| Titel: | Maschinen und Werkzeuge zur Bearbeitung von Eisenröhren. | 
| Fundstelle: | Band 302, Jahrgang 1896, S. 222 | 
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                        Maschinen und Werkzeuge zur Bearbeitung von
                           								Eisenröhren.
                        Mit Abbildungen.
                        Maschinen und Werkzeuge zur Bearbeitung von
                           								Eisenröhren.
                        
                     
                        
                           Je nach der Verwendung der schmiedeeisernen geschweissten Röhren als Gasleitungsrohr
                              									oder Kesselsiederohr richtet sich nicht nur die Wandstärke, sondern auch das
                              									Herstellungsverfahren. Gasleitungsröhren erhalten wegen des anzuschneidenden
                              									Endgewindes grössere Wandstärken, während die schwachwandigen Siederöhren für hohen
                              									Druck einem Schweissverfahren unterworfen werden, welches eine grössere Sicherheit
                              									der Schweissnaht gewährleistet.
                           Zur Herstellung der Gasrohre aus einem Streifenband werden Schleppziehbänke
                              									verwendet, wobei das an einem Stab angeschweisste (Fig. 1) hellrothglühende
                              									Band durch einen gusseisernen Ziehtrichter (Fig. 2) gezogen wird.
                              									Hierzu dient eine Schleppzange, welche an einem über Rollen geführten Kettenzuge
                              									sitzt. Damit der Zunder und die Glühspäne einen Ausweg finden, ist der Ziehtrichter
                              										(Fig. 3)
                              									von Gandillot und Pritchard mit zwei Kugelerweiterungen versehen, in welchen gegensätzlich
                              									runde Fenster vorhanden sind. Indem sich aus dem flachen Blechstreifen der
                              									Längsrichtung nach das Rohr faltet, übergreifen sich die abgeschränkten Längsränder
                              										(Fig. 4),
                              									wobei die Schweissung gleichzeitig vollzogen wird. Damit sich beim Durchzug in der
                              									Mittellinie des Blechstreifens keine Fältelung bildet, wendet man Führungswalzen an,
                              									die vom Kettenziehwerk aus bethätigt werden. Auf der Ziehbank a (Fig. 5 und 6) mit dem
                              									Kettentriebwerk b, an welcher die Schleppzange c angesetzt wird, ist der mehrtheilige Ziehtrichter d angeordnet. Vor diesem lagert die durch Räderwerk e getriebene Vor walze f,
                              									gegen welche die Druckwalze g mittels Schraubenspindeln
                              										h niedergestellt wird. Im Ziehkopf d ist ein durchgehender Führungsschlitz vorhanden, in
                              									welchem der Schlusskopf i mittels eines Handhebels k niedergedrückt wird.
                           Im Doppel walz werk (Fig. 7) wird im ersten Walzenpaar a der
                              									Blechstreifen zu einer Rinne geformt und durch einen zwischen dem ersten und zweiten
                              									Walzenpaar b vorgesehenen Trichter gezogen, hierauf im
                              									zweiten Walzenpaar b geglättet und auf den Tisch c geführt.
                           Zur Herstellung von Siederöhren werden Kaliberwalzen de
                              										(Fig. 8)
                              									in das vorbeschriebene Walzwerk eingelegt, wobei der Blechstreifen den
                              									Walzenkalibern der Reihe nach folgt. Dagegen wird zum Schweissen der Siederöhren für
                              									hohen Druck ein an einer langen Stange angesetzter birnenförmiger Walzdorn (Fig. 9)
                              									gebraucht, der an der Walzstelle die abgeschrägten Nahtränder an die Walzen presst.
                              									Solche Walzwerke haben bloss ein Fertigkaliber für den äusseren Rohrdurchmesser,
                              									während der Dorn, über welchen das zu walzende Rohr geschoben wird, den inneren
                              									Durchmesser bestimmt. Selbstverständlich findet die Dornstange an einer bestimmten
                              									Stelle den nöthigen Rückhalt, während die Stange selbst länger als das zu walzende
                              									Siederohr sein muss.
                           Die gewalzten Röhren werden auf einem Mangeltisch gerichtet, indem das einzelne Rohr
                              									um seine Längsachse zwischen einer an einem Parallelgestänge schwebenden Platte und
                              									der festen Tischplatte gerollt wird. Ebenso werden die Rohre auf vorbeschriebene
                              									Länge durch eine Kreissäge abgeschnitten. (Vgl. Uhland's
                                 										Technische Rundschau,1895 Bd. 9 Nr. 52 S. 413.) Ueber Mannesmann's Röhrenwalzen, ferner Kellogg's Röhrenwalzwerk, sowie das Röhrenwalzwerk von
                              										Randolph und Cloupes vgl. D. p. J. 1893 289 218.
                           Die Fabrikation der gewundenen sogen. spiralgeschweissten Rohre hat ihre Anregung in
                              									der Anfertigung der Flintenläufe, der Damastläufe erhalten, welche aus
                              									Schweisseisen- und Puddelstahldraht gewunden, in Holzkohlenfeuer zur Schweisshitze
                              									gebracht und über einem Dorn durch einen Rohrhammer, einen schnellgehenden
                              									Schwanzhammer geschweisst wurden. Vom Jahre 1877 bis 1878 baute Roob eine Maschine, welche 1886 in Betrieb kam, ohne
                              									befriedigende Ergebnisse zu liefern. 1886 wurde in East Orange bei New-York von der
                              										Spiral-Weld-Tube Co. ein grösseres Werk zur
                              									Fabrikation spiralgeschweisster Rohre nach Roob's
                              									Verfahren angelegt.
                           Nach einer Reihe von Misserfolgen gelang es erst nach dem Bau einer fünften
                              									verbesserten Rohrschweissmaschine, einigermaassen gute, aber kurze Rohre
                              									herzustellen, denn sobald die Maschine warm wurde und die einzelnen Glieder ihre
                              									gegenseitige richtige Lage verloren, blieb das Blech stecken und verbrannte. Erst
                              									mit der Inbetriebsetzung einer von Green verbesserten
                              									sechsten Maschine gelang es, Rohre von grösserer Länge, aber nur bis zu 3 mm
                              									Blechstärke zu erzeugen. Im Werke von East Orange wurden 18 Stück solcher
                              									Röhrenschweiss- und 10 Stück Querschweissmaschinen aufgestellt und in Betrieb
                              									gesetzt. Für Röhren von 150 bis 300 mm Durchmesser wurden Blechbänder von 300 mm
                              									Breite, für grössere Rohrweiten solche bis 450 mm Breite und etwa 6 m Länge
                              									verwendet, welche zu einem Rohrstück von 2 bis 4 m Länge reicht. Um Röhren von 6 bis
                              									9 m Länge zu verfertigen, mussten mehrere Blechstücke zu einem langen Bande
                              									quergeschweisst werden, welches mittels selbsthätiger Maschinen durchgeführt werden
                              									musste, so dass die Schweisstelle weder sichtbar noch verdickt, also vollkommen eben
                              									war.
                           Im J. 1891 wurden von Heinrich Ehrhardt in Zella fünf
                              										Green'sche Rohrwalzmaschinen nach Zeichnungen von
                              										Leybold gebaut, wovon zwei als Versuchsmaschine im
                              									Rohrwerk der Rheinischen Metallwaaren- und
                                 										Maschinenfabrik in Düsseldorf aufgestellt wurden, wobei das Schweissen
                              									mittels Leuchtgas durchgeführt wurde, was viele Unzuträglichkeiten veranlasste, weil
                              									die Zusammensetzung des Leuchtgases für ein gleichfortlaufendes Schweissen nicht
                              									gleichmässig genug ist. Erst im neugebauten Rohrwerk von Ehrhardt und Heyl in Rath, in welchem das Schweissen mit Wassergas
                              									betrieben wird, sind richtige Erfolge erzielt worden.
                           Bandeisen aus Fluss-, besser aus Schweisseisen werden nach genauer Prüfung
                              									hinsichtlich Stärke und gerader Richtung zu einem fortlaufenden Bande quer
                              									zusammengeschweisst, von dem Längsstücke abgeschnitten werden, welche der
                              									herzustellenden Rohrlänge entsprechen. Diese Stücke werden aufgerollt und in die
                              									Rohrschweissmaschine gebracht. Eine solche Maschine besteht aus folgenden Theilen:
                              									aus der Vorrichtung zum Einbringen und Biegen der Blechstreifen, einem Rollenwerk
                              									zur Bildung der Rohrform, dem Glühofen mit Regulirvorrichtung für die Schweisshitze
                              									bezieh. für die Zuleitung von Wassergas und Luft, und endlich aus dem
                              									Hammerwerk.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 223
                              Herstellung der Gasrohre von Gandillot und Pritchard.
                              
                           Es ist Grundsatz, nur denjenigen Theil des Bleches auf Schweisshitze zu bringen, der
                              									geschweisst wird, also 50 mm Breite auf jeder Blechkante, während der übrig
                              									bleibende Mittelstreifen möglichst kalt erhalten bleiben soll. Dieser kalte Theil
                              									behält die Rundung und zwingt die Schweisstelle in die gleiche Rundung. Je nach der
                              									Stärke des zu schweissenden Bleches enthält der Ofen zwei oder drei Brenner, welche
                              									getrennte Leitungen für Luft und Wassergas enthalten, welche erst an der
                              									Verbrennungsstelle gemischt werden. Gegen das Durchbrennen werden die Ofenwandungen
                              									durch Wasserkühlung geschützt. Die Temperaturregulirung des zu schweissenden
                              									Materials wird durch Veränderung der Gangart der Maschine erzielt, indem die
                              									Blechzuführungsrollen mit wechselnder Geschwindigkeit betrieben werden, was durch
                              									ein Handrad vom Rohrschweisser besorgt wird. Das aus dem Gasbehälter entnommene
                              									Wassergas wird in einem kleineren Compressionsbehälter auf die richtige Spannung
                              									gebracht, während die Verbrennungsluft unter einer Spannung von 140 cm Wassersäule
                              									dem Schweissofen zugeführt wird. Die längsten im Rather
                                 										Werk hergestellten Rohre sind 22 m, bei 200 mm Durchmesser und 2,5 mm
                              									Wandstärken, während die grösste Leistung 110 m Rohrlänge von 375 mm Durchmesser bei
                              									4 mm Wandstärke in 11 Arbeitsstunden ist. Dieser Rohrlänge kommt eine 370 m lange
                              									Schweissnaht zu, was einer Schweissgeschwindigkeit von 9,4 mm/Sec.
                              									entsprechen würde. (Vgl. Zeitschrift des Vereins deutscher
                                 										Ingenieure, 1894 Bd. 38 Nr. 31 S. 943.)
                           Bei der Röhrenschweissmaschine von R. K. Welk in
                              									Philadelphia (The Iron Age, 1892 * S. 422) ist das
                              									Hammerwerk durch ein Walzwerk ersetzt. An Stelle des Ambosshorns ist eine getriebene
                              									fliegende Walze gesetzt, auf welcher sich das schräg auflaufende gebogene Blechband
                              									stützt; darüber ist ein frei drehbarer Glockenkopf mit balliger Druckfläche durch
                              									ein Hebewerk mit Schraubenspindel anstellbar. Diese innenliegende Stützwalze, sowie
                              									zwei äussere seitliche Druckwalzen besorgen in Verbindung mit den schräg liegenden
                              									Zuführungswalzen das Rollen des schräg auflaufenden Blechbandes. Mit einem an der
                              									Flanke des gebogenen Rohres angeordneten, aus feuerfestem Thon bestehenden
                              									Gebläseofen wird die Stossfuge des Blechreifens auf Schweisshitze gebracht und
                              									dieselbe der fliegenden Walze zugeführt. Mittels Riemen- und Stirnräderwerkes wird
                              									diese fliegende Walze bethätigt, während zum Betriebe der Zuführungswalzen
                              									Winkelrädertriebwerke in Anwendung kommen, welche durch Stirnräder auf die Walzen
                              									wirken. (Vgl. Zeitschrift des Vereins deutscher
                                 										Ingenieure, 1893 Bd. 37 Nr. 14 S. 393.)
                           Nahtlose Röhren werden nach Iron, 1892 I Bd. 39 S. 177,
                              									von Taylor und Challen in Birmingham für die Metallic Tube and Flask Company aus kreisförmigen
                              									Blechplatten vorerst auf Ziehpressen gezogen und nachher auf Ziehbänken gestreckt.
                              									Nach jedem Ziehprocess wird die gezogene Bodenbüchse ausgeglüht und staffelweise auf
                              									kleineren Durchmesser reducirt. Nachdem die am Boden geschlossene Stahlbüchse bei 50
                              									bis 75 mm Durchmesser 250 bis 300 mm Länge in der stehenden Ziehpresse erlangt hat,
                              									wird diese in der wagerechten Ziehbank weiter verlängert, so dass endgültig Röhren
                              									von 38 bis 9,5 mm Durchmesser bei 3,0 bis 3,35 m Länge erhalten werden. Die
                              									Wochenproduction beträgt 3000 m Rohrlänge.
                           
                        
                           G. Oesten's Verfahren zum Biegen der Metallröhren.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 224
                              Fig. 10.Oesten's Verfahren zum Biegen der Metallröhren.
                              
                           Nach dem D. R. P. Nr. 72118 vom 19. November 1892 werden von G. Oesten in Berlin auf die ausgeweiteten Enden des zu biegenden Rohres
                              										a (Fig. 10)
                              									zweitheilige Rohrschellen b aufgespannt, an welche
                              									durch Klauen die Verschlussmuttern c angeschlossen
                              									werden. Dieselben tragen hohle Schraubenspindeln d mit
                              									Kolben e, welche mittels Lederstulpen im Rohr a abgedichtet sind. Werden nun diese Kolben mittels der
                              									Schrauben d in das Rohr getrieben, so wird die zwischen
                              									den beiden Verschlusskolben eingeschlossene Flüssigkeit, gewöhnlich Wasser, auf eine
                              									Spannung gebracht, welche die Streckgrenze des Rohrmaterials erreichen soll.
                              									Diese Flüssigkeitsspannung wird durch das Manometer f
                              									angezeigt. In diesem Spannungszustande kann das Rohr von jeder gangbaren Länge nach
                              									beliebigen Curven gebogen werden.
                           
                        
                           F. A. Piat's Biegemaschine.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 224
                              Fig. 11.Piat's Biegemaschine.
                              
                           Von Piat in Paris werden nach dem D. R. P. Nr. 77950 vom
                              									8. October 1893 (Zusatz zum D. R. P. Nr. 65455 vom 29. November 1891) mit der in
                              										Fig. 11 vorgeführten Maschine Rohre und Stäbe
                              									nach ebenen Curven gebogen. Auf dem festen Gestellfuss a ist eine feste Tischplatte b mit
                              									Radialschlitzen und einem Zahnkranz c angebracht. Durch
                              									die Naben der Tischplatte b und des Dreharmes d ist die stehende Winkelwelle e geführt, welche nach dem Bügelrahmen f des
                              									Dreharmes d abzweigt. Mittels eines Wendetriebwerkes
                              										g wird das in der herabragenden Nabe lagernde
                              									Zahnkranzgetriebe h bethätigt und in Folge dessen der
                              									Dreharm d nach gewünschter Richtung getrieben. Durch
                              									die an der Unterseite des Dreharms befindlichen Biegerollen wird der Biegeprocess in
                              									bekannter Weise durchgeführt.
                           
                        
                           Thornycroft's Rohrbiegemaschine.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 224
                              Fig. 12.Thornycroft's Bohrbiegemaschine.
                              
                           Für die Wasserröhren der Torpedobootdampfkessel von Thornycroft in Chiswick an der Themse wird nach The Engineer, 1894 I Bd. 77 * S. 163, die in Fig.
                                 										12 vorgeführte Biegemaschine mit Vortheil angewendet. Auf der festen
                              									Tischplatte a lagert eine durch Kraft getriebene
                              									Schraubenspindel b, durch welche ein Rollenschlitten
                              										c bewegt wird, Links davon ist in einem Lagerblock
                              										d ein Schneckentriebwerk e mit stehender Spindel und wagerechtem Arm f
                              									angeordnet, während die zugehörigen Kreisformstücke g
                              									und die übrigen Formstücke h mittels Klauen am Tisch
                              										a befestigt sind. Ausserdem sind noch
                              									Druckschlitten i und k
                              									vorhanden, deren Druckköpfe mittels Handspindeln vorgerückt werden. Dadurch, dass der
                              									Druckschlitten c, sowie darauf folgend der Biegearm f bethätigt und die Druckköpfe i und k vorgestellt werden, erhält das
                              									ursprünglich gerade Rohrstück l die (punktirt)
                              									gezeichnete Krümmung. (Ueber Rohrbiegemaschinen von Fowler bezieh. Laidlow vgl. D. p. J. 1894 292 * 51.)
                           
                        
                           A. Ibach's Rohrzange.
                           Dieses von A. Ibach in Remscheid-Vieringhausen erfundene
                              									Werkzeug (D. R. P. Nr. 56842) besteht aus einer gezahnten Gliederkette a (Fig. 13), welche an
                              									einem Schlusskopf b angelenkt ist, während das Endstück
                              									der Kette mit der Hakennase c in einen der beiden
                              									Ansätze d des Schlusskopfes eingreift. Wenn nun diese
                              									Kette um das zu fassende Rohr geschlungen und der gezahnte Greifer e durch die Schraube f an
                              									das Rohr gedrückt wird, dann ist die Gliederkette so fest gespannt, dass ein
                              									Festhalten des Rohres sichergestellt wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 225
                              Fig. 13.Ibach's Rohrzange.
                              
                           
                        
                           J. L. Taylor's Rohrzange.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 225
                              Fig. 14.Taylor's Rohrzange.
                              
                           Diese besteht nach American Machinist, 1892 Bd. 15 Nr.
                              									44 S. 7, aus einem Handhebel a (Fig. 14) aus Schmiedestahl mit Griffplatte und
                              									angefräster Zahnstange, an welchem mittels eines in die Zähne eingreifenden
                              									Sperrschuhes b ein Schieber c hängt, an dem ein Greifer d angelenkt ist,
                              									der mittels einer Windungsfeder e das Bestreben zum
                              									selbsthätigen Anschluss erhält. Eine Anschlagleiste an der Greifernabe d, sowie eine am Sperrschuh b wirkende Blattfeder besorgen den Schluss der Theile. Wird der Sperrschuh
                              										b aus den Zähnen der Hebelstange a herausgedreht, so kann der Schieber der Rohrgrösse
                              									entsprechend verschoben werden.
                           
                        
                           J. Burda's Siederohrdichtvorrichtung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 225
                              Fig. 15.Burda's Siederohrdichtvorrichtung.
                              
                           Diese Dichtvorrichtung besitzt die Einrichtung eines auswechselbaren Rollenkopfes.
                              									Hierdurch wird diese Vorrichtung für verschiedene Rohrdurchmesser brauchbar gemacht.
                              									Um ferner ein Verbeissen des Anschlussgewindes zu vermeiden, ist zwischen
                              									Hauptkörper und Rollenkopf eine schraubenförmige Berührungsfläche von derselben
                              									Steigung wie das Anschlussgewinde vorgesehen. Dieser Rohrdichter (Fig. 15) besteht nach dem Oesterreichisch-ungarischen
                              									Privilegium vom 26. April 1894 Kl. 13, Dampfkessel, bezieh. nach dem D. R. P. Nr.
                              									75012 vom 19. October 1893 aus dem Hauptkörper a mit
                              									Muttergewinde für die Flachgangspindel b, in deren
                              									axialer Bohrung der Kegeldorn c drehbar lagert. Durch
                              									diesen werden die im gefensterten Rollenkopf e
                              									lagernden Rollen d nicht nur vorgetrieben, sondern nach
                              									erfolgter Einstellung auch gerollt. Zu diesen Zwecken dienen die Stiftlöcher im
                              									Schraubenkopf b und das Viereck c1 für das Windeisen. Aus den Nebenfiguren
                              									sind die schraubenförmigen Anschlussflächen zwischen Hauptkörper a und Rollenkopf e
                              									ersichtlich.
                           
                        
                           Giles' stellbarer Rohrdichter.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 225
                              Fig. 16.Giles' Rohrdichter.
                              
                           Diese Vorrichtung besteht aus einem deckeiförmigen Hauptkörper a (Fig. 16), in welchem
                              									um Bolzen b zweitheilige Hebel c schwingen, in denen die Rollen d drehbar
                              									eingeschlossen sind. Da nun die Rollenhälse in Kreisschlitzen geführt sind, die in
                              									der Mittelöffnung des Deckelbodens auslaufen, und da ferner die Hebeltheile c mittels je einer Schraube e von aussen gelöst werden können, so sind nicht nur die Rollen nach den
                              									Rohrweiten stellbar, sondern auch leicht auszuwechseln. Zudem ist noch die
                              									Einrichtung getroffen, dass die Kegelneigung der fliegenden Rollen nur halb so stark
                              									als jene des Treiberdornes f ist. Nach American Machinist vom 7. April 1892 Bd. 15 S. 10,
                              									verfertigt die Oswego Tool Co. in Oswego, N. Y., diese
                              									Rohrdichter.
                           
                              
                                 (Schluss folgt.)