| Titel: | Neuere Pumpen. | 
| Fundstelle: | Band 302, Jahrgang 1896, S. 246 | 
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                        Neuere Pumpen.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 104 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen.
                        Neuere Pumpen.
                        
                     
                        
                           Mit mechanischer Selbststeuerung arbeitet ferner eine von der Gordon Steam Pump Company in Cincinnati in den Handel gebrachte Pumpe,
                              									deren umständliche Construction Fig. 6 erkennen
                              									lässt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 245
                              Fig. 6.Dampfgänge von Gordon.
                              
                           Die Steuerung zerfällt in zwei mit einander in Verbindung stehende, aber
                              									verschiedenen Zwecken dienende Einzelmechanismen, den eigentlichen Steuermechanismus
                              									und eine Katarakt-Regulirvorrichtung zur Verhinderung plötzlicher
                              									Geschwindigkeitsänderungen der Maschine, weshalb die Steuerung von der Erbauerin als
                              									isochronische Steuerung bezeichnet wird. Die Ein- und Ausströmung des Dampfes in den
                              									Arbeitscylinder wird durch einen gewöhnlichen Muschelschieber A regulirt, dessen Hin- und Herbewegung durch einen
                              									Steuerungskolben B erfolgt, welcher mit zwei im
                              									cylindrischen Schieberkasten D dampfdicht eingepassten,
                              									mit Dichtungsringen ausgelegten Scheiben C und C1 versehen ist.
                           Durch einen zweiten kleineren, über dem Steuercylinder D
                              									befindlichen Schieber E wird frischer Kesseldampf
                              									entweder in den Raum rechts oder links vom Steuerkolben CBC1 eingelassen und hierdurch dieser,
                              									also auch der Hauptmuschelschieber A nach links bezieh.
                              									rechts verschoben, demnach der Dampfkolben in der einen oder anderen Richtung
                              									bewegt.
                           Die Verschiebung des Hilfsschiebers E geschieht durch
                              									Anschlagen des durch Hin- und Herschwingen des Hebels F
                              									bewegten Kataraktcylinders G an die beiden, auf der
                              									verlängerten Schieberstange 1 sitzenden verstellbaren
                              									Anschläge H und H1. Der Kolben des Kataraktcylinders G ist durch seine Kolbenstange mit dem Steuerkolben CBC1 verbunden. Der
                              									Cylinder G ist mit einer Flüssigkeit – Wasser,
                              									Glycerin, Oel o. dgl. – angefüllt. Eine Bewegung des Kolbens K in demselben kann aber nur dann erfolgen, wenn durch Oeffnen des Hahnes
                              										L eine Verbindung zwischen beiden Cylinderseiten
                              									hergestellt ist. Je nach Stellung des Hahnes L lässt
                              									sich die Geschwindigkeit des Kolbens K, demnach auch
                              									diejenige des Steuerkolbens CBC1 reguliren. Durch den Kataraktcylinder wird ferner
                              									eine plötzliche Steigerung der Kolbengeschwindigkeit und ein heftiges Anschlagen des
                              									Dampfkolbens an die Cylinderdeckel verhütet, wie es bei gewöhnlichen Pumpen bei
                              									etwaigen Rohrbrüchen in der Druckwasserleitung in Folge des sofort sinkenden
                              									Gegendruckes der Pumpen und der hierdurch bewirkten Beschleunigung des Dampfkolbens
                              									leicht vorkommen kann.
                           Bei Verbundmaschinen erfolgt die Hin- und Herbewegung des Kataraktcylinders von einem
                              									zum Antrieb der Condensationsluftpumpen dienenden Kunstkreuz mittels zweier
                              									Zwischenhebel.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 245
                              Fig. 7.Steuerung der Barr-Pumpe.
                              
                           Eine Steuerung, welche mit derjenigen der Gordon Steam Pump
                                 										Co. grosse Aehnlichkeit zeigt, ist die Fig.
                                 										7 ersichtliche Steuerung der Barr Pumping Engine
                                 										Co. in Germantown Junction bei Philadelphia. Während jedoch bei der
                              									erstgenannten Steuerung der Kataraktcylinder beweglich ist und den Hilfsschieber
                              									antreibt, ist derselbe hier fest mit dem Dampfcylinder verbunden. Die Bewegung des
                              									Hilfsschiebers erfolgt direct von der Kolbenstange der Maschine aus durch zwei Hebel
                              										A und B. Die Bewegung
                              									des ersteren ist continuirlich, während der Hebel B nur
                              									am Ende jedes Hubes gedreht wird, indem die Kanten C
                              									einer auf der Hebelwelle sitzenden Scheibe an die Kanten D einer zweiten, mit dem Hebel B verbundenen
                              									Scheibe anschlagen. Der Zweck und die Wirkungsweise des Kataraktcylinders E ist genau derselbe, wie bei der Gordon'schen Steuerung.
                           Der Hauptmuschelschieber ist ohne äussere und innere Ueberdeckung, so dass stets auf
                              									der einen Cylinderseite Einströmung, auf der anderen Ausströmung stattfindet und
                              									erst dann, wenn der Kolben über den inneren der beiden, auf jeder
                              									Cylinderseite vorhandenen Kanäle hinausgeht, der noch im Cylinder vorhandene Dampf
                              									comprimirt wird, wodurch ein Anschlagen des Kolbens an die Cylinderdeckel verhindert
                              									wird.
                           Bei den ohne Schwungrad arbeitenden Duplex-Dampfpumpen mit elastischer Hubbegrenzung
                              									ändert sich bekanntlich der Hub der Arbeitskolben den Widerständen entsprechend.
                              									Während der Kolben, welcher den grössten Widerstand zu überwinden hat, seinen
                              									normalen Hub nicht ausführt und dadurch eine Dampfverschwendung eintritt, läuft der
                              									andere, häufig von heftigen Stössen begleitet, gegen den Boden oder Deckel der
                              									Dampfcylinder, was leicht zu Brüchen Veranlassung geben kann.
                           In Folge des ungleichmässigen Hubes entsteht noch der Nachtheil, dass die
                              									Cylinderwände ungieichmässig abgenutzt werden und dadurch Undichtigkeiten zwischen
                              									Kolben und Cylinderwand, sonach Dampfverluste entstehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 246
                              Grabe's Dampfpumpe.
                              
                           Diese Mängel sollen durch eine F. Grabe in Danzig unter
                              									D. R. P. Nr. 83691 patentirte combinirte Hebel- und Excentersteuerung vermieden
                              									werden. Die Steuerung erfordert; eine Kurbelwelle, welche zum Zwecke elastischer
                              									Hubbegrenzung mit verschiebbaren Kurbeln versehen ist.
                           Wie Fig. 8 und
                              										9
                              									erkennen lassen, wird die hin und her gehende Bewegung der Kolbenstangen a1a2 durch die
                              									Lenkstangen b1b2 und die Hebel c1c2 auf die
                              									Pleuelstangen d1d2 übertragen; diese
                              									greifen an die Kurbelzapfen e1e2 und
                              									setzen die hohle Kurbelwelle f in Drehung.
                           Die Kurbelzapfen e1e2 sind mit den
                              									Excentern g1g2 und den zu einer
                              									Schlittenführung erforderlichen Schlitten h1h2 (Fig. 10 und 11) aus einem
                              									Stück gefertigt, welches mittels der letzteren in der Kurbelrichtung selbst hin und
                              									her gleiten kann. Die Kurbeln sind um 90° gegen einander versetzt, und da die
                              									Gleitrichtung mit der Kurbel zusammenfällt, stehen auch die beiden Schlitten zu
                              									einander unter 90°. Innerhalb der hohlen Kurbelwelle f befindet sich ein Mechanismus zur Uebertragung der Gleitbewegung von
                              									einem Schlitten auf den anderen. Derselbe besteht aus einer Uebertragungswelle lm (Fig. 10 und 11), welche
                              									an jedem Ende einen Zapfen i trägt. Jeder Zapfen greift
                              									in eine normal zur Gleitrichtung gelegene Nuth k1 bezieh. k2 der Schlitten ein. Der Schlitten ist so
                              									einzurichten bezieh. die Zapfen i so zu setzen, dass
                              									bei einer Verschiebung beide Kurbeln sich zugleich verlängern oder verkürzen. Der
                              									einfachen Schlittenconstruction wegen kann die Uebertragungswelle aus zwei Theilen
                              									hergestellt werden. Zu diesem Zwecke besitzt die eine Hälfte l eine hohle Spindel mit einem viereckigen Loche, in welches das Vierkant
                              									der anderen Hälfte m hineingreift. Durch die
                              									Schraubenfedern n werden beide Hälften so aus einander
                              									gehalten, dass die Zapfen i stets in die Nuthen k1 bezieh. k2 eingreifen. Für das
                              									Demontiren ist in dem Excenter ein längliches Loch zu bohren, durch welches die
                              									beiden Hälften so weit zusammengedrückt werden können, dass ein Zapfen aus der Nuth
                              									heraustritt, um dann den Schlitten herunterzuziehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 246
                              Grabe's Dampfpumpe.
                              
                           Bei den Fig. 8
                              									bis 11
                              									ersichtlichen Kurbelstellungen ist die Pleuelstange d1 bestrebt, die Kurbel e1 hineinzuschieben
                              									bezieh. zu verkürzen. Letztere sucht aber die innere Uebertragungswelle lm in dem einen Sinne zu drehen, während die
                              									Pleuelstange d2, welche
                              									bestrebt ist, die Kurbel e2 zu verlängern, diese Welle in dem entgegengesetzten Sinne zu drehen
                              									sucht. Man erkennt sofort, dass sich beide Bewegungen in der Uebertragungswelle
                              									aufheben und eine Drehung der Kurbelwelle f in der
                              									entsprechenden Pfeilrichtung stattfinden muss. Dreht sich die Kurbelwelle um weitere
                              									90°, so heben sich die Kräfte in der Uebertragungswelle ebenfalls auf. Kommt die
                              									Kurbel e1 in die
                              									Todtpunktlage, so übernimmt die Kurbel e2 die Drehung der Kurbelwelle allein.
                           Da die Kolbengeschwindigkeiten den Umfangsgeschwindigkeiten der Kurbeln (feste
                              									Kurbeln vorausgesetzt) nicht proportional sind, und sich ferner die ersteren je nach
                              									dem zu überwindenden Widerstand und nach dem jeweiligen auf die Kolben wirkenden
                              									Dampfdruck ändern, muss ein beständiges Verschieben, ein Verlängern und ein
                              									Verkürzen der Kurbeln stattfinden. Aufgabe der Steuerung ist es nun zunächst, ein
                              									Zurückbleiben oder Vorauseilen der Kurbeln möglichst einzuschränken, und wenn dieses
                              									geschehen, soll trotzdem ein rechtzeitiger Wechsel der Dampfvertheilung
                              									erfolgen.
                           Zur Erreichung dieses Zweckes werden die in Büchsen r
                              									gleitenden Kolbenschieber q1q2 nicht nur
                              									durch die Excenterwirkung, sondern auch durch directe Hebelwirkung beeinflusst.
                           Ein Hauptwerth der combinirten Hebel- und Excentersteuerung besteht darin, dass sie
                              									ermöglicht, Dampfpumpen mit elastischer Hubbegrenzung als Verbundpumpen zu bauen. Bekanntlich ändert
                              									sich das Verhältniss der Arbeitsleistungen in den beiden Cylindern einer
                              									Verbundmaschine auch mit der Gesammtleistung der Maschine. Da bei der vorliegenden
                              									Steuerung die grössere Arbeitsleistung nicht durch die Kurbelwelle auf den anderen
                              									Kolben übertragen wird, dient sie, d.h. die grössere Arbeitsleistung, zur
                              									Hervorbringung einer grösseren Kolbengeschwindigkeit. Der betreffende Kolben gelangt
                              									schon an sein Hubende, bevor die zugehörige Kurbel in den todten Punkt gelangt ist.
                              									Trotzdem bleibt der Hub des langsamer gehenden Kolbens normal, da der zu früh an das
                              									Hubende gelangte Kolben so lange warten muss, bis auch der andere das entsprechende
                              									Stück zurückgelegt hat.
                           Empfehlen dürfte es sich jedoch, das Cylinderverhältniss so zu wählen, dass die
                              									Arbeitsleistung des Hochdruckcylinders etwas grösser ist, als diejenige des
                              									Niederdruckcylinders. Es findet dann von vornherein ein Anpassen an die
                              									Geschwindigkeit des Niederdruckcylinders statt. Läuft der Hochdruckkolben zu
                              									schnell, so macht sich der regulirende Einfluss der Steuerung durch Drosselung des
                              									frischen Einströmdampfes bemerkbar. Fände das Drosseln am Niederdruckcylinder statt,
                              									so könnte der Dampfdruck im Receiver sich erhöhen und das Gegentheil der
                              									beabsichtigten Wirkung eintreten.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 247
                              Fig. 12.Duplex-Dampfpumpe von Smith und Stevens.
                              
                           Eine direct wirkende Duplex-Dampfpumpe von A. Smith und
                                 										Stevens, welche das zum Betreiben hydraulischer Aufzüge in dem königl.
                              									Institut zu Battersea (Stadttheil im S. Londons) erforderliche Druckwasser von etwa
                              									50 at Spannung liefert, veranschaulicht die Engineering
                              									vom 12. Mai 1893 S. 672 entnommene Abbildung (Fig.
                                 									12).
                           Die Dampfcylinder haben 260 mm Durchmesser für 254 mm Kolbenhub und sind mit den
                              									Pumpenkörpern auf einer gemeinschaftlichen Grundplatte befestigt. Dampfcylinder und
                              									Pumpengehäuse sind durch vier kräftige Stangen gegen einander abgesteift, von denen
                              									die beiden unteren gleichzeitig zur Führung der Kreuzköpfe dienen; letztere sind
                              									gespalten und werden mittels Klemmschrauben auf einem Gewinde der zugehörigen
                              									Kolbenstange gehalten. Jede Pumpe hat nur drei leicht zugängliche Ventile bezieh.,
                              									wenn an Stelle der Scheibenkolben Doppelplunger angeordnet werden, vier Ventile. Das
                              									Drosselventil der Maschine wird vom Accumulator bethätigt, ausserdem ist noch ein
                              									Entlastungsventil vorgesehen, welches ebenfalls vom Accumulator selbsthätig
                              									ausgelöst wird, falls die Verbindung mit dem Drosselventil durch irgend welche
                              									Zufälligkeiten aufgehoben und die Pampe nicht zum Stillstand kommt. Der längsseits
                              									der Pumpe aufgestellte Accumulator von 254 mm Durchmesser für 3,660 m Hub ist mit 15
                              									t belastet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 247
                              Duplex-Pumpe von Hoyer.
                              
                           Eine Steuerung für Duplex-Pumpen mittels Hebel- und Klinkenmechanismus, welcher durch
                              									Vierteldrehung der Steuerwelle bei jedem Hub wechselseitig das Oeffnen des Ein- und
                              									Ausströmkanals für den anderen Dampfcylinder, dagegen den Abschluss für den eigenen
                              									bewirkt, wurde Gottlob Hoyer in Görlitz unter Nr. 84980
                              									vom 11. December 1894 im Deutschen Reiche patentirt.
                           Wie Fig. 13
                              									und 14
                              									erkennen lassen, versetzen auf den Kolbenstangen nn1 befestigte Augen mm1 mittels Zugstangen ss1 die zweiarmigen
                              									Hebel ab, a1b1 bei jedem Hub in auf
                              									und ab schwingende Bewegung, welche durch Klinken kk1 und Klinkenräder oo1 direct oder mit Hilfe von Zahnrädern
                              									als periodische Vierteldrehung auf die Steuerwelle c
                              									übertragen wird.
                           Letztere bewirkt durch die Kurbeln dd1 mittels der Zugstangen zz1 und der Schieberstangen die Steuerung
                              									der gewöhnlichen Muschelschieber derartig, dass die Kolbenstange des einen
                              									Dampfcylinders während des letzten Hubtheiles den Schieber des anderen
                              									Dampfcylinders in die Endstellung, den eigenen aber in die Mittelstellung bringt. In
                              									Folge dieses Abschlusses sind gesonderte Dampfauslasskanäle, wie bei den
                              									Duplex-Pumpen sonst üblich, unnöthig.
                           Eine in allen Theilen kräftig gehaltene Abteufpumpe mit mechanischer Selbststeuerung
                              									von Dean Brothers in Indianapolis, Ind.,
                              									veranschaulicht die American Manufacturer vom 15.
                              									Februar 1895 S. 226 entnommene Abbildung (Fig.
                                 									15).
                           Die Dampfsteuerung entspricht derjenigen der Deane Steam Pump
                                 										Company in Holyoke, Mass., welche 1896 302 * 109
                              									beschrieben ist. Die Aufhängung der Pumpe im Schacht erfolgt mittels Hängeeisen und
                              									Holzverspreizung.
                           Eine Abteufpumpe mit selbsthätiger Innensteuerung, System Palmer, welche von den Knowles
                                 										Steam Pump Works gebaut wird, zeigt die The
                                 										Engineering and Mining Journal vom 28. December 1895 S. 614 entnommene
                              									Abbildung (Fig. 16). Bei dieser Pumpe liegen behufs
                              									grösster Leistungsfähigkeit zwei Dampfcylinder von gleicher Grösse und Wirkung in
                              									Tandemanordnung hinter einander, deren Kolben mit einer den Plunger der
                              									doppeltwirkenden Pumpe betreibenden Stange direct verbunden sind. In der auf der
                              									Abbildung gegebenen Grösse haben die Cylinder 406 mm Durchmesser für 508 mm
                              									Kolbenhub. Die Plungerpumpe hat 305 mm Durchmesser und liefert mit einer
                              									Kolbengeschwindigkeit von etwa 0,508 m in der Secunde 266 l in der Minute; letztere
                              									kann bis zu 1,1 m in der Secunde, entsprechend einer Leistung von 535 l in der
                              									Minute, anwachsen. Fig. 16 zeigt die Abbildung eines
                              									schweren Modells der Pumpe. Die Hauptabmessungen der Pumpe für Wasserdrücke bis zu
                              									etwa 90 at sind 4,464 × 1,032 × 0,978 m; das Gewicht beträgt 4,626 t. Für Drücke bis
                              									zu etwa 14,0 at betragen die Hauptabmessungen 4,447 × 1,168 × 0,991 m bei einem
                              									Gewicht von 5,170 t. Die Ventilgehäuse sind bei dem schweren Pumpenmodell durch
                              									besonders kräftig gehaltene Deckel geschlossen, welche mittels frei schwingender
                              									Bolzen leicht entfernt werden können. Die Ventile selbst sind aus vulcanisirtem
                              									Kautschuk gefertigt; die Ventilsitze bestehen aus Kanonenmetall.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 248
                              Fig. 15.Abteufpumpe von Dean Brothers.
                              
                           Eine derartige Pumpe förderte in dem Argentum-Juniata-Schacht zu Aspen, Colo., 275
                              									bis 785 l in der Minute auf eine veränderliche Höhe von 4,570 m mit einem Dampfdruck
                              									von 5,88 at.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 248
                              Fig. 16.Abteufpumpe, System Palmer.
                              
                           Eine Steuerung ohne Hilfssteuerkolben, welche nur von der Maschine selbsthätig bewegt
                              									wird, ist die in Fig. 17 dargestellte der Wilson Snyders Manufacturing Co. in Pittsburg, Pa. Der
                              									Dampfcylinder ist mit je zwei seitlichen und einem mittleren (Ausströmungs-)Kanal
                              									versehen. Der Schieber hat vier Hohlräume, von welchen die beiden äusseren A und A1 die Verbindung zwischen dem Schieberkasten sowie
                              									den Einströmkanälen B und B1, die beiden inneren C und C1 diejenige zwischen den Ausströmkanälen D und D1 sowie dem mittleren Auslasskanal E herstellen. Die Hin- und Herbewegung des Schiebers
                              									erfolgt stets vor dem Hubwechsel, indem ein ausserhalb des Schieberkastens
                              									schwingender, von der Kolbenstange angetriebener Hebel den auf gleicher Achse
                              									innerhalb des Schieberkastens sitzenden Hebel H dreht,
                              									welcher am Ende jeder Schwingung gegen die Innenfläche der auf dem Rücken des
                              									Schiebers eingegossenen Mulde anschlägt und dadurch den letzteren verschiebt.
                           Dieselbe Construction wird von der genannten Firma auch für Zwillingspumpen
                              									ausgeführt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 248
                              Fig. 17.Steuerung von Snyders' Manufacturing Co.
                              
                           Eine Dampfpumpe mit selbstthätiger Innensteuerung der Cameron
                                 										Steam Pump Works in New-York, bei welcher nach Art der Westinghouse-Pumpen
                              									(1894 291 * 251 und 1896 300 *
                              									10) keinerlei äussere Steuerungshebel vorhanden sind,
                              									lässt Fig. 18 erkennen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 248
                              Fig. 18.Dampfpumpe der Cameron Steam Pump Works.
                              
                           In den cylindrischen Schieberkasten L ist der Kolben F dampfdicht eingesetzt, welcher durch eine Nuth und
                              									einen in dieselbe passenden Ansatz des Schiebers G den
                              									letzteren mitnimmt. Die Cylinderkanäle haben an ihren Enden je zwei Oeffnungen,
                              									durch welche der Dampf aus dem Cylinder entweichen kann. Neben diesen Kanälen sind
                              									noch zwei mit E bezeichnete Kanäle vorhanden, welche
                              									die Räume hinter dem Steuerkolben mit dem Umsteuerventil 1 verbinden, sowie endlich zwei Kanäle, welche das Innere des
                              									Schieberkastens mit den Räumen hinter den Umsteuerungsventilen in Verbindung setzen
                              									und in der Abbildung durch zwei senkrecht schraffirte Kreise angedeutet sind.
                           Angenommen, der Dampfkolben C bewege sich im
                              									Dampfcylinder A von rechts nach links (also gegen die
                              									Pumpencylinder zu), so wird bei der gezeichneten Stellung des Schiebers G rechts vom Kolben Einströmung, links Ausströmung
                              									stattfinden. Kurz vor seiner Endstellung schlägt der Kolben gegen das in den
                              									Cylinder hineinragende Ende der Ventilstange des Umsteuerventils an, öffnet
                              									hierdurch letzteres, so dass jetzt der links vom Steuerkolben F befindliche Dampf durch den Kanal E und drei Oeffnungen im Ventilsitz und den
                              									Cylinderkanal ausströmen kann. Hierdurch sinkt der Druck in dem Raume links vom Steuerkolben,
                              									worauf derselbe durch den Ueberdruck im Schieberkasten nach links bewegt wird. Der
                              									Steuerkolben ist hohl und in der Stirnwand (rechts im Querschnitt zu sehen) mit
                              									einer kleinen Bohrung versehen, durch welche der Dampf aus dem Schieberkasten in den
                              									Raum rechts oder links vom Steuerkolben eintreten kann. Beim Rückgang des
                              									Dampfkolbens C nach rechts wird das Umsteuerventil
                              									durch den auf dem Rücken desselben wirkenden Dampfdruck sofort wieder
                              									geschlossen.
                           John R. Holmgren in Stockholm wurde eine Dampfpumpe mit
                              									selbsthätiger Innensteuerung unter Nr. 86337 vom 14. August 1895 im Deutschen Reiche
                              									patentirt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 249
                              Fig. 19.Holmgren's Dampfpumpe.
                              
                           Wie Fig. 19 erkennen lässt, besteht der Dampfcylinder
                              									aus einem engeren Theile a und einem weiteren Theile
                              										b, die in einem Stück zusammengegossen sind. In dem
                              									Cylinder bewegt sich ein Differentialkolben mit Endflächen c bezieh. c1
                              									und in der centralen Bohrung desselben ein Hohlschieber d, dessen Innenraum durch Kanäle ee1 in dem an dem Kolben befestigten Kolbenstangenkopf
                              										f mit dem grösseren Dampfraume b des Cylinders communicirt. An dem entgegengesetzten
                              									Ende der Bohrung liegen eine oder mehrere Oeffnungen g,
                              									welche mit entsprechenden Oeffnungen h im Kolben in
                              									Verbindung stehen und durch diese mit dem Dampfauspuff i nach dem Freien oder nach einem Condensator führen.
                           An der anderen Seite des Bodens der Ausbohrung sitzt eine Stopfbüchse, durch welche
                              									eine von einer Schraubenfeder l umgebene Stange k führt, deren anderes Ende in den Deckel des kleineren
                              									Dampfraumes a eingeschraubt und an der äusseren Seite
                              									desselben behufs Regulirung des Kolbenhubes mit einer Mutter versehen ist.
                           Schraubenfedern m und n
                              									dienen als Buffer. Der Zwischenraum zwischen dem Schieber und dem Kolben an der
                              									grösseren Kolbenendfläche communicirt durch eine Oeffnung o mit dem Raume ausserhalb des Kolbens.
                           Bei der Fig. 19 ersichtlichen Lage des Kolbens und
                              									Schiebers ist der Raum a mit gespanntem Dampf
                              									angefüllt, der durch die Oeffnung p einströmte und
                              									zuerst den Schieber d so weit in den Kolben
                              									hineingetrieben hat, dass die Oeffnungen g des ersteren
                              									an der anderen Seite des dicht an der kleineren Kolbenendfläche befindlichen, gegen
                              									den Schieber dichtenden Bodens liegen, wodurch jeder Ausweg für den Dampf
                              									geschlossen ist.
                           Kolben und Schieber d bewegen sich jetzt
                              									gemeinschaftlich, bis der Schieberboden an den Federbuffer l auf der Stange k stösst. Der Schieber
                              									bleibt dann stehen, während der Kolben seinen Weg noch fortsetzt, bis die
                              									Oeffnungen g an der entgegengesetzten Seite des
                              									Bodens des Kolbens zu liegen kommen. Der Dampf strömt dann durch die Oeffnungen g, die Ausbohrung im Schieber d, sowie die Kanäle ee1 in den grösseren Raum b des Cylinders, wodurch sich der Druck in beiden Dampfräumen ausgleicht
                              									und eine Rückwärtsbewegung des Kolbens sammt Schieber eintritt. Der Schieber eilt
                              									dabei dem Kolben vor, so dass derselbe vollständig geöffnet wird, und behält diese
                              									Lage in Bezug auf den Kolben, bis er am Ende des Hubes auf den Buffer n stösst. Dann bleibt der Schieber stehen, während der
                              									Kolben seinen Weg fortsetzt, bis er an die Endwand des Dampfraumes gelangt. Hierbei
                              									ändert der Kolben seine Lage mit Bezug auf den Schieber, so dass die Verbindung
                              									zwischen beiden Cylinderräumen unterbrochen wird.
                           Es wirkt nun frischer Dampf auf die kleinere Endfläche des Kolbens und bewegt
                              									denselben wieder nach vorwärts. Der vor der grösseren Endfläche des Kolbens
                              									befindliche Dampf von niederer Spannung geht durch die Kanäle ee1, die Ausbohrung des
                              									Schiebers und die Oeffnungen g und h ins Freie bezieh. in einen Condensator.
                           Die Luft oder der Dampf in dem kleinen Zwischenraum zwischen Kolben und Schieber
                              									entweicht durch die Oeffnung o, welche etwas entfernt
                              									von der inneren Kante des weiteren Theiles der Ausbohrung im Kolben eingebohrt
                              									ist.
                           Wenn daher der weitere Theil des Schiebers diese Oeffnung verschliesst, wird die in
                              									dem kleineren Raum befindliche Luft oder der Dampf comprimirt und wirkt als
                              									Luftbuffer, der ein Anschlagen des Schiebers an den Boden der weiteren Ausbohrung im
                              									Kolben verhindert.
                           Das Pumpengehäuse besteht aus zwei excentrischen, theilweise zusammengegossenen
                              									Cylindern r und r1, von denen der letztere etwas kürzer ist als der
                              									erstere. Die Zwischenräume zwischen den Cylindern bilden Saugkanäle und communiciren
                              									mit dem Saugrohr i, während der innere Cylinder mit
                              									einer Druckleitung t verbunden ist, in welche in
                              									gewöhnlicher Weise ein Windkessel u eingesetzt ist.
                           Der entsprechend den Oeffnungen in den Böden des inneren Cylinders mit konisch
                              									abgefasten Ansatzringen versehene, in den letzteren gesteckte Pumpencylinder v ist mit Saugöffnungen x
                              									versehen, welche das Innere desselben mit den Saugkanälen und dem Saugrohr
                              									verbinden. Innerhalb des Pumpencylinders und unmittelbar vor die Oeffnungen x ist eine mittels Schraube befestigte Blattfeder x1 eingelegt, welche
                              									durch ihre eigene Federkraft gegen die Innenwand gedrückt gehalten wird und folglich
                              									die Oeffnungen schliesst. Die Druckventile bestehen ebenfalls aus Blattfedern y1, die hier ausserhalb
                              									des Pumpencylinders liegen und Oeffnungen y geschlossen
                              									halten, durch welche das Innere des Pumpencylinders mit dem inneren Gehäusecylinder
                              									und der Druckleitung t communicirt.
                           Wenn der Pumpenkolben sich von dem Motor hinwegbewegt, entsteht ein Druck vor dem Kolben und ein Saugen hinter demselben. In Folge dessen wird die Feder y1 von der Aussenwand des Pumpencylinders
                              									abgedrückt, so dass die Oeffnungen y freigelegt,
                              									bezieh. wird die Feder x1 dicht an die Innenwand des Cylinders gepresst, wodurch die Saugöffnungen
                              										x geschlossen werden. Hinter dem Kolben, wo das Saugen
                              									stattfindet, wird das Verhältniss natürlich das entgegengesetzte, indem hier in
                              									Folge des Saugens die Feder x1 zusammengezogen und die Saugöffnungen x
                              									freigelegt, die mit der Druckleitung communicirenden Oeffnungen y dagegen geschlossen werden, da die Feder y1 an die Pumpenhülse
                              									festgesaugt wird.
                           Die Blattfeder ist mit Leder, Kautschuk o. dgl. bekleidet.
                           Eine andere Ausführungsform der ebenfalls mit selbsthätiger Innensteuerung
                              									arbeitenden Dampfpumpe von B. L. Frost (1896 300 * 9), wie sie von der Union
                                 										Manufacturing Company in Battle Greek, Mich., in den Handel gebracht wird,
                              									veranschaulicht Fig. 20.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 302, S. 250
                              Fig. 20.Dampfpumpe von Frost.
                              
                           Die Steuerung des Dampfcylinders erfolgt auch hier durch einen mit verschiedenen
                              									Bohrungen und Aussparungen versehenen Kolbenschieber A,
                              									der sich in einem entsprechend geformten Schieberkasten bewegt und an den Enden zwei
                              									Umsteuerkolben B und C von
                              									etwas grösserem Durchmesser als der Innenkolben trägt, welche in den Hilfscylindern
                              										D und E hin und her
                              									gehen; diese stehen durch kleine Kanäle FF und GG mit dem Hauptcylinder in Verbindung. Am vorderen
                              									Ende des letzteren befindet sich eine Dampfkammer L1 welche durch einen Kanal M von der gegabelten Dampfzuleitung stets frischen Dampf erhält. Durch die
                              									hohle Kolbenstange K und eine am Umfang des Kolbens
                              									befindliche ringförmige Nuth I tritt die Dampfkammer
                              										L mit den Hilfscylindern D und E in Verbindung, sobald diese Nuth
                              									unter den Kanälen F und G
                              									steht. Hierdurch wird sofort frischer Dampf hinter die Umsteuerkolben B oder C gebracht und es
                              									findet eine Bewegung derselben nach der einen oder anderen Seite hin statt.
                           Die Art der Dampfeinströmung in den grossen Cylinder H,
                              									sowie der Ausströmung aus demselben und aus dem Hilfscylinder lassen die Fig. 20 ersichtlichen Pfeile erkennen.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)