnungen regulirt. Während der Regulirschütze der Deutschen Wasserwerksgesellschaft eine Drehung ertheilt
                              									werden muss, genügt bei Oesten eine einfache Hebung und
                              									Senkung, so dass die Oesten'sche Vorrichtung sich
                              									constructiv viel einfacher gestaltet. Durch Wahl entsprechender Formen für die
                              									Ausströmungsöffnungen kann eine beliebige Empfindlichkeit des Messers erzielt
                              									werden.
                           In anderer Weise waren dem Druck des Wassers entsprechend sich einstellende Kolben-
                              									oder Druckregler – im Wesentlichen als gleichwertig mit den federbelasteten Klappen
                              									im Einlasstutzen, von denen soeben die Rede war – bereits wesentlich früher bei
                              									einigen amerikanischen Messern zur Anwendung gekommen.
                           Unter den hierher gehörigen Messern bietet die wohl primitivste, obwohl nicht
                              									früheste Form eines Druckreglers der Messer von Robt. C.
                                 										Gray (Patent Nr. 153482 vom Jahre 1874), Fig.
                                 										36, bei dem die Einströmungsöffnung durch das Ventil E regulirt wird. Doch ist dieser Messer noch in anderer
                              									Hinsicht, und zwar in höherem Maasse bemerkenswerth, insofern er mit einer im
                              									Wesentlichen auch später häufig wiederkehrenden Einstellvorrichtung versehen ist, um
                              									die Angaben des Messers mit den wirklich geförderten Wassermengen in
                              									Uebereinstimmung zu bringen. Diese Einstellvorrichtung besteht in einem den
                              									Flügelradraum umschliessenden drehbaren Ring, der mit einer Einströmungsöffnung
                              									versehen ist, deren Grösse durch Drehung des Ringes beliebig verändert werden
                              									kann.
                           Eine wesentlich vollkommenen) Einrichtung eines Druckreglers findet sich bei einem
                              									Messer von James M. Blanchard in Washington (Nr. 146745
                              									aus dem Jahre 1874). Bei demselben besteht der Druckregler aus einem zur Seite des
                              									eigentlichen Messers angeordneten Gehäuse, in welchem zwei durch Federn oder
                              									Gewichte belastete Ventile die Einströmungsöffnungen verschliessen und, wenn sie
                              									durch den Druck des einströmenden Wassers von ihren Sitzen abgehoben werden, nach
                              									einander freigeben. Dabei ist die Belastung des sich zuerst öffnenden Ventils so
                              									gewählt, dass der Wasserdruck, der zu seiner Oeffnung erforderlich ist, zugleich
                              									soeben hinreicht, um das Flügelrad in Bewegung zu setzen, so dass es unmöglich ist,
                              									dass ein sehr schwacher Wasserstrom den Messer passiren kann, ohne von demselben
                              									registrirt zu werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 293
                              Fig. 36.Messer von Gray.
                              
                           Bei einer späteren Form des Blanchard'schen Messers (Nr.
                              									151196 aus dem Jahre 1874), Fig. 37, besteht der
                              									Druckregler aus einem sich nach oben erweiternden Gehäuse mit zwischen Rippen
                              									geführtem Schwimmerventil, welches durch das einströmende Wasser mehr oder weniger
                              									gehoben wird, wodurch die nach oben hin wachsenden Oeffnungen des Ventilgehäuses,
                              									durch welche sich das Wasser auf das Flügelrad ergiesst, mehr oder weniger geöffnet
                              									werden.
                           An Stelle eines geschlossenen Kolbens zur Regulirung der Einströmungsöffnung kann ein
                              									innen hohler Kolben, ähnlich dem des Einströmungsregulators nach Patent Nr. 81462,
                              									Anwendung finden. Ein Beispiel dafür bietet der in Amerika unter Nr. 156960 im Jahre
                              									1874 patentirte Messer von De Witt C. Taylor in
                              									Brooklyn. Der hohle Kolben wird durch das von unten gegen denselben andrängende
                              									Wasser angehoben, während gleichzeitig durch eine Bodenöffnung Wasser in denselben
                              									einströmt. Das in den Kolben einströmende Wasser belastet denselben, so dass die
                              									Wirkung des Kolbens eine ähnliche ist, wie die eines federbelasteten Ventils. Die
                              									Einströmung des unterhalb des Kolbens befindlichen Wassers in den Flügelradraum
                              									erfolgt durch eine von dem angehobenen Kolben mehr oder weniger freigegebene
                              									Oeffnung, während zur Abführung des in den Kolben eingetretenen Wassers ein
                              									verstellbarer Hahn vorgesehen ist, der zugleich dem Kolben als Führung dient. Zur
                              									weiteren Regelung der Kolbenbewegung dient eine durch den Kolben hindurchgehende
                              									zugespitzte Stange; dieselbe ist von aussen verstellbar und gestattet, ohne den Gang
                              									des Messers zu stören, die Oeffnung des Kolbens und damit den Wasserdurchfluss durch
                              									denselben zu reguliren.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 293
                              Fig. 37.Messer von Blauchard.
                              
                           Mit dem ersten Blanchard'schen Messer verwandt ist ein
                              									in neuester Zeit hervorgetretener Messer von Wilhelm
                                 										Bernhardt in Wien (D. R. P. Nr. 77206), Fig.
                                 										38. Auch der letztere besitzt einen besonderen, zur Seite des Flügelradraumes
                              									angeordneten Druckregler B. Dieser Druckregler besteht
                              									aus einem Gehäuse, in dessen Innerem zwei Ringansätze z
                              									und z1 angebracht sind,
                              									von welchen der untere als Sitz für die auf einer Stange y frei verschiebbaren Gewichte D und D1 dient.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 301, S. 294
                              Fig. 38.Messer von Bernhardt.
                              
                           Bei geringem Wasserdurchfluss wird das Wasser, ohne dass die Gewichte D und D1 von der Stelle bewegt würden, durch eine oder
                              									mehrere Röhren k direct gegen das Flügelrad geleitet;
                              									bei stärkerem Zufluss treten, nach Abheben des Gewichtes D, auch die bis dahin durch das Gewicht D
                              									verschlossenen Reguliröffnungen d des Gewichtes D1 in Wirksamkeit,
                              									während bei weiterem Wachsen der durchfliessenden Wassermenge auch das Gewicht D1 von seinem Sitz
                              									abgehoben und die von demselben verschlossene Oeffnung nach und nach ganz
                              									freigegeben wird.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)